Rede:
ID1820401700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. .: 2
    2. Die: 1
    3. Kollegin: 1
    4. Dr: 1
    5. Valerie: 1
    6. Wilms: 1
    7. spricht: 1
    8. als: 1
    9. Nächste: 1
    10. fürBündnis: 1
    11. 90/Die: 1
    12. Grünen: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/204 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20389 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20389 B I .18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksachen 18/9812, 18/9824 . . . . . . . 20389 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20389 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20390 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20392 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20393 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20394 A Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20396 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20399 C Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 A Dr . Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20401 D Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20403 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20404 C Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20405 B Dr . Birgit Malecha-Nissen (SPD) . . . . . . . . . . 20405 D Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20406 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20408 A Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20409 B I .19 Einzelplan 32 Bundesschuld Drucksache 18/9822 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 C I .20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung Drucksache 18/9823 . . . . . . . . . . . . . . . 20410 D I .21 Haushaltsgesetz 2017 Drucksachen 18/9825, 18/9826 . . . . . . . 20411 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsge- setz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202, 18/9802, 18/9805, 18/9806, 18/9807, 18/9808, 18/9809, 18/9810, 18/9811, 18/9812, 18/9813, 18/9814, 18/9815, 18/9816, 18/9821, 18/9822, 18/9823, 18/9824, 18/9825, 18/9826 . . . . . . . . . . . . . . . 20411 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20411 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20413 A Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20414 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016II Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20416 A Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20417 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20420 A Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20421 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20422 B Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20423 C Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20425 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20426 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20427 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20428 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20429 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20430 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20431 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20434 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20435 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20435 C (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20389 204. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 202 . Sitzung, Seite 20240 D, erster Absatz, dritter Satz, ist wie folgt zu lesen: „Ich hoffe, dass wir an dem Punkt besser ausgestattet sind als dieses Jahr und nicht wie- der eine solch peinliche Situation wie im Herbst dieses Jahres im Haushaltsausschuss erleben, wo zwischen Auswärtigem Amt und BMZ über die überplanmäßigen Ausgaben gestritten wurde, bis das Kanzleramt einge- schaltet werden musste .“ (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 20435 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bilger, Steffen CDU/CSU 25 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 25 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 25 .11 .2016 Freudenstein, Dr . Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Frieser, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 25 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 25 .11 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 25 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 25 .11 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 25 .11 .2016 Kramme, Anette SPD 25 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 25 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 25 .11 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 25 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 25 .11 .2016 Notz, Dr . Konstantin von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Pilger, Detlev SPD 25 .11 .2016 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 25 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 25 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schnieder, Patrick CDU/CSU 25 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 25 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 25 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 25 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 25 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 25 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Anlage 2 Amtliche Mitteilung ohne Verlesung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .1 Ratsdokument 12316/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .2 Ratsdokument 12495/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .3 Ratsdokument 12497/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .4 Ratsdokument 12507/16 Innenausschuss Drucksache 18/8140 Nr . A .2 Ratsdokument 6720/16 Drucksache 18/8470 Nr . A .3 EP P8_TA-PROV(2016)0102 Drucksache 18/8668 Nr . A .5 ERH 9/2016 Drucksache 18/8668 Nr . A .10 Ratsdokument 7934/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .10 Ratsdokument 10466/16 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/10116 Nr . A .9 Ratsdokument 12253/16 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 201620436 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 18/10116 Nr . A .16 Ratsdokument 12068/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .17 Ratsdokument 12302/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/9605 Nr . A .60 Ratsdokument 11483/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .61 Ratsdokument 11494/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/9605 Nr . A .66 EP P8_TA-PROV(2016)0291 Drucksache 18/9746 Nr . A .8 Ratsdokument 11532/16 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/9605 Nr . A .68 Ratsdokument 11357/16 Drucksache 18/10116 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0337 Drucksache 18/10116 Nr . A .31 Ratsdokument 12290/16 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Uni- on Drucksache 18/9605 Nr . A .69 EP P8_TA-PROV(2016)0309 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 204 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 25 . November 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 204. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 12 Verkehr und digitale Infrastruktur EPL 32 Bundesschuld EPL 60 Allgemeine Finanzverwaltung TOP I Haushaltsgesetz 2017; Finanzplan 2016 bis 2020 TOP III Haushaltsgesetz 2017 (3. Beratung) Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgit Kömpel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Nachdem wir jetzt schon viel
    Grundsätzliches zum Verkehrshaushalt gehört haben,
    möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf ein sehr wichtiges
    Thema lenken: die Verkehrssicherheit . Verkehrssicher-
    heit betrifft uns alle. Wir alle kennen jemanden, der oder
    die schon einmal in einen Unfall verwickelt war, oder
    vielleicht hat es uns sogar selbst getroffen. In den letzten
    beiden Jahren stieg die Anzahl der Verkehrstoten erst-
    malig wieder, nachdem sie sich über viele Jahre hinweg
    reduziert hatte . Aber was heißt das für uns in der Poli-
    tik? Wir können solche Zahlen nicht einfach hinnehmen .
    3 459 Verkehrstote in unserem Land im Jahr 2015, das
    sind 3 459 gute Gründe, um zu handeln .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg . Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Für das Haushaltsjahr 2017 gibt es 1,1 Millionen Euro
    mehr für Maßnahmen der Verkehrssicherheit .


    (Beifall der Abg . Gero Storjohann [CDU/ CSU] und Abg . Kirsten Lühmann [SPD])


    – Genau, danke . – Das ist ein wichtiger Erfolg; denn
    insgesamt stehen uns nun 14 Millionen Euro für Auf-
    klärungs- und Erziehungsmaßnahmen zur Bekämpfung
    der Verkehrsunfälle zur Verfügung . Dafür danke ich auch
    Ihnen, lieber Kollege Storjohann; denn Sie haben sich
    ebenfalls für die Erhöhung des Titels sehr starkgemacht .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Die Mittel werden in bewährter Art und Weise dem
    Deutschen Verkehrssicherheitsrat, der Deutschen Ver-
    kehrswacht und für Maßnahmen des Bundesministeri-
    ums zur Verfügung stehen .

    Wer mehr Geld fordert und es bekommt, der muss
    auch Rechenschaft darüber ablegen, wofür er es braucht .
    Hierzu haben wir uns in der SPD-Fraktion ausführlich
    Gedanken gemacht . Das Ergebnis war:

    Wir fordern erstens eine stärkere Zielgruppenorientie-
    rung . Wir müssen genauer auf die einzelnen Zielgruppen
    zugehen . Junge Fahranfänger müssen anders angespro-
    chen werden und werden auf anderem Wege erreicht
    als ältere Verkehrsteilnehmer . Eine besonders gefährde-
    te Zielgruppe sind die geflüchteten und asylsuchenden
    Menschen . Hier müssen wir neben den erfreulich rasch
    übersetzten Leitfäden zur deutschen Verkehrsordnung
    vor allem verstärkt durch Schulungen in Kindergärten,
    Schulen und innerhalb der Sprach- und Integrationskurse
    die wichtigsten Verkehrsregeln vermitteln .

    Zweitens setzen wir auf straßenbautechnische Lösun-
    gen . Wir müssen in zweierlei Richtungen denken . Zum
    einen müssen bestimmte Zielgruppen besser geschützt
    werden, zum Beispiel Motorradfahrer durch einen soge-
    nannten Untergleitschutz entlang der Leitplanken . Zum
    anderen setzen wir auf verkehrspsychologische Maß-
    nahmen wie zum Beispiel künstliche Hindernisse, die
    den Verkehr verlangsamen und die Aufmerksamkeit der
    Fahrzeugführerinnen und -führer erhöhen .

    Wir brauchen drittens eine verstärkte Erprobung und
    schrittweise Einführung von Fahrzeugassistenztechnik
    Richtung automatisiertes, autonomes Fahren . Die Mit-
    tel für das automatisierte Fahren wurden um 17 Millio-
    nen Euro auf nunmehr 37 Millionen Euro erhöht . Das
    ist wichtig; denn Fahrassistenzsystemen und autonomem
    Fahren gehört die Zukunft .

    Zu Fahrassistenzsystemen noch ein Wort in eige-
    ner Sache: Wir von der SPD wollen und fordern, dass
    Fahrassistenzsysteme, die sich bewährt haben, nicht ein
    Phänomen der gehobenen Fahrzeugklassen bleiben, son-
    dern verpflichtend für alle Fahrzeugklassen werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch noch ein Wort zur Verkehrssicherheit und de-
    ren Kontrolle: Wir brauchen eine bessere Ausstattung der
    Polizei; denn nur wenn wir kontrollieren, sind wir auch
    erfolgreich . Das haben Untersuchungen ergeben . Eine
    hohe Geschwindigkeit bedeutet immer noch ein hohes
    Risiko . Aber zunehmend gefährden Handys und iPads
    am Steuer unser aller Leben; denn wir sind nicht multita-
    skingfähig – ja, auch wir Frauen nicht .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Jeder im Straßenverkehr Getötete oder Verletzte ist ei-
    ner zu viel . Deshalb: Packen wir es an!

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Die Kollegin Dr . Valerie Wilms spricht als Nächste für

Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Valerie Wilms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Wenn man diese Debatte ver-
    folgt, dann fragt man sich wirklich: Bewegt sich diese

    Herbert Behrens






    (A) (C)



    (B) (D)


    Regierung noch in der realen Welt, oder sind wir schon in
    einer 4 .0-Welt, einer theoretischen Welt, gelandet?


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die Digitalisierung schreitet voran! Das stimmt!)


    – Ja, und es wäre ganz gut, wenn sie auch bei den Par-
    lamentarischen Geschäftsführern voranschreiten würde .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ich habe das iPad schon in der Hand!)


    Vielleicht können wir die ja irgendwann einmal durch
    automatisierte ersetzen .


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gute Idee!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie haben mal wie-
    der den Weg der Unehrlichkeit gewählt . Sie versprechen
    etwas, was nicht gehalten werden kann . Ich spreche mal
    wieder von unserem leidvollen Projekt Bundesverkehrs-
    wegeplan .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Guter Plan!)


    Wobei der Minister noch nicht erkannt hat – obwohl er
    heute von Mobilität 4 .0 gesprochen hat –, dass in der Zu-
    kunft vielleicht doch keine 30-prozentige Steigerung der
    Transportaufgaben anstehen wird, weil viele Produkti-
    onsverfahren durch Industrie 4 .0 elektronisiert und auto-
    matisiert ablaufen werden, sodass gar nicht mehr so viele
    Transporte benötigt werden!

    Sie haben uns am Mittwoch mit dem Bundesverkehrs-
    wegeplan beglückt, diesem dicken Stapel Papier mit Tau-
    senden Verkehrsprojekten . Was hier beschlossen werden
    soll – das wissen Sie auch –, ist vorne und hinten nicht
    bezahlbar . Herr Dobrindt hat uns zu Beginn der Haus-
    haltsberatungen diese Schleppe vorgeführt . Veralbern
    können wir uns selber . Dazu brauchen wir den Minister
    nicht . Sie von der Koalition ignorieren einfach, dass das
    nicht bezahlbar ist .

    Wir haben Mittwoch bis spät in die Nacht zusammen-
    gesessen und über Hunderte Änderungen gesprochen .
    Sie hatten es in der Hand, in der Realität anzukommen .
    Aber was hat diese Koalition gemacht? Sie hat es noch
    schlimmer gemacht,


    (Sören Bartol [SPD]: Nein, besser!)


    indem sie weitere 48 Projekte in diesem Bundesverkehrs-
    wegeplan höher eingestuft hat . Damit produzieren Sie
    Frust und Enttäuschung; denn das ist nicht bezahlbar .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Verantwortung dafür trägt einzig und allein diese
    große Stillstandskoalition, und das benennen wir auch so .

    Noch schlimmer wird es, wenn sich die Menschen
    ansehen, wohin das Geld tatsächlich fließt. Es ist schon
    interessant: Es gibt zwar haufenweise Studien, Dossiers
    und Bewertungen zu den einzelnen Projekten; aber sie
    haben keine Bedeutung . Herr Dobrindt, ich weiß nicht,
    wofür sie erstellt wurden; denn Sie halten sich nicht da-
    ran . Es geht hier nicht um objektive Kriterien, sondern

    nur darum, wer in dieser Koalition etwas zählt . Hunderte
    Millionen von Euro werden so in die eigenen Wahlkreise
    gelenkt .


    (Widerspruch bei der SPD)


    Das beste Beispiel sind die goldenen Schleusentore am
    Elbe-Lübeck-Kanal . Das ist eine Unverschämtheit, und
    das nenne ich Selbstbedienung .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich zu einem anderen Punkt kommen, lie-
    be Kolleginnen und Kollegen, der für zukünftige Haus-
    halte von großer Bedeutung ist . Laut Pressemeldung hat
    die Bundesregierung jetzt endlich eine gemeinschaftliche
    Position zu einer Autobahngesellschaft gefunden . Gott
    sei Dank sind die Hirngespinste einer Privatisierung vom
    Tisch. Ich hoffe, das stimmt auch; ich bin auf den genau-
    en Wortlaut im Gesetzentwurf gespannt . Von einem Ver-
    schleudern der Straße wollen wir Grüne absolut nichts
    wissen . Straßen sind Gemeingut, genauso wie Schienen-
    wege und Wasserstraßen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg . Sören Bartol [SPD] und Herbert Behrens [DIE LINKE])


    Sie gehören allen Bürgerinnen und Bürgern, und das
    muss dauerhaft so bleiben . Aber wir müssen endlich ver-
    antwortungsvoll damit umgehen . Deswegen sagen wir
    klar und deutlich: Eine Autobahngesellschaft ist nicht
    mit einer Privatisierung gleichzusetzen . Wenn wir als
    Bundestag und über uns dann auch die Bürgerinnen und
    Bürger hier weiter Einfluss haben wollen, dann müssen
    wir das ins Gesetz schreiben . Wir sind der Gesetzgeber,
    nicht die Regierung .


    (Kirsten Lühmann [SPD]: Richtig!)


    Ich kann deswegen alle nur zu ruhiger und gewissenhaf-
    ter Arbeit auffordern.

    An dieser Stelle ist zu sagen: Kommen Sie von der
    Koalition und Sie, Herr Minister, von Ihrem hohen Ross
    herunter! Ich schaue da auch den Vertreter des Wirt-
    schaftsministeriums an, den Herrn Staatssekretär .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Der Vertreter des Finanzministeriums hat sich in weiser
    Voraussicht schon verabschiedet . Er wusste wohl schon,
    was auf ihn zukommt . Wir brauchen keine Autobahnge-
    sellschaft, um Versicherungskonzerne zu pampern .

    Aber bitte kommen auch Sie, werte Kolleginnen und
    Kollegen von der Linken, von Ihrem hohen Ross herun-
    ter .