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ID1821011600

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    Plenarprotokoll 18/210 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 210. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Ute Finckh-Krämer . . . . . . . . . . . 21047 A Tagesordnungspunkt 27: a) Unterrichtung durch die Bundesregie- rung: Bericht der Bundesregierung zur Ernährungspolitik, Lebensmittel- und Pro- duktsicherheit – Gesunde Ernährung, si- chere Produkte: (Ernährungspolitischer Bericht 2016) Drucksache 18/8650 . . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 B b) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Verlässliche Rahmenbedingungen für vegane und vegetarische Lebensmit- telangebote – Klarheit und Wahrheit für Hersteller und Verbraucher Drucksache 18/10633 . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 B c) Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Caren Lay, Dr . Dietmar Bartsch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Informationsrechte der Ver- braucherinnen und Verbraucher stär- ken – Hygiene-Smiley für Lebensmittel- betriebe bundesweit ermöglichen Drucksache 18/4214 . . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 C d) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Harald Ebner, Renate Künast, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Rechtssicherheit und Transparenz bei Lebensmittelkon- trollen endlich herstellen Drucksache 18/9558 . . . . . . . . . . . . . . . . . 21047 D e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung und Land- wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordne- ten Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Transparenz bei vegetari- schen und veganen Produkten schaffen Drucksachen 18/9057, 18/9880 . . . . . . . . . 21047 D Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . 21048 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21050 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 21051 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21052 B Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 21053 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21055 A Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21056 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21057 A Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21058 A Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 21058 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21059 C Dr . Karin Thissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21060 D Tagesordnungspunkt 28: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe – zu dem EU-Jahresbericht 2015 über Menschenrechte und Demokratie in der Welt – Thematischer Teil – Rats- dok. 10255/16 – zu dem EU-Jahresbericht über Men- schenrechte und Demokratie in der Welt Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016II im Jahr 2015 – Länder- und regionenspe- zifische Themen – Ratsdok. 12299/16 Drucksachen 18/10116 Nr . A .28 und Nr . A .29, 18/10669 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Unterrichtung durch das Deutsche Institut für Menschenrechte: Bericht über die Ent- wicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland – (Berichtszeitraum Januar 2015 bis Juli 2016) Drucksache 18/10615 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Unterrichtung durch das Deutsche Institut für Menschenrechte: Jahresbericht 2015 Drucksache 18/10616 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 B Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21062 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21063 C Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 21065 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21066 D Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 21068 A Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 21069 B Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21070 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21071 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21073 A Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 21073 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21074 A Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21074 B Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21075 C Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Oliver Krischer, Dr . Valerie Wilms, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Die Bahnpolitik auf das richtige Gleis setzen Drucksache 18/10383 . . . . . . . . . . . . . . . . 21076 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale In- frastruktur zu dem Antrag der Abgeordne- ten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG neu und verant- wortungsvoll besetzen Drucksachen 18/592, 18/1845 . . . . . . . . . . 21077 A c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale In- frastruktur zu dem Antrag der Abgeordne- ten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE: Gewährleistung des Schie- nenpersonenfernverkehrs Drucksachen 18/4186, 18/5246 . . . . . . . . . 21077 A d) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mehrwertsteuer- reduktion im Schienenpersonenfernver- kehr Drucksachen 18/3746, 18/6599 . . . . . . . . . 21077 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21077 B Enak Ferlemann, Parl . Staatssekretär BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21078 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 21079 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21081 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21082 B Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . . 21083 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21085 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21085 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21086 C Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Kultur baut Brücken – Der Beitrag von Kulturpolitik zur Integration Drucksache 18/10634 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21087 D Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 21087 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 21089 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 21090 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21091 C Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 21092 D Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21093 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 III Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Starke Forschung und Innovation für Europas Zukunft Drucksache 18/10635 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21094 C Thomas Rachel, Parl . Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21094 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 21096 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21097 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21098 D Dr . Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21099 D Elfi Scho-Antwerpes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21101 D Tagesordnungspunkt 32: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dağdelen, Frank Tempel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Abschiebestopp und Schutz für Flüchtlinge aus Afghanistan – zu dem Antrag der Abgeordneten Luise Amtsberg, Omid Nouripour, Tom Koenigs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Schutz für Flüchtlinge aus Afghanistan Drucksachen 18/6869, 18/6774, 18/7974 . . . . 21103 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21103 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21104 D Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21105 D Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21108 C Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21109 D Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21111 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Haltung der Bundesregierung zum CDU-Parteitagsbe- schluss zur Wiedereinführung des Options- zwangs Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21113 B Dr . Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 21114 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 21116 B Dr . Katarina Barley (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21117 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 21119 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 21120 B Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21121 B Dr . Günter Krings, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21122 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21125 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 21126 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 21127 D Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 21129 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 30 GO) 21131 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21131 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 21131 C Helmut Brandt (CDU/CSU) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21131 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21132 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 21133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21133 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21047 210. Sitzung Berlin, Freitag, den 16. Dezember 2016 Beginn: 9 .02 Uhr
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    Helmut Brandt (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21133 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beckmeyer, Uwe SPD 16 .12 .2016 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Bülow, Marco SPD 16 .12 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 16 .12 .2016 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Ernstberger, Petra SPD 16 .12 .2016 Freitag, Dagmar SPD 16 .12 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 16 .12 .2016 Gunkel, Wolfgang SPD 16 .12 .2016 Hardt, Jürgen CDU/CSU 16 .12 .2016 Heck, Dr . Stefan CDU/CSU 16 .12 .2016 Höschel, Dr . Mathias Edwin CDU/CSU) 16 .12 .2016 Hupach, Sigrid DIE LINKE 16 .12 .2016 Ilgen, Matthias SPD 16 .12 .2016 Janecek, Dieter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 16 .12 .2016 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 16 .12 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 16 .12 .2016 Lietz, Matthias CDU/CSU 16 .12 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 16 .12 .2016 Mortler, Marlene CDU/CSU 16 .12 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ripsam, Iris CDU/CSU 16 .12 .2016 Scheer, Dr . Nina SPD 16 .12 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 16 .12 .2016 Schwarz, Andreas SPD 16 .12 .2016 Stein, Peter CDU/CSU 16 .12 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 16 .12 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 16 .12 .2016 Uhl, Dr . Hans-Peter CDU/CSU 16 .12 .2016 Vries, Kees de CDU/CSU 16 .12 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16 .12 .2016 Weber, Gabi SPD 16 .12 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 16 .12 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 16 .12 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitge- teilt, dass sie den Antrag Den Umgang mit Nährstoffen an die Umwelt anpassen auf Drucksache 18/1338 zu- rückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2018 (11. Existenzminimumbericht) Drucksachen 18/10220, 18/10444 Nr. 1.2 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 201621134 (A) (C) (B) (D) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Wirkung der kalten Progression im Verlauf des Einkommensteuertarifs für die Jahre 2016 bis 2017 (Zweiter Steuerprogressionsbericht) Drucksachen 18/10221, 18/10444 Nr. 1.3 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2016 Drucksache 18/9700 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpo- litik für konventionelle Rüstungsgüter im ersten Halbjahr 2016 Drucksachen 18/10150, 18/10307 Nr. 8 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht der Bundesregierung über die Aus- wirkungen des Conterganstiftungsgesetzes sowie über die gegebenenfalls notwendige Weiterent- wicklung dieser Vorschriften Drucksache 18/8780 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10449 Nr . A .1 EuB-BReg 63/2016 Drucksache 18/10449 Nr . A .2 EuB-BReg 65/2016 Drucksache 18/10449 Nr . A .3 EuB-BReg 66/2016 Drucksache 18/10555 Nr . A .1 EuB-BReg 68/2016 Innenausschuss Drucksache 18/642 Nr . C .4 Ratsdokument 6928/13 Drucksache 18/642 Nr . C .5 Ratsdokument 6930/13 Drucksache 18/642 Nr . C .6 Ratsdokument 6931/13 Drucksache 18/5982 Nr . A .7 Ratsdokument 10314/15 Drucksache 18/8140 Nr . A .4 Ratsdokument 6847/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .4 Ratsdokument 7665/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .11 Ratsdokument 7772/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .12 Ratsdokument 7773/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .13 Ratsdokument 7889/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .14 Ratsdokument 8097/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .6 Ratsdokument 7644/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .7 Ratsdokument 7675/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .8 Ratsdokument 7676/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .1 KOM(2016)271 endg . Drucksache 18/8936 Nr . A .2 KOM(2016)272 endg . Drucksache 18/8936 Nr . A .5 Ratsdokument 8715/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .8 Ratsdokument 8857/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .10 Ratsdokument 9149/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .11 Ratsdokument 9175/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .4 Ratsdokument 10014/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .6 Ratsdokument 10012/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .7 Ratsdokument 10022/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .8 Ratsdokument 10216/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .9 Ratsdokument 10423/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .12 Ratsdokument 10954/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .14 Ratsdokument 11013/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .23 Ratsdokument 11541/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .7 Ratsdokument 12307/16 Finanzausschuss Drucksache 18/10311 Nr . A .10 Ratsdokument 12773/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7422 Nr . A .18 Ratsdokument 14342/15 Drucksache 18/7934 Nr . A .15 Ratsdokument 6224/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .49 EP P8_TA-PROV(2016)0293 Drucksache 18/10311 Nr . A .15 Ratsdokument 12252/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .16 Ratsdokument 12257/16 Drucksache 18/10311 Nr . A .17 Ratsdokument 12785/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .15 Ratsdokument 13758/16 Drucksache 18/10449 Nr . A .16 Ratsdokument 14249/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/10311 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0384 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21135 (A) (C) (B) (D) Drucksache 18/10311 Nr . A .19 EP P8_TA-PROV(2016)0386 Drucksache 18/10311 Nr . A .20 EP P8_TA-PROV(2016)0387 Drucksache 18/10311 Nr . A .21 EP P8_TA-PROV(2016)0388 Drucksache 18/10311 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0389 Drucksache 18/10311 Nr . A .23 EP P8_TA-PROV(2016)0390 Drucksache 18/10449 Nr . A .17 Ratsdokument 13797/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9881 Nr . A .3 Ratsdokument 11901/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 210. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 27 Ernährungspolitischer Bericht 2016 TOP 28, ZP 8, 9 Berichte über Menschenrechte und Demokratie TOP 29 Bahnpolitik TOP 30 Integrationsförderung durch Kulturpolitik TOP 31 Forschung und Innovation für Europas Zukunft TOP 32 Schutz für Flüchtlinge aus Afghanistan ZP 10 Aktuelle Stunde zum CDU-Parteitagsbeschluss zum Optionszwang Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Lars Castellucci


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Als ich mich auf diesen Beitrag hier vorbereitet habe,
    erklang aus den Tiefen des Paul-Löbe-Hauses „In dul-
    ci jubilo, nun singet und seid froh“: das jährliche Ad-
    ventssingen hier im Deutschen Bundestag . Was für ein
    Kontrast! Ein Kontrast, der auch unsere Feiertage prägen
    wird zwischen so viel Elend rings um uns herum und den
    vielen Lichtern hier bei uns . Aber vielleicht – dafür ist

    Ulla Jelpke

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 201621106


    (A) (C)



    (B) (D)


    Kontrast dann gut – hilft er, unseren Blick zu schärfen,
    zum Beispiel für die Situation in Afghanistan .

    Ist Afghanistan denn sicher genug, um Menschen, die
    hier kein Bleiberecht haben, dorthin abzuschieben? Das
    ist die Frage, über die wir streiten . Das Auswärtige Amt
    sagt, dass sich die Bedrohungslage für Zivilisten nicht
    wesentlich verändert habe . William Swing, Direktor der
    Internationalen Organisation für Migration – das ist eine
    vernünftige Organisation, die jetzt nicht gekauft oder
    schlecht beraten ist –, sagt, in einigen Regionen in Afgha-
    nistan sei es ausreichend sicher . Martin Bröckelmann-
    Simon von Misereor sagt, das sei ein Mythos . Er hält es
    für unmenschlich, die Menschen dorthin zurückzuschi-
    cken . Ähnlich äußern sich alle Hilfsorganisationen hier
    im Land, allen voran und sehr kenntnisreich Pro Asyl .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir brau-
    chen aber nicht länger zu spekulieren, ob Afghanistan
    denn nun sicher sei; denn am Mittwoch haben wir eine
    Art Feldversuch gestartet .


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Feldversuch mit Menschen!)


    34 Menschen wurden ausgeflogen. Wir werden dies bald
    einfach nachvollziehen können anhand der Frage: Wie
    viele von ihnen leben noch nach einem halben Jahr oder
    vielleicht nach einem Jahr? Dann können wir kalt be-
    rechnen: Afghanistan ist zu 80 Prozent sicher, vielleicht
    auch nur zu 60 Prozent, vielleicht auch zu 90 Prozent .
    Der Rest hat jedenfalls Pech . Ich bitte Sie, Herr Innen-
    minister, dass Sie uns über diese Zahlen entsprechend
    unterrichten .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Solche Sätze müssten einem eigentlich im Hals ste-
    cken bleiben . Aber mir ging es genau umgekehrt bei der
    Vorbereitung auf diese Rede . Es ist die harte Wahrheit, so
    wie ich sie sehe, und die muss raus .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir schicken sie zurück in ein Leben, das ihnen vielleicht
    gelingt oder misslingt und das ihnen vielleicht genom-
    men wird . So einfach ist das – jedenfalls für uns, die zu-
    rückbleiben .

    Ich habe einmal gesagt: Leben zu schützen, ist die
    erste Aufgabe, die sich uns stellt . – Wenn Europa eine
    Wertegemeinschaft sein will, dann ist Leben schützen der
    erste Wert .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das ist eine Maxime politischen Handelns . Ich habe
    erhebliche Zweifel, ob wir ihr mit dem, was wir diese
    Woche veranstaltet haben, gerecht werden . Die Sammel-
    abschiebung vom Mittwoch halte ich für hochproblema-

    tisch . Läge die Entscheidung darüber in meiner Verant-
    wortung, hätte ich sie nicht veranlasst .


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen von der Oppositi-
    on, bevor Sie jetzt denken, es gehe alles in Ihrem Sinne
    so weiter,


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das haben wir nicht gedacht!)


    möchte ich mich an Sie wenden; denn auch Sie machen
    es sich zu einfach .

    Zunächst einmal zu Ihnen von der Linken . Gestern
    haben Sie dagegengestimmt, als wir einen Antrag einge-
    bracht haben, mit dem wir versuchen, für mehr Sicher-
    heit in Afghanistan zu sorgen . Heute sagen Sie, in Afgha-
    nistan gebe es keine Sicherheit .


    (Dr . André Hahn [DIE LINKE]: Es klappt ja nicht!)


    Mit dieser Art von Logik sind Sie kurz davor, zum Arzt
    zu müssen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren von den Grünen, Sie sa-
    gen – das ist Ihre Forderung –: Abschiebungsstopp und
    fertig. Unter den Abgeschobenen befinden sich aber auch
    Geflüchtete aus Baden-Württemberg. Ich frage Sie jetzt
    einmal: Was sagt eigentlich Ihr Ministerpräsident dazu


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er hat das zum Teil gestoppt!)


    oder gar Herr Palmer? Oder ist der schon zur AfD ge-
    wechselt?


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Der ist Realist!)


    Sie können hier leicht Anträge stellen; denn Sie sind
    nicht in der Verantwortung . Der entscheidende Punkt ist:
    Da, wo Sie in der Verantwortung sind, ergibt sich plötz-
    lich ein gemischtes Bild, kein bloßes Schwarz-Weiß .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Heinz Wiese [Ehingen] [CDU/CSU] – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind doch auch in der Verantwortung!)


    Das mag Sie jetzt empören, aber es ist nur der Spiegel,
    den ich Ihnen vorhalte .


    (Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister: Und jetzt noch zu NRW!)


    Es gibt eine zweite Sache, die Europa ausmacht und
    die durch die globale Flüchtlingskrise herausgefordert
    wird . Globale Flüchtlingskrise heißt für mich: 65 Millio-
    nen Menschen sind weltweit auf der Flucht . Die wenigs-
    ten schaffen es überhaupt, bis nach Europa zu kommen.
    Das, was herausgefordert wird, ist dieses: Europa ist ein
    Kontinent, auf dem die Stärke des Rechts zählt, nicht das
    Recht des Stärkeren . Das ist ein Prinzip, das unseren so-
    zialen Frieden sichern soll .

    Dr. Lars Castellucci

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21107


    (A) (C)



    (B) (D)


    Hier komme ich dann zu ein paar Punkten, die durch-
    aus dem entsprechen, was Herr Mayer hier vorgetragen
    hat .


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie mal was zu Nordrhein-Westfalen!)


    Die Menschen in unserem Land haben manchmal den
    Eindruck, es gehe nicht überall mit rechten Dingen zu .
    Im vergangenen Jahr sind Hunderttausende über die
    Grenze gekommen, ohne registriert zu werden . Diejeni-
    gen, die es bis zu uns schaffen, sind die vergleichsweise
    Starken, diejenigen, die gesund genug sind, sich auf den
    Weg zu machen, die das Geld haben, um die Schleuser
    zu bezahlen. Arme, Kranke oder Behinderte finden sich
    selten in unseren Unterkünften . Ist das gerecht?

    Ja, es stimmt auch: Wir halten unser Asylrecht hoch,
    aber es befinden sich viele in unserem Land, die kein
    Bleiberecht haben, und nichts passiert .

    Ich halte es für völlig in Ordnung, dass da Fragen auf-
    kommen . Der Rechtsstaat ist wie die Politik auf Vertrau-
    en angewiesen . Deswegen haben wir nur zwei Möglich-
    keiten: Die eine ist, das Recht, das wir uns gesetzt haben,
    konsequent anzuwenden . Die andere ist, es zu verändern .
    Recht einfach nicht anzuwenden oder auszusetzen, so
    wie Sie das vorschlagen, ist jedenfalls alleine keine trag-
    fähige Lösung .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Recht – da gehe ich etwas weiter als Sie, Herr
    Mayer –: Das Recht bezieht sich nicht nur auf unsere
    Gesetze, sondern eben auch auf die Verfahren . Auf diese
    blicke ich durchaus kritisch . Das ist für mich kurzfristig
    das Wichtigste . Im Asylverfahren prüft das Bundesamt
    für Migration und Flüchtlinge, wer schutzbedürftig ist .
    Bei den Afghaninnen und Afghanen – wir haben es ge-
    hört – liegt die Zahl im Moment bei 55 Prozent . Vor einer
    Abschiebung prüft dann noch einmal die Ausländerbe-
    hörde, ob es Abschiebungshindernisse gibt . Erst dann
    kann vollzogen werden .

    Das Augenmerk unserer Politik muss vor allem darauf
    liegen, dass diese Verfahren ordentlich laufen . Ich frage
    mich, ob sie das tun . Jetzt schauen wir noch einmal auf
    die Nachrichtenlage nach dem vergangenen Mittwoch .
    Die entscheidende Tickermeldung war nicht, dass je-
    mand abgeschoben wurde, sondern dass das Bundesver-
    fassungsgericht entschieden hatte, dass in letzter Sekun-
    de jemand aus dem Flieger geholt wurde .


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Nicht nur einer!)


    Ich muss hierzu anmerken: Man kann jetzt sagen, dass
    der Rechtsstaat funktioniert . Eine Rettung in letzter Se-
    kunde mag ich beim Krimi am Samstagabend vielleicht
    ganz gerne, aber bei einem Rechtsstaat ist das nicht mein
    Maßstab .


    (Beifall der Abg . Ulla Jelpke [DIE LINKE] – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber Rechtsstaat!)


    Ich finde, dass so eine Last-minute-Aktion ein Licht
    darauf wirft, dass wir ein Problem haben und die Ver-
    fahren im Vorfeld wahrscheinlich nicht ordentlich abge-
    laufen sind . Wir sollten uns aus meiner Sicht an ande-
    ren Ländern ein Beispiel nehmen, die eine ordentliche
    Rechtsberatung für die Geflüchteten direkt in die Verfah-
    ren integrieren. Das schafft Rechtssicherheit für alle Be-
    teiligten und sorgt dafür, dass solche Vorkommnisse wie
    das am Mittwoch eben nicht passieren .

    Nachts um 2 .36 Uhr habe ich eine E-Mail bekommen,
    in der es darum ging, dass ein Afghane im Flieger sei, der
    zum Christentum konvertiert sei . Ihm drohe Unheil in
    Afghanistan . Ich als Abgeordneter kann das nicht über-
    prüfen . Ich kann auch nicht überprüfen, wie ernst er es
    mit seiner Konversion meint . Das sind hier gar nicht die
    Themen . Aber Fakt ist: Solche Punkte müssen doch ge-
    klärt sein, bevor jemand in solch einen Flieger kommt,
    und nicht erst an dem Tag oder in den Wochen danach,
    nachdem man ihn wieder herausgeholt hat .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das müssen Sie der CDU sagen!)


    Fakt ist: Der junge Mann ist nicht mitgeflogen. Er wurde
    aus dem Flieger geholt, und alle 34 anderen haben sich
    gewundert, was mit dem ist und was mit ihnen nicht ist .
    Ich finde, da muss man hinschauen. Die Verfahren sind
    so nicht in Ordnung .


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das ist ein unterirdischer Beitrag! Dann klagen Sie mal gegen die Verfahren!)


    Ich finde, auch unsere Menschenrechtsbeauftragte hat
    recht, dass es nicht sein kann, dass es auf das Bundesland
    ankommt, in dem man lebt, ob man nun abgeschoben
    werden kann oder nicht . Das Recht muss doch für alle
    gleich gelten .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Genau! Das geht nach Berlin!)


    Wir haben in den vergangenen Monaten – das ist mir
    jetzt sehr wichtig, weil es mir nicht um Schelte für das
    Bundesamt geht – einen immensen Druck auf das Bun-
    desamt ausgeübt . Die Verfahren sollen schneller laufen .
    Die Zahl der Mitarbeiter wurde mehr als verdoppelt . Das
    war richtig so . Aber jetzt müssen wir auf die Qualität der
    Arbeit achten und die Qualität der Arbeit sichern . Denn
    ordentliche Verfahren sind die Basis . Das sage ich an
    alle Abschiebungsfetischisten, die es in unserem Land
    gibt: Wenn Sie Härte beweisen wollen, dann gehen Sie
    die Verfahren mit Härte an, und sorgen Sie für Qualität .
    Denn das ist das eigentlich Wichtige .


    (Beifall des Abg . Frank Tempel [DIE LINKE])


    Im Übrigen will ich Ihnen sagen, Frau Jelpke: Ich
    glaube nicht an eine Weisung des Innenministers Rich-
    tung Bundesamt, aber ich glaube, dass wir ein Sorgfalts-
    problem haben . Diesem Sorgfaltsproblem müssen wir
    uns stellen .

    Dr. Lars Castellucci

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 201621108


    (A) (C)



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    Ein weiterer Punkt sind die innerstaatlichen Fluchtal-
    ternativen . Wenn man das, was wir von Ihnen hören, zu
    Ende denkt, dann heißt das, dass wir Menschen gar nicht
    in Gebiete zurückschicken können, in denen Sicherheit
    gewährleistet ist. Ich bin der Auffassung, dass wir Men-
    schen zunächst einmal helfen müssen, aus Bombenhagel
    und Terror zu fliehen. Wir müssen ihnen dann helfen,
    dort, wo sie hingeflohen sind, unterzukommen, überle-
    ben zu können und Perspektiven zu haben . Besonders
    Schutzbedürftigen muss man auch legale und sichere
    Wege auf Basis von Kontingenten raus aus diesen Kri-
    sengebieten eröffnen.

    Wenn Schutz und Lebensperspektiven in den Lagern
    in den angrenzenden Ländern gewährleistet sind – das
    war mein zweiter Punkt –, müssen wir dafür sorgen, dass
    es innerstaatliche Fluchtalternativen für die Menschen
    gibt, also dass die Länder sicherer werden . Das Gegen-
    teil wäre doch, dass wir die Länder einfach sich selbst
    überlassen .

    Deswegen will ich auch positiv hervorheben: Alles,
    was wir an Hilfe und Zusammenarbeit mit Herkunfts-
    ländern, Transitländern und Aufnahmeländern bereits
    leisten, ist gut . Ich bin froh darüber, aber natürlich wäre
    mehr besser .

    Zu den Straftätern möchte ich abschließend etwas
    sagen . Unter den Abgeschobenen haben sich Straftäter
    befunden; das ist erwähnt worden . Ich mag Straftäter
    auch nicht . Aber ich will an dieser Stelle auch klar sagen:
    Straftaten müssen Aufklärung, gerichtliche Verfahren
    und Sanktionen zur Folge haben . Straftaten sind niemals
    ein Grund dafür, jemanden in den Bombenhagel, zu Ter-
    roristen oder Folterdrohungen zurückzuschicken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Nach internationaler Konvention verboten!)


    In neun Tagen wird das „In dulci jubilo“ wieder er-
    klingen . Vielleicht spiele ich es sogar selber, weil ich in
    meiner Heimatgemeinde an der Orgel sitzen werde .


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Dann liegt das Kind wieder in der Krippe . Die Heiligen
    Drei Könige schaffen es in diesem Jahr leider nicht über
    Bomben, Mauern und Zäune hinweg . Und wenn die Hei-
    lige Familie fliehen muss, nach Ägypten und dann viel-
    leicht weiter nach Libyen, wird sie keine Sicherheit fin-
    den . Vielleicht wird sie versuchen, über das Mittelmeer
    zu kommen . Die Fortsetzung der Geschichte überlasse
    ich Ihnen .

    Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und, ja: Friede
    auf Erden .


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Luise Amtsberg für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Luise Amtsberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Lieber Herr Castellucci, auf die Verantwortung der
    Grünen in den Ländern komme ich in meiner Rede auf
    jeden Fall noch zu sprechen . Aber eins muss ich schon
    sagen: Wenn Sie auf den grünen Ministerpräsidenten in
    Baden-Württemberg rekurrieren, dann müssen Sie das
    auch in Bezug auf den Innenminister des Landes NRW
    tun, der aus Ihrer Partei kommt,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Mahmut Özdemir [Duisburg] [SPD]: Das ist kein Selbstgerechtigkeitswettbewerb hier!)


    und im Übrigen auch auf die Politik, die diese Bundesre-
    gierung im Asylbereich macht . Da reicht es eben nicht –
    auch wenn ich Sie sehr schätze –, wenn von Ihrer Seite
    schöne Reden gehalten werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber zum Thema . Es ist schon abenteuerlich, dass die-
    ses Parlament gestern mit Verweis auf die Sicherheitsla-
    ge in Afghanistan ein Bundeswehrmandat verlängert hat
    und wir heute hier erleben müssen, wie vor allen Dingen
    von Innenpolitikern der Union versucht wird, den Popanz
    vom sicheren Afghanistan aufrechtzuerhalten . Da besteht
    ein Widerspruch, und den muss man hier klar benennen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, der UNHCR ver-
    deutlicht immer wieder die ständig wachsende Zahl zi-
    viler Opfer, den massiven Einfluss der Taliban in weiten
    Teilen des Landes und die zunehmenden Agitationen
    durch den IS . Zu Recht rät das Auswärtige Amt von Rei-
    sen nach Afghanistan ab und warnt vor Entführungen,
    vor Terroranschlägen, vor Gewaltakten . Von den angeb-
    lich sicheren Gebieten, die der Bundesinnenminister uns
    auch auf wiederholte Nachfrage nicht benennen kann, ist
    in der Einschätzung des Auswärtigen Amts, unserer Bun-
    deswehr und im Übrigen auch der Vereinten Nationen
    nichts zu lesen und zu hören .

    Auch wenn die Lage nicht überall gleich gefährlich ist,
    ist erst einmal festzuhalten, dass ganz Afghanistan vola-
    til ist, überall eine fragile Situation herrscht und sich die
    Situation jeden Tag, und zwar überall, ändern kann . Das
    gehört zu einer klugen Sicherheitseinschätzung dazu .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Einzige, was in Afghanistan dieser Tage sicher ist,
    ist das Risiko . Dieses in Kauf zu nehmen und in großem
    Stil Abschiebungen durch die Bundesländer zu erzwin-
    gen, ist der Inbegriff von Verantwortungslosigkeit; da-
    hinter gehe ich keinen Meter zurück .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Im Übrigen ist es auch kalkuliert; das macht der Re-
    debeitrag meines Kollegen Stephan Mayer sehr deutlich,
    der überhaupt nicht auf die Sicherheitslage in Afghanis-
    tan eingegangen ist, die wir zur Grundlage unseres An-
    trages machen . Denn was der Bundesinnenminister und
    auch die Hardliner seiner Partei wollen, ist, ein Exempel

    Dr. Lars Castellucci

    Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 210 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 16 . Dezember 2016 21109


    (A) (C)



    (B) (D)


    zu statuieren, ganz gleich, zu welchem menschenrecht-
    lichen Preis . Der Ruf nach der verstärkten Abschiebung
    von Afghanen, die große Lüge über angeblich eine halbe
    Million ausreisepflichtiger Personen in Deutschland, die
    es dringend abzuschieben gilt, all das ist Symbolpoli-
    tik aus wahltaktischen Erwägungen, buchstäblich ohne
    Rücksicht auf Verluste .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Thorsten Frei [CDU/ CSU]: Fakten sind das!)


    Meine Fraktion nimmt die Sicherheitsbedenken der
    Akteure vor Ort ernst . Wenn diese auch nur einen Zwei-
    fel daran lassen, dass wir die Menschen in Sicherheit zu-
    rückschicken, dann muss man klar und deutlich sagen:
    Abschiebungen in dieses Land sind nicht vereinbar mit
    unserem menschenrechtlichen Anspruch .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der Bundesinnenminister hat sich gestern zu der Sam-
    melabschiebung geäußert . Er hat die Abschiebung als
    „richtig“, „verantwortungsvoll“ und „behutsam“ betitelt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich frage Sie allen Ernstes, ob wir von demselben Vor-
    gang sprechen. „Verantwortungsvoll“: mit Blick auf die
    Sicherheitslage in Afghanistan wohl kaum. „Behutsam“:
    Ich frage Sie, Herr Innenminister: Ist es behutsam, Men-
    schen ohne Ankündigung aus dem Berufsschulunterricht
    zu reißen und sie unter Zwang nach Frankfurt zum Flie-
    ger zu bringen? Ist es behutsam, alle 34 Menschen in die-
    sem Flugzeug an Hand und Fuß gefesselt nach Afghanis-
    tan zu fliegen?

    Und „richtig“: Halten Sie es für richtig, dass ein Mann,
    der seit 21 Jahren in Deutschland mit einer Duldung lebt
    und ein drei Monate altes Kind hat, nachts um 2 Uhr
    aus seiner Wohnung geholt und zum Flieger verbracht
    wird? Halten Sie es für richtig, dass ein suizidgefährde-
    ter Mann – das ist im Übrigen ein bayerischer Fall, kein
    baden-württembergischer – aus der Psychiatrie abgeholt
    und gefesselt zum Flughafen gebracht wird? Wir nicht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Zum Glück wurden diese beiden Menschen in letzter
    Sekunde unter großem Einsatz – unter anderem auch der
    Grünen in den Ländern – durch Gerichte vor der Ab-
    schiebung geschützt; aber diese Fälle stellen nicht die
    einzigen Einzelfälle dar . Damit müssen wir uns ausein-
    andersetzen .

    Von der Abschiebung betroffen waren auch Min-
    derheitenangehörige . Ein Hindu, der Familie hier in
    Deutschland hat, wurde vorgestern Nacht abgeschoben .
    Auf der Liste stand ein Mann, der sich hier in Deutsch-
    land zum Christentum bekannt hat . Auch jemand, der
    bereits die Einwilligung zur freiwilligen Ausreise unter-
    schrieben hatte, wurde unter Zwang in diesen Flieger in
    Frankfurt gesetzt .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Sammelab-
    schiebung beklemmt und macht wütend . Viele dieser

    Einzelfälle zeigen, dass die Ausländerbehörden dem
    politischen Druck und der Hysterie, die innenpolitisch
    betrieben wird, nachgegeben haben . Mit dieser vom
    Bundesinnenminister initiierten Sammelabschiebung hat
    sich keiner der politischen Akteure – das gilt es deutlich
    zu sagen – mit Ruhm bekleckert . Aber dass sich die In-
    tegrationsbeauftragte und die Beauftragte der Bundesre-
    gierung für Menschenrechtspolitik im Nachhinein von
    diesen Abschiebungen distanzieren, macht mich wirklich
    fassungslos . Wir brauchen keine Regierungsbeauftrag-
    ten, die eine rückschauende Analyse vornehmen . Wir er-
    warten von ihnen, dass sie handeln, bevor der Flieger in
    der Luft ist;


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Gelegenheit werden sie dazu bekommen, jetzt im Übri-
    gen im Zweiwochentakt .

    Ja, diese Erwartung kann die Zivilgesellschaft – zu
    Recht – auch an die Grünen in den Ländern haben . Des-
    halb fordern die Grünen in den Ländern, dass jeder dieser
    Einzelfälle künftig auf ihrem Tisch landet und dass die
    Innenminister der Länder eben nicht einfach schalten und
    walten können, wie sie wollen, sondern dass über diese
    Dinge gesprochen wird, damit klar ist, wer abgeschoben
    werden soll, und damit es nicht erneut zu solch schlim-
    men humanitären Situationen kommt . Dafür werden
    auch wir als Bundestagsfraktion uns weiter einsetzen .

    Vielleicht noch eine kleine Anmerkung zu den
    3 000 Ausreisewilligen . Das, was dazu gesagt wurde, ist
    natürlich richtig . Auch ich sage ganz deutlich: Jeder, der
    sich zutraut, in sein Heimatland zurückzukehren – un-
    ter dieser Bedingung –, muss unterstützt werden, mo-
    ralisch und finanziell, muss begleitet werden und muss
    die Chance haben, das zu tun, was er selber möchte –
    selbstverständlich . Aber diese Fälle als Kronzeugen für
    Abschiebungen, die unter Zwang stattfinden, zu nehmen,
    halte ich für wirklich unanständig .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Denn es macht einen Unterschied, ob man in Hand- und
    Fußfesseln und unter Begleitung der Bundespolizei am
    Flughafen in Kabul abgeliefert wird oder ob man freiwil-
    lig dorthin zurückreist .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)