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    Plenarprotokoll 18/222 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 50: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Infrastruk- turabgabengesetzes Drucksache 18/11237 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Zweiten Verkehr- steueränderungsgesetzes Drucksache 18/11235 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B c) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Herbert Behrens, Sabine Leidig, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Ge- setzes über die Erhebung einer zeitbe- zogenen Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen (In- frastrukturabgabenaufhebungsgesetz – InfrAGAufhG) Drucksache 18/11012 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22370 C Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22371 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22373 A Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22374 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 22375 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22376 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22378 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 22379 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22380 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22381 B Tagesordnungspunkt 51: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung und zur Änderung anderer Gesetze (Betriebsrentenstär- kungsgesetz) Drucksache 18/11286 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 B b) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, Katja Kipping, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Rente stabilisieren – Gute Rente für alle sichern Drucksache 18/11402 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C c) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine faire und nachhaltige betriebli- che Altersversorgung und ein stabiles Drei-Säulen-System Drucksache 18/10384 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 22382 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 22384 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . 22384 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 22385 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 22387 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22388 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017II Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22390 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22391 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22392 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22393 D Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 22395 B Tagesordnungspunkt 52: a) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Si- cherheit durch weniger Waffen Drucksache 18/11417 . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Handlungsbedarf im Waffen- recht für mehr öffentliche Sicherheit Drucksachen 18/9674, 18/11444 . . . . . . . . 22396 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften Drucksache 18/11239 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22397 A Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 22398 B Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22400 B Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22401 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22403 A Tagesordnungspunkt 53: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes Drucksache 18/11300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 B Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22406 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22407 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22408 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22409 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22410 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22411 B Tagesordnungspunkt 54: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Ge- trennterfassung von wertstoffhaltigen Ab- fällen Drucksache 18/11274 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22413 C Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22414 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22415 D Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22417 A Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22418 B Tagesordnungspunkt 55: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Katja Kipping, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Al- leinerziehende entlasten – Umgangsmehr- bedarf anerkennen Drucksachen 18/10283, 18/11434 . . . . . . . . . . 22419 D Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22419 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22421 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 22422 C Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 22424 A Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22424 D Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22425 D Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22427 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22430 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22367 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Astrid Freudenstein (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22429 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 10 .03 .2017 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Beermann, Maik CDU/CSU 10 .03 .2017 Binder, Karin DIE LINKE 10 .03 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .03 .2017 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 10 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 10 .03 .2017 Esken, Saskia SPD 10 .03 .2017 Ferner, Elke SPD 10 .03 .2017 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 10 .03 .2017 Glöckner, Angelika SPD 10 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10 .03 .2017 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .03 .2017 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10 .03 .2017 Held, Marcus SPD 10 .03 .2017 Herzog, Gustav SPD 10 .03 .2017 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Jung, Xaver CDU/CSU 10 .03 .2017 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 10 .03 .2017 Katzmarek, Gabriele SPD 10 .03 .2017 Knoerig, Axel CDU/CSU 10 .03 .2017 Kovac, Kordula CDU/CSU 10 .03 .2017 Kühn-Mengel, Helga SPD 10 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kunert, Katrin DIE LINKE 10 .03 .2017 Lange (Backnang), Christian SPD 10 .03 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .03 .2017 Marks, Caren SPD 10 .03 .2017 Mast, Katja SPD 10 .03 .2017 Mattheis, Hilde SPD 10 .03 .2017 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 10 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 10 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 10 .03 .2017 Nietan, Dietmar SPD 10 .03 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .03 .2017 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Radwan, Alexander CDU/CSU 10 .03 .2017 Rawert, Mechthild SPD 10 .03 .2017 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Röring, Johannes CDU/CSU 10 .03 .2017 Röspel, René SPD 10 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 10 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 10 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schulte, Ursula SPD 10 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 201722430 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Strebl, Matthäus CDU/CSU 10 .03 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10 .03 .2017 Veit, Rüdiger SPD 10 .03 .2017 Vogt, Ute SPD 10 .03 .2017 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 10 .03 .2017 Weber, Gabi SPD 10 .03 .2017 Wiese (Ehingen), Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 10 .03 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 10 .03 .2017 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10 .03 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 10 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agie- renden, internationalen Organisationen und Insti- tutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jah- ren 2014 und 2015 Drucksachen 18/9482, 18/9596 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. bis 29. Januar 2016 Drucksachen 18/10794, 18/10924 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 18. bis 22. April 2016 Drucksachen 18/10795, 18/10924 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 20. bis 24. Juni 2016 Drucksachen 18/10796, 18/10924 Nr. 1.14 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Schüler-, Jugend- und Studentenaus- tausch mit der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Republik Korea (Nordkorea) Drucksachen 18/10912, 18/11025 Nr. 1.6 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Wettbewerbspolitik: Herausforderung digitale Märkte Drucksachen 18/5080, 18/5285 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Strafrechtliche Sanktionen bei Kartellverstößen Drucksache 18/7508 (v . 28 .01 .16) Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Ren- tenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeits- rücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssat- zes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10570, 18/10696 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22431 (A) (C) (B) (D) Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Ren- tenversicherungsbericht 2016 (Alterssicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10571, 18/10696 Nr. 1.4 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruk- turfinanzierungsgesellschaft im Jahr 2015 Drucksache 18/9545 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebter Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobil- funktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen Drucksachen 18/10600, 18/10924 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .5 Ratsdokument 13442/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .4 Ratsdokument 14617/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .11 Ratsdokument 14903/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .14 Ratsdokument 15818/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10932 Nr . A .19 Ratsdokument 14886/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .20 Ratsdokument 15485/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/10932 Nr . A .23 Ratsdokument 15047/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .22 Ratsdokument 15705/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .23 Ratsdokument 15777/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/10116 Nr . A .32 Ratsdokument 12373/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .12 Ratsdokument 14774/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/10449 Nr . A .23 Ratsdokument 13668/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 222. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 50 Infrastrukturabgaben und Verkehrsteuern TOP 51 Stärkung der betrieblichen Altersversorgung TOP 52, TOP 29 Gefahren durch Waffen TOP 53 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 54 Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen TOP 55 Entlastung Alleinerziehender Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Matthias W. Birkwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ja, selbstverständlich .



Rede von Dr. Martin Rosemann
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege Birkwald, ich weiß ja, dass Ihnen die

Beantwortung von Zwischenfragen Spaß macht . Des-
wegen will ich Ihnen gerne einen Gefallen tun und noch
eine stellen .

Herr Birkwald, würden Sie vielleicht zwei Dinge zur
Kenntnis nehmen?

Erstens . Würden Sie bitte zur Kenntnis nehmen, dass
Frau Ministerin Nahles in ihrem Gesamtkonzept zur Al-
terssicherung Vorschläge zur Stabilisierung des Renten-
niveaus der gesetzlichen Rente gemacht hat?

Zweitens . Würden Sie vielleicht zur Kenntnis neh-
men, dass auch das Thema betriebliche Altersvorsorge
unter Gerechtigkeitsgesichtspunkten eine zentrale Rolle
spielt? Denn – Frau Ministerin hat es ausgeführt – wir
haben in Deutschland viele Beschäftigte, die Ansprüche
aus betrieblicher Altersvorsorge erwerben, teilweise so-
gar sehr hohe . Es gibt aber auch sehr viele, vor allem
in kleineren und mittleren Betrieben in bestimmten
Branchen, beispielsweise im Einzelhandel, Geringver-
diener, die keine Anwartschaften aus der betrieblichen
Altersvorsorge haben . Damit haben wir, egal wie hoch
das Niveau in der gesetzlichen Rentenversicherung ist,

bei der Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge in
Deutschland eine riesige Gerechtigkeitslücke zwischen
denjenigen, die Ansprüche haben, und denjenigen, die
keine haben . Deswegen ist die Politik genau an dieser
Stelle gefragt, sich eben nicht nur um die gesetzliche
Rente zu kümmern, sondern sich gleichermaßen auch um
diese Gerechtigkeitslücke im Bereich der betrieblichen
Altersvorsorge zu kümmern .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias W. Birkwald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geschätzter Kollege Dr . Rosemann, zunächst:

    Ja, die Ministerin hat einen Vorschlag gemacht, um das
    Rentenniveau zu stabilisieren . Das reicht aber überhaupt
    nicht . Wir haben heute ein Rentenniveau von 48,2 Pro-
    zent . Die Rente sollte den Lebensstandard wieder sichern .
    Dafür brauchen wir aber ein Rentenniveau von 53 Pro-
    zent. Das wäre heute und auch im Jahr 2030 finanzierbar.

    Sie waren doch mit mir gemeinsam in Österreich und
    haben gesehen, wie man ein Rentensystem aufbaut, in
    dem die Männer das Doppelte an Rente bekommen und
    auch eine Bäckereifachverkäuferin und eine Floristin im
    Alter eine Rente bekommen, von der sie leben können .
    Das ist hier heute nicht der Fall, auch nicht mit Betriebs-
    rente . Das ist der erste Punkt .

    Nun zu Ihrer zweiten Frage . Man muss schon noch
    einmal sagen, worum es hier geht . Denn hier wird al-
    les vermuschelt . Hier wird von bAV, von betrieblicher
    Altersversorgung gesprochen, obwohl es sich nur um
    betriebliche Altersvorsorge handelt. Was ist der Unter-
    schied? Betriebliche Altersversorgung ist, wenn Ihr Ar-
    beitgeber sagt: Martin, du machst einen guten Job . Ich
    gebe dir 200 Euro Betriebsrente bis an dein Lebensende .


    (Rüdiger Veit [SPD]: Martin macht einen guten Job!)


    Das ist betriebliche Altersversorgung . Da wird gehaftet,
    da wird zugesagt, dass man das Geld bekommt .

    Was ist betriebliche Altersvorsorge?


    (Dr. Martin Rosemann [SPD]: Das habe ich nicht gefragt!)


    – Das kann ich mir vorstellen; aber das ist genau der
    Punkt, um den es hier geht . – Sie fördern doch nur Vor-
    sorge. Vorsorge von wem? Von Menschen, die häufig mit
    Entgeltumwandlung – das geschieht mittlerweile über-
    wiegend – ihr eigenes Gehalt zur Betriebsrente machen .


    (Dr. Martin Rosemann [SPD]: Wir fordern Arbeitgeberfinanzierung!)


    Die Menschen, die dort oben auf der Tribüne sitzen, müs-
    sen, wenn sie ihre Betriebsrente bekommen, dann auch
    noch doppelt Krankenversicherungsbeiträge zahlen .


    (Dr. Martin Rosemann [SPD]: Arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersvorsorge!)


    Ich sage Ihnen: Wenn man Entgeltumwandlung macht
    und der Arbeitgeber nicht mindestens 50 Prozent oder
    mehr dazugibt, tut man besser daran, das Geld in ein






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sparkästchen oder unter das Kopfkissen zu stecken . Sie
    führen die Leute hier hinter die Fichte .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Echte betriebliche Altersversorgung ist gut . Betriebliche
    Altersvorsorge mit weniger als 50 Prozent der Beiträge
    der Arbeitgeber ist schlecht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Jetzt geht es weiter . Sie sagen einem Beschäftigten mit
    Ihrem Gesetz: Sorry, die gute alte Zeit der betrieblichen
    Altersversorgung ist endgültig vorbei . Dass deine Bei-
    träge später einmal mit Zins und Zinseszins ausgezahlt
    werden, muss dir dein Arbeitgeber genauso wenig garan-
    tieren wie eine Mindestrente . Er garantiert dir in Zukunft
    überhaupt nichts mehr . Er zahlt künftig nur noch ein
    bisschen Beitrag, und das war es. Eine Einstandspflicht,
    eine Haftung des Arbeitgebers, das feste Versprechen ei-
    ner ordentlichen und verlässlichen Betriebsrente ist den
    Chefs einfach zu teuer . Das darf doch alles gar nicht wahr
    sein .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Union und SPD sagen den Menschen mit diesem
    Gesetz: Gib den Versicherungskonzernen und den Ver-
    sorgungswerken noch mehr von deinem Lohn, und lass
    uns dann mal sehen, was die Aktienmärkte in Zukunft
    hergeben. Wenn es gut läuft: okay. Wenn es schiefläuft:
    Pech gehabt .


    (Dr. Martin Rosemann [SPD]: Schon mal was von Risiko beim Sparen gehört?)


    „Zielrente“ nennen Sie das. Sagen Sie „Pokerrente“. Das
    wäre ehrlicher .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wozu verpflichten Sie die Arbeitgeber? Frau Nahles
    hat es gesagt: zu 15 Prozent . 15 Prozent des Gehalts muss
    die Chefin oder der Chef zukünftig für die betriebliche
    Altersvorsorge der Beschäftigten dazubezahlen . Frau
    Nahles, auf meine Frage, wie viel der Arbeitgeber oder
    die Arbeitgeberin an Sozialversicherungsbeiträgen wirk-
    lich spart, wenn die Beschäftigten eine Entgeltumwand-
    lung vornehmen, also ihre Betriebsrente überwiegend
    selbst finanzieren, haben Sie geantwortet: insgesamt
    20,7 Prozent . Wir Linken sagen: Die Arbeitgeber dürfen
    keinen einzigen Cent an der betrieblichen Altersvorsorge
    ihrer Beschäftigten verdienen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Gegenteil: Die Chefinnen und Chefs sollen sich an
    der Altersversorgung ihrer Mitarbeitenden beteiligen . Sie
    sollen sie finanzieren. Die Arbeitgeber sollen zeigen, dass
    ihnen ihre langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    etwas wert sind . Deshalb würde ein linkes Betriebsren-
    tenstärkungsgesetz in § 1 feststellen: Um betriebliche
    Altersversorgung handelt es sich nur, wenn der Arbeitge-
    beranteil der Beiträge zwischen 50 und 100 Prozent liegt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Alles andere ist Vorsorge, und da gilt: Vorsicht an der
    Bahnsteigkante!


    (Beifall bei der LINKEN)


    In § 2 würden wir die sozialabgabenfreie Entgeltum-
    wandlung abschaffen. Sie ist genau das Gegenteil von
    dem, was Martin Schulz fordert, verehrte Frau Nahles .
    Sie stärkt nämlich die gesetzliche Rente nicht, sondern
    sie schwächt die gesetzliche Rente, und zwar doppelt:
    Die Sozialabgabenfreiheit der Entgeltumwandlung senkt
    die eigenen gesetzlichen Rentenansprüche, und sie senkt
    die Renten aller Versicherten, völlig egal, ob sie über den
    Betrieb vorsorgen oder nicht . Dazu sagt die Linke: Das
    geht gar nicht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bundesregierung schätzt die Beitragsausfälle für
    die Entgeltumwandlung auf 3 Milliarden Euro – Herr
    Meister widerspricht nicht –,


    (Kai Whittaker [CDU/CSU]: Das war aber auch keine Bestätigung! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    und hinzu kommen die Steuerausfälle . Was machen Sie,
    Frau Ministerin Nahles? Sie führen grundsätzlich die au-
    tomatische Entgeltumwandlung per Tarifvertrag ein . Sie
    wollen dieses schädliche Instrument auch noch mehr för-
    dern. Was gilt denn nun, liebe SPD? Schulz oder Nahles?
    Gesetzliche Rente oder private Vorsorge?


    (Dr. Martin Rosemann [SPD]: Na ja, mehr als Zwischenfragen zur Aufklärung zu stellen, können wir auch nicht machen! Jeder ist nur so gut informiert, wie er das selber sein will!)


    Sie, Frau Nahles, stärken ja auch noch die priva-
    te Vorsorge; denn Sie erhöhen mit diesem Gesetz die
    Riester-Zulage . Dabei wären die 3 Milliarden Euro pro
    Jahr an staatlicher Riester-Förderung in der Rentenkasse
    viel besser angelegt, statt in den Töpfen der Versiche-
    rungswirtschaft zu versickern .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Frau Ministerin, Sie haben eben vorgetragen: Sie
    führen Freibeträge bei der Grundsicherung im Alter ein .
    Auch hier die Frage: Schulz oder Nahles? Gesetzliche
    Rente stärken oder private Vorsorge erzwingen?


    (Dr. Carola Reimann [SPD]: Das ist doch gar kein Widerspruch!)


    Das sozialdemokratisch geführte Ministerium führt Frei-
    beträge für die betriebliche Vorsorge und für die Riester-
    Rente bei der Grundsicherung ein . Freibeträge für die
    gesetzliche Rente führen Sie nicht ein . Das ist ungerecht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, zum Schluss noch ein
    deutliches Wort zu dem ganz besonderen Skandal der
    Doppelverbeitragung von den Betriebsrenten der Direkt-
    versicherten . Wer vor 2002 eine Direktversicherung ab-
    geschlossen hat, muss dank Horst Seehofer, CSU, und
    Ulla Schmidt, SPD, seit dem Jahr 2004 rückwirkend

    Matthias W. Birkwald






    (A) (C)



    (B) (D)


    doppelte Krankenversicherungsbeiträge zahlen . Der
    Bundesrat, der DGB, die IG Metall, die Arbeitgeber, die
    Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung,
    die Sozialverbände und die Linke sind sich alle einig:
    Alle Betriebsrenten dürfen nur einmal und auf gar keinen
    Fall zweimal oder dreimal verbeitragt werden .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Kollege Weiß, was bieten Sie den Betroffenen
    denn konkret an? Sie wurden erst mit Steuervorteilen in
    die Direktversicherung gelockt und dann rückwirkend
    und ohne Bestandsschutz abgezockt . Für die betriebli-
    chen Riester-Renten ändern Sie das – gut . Aber ich for-
    dere Sie auf: Schaffen Sie diese große Ungerechtigkeit
    für alle Betriebsrentnerinnen und Betriebsrentner ab!

    Ich danke Ihnen .


    (Beifall bei der LINKEN)