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ID1821610500

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    16. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/216 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Verbesserung der Fahndung bei besonderen Gefahrenlagen und zum Schutz von Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei durch den Einsatz von mobiler Videotechnik Drucksache 18/10939 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesda- tenschutzgesetzes – Erhöhung der Si- cherheit in öffentlich zugänglichen groß- flächigen Anlagen und im öffentlichen Personenverkehr durch optisch-elek- tronische Einrichtungen (Videoüberwa- chungsverbesserungsgesetz) Drucksache 18/10941 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21651 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21651 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21652 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21653 C Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21655 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21655 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21656 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21657 B Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21658 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 21659 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21660 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Eidesleistung der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, Bundesministerin BMWi . . . 21661 D Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Euro- pa- und Verfassungsrecht wahren – Vorläu- fige Anwendung von CETA verhindern Drucksache 18/10970 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Brigitte Zypries, BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 21663 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21664 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 21665 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21666 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 21667 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 21669 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21670 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21671 D Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21672 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21674 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21675 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21675 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017II Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neu- en Zusammenlebens in der Stadt Drucksache 18/10942 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21678 B Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21679 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21680 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21681 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21682 C Dr . Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21683 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 21684 D Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Wissen- schaftskooperation mit Partnern in Sub- sahara-Afrika stärken Drucksachen 18/10632, 18/10973 . . . . . . . . . 21686 A Dr . Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 21686 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21687 D Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 21689 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21690 C Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21691 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21692 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21693 B Tagesordnungspunkt 32: Erste Beratung des von den Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Opferentschädigungsge- setz – OEG) Drucksache 18/10965 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21695 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21696 C Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 21697 C Dr . h . c . Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . 21698 D Dr . Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 21699 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 21703 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21704 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21649 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Beginn: 10 .30 Uhr
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    Berichtigung 215 . Sitzung, Seite 21496 B, erster Absatz: Die Tages- ordnungspunkte 5 a und 5 b sind wie folgt zu lesen: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dr. Karl-Heinz Brunner Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21701 (A) (C) (B) (D) Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Wirksame Sanktionen bei Rechtsverstößen von Unternehmen Drucksache 18/10038 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz (f) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Katja Keul, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten im deut- schen Recht verankern Drucksache 18/10255 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (f) Auswärtiger Ausschuss Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21703 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthle, Norbert CDU/CSU 27 .01 .2017 Bartke, Dr . Matthias SPD 27 .01 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Bülow, Marco SPD 27 .01 .2017 Burkert, Martin SPD 27 .01 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Eberl, Iris CDU/CSU 27 .01 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 27 .01 .2017 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 27 .01 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 27 .01 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27 .01 .2017 Gröhe, Hermann CDU/CSU 27 .01 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 27 .01 .2017 Gunkel, Wolfgang SPD 27 .01 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 27 .01 .2017 Henn, Heidtrud SPD 27 .01 .2017 Hochbaum, Robert CDU/CSU 27 .01 .2017 Hübinger, Anette CDU/CSU 27 .01 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 27 .01 .2017 Krellmann, Jutta DIE LINKE 27 .01 .2017 Kudla, Bettina CDU/CSU 27 .01 .2017 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 27 .01 .2017 Lenkert, Ralph DIE LINKE 27 .01 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 27 .01 .2017 Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 27 .01 .2017 Nord, Thomas DIE LINKE 27 .01 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Pronold, Florian SPD 27 .01 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 27 .01 .2017 Saathoff, Johann SPD 27 .01 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Scheer, Dr . Nina SPD 27 .01 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 27 .01 .2017 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 27 .01 .2017 Schwartze, Stefan SPD 27 .01 .2017 Steffen, Sonja SPD 27 .01 .2017 Steineke, Sebastian CDU/CSU 27 .01 .2017 Storjohann, Gero CDU/CSU 27 .01 .2017 Strothmann, Lena CDU/CSU 27 .01 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 27 .01 .2017 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 27 .01 .2017 Weinberg, Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 27 .01 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 27 .01 .2017 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 27 .01 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 27 .01 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 201721704 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Verzichtbarkeit der Anordnungen der Schriftform und des persön- lichen Erscheinens im Verwaltungsrecht des Bun- des Drucksachen 18/9177, 18/9596 Nr. 1.3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nach- geordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw-Maut Drucksachen 18/10567, 18/10696 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .2 Ratsdokument 13621/15 Drucksache 18/8470 Nr . A .5 Ratsdokument 7762/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .6 Ratsdokument 7763/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .7 Ratsdokument 7765/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .8 Ratsdokument 7766/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .9 Ratsdokument 7767/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .10 Ratsdokument 7769/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0233 Drucksache 18/9141 Nr . A .3 Ratsdokument 9366/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .13 Ratsdokument 10991/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .15 Ratsdokument 11155/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .20 Ratsdokument 11414/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .21 Ratsdokument 11427/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .22 Ratsdokument 11428/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .24 Ratsdokument 11610/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .25 Ratsdokument 11611/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .26 Ratsdokument 11612/16 Drucksache 18/9746 Nr . A .2 Ratsdokument 11799/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .5 Ratsdokument 11780/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .6 Ratsdokument 12063/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .8 Ratsdokument 12370/16 Drucksache 18/10555 Nr . B .1 Ratsdokument 13699/16 Sportausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0233 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/9180 Nr . A .1 Ratsdokument 10819/16 Drucksache 18/9180 Nr . A .2 Ratsdokument 10821/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/10706 Nr . A .10 Ratsdokument 14299/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/8140 Nr . A .26 Ratsdokument 6317/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .27 Ratsdokument 6318/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 216. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28 Verbesserung der Videoüberwachung ZP 5 Eid der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie TOP 29 CETA-Abkommen TOP 30 Umsetzung einer EU-Richtlinie im Städtebaurecht TOP 31 Wissenschaftskooperation mit Subsahara-Afrika TOP 32 Opferentschädigungsgesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Albert Weiler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Werte Kolleginnen und Kollegen! Das
    Jahr 2016 ging in Deutschland mit einem schrecklichen
    Ereignis zu Ende . Es waren schwere Tage, in denen ich
    wie Millionen Menschen in Deutschland entsetzt, er-
    schüttert und tief traurig war aufgrund der grausamen
    und letztlich unbegreiflichen Tat auf dem Breitscheid-
    platz in Berlin .

    Im Hinblick auf die Bedrohung durch Menschen,
    die sich voller Hass gegen unsere Gemeinschaft stellen
    und unser friedliches Zusammenleben gefährden oder
    zerstören wollen, ist ein vereintes Vorgehen notwendig .
    Gemeinsam haben wir die Kraft, uns für ein freies und
    offenes Leben, wie wir es in Deutschland leben wollen,
    einzusetzen .

    Auch gut einen Monat nach dem Anschlag sind mei-
    ne Gedanken weiterhin bei den zwölf Toten, den vielen
    Verletzten, ihren Familien, Angehörigen und Freunden .

    Angesichts der Katastrophe auf dem Weihnachtsmarkt
    an der Gedächtniskirche ist es unsere Pflicht, über eine
    angemessene Entschädigung zu diskutieren . Dies nicht
    zu tun, hieße, unserer politischen Verantwortung gegen-
    über denjenigen, die Trauer und Leid erfahren haben,
    nicht gerecht zu werden . Aus diesem Grund sage ich
    ganz deutlich: Für die Opfer von Gewalttaten, auch wie
    im Fall vom vergangenen Dezember, müssen wir unein-

    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)







    (A) (C)



    (B) (D)


    geschränkte Hilfe leisten und eine schnelle, direkte und
    unbürokratische Entschädigung sicherstellen . Ich bin
    erleichtert, dass dies im Anschluss an den Berliner An-
    schlag auf der Grundlage des geltenden Gesetzes durch
    die Anwendung des Härteausgleichs nach § 1 Absatz 12
    Opferentschädigungsgesetz in Verbindung mit § 89 Bun-
    desversorgungsgesetz aktuell schon geschieht .

    Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das
    Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
    sowie die Berliner Senatsverwaltung und das Landesamt
    für Gesundheit und Soziales haben sich bereits auf eine
    Lösung zur Entschädigung der Opfer verständigt . Die
    Verletzten und Hinterbliebenen des Anschlags erhalten
    nach dieser Lösung Leistungen nach dem Opferentschä-
    digungsgesetz im Wege des Härteausgleichs, Leistungen
    aus dem Entschädigungsfonds, der von der Verkehrsop-
    ferhilfe verwaltet wird, und Leistungen als Härteleistun-
    gen für Opfer terroristischer Straftaten, welche vom Bun-
    desamt für Justiz verwaltet werden .

    Mir ist besonders wichtig, zu erwähnen, dass die Ent-
    schädigung aus dem Opferentschädigungsgesetz im Um-
    fang des gesamten Leistungsspektrums erbracht werden
    soll . Ergebnis dessen ist, dass alle Opfer des Berliner An-
    schlags auf der Grundlage der heutigen Rechtslage wich-
    tige Leistungen erhalten . Das sind wir den Menschen
    auch schuldig .


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], an Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD] gewandt: Das ist genau der Sprechzettel, den Sie auch hatten! – Gegenruf der Abg . Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Ich habe gar keinen Sprechzettel gehabt!)


    – An der Stelle wäre es schön, wenn Sie zuhören würden,
    anstatt dazwischenzureden; denn es ist wirklich ein ernst-
    haftes Thema . Dass wir hier reden, ist kein Selbstzweck,
    sondern wir debattieren hier, um Menschen helfen zu
    können . – Danke schön .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mit dem vorgelegten Gesetzentwurf soll die Ausnah-
    me von der Anwendbarkeit des Opferentschädigungsge-
    setzes bei Schäden aus einem tätlichen Angriff, die von
    einem Angreifer durch den Gebrauch eines Kraftfahr-
    zeugs oder eines Anhängers verursacht werden, aufgeho-
    ben werden . Die rechtssichere Versorgung und Entschä-
    digung aller Opfer soll sichergestellt werden – sicherlich
    ein hehrer Vorsatz . Aber wir müssen uns die Frage stel-
    len, ob eine Änderung der gesetzlichen Regelungen tat-
    sächlich angebracht ist, und dies mit äußerster Vorsicht
    angehen; meine Vorrednerin hat das eingehend dargelegt .

    Inhaltlich teile ich den Anspruch, der diesem Gesetz-
    entwurf zugrunde liegt, aus tiefstem Herzen . Als Gesetz-
    geber müssen wir allerdings auch sorgfältig prüfen, ob
    die Sachlage tatsächlich nach einer Gesetzesänderung
    ruft . Aktionistische Schnellschüsse sollten bei einer so
    wichtigen Angelegenheit unbedingt vermieden werden .


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagen die Richtigen! Und was ist mit dem Zehn-Punkte-Plan?)


    Ich möchte zudem anmerken, dass der von den Grünen
    eingebrachte Gesetzentwurf aus meiner Sicht den Opfern
    nicht ganz gerecht wird und einer Überarbeitung bedarf .
    Insgesamt begrüße ich die Debatte aber und stelle zufrie-
    den fest, dass auch die Grünen einer hilfreichen Lösung
    aufgeschlossen gegenüberstehen .

    Ich bin überzeugt, dass wir als staatliche Gemein-
    schaft eine gesteigerte Verantwortung gegenüber denen
    tragen, die Opfer eines Terroranschlags geworden sind .
    Daher ermuntere ich alle Parteien, bei der weiteren Dis-
    kussion nicht gegeneinander, sondern miteinander zu
    agieren, um die bestmögliche Entschädigung aller Opfer
    sicherzustellen .

    Ich hoffe auf eine sachliche Debatte in der weiterfüh-
    renden parlamentarischen Behandlung


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hoffen wir auch!)


    mit dem Ziel einer optimalen Hilfe für alle Opfer, ihre
    Angehörigen und Anverwandten .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Letzter Redner für die heutige Debatte

ist der Kollege Karl-Heinz Brunner, SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl-Heinz Brunner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine Kolleginnen

    und Kollegen! Eigentlich ist dieser Tagesordnungspunkt
    heute, nach einer spannenden Sitzungswoche, als letzter
    Tagesordnungspunkt fast an die falsche Stelle gesetzt;
    denn die Entschädigung der Opfer des Anschlags vom
    Breitscheidplatz, die Würdigung der Leistungen für die
    Menschen, die dort schweres Leid erlitten haben, hätten
    einen prominenteren Platz verdient .


    (Zuruf der Abg . Katja Keul [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Wir, meine sehr verehrten Damen und Herren, wür-
    den uns – das sind vielleicht Vorurteile unserer Nach-
    barn – gerne von Szenarien treiben lassen, so sagt man,
    Ungewissheit in Bahnen zu lenken, fast so, als ob wir
    dem Schicksal ein Schnippchen schlagen wollten . Wohl
    gerade deshalb hat uns der Anschlag am Breitscheidplatz
    ganz besonders – ich sage: ins Mark – getroffen. Nein,
    nicht weil ein Teil der Opferentschädigung im Pflichtver-
    sicherungsgesetz geregelt ist – vielmehr, weil uns allen
    auf einmal bewusst wurde, dass Terror, dass Tod, Ent-
    setzen, Hilflosigkeit eben nicht durch Gesetze und Vor-
    schriften, sondern nur durch unsere Solidarität, unsere
    Empathie, Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuwen-
    dung gemildert werden können .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich jedenfalls glaube – ich habe dies in meinem Freun-
    deskreis so erfahren –: An erster Stelle steht die Sorge

    Dr. h. c. Albert Weiler






    (A) (C)



    (B) (D)


    um die Unversehrtheit derjenigen, die wir lieben, die wir
    kennen, die uns nahe sind . Dann ist es das Entsetzen über
    den Tod, den Verlust, der Schmerz darüber, Kind, Frau,
    Mann, Partnerin, Partner, Tante, Onkel, Nachbarn verlo-
    ren zu haben – unwiederbringlich, endgültig, für immer .
    Und in dieser Situation denkt niemand an Entschädigung,
    Haftungssummen oder Abwicklung . In diesen Stunden
    braucht man jemanden, der auffängt, Halt gibt, tröstet.
    Dass die Berlinerinnen und Berliner, dass die Menschen
    dieses Landes dies taten, war großartig, und dafür mein
    persönlicher herzlicher Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Doch es folgt die Zeit danach . Ich bin den Grünen
    ausdrücklich dankbar dafür, die Frage der Opferentschä-
    digung auch hier im Hohen Hause des Deutschen Bun-
    destages zu stellen, gerade weil in der Sensationspresse
    sofort spekuliert wurde, Opfer und Angehörige gingen
    leer aus, das Opferentschädigungsgesetz greife nicht,
    weil das Attentat unter anderem mit einem Kraftfahrzeug
    begangen wurde . Mittlerweile sind wir alle schlauer . Un-
    sere Minister Heiko Maas und Andrea Nahles brachten
    Licht ins Dunkel; denn bereits nach geltendem Recht er-
    halten Verletzte und Hinterbliebene des Anschlags Ent-
    schädigungsleistungen, und zwar auch ohne Gesetzesän-
    derungen .

    Es stimmt zwar, dass das Opferentschädigungsgesetz
    laut § 1 Absatz 11 Taten mit einem Kfz ausschließt; da
    das Attentat jedoch als Gesamtgeschehen zu betrachten
    ist, das mit dem tödlichen Schuss auf den Lkw-Fahrer
    beginnt, liegt ein weiterer Teilakt vor, den der Täter, der
    sich das Fahrzeug mit dem Ziel beschafft hat, es als Tat-
    waffe zu missbrauchen, begangen hat, sodass auch die
    Opfer am Breitscheidplatz unter das Gesetz fallen . Dies
    hört sich fürchterlich juristisch an, ist aber nun einmal
    Realität .

    Dazu kommen noch die Leistungen aus dem besag-
    ten Kfz-Entschädigungsfonds der Versicherer sowie
    Härteleistungen für Opfer terroristischer Straftaten . Das
    klingt vielleicht hölzern, das klingt vielleicht zu juris-
    tisch, das gibt uns aber ganz konkrete Mittel an die Hand,
    mit der Situation umzugehen und das zu tun, wofür wir
    da sind: zu helfen – den Opfern, den Angehörigen, den
    traumatisierten Menschen und sogar den auf den ersten
    Blick unverletzten Besuchern des Weihnachtsmarkts am
    19 . Dezember 2016 . Den allen ist es vermutlich egal,
    welcher rechtliche Rahmen hilft; Hauptsache, er hilft .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg . Matthias W . Birkwald [DIE LINKE])


    Ich glaube, meine Kolleginnen und Kollegen, es ist
    sogar zweitrangig, wie viel Geld fließt; Hauptsache, es
    fließt schnell und unkompliziert. Ich sage das, weil ich
    als Berichterstatter im Verteidigungsausschuss oft mit
    traumatisierten Soldatinnen und Soldaten zu tun habe
    und weiß, dass manche der von Posttraumatischen Be-
    lastungsstörungen Betroffenen nicht die finanzielle Ent-
    schädigung wollen, nicht die schnelle Hilfe, sondern
    sofort das offene Ohr, Verständnis und Rechtssicherheit.

    Wir brauchen unkomplizierte Verfahren, Behörden,
    die mit dem richtigen Fingerspitzengefühl handeln, die
    finanziellen Mittel, aber auch die Unterstützung aus der
    Gesellschaft heraus . Ich nenne beispielsweise den Wei-
    ßen Ring, in dem sich viele Bürgerinnen und Bürger
    engagieren . Diesen Zusammenhalt in der Gesellschaft
    brauchen wir nach solchen Anschlägen in Deutschland,
    den brauchen wir zur Abwicklung, zur Milderung der
    Folgen und zur Opferentschädigung, und zwar über den
    Tag hinaus; denn Solidarität wiegt mehr als jede abge-
    schlossene Versicherung, mehr als jedes Opferentschä-
    digungsgesetz . Sie kann nämlich die Gräben zuschütten,
    die Ungewissheiten beseitigen und die Ängste besiegen .
    Nur sie kann dem Terror mutig ins Angesicht blicken und
    Bollwerk sein für unser Leben, so wie wir es leben, in
    Freiheit .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Ich wünsche Ihnen ein wunderschönes Wochenende
    und eine gute sitzungsfreie Woche .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)