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    Plenarprotokoll 18/207 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 207. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 30: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes Drucksachen 18/9523, 18/9853, 18/10102 Nr. 3, 18/10524 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20697 B b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes Drucksachen 18/9524, 18/9953, 18/10102 Nr. 15, 18/10513 (neu) . . . . . . . . . . . . . . . 20697 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Ausbau der Bundeswasserstraßen und zur Ände- rung des Bundeswasserstraßengesetzes Drucksachen 18/9527, 18/9952, 18/10102 Nr. 14, 18/10516 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20697 B d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale In- frastruktur zu dem Antrag der Abgeord- neten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundesverkehrs- wegeplan 2030 zurückziehen – Klima- schutz- und sozialökologische Nachhal- tigkeitsziele umsetzen Drucksachen 18/8075, 18/10514 Buchsta- be a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20697 C e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale Infra- struktur zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Deutschland-Takt jetzt umsetzen – Weichen in der Bundesverkehrswege- planung richtig stellen Drucksachen 18/7554, 18/10515 . . . . . . . . 20697 D f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr und digitale In- frastruktur zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Valerie Wilms, Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Den Bundesverkehrswe- geplan zum Bundesnetzplan weiterent- wickeln Drucksachen 18/8083, 18/10514 Buchsta- be b . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20697 D Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20698 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20700 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20702 A Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20703 C Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20705 B Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20707 B Christian Pegel, Minister (Mecklenburg- Vorpommern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20708 B Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20710 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20710 D Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20712 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20713 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016II Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Katja Dörner, Kerstin Andreae, Dr. Franziska Brantner, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Familien stärken – Kinder fördern Drucksache 18/10473 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20716 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20716 D Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20717 B Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 20718 C Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . 20719 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 20721 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20723 A Markus Koob (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20724 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20726 D Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20728 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 20729 A Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20730 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20732 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20733 A Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20734 D Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20735 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20736 C Tagesordnungspunkt 11: Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 19. Mai 2016 zum Nordatlantikvertrag über den Beitritt Montenegros Drucksachen 18/9989, 18/10332 . . . . . . . . . . 20737 B Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20737 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 20738 C Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20739 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20740 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20741 C Tagesordnungspunkt 33: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Geset- zes zur Änderung des Gentechnikgesetzes Drucksache 18/10459 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20742 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20742 D Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20744 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20745 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20746 A Kees de Vries (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20747 A Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20748 C Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20749 D Tagesordnungspunkt 34: a) Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Katja Kipping, Sigrid Hupach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehende entlas- ten – Umgangsmehrbedarf anerkennen Drucksache 18/10283 . . . . . . . . . . . . . . . . 20751 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Jörn Wunderlich, Cornelia Möhring, Sigrid Hupach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebenssituati- on von Alleinerziehenden deutlich ver- bessern Drucksachen 18/6651, 18/10106 . . . . . . . . 20751 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20751 B Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20752 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20754 B Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20755 C Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20756 D Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20758 B Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20759 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20760 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20761 A Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zu der Abstim- mung über den von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (Tagesordnungspunkt 30 a) . . . . . . . . . . . . . . . 20762 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20762 A Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20762 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20762 C Christian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . 20762 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 III Annette Sawade (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20763 A Dr . Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20763 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20763 D Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Ände- rung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (Tagesordnungspunkt 30 b) . . . . . . . . . . . . . . . 20764 B Maik Beermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20764 B Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20764 C Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20765 A Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Heike Brehmer (CDU/CSU) zu den Abstim- mungen über – den von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes – den von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Än- derung des Bundesschienenwegeausbau- gesetzes – den von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurf eines Gesetzes über den Aus- bau der Bundeswasserstraßen und zur Än- derung des Bundeswasserstraßengesetzes – die Beschlussempfehlung des Ausschus- ses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundesverkehrswegeplan 2030 zurückziehen – Klimaschutz- und sozial- ökologische Nachhaltigkeitsziele umset- zen – die Beschlussempfehlung des Ausschus- ses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland-Takt jetzt umsetzen – Wei- chen in der Bundesverkehrswegeplanung richtig stellen – die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den Bundesverkehrswegeplan zum Bun- desnetzplan weiterentwickeln (Tagesordnungspunkte 30 a bis f) . . . . . . . . . . 20765 C Anlage 5 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20766 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 20697 207. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 Beginn: 9.00 Uhr
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    Dr. Fritz Felgentreu (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 20761 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 02.12.2016 Barthle, Norbert CDU/CSU 02.12.2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Böhmer, Dr. Maria CDU/CSU 02.12.2016 Bülow, Marco SPD 02.12.2016 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 02.12.2016 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Ernstberger, Petra SPD 02.12.2016 Ferner, Elke SPD 02.12.2016 Gehring, Kai BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Gottschalck, Ulrike SPD 02.12.2016 Groth, Annette DIE LINKE 02.12.2016 Haßelmann, Britta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Hendricks, Dr. Barbara SPD 02.12.2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Kipping, Katja DIE LINKE 02.12.2016 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Kolbe, Daniela SPD 02.12.2016 Korte, Jan DIE LINKE 02.12.2016 Kühn-Mengel, Helga SPD 02.12.2016 Kunert, Katrin DIE LINKE 02.12.2016 Kurth, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 02.12.2016 Leutert, Michael DIE LINKE 02.12.2016 Lühmann, Kirsten SPD 02.12.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lutze, Thomas DIE LINKE 02.12.2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 02.12.2016 Müller, Dr. Gerd CDU/CSU 02.12.2016 Nahles, Andrea SPD 02.12.2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Pilger, Detlev SPD 02.12.2016 Ramsauer, Dr. Peter CDU/CSU 02.12.2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 02.12.2016 Schmidt, Dr. Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Schulte, Ursula SPD 02.12.2016 Schulz-Asche, Kordula BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2016 Schulze, Dr. Klaus-Peter CDU/CSU 02.12.2016 Schwartze, Stefan SPD 02.12.2016 Steffen, Sonja SPD 02.12.2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 02.12.2016 Steinmeier, Dr. Frank- Walter SPD 02.12.2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 02.12.2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 02.12.2016 Tank, Azize DIE LINKE 02.12.2016 Thönnes, Franz SPD 02.12.2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 02.12.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 02.12.2016 Whittaker, Kai CDU/CSU 02.12.2016 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 02.12.2016 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 02.12.2016 Zeulner, Emmi* CDU/CSU 02.12.2016 Zypries, Brigitte SPD 02.12.2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 201620762 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zu der Abstimmung über den von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurf eines Sechsten Geset- zes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes (Tagesordnungspunkt 30 a) Heike Baehrens (SPD): Der parlamentarische Pro- zess, der zu den hier vorliegenden Ausbaugesetzen und Änderungsanträgen geführt hat, war lang und zum Teil schwierig. Umso mehr freut es mich, als Sozialdemokra- tin aus Baden-Württemberg und als Abgeordnete für den Landkreis Göppingen, dass der Ausbau der A 8 am Alb- aufstieg endlich als fest disponierte Maßnahme bestätigt wurde. Ebenso begrüße ich sehr, dass der Abschnitt Gin- gen-Ost nach Geislingen-Mitte nun zum Vordringlichen Bedarf zählt. Ich halte es jedoch für sachlich nicht richtig, dass der daran anschließende Bauabschnitt Geislingen-Mit- te bis Geislingen-Ost lediglich als Weiterer Bedarf mit Planungsrecht aufgenommen wurde. Diese Einstufung entspricht dem Status Bundesverkehrswegplan 2003 und stellt insofern keine Verbesserung dar. Ebenso wie der Abschnitt davor gehört dieser Bauabschnitt in den Vor- dringlichen Bedarf, um das Projekt bis 2030 realisieren zu können. Auf diese Weise könnten beide Bauabschnitte zusammen geplant und realisiert werden, um eine wei- tere Belastung der Wohnbevölkerung in Geislingen zu vermeiden und diese wichtige Bundesstraße ihrer Bedeu- tung entsprechend zu ertüchtigen. Trotzdem stimme ich dem Fernstraßenausbaugesetz in vorliegender Form zu. Es ist das Ergebnis mühevoller, detailreicher Fach- und Koalitionsarbeit. Eine Ableh- nung aufgrund eines einzelnen Projekts wäre nach sorg- fältiger Abwägung meiner Ansicht nach nicht vertretbar. Michael Groß (SPD): Alle guten Argumente und Gespräche haben nichts genützt. Die Verhandlungsfüh- rer von CDU und CSU zum Bundesverkehrswegeplan waren nicht bereit, die im Entwurf für ein Fernstraßen- ausbaugesetz gelistete Ortsumfahrung Alt-Marl mit ihrer 1,4 km langen Strecke aus dem Vordringlichen Bedarf zu nehmen. Weder der parteiübergreifend gefasste Be- schluss des Marler Stadtrates noch zahlreiche Einwen- dungen von mir in Zusammenarbeit mit der Landes- gruppe NRW der SPD-Bundestagsfraktion konnten den Koalitionspartner umstimmen. Ich bin sehr verärgert, dass man eine Straße, die so kein Mensch will, gegen die in der bestehenden Form die besten verkehrspolitischen und raumordnerischen Argumente vorgetragen wurden, verabschiedet wurde. Dies ist der erste Bundesverkehrswegeplan, der vor Verabschiedung im Parlament einen sechswöchigen Prozess der Bürgerbeteiligung durchlaufen musste. Das ist begrüßenswert. Auch viele Marler haben daran teil- genommen. Ich hatte als MdB aber keine Möglichkeit, die Einwendungen kennenzulernen. Ich frage mich al- lerdings: Was bringt die Beteiligung der Menschen vor Ort, wenn die Änderungsbegehren nicht aufgenommen werden? Diese Art der Bürgerbeteiligung wird ihrem ei- gentlichen Anspruch nicht gerecht. Weil mein Wahlkreis direkt betroffen ist und ich die fehlende Berücksichtigung der Bürgereinwände stark kritisiere, habe ich dem Gesetz über den Fernstraßenaus- bau heute nicht zugestimmt. Ich habe die Bürgerinitiative B 225 bereits zu einem weiteren Abstimmungstermin eingeladen. Darüber hi- naus führe ich bereits Gespräche mit dem NRW-Ver- kehrsminister und der Stadt Marl, um einen anderen Streckenverlauf zu finden. Klar ist: Wir brauchen in Marl eine Entlastung durch eine Ortsumfahrung. Diese muss aber wesentlich anders verlaufen. Jahrzehntealte Planun- gen helfen hier nicht weiter. Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD): Meine Zustimmung zum Bundesverkehrswegeplan 2030 verbinde ich – im Einklang mit dem Ratsbeschluss der Stadt Wesel vom 20. September 2016 – mit der Forderung, die Planungen in der vorliegenden Form nicht voranzutreiben. Die Plä- ne und die Trassenführung sind jahrzehntealt und berück- sichtigen weder die heutigen Siedlungsstrukturen noch sind sie mit den Belangen von Natur- und Umweltschutz zu vereinbaren. Auf Weseler Gebiet wird der Ortsteil Lippedorf zer- schnitten. Die veröffentliche Linie einer möglichen Tras- se geht ohne Rücksicht über Häuser und Grundstücke. Es ist den dort lebenden Menschen nicht vermittelbar, dass eine Trasse, deren Planung jahrzehntealt und völlig über- holt ist, nun realisiert werden soll. Der Ansatz einer sol- chen Planung ist meines Erachtens grundlegend falsch. Ich erwarte daher, die alte Trassenplanung nicht weiter voranzutreiben, sondern Lösungen auf bestehenden Stra- ßen zu erarbeiten. Eine sich anbietende Lösung wäre der sechsspurige Ausbau der A 3 bis Wesel. Eine weitere Lösung wäre eine vernünftige Anbindung der Südumge- hung an die L 396 (Frankfurter Straße) durch einen Brü- ckenneubau über die Lippe an gleicher Stelle, sowie auf der bestehenden B-8-Trasse durch eine optimierte Anbin- dung an die neue K 12n. Des Weiteren erwarte ich eine signifikante Verbesserung der Verkehrstrassen um Wesel, wenn die Südumgehung und die zusätzliche Auf- und Abfahrt an der A 3 in Brünen realisiert wird. Christian Lange (Backnang) (SPD): Der parlamen- tarische Prozess, der zu den hier vorliegenden Ausbau- gesetzen und Änderungsanträgen geführt hat, war lang und zum Teil schwierig. Umso mehr freut es mich, als Sozialdemokrat aus Baden-Württemberg, dass die Bera- tungen, trotz einiger Differenzen, konstruktiv verliefen. Das Gesamtpaket ist ein guter Kompromiss – deshalb stimme ich dem zu. Jedoch gibt es auch einzelne Vorhaben, die ich persön- lich und als Vertreter der baden-württembergischen SPD ablehne. So ist der Nordostring-Stuttgart weiterhin im Weiteren Bedarf mit Planungsrecht des Bundesverkehrs- wegeplans (BVWP) enthalten, obwohl ich mich stets für dessen Abstufung eingesetzt habe. Mit dem Koalitions- partner CDU/CSU war jedoch keine gemeinsame Linie zu erzielen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 20763 (A) (C) (B) (D) Dass der Nordostring-Stuttgart im BVWP enthalten ist, bedeutet jedoch nicht, dass es keine Gestaltungs- möglichkeiten gibt. Denn das sogenannte Nutzen-Kos- ten-Verhältnis (NKV) des Nordostrings, das jetzt beson- ders hoch ist, muss vor der konkreten Planungsaufnahme neu berechnet werden. Wenn aber wiederum der vom Land vorgeschlagene Ausbau des Autobahnzubringers L 1115 zwischen Backnang-West und Mundelsheim vor- ankommt, ist davon auszugehen, dass das NKV durch die neue Entlastungsstraße nach unten korrigiert wird. Trotzdem stimme ich dem Fernstraßenausbaugesetz in vorliegender Form zu. Es ist das Ergebnis mühevoller, detailreicher Fach- und Koalitionsarbeit. Eine Ableh- nung aufgrund eines einzelnen Projekts wäre, nach sorg- fältiger Abwägung, meiner Ansicht nach nicht vertretbar. Annette Sawade (SPD): Der parlamentarische Pro- zess, der zu den hier vorliegenden Ausbaugesetzen und Änderungsanträgen geführt hat, war lang und zum Teil schwierig. Umso mehr freut es mich, als Sozialdemo- kratin aus Baden-Württemberg und als Mitglied des Ver- kehrsausschusses, dass die Beratungen, trotz einiger Dif- ferenzen, konstruktiv verliefen. Das Gesamtpaket ist ein guter Kompromiss – deshalb stimme ich dem zu. Jedoch gibt es auch einzelne Vorhaben, die ich persön- lich und als Vertreterin der Baden-Württembergischen SPD ablehne. So ist der Nordostring-Stuttgart weiterhin im Weiteren Bedarf mit Planungsrecht des BVWP ent- halten, obwohl ich mich stets für dessen Abstufung ein- gesetzt habe. Mit dem Koalitionspartner CDU/CSU war jedoch keine gemeinsame Linie zu erzielen. Dass der Nordostring-Stuttgart im BVWP enthalten ist, bedeutet jedoch nicht, dass es keine Gestaltungs- möglichkeiten gibt. Denn das sogenannte Nutzen-Kos- ten-Verhältnis (NKV) des Nordostrings, das jetzt beson- ders hoch ist, muss vor der konkreten Planungsaufnahme neu berechnet werden. Wenn aber wiederum der vom Land vorgeschlagene Ausbau des Autobahnzubringers L 1115 zwischen Backnang-West und Mundelsheim vor- ankommt, ist davon auszugehen, dass das NKV durch die neue Entlastungsstraße nach unten korrigiert wird. Ein weiteres Straßenprojekt ist besonders umstritten: Dabei geht es um die B 29 neu Röttinger Höhe nach Nördlingen. Ich habe bei den Beratungen immer wieder die hohe Umweltproblematik der favorisierten Süd-Va- riante angesprochen, die schützenswerten Naturraum im Härtsfeld zerschneiden würde. Das BMVI sicherte zu, dass es noch keine Festlegung auf eine Trasse gebe. Dies gelte im Übrigen für alle Projekte im BVWP. Dies lässt mich also hoffen, dass dieses Projekt noch ergebnisoffen ist – auch wenn ich es persönlich im Weiteren Bedarf fa- vorisiert hätte. Aber auch hier war keine Einigung mit der Union möglich. Trotzdem stimme ich dem Fernstraßenausbaugesetz in vorliegender Form zu. Es ist das Ergebnis mühevoller, detailreicher Fach- und Koalitionsarbeit. Eine Ableh- nung aufgrund eines einzelnen Projekts wäre, nach sorg- fältiger Abwägung, meiner Ansicht nach nicht vertretbar. Dr. Dorothee Schlegel (SPD): Der parlamentarische Prozess, der zu den hier vorliegenden Ausbaugesetzen und Änderungsanträgen geführt hat, war lang und zum Teil schwierig. Umso mehr freut es mich, als Sozialde- mokratin aus Baden-Württemberg, dass die Beratungen, trotz einiger Differenzen, konstruktiv verliefen. Das Ge- samtpaket ist ein guter Kompromiss – deshalb stimme ich dem zu. Jedoch gibt es auch einzelne Vorhaben, die ich als Vertreterin der Baden-Württembergischen SPD ablehne. So ist der Nordostring-Stuttgart weiterhin im Weiteren Bedarf mit Planungsrecht des BVWP enthalten. Mit dem Koalitionspartner CDU/CSU war jedoch keine gemein- same Linie zu erzielen. Dass der Nordostring-Stuttgart im BVWP enthalten ist, bedeutet jedoch nicht, dass es keine Gestaltungs- möglichkeiten gibt. Denn das sogenannte Nutzen-Kos- ten-Verhältnis (NKV) des Nordostrings, das jetzt beson- ders hoch ist, muss vor der konkreten Planungsaufnahme neu berechnet werden. Wenn aber wiederum der vom Land vorgeschlagene Ausbau des Autobahnzubringers L 1115 zwischen Backnang-West und Mundelsheim vor- ankommt, ist davon auszugehen, dass das NKV durch die neue Entlastungsstraße nach unten korrigiert wird. Ein weiteres Straßenprojekt ist besonders umstritten: Dabei geht es um die B 29 neu Röttinger Höhe nach Nördlingen. Bei den Beratungen wurde immer wieder die hohe Umweltproblematik der favorisierten Süd-Va- riante angesprochen, die schützenswerten Naturraum im Härtsfeld zerschneiden würde. Das BMVI sicherte zu, dass es noch keine Festlegung auf eine Trasse gebe. Dies gelte im Übrigen für alle Projekte im BVWP. Dies lässt mich also hoffen, dass dieses Projekt noch ergebnisof- fen ist – auch wenn ich es im Weiteren Bedarf favorisiert hätte. Aber auch hier war keine Einigung mit der Union möglich. Trotzdem stimme ich dem Fernstraßenausbaugesetz in vorliegender Form zu. Es ist das Ergebnis mühevoller, detailreicher Fach- und Koalitionsarbeit. Eine Ableh- nung aufgrund eines einzelnen Projekts wäre, nach sorg- fältiger Abwägung, meiner Ansicht nach nicht vertretbar. Ute Vogt (SPD): Der Deutsche Bundestag beschließt heute das Fernstraßenausbaugesetz zur Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans. Die darin enthaltene Aufnah- me des Vorhabens B 29 Nordostring Stuttgart in den wei- teren Bedarf mit Planungsrecht lehne ich entschieden ab. Der Nordostring ist eine unnötige und sehr umstritte- ne Maßnahme. Das Projekt trägt weder zur Entlastung der Stadt Stuttgart und ihrer Innenstadt bei noch löst es die Verkehrsprobleme in der Region. Eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik sieht anders aus. Daher lehnt auch die SPD in Stuttgart und in der Region das Projekt ganz klar ab. Auch die hohen ökologischen Risiken sprechen ein- deutig gegen den Nordostring. Unverantwortbar ist das Vorhaben wegen der massiven Eingriffe in die Land- schaft und der negativen Auswirkungen auf die gesamte Region, so zum Beispiel beim Natur- und Artenschutz und in der Landwirtschaft. Das Projekt zerstört zudem Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 201620764 (A) (C) (B) (D) den letzten großen Frei- und Erholungsraum im Nordos- ten von Stuttgart. Die Unterlagen und Daten, die der aktuellen Einstu- fung und Bewertung des Bundesministeriums für Ver- kehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zugrunde liegen, sind teils veraltet bzw. nicht belastbar. Von daher ist die gesamtwirtschaftliche Bewertung des Projektes nicht nachvollziehbar. Die Art und Weise der Wiederaufnahme des Nord- ostrings in den Bundesverkehrswegeplan ist mehr als befremdlich. Das Land Baden-Württemberg hat seine Aufnahme nicht beantragt und lehnt das Projekt ab. Abgelehnt wird das Projekt auch von der Mehrheit der betroffenen Kommunen in der Region. Gemeinsam mit den Verkehrspolitikerinnen und Verkehrspolitikern der SPD-Bundestagfraktion habe ich mich gegen die Wiederaufnahme des Nordostrings in den Bundesverkehrswegeplan ausgesprochen. Allerdings hat das BMVI offenbar im Vorfeld nur Gespräche mit den wenigen Mandatsträgern und Vertretern der Region Stutt- gart geführt, die dieses Projekt unterstützen. Ein solches Projekt kann aber nicht gegen den Wider- stand der Betroffenen verwirklicht werden. Insofern habe ich kein Verständnis dafür, dass das Projekt auf Betrei- ben einiger weniger CDU-Abgeordneten aus Stuttgart und der Region wieder in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde. Es ist mir wichtig, mit dieser persönlichen Erklärung nochmals zu unterstreichen, dass ich die Wiederaufnah- me des Nordostrings in den Bundesverkehrswegeplan ablehne. Die im Bundesverkehrswegeplan enthaltenen Maßnahmen werden entlang ihrer Priorität, ihres Verfah- rensstandes bei der Planung und anhand weiterer Faktoren zunächst in Fünfjahrespläne aufgenommen. Erst in den jährlichen Haushaltsberatungen werden nach Erlangung der planerischen Baureife die Finanzierung und damit die Baufreigabe erteilt. Ich werde mich daher weiterhin nach- drücklich gegen einen Bau des Vorhabens einsetzen. Eine Abstimmung über ein einzelnes Vorhaben ist im Rahmen der zweiten und dritten Lesung des Fernstraßen- ausbaugesetzes im Bundestag leider nicht möglich. Das Gesetz enthält zudem eine Vielzahl sinnvoller und wich- tiger Verkehrsprojekte, insbesondere in Bereichen des Erhalts und der Engpassbeseitigung, die vor Ort dringend benötigt werden. Daher werde ich dem Gesetz als Ganzes heute zustimmen. Anlage 3 Erklärungen nach § 31 GO zu der Abstimmung über den von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurf eines Dritten Ge- setzes zur Änderung des Bundesschienenwegeaus- baugesetzes (Tagesordnungspunkt 30 b) Maik Beermann (CDU/CSU): Dem Gesetzentwurf werde ich zustimmen und möchte nachfolgend meine Position zur Sache wie folgt erklären: Meine Notwendigkeit zur persönlichen Erklärung be- ruht auf der Maßnahme ABS/NBS Hannover–Bielefeld, die ich in der gefassten Form ablehne. Ich bin ein Befür- worter der trassennahen Ausbauvariante Löhne–Haste, statt einer Neubauvariante mit einem möglichen Tunnel durch den Jakobsberg und einer Streckenführung durch die Bückeburger Niederungen. Dies ist ebenso der ge- setzte Wille der Bevölkerung im Schaumburger Land, den ich an dieser Stelle vertrete. Neben diesem Projekt enthält das Bundesschienen- wegeausbaugesetz jedoch mehrheitlich Projekte, die ich befürworten kann und die in den Regionen von den Men- schen erwünscht sind und unser Land voranbringen. Ich hätte mit einem Nein ebenso gegen diese Projekte stimmen müssen und auch wenn mir das bisherige Er- gebnis der Diskussion des oben genannten Projektes für meinen Wahlkreis Nienburg II – Schaumburg nicht ge- fällt und es ein Zeichen hätte sein können, trotzdem mit Nein zu stimmen, wäre es aus demokratischen Gesichts- punkten und auch der bundespolitischen Verantwortung den Menschen im gesamten Land gegenüber unfair, auch deren Projekte pauschal mit abzulehnen. Achim Post (Minden) (SPD): Der vorliegende Ge- setzentwurf sieht im „Bedarfsplan für die Bundesschie- nenwege“ (Anlage 1 zu § 1 des BSWAG) als Maßnahme des Vordringlichen Bedarfs das Vorhaben Nr. 13 „ABS/ NBS Hannover–Bielefeld“ (ABS = Ausbaustrecke / NBS = Neubaustrecke) vor. Eine ergänzende Fußnote soll den Einwendungen, insbesondere aus der Region Ostwestfalen-Lippe, Rechnung tragen. Durch die For- mulierung „ohne Querung Seelze-Süd und ohne Tun- nel Jakobsberg unter der Maßgabe, dass die für einen Deutschland-Takt erforderliche Fahrzeitverkürzung von voraussichtlich acht Minuten erreicht wird“ sollen die Befürchtungen der Städte Minden und Porta Westfalica sowie der Kommunen entlang einer potenziellen Tunnel- strecke ausgeräumt werden. Die betroffenen Kommunen und Kreise in Nord- rhein-Westfalen und Niedersachsen sowie der Regional- rat Detmold sprechen sich schon seit Jahren übereinstim- mend für eine Engpassbeseitigung auf der Bahnstrecke Bielefeld–Hannover durch den Ausbau der vorhandenen zweigleisigen Schienentrasse auf vier Gleise im Stre- ckenabschnitt Lindhorst–Löhne aus. Auch die Verkehrs- ministerien Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens haben sich im Verfahren zum Bundesverkehrswegeplan und zum Gesetzentwurf zur Änderung des Bundesschie- nenwegeausbaugesetzes (BSWAG) deutlich für den Aus- bau der bestehenden Strecke eingesetzt. Gleichwohl bliebe es trotz der Fußnote im neuen BSWAG möglich, die vorhandene Strecke nicht auszu- bauen und stattdessen eine Neubaustrecke zwischen der Landesgrenze Niedersachsen/NRW und Porta Westfalica umzusetzen. Eine Neubaustrecke ist aber meiner Mei- nung nach vor allem aus landschaftlichen, städtebau- lichen, verkehrs- und umweltpolitischen Gründen un- tragbar. Auch die bislang angesetzten Kosten von rund 1,885 Milliarden Euro sind aufgrund der massiven Ein- griffe in die Landschaft so hoch, dass der Ausbau statt Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 20765 (A) (C) (B) (D) eines Neubaus keine höheren Kosten erwarten lässt, son- dern eher zu einer Kostenverringerung führen wird. Allein eine geänderte Vorhabenbeschreibung als Vor- haben Nr. 13 „ABS/NBS Hannover–Lindhorst / ABS Lindhorst–Löhne“ hätte zwingende Bindungswirkung für die Bundesregierung und den Vorhabenträger Deut- sche Bahn. Auch wenn das Gesetz eines der wichtigsten verkehrs- politischen Projekte des Parlaments in dieser Legislatur- periode ist, ist es mir als Abgeordneter aus der Region Ostwestfalen-Lippe aus den zuvor genannten Gründen und nach Abwägung aller Aspekte nicht möglich, den zur Abstimmung stehenden Entwurf zu unterstützen. Deshalb stimme ich gegen diesen Gesetzentwurf. Albert Rupprecht (CDU/CSU): Zu dem Dritten Ge- setz zur Änderung des Bundesschienenwegeausbauge- setzes gebe ich folgende Erklärung ab: Ich stimme diesem Gesetz unter der Annahme zu, dass die im Bedarfsplan für die Bundesschienengesetze (Ab- schnitt 2, Unterabschnitt 1) genannte Einzelmaßnahme mit der laufenden Nummer 16 ABS Hof–Marktredwitz– Regensburg–Obertraubling (Ostkorridor Süd) Lärmvor- sorgemaßnahmen nach sich zieht. Der Lärmschutz für die Anlieger muss durch den im Gesetz geregelten Rechtsanspruch auf Lärmvorsorge oder eine für die betroffenen Anlieger adäquate Rechts- grundlage und entsprechende Lärmschutzmaßnahmen sichergestellt werden. Eine adäquate Rechtsgrundlage befindet sich im Beschluss des Deutschen Bundesta- ges vom 26. Januar 2016 – Drucksache 18/7365 – mit dem Titel „Menschen- und umweltgerechte Realisie- rung europäischer Schienennetze“. Darin beschloss der Deutsche Bundestag, „bei der Realisierung von Schie- nengütertrassen im Rahmen der Verkehrskorridore des TEN-Verkehr-Kernnetzes die rechtliche Gleichstellung von Ausbaustrecken an Neubaustrecken sicherzustellen“. Einen Rechtsanspruch auf Schutz vor Verkehrslärm gewährt das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BIm- SchG) in Verbindung mit der Verkehrslärmschutzver- ordnung (16. BImSchV). Als sogenannte Lärmvorsorge ist beim Neubau oder bei einer wesentlichen baulichen Änderung eines Verkehrsweges Vorsorge gegen Ver- kehrslärm zu treffen, der als Folge der Baumaßnahme für die Zukunft prognostiziert ist. Die erwähnte Strecke ist Teil des TEN-Kernnetzes Güterverkehr. In der Conclusio ist somit festgestellt, dass der Aus- bau der TEN-Strecke Hof–Regensburg als Neubaustre- cke behandelt wird und somit die im Bundes-Immissi- onsschutzgesetz genannten, strengeren Grenzwerte der Lärmvorsorge eingehalten werden müssen. Darüber hinaus geht aus den TEN-Beschlüssen her- vor, dass hier über das gesetzlich festgelegte rechtliche Schutzniveau ein höheres Schutzniveau im Sinne der Lärmvorsorge gefordert wird. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass ein Be- schluss des Deutschen Bundestages bindend ist und der erwähnte Beschluss im zugrundeliegenden Regelwerk Anwendung findet – zum Beispiel Regularien zum Im- missionsschutz – und umgesetzt wird. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Heike Brehmer (CDU/CSU) zu den Abstimmungen über – den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes – den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes – den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes über den Ausbau der Bundeswasserstraßen und zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes – die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem An- trag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Bundesverkehrswegeplan 2030 zurückziehen – Klimaschutz- und sozialökologische Nachhal- tigkeitsziele umsetzen – die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), Markus Tressel, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Deutschland-Takt jetzt umsetzen – Weichen in der Bundesverkehrswegeplanung richtig stellen – die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Matthias Gastel, Stephan Kühn (Dresden), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Den Bundesverkehrswegeplan zum Bundes- netzplan weiterentwickeln (Tagesordnungspunkte 30 a bis f) Der Bundesverkehrswegeplan 2030 ist mit einem Ge- samtvolumen von fast 270 Milliarden Euro das stärkste Investitionsprogramm in die Infrastruktur, das es je gege- ben hat. Von den rund 133 Milliarden Euro, die für Erhalt und Neubau des Straßennetzes zur Verfügung stehen, werden das Land Sachsen-Anhalt sowie die Landkreise Harz und Salzland in erheblichem Umfang profitieren. Aus diesen Gründen werde ich den von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwürfen zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes, des Bundesschienenwege- ausbaugesetzes und des Bundeswasserstraßengesetzes zustimmen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 201620766 (A) (C) (B) (D) Für mich nicht zufriedenstellend ist, dass das Projekt B 81 Ortsumfahrung Blankenburg (B81-G10-ST / lau- fende Nr. 1210 im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen [Drucksache 18/9523]) trotz Neuberechnung im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung nur in die Kategorie „Wei- terer Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) von 1,0 eingeordnet worden ist. Die schlechte Bewertung und die Einstufung in die Kategorie „Weiterer Bedarf“ sind für mich in keiner Weise fachlich nachvollziehbar. Die B 81 ist durch ihre zentrale Lage in Sachsen-Anhalt eine wichtige Ver- kehrsachse nach Thüringen und Niedersachsen. Eben- falls unverständlich ist die zur Berechnung des NKV zugrunde gelegte Verkehrsbelastung. Diese wurde in der Projektanmeldung des Landes Sachsen-Anhalt mit 15 563 Kfz/24 h (im Planfall 2030) angegeben. Das PRINS-System weist die zukünftige mittlere Verkehrsbe- lastung aber nur mit 5 000 Kfz/24 h aus. Eingereichte Unterlagen und fachliche Stellungnahmen seitens der Kommune, des Landkreises und von Trägern öffentlicher Belange wurden nicht berücksichtigt! Das Projekt TOU Hüttenrode (B27-G10-ST) wurde im Bundesverkehrswegeplan in die Kategorie „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ eingestuft. Mit der möglichen Realisierung der B 27 TOU Hüttenrode sind jedoch auch die verkehrlichen Wirkungen dieses Vorhabens im um- liegenden Straßennetz zu berücksichtigen. Dies betrifft insbesondere die Auswirkungen auf den Streckenzug der B 81 nördlich des Knotenpunktes Almsfeld bis Blanken- burg. Aufgrund der vorhandenen netzstrukturellen Zu- sammenhänge ist davon auszugehen, dass der gesamte Verkehr auf der TOU Hüttenrode den benannten Stre- ckenabschnitt der B 81 in Richtung Blankenburg befah- ren wird. Gemäß den Angaben des BMVI-Projektdossiers für die B 27 TOU Hüttenrode ist hier im Planfall mit 2 000 Kfz/24 h zu rechnen (die projektspezifische Ver- kehrsuntersuchung im Rahmen der Entwurfsplanung weist hier etwa 4 000 Kfz/24 h aus). Demnach sind bei der Beurteilung des durch das Land Sachsen-Anhalt ebenfalls angemeldeten Vorhabens der B 81 OU Blan- kenburg zumindest die im Projektdossier für die B 27 TOU Hüttenrode ausgewiesenen Verkehrszahlen zusätz- lich zu berücksichtigen. Folglich ist die Verkehrsbelas- tung auf der B 81 OU Blankenburg (anstatt mit den im Projektdossier ausgewiesenen 5 000 Kfz/24 h) mit cir- ca 7 000 Kfz/24 h anzunehmen (die projektspezifische Verkehrsuntersuchung im Rahmen der Entwurfsplanung weist hier 9 760 Kfz/24 h aus). Die Korrektur der Verkehrsbelastungszahlen hat einen erheblichen Einfluss auf die Berechnung des Nutzens der Ortsumgehung, sodass eine Überprüfung und Neube- rechnung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses für die Ent- scheidung der Einordnung in die Kategorien Vordring- licher Bedarf oder WB* aufgrund der beschriebenen Veränderungen der prognostizierten Verkehrsdaten für die Maßnahme B 81 OU Blankenburg zwingend geboten gewesen wäre! Die Unterlagen für das Projekt B 81 OU Blankenburg liegen dem Ministerium für Verkehr und digitale Infra- struktur bereits seit März 2015 für den „Gesehen-Ver- merk“ vor. Zumindest dieser Vermerk sollte erteilt wer- den, damit die Planungen fortgesetzt werden können und die bisher vom Land Sachsen-Anhalt geleisteten Pla- nungsinvestitionen in Höhe von 1,2 Millionen Euro nicht umsonst waren. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 951. Sitzung am 25. No- vember 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmerüberlas- sungsgesetzes und anderer Gesetze – Gesetz zur Flexibilisierung des Übergangs vom Er- werbsleben in den Ruhestand und zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsle- ben (Flexirentengesetz) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, eine dau- erhafte Regelung zu schaffen, nach der Aufwandsent- schädigungen, die ehrenamtlich Tätige erhalten, nicht als Hinzuverdienst bei vorgezogenen Altersrenten und Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit zu be- rücksichtigen sind. Aufwandsentschädigungen, die kommunale Eh- renbeamte und Ehrenbeamtinnen, ehrenamtlich in kommunalen Vertretungskörperschaften Tätige oder Mitglieder der Selbstverwaltungsorgane, Versicherte- nälteste oder Vertrauenspersonen der Sozialversiche- rungsträger erhalten, werden bisher auf Grund einer Übergangsregelung bis zum 30. September 2017 nicht als Hinzuverdienst bei einer vorzeitigen Altersrente und bei einer Rente wegen Erwerbsminderung berück- sichtigt, soweit kein konkreter Verdienstausfall ersetzt wird. Diese Regelung stellt keine befriedigende Lösung dar. Nach Ablauf der Übergangsfrist würde es wieder zu einer Einkommensanrechnung kommen und damit zu einer unzumutbaren Kürzung von vorzeitigen Alters- und Erwerbsminderungsrenten ehrenamtlich Tätiger. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Ehrenamtes für die Gesellschaft muss eine dauerhafte Regelung geschaffen werden, um Aufwandsentschädigungen für ehrenamtlich Tätige von einer Hinzuverdienstanrech- nung auszunehmen. Bei einer Berücksichtigung von Aufwandsentschädigungen als Hinzuverdienst würde zukünftig die Bereitschaft, ein Ehrenamt zu überneh- men, zurückgehen. Im Interesse einer Gleichbehand- lung soll diese Regelung für alle ehrenamtlich Tätigen gelten. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 20767 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften über das Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch (Landwirtschaftserzeugnis- se-Schulprogrammgesetz – LwErzgSchulproG) – Gesetz zur Beendigung der Sonderzuständigkeit der Familienkassen des öffentlichen Dienstes im Bereich des Bundes – Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosoma- tische Leistungen (PsychVVG) – Gesetz zur Neuregelung des Mikrozensus und zur Änderung weiterer Statistikgesetze – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2012/18/EU zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen, zur Änderung und an- schließenden Aufhebung der Richtlinie 96/82/EG des Rates – Viertes Gesetz zur Änderung des Regionalisie- rungsgesetzes – Gesetz zur Änderung von Vorschriften zur Bevor- ratung von Erdöl, zur Erhebung von Mineralölda- ten und zur Umstellung auf hochkalorisches Erd- gas – Gesetz über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 2017 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 2017) – Gesetz zu dem Übereinkommen des Europarats vom 16. Mai 2005 über Geldwäsche sowie Ermitt- lung, Beschlagnahme und Einziehung von Erträ- gen aus Straftaten und über die Finanzierung des Terrorismus – Gesetz zu dem Strafrechtsübereinkommen des Eu- roparats vom 27. Januar 1999 über Korruption und dem Zusatzprotokoll vom 15. Mai 2003 zum Strafrechtsübereinkommen des Europarats über Korruption – Gesetz zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Integration und zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesverkehrswegeplan 2030 Drucksache 18/9350 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- torsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2014 Drucksachen 18/9600 (neu), 18/9733 Nr. 1.4 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10311 Nr. A.1 Ratsdokument 12384/16 Drucksache 18/10311 Nr. A.2 Ratsdokument 12386/16 Drucksache 18/10311 Nr. A.3 Ratsdokument 12899/16 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/9605 Nr. A.56 Ratsdokument 11680/16 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/9605 Nr. A.71 Ratsdokument 10082/16 Drucksache 18/9746 Nr. A.9 Ratsdokument 11856/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 207. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 30 Verkehrswegepolitik TOP 8 Familienpolitik TOP 11 NATO-Beitritt Montenegros TOP 33 Änderung des Gentechnikgesetzes TOP 34 Entlastung Alleinerziehender Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Patrick Schnieder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich sehe mich,
    nach dem Beitrag der Kollegin Wilms und angesichts
    dessen, was die Grünen in den letzten Wochen in der
    Vorberichterstattung in der Zeitung platziert hatten, zu
    einer Vorbemerkung veranlasst. Es geht um den Vorwurf,
    hier würden sich Abgeordnete der Großen Koalition die
    Projekte in den Wahlkreisen zuschanzen.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, so ist es ja auch!)


    Ich will hier gar nicht groß darüber reden, dass das un-
    haltbare Unterstellungen sind. Ich will auch gar nicht da-
    rüber reden, dass Sie die Sache in den Berichterstattun-
    gen völlig falsch dargestellt haben. Projekte, die gar nicht
    im Vordringlichen Bedarf sind, haben Sie mit Hunderten
    von Millionen dort angesetzt. Ich will Sie einmal ernst
    nehmen und hinterfragen, was Sie sich dabei gedacht ha-
    ben: Über 1 000 Projekte enthält dieser Bundesverkehrs-
    wegeplan; betroffen sind 299 Wahlkreise. Da liegt es
    doch auf der Hand, dass wir flächendeckend in Deutsch-
    land, in allen Wahlkreisen Projekte haben.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Aber nur Straßen!)


    Sie, die Grünen, haben ein Problem; denn Sie haben nur
    ein einziges Direktmandat gewonnen. Sie vertreten nicht
    einmal 20 Prozent der Wahlkreise. Deshalb können Sie
    bei der Frage überhaupt nicht mitreden. Das ist Ihr gro-
    ßes Problem.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht darum, dass Sie den Sinn dieser Straßen nicht nachweisen konnten!)


    Wenn man Ihren Gedanken zu Ende denkt, dann wäre
    ein guter Bundesverkehrswegeplan einer, der insbeson-
    dere im Bereich Straße flächendeckend überhaupt keine
    Projekte vorsieht.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Projekte müssen nachweisbar einen Sinn machen! Das ist die Voraussetzung!)


    Das ist in der Tat entlarvend. Es ist gut, dass Sie das klar-
    gemacht haben: Sie sind weiterhin die Dagegenpartei.
    Sie wollen Mobilität verhindern. Wir wollen Mobilität
    ermöglichen, und das tun wir mit diesem Bundesver-
    kehrswegeplan.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wissen ja nicht einmal, was Mobilität ist!)


    Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, meine Regi-
    onalzeitung, der Trierische Volksfreund, schreibt heu-
    te in einer Vorberichterstattung, der heutige Tag sei ein
    Feiertag für die Verkehrspolitiker, insbesondere für die
    in der Region. Ich muss sagen: Genau so ist das. Heute
    ist ein Feiertag, nicht nur für meinen Wahlkreis, für die
    Region Trier mit dem A-1-Lückenschluss und dem Mo-
    selaufstieg – das sind ganz wichtige Projekte für Rhein-
    land-Pfalz –, sondern für ganz Deutschland, weil wir die
    Weichen für eine vernünftige, für eine zukunftsgerichtete
    Verkehrspolitik bis 2030 stellen,


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weichen stellen Sie schon mal gar nicht! Die Schiene kommt nicht vor!)


    die uns Wohlstand, Wachstum, Mobilität und damit Ar-
    beit in Deutschland gewährleistet.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dr. Valerie Wilms

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 201620706


    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir haben uns im Vorfeld ambitionierte Ziele gesetzt.
    Wir haben uns nicht nur das Ziel gesetzt, auf die Umwelt
    zu achten. Das haben wir getan.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Was? Wo denn?)


    Wir haben uns auch nicht nur das Ziel gesetzt, die Öf-
    fentlichkeit zu beteiligen. Auch das haben wir in einer
    beispielhaften Art und Weise getan.


    (Sören Bartol [SPD]: So ist es! Das hat es noch nie gegeben! – Sabine Leidig [DIE LINKE]: Die ganzen Umweltkriterien sind überhaupt nicht dabei!)


    Wir haben Prioritäten gesetzt. Am Anfang hat keiner ge-
    glaubt, dass wir sie einhalten würden. Aber wir haben
    uns an dem ausgerichtet, was wir vorher gesagt haben,
    und wir lassen uns gerne daran messen. 70 Prozent der
    Investitionen fließen in den Erhalt der Verkehrsinfra-
    struktur. Das Prinzip „Erhalt vor Neubau“ haben wir also
    eingehalten. Wir haben durchgehend priorisiert. Auch
    das ist die Wahrheit. 75 Prozent der Projekte, die im Bun-
    desverkehrswegeplan stehen, beziehen sich auf überregi-
    onal bedeutsame Verbindungen. Sie haben von Anfang
    an bezweifelt, dass wir das hinbekommen; wir haben es
    aber hinbekommen.

    Dabei vernachlässigen wir die ländlichen Räume
    nicht. Deshalb sind auch die Ortsumgehungen wichtig.
    Wenn wir über 75 Prozent, wenn wir über drei Viertel
    in überregional bedeutsame Vorhaben stecken, dann ist
    es richtig, dass wir die Anbindung der ländlichen Räume
    an die Metropolen nicht vernachlässigen. Deshalb sind
    Ortsumgehungen, deshalb sind die örtlich wichtigen Pro-
    jekte, die auch Raumbedeutsamkeit für die jeweilige Re-
    gion haben, außerordentlich wichtig. Ich bin stolz darauf,
    dass wir es geschafft haben, diesen wichtigen Bereich
    nicht auszuklammern, dass wir auch für diese Räume
    Mobilität für die Zukunft schaffen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Schließlich haben wir es auch geschafft, den Bundes-
    verkehrswegeplan hinsichtlich der Verteilung der Mittel
    auf die Verkehrsträger ausgewogen und modern auszu-
    gestalten.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Schauen wir mal! Die Schiene ist ja noch gar nicht fertig!)


    Sie bejammern immer, dass angeblich zu wenig in den
    Bereich Schiene fließen würde.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist ja auch so! Die meisten Projekte sind noch gar nicht bewertet!)


    Das Gegenteil ist der Fall, Herr Gastel. Lassen Sie sich
    doch an dem Bundesverkehrswegeplan messen, den Sie
    2003 vorgelegt haben. Wir haben das Verhältnis ver-
    bessert: Die Straße macht 49 Prozent aus, die Schiene
    42 Prozent,


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das heißt, Sie wollen es nicht besser machen!)


    die Wasserstraße 9 Prozent. Dabei hat die Schiene nur
    eine Transportleistung von nicht einmal 20 Prozent.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja das Problem! Mit Ihnen wird es auch nicht mehr!)


    Wir stecken also im Verhältnis viel mehr in diesen Ver-
    kehrsträger, als er an Transportleistung erbringt. Das ist
    doch ein Nachweis, ein Zeichen dafür, dass wir das ernst
    nehmen und für eine ausgewogene Mischung sorgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Sabine Leidig [DIE LINKE]: Nein, eben nicht!)


    Das hat übrigens auch etwas mit den Umweltauswir-
    kungen dieses Planes zu tun. Es ist doch vollkommener
    Humbug, zu sagen, damit würde man den Umweltzielen
    nicht gerecht werden.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Unsinn! Kompletter Unsinn!)


    Schauen Sie sich die Bilanzen an: Wir sparen nachweis-
    lich CO2 ein. Entscheidend ist doch, dass es hier um den
    Bau von Infrastruktur geht. Die wirklichen CO2-Einspar-
    potenziale hängen doch nicht mit der Schaffung einer In-
    frastruktur zusammen, sondern mit modernen Antrieben.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Infrastruktur gehört dazu!)


    Der Effekt liegt doch darin, dass wir Staus beseitigen,
    dass die Lkw nicht mehr durch die Orte fahren. Das ist
    ein komisches Umweltverständnis, das Sie an den Tag
    legen, wenn Sie bemängeln, dass wir die Menschen in
    den Städten und Gemeinden vor Emissionen, vor Lärm
    und vor Staub, schützen. Ich glaube, dass wir da genau
    die richtigen Schwerpunkte setzen. Wir haben den Um-
    weltschutz als wichtiges Ziel erkannt.


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben es verkannt!)


    Wir werden dem, was wir uns vorgenommen haben, voll-
    kommen gerecht.

    Lassen Sie mich ein letztes Wort zur Öffentlichkeits-
    beteiligung sagen. Wir hatten ja nicht nur eine Öffentlich-
    keitsbeteiligung, sondern wir hatten zwei. Es gab schon
    2013 bei der Aufstellung der Grundkonzeption eine Öf-
    fentlichkeitsbeteiligung. Bei der Aufstellung des Bun-
    desverkehrswegeplanes in diesem Jahr gab eine zweite
    große Öffentlichkeitsbeteiligung. Fast 40 000 Eingaben
    wurden gemacht.


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ohne jede Folge!)


    – Das war nicht ohne jede Folge. – Sie sind geprüft und
    ernst genommen worden. Da muss ich fragen, welches
    Verständnis von Öffentlichkeitsbeteiligung Sie haben. Es
    kann doch nicht sein, dass jede Eingabe automatisch zu

    Patrick Schnieder

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2016 20707


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    dem Ergebnis führt, das gewünscht wird, sondern natür-
    lich müssen wir es abwägen. Das haben wir getan.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Wo denn? – Herbert Behrens [DIE LINKE]: Automatisch nicht, aber wenn es besser ist!)


    Mein Büro hat Hunderte von Briefen von Bürgern und
    von Organisationen beantwortet. Es hat einen regen Dia-
    log gegeben. Auch das Ministerium hat sich dankenswer-
    terweise damit befasst.


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Es ist alles beim Alten geblieben!)


    Deshalb kann ich das folgende Fazit ziehen: Wir haben
    hier wirklich ein tolles Werk vorliegen. Es ist ein großer
    Wurf für die Infrastruktur in den nächsten 15 Jahren.


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Das ist zukunftsfähige Politik. Damit schaffen wir wei-
    terhin die Voraussetzungen für Wohlstand, für wirtschaft-
    liche Prosperität, für Mobilität, für Arbeit in Deutschland.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält der Kollege Herbert Behrens für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Herbert Behrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wer

    heute über Verkehrspolitik spricht, der kann über den an-
    geblichen Kompromiss bei der Pkw-Maut nicht schwei-
    gen. Wir müssen feststellen, dass ein weiterer Vorhang
    aufgegangen ist für die Fortsetzung einer unendlichen
    Geschichte, einer ungeheuerlichen Geschichte. Sie hatte
    ihren Anfang genommen, als der CSU-Stammtisch mein-
    te, mit der österreichischen Pkw-Maut ein Ärgernis zu
    haben, und sich deshalb überlegt hat, wie man es hinbe-
    kommt, dass auch die Österreicher zahlen müssen. Das
    hat der damalige Generalsekretär der CSU – Dobrindt
    mit Namen – in ein parteipolitisches und wahlkampfpo-
    litisches Konzept umgesetzt; dieses hat er in den Bun-
    destag hineingetragen. Es wurde Bestandteil des Koa-
    litionsvertrages von CDU, CSU und SPD. Es hat nach
    einem über Jahre dauernden unsäglichen und quälenden
    Prozess das Ergebnis, dass am Ende keiner zufrieden ist:
    weder die, die es richtig wollten, noch die, die es schon
    immer abgelehnt haben.

    Wenn jetzt die Nachricht kommt, man habe sich in
    Brüssel geeinigt, dann müssen wir sehr genau hinschau-
    en, auf was man sich da wirklich geeinigt hat. Wir haben
    gesehen, dass wir weiterhin ein Bürokratiemonster vor
    uns haben. Dieses Bürokratiemonster wächst sogar noch.
    Es wird künftig nicht nur drei Staffelungen bei der Maut
    geben, sondern fünf. Es wird weiteren Bearbeitungsauf-
    wand geben, um genau abwickeln zu können, wer eigent-

    lich welche Vignette kaufen muss. Der Ertrag wird noch
    kleiner.


    (Gustav Herzog [SPD]: Ich dachte, Sie sind für Vielfalt!)


    – Ja, die Vielfalt muss aber bewirken, dass die Leute mehr
    davon haben und möglicherweise auch der Staat mehr
    davon hat. – Wir haben nichts davon. Wir haben Belas-
    tungen für die Bürger, und wir haben weniger Einnahmen
    für den Staat. Wer in der Koalition kann eigentlich damit
    zufrieden sein? Das ist mir völlig unverständlich.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Beziehung
    zu unseren Nachbarstaaten in Europa schwer gefährdet
    ist. Es hat großen Schaden angerichtet, so brachial vor-
    zugehen. Das wird sicherlich noch Folgen haben, die wir
    alle nicht wollen. Dieses Projekt muss sofort gestoppt
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Forderung an die SPD lautet: Nehmen Sie sich
    selber ernst, und tun Sie jetzt im Zuge dieses Verfahrens
    wirklich etwas dafür, dass die Maut blockiert werden
    kann, so wie es der Verkehrsminister in Niedersachsen
    gefordert hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind dabei.

    Zur Verkehrspolitik gehört Weitsicht. Die haben Sie
    bei der Pkw-Maut nicht gezeigt. Sie haben sie beim Bun-
    desverkehrswegeplan nicht gezeigt. Sie haben sie auch
    bei den Ausbaugesetzen nicht gezeigt.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Auch bei den übrigen nicht!)


    Zur Weitsicht in der Verkehrspolitik gehört, dass wir uns
    darüber klar sein müssen: Ein Bundesverkehrswegeplan
    legt die Schwerpunkte für die nächsten 15 Jahre Ver-
    kehrspolitik fest. Was heute dort hineingeschrieben wird,
    wird uns, wird die Bürgerinnen und Bürger die nächsten
    15 Jahre begleiten. Entweder sie bekommen verspro-
    chen, dass eine Entlastung gebaut wird, oder sie haben
    die Chance, dass es relativ schnell durchgesetzt wird.

    Dieses Hinhängen an eine lange Frist – Leute, beruhigt
    euch, wir kommen mit dem Projekt in dem einen oder
    anderen Jahr zu euch – führt dazu, dass in der Zwischen-
    zeit keine Alternative überlegt wird, nicht weiter geplant
    werden darf, immer mit dem Hinweis: Aber es steht doch
    im Bundesverkehrswegeplan, setzt euch wieder hin, wir
    lösen das schon. – Das ist keine Politik mit Blick auf die
    gegenwärtigen Probleme, und schon gar keine Verkehrs-
    politik mit Weitsicht, in die Zukunft.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Gustav Herzog [SPD]: Die Leute lassen sich nicht vertrösten! Die suchen nach Alternativen!)


    – Die Leute lassen sich nicht vertrösten, sagt der Kolle-
    ge Herzog – in der Tat. Darum sind sie vielfach in Bür-

    Patrick Schnieder

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 207. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 201620708


    (A) (C)



    (B) (D)


    gerinitiativen aktiv geworden. Sie haben eingefordert, in
    diesen Verfahren beteiligt zu werden, und haben vor Ort
    ihre Alternativen eingebracht. Das hat nicht nur etwas
    mit Blockadepolitik zu tun, das hat etwas mit kreativen
    verkehrspolitischen Vorstellungen zu tun, die wir an allen
    Stellen gesehen haben.

    Ich nenne das Beispiel A 39. Dort haben sich die Bür-
    gerinnen und Bürger an verschiedenen Orten entlang der
    Trasse über Jahre zusammengesetzt und Pläne für Alter-
    nativen geschmiedet. Dabei kommt heraus: Die A 39 ist
    verzichtbar


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das ist sie mit Sicherheit nicht!)


    durch kleine Maßnahmen, durch Ausbaumaßnahmen und
    teilweise durch Neubaumaßnahmen, wenn ein Ort drin-
    gend umgangen werden muss.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die A 39 ist dringend erforderlich!)


    Das ist Planungsfantasie bei den Bürgerinnen und
    Bürgern. Sie ist aber nicht im Bundesverkehrsministeri-
    um zu finden. Das muss auf jeden Fall ein Ende haben.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)