Rede:
ID1820404100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 50
    1. die: 3
    2. den: 2
    3. –: 2
    4. auch: 2
    5. für: 2
    6. .\n: 2
    7. Liebe: 1
    8. Frau: 1
    9. Lötzsch,: 1
    10. guten: 1
    11. Wünschen,: 1
    12. Sie: 1
    13. analle: 1
    14. Beteiligten: 1
    15. gerichtet: 1
    16. haben,: 1
    17. will: 1
    18. ich: 1
    19. mich: 1
    20. gerne: 1
    21. an-schließen: 1
    22. und: 1
    23. sicher: 1
    24. im: 1
    25. Namen: 1
    26. des: 1
    27. Hauses: 1
    28. Ih-nen: 1
    29. persönlich,: 1
    30. aber: 1
    31. allen: 1
    32. anderen: 1
    33. Mitgliedern: 1
    34. desHaushaltsausschusses: 1
    35. herzlich: 1
    36. geleistete: 1
    37. Arbeitdanken: 1
    38. Ich: 1
    39. rufe: 1
    40. nun: 1
    41. Kollegen: 1
    42. André: 1
    43. Berghegger: 1
    44. auf,: 1
    45. derals: 1
    46. nächster: 1
    47. Redner: 1
    48. CDU/CSU-Fraktion: 1
    49. das: 1
    50. Worterhält: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Herr Präsident . – Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Zunächst eine Anmerkung zum gest-
    rigen Rentengipfel . Die Angleichung der Ostrente an das
    Westniveau soll nun bis zum Jahr 2025 erfolgen . Das
    heißt also, dass Menschen, die ihr gesamtes Arbeitsleben
    in der DDR verbracht haben, dort hart gearbeitet haben
    und 1990 in den Ruhestand gegangen sind, 100 Jahre alt
    werden müssten, damit sie die Rentenangleichung noch
    erleben . Kurz gesagt: Sie haben die Angleichung so weit
    nach hinten geschoben, dass viele Rentnerinnen und
    Rentner sie nicht mehr erleben werden . Das ist doch eine
    zynische Politik, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Unglaublich ist das! Unglaublich!)


    Die Haushaltsdebatte in dieser Woche hat gezeigt,
    dass die Bundesregierung vor Selbstzufriedenheit nur so
    strotzt .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Selbstbewusstsein, nicht Selbstzufriedenheit!)


    Dafür, meine Damen und Herren, gibt es doch überhaupt
    keinen Grund . Und es gibt auch keinen Grund dafür,
    Warnungen und Vorschläge der Opposition nicht ernst
    zu nehmen und einfach so vom Tisch zu wischen . Dabei
    sehen doch alle, die es sehen wollen, dass die Zeichen auf
    Sturm stehen, und das müssen wir ernst nehmen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    In immer mehr Ländern dieser Welt ist die Demokratie
    gefährdet . Autokraten, Milliardäre und rechte Bauernfän-
    ger greifen nach der Macht . Da ist es doch so, dass vie-
    le Menschen weltweit auf Deutschland schauen, in der
    Hoffnung, dass unser Land mehr tut für Demokratie und
    mehr tut für die Gerechtigkeit in der Welt, in Europa und
    natürlich auch im eigenen Land .

    Herr Schäuble, Sie haben darauf verwiesen, dass wir
    immer noch mehr investieren als andere europäische Län-
    der . Das ist natürlich in unserer Situation nicht schwer .
    Griechenland, Portugal, Spanien, Italien und auch Frank-
    reich sind in einer wirtschaftlichen Krise . Die Verschär-
    fung dieser Krise hat auch diese Bundesregierung mit zu
    verantworten; denn Sie haben den anderen Ländern eine
    Kürzungspolitik aufgezwungen und die Staaten weiter in

    Vizepräsident Johannes Singhammer






    (A) (C)



    (B) (D)


    die Krise getrieben . Das ist doch verantwortungslos . Da
    müssen wir umsteuern .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Internationale Währungsfonds, IWF – das ist
    wahrlich keine Vorfeldorganisation der Linken –, hat ge-
    fordert, dass Länder mit hohen Handelsbilanzüberschüs-
    sen ihrer Verantwortung für die Weltwirtschaft gerecht
    werden müssen, endlich Geld in die Hand nehmen und
    einen spürbaren Beitrag zur Konjunktur leisten müssen .
    Jeder wusste doch, dass Deutschland damit gemeint ist .
    Doch diese Regierung hat die Forderung des IWF mit
    fadenscheinigen Argumenten abgewiesen . Das ist nicht
    verantwortungsvoll .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Häufig wurde argumentiert, der Bund könne ja gar
    nicht mehr Geld ausgeben, weil die Planungskapazitäten
    fehlten und die Mittel deshalb gar nicht abgerufen werden
    könnten . Aber, meine Damen und Herren, das hindert Sie
    nicht daran, dem Verteidigungsministerium ein Investi-
    tionsprogramm mit einem Volumen von 130 Milliarden
    Euro zuzusagen . Fragen Sie mal den Rechnungshof;
    der wird Ihnen bestätigen, dass in keinem Ministerium
    so schlecht geplant wird wie in diesem Ministerium . Sie
    bekommen immer mehr Geld und haben nur einen Plan:
    die marode Rüstungsindustrie in diesem Land am Leben
    zu erhalten . Das stärkt nicht die Sicherheit der Bürger,
    sondern es ist Ausdruck einer fehlgeleiteten Politik .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich wiederhole meinen Satz vom Dienstag: Wenn wir aus
    der Atomenergie und aus der Atomindustrie aussteigen
    können, dann können wir auch aus der Rüstungsindustrie
    aussteigen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das muss ein gutes Ziel sein . Ich kann nur sagen: Auch
    ihrer internationalen Verantwortung wird die Bundesre-
    gierung mit diesem Haushalt nicht gerecht .

    Über ein Risiko haben wir in dieser Debatte noch gar
    nicht gesprochen: Was passiert eigentlich, Herr Schäuble,
    wenn die Deutsche Bank kollabiert? Werden Sie wieder
    die Steuerzahler zur Kasse bitten, um eine marode Spe-
    kulationsbank zu retten, deren Bosse Millionen an Boni
    kassiert haben wie Herr Ackermann?

    Herr Schäuble, ich fand Ihre Kritik an Herrn
    Ackermann, ehrlich gesagt, sehr, sehr sanft und damit
    nicht glaubwürdig . Ich erinnere nur an das innige Ver-
    hältnis von Frau Merkel zu dem damaligen Chef der
    Deutschen Bank . Der durfte mit seinen Kumpels sogar
    seinen 60. Geburtstag im Kanzleramt feiern. Ich hoffe,
    dass die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler das nicht
    vergessen haben . Wir jedenfalls werden immer wieder
    daran erinnern, meine Damen und Herren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Schäuble, an einer Stelle muss ich Sie natürlich
    loben .


    (Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Hört! Hört!)


    Sie haben wenigstens zugegeben, dass Ihnen die schwar-
    ze Null, wie es auch der Rechnungshof geschrieben hat,
    anstrengungslos in den Schoß gefallen ist . Sie mussten
    nur die Hand aufhalten, und Frau Holle beglückte Sie mit
    100 Milliarden Euro Zinsersparnis .


    (Heiterkeit und Beifall des Abg . Ralph Lenkert [DIE LINKE])


    Leider haben Sie aus diesem Geschenk nichts gemacht .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Oh, ein Weihnachtsmärchen!)


    Für den Haushaltsausschuss allerdings waren die letz-
    ten Monate nicht anstrengungslos . Wir haben 23 Einzel-
    pläne und das Haushaltsgesetz 2017 beraten; die Vielzahl
    der Berichterstattergespräche will ich gar nicht erwäh-
    nen . Es gab 24 gutachterliche Stellungnahmen von Aus-
    schüssen, 723 Anträge, 362 Bereinigungsvorlagen und
    588 Seiten Personalveränderungen . Es wurden 1 000 Ein-
    zelabstimmungen in 8 Sitzungen des Ausschusses durch-
    geführt . Die abschließende Bereinigungssitzung dauerte
    13 Stunden und 25 Minuten . Insgesamt wurden 15 Kilo
    Kaffee verbraucht; damit haben wir wenigstens einen
    kleinen Beitrag zur Stärkung des Einzelhandels geleistet .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten im ganzen Hause)


    Meine Damen und Herren, Sie können sich vorstel-
    len – oder vielleicht auch nicht; aber darum stelle ich das
    so ausführlich dar –, wie viel Arbeit im Bundestag und
    in den Ministerien geleistet werden musste, damit dieser
    Haushaltsentwurf verabschiedet werden kann .


    (Beifall der Abg . Dr . Petra Sitte [DIE LINKE] und Bartholomäus Kalb [CDU/CSU])


    Mein Dank gilt insbesondere den Menschen, die nicht
    hier im Bundestag auftreten können und die auch nicht
    im Mittelpunkt der Medien stehen . Ich danke ausdrück-
    lich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Aus-
    schusssekretariats, die hier Platz genommen haben .


    (Beifall im ganzen Hause)


    Diese Kolleginnen und Kollegen haben auch nachts um
    zwei noch hochkonzentriert und fehlerfrei ihre Arbeit
    verrichtet .

    Aber ganz ohne Abgeordnete geht es ja auch nicht .


    (Heiterkeit des Abg . Bartholomäus Kalb [CDU/CSU])


    Darum möchte ich auch allen Mitgliedern des Haushalts-
    ausschusses recht herzlich für in der Sache zwar kon-
    troverse Diskussionen, aber eine meistens disziplinierte,
    konzentrierte Zusammenarbeit danken . Ich danke insbe-
    sondere meinem Stellvertreter, Bartholomäus Kalb, auf
    den ich mich immer verlassen konnte . Ich danke den Ob-
    leuten aller Fraktionen und allen Arbeitsgruppen .

    Ich hoffe, dass wir in die nächste Legislaturperiode
    etwas mitnehmen, was ich insbesondere den Abgeordne-
    ten, die dann in einer Koalition sein werden, ans Herz
    legen möchte: Der Haushaltsausschuss wird nur stark,
    wenn die Abgeordneten – nicht nur die der Opposition,
    sondern auch die der Regierungsfraktionen – deutlich

    Dr. Gesine Lötzsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    machen, wer die Entscheidungen trifft, nämlich die Ab-
    geordneten und nicht die Minister .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Liebe Frau Lötzsch, den guten Wünschen, die Sie an

alle Beteiligten gerichtet haben, will ich mich gerne an-
schließen und – sicher auch im Namen des Hauses – Ih-
nen persönlich, aber auch allen anderen Mitgliedern des
Haushaltsausschusses herzlich für die geleistete Arbeit
danken .


(Beifall im ganzen Hause)


Ich rufe nun den Kollegen André Berghegger auf, der
als nächster Redner für die CDU/CSU-Fraktion das Wort
erhält .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Berghegger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Diese Schluss-
    runde bietet natürlich die Gelegenheit, Bilanz zu ziehen
    und diese Woche Revue passieren zu lassen . Ich bin der
    festen Überzeugung, unser Finanzminister Wolfgang
    Schäuble hat einen guten Entwurf eingebracht . Wir ha-
    ben im parlamentarischen Verfahren an diesem Entwurf
    gearbeitet und Impulse gesetzt . Alleine in der Bereini-
    gungssitzung – wir haben es gerade von der Vorsitzen-
    den des Ausschusses gehört – haben wir 160 Anträge der
    Koalition beschlossen . Doch einzelne Anmerkungen im
    Vorfeld seien mir erlaubt .

    Wir leben in Deutschland nach wie vor in einem der
    friedlichsten, sichersten und demokratischsten Länder
    der Welt. Um die finanzielle Situation, die wir vorfinden,
    beneiden uns viele . Die Einnahmen stiegen in den letzten
    Jahren deutlich . Das vierte Jahr in Folge nehmen wir kei-
    ne neuen Schulden auf . Wo, meine Damen und Herren,
    gibt es eine vergleichbare Situation?


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir können an dieser Stelle durchaus einmal inne-
    halten, dies selbstbewusst nach außen tragen und es den
    Bürgern vermitteln . Frau Lötzsch, da unterscheiden sich
    unsere Meinungen deutlich. Ich finde, das können wir
    selbstbewusst tun, und das hat nichts mit Selbstzufrie-
    denheit zu tun . Wir können diese Leistungen durchaus
    immer wieder selbstbewusst postulieren .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Natürlich profitieren wir von einem niedrigen Zins-
    niveau; das ist ja keine Frage . Wir sparen im Haushalt
    dadurch Jahr für Jahr Milliarden . Aber aus unterschied-
    lichen Gründen wären wir froh – und der Bundesfinanz-
    minister an erster Stelle –, wenn das Zinsniveau wieder
    steigen würde, auch wenn das eine finanzielle Belastung
    für den Haushalt darstellen würde .

    Natürlich profitieren wir von der wirtschaftlichen Ent-
    wicklung in diesem Land: Gut 43 Millionen Menschen
    sind in Arbeit und Beschäftigung; die Anzahl der sozi-
    alversicherungspflichtig Beschäftigten steigt; die Anzahl
    der prekären Arbeitsverhältnisse sinkt; die Rente steigt;
    die Arbeitslosenquote sinkt, es ist die niedrigste seit
    25 Jahren . Natürlich hat das viel mit unserem Mittelstand
    zu tun, mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit; aber
    das ist ja gerade die Besonderheit dieses Landes im Ver-
    gleich zu anderen . Deswegen müssen wir uns auch in Zu-
    kunft um die Leistungsfähigkeit des Mittelstandes küm-
    mern; denn sie ist die Grundlage für unseren Wohlstand .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Situation, die wir in unserem Land vorfinden, hat
    aber auch etwas mit politischen Entscheidungen zu tun .
    Sie hat auch etwas mit Verlässlichkeit, Kontinuität und
    Rahmenbedingungen zu tun . Und da hat, glaube ich, die-
    ses Haus Gutes geleistet .

    Wir müssen für die Zukunft vorsorgen; denn keiner
    weiß, ob sich die wirtschaftliche und damit die finanziel-
    le Situation auch in den nächsten Jahren so zeigen wird .
    Frei nach Ludwig Erhard haben wir die Pflicht, in Gene-
    rationen zu denken und für unsere Kinder und Enkel ein
    festes Fundament zu bauen .

    Die Kritik, die ich in den letzten Tagen wahrgenom-
    men habe, war unterschiedlich . Es kam die Kritik auf,
    wir investierten zu wenig . Das kann man natürlich leicht
    entkräften: Rund 36 Milliarden Euro – das sind 11 Pro-
    zent des Haushalts – werden investiert . Das ist die höchs-
    te Quote seit 16 Jahren,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt nicht! 2012!)


    ausgenommen 2012 mit den Sondereffekten der
    ESM-Einlage .

    Das Problem – das wissen wir alle – ist nicht mehr die
    Finanzierung von staatlichen Investitionsmaßnahmen –
    wir haben ja vorhin über den Verkehrsetat debattiert –,
    das Problem liegt vielmehr bei der Planungskapazität
    und der Komplexität unseres Planungsrechts, und zwar
    auf der Bundes-, der Landes- und der kommunalen Ebe-
    ne . Daran müssen wir in Zukunft arbeiten, um Investitio-
    nen anschieben zu können .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der zweite Kritikpunkt, der auftauchte, war, wir wür-
    den zu viel investieren . Das wurde insbesondere in der
    Debatte über den Verteidigungsetat angeführt .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist auch richtig so!)


    – Das passt aber nicht zusammen . Entweder wir investie-
    ren zu viel oder zu wenig .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie investieren falsch! Das ist Ihr Problem!)


    – Ihr seid gleich noch dran . Dann könnt ihr euch äu-
    ßern . – Im Etat des Verteidigungsministeriums sind
    Investitionen von 2,7 Milliarden Euro mehr vorgese-

    Dr. Gesine Lötzsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    hen – das sind jetzt 37 Milliarden Euro –, und wir haben
    Verpflichtungsermächtigungen aufgenommen, insbeson-
    dere für die Anschaffung von Korvetten. Wir wollen ein
    verlässlicher Partner auf internationaler Ebene sein, ein
    verlässlicher NATO-Partner, unsere Vereinbarungen ein-
    halten und die Erwartungen, die an uns gestellt werden,
    natürlich erfüllen . Dazu gehört auch das angestrebte Ziel,
    2 Prozent dieses Etats für den Verteidigungsbereich vor-
    zusehen .


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Der Rüstungsetat ist nur abzulehnen!)


    Zu den Investitionen im Allgemeinen sei mir noch
    eine Anmerkung erlaubt . Natürlich werden die meisten
    Investitionen auf der kommunalen Ebene getätigt . Leider
    waren es in den letzten Jahren immer weniger . Nicht nur,
    aber gerade aus diesem Grund haben wir die Kommunen
    und die Länder in den letzten zehn Jahren um 150 Milli-
    arden Euro entlastet, in einem Umfang, wie es das noch
    nie gegeben hat . Sogar der Bundesrechnungshof sieht in-
    zwischen kaum noch bzw . keine Spielräume im Bundes-
    haushalt für Entlastungen der Länder und Kommunen .
    Das zeigt, wie sehr uns daran gelegen ist, die Leistungs-
    fähigkeit aller staatlichen Ebenen aufrechtzuerhalten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der dritte Kritikpunkt, den ich gehört habe, ist eigent-
    lich gar kein Kritikpunkt . Hier und da wurde von Vertre-
    tern der Opposition gefordert, mehr auszugeben . Das ist
    ja das gute Recht der Opposition . Ich habe aber auch Lob
    gehört für einige Entscheidungen im Haushaltsausschuss
    und für einige Etatbereiche . Ich kann, glaube ich, sagen:
    In der Summe liegen wir mit unserem Haushalt gar nicht
    so schlecht .

    Vielen Dank an dieser Stelle dem Bundesfinanzmi-
    nisterium und dem Finanzminister Schäuble für die gute
    Vorarbeit und natürlich dem Ausschusssekretariat . Vielen
    Dank auch den Kolleginnen und Kollegen des Haushalts-
    ausschusses, dass wir so konzentriert im parlamentari-
    schen Verfahren gearbeitet haben .

    Fast alle Etats verzeichnen Aufwüchse . Insbesondere
    profitieren die Bereiche innere und äußere Sicherheit.
    Das ist – das möchte ich ausdrücklich betonen – sehr gut
    angelegtes Geld . Richtig ist – hier wurde immer mal wie-
    der das Gegenteil behauptet, was aus meiner Sicht falsch
    ist –: Durch die Steigerung der inneren und äußeren Si-
    cherheit wird die Freiheit geschützt und nicht begrenzt .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sicherheit und Freiheit sind zwei Seiten derselben Me-
    daille . Sie bedingen sich . In diesen unsteten Zeiten muss
    man das, glaube ich, immer wieder betonen .

    Wir kümmern uns auch um die soziale Sicherheit .
    Auch das wurde von den Linken teilweise bezweifelt .
    Aber ich glaube, die Zahlen zeichnen ein deutliches Bild .
    Bei den Sozialausgaben wird mit 170 Milliarden Euro
    das hohe Niveau gehalten . Das ist der mit Abstand größte
    Ausgabeposten dieses Haushaltes . Der Anteil der Sozi-
    alausgaben am Gesamtausgabenvolumen beträgt 52 Pro-
    zent. Mehr als jeder zweite Euro des Haushaltes fließt in

    Soziales . Das ist, glaube ich, eine beachtliche Leistung,
    und der Vorwurf, wir tun hier zu wenig, geht wirklich ins
    Leere .

    Des Weiteren stärken wir die Entwicklungszusam-
    menarbeit und die humanitäre Hilfe im BMZ und im Aus-
    wärtigen Amt . Auch hier wollen wir unserer internatio-
    nalen Verantwortung nachkommen und den Menschen,
    die bei uns ohne dauerhafte Bleibeperspektive sind – das
    ist doch ein nachvollziehbarer Grund –, die Möglichkeit
    eröffnen, in ihrer Heimat oder nahe ihrer Heimat eine Zu-
    kunftschance zu haben . Daran werden wir weiter arbei-
    ten, und ich glaube, dafür lohnt sich jede Mühe .

    Diese ganzen Ziele, die wir im Haushalt verfolgen –
    ich konnte sie nur ansatzweise ansprechen –, erreichen
    wir trotz erheblicher finanzieller Belastungen durch die
    Situation rund um die Flüchtlinge . Wir haben im Haus-
    halt Ausgaben in Höhe von rund 21 Milliarden Euro für
    diesen Bereich vorgesehen . Wir haben keine Steuererhö-
    hungen vorgesehen, und wir haben keine Ausgaben in
    anderen Bereichen gekürzt . Trotzdem werden wir alle
    Vorschriften einhalten . Auch der Stabilitäts- und Wachs-
    tumspakt wird eingehalten .

    Ich denke, der Haushalt bietet am Ende eine solide
    Grundlage, um Deutschland zukunftsfest und wachs-
    tumsorientiert weiterzuentwickeln und damit unsere Le-
    bensbedingungen zu erhalten . Den Lebensstandard – das
    muss unser Wunsch und unser Ziel sein – versuchen wir
    aufrechtzuerhalten . Das ist eine zukunftsgerechte und ge-
    nerationengerechte Politik .

    Aus meiner Sicht gibt es am Ende keinen Grund –
    auch für die Opposition nicht –, diesem Haushalt nicht
    zuzustimmen . Das sagt bei mir zu Hause sogar Frau Hol-
    le .

    Vielen Dank für die freundliche Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg . Michael Leutert [DIE LINKE])