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ID1822203900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/222 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 50: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Infrastruk- turabgabengesetzes Drucksache 18/11237 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Zweiten Verkehr- steueränderungsgesetzes Drucksache 18/11235 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B c) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Herbert Behrens, Sabine Leidig, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Ge- setzes über die Erhebung einer zeitbe- zogenen Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen (In- frastrukturabgabenaufhebungsgesetz – InfrAGAufhG) Drucksache 18/11012 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22370 C Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22371 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22373 A Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22374 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 22375 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22376 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22378 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 22379 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22380 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22381 B Tagesordnungspunkt 51: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung und zur Änderung anderer Gesetze (Betriebsrentenstär- kungsgesetz) Drucksache 18/11286 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 B b) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, Katja Kipping, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Rente stabilisieren – Gute Rente für alle sichern Drucksache 18/11402 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C c) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine faire und nachhaltige betriebli- che Altersversorgung und ein stabiles Drei-Säulen-System Drucksache 18/10384 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 22382 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 22384 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . 22384 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 22385 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 22387 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22388 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017II Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22390 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22391 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22392 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22393 D Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 22395 B Tagesordnungspunkt 52: a) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Si- cherheit durch weniger Waffen Drucksache 18/11417 . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Handlungsbedarf im Waffen- recht für mehr öffentliche Sicherheit Drucksachen 18/9674, 18/11444 . . . . . . . . 22396 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften Drucksache 18/11239 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22397 A Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 22398 B Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22400 B Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22401 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22403 A Tagesordnungspunkt 53: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes Drucksache 18/11300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 B Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22406 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22407 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22408 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22409 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22410 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22411 B Tagesordnungspunkt 54: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Ge- trennterfassung von wertstoffhaltigen Ab- fällen Drucksache 18/11274 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22413 C Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22414 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22415 D Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22417 A Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22418 B Tagesordnungspunkt 55: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Katja Kipping, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Al- leinerziehende entlasten – Umgangsmehr- bedarf anerkennen Drucksachen 18/10283, 18/11434 . . . . . . . . . . 22419 D Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22419 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22421 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 22422 C Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 22424 A Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22424 D Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22425 D Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22427 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22430 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22367 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Astrid Freudenstein (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22429 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 10 .03 .2017 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Beermann, Maik CDU/CSU 10 .03 .2017 Binder, Karin DIE LINKE 10 .03 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .03 .2017 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 10 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 10 .03 .2017 Esken, Saskia SPD 10 .03 .2017 Ferner, Elke SPD 10 .03 .2017 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 10 .03 .2017 Glöckner, Angelika SPD 10 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10 .03 .2017 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .03 .2017 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10 .03 .2017 Held, Marcus SPD 10 .03 .2017 Herzog, Gustav SPD 10 .03 .2017 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Jung, Xaver CDU/CSU 10 .03 .2017 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 10 .03 .2017 Katzmarek, Gabriele SPD 10 .03 .2017 Knoerig, Axel CDU/CSU 10 .03 .2017 Kovac, Kordula CDU/CSU 10 .03 .2017 Kühn-Mengel, Helga SPD 10 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kunert, Katrin DIE LINKE 10 .03 .2017 Lange (Backnang), Christian SPD 10 .03 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .03 .2017 Marks, Caren SPD 10 .03 .2017 Mast, Katja SPD 10 .03 .2017 Mattheis, Hilde SPD 10 .03 .2017 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 10 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 10 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 10 .03 .2017 Nietan, Dietmar SPD 10 .03 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .03 .2017 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Radwan, Alexander CDU/CSU 10 .03 .2017 Rawert, Mechthild SPD 10 .03 .2017 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Röring, Johannes CDU/CSU 10 .03 .2017 Röspel, René SPD 10 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 10 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 10 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schulte, Ursula SPD 10 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 201722430 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Strebl, Matthäus CDU/CSU 10 .03 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10 .03 .2017 Veit, Rüdiger SPD 10 .03 .2017 Vogt, Ute SPD 10 .03 .2017 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 10 .03 .2017 Weber, Gabi SPD 10 .03 .2017 Wiese (Ehingen), Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 10 .03 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 10 .03 .2017 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10 .03 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 10 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agie- renden, internationalen Organisationen und Insti- tutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jah- ren 2014 und 2015 Drucksachen 18/9482, 18/9596 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. bis 29. Januar 2016 Drucksachen 18/10794, 18/10924 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 18. bis 22. April 2016 Drucksachen 18/10795, 18/10924 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 20. bis 24. Juni 2016 Drucksachen 18/10796, 18/10924 Nr. 1.14 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Schüler-, Jugend- und Studentenaus- tausch mit der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Republik Korea (Nordkorea) Drucksachen 18/10912, 18/11025 Nr. 1.6 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Wettbewerbspolitik: Herausforderung digitale Märkte Drucksachen 18/5080, 18/5285 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Strafrechtliche Sanktionen bei Kartellverstößen Drucksache 18/7508 (v . 28 .01 .16) Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Ren- tenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeits- rücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssat- zes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10570, 18/10696 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22431 (A) (C) (B) (D) Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Ren- tenversicherungsbericht 2016 (Alterssicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10571, 18/10696 Nr. 1.4 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruk- turfinanzierungsgesellschaft im Jahr 2015 Drucksache 18/9545 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebter Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobil- funktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen Drucksachen 18/10600, 18/10924 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .5 Ratsdokument 13442/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .4 Ratsdokument 14617/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .11 Ratsdokument 14903/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .14 Ratsdokument 15818/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10932 Nr . A .19 Ratsdokument 14886/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .20 Ratsdokument 15485/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/10932 Nr . A .23 Ratsdokument 15047/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .22 Ratsdokument 15705/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .23 Ratsdokument 15777/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/10116 Nr . A .32 Ratsdokument 12373/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .12 Ratsdokument 14774/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/10449 Nr . A .23 Ratsdokument 13668/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 222. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 50 Infrastrukturabgaben und Verkehrsteuern TOP 51 Stärkung der betrieblichen Altersversorgung TOP 52, TOP 29 Gefahren durch Waffen TOP 53 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 54 Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen TOP 55 Entlastung Alleinerziehender Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Ich finde, so heftig man eine Debatte auch führt, sollte
    man zu dem, was eigentlich nicht strittig ist, nicht erklä-
    ren, dass es strittig sei . Nicht strittig ist – das erkläre ich
    jetzt für die CDU/CSU-Fraktion und auch für die gesam-
    te Koalition –, dass eine starke gesetzliche Rente natür-
    lich auch in Zukunft die erste starke Säule der Altersver-
    sorgung in Deutschland ist und bleiben wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Dann stärkt sie doch!)


    Weil jeder von uns im Alter einigermaßen gut leben
    will, ist es aber zwingend notwendig, dass eine starke
    zweite Säule dazukommt, und es geht heute darum, dass
    wir diese zweite starke Säule schaffen, sichern und un-
    terstützen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Idee des Betriebsrentenstärkungsgesetzes ist ein-
    fach, dass in Zukunft nicht nur 60 Prozent der Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer in Deutschland eine starke
    zweite Säule in Form einer Betriebsrente ihr Eigen nen-
    nen können, sondern möglichst jede Arbeitnehmerin und
    jeder Arbeitnehmer in Deutschland . Darum geht es uns .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn uns das mit diesem Gesetz am Schluss gelin-
    gen sollte, dann gilt wirklich: Wer nicht bei der betrieb-
    lichen Altersvorsorge mitmacht, der hat sich wirklich
    falsch entschieden . Wenn uns dieses Gesetz gelingt und
    wir wirklich eine weitere Verbreitung der betrieblichen

    Altersvorsorge schaffen, dann wäre das heute sogar eine
    Sternstunde für die deutsche Altersvorsorge der Zukunft .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Kaum ein Gesetzesvorhaben war so gründlich vorbe-
    reitet wie dieses, nämlich mit mehreren Gutachten, die
    das Arbeitsministerium und das Finanzministerium in
    Auftrag gegeben haben und in denen sehr genau analy-
    siert wurde, auf was es ankommt .

    Es ist völlig richtig, verehrte Frau Ministerin: Es geht
    hier nicht nur um das Sozialpartnermodell, sondern es
    geht uns natürlich darum, alle Formen der betrieblichen
    Altersvorsorge zu stärken .

    Hier ist als Erstes der Zugang für Geringverdiener
    wichtig. Wir schaffen einen Geringverdienerzuschuss,
    der zu einem guten Teil dem Arbeitgeber über die Steuer
    refinanziert wird. Dieser macht es für Geringverdiener
    überhaupt erst möglich, in die betriebliche Altersvorsor-
    ge einzusteigen .

    Als Zweites schaffen wir Freibeträge in der Grundsi-
    cherung . Hundert Jahre lang war das Prinzip der Nachran-
    gigkeit das eherne Prinzip staatlicher Fürsorgeleistungen,
    also staatlicher Unterstützung aus Steuermitteln. Danach
    wurde alles, was man sonst noch hat, angerechnet .

    Mit diesem Gesetzentwurf machen wir, wie ich finde,
    nicht nur einen historischen Schritt, sondern es ist sogar
    eine echte Revolution im deutschen Sozialrecht, dass wir
    erstmals eine Regelung schaffen, wonach mindestens
    100 Euro und maximal 200 Euro monatlich von dem,
    was man sich an zusätzlicher Altersversorgung angespart
    hat, nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden .
    Auf gut Deutsch: Wer etwas zusätzlich fürs Alter macht,
    der weiß eines ganz bestimmt, egal wie das Leben wei-
    terverlaufen wird: Wenn ich eines Tages Grundsicherung
    beantragen muss, dann habe ich auf jeden Fall mehr als
    derjenige, der nichts getan hat . Das ist die wichtigste
    Botschaft für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
    in Deutschland, gerade auch für die Geringverdiener .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kai Whittaker [CDU/CSU]: Da hätte auch einmal die SPD klatschen können!)


    Natürlich ist es wünschenswert, dass das, was jetzt
    auch schon Praxis ist, dass nämlich die Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer durch Tarifverträge einen auto-
    matischen Zugang zu einer Betriebsrente bekommen,
    verbreitert wird . Das ist die Idee des sogenannten Sozi-
    alpartnermodells .

    Was der Kollege Birkwald von den Linken hier vor-
    getragen hat, ist schlichtweg unglaublich . Er hat dieses
    Modell als „Pokerrente“ diffamiert.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Zielrente ist Pokerrente!)


    Um es jedem zu erklären: Es geht darum, dass die
    jeweiligen Arbeitgeberverbände und die zuständigen
    Gewerkschaften miteinander einen Tarifvertrag abschlie-
    ßen, in dem sie die Details regeln, wie die betriebliche
    Altersversorgung organisiert und finanziert wird.

    Matthias W. Birkwald






    (A) (C)



    (B) (D)


    Nun gibt es in den Gewerkschaften etliche Kollegin-
    nen und Kollegen, die meinen, ihre politischen Ziele eher
    mit der Linkspartei durchsetzen zu können .


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das sind die Guten!)


    Heute ist deutlich geworden, wie Linke wirklich über
    Gewerkschaften denken .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Quatsch!)


    Der Vorwurf, dieses Tarifvertragsmodell sei eine Poker-
    rente, ist die Misstrauenserklärung gegenüber den deut-
    schen Gewerkschaften seitens der Linkspartei .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Völliger Unsinn!)


    Dass Sie den Arbeitgeberverbänden misstrauen, haben
    wir eh unterstellt . Aber heute ist noch einmal deutlich ge-
    worden, wie Sie in Wahrheit über Gewerkschaften den-
    ken .


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Kümmern Sie sich mal um die Doppelverbeitragung! Da sind die Arbeitgeber an unserer Seite, Herr Weiß!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, in der Tat
    ist die Frage, wie wir zusätzliche Anreize schaffen, zum
    Beispiel durch das betriebliche Opting-out-Modell, das
    die Ministerin vorgestellt hat, oder die Überlegung,
    eingesparte Sozialversicherungsbeiträge durch die Ent-
    geltumwandlung an den Arbeitnehmer als Zuschuss zur
    betrieblichen Altersvorsorge weiterzugeben . Das sind
    wichtige Elemente, die einen zusätzlichen finanziellen
    Anreiz darstellen, um sich einer betrieblichen Altersvor-
    sorge anzuschließen und entsprechend anzusparen .

    Die betriebliche Altersvorsorge ist deswegen in unse-
    rem Fokus, weil wir gerade in einer Niedrigzinsphase mit
    der betrieblichen Altersvorsorge darstellen können, dass
    große Kollektive, die versichert werden, auch attraktive
    Angebote aufseiten der Versicherung finden, und Kos-
    ten gespart werden, dass aber eine Altersvorsorge auch
    in Zeiten niedriger Zinsen mit einer Rendite dargestellt
    werden kann . Deswegen ist es richtig, dass wir gerade
    in dieser Zeit unser Augenmerk auf die Stärkung der Be-
    triebsrente richten .

    Der Gesetzentwurf ist ein Gemeinschaftswerk von
    Bundesfinanzministerium und Bundesarbeitsministeri-
    um, und ich möchte beiden Häusern und den Mitarbei-
    tern herzlich dafür danken . Erlauben Sie mir, dass ich
    einen besonderen Dank an den Bundesfinanzminister
    richte. Denn der Bundesfinanzminister hat zwar zunächst
    einmal die Aufgabe, das Geld zusammenzuhalten, aber
    wenn man die betriebliche Altersvorsorge richtig gestal-
    ten will, dann muss es auch ein paar finanzielle Anreize –
    und zwar zusätzlicher Art – geben. Dass der Bundesfi-
    nanzminister sich dazu hat durchringen lassen


    (Dr. Carola Reimann [SPD]: Durchringen lassen! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Durchringen lassen! – Lachen bei der SPD und der LINKEN)


    – ich glaube, für jeden Finanzminister, egal welcher Par-
    tei er angehört, ist es ein Durchringen –, dass der Bundes-
    finanzminister bereit war, ein paar zusätzliche finanzielle
    Anreize für die Förderung der Betriebsrente zu geben,
    ist ein richtiges Zeichen in der Niedrigzinsphase, indem
    man nämlich sagt: Wer spart, den wollen wir als Staat zu-
    sätzlich unterstützen. Und das wird mit diesem Betriebs-
    rentengesetz gemacht .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, es
    handelt sich insgesamt um einen guten Gesetzentwurf .
    Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass wir, die Koalitions-
    fraktionen, ihn im parlamentarischen Verfahren noch ge-
    meinsam optimieren . Aber was wir mit der ersten Lesung
    heute bezwecken sollten, ist, ein klares Signal zu geben:
    Grünes Licht, freie Fahrt für eine starke betriebliche
    Altersversorgung für möglichst alle Arbeitnehmerinnen
    und Arbeitnehmer in Deutschland!

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Michaela Tadjadod
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Vielen Dank, Herr Kollege Weiß . – Als Nächster

spricht der Kollege Markus Kurth von Bündnis 90/Die
Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Markus Kurth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Vorweg: Für Bündnis 90/Die
    Grünen ist die betriebliche Altersvorsorge ein wichtiger,
    zentraler und unbedingt zu stärkender Baustein in der
    Altersvorsorge . Die Betriebsrente hat eine hohe Akzep-
    tanz, weil sie eine wertgeschätzte und wertschätzende
    Zusatzleistung ist . Sie ist trotz der Entgeltumwandlung,
    die auch wir – das will ich betonen – abschaffen wollen,


    (Beifall des Abg . Matthias W . Birkwald [DIE LINKE])


    in der Regel noch mit hohen Arbeitgeberanteilen verse-
    hen .

    Die Betriebsrente ist häufig in tarifvertragliche Rege-
    lungen eingewoben, und es ist vielfach zumindest über
    Gruppenverträge, aber auch über Pensionsfonds ein Sys-
    tem kollektiver Absicherung und damit häufig effizien-
    ter als individuelle Verträge wie beispielsweise bei der
    Riester-Rente . Zusammengefasst: Grundsätzlich ist die
    Stärkung der Betriebsrente auch für uns Grüne ein erstre-
    benswertes Ziel .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Eine Stärkung – Frau Nahles hat es ja, wie viele an-
    dere auch, analysiert – ist gerade in kleinen und mittle-
    ren Unternehmen sowie in bestimmten Branchen auch
    notwendig . Gerade in Dienstleistungsbranchen ist die
    Betriebsrente nicht besonders weit verbreitet . Ich denke

    Peter Weiß (Emmendingen)







    (A) (C)



    (B) (D)


    dabei insbesondere an den Einzelhandel sowie an das
    Hotel- und Gaststättengewerbe . Diese Bereiche seien
    hier nur beispielhaft genannt . Da gibt es nicht besonders
    viele Betriebsrenten . Es ist für uns wichtig, auch hier
    vorwärtszukommen .

    Ich wundere mich allerdings, dass eigentlich keiner
    von den Rednern – auch nicht der Oppositionsredner
    Birkwald – die Frage aufgeworfen hat, ob dieser Gesetz-
    entwurf mit dem Sozialpartnermodell seine Ziele über-
    haupt erreichen kann . Jetzt sage ich Ihnen etwas, was
    noch niemand hier vorne gesagt hat: Dieser Gesetzent-
    wurf erreicht gerade diejenigen nicht, die besonders eine
    Unterstützung brauchen. Und das ist finster!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Matthias W . Birkwald [DIE LINKE])


    Sie benutzen die Betriebsrente, um eigentlich ein an-
    deres Ziel zu erreichen, nämlich die Tarifbindung zu stär-
    ken bzw . zu erhöhen . Fast sämtliche Vergünstigungen –
    oder nennen wir es einmal Subventionstatbestände; das
    ist es ja tatsächlich – sind an Tarifbindung und an die
    Tarifparteien gekoppelt . Das ist der Kardinalfehler die-
    ses Betriebsrentenstärkungsgesetzes . Andrea Nahles hat
    es ja auch in einem FAZ-Interview im Jahr 2016 gesagt:
    Wer tariflich gebunden ist, wird privilegiert.

    Die Tarifbindung zu stärken, ist natürlich ein erstre-
    benswertes Ziel . Ob dann damit aber auch die Aufga-
    benstellung – nämlich die Betriebsrente in kleinen und
    mittleren Unternehmen zu stärken – erreicht wird, ist
    mehr als fraglich . Das wird nicht der Fall sein . Professor
    Kiesewetter, der für das Finanzministerium das vielfach
    beachtete Betriebsrentengutachten erstellt hat, hat das
    Kernproblem sehr klar beschrieben: Die Erhöhung des
    Verbreitungsgrades hängt in großem Maße von den Ta-
    rifparteien ab . Ich will Ihnen dazu nur eines sagen: In
    Betrieben mit bis zu 50 Mitarbeitern beträgt der Anteil
    tarifgebundener Beschäftigter gerade einmal 20 Prozent,
    in Betrieben mit bis zu 9 Mitarbeitern sind es nur rund
    10 Prozent. Und in Ostdeutschland sieht es noch viel ma-
    gerer mit der Tarifbindung aus . Das heißt also, das So-
    zialpartnermodell kann gar nicht dort greifen, wo es die
    größten Regelungs- und Unterstützungsbedarfe gibt. Das
    werfen wir Ihnen vor .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Selbst die Gewerkschaften sehen das . Der Deutsche
    Gewerkschaftsbund sagt – ich zitiere – in einer aktuellen
    Stellungnahme: Wir werden das gar nicht schaffen. Und
    weiter:

    Ohne das Instrument der Allgemeinverbindlich-
    keitserklärung wird keine Verbesserung der zusätz-
    lichen Altersversorgung der dort Beschäftigten er-
    reicht werden können .

    Das heißt also, die Gewerkschaften setzen bereits jetzt
    auf eine andere Regelung, auf eine Abschaffung des
    Vetorechts bei der Allgemeinverbindlichkeitserklärung .
    Das halten wir durchaus für vernünftig . Nur gibt es das
    im Moment nicht. Und ich sehe jedenfalls nicht, dass das
    in der näheren Zukunft kommen wird . Das heißt, die Ge-

    werkschaften selber sehen eigentlich die große Schwä-
    che dieses Gesetzentwurfs .


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Aha!)


    Sogar der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes –
    er vertritt kleine und mittlere Unternehmen – sagt:

    Der Gesetzentwurf verliert die beiden eigentlichen
    Problemgruppen – mittelständische Unternehmen
    und Geringverdiener – aus den Augen .

    Das ist der entscheidende, zentrale Punkt, den man Ihnen
    zum Vorwurf machen kann .

    Hier an dieser Stelle haben wir von Bündnis 90/Die
    Grünen einen eigenen Antrag vorgelegt, der genau die-
    sen Schwachpunkt erfasst . Wir sagen nämlich: Wer die
    Betriebsrente wirklich umfassend verbreiten will, kommt
    nicht darum herum, die Arbeitgeber – wie das übrigens
    in Großbritannien der Fall ist – zu einem Angebot an die
    Beschäftigten zu verpflichten. Das heißt, die Arbeitgeber
    müssen nicht nur einen Zettel an das schwarze Brett hän-
    gen, sondern ihren Beschäftigten ein Angebot unterbrei-
    ten, das diese mindestens aktiv annehmen müssen . Der
    Fachausdruck dazu lautet „active choice“. Ein Options-
    modell wäre an dieser Stelle ebenfalls denkbar . Damit
    nicht genug: Die Arbeitgeber müssen auch – das steht
    ebenfalls in unserem Antrag – einen echten Eigenbeitrag
    leisten . Das ist wichtig – Kollege Birkwald hat das schon
    angedeutet –, damit die Betriebsrente ihre Funktion er-
    füllt und ihren Namen verdient .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir Grüne sehen natürlich das Problem bei der soge-
    nannten Haftungsverpflichtung gerade bei kleinen und
    mittleren Unternehmen. Die Gärtnerei um die Ecke mit
    sieben Angestellten hat sicherlich Probleme, über 50, 60
    oder 70 Jahre die Beiträge zu garantieren und dafür zu
    haften. Darum finden wir es richtig, einen Enthaftungs-
    anreiz zu setzen, aber zielgenau . Wir wollen kleine und
    mittlere Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten ent-
    haften und ihnen die Beitragszusage ermöglichen . Aber
    das gilt nicht für Großunternehmen. Das ist der Unter-
    schied .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zudem wollen wir Anlagemöglichkeiten verbessern
    und transparenter machen . Hierzu schlagen wir die Ein-
    richtung eines Bürgerfonds vor wie schon bei der geför-
    derten privaten Altersvorsorge . Beispielgebend ist hier
    Schweden, wo unter Beweis gestellt wird, dass man mit
    großen, kollektiven Kapitalstöcken in öffentlich-rechtli-
    cher Verwaltung Gelder sehr günstig verwalten kann und
    einfach zugängliche und transparente Angebote für Ver-
    sicherte, aber auch – warum nicht? – für Betriebsrenten
    machen kann . Es wäre ein entscheidender Schritt, sich in
    dieser Richtung umzusehen und entsprechende Vorbilder
    nachzuahmen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da mir die Zeit leider davonläuft, will ich nur noch et-
    was zum Freibetrag in der Grundsicherung sagen . Meine
    Damen und Herren von der Koalition, ich glaube, dass

    Markus Kurth






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie hier möglicherweise einen schwerwiegenden syste-
    matischen Fehler mit Blick auf die Zukunft machen . Ich
    befürchte, dass wir uns hier auf eine Kombirente zube-
    wegen . Was wir Grüne vorschlagen, ist eine Garantieren-
    te . Das heißt, wer 30 Versicherungsjahre vorweisen kann,
    erhält eine aufgestockte Leistung, die etwas oberhalb der
    Grundsicherung liegt . Dann wären Bedürftigkeitsprüfun-
    gen und Anrechnungsverfahren überflüssig. Nach unse-
    rer Auffassung sollten auf diese Leistung weder Betriebs-
    renten noch private Vorsorge angerechnet werden . Das
    wäre ein systematisch sinnvoller Weg, anstatt möglicher-
    weise zu einer weiteren Verbreitung der Grundsicherung
    beizutragen und schließlich faktisch zu einer Kombirente
    zu kommen . Wir haben in den anstehenden Ausschusssit-
    zungen noch Gelegenheit, über die zahlreichen anderen
    Schwachpunkte, die ich aus Zeitgründen nicht anspre-
    chen konnte – Stichwort „Pokerrente“ –, zu beraten.

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)