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ID1822200100

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    Plenarprotokoll 18/222 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 50: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Infrastruk- turabgabengesetzes Drucksache 18/11237 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Zweiten Verkehr- steueränderungsgesetzes Drucksache 18/11235 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 B c) Erste Beratung des von den Abgeordne- ten Herbert Behrens, Sabine Leidig, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Ge- setzes über die Erhebung einer zeitbe- zogenen Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen (In- frastrukturabgabenaufhebungsgesetz – InfrAGAufhG) Drucksache 18/11012 . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 C Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22367 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22370 C Andreas Schwarz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22371 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22373 A Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22374 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 22375 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22376 B Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22378 A Dr. Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 22379 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22380 B Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22381 B Tagesordnungspunkt 51: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung und zur Änderung anderer Gesetze (Betriebsrentenstär- kungsgesetz) Drucksache 18/11286 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 B b) Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, Katja Kipping, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Rente stabilisieren – Gute Rente für alle sichern Drucksache 18/11402 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C c) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Kerstin Andreae, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine faire und nachhaltige betriebli- che Altersversorgung und ein stabiles Drei-Säulen-System Drucksache 18/10384 . . . . . . . . . . . . . . . . 22382 C Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 22382 C Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 22384 B Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . 22384 D Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . 22385 B Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 22387 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22388 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017II Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22390 A Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22391 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22392 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22393 D Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 22395 B Tagesordnungspunkt 52: a) Antrag der Abgeordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Si- cherheit durch weniger Waffen Drucksache 18/11417 . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Irene Mihalic, Dr . Konstantin von Notz, Luise Amtsberg, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Handlungsbedarf im Waffen- recht für mehr öffentliche Sicherheit Drucksachen 18/9674, 18/11444 . . . . . . . . 22396 D in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften Drucksache 18/11239 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22396 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22397 A Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 22398 B Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22400 B Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22401 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22403 A Tagesordnungspunkt 53: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes Drucksache 18/11300 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 B Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22404 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 22406 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22407 B Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22408 C Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 22409 B Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22410 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22411 B Tagesordnungspunkt 54: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der haushaltsnahen Ge- trennterfassung von wertstoffhaltigen Ab- fällen Drucksache 18/11274 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22412 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22413 C Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22414 B Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22415 D Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22417 A Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 22418 B Tagesordnungspunkt 55: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Katja Kipping, Sigrid Hupach, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Al- leinerziehende entlasten – Umgangsmehr- bedarf anerkennen Drucksachen 18/10283, 18/11434 . . . . . . . . . . 22419 D Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22419 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 22421 A Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . . 22422 C Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 22424 A Dr . Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 22424 D Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22425 D Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 22427 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22427 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22429 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22430 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22367 222. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2017 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Astrid Freudenstein (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22429 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 10 .03 .2017 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Beermann, Maik CDU/CSU 10 .03 .2017 Binder, Karin DIE LINKE 10 .03 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 10 .03 .2017 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 10 .03 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ehrmann, Siegmund SPD 10 .03 .2017 Esken, Saskia SPD 10 .03 .2017 Ferner, Elke SPD 10 .03 .2017 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 10 .03 .2017 Glöckner, Angelika SPD 10 .03 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10 .03 .2017 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 10 .03 .2017 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10 .03 .2017 Held, Marcus SPD 10 .03 .2017 Herzog, Gustav SPD 10 .03 .2017 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Jung, Xaver CDU/CSU 10 .03 .2017 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 10 .03 .2017 Katzmarek, Gabriele SPD 10 .03 .2017 Knoerig, Axel CDU/CSU 10 .03 .2017 Kovac, Kordula CDU/CSU 10 .03 .2017 Kühn-Mengel, Helga SPD 10 .03 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Kunert, Katrin DIE LINKE 10 .03 .2017 Lange (Backnang), Christian SPD 10 .03 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 10 .03 .2017 Marks, Caren SPD 10 .03 .2017 Mast, Katja SPD 10 .03 .2017 Mattheis, Hilde SPD 10 .03 .2017 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 10 .03 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 10 .03 .2017 Mosblech, Volker CDU/CSU 10 .03 .2017 Nietan, Dietmar SPD 10 .03 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 10 .03 .2017 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Radwan, Alexander CDU/CSU 10 .03 .2017 Rawert, Mechthild SPD 10 .03 .2017 Riesenhuber, Dr . Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Röring, Johannes CDU/CSU 10 .03 .2017 Röspel, René SPD 10 .03 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 10 .03 .2017 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 10 .03 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Schulte, Ursula SPD 10 .03 .2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 201722430 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Strebl, Matthäus CDU/CSU 10 .03 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10 .03 .2017 Veit, Rüdiger SPD 10 .03 .2017 Vogt, Ute SPD 10 .03 .2017 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 10 .03 .2017 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10 .03 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 10 .03 .2017 Weber, Gabi SPD 10 .03 .2017 Wiese (Ehingen), Heinz CDU/CSU 10 .03 .2017 Wöllert, Birgit DIE LINKE 10 .03 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 10 .03 .2017 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10 .03 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 10 .03 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinten Nationen und einzelnen, global agie- renden, internationalen Organisationen und Insti- tutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jah- ren 2014 und 2015 Drucksachen 18/9482, 18/9596 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 25. bis 29. Januar 2016 Drucksachen 18/10794, 18/10924 Nr. 1.12 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 18. bis 22. April 2016 Drucksachen 18/10795, 18/10924 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepu- blik Deutschland in der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 20. bis 24. Juni 2016 Drucksachen 18/10796, 18/10924 Nr. 1.14 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Schüler-, Jugend- und Studentenaus- tausch mit der Republik Korea (Südkorea) und der Demokratischen Republik Korea (Nordkorea) Drucksachen 18/10912, 18/11025 Nr. 1.6 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Wettbewerbspolitik: Herausforderung digitale Märkte Drucksachen 18/5080, 18/5285 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 44 Absatz 1 Satz 4 des Gesetzes gegen Wettbe- werbsbeschränkungen Strafrechtliche Sanktionen bei Kartellverstößen Drucksache 18/7508 (v . 28 .01 .16) Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die gesetzliche Ren- tenversicherung, insbesondere über die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeits- rücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssat- zes in den künftigen 15 Kalenderjahren (Rentenversicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10570, 18/10696 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 222 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 10 . März 2017 22431 (A) (C) (B) (D) Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Ren- tenversicherungsbericht 2016 (Alterssicherungsbericht 2016) und Gutachten des Sozialbeirats zum Rentenversi- cherungsbericht 2016 und zum Alterssicherungsbe- richt 2016 Drucksachen 18/10571, 18/10696 Nr. 1.4 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruk- turfinanzierungsgesellschaft im Jahr 2015 Drucksache 18/9545 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebter Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissions- minderungsmöglichkeiten der gesamten Mobil- funktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen Drucksachen 18/10600, 18/10924 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .5 Ratsdokument 13442/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .4 Ratsdokument 14617/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .11 Ratsdokument 14903/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .14 Ratsdokument 15818/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10932 Nr . A .19 Ratsdokument 14886/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .20 Ratsdokument 15485/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/10932 Nr . A .23 Ratsdokument 15047/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .22 Ratsdokument 15705/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .23 Ratsdokument 15777/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/10116 Nr . A .32 Ratsdokument 12373/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .12 Ratsdokument 14774/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/10449 Nr . A .23 Ratsdokument 13668/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 222. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 50 Infrastrukturabgaben und Verkehrsteuern TOP 51 Stärkung der betrieblichen Altersversorgung TOP 52, TOP 29 Gefahren durch Waffen TOP 53 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 54 Getrennterfassung von wertstoffhaltigen Abfällen TOP 55 Entlastung Alleinerziehender Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Guten Morgen! Nehmen Sie bitte Platz . Die Sitzung

    ist eröffnet.

    Ich begrüße Sie alle herzlich und stelle eine auffällig
    gute Laune fest, bei der ich jetzt keine Spekulationen an-
    stellen möchte, worauf sie beruht .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir könnten es erklären! – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Weil wir gestern so lange getagt haben!)


    – Es könnte sein, dass das möglicherweise der Hinter-
    grund ist . Das müssen wir jetzt nicht vertiefen .

    Es gibt für die heutige Sitzung keine Vorschläge zur
    Veränderung der Tagesordnung – das ist doch auch schon
    mal was –, sodass wir gleich mit den Tagesordnungs-
    punkten 50 a bis 50 c beginnen können:

    a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur
    Änderung des Infrastrukturabgabengesetzes

    Drucksache 18/11237
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur (f)

    Finanzausschuss
    Haushaltsausschuss

    b) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
    rung des Zweiten Verkehrsteueränderungsge-
    setzes

    Drucksache 18/11235
    Überweisungsvorschlag:
    Finanzausschuss (f)

    Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor-
    sicherheit
    Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 der GO

    c) Erste Beratung des von den Abgeordneten
    Herbert Behrens, Sabine Leidig, Caren Lay,
    weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE
    LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
    zur Aufhebung des Gesetzes über die Erhe-

    bung einer zeitbezogenen Infrastrukturabga-
    be für die Benutzung von Bundesfernstraßen

    (Infrastrukturabgabenaufhebungsgesetz – InfrAGAufhG)


    Drucksache 18/11012
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur (f)

    Finanzausschuss
    Haushaltsausschuss

    Für die Debatte dieser gerade aufgerufenen Gesetzent-
    würfe ist interfraktionell eine Beratungszeit von 60 Mi-
    nuten vorgesehen. – Das ist offensichtlich unstreitig.
    Also können wir so verfahren .

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
    Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur,
    Alexander Dobrindt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr
    und digitale Infrastruktur:

    Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen
    und Kollegen! Verehrter Herr Präsident!

    Die vereinbarte Lösung wahrt die Rechte der
    EU-Bürger auf Gleichbehandlung ungeachtet ihrer
    Staatsbürgerschaft, sorgt für eine gerechte Infra-
    strukturfinanzierung und erleichtert den Übergang
    zu einer emissionsarmen Mobilität .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen des Abg . Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das sind die Worte der EU-Kommission zur deutschen
    Maut .


    (Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Dobrindt, wir sind nicht beim Nockherberg!)


    Das ist die Sichtweise Europas gegenüber der deutschen
    Maut. Europa und die EU-Kommission sind deswegen
    so überzeugt von der Maut, weil sie den notwendigen






    (A) (C)



    (B) (D)


    Systemwechsel von der Steuerfinanzierung zur Nutzer-
    finanzierung möglich macht und damit langfristig die Fi-
    nanzierung unserer Infrastruktur sicherstellt . Das ist der
    Grund, warum Europa zur deutschen Maut steht .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Minuseinnahmen!)


    Wir haben eine 100-prozentige Zweckbindung der Ein-
    nahmen aus der Maut für Investitionen in unsere Infra-
    struktur geschaffen.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche Einnahmen?)


    Wir haben eine ökologische Lenkungswirkung .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was für eine Lenkungswirkung?)


    Und wir haben ein modernes digitales System geschaf-
    fen . Das ist das Konzept für die Pkw-Maut .

    Ich möchte an dieser Stelle der EU-Kommission, dem
    Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und mei-
    ner Kollegin Bulc für ihren persönlichen und kontinuier-
    lichen Einsatz ausdrücklich danken, der dieses Ergebnis
    möglich gemacht hat .

    Mit dem Systemwechsel von einer steuerfinanzierten
    hin zu einer nutzerfinanzierten Infrastruktur vollziehen
    wir auch den Wechsel von nicht zweckgebundenen Steu-
    ermitteln, die die Autofahrer bisher über die Kfz-Steuer
    zahlen, hin zu einer zweckgebundenen Infrastrukturab-
    gabe, die dorthin fließt, wo sie auch erhoben worden ist,
    nämlich in den Neubau und den Unterhalt unserer Ver-
    kehrsinfrastruktur .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür muss aber erst mal was übrig bleiben! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was wollen Sie denn investieren?)


    Wir bewegen übrigens mit der Pkw-Maut bzw . der
    Infrastrukturabgabe jedes Jahr insgesamt 4 Milliarden
    Euro vom allgemeinen Steuerhaushalt in den Haushalt
    des Bundesverkehrsministers .


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Ja, jedes Jahr 4 Milliarden Euro . – Das sind dauerhafte
    und zweckgebundene Investitionen in die Infrastruktur .
    Das bedeutet, dass wir diese 4 Milliarden Euro jährlich,
    die der Autofahrer aufbringt, vor anderen wechselnden
    Begehrlichkeiten sichern und dafür sorgen, dass wir
    langfristig eine verlässliche Finanzierung unserer Infra-
    struktur hinbekommen, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen des Abg. Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Ja, das ist die Wahrheit .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dass Sie hier das Wort „Wahrheit“ bemühen, ist echt ein Witz!)


    Wir machen unsere Investitionen in die Infrastruktur
    zum ersten Mal unabhängig von Konjunktur, Wahlperio-
    den und Koalitionen . Wir gehen nach dem Grundsatz vor,
    dass der Wohlstand da entsteht und wächst, wo die Infra-
    struktur funktioniert. „Mobilität finanziert Infrastruktur“
    ist der Gedanke, der uns dabei leitet .

    Meine Damen und Herren, der Grundgedanke ist, dass
    wir in diesen Bereichen grundsätzlich eine Zweckbin-
    dung einführen wollen . Das machen wir, was die Straße
    betrifft, bisher schon bei der Lkw-Maut. Das machen wir
    auch bei der Schiene . Das machen wir übrigens auch bei
    der digitalen Infrastruktur, beim Glasfasernetz, mit den
    Frequenzversteigerungen und der digitalen Dividende,
    die wir wieder investieren . Das machen wir jetzt auch
    bei der Pkw-Maut, bei der Infrastrukturabgabe . Es gibt
    dabei, um auch das klar zu sagen, keine Mehrbelastungen
    für in Deutschland zugelassene Kraftfahrzeuge .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alle zahlen weniger, und die Einnahmen steigen – das ist Ihre Logik! Das geht aber nicht! – Lachen des Abg . Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Aber zum ersten Mal beteiligen sich alle, die unsere
    Straßen nutzen, auch gerecht an deren Finanzierung; das
    müssen Sie sich sagen lassen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir schaffen damit schlichtweg Gerechtigkeit auf unse-
    ren Straßen .


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen, weil ich ja die Zwischenrufe verneh-
    me, auch sehr klar: Es gibt keinen anderen Verkehrshaus-
    halt in Europa, der so viel Geld einnimmt wie der deut-
    sche Verkehrshaushalt über die Pkw-Maut .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil Sie nicht rechnen können! Nur deshalb! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie nehmen erst mal gar nichts ein! – Gegenruf des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt aber mal ruhig! Sie sind doch gleich dran!)


    Kein anderer Verkehrshaushalt erzielt über die Pkw-
    Maut so hohe Einnahmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    All denjenigen, die meinen, sie könnten mit ihren
    Zwischenrufen die Frage der Einnahmen aufwerfen, sage
    ich: In Wahrheit stellen Sie sich doch gegen die generel-
    le Nutzerfinanzierung. Das ist schlichtweg das Problem,
    das Sie haben. Das, was wir heute schaffen, nämlich
    langfristig Investitionen in die Straße zu ermöglichen, ist
    eigentlich das, was Sie nicht wollen . Eine Stärkung des
    Verursacherprinzips und eine Nutzerfinanzierung, so wie
    wir das machen, wollen Sie offensichtlich nicht.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig! So wollen wir das nicht!)


    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir sagen klar: Wer nutzt, der zahlt; aber er zahlt nicht
    doppelt . – Sie wollen eine Doppelbelastung der Autofah-
    rer herbeiführen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben uns ja sogar darauf verständigt, dass die
    Fahrer von Euro-6-Fahrzeugen zusätzlich in einer Grö-
    ßenordnung von circa 100 Millionen Euro pro Jahr ent-
    lastet werden .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es kommen doch nur noch Euro-6-Fahrzeuge auf den Markt!)


    Das ist die ökologische Komponente, die zusätzlich in
    der Vereinbarung mit der Europäischen Kommission ent-
    standen ist .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine ökologische Komponente! Das ist ein Witz!)


    Ich kann Ihnen an dieser Stelle nach den Diskussio-
    nen, die ich nach unserer Einigung mit der Europäischen
    Kommission gehört habe, sagen: Ich habe ganz wenig
    Verständnis für die Mautmaulerei unserer österreichi-
    schen Freunde .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil Sie nicht rechnen können!)


    – Ich habe für Ihre kein Verständnis, aber auch nicht für
    die der österreichischen Freunde .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr Koalitionspartner ist ja gerade begeistert! Mal wieder!)


    Ich finde es durchaus ein bisschen befremdlich, sehr ge-
    ehrter Herr Behrens, dass Sie die Mautmaulerei der Ös-
    terreicher in einem Antrag zur heutigen Beratung auch
    noch als Grundlage dafür nehmen wollen, deutsche Ge-
    setze aufzuheben . Das ist doch kein Durchsetzen deut-
    scher Interessen .


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Wir sind halt keine Nationalisten!)


    Das ist doch kein Durchsetzen der Interessen der Auto-
    fahrer auf der Straße .


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    Das ist doch eine vorauseilende Kapitulation vor anderen
    Interessen .

    Die Österreicher formulieren an dieser Stelle klar ihre
    nationalen Interessen und führen eine innenpolitische
    Debatte nach dem Motto: Alle, die nach Österreich rein-
    fahren, sollen sich an der Straßenfinanzierung beteiligen,
    aber Österreicher sollen die Straßen in Deutschland unter
    keinen Umständen mitfinanzieren. – Das ist kein europä-
    ischer Gedanke, und Sie wollen dem nachgeben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Um das auch ganz klar zu sagen: Die Österreicher ha-
    ben vor über 20 Jahren zu Recht eine Maut eingeführt –

    mit erheblichsten Entlastungen der Österreicher durch
    ein hohes Anheben der Pendlerpauschale .

    Ich habe mir das vor kurzem auch wieder selber an-
    geschaut . Auf meinem sehr kurzen Weg nach Italien –
    3,5 Stunden Fahrt bis an meinen Zielort – habe ich das
    Pickerl an der Grenze, die Brenner-Maut und die Gebühr
    für die Nutzung der Autostrada bezahlt, und das Gleiche
    habe ich auch auf dem Weg zurück bezahlt . Das hat in
    der Summe 64 Euro Maut gekostet . Ich sage Ihnen: Ich
    habe das ganz selbstverständlich und auch gerne bezahlt,
    weil ich auf guten Straßen sicher an meinen Urlaubsort
    und wieder zurückgekommen bin .


    (Dr . Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Damit haben Sie jetzt Ihre Motivation offengelegt! Wenn Klein-Dobrindt zahlen muss, führen wir in Deutschland ein Bürokratiemonster ein!)


    Aber mit der gleichen Selbstverständlichkeit erwarte ich,
    dass die anderen auch zahlen, wenn sie auf unseren guten
    Straßen unterwegs sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Damit hat Klein-Dobrindt seine Motivation offengelegt!)


    Die Maut, wie wir sie umsetzen, hat in der Tat auch
    eine ökologische Lenkungswirkung .


    (Lachen der Abg . Sabine Leidig [DIE LINKE])


    Besonders umweltfreundliche Fahrzeuge profitieren da-
    von: Elektrofahrzeuge sind komplett von der Maut be-
    freit, Euro-6-Fahrzeuge werden durch die Maut zusätz-
    lich mit insgesamt rund 100 Millionen Euro entlastet, und
    von den im Ausland zugelassenen Fahrzeugen profitieren
    besonders die schadstoffarmen Klasse-6-Fahrzeuge von
    günstigen digitalen Kurzzeitvignetten .

    So eine ökologische Ausrichtung, wie wir sie umset-
    zen, würde man sich in vielen anderen Ländern in Europa
    auch wünschen .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Ökologie, was Sie da machen! Das ist eine Milchmädchenrechnung!)


    Sie von den Grünen könnten eigentlich auch anerkennen,
    dass wir eine Maut einführen, die eine ökologische Len-
    kungswirkung hat .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie hat keine Lenkungswirkung! Es werden nur noch Euro-6-Fahrzeuge zugelassen!)


    Sie wollen aber eigentlich etwas anderes: Sie wollen
    schlichtweg eine Mehrbelastung der Autofahrer errei-
    chen . Ihr Vorschlag einer streckenabhängigen Maut, die
    Ihr Vorzeigeverkehrspessimist Winnie Hermann immer
    wieder fordert, ist alles andere als ökologisch . Das, was
    Sie vorschlagen, nämlich an jedem Ort, zu jeder Zeit und
    auf jedem Kilometer Straße eine eigene separate Gebühr,
    eine eigene Maut, zu erheben, führt klassisch zu einer
    deutlichen Mehrbelastung der Autofahrer – gerade der-

    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    jenigen, die darauf angewiesen sind: in den ländlichen
    Regionen, der Familien und der Pendler .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben genau das nicht! Lesen Sie das einmal genauer!)


    Sie wollen sie mehr belasten, wir wollen keine Doppel-
    belastungen schaffen. Das ist der Unterschied.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie fordern die Totalmaut mit Mehrbelastungen, Sie wol-
    len die Citymaut, Sie wollen die Kfz-Steuer erhöhen, Sie
    wollen den Sprit verteuern . Ich kann Toni Hofreiter hier
    wörtlich zitieren; Zitat Toni Hofreiter: „Das Benzin ist
    immer noch zu billig.“ Wenn Sie Benzin verteuern, dann
    erhöhen Sie die Belastungen der Autofahrer .


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Das machen Sie doch auch!)


    Das ist das Ergebnis Ihrer Politik .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das wollen die ja!)


    Es geht in diesem Jahr, wenn wir im September die
    Wahlen zum Deutschen Bundestag haben, natürlich auch
    um eine Richtungsentscheidung: Freiheit, Gerechtigkeit
    und Mobilität mit uns oder Belastungen, Verbote und
    Stillstand mit den Grünen .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind der Stillstandsminister!)


    Die Menschen werden sich das sehr genau anschauen
    und auch danach entscheiden .

    Wir sind für den Systemwechsel . Wir wollen die Nut-
    zerfinanzierung stärken; wir wollen mehr Investitionen
    in die Straßen . Sie wollen die Belastungen erhöhen und
    weniger Investitionen in die Straßen. Das ist der Unter-
    schied .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da klatscht nicht einmal die Union hier!)


    Wir führen ein digitales Mautsystem ein . Der gesam-
    te Prozess der Mauterhebung ist digitalisiert . Er ist ein-
    fach, schnell und unbürokratisch und führt dazu, dass die
    Halter der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge ihren
    Mautbescheid automatisch bekommen, und die Halter
    eines im Ausland zugelassenen Fahrzeugs können ihre
    digitale Vignette einfach online oder per App buchen .

    Damit schaffen wir die langfristige Sicherung der In-
    vestitionen .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ohne Einnahmen geht es wohl eher nicht!)


    Der Investitionshochlauf, den wir in dieser Wahlperio-
    de in der Großen Koalition angestoßen haben, mit einer
    Steigerung der Investitionen, wie es sie in der Vergangen-
    heit nie zuvor gegeben hat, kann damit verstetigt werden .

    Wir haben in dieser Wahlperiode im Bereich der Infra-
    strukturinvestitionen einen Rekordmittelaufwuchs von
    über 40 Prozent: von ursprünglich 10 Milliarden Euro,
    die wir jedes Jahr investiert haben, auf 14 Milliarden
    Euro jährlich .

    Wir haben als Große Koalition in dieser Legislatur-
    periode die Investitionslücke geschlossen . Wir haben
    zum ersten Mal einen Bundesverkehrswegeplan, der eine
    klare Finanzierungsperspektive hat, und wir bleiben da-
    mit in Deutschland Spitze bei Wachstum, Wohlstand und
    Arbeit .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Das ist die Grundlage unserer Politik, und das ist auch
    die Chance, die langfristige Finanzierung der Infrastruk-
    tur mit der Zweckbindung der Mittel sicherzustellen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Chance, sondern ein einziges Risiko!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Herbert Behrens für

die Fraktion Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Bei diesem vom Verkehrsminister vorgetrage-
    nen Unsinn kommt mir sofort die US-Administration in
    den Sinn .


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Dort haben sich viele darüber aufgeregt, dass Trump
    immer dann, wenn er mit unbestreitbaren Tatsachen
    Schwierigkeiten hat, auf „alternative Fakten“ ausgewi-
    chen ist .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das macht Putin ja überhaupt nicht! Schon gar nicht Russia Today! Das ist die Wahrheit, die reine Wahrheit! Russia Today!)


    Nun muss ich mich fragen, ob möglicherweise Geld
    geflossen ist. Egal ob das Konzept vom amerikanischen
    Präsidenten übernommen worden ist oder ob man dort
    ein Nutzungsrecht erworben hat: Hier sitzt der Meister
    der alternativen Fakten als Verkehrsminister auf der Ka-
    binettsbank . Das ist doch keine Basis für eine Verkehrs-
    politik, die wir brauchen .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mit alternativen Fakten war er doch schon 2013 unter-
    wegs, als er mit der steilen These, Gratisfahren von Aus-
    ländern auf deutschen Straßen beenden zu wollen, quasi
    aus einem Paralleluniversum berichtet hat. Und warum?
    Allein die Einnahmen aus der Energiesteuer, die Auslän-
    der zu zahlen haben, wenn sie auf deutschen Autobahnen
    unterwegs sind, übersteigen bei weitem das, was die Ein-

    Bundesminister Alexander Dobrindt






    (A) (C)



    (B) (D)


    führung der Infrastrukturabgabe kostet, und zwar sogar
    um das Doppelte . Diese Angaben stammen vom ADAC .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wieso schreien Sie denn so?)


    – Weil es mich aufregt, was hier gerade passiert: Weil
    hier mit unsinnigen Argumenten immer wieder auf fal-
    sche Fakten verwiesen wird und nicht zur Kenntnis ge-
    nommen wird, dass von Experten, aber auch aus unseren
    Reihen vernünftige Vorschläge gemacht worden sind .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Ausländermaut ist nicht europarechtskonform,
    wurde uns von Experten gesagt . Weiterhin gibt es hier
    die These von Herrn Dobrindt, sie sei es .


    (Alexander Dobrindt, Bundesminister: Von der EU-Kommission!)


    Ich weiß nicht, wie die Abstimmung mit der Euro-
    päischen Kommission verlaufen ist, und kann nicht
    feststellen, wie man dieses Unwerk tatsächlich europa-
    rechtskonform machen könnte . Die Frage der Europa-
    rechtskonformität ist in der EU-Kommission auf größte
    Zweifel gestoßen .

    Es ist doch nach wie vor so: Wenn nur die Ausländer
    auf deutschen Autobahnen zahlen müssen, dann ist das
    eine einseitige Diskriminierung von ausländischen Auto-
    fahrern auf deutschen Straßen . Zwar mag es an anderer
    Stelle eine Entlastung geben, aber es ist kein Ausdruck
    von Europarechtskonformität, wenn diese Entlastung die
    Belastung auf der anderen Seite sogar noch übersteigt .

    Das zweite alternative Faktum: Die Ausländermaut
    wird zu Mehreinnahmen führen . Auch da haben die Ex-
    perten in den Sachverständigenanhörungen bereits da-
    rauf hingewiesen, dass das nicht zutrifft. Und was ma-
    chen Sie, Herr Dobrindt? Sie verschieben die Parameter
    so lange hin und her, bis zumindest eine kleine schwarze
    Null dabei herauskommt, damit man irgendwie begrün-
    den kann, warum es diese Maut überhaupt geben kann,
    die angeblich etwas einbringt und nichts kostet .

    Ihre Berechnung, Herr Dobrindt, steht auf ausgespro-
    chen tönernen Füßen . Das weiß inzwischen auch der
    Bundesrat, der sich heute ebenfalls mit diesem zweifel-
    haften Projekt auseinandersetzen muss .

    Man könnte zwar meinen, das Ganze sei ein Treppen-
    witz und wir können darüber Späße machen . Doch das
    ist nicht so . Im Gegenteil: Die Maut hat sich zu einem
    ernsthaften Problem in ganz Europa entwickelt .

    Wir haben doch feststellen können, was in Österreich
    passiert. Österreich begnügt sich nicht nur mit der „Maut-
    maulerei“, wie Sie, Herr Dobrindt, diese Kritik gerne
    abschätzig bezeichnen . Nein, die Regierung in Wien hat
    einen sogenannten Beschäftigungsbonus beschlossen,
    der die Einstellung von Inländern finanziell fördern soll.
    Dadurch wird Menschen aus Deutschland und anderen
    europäischen Staaten der Eintritt in den Arbeitsmarkt der
    Alpenrepublik schwerer gemacht .


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Den wir zahlen dürfen!)


    Das ist die schlimmste Konsequenz der Maut à la
    Dobrindt . Mir wird angst und bange, wenn ich daran den-
    ke, auf welche Ideen die Regierungen in Warschau und
    Bukarest kommen können .

    Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Diese
    von der EU gebilligte und als Vignette daherkommende
    Diskriminierung von Ausländern ist eine Steilvorlage für
    Rechtspopulisten in ganz Europa .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie werden ihre reaktionären Forderungen mit Verweis
    auf die deutsche Maut mit noch mehr Nachdruck vortra-
    gen können. Jeder von uns sollte begriffen haben, dass
    man den Rechtspopulisten und Nationalisten den Wind
    nicht dadurch aus den Segeln nimmt, dass man ihre For-
    derungen bzw . Programme umsetzt .


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie reden einen Quatsch!)


    Ich hoffe sehr, dass die Abgeordneten der SPD, die
    jetzt zumindest einen selbsternannten überzeugten Eu-
    ropäer als Kanzlerkandidaten auserkoren hat, nicht län-
    ger den alternativen Fakten des Herrn Dobrindt auf den
    Leim gehen . Setzen Sie sich gemeinsam mit den Linken
    und den Grünen für einen echten Wechsel ein! Setzen Sie
    dem rechten Spuk der CSU endlich ein Ende!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Was war das denn jetzt?)