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ID1821601700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/216 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Inhalt: Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Verbesserung der Fahndung bei besonderen Gefahrenlagen und zum Schutz von Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei durch den Einsatz von mobiler Videotechnik Drucksache 18/10939 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B b) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundesda- tenschutzgesetzes – Erhöhung der Si- cherheit in öffentlich zugänglichen groß- flächigen Anlagen und im öffentlichen Personenverkehr durch optisch-elek- tronische Einrichtungen (Videoüberwa- chungsverbesserungsgesetz) Drucksache 18/10941 . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21649 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21651 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21651 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21652 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21653 C Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21655 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21655 C Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21656 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21657 B Günter Baumann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21658 B Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 21659 D Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21660 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Eidesleistung der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie Brigitte Zypries, Bundesministerin BMWi . . . 21661 D Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Euro- pa- und Verfassungsrecht wahren – Vorläu- fige Anwendung von CETA verhindern Drucksache 18/10970 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21662 B Brigitte Zypries, BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . 21663 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21664 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 21665 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21666 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 21667 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 21669 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21670 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21671 D Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21672 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 21674 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21675 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21675 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017II Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/52/EU im Städtebaurecht und zur Stärkung des neu- en Zusammenlebens in der Stadt Drucksache 18/10942 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21677 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21678 B Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21679 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21680 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21681 A Claudia Tausend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21682 C Dr . Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21683 C Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 21684 D Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Wissen- schaftskooperation mit Partnern in Sub- sahara-Afrika stärken Drucksachen 18/10632, 18/10973 . . . . . . . . . 21686 A Dr . Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 21686 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 21687 D Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 21689 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21690 C Dr . Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21691 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21692 B Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21693 B Tagesordnungspunkt 32: Erste Beratung des von den Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Opferentschädigungsge- setz – OEG) Drucksache 18/10965 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21694 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21695 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21696 C Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 21697 C Dr . h . c . Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . 21698 D Dr . Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 21699 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21700 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 21703 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21704 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21649 216. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Januar 2017 Beginn: 10 .30 Uhr
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    Berichtigung 215 . Sitzung, Seite 21496 B, erster Absatz: Die Tages- ordnungspunkte 5 a und 5 b sind wie folgt zu lesen: a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Katja Keul, Renate Künast, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dr. Karl-Heinz Brunner Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21701 (A) (C) (B) (D) Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Wirksame Sanktionen bei Rechtsverstößen von Unternehmen Drucksache 18/10038 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz (f) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Katja Keul, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Zukunftsfähige Unternehmensverantwortung – Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten im deut- schen Recht verankern Drucksache 18/10255 Überweisungsvorschlag: Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (f) Auswärtiger Ausschuss Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Ausschuss für Wirtschaft und Energie Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 2017 21703 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthle, Norbert CDU/CSU 27 .01 .2017 Bartke, Dr . Matthias SPD 27 .01 .2017 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Bülow, Marco SPD 27 .01 .2017 Burkert, Martin SPD 27 .01 .2017 Dröge, Katharina * BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Eberl, Iris CDU/CSU 27 .01 .2017 Feiler, Uwe CDU/CSU 27 .01 .2017 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 27 .01 .2017 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 27 .01 .2017 Gohlke, Nicole DIE LINKE 27 .01 .2017 Gröhe, Hermann CDU/CSU 27 .01 .2017 Groth, Annette DIE LINKE 27 .01 .2017 Gunkel, Wolfgang SPD 27 .01 .2017 Hänsel, Heike DIE LINKE 27 .01 .2017 Henn, Heidtrud SPD 27 .01 .2017 Hochbaum, Robert CDU/CSU 27 .01 .2017 Hübinger, Anette CDU/CSU 27 .01 .2017 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Korte, Jan DIE LINKE 27 .01 .2017 Krellmann, Jutta DIE LINKE 27 .01 .2017 Kudla, Bettina CDU/CSU 27 .01 .2017 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 27 .01 .2017 Lenkert, Ralph DIE LINKE 27 .01 .2017 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 27 .01 .2017 Murmann, Dr . Philipp CDU/CSU 27 .01 .2017 Nord, Thomas DIE LINKE 27 .01 .2017 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Pronold, Florian SPD 27 .01 .2017 Rüthrich, Susann * SPD 27 .01 .2017 Saathoff, Johann SPD 27 .01 .2017 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 27 .01 .2017 Scheer, Dr . Nina SPD 27 .01 .2017 Schlecht, Michael DIE LINKE 27 .01 .2017 Schröder (Wiesbaden), Dr . Kristina CDU/CSU 27 .01 .2017 Schwartze, Stefan SPD 27 .01 .2017 Steffen, Sonja SPD 27 .01 .2017 Steineke, Sebastian CDU/CSU 27 .01 .2017 Storjohann, Gero CDU/CSU 27 .01 .2017 Strothmann, Lena CDU/CSU 27 .01 .2017 Terpe, Dr . Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 27 .01 .2017 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27 .01 .2017 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 27 .01 .2017 Weinberg, Harald DIE LINKE 27 .01 .2017 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 27 .01 .2017 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 27 .01 .2017 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 27 .01 .2017 Zollner, Gudrun CDU/CSU 27 .01 .2017 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 216 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 27 . Januar 201721704 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Verzichtbarkeit der Anordnungen der Schriftform und des persön- lichen Erscheinens im Verwaltungsrecht des Bun- des Drucksachen 18/9177, 18/9596 Nr. 1.3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Verkehrsverlagerungen auf das nach- geordnete Straßennetz in Folge der Einführung der Lkw-Maut Drucksachen 18/10567, 18/10696 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Innenausschuss Drucksache 18/6855 Nr . A .2 Ratsdokument 13621/15 Drucksache 18/8470 Nr . A .5 Ratsdokument 7762/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .6 Ratsdokument 7763/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .7 Ratsdokument 7765/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .8 Ratsdokument 7766/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .9 Ratsdokument 7767/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .10 Ratsdokument 7769/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0233 Drucksache 18/9141 Nr . A .3 Ratsdokument 9366/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .13 Ratsdokument 10991/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .15 Ratsdokument 11155/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .20 Ratsdokument 11414/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .21 Ratsdokument 11427/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .22 Ratsdokument 11428/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .24 Ratsdokument 11610/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .25 Ratsdokument 11611/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .26 Ratsdokument 11612/16 Drucksache 18/9746 Nr . A .2 Ratsdokument 11799/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .5 Ratsdokument 11780/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .6 Ratsdokument 12063/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .8 Ratsdokument 12370/16 Drucksache 18/10555 Nr . B .1 Ratsdokument 13699/16 Sportausschuss Drucksache 18/5982 Nr . A .11 EP P8_TA-PROV(2015)0233 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/9180 Nr . A .1 Ratsdokument 10819/16 Drucksache 18/9180 Nr . A .2 Ratsdokument 10821/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/10706 Nr . A .10 Ratsdokument 14299/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/8140 Nr . A .26 Ratsdokument 6317/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .27 Ratsdokument 6318/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 216. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 28 Verbesserung der Videoüberwachung ZP 5 Eid der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie TOP 29 CETA-Abkommen TOP 30 Umsetzung einer EU-Richtlinie im Städtebaurecht TOP 31 Wissenschaftskooperation mit Subsahara-Afrika TOP 32 Opferentschädigungsgesetz Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Hartmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Die wichtigste Nachricht vorab: Wir leben in
    einem der sichersten Staaten der Welt .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dass das so bleibt und dass das Sicherheitsniveau jeden
    Tag weiter verbessert wird, ist unsere gemeinsame Ver-
    antwortung, und zwar aller Teile dieses Hauses, sowohl
    der Opposition, die schon versucht, Brücken zu bauen,
    um mit uns mitzugehen auf dem Weg der Verbesserung
    der inneren Sicherheit, als auch der die Regierung tragen-
    den Fraktionen, die gemeinsam einen Gesetzentwurf auf
    den Weg gebracht haben, um die öffentliche Sicherheit
    in Deutschland noch weiter zu verbessern . Genau darum
    geht es . Das werden wir gemeinsam tun .

    Wir haben verschiedene Vorschläge gemacht; Kollege
    Grötsch ist schon darauf eingegangen . Was den Schwer-
    punkt der Videoüberwachung angeht: Wenn man das
    Gesetz daraufhin bewertet, sollte man sich den Text des
    Gesetzes dazu genau ansehen: Wir reden über 3 100 Ka-
    meras in bestimmten abgegrenzten Bereichen, und zwar
    immer dort, wo es eine Lücke in den Bestimmungen gibt,
    nämlich wo es um große, öffentlich zugängliche Räume
    geht,


    (Zuruf der Abg . Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    die durch private Akteure betrieben werden, zum Bei-
    spiel ein Einkaufszentrum. Immer mehr Teile des öffent-

    lichen Raums werden durch private Akteure betrieben,
    und es kann doch nicht sein, dass wir genau dort keine
    Videoüberwachung ermöglichen .

    Wir machen es nicht einfach so, dass, wenn das Si-
    cherheitsgefühl subjektiv infrage steht, jeder das irgend-
    wie machen kann, wie er will . Nein, wir geben klare
    Leitplanken vor, indem wir eine klare Vorgabe für eine
    Abwägung hinsichtlich der Schutzgüter der körperlichen
    Unversehrtheit und des Lebens ins Gesetz schreiben . Wir
    regeln, dass es nur in den Fällen, wo es notwendig und
    erforderlich ist, gemacht wird .

    Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt;
    ich sagte es . Die Statistiken, die genannt worden sind,
    bezogen sich vor allem auf Probleme des Schutzes von
    Polizistinnen und Polizisten; dieser muss verbessert wer-
    den . Andere Zahlen zeigen, dass es in den vergangenen
    zehn Jahren in Deutschland wesentlich sicherer gewor-
    den ist . Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Gewalt-
    verbrechens zu werden, ist um 17 Prozent niedriger als
    vor zehn Jahren . Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bank-
    überfall stattfindet, ist um drei Viertel zurückgegangen.
    Gleichzeitig ist Deutschland in einer paradoxen Lage:
    Denn wenn wir über das subjektive Sicherheitsgefühl
    sprechen, so merken wir, dass die Angst zugenommen
    hat, Angst, Opfer eines Verbrechens, von Gewalt oder
    Terrorismus zu werden .

    Verantwortungsvolle Politik muss darauf reagieren .
    Auf der einen Seite sieht man, dass es sicherer gewor-
    den ist, auf der anderen Seite muss man aber auch die-
    sem subjektiven Sicherheitsgefühl begegnen und eine
    entsprechende Regelung auf den Weg bringen, damit
    die Menschen sich sicherer fühlen . Auch das subjektive
    Sicherheitsgefühl ist entscheidend; diese Ängste müssen
    wir ernst nehmen . Aber wir wollen dabei nicht, dass es
    uferlos wird . Wir wollen nicht anlasslos handeln . Viel-
    mehr wollen wir in ganz konkreten Fällen besser werden .

    Durch die Technik haben wir verbesserte Möglichkei-
    ten . Wenn jetzt seitens der Opposition gesagt wird: „Na
    ja, dann schafft man Hundertausende von Fotos, die sich
    niemand anschauen wird, und unklare Speicherfristen“,
    dann entgegne ich Ihnen, liebe Frau Kollegin: Wenn ein
    einziges Foto ausreicht, eine Tat aufzuklären, oder sogar
    dazu führt, dass ein Täter seine Vorbereitungshandlung
    im öffentlichen Raum, zum Beispiel in einem Einkaufs-
    zentrum, nicht so durchführen kann, wie er sich das vor-
    gestellt hat, und wir ihn auf dem Weg zur Tat stoppen
    können, dann hat es sich gelohnt, das Gesetz an dieser
    Stelle klarer zu fassen und privaten Akteuren eine klare
    Vorgabe zu geben, was ihre Verantwortung ist, damit wir
    gemeinsam für mehr Sicherheit sorgen . Da können Sie
    uns begleiten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es handelt sich immer um eine Kombination . Herr In-
    nenminister, ich gebe Ihnen völlig recht: Die Videoüber-
    wachung ist nicht die Kernfrage der inneren Sicherheit .
    Es geht um eine Kombination von Maßnahmen . Wenn
    wir, Länder und Bund gemeinsam, über mehr Polizei re-
    den, wenn wir über mehr Personal reden, das wir zukünf-
    tig mithilfe von Body-Cams besser schützen werden,

    Martina Renner






    (A) (C)



    (B) (D)


    wenn wir die Möglichkeiten der Digitalisierung und von
    mehr Videoüberwachung an bestimmten Punkten nutzen,
    dann führt diese Kombination zu einem handlungsfähi-
    gen starken Staat, der dafür sorgt, dass Deutschland ein
    sicheres Land bleibt .

    Dass dies die Leitlinie der Sozialdemokratie ist, kann
    man daran erkennen, dass wir eben nicht auf das Spiel
    hereinfallen, Freiheit gegen Sicherheit auszuspielen;
    denn Freiheit und Sicherheit gehören untrennbar zu-
    sammen . Das eine geht nicht ohne das andere . „Freiheit
    ist unmöglich, wenn sie nicht durch den Staat gesichert
    wird“, hat Karl Popper einmal formuliert . Das ist doch
    die Linie; man muss beides zusammen denken . Deswe-
    gen: Schauen Sie in den Gesetzentwurf, und lesen Sie,
    was da drinsteht .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der liegt ja auf dem Tisch!)


    Ich möchte es der Opposition einfach machen . Ich lese
    es Ihnen vor, damit Sie wissen, was in diesem Gesetzent-
    wurf steht .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD – Beifall des Abg . Uli Grötsch [SPD])


    Es geht um den Einsatz der Videoüberwachung „in Ein-
    richtungen und Fahrzeugen des öffentlichen Schienen-,
    Schiffs- und Busverkehrs und öffentlich zugänglichen
    großflächigen Anlagen, wie Sport- und Vergnügungs-
    stätten, Einkaufszentren und Parkplätzen“ . Genau darum
    geht es . Wenn man den Gesetzentwurf gelesen hat, weiß
    man es . Es handelt sich – so ungefähr in der Abschät-
    zung – um 3 100 Kameras .

    Das Gute ist: Wenn man einen Eingriff in Grundrech-
    te wie die informationelle Selbstbestimmung vornimmt,
    dann ist dies mit einem Verfallsdatum doppelter Art ver-
    sehen . Ein solches Verfallsdatum ist der 25 . Mai 2018;
    denn dann wird durch europäisches Recht eine klare
    Regelung für ganz Europa getroffen. Europa ist schließ-
    lich der größte Raum von Freiheit, Recht und Rechts-
    staatlichkeit, und Deutschland ist ein starker Teil davon .
    Hinzu kommt, dass wir eine Abschätzung vorgenommen
    haben, um wie viele Kameras es überhaupt geht; ich habe
    die Zahl genannt . Wir werden das evaluieren, damit wir
    auf unserem Weg, Deutschland zu einem der sichersten
    Staaten der Welt zu machen und dafür zu sorgen, dass
    dies so bleibt, beurteilen können, wie viel Erfolg wir bis-
    lang damit hatten .

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Renate Künast,

Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir dis-

    kutieren über dieses Thema heute auch im Lichte des
    Terroranschlags am Breitscheidplatz am 19 . Dezember
    letzten Jahres; zu beklagen waren 12 Tote, 50 Verletzte
    und viele Schwerverletzte . Aber wir diskutieren darü-

    ber nicht nur in diesem Lichte, sondern die Debatte über
    die Sicherheitsstruktur bzw . -architektur und über die
    Maßnahmen, die zulässig sind, hat bereits vorher statt-
    gefunden . Sie wurde zum Beispiel geführt, als wir über
    Rechtsextremismus, Rechtsterrorismus und den NSU ge-
    redet haben . Außerdem haben wir uns mit verschiedenen
    Verfassungsgerichtsurteilen und mit der Vorratsdaten-
    speicherung beschäftigt .

    Was mich betroffen macht, ist: Wir haben über so
    viele Gesetze geredet, am Ende sind wir doch wieder
    in Karlsruhe gelandet, und die Richter haben gesagt: Es
    hat keine hinreichende Abwägung der Rechte stattge-
    funden . – Oder wir enden in einer Situation, in der wir
    feststellen: Schon existierende Regelungen werden in der
    Praxis gar nicht angewandt . Es erschüttert mich, meine
    Damen und Herren, dass wir mit Verve ein Sicherheits-
    versprechen abgeben,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    aber es gar nicht hinbekommen, im Alltag auf Bundes-
    und Länderebene das zu tun, was wir tun könnten .

    Gerade der Fall Amri, der hier schon angesprochen
    wurde, zeigt ein Vollzugsdefizit. Maßnahmen, die mög-
    lich gewesen wären, wurden nicht angewandt, Material
    wurde nicht ausgewertet . Die Aufnahmen einer Kamera,
    die sie 24 Stunden, 7 Tage in der Woche macht, wurden
    nur wegen des Anschlags überhaupt ausgewertet . Wir
    diskutieren hier über ein neues Verhältnis von Sicher-
    heit, Freiheit und Grundrechten wie dem auf informati-
    onelle Selbstbestimmung . Wir als Grüne wollen darüber
    wirklich ernsthaft diskutieren. Wir wollen die öffentliche
    Sicherheit verbessern . Aber wir werden genau hinse-
    hen . Ich zitiere Herrn Lammert, der letzte Woche in der
    Gedenkstunde ganz klar gesagt hat: Sicherheit braucht
    Freiheit . – Gehen wir doch nicht los, geben ein Sicher-
    heitsversprechen ab und blasen etwas auf! Denn nachher
    entsteht Verdruss, weil wir nur geredet haben und unsere
    Maßnahmen gar nicht für mehr Sicherheit gesorgt haben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Deutsche Anwaltverein, aber auch der Deutsche
    Richterbund haben in ihren Stellungnahmen zu diesen
    Gesetzen schon festgestellt: Es gibt verfassungsrechtli-
    che Bedenken . – Der Deutsche Richterbund – auch seine
    Mitglieder haben ja einen Eid auf die Verfassung geleis-
    tet – hat gesagt, es würden überwiegend Personen über-
    wacht, die selbst keinen Anlass zu einer Überwachung
    böten, und die Ausweitung des Einsatzes von Kameras
    im öffentlichen Raum führe zu einem diffusen Gefühl des
    permanenten Überwachtwerdens . Das ist etwas, was man
    beachten muss . Denken Sie daran: Das Bundesverfas-
    sungsgericht hat in verschiedenen Entscheidungen sehr
    deutlich ausgeführt: Es gibt sehr, sehr hohe Anforderun-
    gen, wenn ereignislos und verdachtslos intensive und un-
    gezielte Grundrechtseingriffe erfolgen. – Genau das ist
    es, worum es hier geht . Wollen Sie hier Vorschläge ma-
    chen, mit denen Sie demnächst in Karlsruhe landen und
    scheitern? Das verbessert doch kein Sicherheitsgefühl!

    Schauen wir einmal genau hin: Mir ist in dieser Debat-
    te aufgefallen, dass die Redner der CDU/CSU das Wort

    Sebastian Hartmann






    (A) (C)



    (B) (D)


    „Grundrechte“ kein einziges Mal genannt haben . Dort
    besteht Ihre rechtliche Schieflage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Keine Belehrung!)


    Sie fragen, ob die Aufklärung von Straftaten und die Er-
    höhung des subjektiven Sicherheitsgefühls keine verfol-
    genswerten Ziele sind . Natürlich! Das sind doch Dinge,
    die uns auch beschäftigen . Aber schauen wir auf das,
    was Sie vorschlagen: Herr de Maizière hat vor etwa ei-
    ner Stunde hier gefragt: Fingerabdrücke nehmen – ist
    das etwa falsch? – Nein, natürlich ist das nicht falsch .
    Aber hier geht es zum Beispiel nicht darum, dass von
    einer einzigen verdächtigen Person Fingerabdrücke ge-
    nommen werden, sondern es geht um die anlasslose, ver-
    dachtslose, ungezielte Speicherung, meine Damen und
    Herren .


    (Beifall des Abg . Frank Tempel [DIE LINKE])


    Wir kritisieren auch die Body-Cam überhaupt nicht . Sie
    kann situationsbezogen eingesetzt werden, und sie ist gut
    für den Schutz von Polizeibeamten . Das haben sie ver-
    dient . Sie ist auch gut für den Schutz des Bürgers gegen
    Übergriffe. Diskutieren wir es! Aber geben Sie doch zu –
    das haben Sie nicht getan –, dass die von Ihnen benannte
    Bundesdatenschutzbeauftragte Frau Voßhoff bezüglich
    der Erfassung von Autokennzeichen gesagt hat, dass sie
    das so nicht will und sie nicht richtig ist . Das Bundes-
    verfassungsgericht hat einzelne Regelungen der Länder
    dazu längst, 2008, als nicht verfassungsgemäß bezeich-
    net .

    Wir haben Verantwortung, aber diese soll sich nicht
    beziehen auf ein subjektives Gefühl, sondern auf wirk-
    lich hergestellte Sicherheit: mehr Sicherheit, aber auch
    mehr Schutz für die Grundrechte der Bürgerinnen und
    Bürger, keine falschen Versprechungen, sondern viel-
    mehr Maßnahmen, die wirklich helfen und die Grund-
    rechte wahren . Wie Herr Lammert hier sagte: Sicherheit
    braucht Freiheit .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Dr . Petra Sitte [DIE LINKE])