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    Plenarprotokoll 18/203 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20263 A Absetzung des Tagesordnungspunktes V c . . . 20263 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 20263 C Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 C I.13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/9809, 18/9824 . . . . . . . 20264 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20264 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20265 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20267 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20269 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 20271 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20274 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20275 D Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20276 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20278 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20279 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20281 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 20282 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20283 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20288 B Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 20290 A I.14 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/9821, 18/9824 . . . . . . . 20292 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20292 B Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20293 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20295 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20297 C Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20301 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 20302 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20303 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016II Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20304 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 20304 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 B Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20306 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20309 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20310 A Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20311 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20312 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20315 A Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Abgeordneten Peter Meiwald, Nicole Maisch, Harald Ebner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den Entwürfen der Kommis- sion für zwei Rechtsakte zur Festlegung wissenschaftlicher Kriterien für die Bestim- mung endokrinschädigender Eigenschaften im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmit- teln und Biozidprodukten (C(2016) 3751, C(2016) 3752) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes Schutz vor Hormongiften verbessern – Die Kriterien für endokrine Disruptoren müs- sen dem Vorsorgeprinzip entsprechen Drucksache 18/10382 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- rung des Conterganstiftungsgesetzes Drucksache 18/10378 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Atomkosten verursachergerecht anlas- ten –Kernbrennstoffsteuer beibehalten und anheben Drucksache 18/10034 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C Tagesordnungspunkt V: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Pro- tokoll vom 27. Juni 1997 zur Neufas- sung des Internationalen Überein- kommens vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“ Drucksachen 18/9877, 18/10314 . . . . . 20317 A – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 8. Oktober 2002 über den Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zum Internationalen Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Si- cherung der Luftfahrt „EUROCON- TROL“ entsprechend den verschie- denen vorgenommenen Änderungen in der Neufassung des Protokolls vom 27. Juni 1997 Drucksachen 18/9878, 18/10314 . . . . . 20317 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Inte- gration und zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen Drucksachen 18/9980, 18/10264, 18/10307 Nr. 12, 18/10397 . . . . . . . . . 20317 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20317 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20318 D Bernhard Daldrup (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20319 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . 20321 B d)–j) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 375, 376, 377, 378, 379, 380 und 381 zu Petitionen Drucksachen 18/10266, 18/10267, 18/10268, 18/10269, 18/10270, 18/10271, 18/10272 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20322 C Tagesordnungspunkt II: Wahlvorschlag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wahl der Mitglieder des Natio- nalen Begleitgremiums gemäß § 8 Absatz 3 des Standortauswahlgesetzes Drucksache 18/10377 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20323 A Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 III haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20264 C I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/9811, 18/9824 . . . . . . . 20323 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20323 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 20325 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20326 D Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20328 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20330 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20332 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 20334 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20335 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20335 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20337 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20338 A Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20339 D Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20341 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20343 B Antje Lezius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/9816, 18/9824 . . . . . . . 20345 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20346 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20347 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20348 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20349 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20350 D Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20352 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20353 D Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 20355 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20357 B Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20358 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 20359 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20361 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20364 C I.17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/9810, 18/9824 . . . . . . . 20366 A Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20366 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20368 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20369 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20371 B Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20372 B Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 20374 D Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 20375 C Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20376 D Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20378 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20379 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 20380 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20382 B Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20383 B Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20384 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20385 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20387 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20263 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Willi Brase (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20387 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Connemann, Gitta CDU/CSU 24.11.2016 De Ridder, Dr. Daniela SPD 24.11.2016 Gleicke, Iris SPD 24.11.2016 Heller, Uda CDU/CSU 24.11.2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Hintze, Peter CDU/CSU 24.11.2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 24.11.2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 24.11.2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schimke, Jana CDU/CSU 24.11.2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.11.2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24.11.2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 24.11.2016 Sütterlin-Waack, Dr. Sabine CDU/CSU 24.11.2016 Tank, Azize DIE LINKE 24.11.2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 24.11.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 24.11.2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 24.11.2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 203. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP IV Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP V Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP II Wahl zum Begleitgremium gemäß Standortauswahlgesetz EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Da einige vorhin fragten: Warum jetzt mit
    Aussprache? – Ich meine, dass die Aussprache in der Tat
    bisher deutlich gemacht hat, warum es zwingend notwen-
    dig ist, dass dazu zwei oder drei Sätze verloren werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich fand es ein bisschen schade, dass zuerst nur wir
    darauf drängen mussten, dass das stattfindet; denn es ist
    ein Gesetzentwurf in zweiter und dritter Lesung, der na-
    türlich für die Länder, für die Kommunen und für uns
    alle von ganz großer Bedeutung ist, da er zwei Elemente
    beinhaltet: die Frage der Entlastung der Kommunen ins-
    gesamt und die Frage der Leistungen des Bundes für die
    Beteiligung an den Kosten der Integration. Es ist ganz
    zentral, dass der Bund hier seine Verantwortung gegen-
    über den Ländern und Kommunen übernimmt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will heute deutlich machen, warum ich trotz erheb-
    licher Bedenken, was die Frage des Verteilungsschlüssels
    angeht – die sind massiv, und die sind in diesem Gesetz-
    entwurf, der jetzt vorliegt, nicht gut geregelt –, dennoch
    meiner Fraktion die Zustimmung zu diesem Gesetzent-
    wurf vorgeschlagen habe und wir deshalb heute auch
    in zweiter und dritter Lesung zustimmen. Es ist einfach
    überfällig. Schon im Jahr 2012 haben sich Bund und
    Länder darauf verständigt, bei der Verabschiedung des
    Fiskalpaktes zu sagen: Wir wollen alle gemeinsam dafür

    sorgen, dass die Kommunen um 5 Milliarden Euro über –
    so sagten wir damals noch – die Eingliederungshilfe ent-
    lastet werden. Daraus wurde bis heute faktisch nichts.
    Das muss man deutlich sagen. Diese Vereinbarung halten
    Sie mit diesem Gesetzentwurf auch nicht ein.

    Zum einen redet niemand mehr über die notwendige
    Entlastung durch den Bund bei der Eingliederungshilfe,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    sondern wir reden nur noch über das Bundesteilhabege-
    setz – ohne Finanzierungsfragen vonseiten des Bundes.
    Zum anderen reden wir hier inzwischen nicht mehr über
    5 Milliarden Euro für die kommunale Ebene, sondern
    plötzlich nur noch über 4 Milliarden Euro. Das ist ein
    Punkt, bei dem – das haben wir doch so vereinbart – die-
    ses Parlament ein Wörtchen mitzureden hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da kann man doch nicht einfach sagen: Das haben die
    Ministerpräsidentinnen und -präsidenten auf der MPK
    mit der Kanzlerin nun einmal so verhandelt. – Klamm-
    heimlich werden jetzt aus den 5 Milliarden Euro nur
    noch 4 Milliarden Euro für die Kommunen. Das halte ich
    für falsch, dafür gibt es keine sachliche Begründung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das war so vereinbart, und das halten wir an dieser Stelle
    nicht ein.

    Zweiter Punkt: Gestern in der Generaldebatte zum
    Bundeshaushalt hat die Bundeskanzlerin selbst in Bezug
    auf die kommunale Ebene noch gefragt, Herr Rehberg:
    Wie können wir eigentlich punktgenau helfen? – Jeder
    und jede von uns, der oder die hier sitzt und sich mit dem
    Thema kommunale Entlastung und Weitergabe von Bun-
    desmitteln an die Kommunen befasst, weiß ganz genau,
    dass Ihr Verteilschlüssel keine punktgenaue Hilfe ist;


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    denn für die finanzschwachen Kommunen findet mit Ih-
    rem Verteilschlüssel weniger Entlastung statt als für die
    finanzstarken Kommunen. Wie wollen Sie den finanz-
    schwachen Kommunen denn diesen Finanzschlüssel er-
    klären?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir haben nach dem Verteilungsschlüssel, den Sie
    hier vorschlagen, die Situation, dass Frankfurt am
    Main – ich nenne nur ein paar Beispiele, wir könnten
    auch viele andere Städte erwähnen – mit 127 Euro pro
    Einwohnerin und Einwohner entlastet wird. Düsseldorf
    wird mit 102 Euro pro Einwohnerin und Einwohner ent-
    lastet, während zum Beispiel strukturschwache Städte
    wie Gelsenkirchen oder Herne mit 75 oder 62 Euro ent-
    lastet werden. Wo sind denn da punktgenaue Hilfen, Herr
    Rehberg? Wo ist das denn?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Bernhard Daldrup LINKEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das stimmt nicht!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    – Doch, das stimmt; denn Sie legen ja viel mehr Wert
    auf den Umsatzsteueranteil als auf den Kosten-der-Un-
    terkunft-Anteil. Deshalb ist es genau so, wie ich sage.

    Wir können das auf alle anderen Städte und Gemein-
    den beziehen. Die Städte und Gemeinden, die es wirklich
    nötig hätten, die strukturschwach sind, in denen Arbeits-
    losigkeit herrscht, die besondere Strukturhärten und hohe
    Kosten der Unterkunft haben, werden weniger entlastet
    als diejenigen, die gewerbesteuer- und einkommensteu-
    erstark sind. Das ist Fakt, und das ist ein Fehler in diesem
    Gesetz und im Verteilschlüssel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da nützen auch alle Appelle der Kanzlerin, dass wir kein
    Gießkannenprinzip wollen, nichts; denn faktisch setzen
    Sie das im Verteilschlüssel um.

    Dennoch wird meine Fraktion heute zustimmen; denn
    es geht um eine Entlastung der kommunalen Ebene.


    (Beifall des Abg. Bernhard Daldrup [SPD])


    Deshalb haben wir gesagt: Es ist wichtig, dass der Bund
    seine Verantwortung übernimmt, sowohl bei den Kosten
    der Integration als auch bei der Entlastung der Kom-
    munen, auch wenn der Verteilschlüssel falsch ist und
    es mich ärgert, dass wir als Parlament nicht so selbst-
    bewusst waren, die Auseinandersetzung mit der Minis-
    terpräsidentenkonferenz zu suchen. Die kommunalen
    Spitzenverbände werden sich jetzt im Hinblick auf den
    Verteilschlüssel an die Länder wenden müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Damit kommen wir zur Abstimmung.

Der Haushaltsausschuss empfiehlt in seiner Beschluss-
empfehlung auf Drucksache 18/10397, den Gesetzent-
wurf der Bundesregierung auf Drucksache 18/9980 und
18/10264 in der Ausschussfassung anzunehmen. Ich bitte
diejenigen, die dem Gesetzentwurf in der Ausschussfas-
sung zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Gesetzent-
wurf ist damit in zweiter Beratung mit den Stimmen von
CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen bei Enthal-
tung der Fraktion Die Linke angenommen.

Dritte Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Gesetz-
entwurf ist in dritter Beratung mit dem gleichen Stim-
menverhältnis angenommen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschlie-
ßungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf
Drucksache 18/10398. Wer stimmt dafür? – Die Grünen
und die Linken. Wer stimmt dagegen? – SPD und CDU/
CSU. Enthaltungen? – Damit ist der Entschließungsan-
trag abgelehnt.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte V d bis j auf. Wir
kommen zu den Beschlussempfehlungen des Petitions-
ausschusses.

Tagesordnungspunkt V d:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 375 zu Petitionen

Drucksache 18/10266

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthal-
tungen? – Die Sammelübersicht 375 ist einstimmig an-
genommen.

Tagesordnungspunkt V e:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 376 zu Petitionen

Drucksache 18/10267

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen – Wer ent-
hält sich? – Die Sammelübersicht 376 ist mit den Stim-
men der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der
Fraktion Die Linke bei Enthaltung der Fraktion Bünd-
nis 90/Die Grünen angenommen.

Tagesordnungspunkt V f:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 377 zu Petitionen

Drucksache 18/10268

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Sammelübersicht 377 ist bei Enthaltung der
Fraktion Die Linke angenommen.

Tagesordnungspunkt V g:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 378 zu Petitionen

Drucksache 18/10269

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Sammelübersicht 378 ist einstimmig ange-
nommen.

Tagesordnungspunkt V h:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 379 zu Petitionen

Drucksache 18/10270

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Die Sammelübersicht 379 ist gegen die Stim-
men von Bündnis 90/Die Grünen angenommen.

Tagesordnungspunkt V i:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Britta Haßelmann






(A) (C)



(B) (D)


Sammelübersicht 380 zu Petitionen

Drucksache 18/10271

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Sammelübersicht 380 ist gegen die Stimmen
der Fraktion Die Linke angenommen.

Tagesordnungspunkt V j:

Beratung der Beschlussempfehlung des Petiti-
onsausschusses (2. Ausschuss)


Sammelübersicht 381 zu Petitionen

Drucksache 18/10272

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Wer ent-
hält sich? – Sammelübersicht 381 ist mit den Stimmen
der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Oppo-
sition angenommen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt II auf:

Wahlvorschlag der Fraktionen CDU/CSU, SPD,
DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Wahl der Mitglieder des Nationalen Begleit-
gremiums gemäß § 8 Absatz 3 des Standort-
auswahlgesetzes

Drucksache 18/10377

Hierzu liegen Wahlvorschläge der Fraktionen CDU/
CSU, SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen auf
Drucksache 18/10377 vor. Wer stimmt für diese Wahl-
vorschläge? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Die Wahlvorschläge sind einstimmig angenommen.

Wir können die Haushaltsberatungen fortsetzen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt I.15 auf:

Einzelplan 11
Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Drucksachen 18/9811, 18/9824

Berichterstatter zu diesem Einzelplan sind die Abge-
ordneten Ekin Deligöz, Axel E. Fischer, Ewald Schurer
und Dr. Gesine Lötzsch.

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 96 Minuten vorgesehen. – Ich sehe kei-
nen Widerspruch dazu. Dann ist das so beschlossen.

Ich darf Sie bitten, die Plätze einzunehmen. – Ich er-
öffne die Aussprache. Das Wort hat Dr. Gesine Lötzsch,
Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herzlichen Dank. – Frau Präsidentin! Meine sehr ge-

    ehrten Damen und Herren! Sie, Frau Ministerin Nahles,
    haben gerade in den Medien davor gewarnt, unhaltbare
    Rentenversprechungen zu machen, und Sie haben schon
    einmal kräftig in Richtung Linke ausgeteilt.


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Unglaublich!)


    dpa zitiert Sie:

    Das kann sich nur die Linkspartei leisten, die sich
    einen feuchten Kehricht darum kümmert, was es
    kostet.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Voll daneben, die Ministerin!)


    – Gut, dass Sie dazu klatschen. – Ich sage Ihnen, Frau
    Nahles: Das ist eine grandiose Fehleinschätzung. Wir
    Linke haben ein durchgerechnetes Rentenkonzept.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Außerdem müssen wir noch einmal betonen: Die Grund-
    lage für eine gute Rente sind gute Löhne.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sorgen wir endlich gemeinsam dafür, dass die Menschen
    nicht mehr in prekäre Arbeitsverhältnisse gezwungen
    werden.

    Die Kanzlerin hat in den vergangenen Wahlkämpfen
    den Ostdeutschen immer wieder gerechte Renten ver-
    sprochen. Auch dieses Rentenversprechen ist gebrochen
    worden, und das ist nicht hinnehmbar.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Jahr 2013 hat der Spitzenkandidat der SPD, Herr
    Steinbrück – er ist damals gescheitert –, die Angleichung
    der Ostrenten an das Westniveau versprochen. Es wäre
    Ihre Aufgabe gewesen, Frau Nahles, dieses Versprechen
    endlich umzusetzen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Schon über ein Vierteljahrhundert werden die Menschen
    im Osten hingehalten. Ich kann Ihnen sagen, wie sie das
    empfinden: Die Menschen empfinden das als permanen-
    ten Wahlbetrug, und das sollte sich hier niemand leisten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren, wir brauchen ein solidari-
    sches Netz, das vor Altersarmut schützt. Deshalb sagt die
    Linke: Wir brauchen eine solidarische Mindestrente von
    1 050 Euro im Monat. Das wäre der richtige Weg. Stim-
    men Sie zu. Beschließen wir gemeinsam die solidarische
    Mindestrente.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir müssen zuerst das Rentenniveau stabilisieren und es
    danach wieder auf lebensstandardsichernde 53 Prozent
    anheben.


    (Beifall bei der LINKEN – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer soll das bezahlen?)


    – Zur Finanzierung will ich Ihnen noch Folgendes sagen:
    Eine solidarische Rente gibt es nur, wenn wir endlich
    auch den Reichtum in unserem Land anfassen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Vizepräsidentin Ulla Schmidt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Diese Erkenntnis hatten Sie, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen, vor der Bundestagswahl 2013; aber danach haben
    Sie sie nicht umgesetzt. Frau Nahles, für Ihre Vergess-
    lichkeit können Sie die Linke nicht kritisieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Aufgaben, und lassen
    Sie bitte unfaire Unterstellungen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eigentlich hatten Sie angekündigt, noch vor Ende der
    Haushaltsberatungen, Ihre Rentenvorschläge auf den
    Tisch zu legen. Ich glaube, es ist Taktik, dass das ver-
    schoben wurde; denn andernfalls hätten wir diese Vor-
    schläge hier besser, konkreter und auf den Haushalt be-
    zogen diskutieren können.

    Meine Damen und Herren, die Bundesregierung be-
    tont gern – das werden wir gleich wieder hören –, wie
    viel Geld im Bereich Arbeit und Soziales ausgegeben
    wird. Machen wir einmal ein Gedankenexperiment.
    Schauen wir uns einmal den Haushalt Ihres Ministeriums
    ohne den Rentenzuschuss an, und vergleichen wir dann
    das, was übrig bleibt, mit dem Rüstungshaushalt.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    – Man muss ja im Zusammenhang denken. Das ist unsere
    Aufgabe als Politikerinnen und Politiker: sich nicht nur
    mit Einzelfragen zu beschäftigen.


    (Beifall bei der LINKEN – Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Ohne Freiheit keine Rente!)


    Der Etat des Verteidigungsministeriums umfasst
    37 Milliarden Euro. Das ist wirklich ein Ausgabenre-
    kord. Damit ist es der zweitgrößte Haushalt aller Mi-
    nisterien. Wenn wir, wie gesagt, den Rentenzuschuss
    he rausrechnen, ist im Haushalt von Arbeit und Soziales
    nur noch wenig mehr drin. Der Höhepunkt war für mich
    in der Schlussrunde, in der Bereinigungssitzung, dass im
    Bereich Arbeit und Soziales noch einmal um 1 Milliarde
    Euro gekürzt wurde, während bei Frau von der Leyen für
    die Bundeswehr 1,5 Milliarden Euro draufgelegt wurden.
    Das ist eine völlige Fehlgewichtung. Das ist die Höhe.
    Das können wir nicht hinnehmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung ha-
    ben die Autoren festgestellt – ich zitiere mit Erlaubnis
    der Präsidentin –:

    Wir waren überrascht, dass trotz steigender Be-
    schäftigung in Europa das Armutsrisiko, auch in
    Deutschland, nicht geringer wird.

    Meine Damen und Herren, wir alle müssen uns doch
    ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, warum Ihre
    Politik trotz Wachstums eben nicht das Armutsrisiko ver-
    ringert. Das hängt doch mit prekären Arbeitsverhältnis-
    sen zusammen, mit zu niedrigen Löhnen und damit, dass
    die Menschen nicht planen können. Gerade junge Men-
    schen stolpern von einem Minijob oder Praktikum in das

    andere. Damit muss endlich Schluss sein. Die Menschen
    müssen ihr Leben wieder planen können.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Das ist doch Unfug, was Sie da erzählen!)


    Abschließend: Wir haben im Rahmen der Haushalts-
    debatte auch über die Höhe des Hartz-IV-Regelsatzes ge-
    sprochen. Völlig klar ist: Dieser Satz ist zu niedrig.


    (Dr. Matthias Zimmer [CDU/CSU]: Das wussten Sie doch schon vorher! Darüber brauchen wir doch gar nicht zu diskutieren!)


    Die Linke fordert in einem ersten Schritt, den Betrag auf
    560 Euro anzuheben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Zweite, was uns ungeheuer wichtig ist: Es muss
    endlich Schluss mit den Sanktionen für Arbeitslose sein.
    Die Sanktionen, die immer noch ausgeübt werden, wi-
    dersprechen unserem Menschenbild.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Hartz IV ist das Mindestniveau. Wer vom Mindestniveau
    noch etwas heruntersanktioniert, der handelt gegen das
    Grundgesetz. Darum sind wir der Auffassung: Die Sank-
    tionen verstoßen gegen das Grundgesetz. Hier müssen
    wir endlich wieder grundgesetzkonform handeln.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Sie können ja eine Verfassungsklage anstrengen! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE], zum BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Da können die Grünen ja auch klatschen! Nach ihrem Parteitag! – Gegenruf des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Grundgesetzwidrig“ ist so eine Sache!)


    Sie erinnern sich vielleicht, Kolleginnen und Kollegen
    von der SPD, dass der damalige Minister Müntefering im
    Januar 2010 während Ihrer Fraktionssitzung gesagt hat:
    Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. – Die Aufregung
    in Ihrer Fraktion war damals groß.


    (Zuruf von der SPD: Das ist doch Diffamierung!)


    Diese Aufregung sollte nicht nur verbal sein. Setzen Sie
    es endlich um! Machen Sie Schluss mit der Sanktions-
    praxis!

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)