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ID1820312900

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    Plenarprotokoll 18/203 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20263 A Absetzung des Tagesordnungspunktes V c . . . 20263 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 20263 C Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 C I.13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/9809, 18/9824 . . . . . . . 20264 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20264 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20265 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20267 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20269 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 20271 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20274 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20275 D Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20276 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20278 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20279 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20281 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 20282 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20283 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20288 B Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 20290 A I.14 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/9821, 18/9824 . . . . . . . 20292 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20292 B Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20293 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20295 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20297 C Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20301 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 20302 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20303 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016II Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20304 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 20304 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 B Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20306 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20309 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20310 A Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20311 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20312 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20315 A Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Abgeordneten Peter Meiwald, Nicole Maisch, Harald Ebner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den Entwürfen der Kommis- sion für zwei Rechtsakte zur Festlegung wissenschaftlicher Kriterien für die Bestim- mung endokrinschädigender Eigenschaften im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmit- teln und Biozidprodukten (C(2016) 3751, C(2016) 3752) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes Schutz vor Hormongiften verbessern – Die Kriterien für endokrine Disruptoren müs- sen dem Vorsorgeprinzip entsprechen Drucksache 18/10382 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- rung des Conterganstiftungsgesetzes Drucksache 18/10378 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Atomkosten verursachergerecht anlas- ten –Kernbrennstoffsteuer beibehalten und anheben Drucksache 18/10034 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C Tagesordnungspunkt V: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Pro- tokoll vom 27. Juni 1997 zur Neufas- sung des Internationalen Überein- kommens vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“ Drucksachen 18/9877, 18/10314 . . . . . 20317 A – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 8. Oktober 2002 über den Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zum Internationalen Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Si- cherung der Luftfahrt „EUROCON- TROL“ entsprechend den verschie- denen vorgenommenen Änderungen in der Neufassung des Protokolls vom 27. Juni 1997 Drucksachen 18/9878, 18/10314 . . . . . 20317 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Inte- gration und zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen Drucksachen 18/9980, 18/10264, 18/10307 Nr. 12, 18/10397 . . . . . . . . . 20317 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20317 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20318 D Bernhard Daldrup (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20319 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . 20321 B d)–j) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 375, 376, 377, 378, 379, 380 und 381 zu Petitionen Drucksachen 18/10266, 18/10267, 18/10268, 18/10269, 18/10270, 18/10271, 18/10272 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20322 C Tagesordnungspunkt II: Wahlvorschlag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wahl der Mitglieder des Natio- nalen Begleitgremiums gemäß § 8 Absatz 3 des Standortauswahlgesetzes Drucksache 18/10377 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20323 A Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 III haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20264 C I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/9811, 18/9824 . . . . . . . 20323 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20323 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 20325 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20326 D Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20328 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20330 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20332 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 20334 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20335 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20335 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20337 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20338 A Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20339 D Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20341 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20343 B Antje Lezius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/9816, 18/9824 . . . . . . . 20345 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20346 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20347 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20348 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20349 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20350 D Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20352 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20353 D Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 20355 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20357 B Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20358 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 20359 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20361 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20364 C I.17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/9810, 18/9824 . . . . . . . 20366 A Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20366 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20368 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20369 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20371 B Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20372 B Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 20374 D Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 20375 C Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20376 D Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20378 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20379 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 20380 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20382 B Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20383 B Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20384 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20385 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20387 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20263 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Willi Brase (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20387 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Connemann, Gitta CDU/CSU 24.11.2016 De Ridder, Dr. Daniela SPD 24.11.2016 Gleicke, Iris SPD 24.11.2016 Heller, Uda CDU/CSU 24.11.2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Hintze, Peter CDU/CSU 24.11.2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 24.11.2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 24.11.2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schimke, Jana CDU/CSU 24.11.2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.11.2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24.11.2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 24.11.2016 Sütterlin-Waack, Dr. Sabine CDU/CSU 24.11.2016 Tank, Azize DIE LINKE 24.11.2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 24.11.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 24.11.2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 24.11.2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 203. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP IV Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP V Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP II Wahl zum Begleitgremium gemäß Standortauswahlgesetz EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Mark Helfrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist wie immer in
    den letzten Novemberwochen: Wir debattieren und be-
    schließen den Bundeshaushalt für das kommende Jahr
    mit seinen Einzelplänen für die Ressorts. Wie immer
    weist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales da-
    bei den größten und umfangreichsten Einzeletat auf. Wie
    immer sind der Opposition die vorgesehenen Leistungs-
    ansätze zu niedrig. Wie immer wähnt sie wieder einmal
    unseren Sozialstaat am Ende. Same Procedure as every
    Year.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Unsere Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslage ist seit Jah-
    ren unverändert gut. Wir haben ein gesundes Wirtschafts-
    wachstum, zuletzt von 1,8 Prozent. Das Ergebnis sind
    fast 43,8 Millionen Beschäftigte – Rekord. Gleichzeitig
    geht der Stellenaufbau weiter. Erstmals in der Geschich-
    te der Bundesrepublik waren mehr als 31,4 Millionen
    Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die
    Zahl der Erwerbslosen hat sich in den letzten zehn Jah-
    ren halbiert, und das ist ein Vierteljahrhunderttief. Nur
    dank dieser guten Ausgangslage können wir heute darü-
    ber debattieren, wofür wir Geld in der Arbeitsmarkt- und
    Sozialpolitik einsetzen.

    Wir müssen uns aber auch ins Gedächtnis rufen, dass
    eine solche gute Arbeitsmarktlage alles andere als ein
    Selbstläufer ist. Grundlage dafür ist und bleibt eine sta-
    bile Wirtschaft. Ich erinnere an die Zeit vor gut zehn Jah-
    ren, als es 5 Millionen Arbeitslose gab und die Situation
    in der Wirtschaft und bei den Sozialversicherungsträgern
    katastrophal war. Niemand möchte diese Zeiten wieder.
    Also lassen Sie uns gemeinsam darauf achten, dass diese
    gute Entwicklung so bleibt, wie sie ist. Lassen Sie uns
    endlich aufhören, richtige Arbeitsmarktreformen der
    vergangenen Jahre peu à peu zurückzudrehen, zum Bei-
    spiel durch die Frühverrentung gut qualifizierter älterer
    Arbeitnehmer.

    Im Sommer habe ich mich in meinem Wahlkreis bei
    Unternehmen und Betrieben umgeschaut. Die Stimmung
    ist gut. Die Auftragsbücher sind voll. Doch die Sorge,
    Stellen in Zukunft nicht mehr besetzen zu können, treibt
    alle um. Der Fachkräftemangel ist das Hauptproblem
    der Betriebe und setzt die Wirtschaft weiter unter Druck.
    Deutschlandweit haben nach einer aktuellen Studie
    49 Prozent der Unternehmen massive Probleme, offene
    Stellen zu besetzen.

    Klar ist inzwischen: Das Gros der Flüchtlinge kann
    aufgrund mangelnder Bildung und auch mangelnder
    Sprachkenntnisse auf absehbare Zeit unser Problem des
    Fachkräftemangels nicht lösen. Damit das aber mittel-
    fristig gelingt, ist es umso wichtiger, dass wir im nächs-
    ten Jahr zusätzlich 4,3 Milliarden Euro für die Integrati-
    on der Flüchtlinge ausgeben. 1,6 Milliarden Euro davon
    entfallen auf die aktive Eingliederung der Flüchtlinge in
    den Arbeitsmarkt. Deutsch lernen ist für die Integration
    der Flüchtlinge der Dreh- und Angelpunkt. Darüber sind
    wir uns in diesem Hause einig. Deshalb werden wir die
    Anzahl der berufsbezogenen Sprachkurse von derzeit
    20 000 auf 200 000 verzehnfachen.

    Innerhalb der Union sind wir uns darüber im Klaren:
    Es darf keine Wiederholung der Flüchtlingszuwanderung
    nach Deutschland wie im letzten Jahr geben; vielmehr
    müssen wir uns auch weiterhin gezielt um hochqualifi-
    zierte Fachkräfte aus Europa und Drittländern bemü-
    hen. Aus der ganzen Welt können seit 2013 bei einem
    Jobangebot Facharbeiter mit einer abgeschlossenen Aus-
    bildung in einem Mangelberuf in Deutschland arbeiten.
    Auch Hochqualifizierte in den MINT-Berufen sowie
    Hochschulabsolventen können bei einem entsprechen-
    den Mindesteinkommen in Deutschland arbeiten. Wir
    verfügen damit bereits heute im internationalen Vergleich
    über sehr offene und liberale Zuwanderungsregelungen.
    Deutschland ist nach den USA bereits das zweitgrößte
    Einwanderungsland der Welt.

    Den Befürwortern eines Einwanderungsgesetzes mit
    einem Punktesystem kann ich in diesem Zusammenhang
    nur eines sagen: Wir brauchen eine passgenaue Zuwan-
    derung in den Arbeitsmarkt und nicht in die Arbeitslo-
    sigkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer Menschen nach Deutschland holen will, ohne vor-
    her die Arbeitsplatzfrage zu klären, der ignoriert die In-
    teressen unseres Landes und vor allem auch die Sorgen
    und Bedürfnisse der Menschen. Für die meisten Bürger
    stehen derzeit eher Fragen von Recht und Ordnung im
    Mittelpunkt, etwa die Frage, wie sich die Ausreise von
    200 000 Menschen, die kein Bleiberecht in Deutschland
    haben, organisieren und durchsetzen lässt.

    Vor allem die links regierten Bundesländer tun sich
    damit schwer. Sie verfahren leider nach dem Motto: Ein-
    mal in Deutschland, immer in Deutschland. Die den Ber-
    liner Senat tragende Koalition hat den Abschiebestopp
    für Ausreisepflichtige sogar im Koalitionsvertrag festge-
    schrieben.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    Dr. Carola Reimann






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das ist rot-rot-grüne Politik.

    Nein, geltendes Abschieberecht muss konsequent
    durchgesetzt werden – jetzt hören Sie bitte zu –, auch um
    die Akzeptanz für Arbeitsmigration in der Bevölkerung
    nicht zu gefährden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir müssen unseren Blick aber genauso auf die Situ-
    ation der Menschen richten, die schon lange ohne Arbeit
    sind. Für Eingliederung in Arbeit und für die Betreuung
    und Vermittlung stellen wir knapp 8,9 Milliarden Euro
    zur Verfügung. Es ist auch gut, dass wir in diesem Haus-
    halt diesen Ansatz für das Programm „Soziale Teilha-
    be am Arbeitsmarkt“ um 150 Millionen Euro auf dann
    300 Millionen Euro verdoppeln. Auch das ist ein wichti-
    ges Signal, dass wir angesichts der Flüchtlinge die Lang-
    zeitarbeitslosen nicht vergessen.

    Unerwähnt bleiben darf auch nicht das Bundespro-
    gramm zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit, für das
    wir im nächsten Jahr 160 Millionen Euro zur Verfügung
    stellen. Ich habe mich in meinem Wahlkreis davon über-
    zeugen können, dass dieses Programm gut funktioniert
    und bei den Menschen ankommt.

    Bei mir in Schleswig-Holstein hat das Jobcenter Dith-
    marschen mit großem Einsatz tolle Erfolge erzielt. Es
    konnten mehr Langzeitarbeitslose in Arbeit vermittelt
    werden als geplant. Deshalb hat das BMAS auch noch
    zusätzliche Mittel bereitgestellt. – Herzlichen Dank nach
    Dithmarschen und herzlichen Dank an das BMAS.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Deutschland ist ein
    reiches Land. Kein Mensch mit Herz und Verstand will,
    dass Senioren ihren Lebensabend in Altersarmut verbrin-
    gen. Und doch zwingen ein paar Fakten zum Handeln.
    Die Menschen werden immer älter. Dadurch beziehen sie
    immer länger Rente.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Nur ein Teil der Menschen wird älter!)


    Die Jüngeren, die mit ihren Beiträgen und Steuern die
    Renten bezahlen, werden immer weniger. Das ist das
    eigentliche Problem, vor dem wir die Augen nicht ver-
    schließen dürfen. Es lässt sich auch nicht ideologisch
    lösen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Ja, dann fangt doch mal an!)


    Franz Müntefering brachte es bereits 2006 auf den
    Punkt – Zitat –:

    Da muss man kein Mathematiker sein, da reicht
    Volksschule Sauerland, um zu wissen: Wir müssen
    irgendetwas machen.

    Ja, meine Damen und Herren, das müssen wir.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Sie müssen das Richtige machen!)


    Ziel muss es aber sein, dass künftig weder die Versiche-
    rungsbeiträge noch die Steuerzuschüsse in die Renten-
    versicherung durch die Decke schießen. Also hören Sie

    auf mit dem Überbietungswettbewerb zulasten jüngerer
    Generationen.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Hören Sie auf mit so einem Unsinn wie „durch die Decke schießen“! Sie machen den Menschen Angst! Angstmacher!)


    Wichtig ist doch, dass die Beiträge zur Rentenversiche-
    rung auch für Jüngere bezahlbar bleiben müssen. Deshalb
    braucht Deutschland ein atmendes Rentensystem, das die
    steigende Lebenserwartung berücksichtigt. Ich sage den-
    jenigen, die das nicht akzeptieren können, wollen oder
    dürfen: Das ist kein sozialpolitischer Unfug, sondern aus
    gutem Grund in vielen europäischen Ländern sozialpoli-
    tische Realität.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Macht es nicht besser!)


    Sehr verehrte Damen und Herren, wir müssen aufpas-
    sen, dass aus der Rentenkomödie der jetzigen Rentnerge-
    neration keine Tragödie für die Jüngeren wird. Deshalb
    lassen Sie uns auch beim Thema Rente Politik für Gene-
    rationen machen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat Kerstin Griese für die

SPD-Fraktion das Wort


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kerstin Griese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Arbeits- und Sozialetat ist groß. Es sind fast 138 Mil-
    liarden Euro; wir haben es schon gehört. Das sind 42 Pro-
    zent des gesamten Bundesetats. Das zeigt, wie wichtig
    uns die Aufgabe des sozialen Zusammenhalts unserer
    Gesellschaft ist; denn zur öffentlichen Sicherheit, über
    die in dieser Haushaltsdebatte viel diskutiert wird, gehört
    eben auch die soziale Sicherheit. Deshalb investieren wir
    da so viel.

    Gerade angesichts unserer Debatten über Rechtspo-
    pulismus, über irrationale Diskurse, über Ängste ist es
    umso wichtiger, keine Ängste zu schüren, damit sich die
    Menschen sicher fühlen. Wir wollen sie vor den großen
    Lebensrisiken wie Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Ar-
    beitslosigkeit schützen. Sie sollen auch im Alter gut le-
    ben können. Genau das tun wir. Darum kümmern wir uns
    im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Deshalb investie-
    ren wir hier viel, und das ist gut so.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir Politikerinnen und Politiker sind doch allesamt
    dafür verantwortlich, etwas gegen die allgemeine Verun-
    sicherung zu tun; denn wir sorgen dafür, dass Menschen
    sicher und gut miteinander leben können, auch was ihre
    soziale Situation und ihren Arbeitsplatz angeht. Daran
    arbeiten wir im Ausschuss für Arbeit und Soziales sehr

    Mark Helfrich






    (A) (C)



    (B) (D)


    fleißig, zusammen mit dem Ministerium. Neun Gesetze
    haben wir 2014 verabschiedet, darunter so wichtige Din-
    ge wie den Mindestlohn und das Rentenpaket. Neun Ge-
    setze waren es 2015, und neun haben wir auch in diesem
    Jahr schon geschafft. Mit dem Bundesteilhabegesetz, den
    SGB-II-Regelsätzen und der großen und wichtigen Ren-
    tendebatte liegen noch viele wichtige Themen vor uns.

    Die Rente ist uns wichtig und teuer. Dafür stehen in
    diesem Haushalt 98,4 Milliarden Euro zur Verfügung.
    Das zeigt noch einmal, wie wichtig uns soziale Siche-
    rung ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Arbeitsmarkt – auch das haben wir schon gehört –
    ist in sehr guter Verfassung. 5,8 Prozent Arbeitslosigkeit
    ist ein neuer Niedrigstand, der beste Stand seit 25 Jahren.
    Das zeigt, dass wir hier gute Politik machen. Dafür danke
    ich zuallererst unserer Ministerin Andrea Nahles sowie
    allen, die im Ausschuss durch konstruktive Zusammen-
    arbeit daran mitwirken, aber auch durch Kritik; denn
    auch dadurch kann man besser werden.

    Fast 900 000 Menschen sind zu uns geflohen. Gerade
    weil der Arbeitsmarkt in so guter Verfassung ist, hatten
    wir die Chance, hierauf gut zu reagieren. Nicht immer
    ging alles sofort oder schnell genug, aber mit dem In-
    tegrationsgesetz konnten wir wichtige Weichen stellen,
    damit sich die Menschen durch das Lernen der Sprache,
    durch Arbeit, durch Ausbildung integrieren können. Ich
    glaube, das A und O ist, dass sie in Arbeit kommen.

    Aus einer aktuellen Studie will ich Ihnen eine sehr er-
    munternde, gute Zahl zitieren: 96 Prozent der Flüchtlin-
    ge sagen: Wir wollen in einem demokratischen System
    leben, wir wollen freie Wahlen, die Gleichberechtigung
    von Frauen und Männern und die Bürgerrechte. – Das
    zeigt, dass Integration bei uns gut gelingen kann. Darü-
    ber habe ich mich sehr gefreut.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Integration kostet Geld, und das stellen wir in diesem
    Haushalt bereit: Erhöhung der Mittel für die Sprachkurse,
    für die Integrationskurse, für die Jobcenter. Mir ist sehr
    wichtig, zu sagen: Deswegen wurde keinem Arbeitslo-
    sen, keinem Stadtteilprojekt, keiner sozialen Maßnahme
    Geld gestrichen. Im Gegenteil: Wir erhöhen die Mittel,
    um Langzeitarbeitslosen eine Perspektive zu geben. Wir
    verdoppeln die Mittel für das Programm „Soziale Teilha-
    be“, bei dem es gerade darum geht, Langzeitarbeitslosen
    die Möglichkeit zu geben, in Arbeit zu kommen. Auch
    das schafft Sicherheit; auch das schafft Integration.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Beides gehört zusammen: die Integration der Men-
    schen, die zu uns kommen, aber auch das Kümmern um
    die Menschen bei uns, die hier aufgewachsen sind und
    sich abgehängt fühlen. Beides gehört zusammen; beides
    schafft soziale Sicherheit. Deshalb noch einmal: Es ist so
    wichtig, dass wir gerade in einer Situation, wo es wirt-
    schaftlich gut geht, viel für die Menschen tun, die sich
    abgehängt fühlen, gerade für die Langzeitarbeitslosen.

    Ich will allen ganz herzlich danken, die im Aus-
    schuss – ich will das ausdrücklich sagen – außerordent-
    lich konstruktiv und in guter Atmosphäre zusammen-
    arbeiten. Das werden wir weiter tun – für den sozialen
    Zusammenhalt in unserem Land.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)