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ID1821602100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/216 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Verbesserung der Fahndung bei besonderen Gefahrenlagen und zum Schutz von Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei durch den Einsatz von mobiler Videotechnik Drucksache 18/10939 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesda- tenschutzgesetzes – Erhöhung der Si- cherheit in öffentlich zugänglichen groß- flächigen Anlagen und im öffentlichen Personenverkehr durch optisch-elek- tronische Einrichtungen (Videoüberwa- chungsverbesserungsgesetz) Drucksache 18/10941 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21651 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21651 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21652 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21653 C Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21655 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21655 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21656 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21657 B Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21658 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 21659 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21660 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Eidesleistung der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, Bundesministerin BMWi . . . 21661 D Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Euro- pa- und Verfassungsrecht wahren – Vorläu- fige Anwendung von CETA verhindern Drucksache 18/10970 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Brigitte Zypries, BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 21663 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21664 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 21665 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21666 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 21667 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 21669 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21670 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21671 D Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21672 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21674 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21675 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21675 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017II Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neu- en Zusammenlebens in der Stadt Drucksache 18/10942 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21678 B Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21679 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21680 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21681 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21682 C Dr . Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21683 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 21684 D Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Wissen- schaftskooperation mit Partnern in Sub- sahara-Afrika stärken Drucksachen 18/10632, 18/10973 . . . . . . . . . 21686 A Dr . Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 21686 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21687 D Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 21689 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21690 C Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21691 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21692 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21693 B Tagesordnungspunkt 32: Erste Beratung des von den Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Opferentschädigungsge- setz – OEG) Drucksache 18/10965 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21695 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21696 C Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 21697 C Dr . h . c . Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . 21698 D Dr . Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 21699 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 21703 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21704 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21649 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Beginn: 10 .30 Uhr
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    Berichtigung 215 . Sitzung, Seite 21496 B, erster Absatz: Die Tages- ordnungspunkte 5 a und 5 b sind wie folgt zu lesen: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dr. Karl-Heinz Brunner Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21701 (A) (C) (B) (D) Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Wirksame Sanktionen bei Rechtsverstößen von Unternehmen Drucksache 18/10038 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz (f) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Katja Keul, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten im deut- schen Recht verankern Drucksache 18/10255 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (f) Auswärtiger Ausschuss Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21703 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthle, Norbert CDU/CSU 27 .01 .2017 Bartke, Dr . Matthias SPD 27 .01 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Bülow, Marco SPD 27 .01 .2017 Burkert, Martin SPD 27 .01 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Eberl, Iris CDU/CSU 27 .01 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 27 .01 .2017 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 27 .01 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 27 .01 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27 .01 .2017 Gröhe, Hermann CDU/CSU 27 .01 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 27 .01 .2017 Gunkel, Wolfgang SPD 27 .01 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 27 .01 .2017 Henn, Heidtrud SPD 27 .01 .2017 Hochbaum, Robert CDU/CSU 27 .01 .2017 Hübinger, Anette CDU/CSU 27 .01 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 27 .01 .2017 Krellmann, Jutta DIE LINKE 27 .01 .2017 Kudla, Bettina CDU/CSU 27 .01 .2017 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 27 .01 .2017 Lenkert, Ralph DIE LINKE 27 .01 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 27 .01 .2017 Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 27 .01 .2017 Nord, Thomas DIE LINKE 27 .01 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Pronold, Florian SPD 27 .01 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 27 .01 .2017 Saathoff, Johann SPD 27 .01 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Scheer, Dr . Nina SPD 27 .01 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 27 .01 .2017 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 27 .01 .2017 Schwartze, Stefan SPD 27 .01 .2017 Steffen, Sonja SPD 27 .01 .2017 Steineke, Sebastian CDU/CSU 27 .01 .2017 Storjohann, Gero CDU/CSU 27 .01 .2017 Strothmann, Lena CDU/CSU 27 .01 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 27 .01 .2017 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 27 .01 .2017 Weinberg, Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 27 .01 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 27 .01 .2017 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 27 .01 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 27 .01 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 201721704 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Verzichtbarkeit der Anordnungen der Schriftform und des persön- lichen Erscheinens im Verwaltungsrecht des Bun- des Drucksachen 18/9177, 18/9596 Nr. 1.3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nach- geordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw-Maut Drucksachen 18/10567, 18/10696 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .2 Ratsdokument 13621/15 Drucksache 18/8470 Nr . A .5 Ratsdokument 7762/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .6 Ratsdokument 7763/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .7 Ratsdokument 7765/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .8 Ratsdokument 7766/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .9 Ratsdokument 7767/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .10 Ratsdokument 7769/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0233 Drucksache 18/9141 Nr . A .3 Ratsdokument 9366/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .13 Ratsdokument 10991/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .15 Ratsdokument 11155/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .20 Ratsdokument 11414/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .21 Ratsdokument 11427/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .22 Ratsdokument 11428/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .24 Ratsdokument 11610/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .25 Ratsdokument 11611/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .26 Ratsdokument 11612/16 Drucksache 18/9746 Nr . A .2 Ratsdokument 11799/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .5 Ratsdokument 11780/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .6 Ratsdokument 12063/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .8 Ratsdokument 12370/16 Drucksache 18/10555 Nr . B .1 Ratsdokument 13699/16 Sportausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0233 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/9180 Nr . A .1 Ratsdokument 10819/16 Drucksache 18/9180 Nr . A .2 Ratsdokument 10821/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/10706 Nr . A .10 Ratsdokument 14299/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/8140 Nr . A .26 Ratsdokument 6317/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .27 Ratsdokument 6318/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 216. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28 Verbesserung der Videoüberwachung ZP 5 Eid der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie TOP 29 CETA-Abkommen TOP 30 Umsetzung einer EU-Richtlinie im Städtebaurecht TOP 31 Wissenschaftskooperation mit Subsahara-Afrika TOP 32 Opferentschädigungsgesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Günter Baumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Die Sicherheitslage in Deutschland hat sich
    verändert . Wir haben eine Zunahme terroristischer Be-
    drohung, und wir haben eine Zunahme an Kriminalität
    generell . Wir haben eine Zunahme an Wohnungseinbrü-
    chen, Autodiebstählen und Rauschgiftdelikten . Wir ken-
    nen die Statistiken . Es beunruhigt uns alle .

    Wir haben in den letzten Jahren eine Reihe von Ge-
    setzen in Kraft gesetzt, um die Sicherheit zu erhöhen,
    und merken: Es reicht nicht aus . Wenn wir vor Jahren in

    Deutschland noch dachten, Sicherheit sei besser gewor-
    den und wir könnten Polizei abbauen, so war das leider
    ein Trugschluss . Wir müssen heute gegensteuern . Frau
    Künast, „Sicherheit braucht Freiheit“, haben Sie hier
    zitiert . Aber Freiheit ohne Sicherheit ist überhaupt nicht
    möglich .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Sebastian Hartmann [SPD])


    Ich denke – es wurde von mehreren Rednern auch ge-
    sagt –, wir als Staat haben die Pflicht, für unsere Bürger
    alles uns Mögliche zur Sicherheit zu leisten . Das verlan-
    gen und erwarten die Bürger von uns, und wir sind auch
    dafür gewählt worden, dies zu leisten . Jeder von uns hat
    auch im privaten Bereich umdenken müssen . Nachdem
    wir vor Jahren noch relativ sorglos waren, so haben wir
    auch zu Hause einiges verändert, seien es die Türen,
    die Fenster oder anderes . Wir haben also mehr für un-
    sere eigene Sicherheit getan . Das müssen wir auch vom
    Staat verlangen . Wir stehen in der Verantwortung . Frau
    Mihalic, wir wollen mit dem Gesetz heute nicht beruhi-
    gen . Wir wollen einfach handeln; denn Nichtstun ist ga-
    rantiert der falsche Weg .


    (Zurufe der Abg . Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Auch wenn bei jedem Gesetz die Möglichkeit besteht,
    dass etwas nicht hundertprozentig funktioniert: Nichts zu
    tun, ist überhaupt keine Lösung .

    Meine Damen und Herren, einzelne Punkte des Ge-
    setzes sind bereits von mehreren Rednern erwähnt wor-
    den, deshalb nur kurz: Beim Videoüberwachungsverbes-
    serungsgesetz geht es um öffentlich zugängliche Plätze;
    die Regelung für den privaten Raum ist bereits diskutiert
    worden . Das müssen wir einfach leisten . Frau Renner,
    die Abwägung zwischen Datenschutz und Sicherheit ist
    immer in der Diskussion, gar keine Frage . Aber wir ha-
    ben ja gerade an Beispielen aus der letzten Zeit gemerkt,
    dass uns Videoaufnahmen geholfen haben . Wenn wir
    die U-Bahn-Station Schönleinstraße in Berlin sehen, wo
    Chaoten einen Obdachlosen angezündet haben,


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Das ist doch etwas ganz anderes!)


    so war es dort nur durch Videoüberwachung möglich,
    dass die Täter erkannt worden sind .


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Das haben wir gar nicht in Abrede gestellt!)


    Wir können dankbar sein, dass dort Kameras installiert
    waren und schnell gehandelt werden konnte . Bei dem
    schrecklichen Anschlag am 19 . Dezember 2016 in Berlin
    hatten wir eben keine Aufnahme, weil die Berliner Poli-
    zei das relativ restriktiv sieht .


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Darüber streiten wir ja gar nicht, Herr Kollege!)


    Renate Künast






    (A) (C)



    (B) (D)


    Am Ende haben wir Bürger gefragt, ob jemand Handy-
    aufnahmen hat, um uns zu helfen .


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorher an der Moschee hatten wir Aufnahmen!)


    Bei den Videoaufnahmen geht es also sowohl um die
    Identifizierung als auch um die Rekonstruktion einer Tat.
    Wenn wir die Möglichkeit haben, dann müssen wir sie
    einfach auch nutzen .

    Daneben ist bei Videokameras auch die Prävention
    entscheidend, da sich viele abschrecken lassen, wenn sie
    Kameras sehen und wissen: Hier wird überwacht; hier
    kann ich nicht das tun, was ich vielleicht vorhatte .


    (Frank Tempel [DIE LINKE]: Das ist ja nun wirklich widerlegt!)


    Zum Thema „Mobile Videotechnik/Body-Cams“: In
    Deutschland ist die Hemmschwelle von Chaoten total
    gesunken; das ist etwas ganz Schlimmes . Zum Teil haben
    sie überhaupt keine Hemmschwelle mehr . Steine auf Po-
    lizisten zu werfen, ist bei manchen Veranstaltungen schon
    fast normal . Wenn wir sehen, dass 2015 64 000 Strafta-
    ten registriert wurden, bei denen es um Angriffe gegen
    Polizisten ging – es gab alleine 7 Tötungsversuche gegen
    Polizisten –, wird klar, Frau Mihalic: Es ist unverant-
    wortlich, wenn wir als Staat hier nicht handeln . Deswe-
    gen müssen wir die Möglichkeiten nutzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Freistaat Sachsen gab es vor kurzem das ganz
    schlimme Beispiel, dass bei dem Brand eines Asylbe-
    werberheimes Feuerwehrleute angegriffen worden sind.
    Das muss man sich einmal vorstellen: Bürger sind eh-
    renamtlich bei der Feuerwehr tätig, opfern ihre Freizeit,
    sind für andere da und werden bei dem Einsatz an einem
    Gebäude, in dem sich Menschen befinden, von Chaoten
    angegriffen! Und wir als Staat sagen: Na ja, gut, okay;
    das ist halt so . – Nein, wir müssen hier alle Möglichkei-
    ten nutzen, um Polizisten und Rettungskräfte zu schützen
    und ihnen zu helfen, weil das einfach nicht so sein kann .

    Ich sage aber auch: Das ist nur ein Baustein, den wir
    für Sicherheit brauchen . Das allein wird nicht alles re-
    geln, aber alles zusammen, im Komplex, kann helfen .

    Die Polizei in Hessen hat einen entsprechenden Ver-
    such gemacht. Die Zahl der Angriffe auf Polizisten ist um
    38 Prozent zurückgegangen . Wenn das nicht zum Nach-
    denken Anlass gibt, dann kann man Ihnen einfach nicht
    mehr helfen .

    Kollege Tempel, bei den Body-Cams geht es um den
    Schutz der Polizei . Dass es Fehler geben kann, indem
    man die Kamera zu zeitig oder zu spät einschaltet oder
    in die falsche Richtung hält, ist klar – das kann alles pas-
    sieren –, aber nichts zu tun, ist zu hundert Prozent falsch .


    (Frank Tempel [DIE LINKE]: Das habe ich ja wohl auch nicht gesagt! Sie haben ein Problem mit dem Zuhören offensichtlich! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben wohl ein Problem mit dem Zuhören! – Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den falschen Zettel herausgeholt! Lesen Sie einmal den richtigen Zettel vor! Dann verstehen wir uns!)


    – Okay . Sie haben ja gesagt: Wir wollen darüber reden . –
    Das ist schon mal ein Angebot . Ich denke, das ist schon
    ein Ansatz .

    Zum Thema Kennzeichenerfassung ist mir etwas Selt-
    sames eingefallen .


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Das haben wir gemerkt!)


    – Nein . – Das Seltsame ist, dass ich vor etwa 15 Jahren
    auch an diesem Pult stand und dasselbe Thema schon
    einmal diskutiert habe . Damals, vor 15 Jahren, hatten
    wir eine rot-grüne Regierung . Ich bin damals beschimpft
    worden, dass wir das nicht brauchen, weil die Sicher-
    heitslage gar nicht so schlimm ist . Der Datenschutz ging
    über alles . Dann haben wir das zu den Akten gelegt .

    Seitdem hat sich die Lage wesentlich verschärft, ge-
    rade in den Grenzregionen . Wer aus den Grenzregionen
    kommt, weiß, was sich dort abspielt: Crystal Meth, Au-
    todiebstähle, hohe Kriminalität, organisierte Kriminali-
    tät . Dort müssen wir einfach die Möglichkeiten nutzen –
    nicht generell, sondern anlassbezogen, bei bestimmten
    Situationen und in bestimmten Regionen . Dort müssen
    wir Videoaufnahmen anfertigen . Sie werden sofort ge-
    löscht, wenn es keine Treffer gibt. Jedenfalls können sie
    absolut helfen, etwas aufzuklären .

    Die Aufzeichnung von Notrufen ist, denke ich, das
    Selbstverständlichste der ganzen Welt . Ein Notruf bei der
    Polizei muss aufgezeichnet werden . Man muss sich noch
    einmal anhören können, was genau gesagt wurde, und
    man muss nachrecherchieren können . Die Länder, in de-
    nen das schon lange gang und gäbe ist, würden über uns
    lachen, wenn wir das nicht erlauben würden . Deswegen
    können wir diesen Punkt ganz schnell abschließen .

    Meine Damen und Herren, die vorliegenden zwei Ge-
    setzentwürfe helfen, die Sicherheit zu verbessern . Sie
    können sie nicht komplett garantieren, aber verbessern .
    Vor allen Dingen schützen diese Gesetzentwürfe unsere
    Polizei noch mehr, und dazu sind wir verpflichtet.

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Matthias Schmidt für

die SPD .


(Beifall bei der SPD)



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    Rede von Matthias Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Prägnantes Merkmal unserer Arbeit ist
    das Abwägen – das Abwägen verschiedener Individual-
    interessen, um das Gemeinwohlinteresse herauszufiltern
    und sie zu einem Kompromiss zu bündeln .

    Günter Baumann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie, verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer auf den
    Tribünen, sehen heute hierfür ein sehr gutes Beispiel: die
    verschiedenen Argumente für und gegen die Videoüber-
    wachung und das Abwägen von uns Parlamentariern .
    Auslöser der Debatte sind drei furchtbare Anschläge im
    Juli letzten Jahres in Bayern: der Axtangriff in Würzburg,
    der Sprengstoffanschlag in Ansbach und der Amoklauf
    im Einkaufszentrum in München . Aber eine dramatische
    Steigerung hat diese Debatte am 19 . Dezember 2016 hier
    in Berlin mit dem Attentat auf dem Weihnachtsmarkt am
    Breitscheidplatz erfahren . Zeitgleich mit dem Anschlag
    auf den Breitscheidplatz gab es zwei weitere abscheuli-
    che Verbrechen in Berlin, die mittels Videotechnik relativ
    schnell aufgeklärt wurden . Der erste Vorfall: Ein Mann
    hatte auf dem U-Bahnhof Hermannstraße eine Frau ge-
    treten, die daraufhin die Treppe herunterstürzte und sich
    schwer verletzte . Der andere Vorfall ereignete sich auf
    dem U-Bahnhof Schönleinstraße, wo ein Obdachloser
    angezündet wurde .

    In diesem Zusammenhang hat mir ein Bürger, den
    ich sehr schätze, eine E-Mail geschrieben . Der Kernsatz
    lautete: Gegen Videoüberwachung kann doch wirklich
    niemand etwas haben . – In diesem Kernsatz war der ver-
    zweifelte Ruf nach einem Gegenargument enthalten . Er
    wollte nicht, dass es eine flächendeckende Videoüberwa-
    chung gibt, sondern wollte hören, dass wir dies sehr wohl
    abwägen . Ja, Sie erleben es auch in dieser Debatte: Wir
    Abgeordneten wägen die Argumente sehr intensiv ab .

    Selbstverständlich birgt jede Überwachung auch die
    Möglichkeit des Missbrauchs . Eine Lehrerin hat mir
    kürzlich erzählt: Sie hatte einen schweren Fahrradunfall .
    Der Klassiker, beim Rechtsabbiegen hat sie ein Lkw er-
    wischt . Nach langem Krankenhausaufenthalt ist sie zum
    Glück gesundet . Jetzt aber geht die juristische Debatte
    los, ob sie an dem Unfall eine Teilschuld hat oder nicht .
    Der Vater einer ihrer Schüler ist Polizist . Er hat sie eines
    Morgens begrüßt mit der Aussage, er habe einmal in ihre
    Akte geschaut, das sei ja wirklich ein furchtbarer Vor-
    gang . – Daran sieht man: Es gibt immer Missbrauchs-
    möglichkeiten . Wir müssen sehr gut aufpassen, dass sie
    nicht genutzt werden .

    Berlin – wir haben die Beispiele gehört – ist im Grun-
    de gut aufgestellt . Die Vorfälle in der U-Bahn in Berlin
    wurden aufgeklärt; das ist positiv . Die Gesetzeslage ist
    nicht so schlecht, dass keine Aufklärung erfolgen konn-
    te . Insgesamt gibt es in Berlin 15 000 Videokameras im
    öffentlichen Raum, die meisten davon im öffentlichen
    Personennahverkehr . Interessanterweise gibt es sie so gut
    wie gar nicht bei der S-Bahn . Dort gibt es zwar auf den
    Bahnsteigen ein paar Kameras; diese zielen aber eher auf
    die Türen, um Abfertiger einzusparen . In den Zügen der
    S-Bahn gibt es die Videoüberwachung noch gar nicht .
    Sie wird es mit der neuen Baureihe geben, die in vier
    Jahren eingeführt wird . Bei der U-Bahn hingegen gibt es
    die Videoüberwachung schon flächendeckend.

    Die Videokameras bei der U-Bahn führen mich zu
    einem weiteren Gedanken . Videotechnik ist – auch im
    übertragenen Sinne – nicht nur schwarz-weiß . Man kann
    nicht sagen: Mit Videotechnik ist es gut, ohne Video-
    technik ist es schlecht . Ganz wichtige Fragen, die hier
    bisher kaum diskutiert wurden, sind: Wie gehen wir an-

    schließend mit den Aufnahmen um? Wie ist es um die
    Eingriffs tiefe in die Grundrechte tatsächlich bestellt? –
    Es macht einen großen Unterschied, ob die Bilder live in
    einem Kontrollzentrum von Polizisten oder elektronisch
    ausgewertet werden oder ob sie, wie in der U-Bahn üb-
    lich, 48 Stunden gespeichert werden, um sie nutzen zu
    können, wenn eine Straftat begangen worden ist . Die Bil-
    der in der U-Bahn, die nur gespeichert werden, werden
    sofort in die Leitzentrale geschaltet, wenn ein Notruf-
    knopf gedrückt wird . Sie sehen, es gibt sehr viele Schat-
    tierungen . Wir müssen sehr intensiv miteinander um eine
    Lösung ringen .

    Die Gesetze, die wir hier im Bundestag formulieren,
    müssen sich stets in der Realität bewähren . Trauriger An-
    lass sind hier die verübten Attentate . Mit den jetzt vor-
    gelegten Gesetzentwürfen der Bundesregierung haben
    wir eine sehr gute Diskussionsgrundlage für unsere Aus-
    schussberatungen . Ich wünsche uns allen eine saubere
    Abwägung im wohlverstandenen Gemeinwohlinteresse .

    Vielen herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)