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    Plenarprotokoll 18/219 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 219. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Februar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Strafge- setzbuches – Stärkung des Schutzes von Voll- streckungsbeamten und Rettungskräften Drucksache 18/11161 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21937 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 21937 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21938 D Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21941 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21942 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21943 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21944 A Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21944 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21945 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21946 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21948 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21949 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21950 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21950 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Dr . Thomas Gambke, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mehr für das Gemeinwohl – Steuerabzug für Managergehälter deckeln Drucksache 18/11176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 A in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Dr . Sahra Wagenknecht, Dr . Dietmar Bartsch, Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Managergehälter wirksam be- grenzen Drucksache 18/11168 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21952 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21953 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21955 C Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21956 A Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 21956 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 21958 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21960 B Dr . 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Februar 2017II Zusatztagesordnungspunkt 9: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Recht und Verbraucherschutz (6 Ausschuss) zu den Streitverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvR 2347/15, 2 BvR 651/16, 2 BvR 1261/16, 2 BvR 1494/16, 2 BvR 1593/16, 2 BvR 1624/16, 2 BvR 1807/16 und 2 BvR 2354/16: Drucksache 18/11198 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21968 C Tagesordnungspunkt 23: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straf- gesetzbuches – Ausweitung des Maßregel- rechts bei extremistischen Straftätern Drucksache 18/11162 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21968 D Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 21969 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21969 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21971 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21972 A Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21973 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21974 A Zusatztagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neustrukturierung des Bundeskriminalamtgesetzes Drucksache 18/11163 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21975 D Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21976 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21977 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21978 A Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21979 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21980 B Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21981 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21982 C Tagesordnungspunkt 25: Beratung der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Herbert Behrens, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale Lage und Absicherung von Solo-Selbstständigen Drucksachen 18/8803, 18/10762 . . . . . . . . . . 21984 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21984 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 21985 A Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 21987 A Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21988 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21989 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21991 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21992 A Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21992 B Tagesordnungspunkt 26: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: MINT-Bildung als Grundlage für den Wirtschaftsstandort Deutschland und für die Teilhabe an unserer von Wis- senschaft und Technik geprägten Welt Drucksache 18/11164 . . . . . . . . . . . . . . . . 21993 D b) Antrag der Abgeordneten Özcan Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für ein gerechtes und innovatives Deutsch- land 2030 – Als Konsequenz aus den Er- gebnissen von PISA 2015 eine Bildungs- offensive starten Drucksache 18/11179 . . . . . . . . . . . . . . . . 21993 D Sybille Benning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21994 A Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21995 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21996 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21997 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21999 A Xaver Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 22000 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 22001 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 22002 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22003 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 22005 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22006 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21937 219. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Februar 2017 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Sven Volmering (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 22005 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Brandl, Dr . Reinhard CDU/CSU 17 .02 .2017 Brantner, Dr . Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Ernst, Klaus DIE LINKE 17 .02 .2017 Esken, Saskia SPD 17 .02 .2017 Gabriel, Sigmar SPD 17 .02 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 17 .02 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 17 .02 .2017 Heil (Peine), Hubertus SPD 17 .02 .2017 Held, Marcus SPD 17 .02 .2017 Ilgen, Matthias SPD 17 .02 .2017 Kolbe, Daniela SPD 17 .02 .2017 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Lamers, Dr . Dr . h . c . Karl A . CDU/CSU 17 .02 .2017 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 17 .02 .2017 Leidig, Sabine DIE LINKE 17 .02 .2017 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Leutert, Michael DIE LINKE 17 .02 .2017 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 17 .02 .2017 Liebich, Stefan DIE LINKE 17 .02 .2017 Lotze, Hiltrud SPD 17 .02 .2017 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 17 .02 .2017 Möhring, Cornelia DIE LINKE 17 .02 .2017 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 17 .02 .2017 Noll, Michaela CDU/CSU 17 .02 .2017 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Obermeier, Julia CDU/CSU 17 .02 .2017 Özoğuz, Aydan SPD 17 .02 .2017 Ripsam, Iris CDU/CSU 17 .02 .2017 Rupprecht, Albert CDU/CSU 17 .02 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 17 .02 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 17 .02 .2017 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 17 .02 .2017 Schmidt, Dr . Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17 .02 .2017 Steinke, Kersten DIE LINKE 17 .02 .2017 Strenz, Karin CDU/CSU 17 .02 .2017 Ulrich, Alexander DIE LINKE 17 .02 .2017 Vogt, Ute SPD 17 .02 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 17 .02 .2017 Werner, Katrin DIE LINKE 17 .02 .2017 Wöhrl, Dagmar G . CDU/CSU 17 .02 .2017 Zech, Tobias CDU/CSU 17 .02 .2017 Ziegler, Dagmar SPD 17 .02 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 17 .02 .2017 * aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201722006 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 953 . Sitzung am 10 . Feb- ruar 2017 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Sicherung der Sozialkassenverfahren im Baugewerbe (Sozialkassenverfahrensicherungs- gesetz – SokaSiG) – Viertes Gesetz zur Änderung des Conterganstif- tungsgesetzes – Gesetz zur Stärkung der Bekämpfung der Schwarz- arbeit und illegalen Beschäftigung – Gesetz zur Änderung des Zollverwaltungsgesetzes – Gesetz zur Auflösung der Bundesmonopolverwal- tung für Branntwein und zur Änderung weiterer Gesetze (Branntweinmonopolverwaltung-Auflö- sungsgesetz BfBAG) – Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften – Gesetz zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Selbstverwaltung der Spitzenorganisationen in der gesetzlichen Krankenversicherung sowie zur Stärkung der über sie geführten Aufsicht (GKV-Selbstverwaltungsstärkungsgesetz) – Gesetz zur Einbeziehung der Bundespolizei in den Anwendungsbereich des Bundesgebührengesetzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/55/EU über die elektronische Rechnungsstellung im öf- fentlichen Auftragswesen – Zweites Gesetz zur Änderung des Vereinsgesetzes – Gesetz zur Vorbereitung eines registergestützten Zensus einschließlich einer Gebäude- und Woh- nungszählung 2021 (Zensusvorbereitungsgesetz 2021 – ZensVorbG 2021) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung den Zensus 2021 in ihrer Gegenäußerung zur Stellung- nahme des Bundesrates vom 4 . November 2016 (vgl . BR-Drucksache 546/16 (Beschluss)) als gemeinsames Großprojekt von Bund und Ländern ansieht, das in ge- meinsamer Verantwortung getragen wird . 2 . Unter Hinweis auf Ziffer 1 Buchstabe f seiner Stel- lungnahme vom 4 . November 2016 (vgl . BR-Druck- sache 546/16 (Beschluss)) sowie die dazu ergangene Gegenäußerung der Bundesregierung (vgl . BT-Druck- sache 18/10484) geht der Bundesrat davon aus, dass der Bund dem Grunde nach eine auskömmliche Fi- nanzzuweisung für die Länder anerkennt . 3 . Der Bundesrat stellt fest, dass ein Großteil der Voll- zugsaufgaben wie auch der IT-Aufgaben des Zensus 2021 – insbesondere bezüglich des Betriebs von Erhe- bungsstellen – bei den Ländern verbleiben wird . Vor diesem Hintergrund erwarten die Länder im Zensus- anordnungsgesetz, das voraussichtlich im Jahr 2019 beraten wird, eine klare Regelung über eine angemes- sene Kostenbeteiligung des Bundes . – Gesetz zur Neuregelung des Bundesarchivrechts – Gesetz zur Verbesserung des Schutzes gegen Nach- stellungen – Gesetz zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgeset- zes und des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Die Bundesregierung wird gebeten, eine Bund-Län- der-Arbeitsgruppe zur Erarbeitung einer Vollzugshilfe zur Umsetzung der Rechtslage nach Entfall der Regelung des § 8 Absatz 3 Satz 1 KrWG einzuberufen, um den Ab- fallerzeugern und zuständigen Behörden eine effiziente und möglichst unbürokratische Vorgehensweise in den Einzelfällen zu ermöglichen . Begründung: Mit Verabschiedung des Gesetzes zur Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Elektro- und Elek- tronikgerätegesetzes wird die sogenannte Heizwert- klausel abgeschafft . Nach Wegfall der Heizwertklausel gibt es bereits definierte Abfallströme, für die nicht in einer Rechtsverordnung geklärt ist, ob ein Vorrang oder Gleichrang der energetischen Verwertung im Rahmen der Abfallhierarchie gemäß §§ 6 und 8 KrWG gegeben ist . Insbesondere die chemische Industrie ist von Tausen- den verschiedenartigen Abfällen betroffen . Hier wäre in jedem Einzelfall vom Abfallerzeuger-/besitzer der vorzugswürdige Verwertungsweg zu ermitteln und das Ergebnis der zuständigen Behörde zur Prüfung vorzu- legen . Um hier effektiver vorzugehen und auch einen bundesweit abgestimmten Vollzug zu ermöglichen, ist eine zügige Abstimmung zwischen Bund und Ländern erforderlich . Der Bundesrat bittet daher die Bundesre- gierung, schnellstens in Absprache mit den Ländern eine Vollzugshilfe zu erarbeiten . – Gesetz zur Änderung des Soldatengesetzes und weiterer soldatenrechtlicher Vorschriften – Viertes Gesetz zur Änderung des Bundesfernstra- ßenmautgesetzes – Energiestatistikgesetz (EnStatG) – Gesetz zu dem Abkommen vom 21. Dezember 2015 über eine verstärkte Partnerschaft und Zusam- menarbeit zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Kasachstan andererseits – Gesetz zu dem Protokoll vom 7. April 2016 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Französischen Repu- blik über den grenzüberschreitenden Einsatz von Luftfahrzeugen zur Ergänzung des Abkommens vom 9. Oktober 1997 über die Zusammenarbeit der Polizei- und Zollbehörden in den Grenzgebieten – Gesetz zu dem Protokoll vom 19. Mai 2016 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Monenegros Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 22007 (A) (C) (B) (D) Darüber hinaus hat der Bundesrat eine Entschließung zur Weiterführung des Gesetzgebungsverfahrens zum Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung ei- nen Gesetzentwurf (vgl . BT-Drucksache 18/7823) für eine überwiegend generalistische Pflegeausbildung, in der die drei Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheitsund Krankenpflege und Gesundheit- und Kinderkrankenpflege zu einem Berufsbild zusammen- geführt werden sollen, ins Gesetzgebungsverfahren eingebracht hat . Der Bundesrat verweist in diesem Zu- sammenhang auf seine Stellungnahme zu dem Gesetz- entwurf vom 26 . Februar 2016 (vgl . BR-Drucksache 20/16 (Beschluss)) . 2 . Der Bundesrat sieht für die Sicherung einer qualitati- ven Pflegeversorgung und der damit verbundenen not- wendigen Pflegeberufereform dringenden Handlungs- bedarf . Dafür ist es erforderlich, dass eine Reform der Pflegeausbildungen beschlossen wird, in der pflege- wissenschaftliche Erkenntnisse sowie übergreifende pflegerische Kompetenzen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen in allen Versorgungsbereichen und Pflegesettings vermittelt werden. 3 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auf, alle notwendigen Anstren- gungen zu unternehmen, damit das Gesetzgebungsver- fahren zu einem Abschluss kommt . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie ge- mäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinierung und Steuerung in der Europäischen Union Sechste Tagung der Konferenz im Rahmen der Eu- ropäischen Parlamentarischen Woche vom 16. und 17. Februar 2016 in Brüssel Drucksachen 18/9921, 18/10102 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2016 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaus- haltsordnung über die Kenntnisnahme einer au- ßerplanmäßigen Ausgabe bei Kapitel 0603 Titel 532 14 – Betrieb von besonderen Aufnahmeeinrich- tungen – bis zur Höhe von 17,898 Mio. Euro Drucksachen 18/10692, 18/10924 Nr. 1.7 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung 2015 nach § 7 des Gesetzes zur Einsetzung eines Nationalen Normen- kontrollrates Bessere Rechtsetzung 2015: Mehr Entlastung. Mehr Transparenz. Mehr Zeit für das Wesentliche. Drucksachen 18/8257, 18/8461 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2016/2017 des Sachverständigen- rates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Drucksache 18/10230 – Unterrichtung durch die Bundesregierung 13. Bericht der Bundesregierung über die Aktivitä- ten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der einzelnen Rohstoffabkommen Drucksachen 18/10855, 18/11025 Nr. 1.4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2017 der Bundesregie- rung Drucksache 18/10990 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationaler Bildungsbericht – Bildung in Deutsch- land 2016 und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksache 18/10100 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/8771 Nr . A .2 EP P8_TA-PROV(2016)0227 Drucksache 18/8771 Nr . A .3 Ratsdokument 9324/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .8 EP P8_TA-PROV(2016)0376 Drucksache 18/10932 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0481 Drucksache 18/10932 Nr . A .5 Ratsdokument 15198/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .6 Ratsdokument 15199/16 Finanzausschuss Drucksache 18/419 Nr . A .67 Ratsdokument 15337/13 Drucksache 18/1393 Nr . A .30 Ratsdokument 8633/14 Drucksache 18/2533 Nr . A .28 Ratsdokument 10896/14 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201722008 (A) (C) (B) (D) Drucksache 18/4375 Nr . A .3 Ratsdokument 6272/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .16 Ratsdokument 15373/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/10311 Nr . A .11 Ratsdokument 12187/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .5 Ratsdokument EG23/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .6 Ratsdokument 14643/16 Drucksache 18/10706 Nr . A .7 Ratsdokument 14648/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .12 Ratsdokument 15058/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/10932 Nr . A .17 Ratsdokument 15172/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .18 Ratsdokument 15291/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .17 Ratsdokument 15068/16 Drucksache 18/11029 Nr . A .18 Ratsdokument 15176/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/10932 Nr . A .21 Ratsdokument 14104/16 Drucksache 18/10932 Nr . A .22 Ratsdokument 15160/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/10311 Nr . A .28 Ratsdokument 12947/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .29 Ratsdokument 13296/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1048 Nr . A .19 Ratsdokument 6713/14 Drucksache 18/4749 Nr . A .43 Ratsdokument 7273/15 Drucksache 18/5165 Nr . A .14 Ratsdokument 8789/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .13 Ratsdokument 13356/15 Drucksache 18/6855 Nr . A .15 Ratsdokument 13374/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .36 Ratsdokument EUCO4/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2016)0105 Drucksache 18/8936 Nr . A .25 Ratsdokument 8807/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .37 EP P8_TA-PROV(2016)0294 Drucksache 18/10116 Nr . A .34 Ratsdokument 11889/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .35 Ratsdokument 11890/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 219. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Schutz von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften ZP 8, TOP 5 Managergehälter ZP 9 StreitverfahrenvordemBundesverfassungsgericht TOP 23 Maßregelrecht bei extremistischen Straftätern ZP 10 Neustrukturierung des Bundeskriminalamtgesetzes TOP 25 Soziale Absicherung von Solo-Selbständigen TOP 26 MINT-Bildung Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martin Rosemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
    Manches in dieser Debatte war schon bemerkenswert,
    und manches, finde ich, ist auch unklar geblieben, also
    zum Beispiel: Was gilt denn jetzt bei CDU und CSU? Die
    Position von CDA und Peter Weiß oder die Position von
    BDA und Jana Schimke?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Kai Whittaker [CDU/CSU]: Das könnte man bei Euch auch fragen!)


    – Nein, bei uns ist das klar . Dazu komme ich gleich noch .

    Etwas Weiteres, was ich noch bemerkenswert fand,
    war die Definition von Bürgerversicherung durch die
    Grünen . Um es vielleicht für uns noch einmal ganz klar
    zu machen: Der Unterschied zwischen einer Bürgerver-

    sicherung und einer Erwerbstätigenversicherung ist, dass
    bei der Bürgerversicherung Beiträge auch auf Einkom-
    men jenseits von Arbeitseinkommen erhoben werden,
    also auch auf Kapitaleinkommen . Das wollen wir ja ge-
    rade im Gesundheitswesen durchsetzen, um die Finan-
    zierung unseres Gesundheitswesens auf eine breitere
    Grundlage zu stellen . Aber wir wollen es nicht dort, wo
    die Leistungen – wie in der Rentenversicherung – bei-
    tragsbezogen sind und die zusätzlichen Einnahmen aus
    Beiträgen auf Kapitaleinkommen am Ende nur dazu füh-
    ren würden, dass die Leistungsansprüche wachsen wür-
    den . Deswegen ist dort die Erwerbstätigenversicherung
    richtig .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg . Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE])


    Ich will heute gerne Sie, Frau Zimmermann, loben,
    allerdings weniger für Ihre Rede als für den Entschlie-
    ßungsantrag Ihrer Fraktion. In Ihrer Rede ist, wie ich fin-
    de, halt wieder durchgekommen, dass Sie ein rundweg
    negatives Bild von Selbstständigkeit haben .


    (Zurufe von der LINKEN)


    Dazu muss man schon sagen: Viele Leute in diesem Land
    sind gerne selbstständig, und es würden sich, glaube ich,
    gerne noch mehr selbstständig machen . Natürlich sind
    Gründungen und Selbstständigkeit der Impuls für Inno-
    vationen, neue Ideen und damit für Wachstum in diesem
    Land . Auch das sollten Sie einmal anerkennen .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Ich habe nur die Zahlen wiedergegeben, wie die Situation ist!)


    Ich erkenne gerne an, dass in Ihrem Entschließungs-
    antrag gute Ansätze vorhanden sind und dass Sie tatsäch-
    lich relevante Probleme ansprechen, nämlich dass Selbst-
    ständigkeit heutzutage eben nicht mehr automatisch mit
    einem hohen Einkommen oder einem hohen Vermögen
    verbunden ist


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Genau! Mehr habe ich auch nicht gesagt!)


    und dass Selbstständigkeit häufig mit Armut im Alter
    verbunden ist .


    (Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE]: Habe ich auch gesagt!)


    Zum Beispiel waren 17 Prozent der Grundsicherungs-
    bezieher zuvor selbstständig; bei denjenigen, die keine
    Grundsicherung im Alter beziehen, waren zuvor nur
    10 Prozent selbstständig, und die Grundsicherungsquote
    ist unter Selbstständigen doppelt so hoch wie unter ab-
    hängig Beschäftigten . Deswegen war es ja auch so, liebe
    Kolleginnen und Kollegen, dass bei der Anhörung, die
    unser Ausschuss für Arbeit und Soziales zum Alterssi-
    cherungsbericht und zum Rentenversicherungsbericht
    durchgeführt hat, vor dem Hintergrund der Altersarmut
    die Problemgruppe der Selbstständigen besonders betont
    wurde .

    Markus Kurth

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21993


    (A) (C)



    (B) (D)


    Das alles spricht dafür, dass wir uns um eine verbind-
    liche Absicherung der Solo-Selbstständigen bemühen
    müssen . Wir Sozialdemokraten sehen dafür die gesetz-
    liche Rentenversicherung im Grundsatz als den richtigen
    Ort an . Dafür sprechen auch noch weitere Gründe .

    So sind die Grenzen zwischen abhängiger Beschäf-
    tigung und Selbstständigkeit zunehmend unklar . Sie
    werden fließender – Stichwort Arbeit 4.0 –; darauf hat
    Michael Gerdes hingewiesen . Diese Wechsel zwischen
    Selbstständigkeit und abhängiger Beschäftigung haben
    schon zugenommen und werden in Zukunft weiter zu-
    nehmen . Deswegen hat die SPD-Bundestagsfraktion in
    einem Positionspapier für eine bessere soziale Absiche-
    rung von Selbstständigen dazu detaillierte Lösungen vor-
    gelegt .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf des Abg . Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wichtig ist für uns dabei, dass es keine Unterschiede
    zwischen gut verdienenden und weniger gut verdienen-
    den Selbstständigen gibt . Dazu würde das Optionsmo-
    dell führen, für das Peter Weiß hier plädiert hat . Dann
    könnten sich nämlich die Gutverdiener aus der Solidar-
    gemeinschaft verabschieden . Wichtig ist auch, dass wir
    keine neue Trennungslinie zwischen Solo-Selbstständi-
    gen und selbstständigen Mitbeschäftigten ziehen; denn
    das wäre in der Praxis nicht umsetzbar, würde zu neuen
    Wettbewerbsverzerrungen führen und damit insgesamt
    das Problem nicht lösen .

    Klar ist aber auch: Wenn wir die Selbstständigen ein-
    beziehen wollen, dann müssen die Rahmenbedingun-
    gen stimmen . Wir brauchen strikt einkommensabhängi-
    ge Beiträge, also Bemessung am Gewinn . Wir müssen
    bei der Beitragsbemessung die besondere Situation von
    Selbstständigen mit den stark schwankenden Einkom-
    men berücksichtigen . Wir brauchen Übergangsregelun-
    gen, und wir brauchen vor allem – das haben nahezu alle
    hier im Haus gesagt – gleichzeitig eine Entlastung bei
    den Krankenkassenbeiträgen .


    (Zuruf des Abg . Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    All dies ist Bestandteil unseres Konzeptpapiers . All
    dies ist auch in das Gesamtkonzept von Bundesministe-
    rin Andrea Nahles zur Alterssicherung eingegangen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Mit diesem Konzept, meine Damen und Herren, tragen
    wir den Bedürfnissen vor allem der Solo-Selbstständigen
    Rechnung, die ja nun seit vielen Jahren bereits die Mehr-
    heit unter den Selbstständigen stellen .

    Zum Schluss: Ich weiß sehr wohl, dass es unter Selbst-
    ständigen auch Vorbehalte gegen eine Einbeziehung in
    die gesetzliche Rentenversicherung gibt. Aber ich finde,
    dabei muss man berücksichtigen, dass eben die gesetzli-
    che Rentenversicherung nicht nur aus dem Einnehmen
    von Beiträgen und dem Auszahlen von Renten besteht,
    sondern dass die gesetzliche Rentenversicherung auch
    Schutz bei Erwerbsminderung bietet, eine Hinterbliebe-

    nenversorgung garantiert und vor allem den Zugang zu
    Prävention, Reha und Nachsorge sicherstellt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg . Sabine Zimmermann [Zwickau] [DIE LINKE])


    Genau das haben wir gemeinsam mit dem Flexirentenge-
    setz hier verbessert . Damit stellen wir sicher, dass gerade
    dann, wenn sich die Arbeitswelt ändert, eine bessere Un-
    terstützung im Arbeitsleben möglich ist . Davon sollten
    auch Selbstständige profitieren.

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Martin Rosemann . – Damit schließe ich

die Aussprache .

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschlie-
ßungsantrag der Fraktion Die Linke auf Drucksa-
che 18/11204 . Wer stimmt für diesen Entschließungsan-
trag? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der
Entschließungsantrag ist abgelehnt . Zugestimmt hat die
Linke, dagegen waren CDU/CSU und SPD, und enthal-
ten hat sich Bündnis 90/Die Grünen .

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 26 a und 26 b auf:

a) Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/
CSU und SPD

MINT-Bildung als Grundlage für den Wirt-
schaftsstandort Deutschland und für die Teil-
habe an unserer von Wissenschaft und Tech-
nik geprägten Welt

Drucksache 18/11164
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät-
zung (f)

Innenausschuss
Sportausschuss
Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ausschuss für Kultur und Medien
Ausschuss Digitale Agenda
Haushaltsausschuss

b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Özcan
Mutlu, Kai Gehring, Beate Walter-Rosenheimer,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN

Für ein gerechtes und innovatives Deutsch-
land 2030 – Als Konsequenz aus den Ergeb-
nissen von PISA 2015 eine Bildungsoffensive
starten

Drucksache 18/11179
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschät-
zung (f)

Ausschuss für Arbeit und Soziales
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Dr. Martin Rosemann

Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 201721994


(A) (C)



(B) (D)


Ausschuss Digitale Agenda
Haushaltsausschuss

Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, zügig die
Plätze zu wechseln und diese dann auch einzunehmen .

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 38 Minuten vorgesehen . – Ich höre kei-
nen Widerspruch . Dann ist das so beschlossen .

Es wäre schön, wenn wir jetzt in die Debatte eintreten
könnten und Gespräche woanders geführt würden . Das
gilt für alle hier im Saal .

Ich gebe als erster Rednerin Sybille Benning für die
CDU/CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Martin Rabanus [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sybille Benning


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Pri-
    ma, dass doch noch ein paar anwesend sind .

    Der Titel des Antrags lautet: „MINT-Bildung als
    Grundlage für den Wirtschaftsstandort Deutschland und
    für die Teilhabe an unserer von Wissenschaft und Tech-
    nik geprägten Welt“ . Die Teilhabe an unserer von Wis-
    senschaft und Technik geprägten Welt für alle ist das Ziel
    von MINT-Bildung, also in den Bereichen Mathematik,
    Informatik, Naturwissenschaften und Technik .

    Menschen mit ihrer Umgebung und den Wandlungs-
    prozessen in ihrer Umwelt vertraut zu machen – das ist
    wichtig . Das Verständnis der Naturwissenschaften sowie
    die Einsicht in Funktion und kulturelle Bedingtheit von
    Technik ist der Schlüssel für eine prinzipielle Offenheit
    für wissenschaftliche und technische Neuerungen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Scientific Literacy, die Vertrautheit des Menschen mit
    seiner von Wissenschaft und Technik geprägten Lebens-
    welt – also mehr als nur Faktenwissen – ist oberstes
    MINT-Ziel. Scientific Literacy bildet die Grundlage für
    Kompetenz und Mündigkeit im Alltag . MINT-Bildung
    macht sachkundige und souveräne Auseinandersetzun-
    gen mit wissenschaftlichen und technischen Phänome-
    nen möglich – also zukunftsoffene Herangehensweise
    statt Ängste aus Unwissenheit .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Als Grundlage für den Wissenschafts- und Wirt-
    schaftsstandort Deutschland ist MINT-Bildung unab-
    dingbar . Deutschland ist ein Hochtechnologiestandort .
    Die Stärken unserer Wirtschaft sind attraktive Produkte,
    Spitzenforschung und Innovationsfähigkeit . Als roh-
    stoffarmes Land leben wir vom Know-how in den Köp-
    fen, also brauchen wir hochqualifizierte Fachkräfte mit
    MINT-Kompetenzen . Das gilt sowohl für den akademi-
    schen Bereich als auch für die berufliche Bildung.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Endlich hat das die CDU auch kapiert!)


    Arbeitgeber signalisieren, dass ihnen die Besetzung
    von Stellen in einzelnen MINT-Bereichen zunehmend

    schwerer fällt . Es gibt deutlich mehr offene Stellen, als
    es Menschen gibt, die in diesem Bereich arbeiten wollen .
    Daher können wir festhalten: Wer eine Ausbildung im
    MINT-Bereich hat, hat beste Aussichten auf unserem Ar-
    beitsmarkt . Ich möchte heute auch dazu beitragen, dass
    sich das noch viel stärker herumspricht, gerade auch bei
    jungen Frauen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, es geschieht ja bereits viel
    Gutes . Schulbildung ist bekanntlich Ländersache, jedoch
    ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung
    auf vielen Ebenen erfolgreich aktiv, um MINT voranzu-
    bringen . Beispielhaft nenne ich hier die Stiftung „Haus
    der kleinen Forscher“, die Schüler- und Jugendwettbe-
    werbe wie zum Beispiel „Jugend forscht“ . An dieser
    Stelle möchte ich jenen gratulieren, die im Regionalbe-
    zirk Münster gewonnen haben und heute in der Zeitung
    stehen . Glückwunsch an alle Jungen und Mädchen!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Martin Rabanus [SPD]: Nicht nur an die aus Münster! Glückwunsch an alle!)


    Allein schon zur Teilnahme! Ich finde das großartig. Es
    gibt die Qualitätsoffensive Lehrerbildung, den Qualitäts-
    pakt Lehre, den Girls’ Day als Mädchen-Zukunftstag und
    den Nationalen Pakt für Frauen in den MINT-Berufen
    „Komm, mach MINT“ . Die Erfolge sind deutlich erkenn-
    bar . Wir haben auch das in unserem Antrag ausführlich
    dargestellt .

    Daneben gibt es eine Vielzahl außerinstitutioneller
    MINT-Aktivitäten in unserem Land . Staatliche und nicht-
    staatliche Akteure haben sich in regionalen Netzwerken,
    den MINT-Regionen, zusammengeschlossen . Die Kör-
    ber-Stiftung erfasste 2015 allein 80 davon . Die Initiative
    „MINT Zukunft schaffen“ zeichnet MINT-freundliche
    Schulen aus . Das Nationale MINT-Forum steht allein
    für über 30 Institutionen, die sich für die Förderung der
    MINT-Bildung einsetzen, und in zahlreichen Schüler-
    werkstätten werden Heranwachsende bei technischen
    Experimenten begleitet . Ich weiß, dass gerade hier enorm
    viel ehrenamtliche Arbeit geleistet wird . Dafür möchte
    ich mich ganz herzlich bei allen bedanken .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Martin Rabanus [SPD])


    Aber bei einer Vielzahl außerschulischer Lernorte
    verschiedenster Anbieter, die gelegentlich substanziel-
    le Unterstützung von Unternehmen und Kommunen er-
    fahren, jedoch größtenteils noch nicht evaluiert worden
    sind, zeigt sich ein noch zu geringes Maß an systemi-
    scher Effizienz. Derzeit gibt es verschiedene Portale, die
    auf zahlreiche MINT-Initiativen verweisen, aber keine
    einheitliche, für alle Lehrenden und Lernenden leicht
    zugängliche, überschaubare Präsentation vorhandener
    MINT-Angebote aufweisen . Somit ist das Angebot frag-
    mentiert . Es fehlt ein übergreifendes Konzept für eine
    systemische Vernetzung und Verzahnung von Initiativen .
    Es fehlt die Kontinuität über den gesamten Zeitraum von

    Vizepräsidentin Claudia Roth

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 219 . Sitzung . Berlin, Freitag den 17 . Februar 2017 21995


    (A) (C)



    (B) (D)


    der primären zur tertiären Bildung, von der Kita bis ins
    Berufsleben .

    Früher hätte ich gesagt: Ich wünsche mir eine zentrale
    Telefonnummer für MINT . Heute sage ich: Wir brauchen
    eine zentrale Webadresse, ein MINT-E-Portal als Ein-
    trittspforte in die MINT-Welt, um die Vielzahl der exis-
    tierenden Maßnahmen im Bereich der MINT-Bildung
    einer breiten Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu
    machen .

    Wir sollten auf dieser zentralen Koordinationsplatt-
    form zum einen die zahlreichen lokalen und regionalen
    Initiativen ihre Angebote präsentieren lassen, und zwar
    für Jung und Alt entlang der gesamten Bildungskette .

    Zum anderen sollten Kontakte zwischen Wirtschaft
    und Schulen knüpfbar sein sowie Vernetzungen zwi-
    schen den Initiativen angeregt werden, um Synergien in
    der MINT-Bildung zu erreichen und um die Kontinuität
    der MINT-Bildung zu ermöglichen, damit anschlussfähi-
    ges Wissen auch Anschluss findet.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zudem wäre eine überschaubare Anzahl nachvollzieh-
    barer Qualitätskriterien sinnvoll . Sie sollten sicherstellen,
    dass ein fachlich-inhaltlicher Grundstandard erfüllt wird .
    Dazu ist auch Begleitforschung unabdingbar . Im Laufe
    der Zeit könnte das MINT-E-Portal auch ein Gütesiegel
    der MINT-Bildung in Deutschland entwickeln .

    Um das alles zu erreichen, müssen sich die Aktiven
    im MINT-Bereich, nämlich die maßgeblichen Akteure
    sowie Bund und Länder, an einen Tisch setzen .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha!)


    Sie müssen, und zwar im Rahmen ihrer jeweiligen Zu-
    ständigkeiten, nach zuverlässigen und nachhaltigen
    Wegen suchen, um MINT-Bildung flächendeckend, sys-
    tematisch und nachhaltig im Lebenslauf der Heranwach-
    senden zu adressieren .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Grund mehr, das Kooperationsverbot abzuschaffen!)


    Denn jeder Mensch in Deutschland sollte eine gute
    MINT-Bildung erfahren .

    Meine Damen und Herren, Deutschland braucht Spit-
    zenkräfte, gerade im MINT-Bereich . Die hier skizzierten
    Anstrengungen müssen wir aber auch unternehmen, weil
    grundlegendes technisches Wissen für jeden von uns von
    großer Bedeutung ist . Es gilt, der MINT-Bildung für alle
    breiteren Raum zu geben .

    Nur kurz nenne ich das Beispiel der Digitalisierung .
    Ohne Informatiker, Techniker und Ingenieure kommen
    wir nicht weiter . Wir müssen mit der Digitalisierung um-
    gehen können . Die Digitalisierung verändert nicht nur
    die Arbeitswelt, sondern auch unser aller Kommunika-
    tionsverhalten, unser Einkaufsverhalten und nicht zuletzt
    die politische Teilhabe, das Herzstück unserer Demo-
    kratie . Die Bedeutung von MINT-Bildung kann also gar
    nicht hoch genug eingeschätzt werden .

    Dieser Antrag ist eine Chance für die MINT-Bildung in
    Deutschland . Alle maßgeblichen Akteure im MINT-Be-
    reich sind eingeladen, ihre Kompetenzen einzubringen .
    Es geht darum, Vorhandenes besser als bisher aufeinan-
    der abzustimmen, damit sich staatliche und nichtstaatli-
    che Bildungsangebote im MINT-Bereich noch effektiver
    als bisher gegenseitig ergänzen und durch Kontinuität
    eine nachhaltige Wirkung erzielen können .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)