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ID1822204100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/222 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 50: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Infrastruk- turabgabengesetzes Drucksache 18/11237 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Zweiten Verkehr- steueränderungsgesetzes Drucksache 18/11235 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B c) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Herbert Behrens, Sabine Leidig, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Ge- setzes über die Erhebung einer zeitbe- zogenen Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen (In- frastrukturabgabenaufhebungsgesetz – InfrAGAufhG) Drucksache 18/11012 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22370 C Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22371 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22373 A Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22374 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 22375 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22376 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22378 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 22379 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22380 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22381 B Tagesordnungspunkt 51: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung und zur Änderung anderer Gesetze (Betriebsrentenstär- kungsgesetz) Drucksache 18/11286 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 B b) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, Katja Kipping, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Rente stabilisieren – Gute Rente für alle sichern Drucksache 18/11402 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C c) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine faire und nachhaltige betriebli- che Altersversorgung und ein stabiles Drei-Säulen-System Drucksache 18/10384 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 22382 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 22384 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . 22384 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 22385 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 22387 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22388 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017II Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22390 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22391 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22392 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22393 D Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 22395 B Tagesordnungspunkt 52: a) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Si- cherheit durch weniger Waffen Drucksache 18/11417 . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Handlungsbedarf im Waffen- recht für mehr öffentliche Sicherheit Drucksachen 18/9674, 18/11444 . . . . . . . . 22396 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften Drucksache 18/11239 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22397 A Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 22398 B Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22400 B Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22401 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22403 A Tagesordnungspunkt 53: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes Drucksache 18/11300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 B Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22406 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22407 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22408 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22409 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22410 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22411 B Tagesordnungspunkt 54: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Ge- trennterfassung von wertstoffhaltigen Ab- fällen Drucksache 18/11274 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22413 C Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22414 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22415 D Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22417 A Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22418 B Tagesordnungspunkt 55: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Katja Kipping, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Al- leinerziehende entlasten – Umgangsmehr- bedarf anerkennen Drucksachen 18/10283, 18/11434 . . . . . . . . . . 22419 D Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22419 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22421 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 22422 C Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 22424 A Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22424 D Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22425 D Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22427 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22430 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22367 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Astrid Freudenstein (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22429 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 10 .03 .2017 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Beermann, Maik CDU/CSU 10 .03 .2017 Binder, Karin DIE LINKE 10 .03 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .03 .2017 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 10 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 10 .03 .2017 Esken, Saskia SPD 10 .03 .2017 Ferner, Elke SPD 10 .03 .2017 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 10 .03 .2017 Glöckner, Angelika SPD 10 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10 .03 .2017 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .03 .2017 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10 .03 .2017 Held, Marcus SPD 10 .03 .2017 Herzog, Gustav SPD 10 .03 .2017 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Jung, Xaver CDU/CSU 10 .03 .2017 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 10 .03 .2017 Katzmarek, Gabriele SPD 10 .03 .2017 Knoerig, Axel CDU/CSU 10 .03 .2017 Kovac, Kordula CDU/CSU 10 .03 .2017 Kühn-Mengel, Helga SPD 10 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kunert, Katrin DIE LINKE 10 .03 .2017 Lange (Backnang), Christian SPD 10 .03 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .03 .2017 Marks, Caren SPD 10 .03 .2017 Mast, Katja SPD 10 .03 .2017 Mattheis, Hilde SPD 10 .03 .2017 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 10 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 10 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 10 .03 .2017 Nietan, Dietmar SPD 10 .03 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .03 .2017 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Radwan, Alexander CDU/CSU 10 .03 .2017 Rawert, Mechthild SPD 10 .03 .2017 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Röring, Johannes CDU/CSU 10 .03 .2017 Röspel, René SPD 10 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 10 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 10 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schulte, Ursula SPD 10 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 201722430 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Strebl, Matthäus CDU/CSU 10 .03 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10 .03 .2017 Veit, Rüdiger SPD 10 .03 .2017 Vogt, Ute SPD 10 .03 .2017 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 10 .03 .2017 Weber, Gabi SPD 10 .03 .2017 Wiese (Ehingen), Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 10 .03 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 10 .03 .2017 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10 .03 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 10 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agie- renden, internationalen Organisationen und Insti- tutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jah- ren 2014 und 2015 Drucksachen 18/9482, 18/9596 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. bis 29. Januar 2016 Drucksachen 18/10794, 18/10924 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 18. bis 22. April 2016 Drucksachen 18/10795, 18/10924 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 20. bis 24. Juni 2016 Drucksachen 18/10796, 18/10924 Nr. 1.14 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Schüler-, Jugend- und Studentenaus- tausch mit der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Republik Korea (Nordkorea) Drucksachen 18/10912, 18/11025 Nr. 1.6 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Wettbewerbspolitik: Herausforderung digitale Märkte Drucksachen 18/5080, 18/5285 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Strafrechtliche Sanktionen bei Kartellverstößen Drucksache 18/7508 (v . 28 .01 .16) Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Ren- tenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeits- rücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssat- zes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10570, 18/10696 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22431 (A) (C) (B) (D) Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Ren- tenversicherungsbericht 2016 (Alterssicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10571, 18/10696 Nr. 1.4 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruk- turfinanzierungsgesellschaft im Jahr 2015 Drucksache 18/9545 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebter Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobil- funktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen Drucksachen 18/10600, 18/10924 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .5 Ratsdokument 13442/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .4 Ratsdokument 14617/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .11 Ratsdokument 14903/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .14 Ratsdokument 15818/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10932 Nr . A .19 Ratsdokument 14886/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .20 Ratsdokument 15485/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/10932 Nr . A .23 Ratsdokument 15047/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .22 Ratsdokument 15705/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .23 Ratsdokument 15777/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/10116 Nr . A .32 Ratsdokument 12373/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .12 Ratsdokument 14774/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/10449 Nr . A .23 Ratsdokument 13668/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 222. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 50 Infrastrukturabgaben und Verkehrsteuern TOP 51 Stärkung der betrieblichen Altersversorgung TOP 52, TOP 29 Gefahren durch Waffen TOP 53 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 54 Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen TOP 55 Entlastung Alleinerziehender Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Markus Kurth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Vorweg: Für Bündnis 90/Die
    Grünen ist die betriebliche Altersvorsorge ein wichtiger,
    zentraler und unbedingt zu stärkender Baustein in der
    Altersvorsorge . Die Betriebsrente hat eine hohe Akzep-
    tanz, weil sie eine wertgeschätzte und wertschätzende
    Zusatzleistung ist . Sie ist trotz der Entgeltumwandlung,
    die auch wir – das will ich betonen – abschaffen wollen,


    (Beifall des Abg . Matthias W . Birkwald [DIE LINKE])


    in der Regel noch mit hohen Arbeitgeberanteilen verse-
    hen .

    Die Betriebsrente ist häufig in tarifvertragliche Rege-
    lungen eingewoben, und es ist vielfach zumindest über
    Gruppenverträge, aber auch über Pensionsfonds ein Sys-
    tem kollektiver Absicherung und damit häufig effizien-
    ter als individuelle Verträge wie beispielsweise bei der
    Riester-Rente . Zusammengefasst: Grundsätzlich ist die
    Stärkung der Betriebsrente auch für uns Grüne ein erstre-
    benswertes Ziel .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Eine Stärkung – Frau Nahles hat es ja, wie viele an-
    dere auch, analysiert – ist gerade in kleinen und mittle-
    ren Unternehmen sowie in bestimmten Branchen auch
    notwendig . Gerade in Dienstleistungsbranchen ist die
    Betriebsrente nicht besonders weit verbreitet . Ich denke

    Peter Weiß (Emmendingen)







    (A) (C)



    (B) (D)


    dabei insbesondere an den Einzelhandel sowie an das
    Hotel- und Gaststättengewerbe . Diese Bereiche seien
    hier nur beispielhaft genannt . Da gibt es nicht besonders
    viele Betriebsrenten . Es ist für uns wichtig, auch hier
    vorwärtszukommen .

    Ich wundere mich allerdings, dass eigentlich keiner
    von den Rednern – auch nicht der Oppositionsredner
    Birkwald – die Frage aufgeworfen hat, ob dieser Gesetz-
    entwurf mit dem Sozialpartnermodell seine Ziele über-
    haupt erreichen kann . Jetzt sage ich Ihnen etwas, was
    noch niemand hier vorne gesagt hat: Dieser Gesetzent-
    wurf erreicht gerade diejenigen nicht, die besonders eine
    Unterstützung brauchen. Und das ist finster!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Matthias W . Birkwald [DIE LINKE])


    Sie benutzen die Betriebsrente, um eigentlich ein an-
    deres Ziel zu erreichen, nämlich die Tarifbindung zu stär-
    ken bzw . zu erhöhen . Fast sämtliche Vergünstigungen –
    oder nennen wir es einmal Subventionstatbestände; das
    ist es ja tatsächlich – sind an Tarifbindung und an die
    Tarifparteien gekoppelt . Das ist der Kardinalfehler die-
    ses Betriebsrentenstärkungsgesetzes . Andrea Nahles hat
    es ja auch in einem FAZ-Interview im Jahr 2016 gesagt:
    Wer tariflich gebunden ist, wird privilegiert.

    Die Tarifbindung zu stärken, ist natürlich ein erstre-
    benswertes Ziel . Ob dann damit aber auch die Aufga-
    benstellung – nämlich die Betriebsrente in kleinen und
    mittleren Unternehmen zu stärken – erreicht wird, ist
    mehr als fraglich . Das wird nicht der Fall sein . Professor
    Kiesewetter, der für das Finanzministerium das vielfach
    beachtete Betriebsrentengutachten erstellt hat, hat das
    Kernproblem sehr klar beschrieben: Die Erhöhung des
    Verbreitungsgrades hängt in großem Maße von den Ta-
    rifparteien ab . Ich will Ihnen dazu nur eines sagen: In
    Betrieben mit bis zu 50 Mitarbeitern beträgt der Anteil
    tarifgebundener Beschäftigter gerade einmal 20 Prozent,
    in Betrieben mit bis zu 9 Mitarbeitern sind es nur rund
    10 Prozent. Und in Ostdeutschland sieht es noch viel ma-
    gerer mit der Tarifbindung aus . Das heißt also, das So-
    zialpartnermodell kann gar nicht dort greifen, wo es die
    größten Regelungs- und Unterstützungsbedarfe gibt. Das
    werfen wir Ihnen vor .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Selbst die Gewerkschaften sehen das . Der Deutsche
    Gewerkschaftsbund sagt – ich zitiere – in einer aktuellen
    Stellungnahme: Wir werden das gar nicht schaffen. Und
    weiter:

    Ohne das Instrument der Allgemeinverbindlich-
    keitserklärung wird keine Verbesserung der zusätz-
    lichen Altersversorgung der dort Beschäftigten er-
    reicht werden können .

    Das heißt also, die Gewerkschaften setzen bereits jetzt
    auf eine andere Regelung, auf eine Abschaffung des
    Vetorechts bei der Allgemeinverbindlichkeitserklärung .
    Das halten wir durchaus für vernünftig . Nur gibt es das
    im Moment nicht. Und ich sehe jedenfalls nicht, dass das
    in der näheren Zukunft kommen wird . Das heißt, die Ge-

    werkschaften selber sehen eigentlich die große Schwä-
    che dieses Gesetzentwurfs .


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Aha!)


    Sogar der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes –
    er vertritt kleine und mittlere Unternehmen – sagt:

    Der Gesetzentwurf verliert die beiden eigentlichen
    Problemgruppen – mittelständische Unternehmen
    und Geringverdiener – aus den Augen .

    Das ist der entscheidende, zentrale Punkt, den man Ihnen
    zum Vorwurf machen kann .

    Hier an dieser Stelle haben wir von Bündnis 90/Die
    Grünen einen eigenen Antrag vorgelegt, der genau die-
    sen Schwachpunkt erfasst . Wir sagen nämlich: Wer die
    Betriebsrente wirklich umfassend verbreiten will, kommt
    nicht darum herum, die Arbeitgeber – wie das übrigens
    in Großbritannien der Fall ist – zu einem Angebot an die
    Beschäftigten zu verpflichten. Das heißt, die Arbeitgeber
    müssen nicht nur einen Zettel an das schwarze Brett hän-
    gen, sondern ihren Beschäftigten ein Angebot unterbrei-
    ten, das diese mindestens aktiv annehmen müssen . Der
    Fachausdruck dazu lautet „active choice“. Ein Options-
    modell wäre an dieser Stelle ebenfalls denkbar . Damit
    nicht genug: Die Arbeitgeber müssen auch – das steht
    ebenfalls in unserem Antrag – einen echten Eigenbeitrag
    leisten . Das ist wichtig – Kollege Birkwald hat das schon
    angedeutet –, damit die Betriebsrente ihre Funktion er-
    füllt und ihren Namen verdient .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir Grüne sehen natürlich das Problem bei der soge-
    nannten Haftungsverpflichtung gerade bei kleinen und
    mittleren Unternehmen. Die Gärtnerei um die Ecke mit
    sieben Angestellten hat sicherlich Probleme, über 50, 60
    oder 70 Jahre die Beiträge zu garantieren und dafür zu
    haften. Darum finden wir es richtig, einen Enthaftungs-
    anreiz zu setzen, aber zielgenau . Wir wollen kleine und
    mittlere Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ent-
    haften und ihnen die Beitragszusage ermöglichen . Aber
    das gilt nicht für Großunternehmen. Das ist der Unter-
    schied .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zudem wollen wir Anlagemöglichkeiten verbessern
    und transparenter machen . Hierzu schlagen wir die Ein-
    richtung eines Bürgerfonds vor wie schon bei der geför-
    derten privaten Altersvorsorge . Beispielgebend ist hier
    Schweden, wo unter Beweis gestellt wird, dass man mit
    großen, kollektiven Kapitalstöcken in öffentlich-rechtli-
    cher Verwaltung Gelder sehr günstig verwalten kann und
    einfach zugängliche und transparente Angebote für Ver-
    sicherte, aber auch – warum nicht? – für Betriebsrenten
    machen kann . Es wäre ein entscheidender Schritt, sich in
    dieser Richtung umzusehen und entsprechende Vorbilder
    nachzuahmen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da mir die Zeit leider davonläuft, will ich nur noch et-
    was zum Freibetrag in der Grundsicherung sagen . Meine
    Damen und Herren von der Koalition, ich glaube, dass

    Markus Kurth






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie hier möglicherweise einen schwerwiegenden syste-
    matischen Fehler mit Blick auf die Zukunft machen . Ich
    befürchte, dass wir uns hier auf eine Kombirente zube-
    wegen . Was wir Grüne vorschlagen, ist eine Garantieren-
    te . Das heißt, wer 30 Versicherungsjahre vorweisen kann,
    erhält eine aufgestockte Leistung, die etwas oberhalb der
    Grundsicherung liegt . Dann wären Bedürftigkeitsprüfun-
    gen und Anrechnungsverfahren überflüssig. Nach unse-
    rer Auffassung sollten auf diese Leistung weder Betriebs-
    renten noch private Vorsorge angerechnet werden . Das
    wäre ein systematisch sinnvoller Weg, anstatt möglicher-
    weise zu einer weiteren Verbreitung der Grundsicherung
    beizutragen und schließlich faktisch zu einer Kombirente
    zu kommen . Wir haben in den anstehenden Ausschusssit-
    zungen noch Gelegenheit, über die zahlreichen anderen
    Schwachpunkte, die ich aus Zeitgründen nicht anspre-
    chen konnte – Stichwort „Pokerrente“ –, zu beraten.

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Michaela Tadjadod
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Vielen Dank, Herr Kollege . – Jetzt hat Frau Kollegin

Dr . Carola Reimann von der SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carola Reimann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Die heutige erste Lesung des Entwurfs eines
    Betriebsrentenstärkungsgesetzes ist ein klares Zeichen
    für die Handlungsfähigkeit unserer Regierungskoalition .
    Wir werden in den verbleibenden Wochen dieser Legis-
    laturperiode die Zeit nutzen und bis Juni weitere wichti-
    ge Weichenstellungen in der Alterssicherung vornehmen .
    Neben dem Betriebsrentenstärkungsgesetz werden wir
    die Absicherung der Erwerbsminderung weiter verbes-
    sern . Wir werden mit der Ost-West-Rentenangleichung
    die Weichen dafür stellen, dass 2025 endlich ein einheit-
    liches Rentenrecht in ganz Deutschland gilt . Wenn sich
    die Union in den nächsten Tagen noch einen Ruck gibt,
    steht auch der gesetzlichen Solidarrente eigentlich nichts
    mehr im Wege . Dann bekommen Beschäftigte, die jahr-
    zehntelang gearbeitet, aber nur wenig verdient haben,
    auf jeden Fall mehr als die Grundsicherung im Alter . Das
    hilft vor allem Frauen . Das will ich in der Woche des In-
    ternationalen Frauentags noch einmal betonen .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU])


    Das Betriebsrentenstärkungsgesetz ist ein gelungenes
    Beispiel dafür, wie man ein Gesetzgebungsverfahren er-
    folgreich und sehr gut vorbereitet . Vor rund zwei Jahren
    haben die ersten Diskussionen begonnen . Seitdem ist
    es unserer Ministerin gelungen, die für die Umsetzung
    zentral wichtigen Sozialpartner nicht nur ins Boot zu ho-
    len, sondern auch von dieser Idee zu überzeugen . Das
    hat mit viel Beharrlichkeit und guter, fundierter wissen-
    schaftlicher Begleitung zu tun, vor allem aber auch mit
    der Bereitschaft, mit allen Beteiligten ergebnisoffen die
    Vor- und Nachteile zu diskutieren und abzuwägen . Da
    schließe ich Ihren Ministerkollegen Herrn Schäuble aus-

    drücklich ein . Für diesen Einsatz will ich mich an dieser
    Stelle bedanken .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die im Gesetz vorgesehenen Maßnahmen sind sehr
    geeignet, die Verbreitung von Betriebsrenten in kleinen
    Unternehmen und bei Beschäftigten mit kleinen Einkom-
    men zu steigern . Das wird auch von den Gewerkschaften
    so gesehen . Natürlich wünschen wir uns eine stärkere
    Tarifbindung im Land. Das finde ich auch nicht verwerf-
    lich, Kollegen . Deswegen haben wir, eingehend auf Ihren
    Einwand, durch die Möglichkeit der Bezugnahme vor-
    gesehen, tarifvertragliche Regelungen anzuwenden . Die
    Hinweise, dass es in bestimmten Branchen Schwierigkei-
    ten gibt, will ich gerne aufnehmen. Ich finde es aber sehr
    erfreulich, dass zum Beispiel Verdi klar sagt, man werde
    sich aktiv dafür einsetzen, das Sozialpartnermodell um-
    zusetzen .


    (Beifall bei der SPD)


    Dabei sind die Branchen, im Speziellen der Einzelhan-
    del, angesprochen .

    Neben diesem Sozialpartnermodell sind es vor allen
    Dingen drei Regelungen, die die Betriebsrente attraktiver
    machen .

    Erstens . Zukünftig zahlen Arbeitgeber den Großteil
    der durch diese Entgeltumwandlung ersparten Beiträge
    in die Betriebsrente ihrer Beschäftigten ein .


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Warum nicht alles?)


    Das ist heutzutage leider nicht die Regel . Es gibt aber,
    wie ich finde, keinen Grund, warum Arbeitgeber davon
    profitieren sollten, dass ihre Arbeitnehmer Teile ihres Ar-
    beitslohns umwandeln . Da machen wir jetzt den ersten
    Schritt . In den jetzt anstehenden Beratungen werden wir
    deshalb noch einmal klären, ob diese Regelungen nicht
    auch außerhalb des Sozialpartnerschaftsmodells Anwen-
    dung finden sollten.


    (Beifall bei der SPD)


    Gerade für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die
    wenig verdienen – da bin ich ganz bei Ihnen –, ist es
    wichtig, dass sich die Arbeitgeber an ihrer Betriebsrente
    beteiligen .

    Zweitens . Wir als Staat werden uns deswegen an die-
    ser Arbeitgeberfinanzierung massiv beteiligen. Zahlt der
    Arbeitgeber einen Beitrag von 240 bis 480 Euro für sei-
    nen Beschäftigten, bekommt er bis zu 144 Euro erstat-
    tet . Das läuft ganz einfach und simpel über das Steuer-
    abzugsverfahren . In den anstehenden parlamentarischen
    Beratungen können wir gerne prüfen, ob wir die bisher
    vorgesehene Lohngrenze in Höhe von 2 000 Euro nicht
    besser auf 2 500 Euro anheben .


    (Beifall bei der SPD)


    Drittens . Kolleginnen und Kollegen, wir werden erst-
    mals einen Freibetrag einführen . Das halte ich für extrem
    wichtig . Wenn ich mit Leuten über die Betriebsrente
    rede, werde ich ganz oft gefragt: Frau Reimann, lohnt
    sich die Betriebsrente für mich denn überhaupt? Wenn

    Markus Kurth






    (A) (C)



    (B) (D)


    es schlecht läuft und ich im Alter auf Grundsicherung
    angewiesen bin, wird die Rente doch angerechnet . Dann
    habe ich nichts davon und hätte vielleicht das Geld vor-
    her lieber für andere Sachen ausgegeben. – Das finde ich
    sehr nachvollziehbar. Deshalb finde ich es wichtig, einen
    Freibetrag einzuführen .

    Die Ministerin hat diesen Schritt gerade als „histo-
    risch“ bezeichnet; ich glaube, dass das ein ganz wichtiger
    Punkt ist . Ein Sockelbetrag von 100 Euro bleibt immer
    frei . Darüber hinaus werden zusätzlich 30 Prozent des
    übersteigenden Einkommens aus einer zusätzlichen Al-
    tersvorsorge bis zu einer Höchstgrenze von 50 Prozent
    ebenfalls nicht angerechnet . Damit kann eine Zusatzrente
    bis zu einem Höchstbetrag von 200 Euro anrechnungsfrei
    bleiben . Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt,
    dass der Regelbedarf für Alleinstehende im Moment bei
    409 Euro liegt .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Antje Lezius [CDU/CSU])


    Kolleginnen und Kollegen, mit diesem Betriebsren-
    tenstärkungsgesetz kann es uns gelingen, die Zahl der
    Betriebsrenten in kleineren Unternehmen und bei Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmern insgesamt zu erhöhen .
    Das ist das Ziel . Jetzt wird es darauf ankommen, dass die
    Sozialpartner diese neuen Spielräume wirklich nutzen
    und mit Leben füllen . Die bisherigen Signale sind viel-
    versprechend . Aber eins müssen alle Beteiligten wissen:
    Sollte es nicht klappen und sollten wir auf diesem Weg
    keine Fortschritte erzielen, dann werden wir um ein Obli-
    gatorium nicht herumkommen .

    Danke .


    (Beifall bei der SPD – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Schon eingeplant, das Obligatorium?)