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ID1820301100

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    Plenarprotokoll 18/203 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20263 A Absetzung des Tagesordnungspunktes V c . . . 20263 B Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 20263 C Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20264 C I.13 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/9809, 18/9824 . . . . . . . 20264 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20264 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20265 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20267 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20269 A Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 20271 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20274 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20275 D Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20276 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20278 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20279 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20281 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 20282 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20283 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20285 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20286 B Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20287 A Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20288 B Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 20290 A I.14 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/9821, 18/9824 . . . . . . . 20292 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20292 B Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20293 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20295 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20297 C Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20299 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20301 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 20302 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20303 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016II Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20304 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 20304 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20305 B Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20306 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20309 B Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20310 A Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20311 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20312 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20315 A Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Abgeordneten Peter Meiwald, Nicole Maisch, Harald Ebner, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den Entwürfen der Kommis- sion für zwei Rechtsakte zur Festlegung wissenschaftlicher Kriterien für die Bestim- mung endokrinschädigender Eigenschaften im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmit- teln und Biozidprodukten (C(2016) 3751, C(2016) 3752) hier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes Schutz vor Hormongiften verbessern – Die Kriterien für endokrine Disruptoren müs- sen dem Vorsorgeprinzip entsprechen Drucksache 18/10382 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 B Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierten Gesetzes zur Ände- rung des Conterganstiftungsgesetzes Drucksache 18/10378 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Atomkosten verursachergerecht anlas- ten –Kernbrennstoffsteuer beibehalten und anheben Drucksache 18/10034 . . . . . . . . . . . . . . . . 20316 C Tagesordnungspunkt V: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Pro- tokoll vom 27. Juni 1997 zur Neufas- sung des Internationalen Überein- kommens vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Sicherung der Luftfahrt „EUROCONTROL“ Drucksachen 18/9877, 18/10314 . . . . . 20317 A – Zweite Beratung und Schlussabstim- mung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 8. Oktober 2002 über den Beitritt der Europäischen Gemeinschaft zum Internationalen Übereinkommen vom 13. Dezember 1960 über Zusammenarbeit zur Si- cherung der Luftfahrt „EUROCON- TROL“ entsprechend den verschie- denen vorgenommenen Änderungen in der Neufassung des Protokolls vom 27. Juni 1997 Drucksachen 18/9878, 18/10314 . . . . . 20317 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beteiligung des Bundes an den Kosten der Inte- gration und zur weiteren Entlastung von Ländern und Kommunen Drucksachen 18/9980, 18/10264, 18/10307 Nr. 12, 18/10397 . . . . . . . . . 20317 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20317 D Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20318 D Bernhard Daldrup (SPD) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . . 20319 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . 20321 B d)–j) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 375, 376, 377, 378, 379, 380 und 381 zu Petitionen Drucksachen 18/10266, 18/10267, 18/10268, 18/10269, 18/10270, 18/10271, 18/10272 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20322 C Tagesordnungspunkt II: Wahlvorschlag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wahl der Mitglieder des Natio- nalen Begleitgremiums gemäß § 8 Absatz 3 des Standortauswahlgesetzes Drucksache 18/10377 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20323 A Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 III haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20264 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . 20264 C I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Drucksachen 18/9811, 18/9824 . . . . . . . 20323 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20323 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 20325 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20326 D Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20328 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20329 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20330 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20332 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 20334 D Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20335 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20335 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20337 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20338 A Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20339 D Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20340 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20341 A Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20343 B Antje Lezius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20344 A I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Seni- oren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/9816, 18/9824 . . . . . . . 20345 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20346 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20347 B Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20348 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20349 C Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20350 D Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20352 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20353 D Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 20355 C Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20357 B Svenja Stadler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20358 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU). . . 20359 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20361 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20362 D Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20364 C I.17 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/9810, 18/9824 . . . . . . . 20366 A Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20366 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 20368 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20369 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20371 B Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20372 B Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 20374 D Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 20375 C Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20376 D Johannes Röring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20378 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20379 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 20380 B Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20382 B Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20383 B Jeannine Pflugradt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20384 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20385 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20387 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20263 203. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Willi Brase (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 203. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 24. November 2016 20387 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Connemann, Gitta CDU/CSU 24.11.2016 De Ridder, Dr. Daniela SPD 24.11.2016 Gleicke, Iris SPD 24.11.2016 Heller, Uda CDU/CSU 24.11.2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Hintze, Peter CDU/CSU 24.11.2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 24.11.2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 24.11.2016 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schimke, Jana CDU/CSU 24.11.2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.11.2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 24.11.2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 24.11.2016 Sütterlin-Waack, Dr. Sabine CDU/CSU 24.11.2016 Tank, Azize DIE LINKE 24.11.2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 24.11.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 24.11.2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 24.11.2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 203. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP IV Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP V Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP II Wahl zum Begleitgremium gemäß Standortauswahlgesetz EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



    Dass Moorburg nicht so ein Zukunftsprojekt ist, wie
    Sie als SPD immer behauptet haben, das können Sie jetzt
    auch nicht mehr laut sagen. Deswegen ist dieser Zwi-
    schenruf sowieso ein bisschen seltsam.

    Herr Minister, ich lege Wert darauf, dass Sie das auch
    ernst nehmen, wenn ich sage, dass das mit der Mikro-
    elektronik wichtig ist und dass ich nicht kritisiert habe,
    dass es auch einmal sein kann, dass man die Prioritäten
    ändert. Ich habe Sie nur mit Blick auf die kleinen und
    mittleren Unternehmen damit konfrontiert, dass Ihr eige-
    nes Ministerium auf meine Nachfrage gesagt hat: Richtig
    ist aber, dass diese sogar milliardenschwere Förderung
    nur zu unter 5 Prozent kleine und mittlere Unternehmen
    erreicht. – Deswegen habe ich gesagt, dass es nicht als
    Ersatzmaßnahme für die Förderung von kleinen und
    mittleren Unternehmen taugt. Ich bitte Sie, diese Argu-
    mentation auch so zu verstehen, wie ich es gesagt habe.

    Dass das in Zukunft auch für die kleinen und mittle-
    ren Unternehmen Potenzial hat, wenn wir bei der Mikro-
    elektronik stärker werden, das erkenne ich an. Aber Sie
    haben auf diesen Umstand auch noch zu reagieren: Was
    erreichen wir eigentlich in den Jahren 2016/2017 an För-
    derungen für kleine und mittlere Unternehmen, wenn wir
    wissen, dass dort über 70 Prozent von förderfähigen An-
    trägen liegen bleiben?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Der Grund, warum wir die dafür vorhandenen Förder-
    programme ausgebaut haben, ist, dass beides notwendig
    ist. Wenn Sie sagen, Sie finden es auch vernünftig für die

    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Kleinen und Mittleren, sich in der Mikroelektronik nicht
    abhängen zu lassen – –


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat sie vorher auch schon gesagt!)


    – Das hat sie vorher nicht gesagt.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, genau das! Sie agieren mit bewusstem Missverstehen darauf!)


    – Sie dürfen jetzt nicht glauben, dass das alte Sprichwort
    meiner Großmutter: „Was ich denk und tu, das trau ich
    jedem andern zu“, auch auf mich zutrifft.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das war das, was Sie da versucht haben.

    Aber lassen Sie uns doch einfach feststellen: Wir bei-
    de sind uns einig: Die Förderung der Mikroelektronik
    ist sinnvoll. Wir beide sind uns einig: Das hilft kleinen
    und mittleren Unternehmen. Und wir beide sind uns auch
    einig: Es wäre gut, wenn wir die mittelständischen För-
    derprogramme noch mehr, als es diese Koalition bereits
    getan hat, ausbauen würden.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    – Na, gucken Sie mal,


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Sie nähern sich mit rasanter Geschwindigkeit wirt-
    schaftspolitisch meinen Auffassungen. Das finde ich gut.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wird nicht besser!)


    – Ein bisschen Humor geht doch auch. Ihr habt doch
    gleich noch die Möglichkeit, mich zu beschimpfen, und
    werdet sie auch nutzen.

    Ich will noch zwei Bemerkungen machen. Eines ist
    hier etwas zu kurz gekommen, aber wir haben an anderer
    Stelle Gelegenheit, das auszuführen. Wir haben Gewal-
    tiges in der Energiewende geleistet. Übrigens ist keine
    der Prognosen, die zum Thema Windenergie aufgestellt
    wurden, eingetroffen – Ende des Ausbaus, Stopp der er-
    neuerbaren Energien –, als wir das EEG novelliert ha-
    ben. Wir nähern uns wieder Rekordjahren, zum Ärger
    von Michael Fuchs. Ich finde, wir haben gerade dort den
    Markt fit für die erneuerbaren Energien gemacht und die
    erneuerbaren fit für den Markt.

    Übrigens, Frau Kollegin, ich bin deshalb gegen gro-
    ße Förderprogramme für Speichertechnologien, weil sie
    nur eine Flexibilitätsoption darstellen. Sie haben sich
    an einer Stelle in Ihrer Rede massiv widersprochen. Sie
    können nicht für den Markt plädieren und dann mit einer
    Technologie Markteingriffe machen. Damit befördern

    Sie möglicherweise die falsche Technologie. Deswegen
    glaube ich, dass wir vieles richtig gemacht haben.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann haben Sie nicht zugehört!)


    Der letzte Punkt. Ich glaube, dass es auch richtig war,
    mit Mindestlohn und vielen anderen Dingen zu zeigen,
    dass wir die soziale Marktwirtschaft in unserem Land er-
    neuern. Das stimmt, und das ist der Grund, warum ich für
    die 15 000 Beschäftigten bei Kaiser’s Tengelmann kämp-
    fe – offensichtlich jetzt mit ziemlich großem Erfolg.


    (Beifall bei der SPD)


    Am Ende – das wird Frau Dröge nicht gefallen – ist
    all das, was wir jetzt erreichen, nur durch die Ministerer-
    laubnis überhaupt erreichbar gewesen; sonst würden die
    nicht einmal miteinander reden. Sie würden sich weiter
    zulasten der Beschäftigten bekämpfen. Ich glaube, dass
    das auch die Antwort auf die Verunsicherung in der Welt
    ist. Die Menschen bekommen zwei Angebote. Das eine
    Angebot lautet: Pass dich an, die Globalisierung ist eben
    so. – Das andere Angebot besteht darin, Mauern hoch-
    zuziehen.

    Wir geben ein drittes Angebot. Dazu zählt übrigens
    auch CETA. Wir geben das Angebot, für Rahmenbedin-
    gungen der sozialen Marktwirtschaft zu kämpfen, und
    zwar nicht nur national, sondern europäisch und inter-
    national. Das ist die beste Antwort, die in der Geschichte
    der Industrialisierung, in der Geschichte Europas und in
    der Geschichte unseres Landes überhaupt gegeben wur-
    de. Sie ist nicht aus dem 20. Jahrhundert; sie ist eine ganz
    moderne Antwort auch auf die Herausforderungen des
    21. Jahrhunderts. Aber wir müssen unter Beweis stellen,
    dass wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Zusammenhalt
    und Sicherheit in unserem Land geleistet werden, damit
    andere diesem Versprechen trauen und ihm folgen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Michael Schlecht für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Schlecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr

    Minister, wenn die 28-jährige Frau, die ein Studium her-
    vorragend absolviert hat und nach dem Studium zum
    dritten, vierten Mal nur in einem befristeten Job arbeiten
    kann, Ihre Rede gehört hätte, wenn der Leiharbeiter bei
    VW, dem wie 5 000 anderen Leiharbeitern in Aussicht
    gestellt worden ist, dass er demnächst bei VW über die
    Klinge springen kann, unter anderem auch wegen des
    Dieselskandals, Ihre Rede gehört hätte, in der Sie die Si-
    tuation hier in Deutschland so rosig malen, dann würden
    die sich veräppelt fühlen oder in der Sprache der Betrof-
    fenen: Die würden sich verarscht fühlen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bundesminister Sigmar Gabriel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Entschuldigung, das ist jetzt nicht besonders parlamen-
    tarisch, aber das ist die Sprache der Menschen draußen,
    oder das ist die Denke da draußen.

    Es wird immer mit großer Betroffenheit viel über die
    Rechtsverschiebung in unserem Lande geredet. Es wird
    auch gesehen, dass Leute Ängste haben usw., aber wenn
    man sich dann immer wieder nur hinstellt und alles, was
    hier in diesem Lande geschieht, beschönigt und so tut,
    als ob wir in der besten aller Welten leben würden, dann
    ist das selbst ein Beitrag, um dieser Rechtsverschiebung
    Vorschub zu leisten und Wasser auf die Mühlen der rech-
    ten Populisten zu lenken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber das viel größere Problem bei dieser ganzen Debat-
    te, auf das ich aufgrund der Zeit nur begrenzt eingehen
    kann, ist die Rechtsverschiebung, die wir in Europa ha-
    ben, und der Erfolg rechtspopulistischer Rattenfänger in
    anderen europäischen Ländern; denn diese Entwicklung
    bedroht die Idee eines friedlichen und sozialen und ver-
    einten Europas am meisten.

    Es wird immer wieder so getan – vor allen Dingen
    wird eine von Frankreich ausgehende Bedrohung gese-
    hen, dass dort möglicherweise ein weiblicher Trump auf
    den Schild gehoben wird –, als wäre das alles ein Pro-
    blem der anderen. Hier wird immer nur gesagt, unsere
    wirtschaftliche Entwicklung sei so hervorragend. Warum
    ist unsere wirtschaftliche Entwicklung denn so hervorra-
    gend? Sie basiert zentral darauf, dass seit 15 Jahren, po-
    litisch veranlasst, durch Deregulierung am Arbeitsmarkt,
    durch die Agenda 2010 Befristungen eingeführt worden
    sind, dass Leiharbeit, Werkverträge und vieles andere
    mehr ermöglicht worden sind und dass Deutschland in
    der Folge ein Land des Lohndumpings geworden ist.

    Trotz der verbesserten Lohnentwicklung der letzten
    zwei, drei Jahre, die Sie immer nur isoliert herausstellen,
    ist die Lohnentwicklung hierzulande heute nach wie vor
    katastrophal. Im Vergleich zum Jahre 2000 ist das Re-
    allohnniveau bezogen auf den einzelnen Beschäftigten
    gerade einmal 1 bis 2 Prozent höher als damals. Auf der
    anderen Seite hatten wir in diesen 15 Jahren aber einen
    Anstieg der Profite von 60, 70 Prozent. Das ist ein ganz
    eklatantes Auseinandergehen. Das kommt natürlich auch
    bei den Menschen an; aber das hat auch etwas damit zu
    tun, dass die vermeintliche ökonomische Stabilität auf
    einer sehr fragilen und auf einer sehr zynischen Kon-
    struktion basiert, die wirklich skandalös ist.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Entwicklung des Lohndumpings ist die zen-
    trale Ursache dafür, dass es vielen hier in Deutschland
    zwar scheinbar gut geht, dass es aber gleichzeitig genü-
    gend Abgehängte gibt, über die Sie nur in Sonntagsreden
    sprechen, ohne recht zu wissen, was man für sie machen
    kann. Der entscheidende Punkt ist, dass diese Lohnent-
    wicklung zentral dafür verantwortlich ist, dass Deutsch-
    land mit seiner überbordenden Konkurrenzfähigkeit die
    Ökonomien anderer europäischer Länder niederkonkur-
    riert hat. Gleichzeitig ist mit der Beschneidung der Lohn-
    entwicklung hier in Deutschland die Binnennachfrage
    stranguliert worden. Damit sind die Möglichkeiten von

    Unternehmen anderer Länder, in Deutschland Absatz zu
    finden, deutlich beschnitten worden. Das Ganze drückt
    sich in einem Leistungsbilanzüberschuss aus, der mittler-
    weile skandalöse 9 Prozent beträgt usw. Ich kann darauf
    jetzt hier nicht weiter eingehen.

    Die scheinbare Stabilität in Deutschland hat also sehr
    viel damit zu tun; sie geht zulasten anderer Länder. Wenn
    das so weitergeht, dann ist die Stabilität dieses Europas
    hochgradig gefährdet, und wir leisten damit einen Bei-
    trag, Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten in den
    anderen Ländern zu lenken. Das wird hier in Deutsch-
    land komplett ausgeblendet, und es wird auch komplett
    negiert.

    Dabei wäre es so einfach, die Entwicklung hier zu
    ändern. Wir müssten hier in Deutschland endlich, um
    unserer europäischen Verantwortung gerecht zu werden,
    eine solidarische Wirtschaftspolitik betreiben. Um aber
    auch den Abgehängten hier in Deutschland wieder in
    einer positiven Weise zu begegnen, müssten wir all die
    Lohndumping-Maßnahmen wie Befristungen, Leiharbeit
    wieder zurückdrängen. Die Bundesregierung und auch
    der Herr Minister – er ist gerade nicht da – brüsten sich
    ja damit, man habe so viel getan. Aber in den Ohren der
    Betroffenen klingt das doch nur wie Hohn. Die Lage auf
    dem Leiharbeitsmarkt ist schlechter geworden, das heißt,
    die Situation im Leiharbeitsbereich ist deutlich prekä-
    rer geworden. Wir bräuchten dringend eine Beendigung
    dieses Regimes der Leiharbeit; sie müsste eigentlich
    verboten sein. Ich finde, Sklavenarbeit gehört nicht ins
    21. Jahrhundert.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie müsste aber zumindest deutlich reguliert werden.

    Wir bräuchten endlich auch ein Verbot der sachgrund-
    losen Befristung, damit junge Leute selbst nach hervor-
    ragenden Berufsabschlüssen nicht mehr in Perspektiv-
    losigkeit, in Planlosigkeit geschickt werden. Das sind
    Maßnahmen, über die hier geredet werden muss, wenn
    es darum geht, Rechtspopulismus in Deutschland zu be-
    kämpfen und vor allen Dingen den drohenden Machtver-
    schiebungen in Europa zu begegnen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN)