Rede:
ID1820206700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 13
    1. Vielen: 1
    2. Dank,: 1
    3. Michael: 1
    4. Leutert: 1
    5. .: 1
    6. –: 1
    7. Nächster: 1
    8. Redner:Bartholomäus: 1
    9. Kalb: 1
    10. für: 1
    11. die: 1
    12. CDU/CSU-Fraktion: 1
    13. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank . – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Frau Ministerin, ich gehe fest davon aus,
    dass dies der letzte Haushalt ist, den Sie als Verteidi-
    gungsministerin zu verantworten haben . Ich muss sagen:
    Damit setzen Sie sich kein Denkmal . Sie kapitulieren vor
    Ihren eigenen Ansprüchen und sind damit auch geschei-
    tert . Sie sind angetreten, den Rüstungsbereich aufzuräu-
    men . Sie wollten die Kosten unter Kontrolle bringen . Sie
    wollten mehr Transparenz bei den Beschaffungsvorgän-
    gen . Sie wollten mehr Parlamentsbeteiligung durchset-
    zen .


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Alles geklappt!)


    Nichts davon hat geklappt .


    (Beifall der Abg . Heike Hänsel [DIE LINKE])


    Fest steht: Nicht nur die Kosten bei Großbeschaffungs-
    projekten wurden nicht unter Kontrolle gebracht; der
    ganze Etat ist außer Kontrolle geraten . Bis zum Jahr 2030
    wollen Sie 130 Milliarden Euro mehr investieren . Allein
    im nächsten Jahr soll es eine Steigerung in Höhe von
    2,3 Milliarden Euro geben, die größte Steigerung, die es
    in den letzten Jahren gegeben hat .


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Das ist doch super!)


    Ich nenne nur zwei Großprojekte, die unter der Ägide
    der Ministerin auf den Weg gebracht worden sind . Das
    erste Projekt ist die Beschaffung neuer Drohnen . Hier hat
    nicht einmal die Ausschreibung funktioniert . Der Mitbe-
    werber General Atomics klagt . Deshalb liegt das Projekt
    auf Eis .


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Sind Sie jetzt auch für bewaffnete Drohnen?)


    Das zweite Projekt sind die fünf neuen Korvetten . Wie
    sieht es hier mit der Transparenz aus?


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit TanDEM-X?)


    – TanDEM-X kommt noch .


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Die Linke ist für die Beschaffung von Drohnen ohne Vergabe!)


    Wir bekommen von Ihnen regelmäßig Rüstungsbe-
    richte mit Bedarfsplänen . Im März wurde uns gesagt, die
    fünf Korvetten der Marine seien ausreichend . Mehrere
    Monate später war das alles null und nichtig, weil in ei-
    ner Nacht-und-Nebel-Aktion beschlossen wurde, die An-
    zahl der Korvetten zu verdoppeln und fünf neue zu be-
    stellen . Liebe Kolleginnen und Kollegen, das hat nichts

    Karl-Heinz Wange






    (A) (C)



    (B) (D)


    mit Transparenz und Parlamentsbeteiligung zu tun . Das
    ist das Gegenteil .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael Brand [CDU/CSU]: Flexibilität!)


    Sie sind angetreten und haben gesagt, Sie würden an
    der Struktur der Bundeswehr nichts verändern . Die Neu-
    ausrichtung der Bundeswehr war die größte Reform, die
    die Bundeswehr erlebt hat; dort sind Obergrenzen festge-
    legt, zum Beispiel beim Personal . Sie haben gesagt, Sie
    hielten daran fest, und haben trotzdem Reformen durch-
    geführt; Sie nennen es nur einfach anders . Sie nennen es
    Trendwende: Trendwende Personal, Trendwende Mate-
    rial usw . usf . Zu guter Letzt wird mit diesem Haushalt
    beschlossen, eine neue Teilstreitkraft einzurichten, und
    zwar die Teilstreitkraft Cyberabwehr,


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Sehr gute Entscheidung!)


    um Angriffe über das Netz abwehren zu können . Das ist
    zweifellos eine wichtige Aufgabe; das wird niemand be-
    streiten . Aber auch da frage ich mich, wie es mit der Par-
    lamentsbeteiligung und der Transparenz aussieht .

    Fakt ist, dass diese Maßnahmen in ein allgemeines
    Konzept der Bundesregierung unter Federführung des
    BMI eingebunden werden sollen . Dieses Konzept liegt
    uns aber noch nicht vor . Weil es das Konzept noch nicht
    gibt, ist auch völlig unklar: Wer übernimmt welche Auf-
    gaben? Wie ist die Kompetenzverteilung? Was folgt da-
    raus für eine Struktur? Und damit einhergehend: Wie
    hoch sind die Gesamtkosten, um dieses Konzept umzu-
    setzen? – Da das nicht vorliegt, können wir bestimmte
    Dinge, die die Bundeswehr betreffen und die uns alle
    sehr viel angehen, nicht beurteilen, beispielsweise die
    Frage: Wie wird zwischen Auslandseinsatz und Nicht-
    einsatz im Inneren bei Cyberabwehr unterschieden? Wie
    ist die Parlamentsbeteiligung bei Mandatierung dieser
    Truppen? – Das alles ist nicht geklärt . Trotzdem wer-
    den Planstellen ausgebracht, wird Geld eingestellt, wird
    eine neue Teilstreitkraft aufgebaut . Das, liebe Ministerin,
    liebe Kolleginnen und Kollegen, hat nichts mit Transpa-
    renz, Planungssicherheit und Kostenkontrolle zu tun .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wie sieht es bei den Auslandseinsätzen aus? Einmal
    abgesehen davon, dass wir Linken prinzipiell gegen
    Kampfeinsätze sind: Wenn die Mehrheit des Hauses Sol-
    datinnen und Soldaten ins Ausland schickt, dann sollte
    man doch wenigstens davon ausgehen, dass es dafür eine
    moralisch glaubwürdige Grundlage gibt . Was ich damit
    meine, möchte ich gerne jetzt zitieren:


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Oha!)


    Die Parteien dieses Vertrags bekräftigen …, mit al-
    len Völkern und Regierungen in Frieden zu leben .
    Sie sind entschlossen, die Freiheit, das gemeinsa-
    me Erbe und die Zivilisation ihrer Völker, die auf
    den Grundsätzen der Demokratie, der Freiheit der
    Person und der Herrschaft des Rechts beruhen, zu
    gewährleisten .

    Dass das hier ein Linker zitieren muss! Es ist die Präam-
    bel des NATO-Vertrages .

    Ich frage Sie jetzt: Wenn das gilt, warum sind dann
    Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten in der Türkei sta-
    tioniert? Wenn das gilt, warum soll dann mit 58 Millio-
    nen Euro der Bundeswehrstützpunkt in der Türkei ausge-
    baut werden? Was hat die Politik der Türkei derzeit mit
    diesen Werten, mit Frieden, Freiheit, Demokratie und
    Herrschaft des Rechts, zu tun? Nichts .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Politik ist unglaubwürdig, und deshalb wenden
    sich viele Menschen von den etablierten Parteien ab .
    Glaubwürdig wäre es, die Soldaten abzuziehen, den
    Stützpunkt nicht auszubauen


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Es geht um den Kampf gegen den IS!)


    und der Türkei deutlich zu machen, dass ihre Politik
    nichts mit diesen Werten zu tun hat und deshalb auf die-
    sem Gebiet auch keine Kooperation stattfinden kann. 


    (Beifall bei der LINKEN)


    Unterm Strich bleibt festzustellen: Sie haben Ihre Zie-
    le im Kern nicht erreicht . Das Verteidigungsministerium
    hat zu viel Geld – Geld, das wir an anderer Stelle drin-
    gend benötigen . Hätten wir nämlich zum Beispiel mehr
    Geld für die Fluchtursachenbekämpfung oder hätten wir
    mehr Geld für Stabilisierungsmaßnahmen, zum Beispiel
    in Tunesien, oder hätten wir mehr Geld für Konfliktma-
    nagement, zum Beispiel im Südsudan, könnten wir damit
    viel sinnvoller und nachhaltiger für Sicherheit sorgen .


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/CSU]: Sagen Sie jetzt!)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Michael Leutert . – Nächster Redner:

Bartholomäus Kalb für die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Ich gehöre dem Bundestag ja schon
    eine Weile an, habe Zeiten erlebt, insbesondere nach dem
    Fall des Eisernen Vorhangs, nach dem Fall der Mauer, in
    denen in Europa ein Gefühl aufkam, Verteidigung wäre
    nicht mehr so wichtig . Es gab selbst in bürgerlichen Krei-
    sen viele Leute, die meinten, auf die Bundeswehr könne
    man verzichten


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    und Verteidigungsausgaben wären hinausgeschmissenes
    Geld . – Nur langsam! – Wenn Sie heute in die Bevölke-
    rung hineinhören, dann hören Sie, dass sich die Bürger
    sehr bewusst darüber sind, dass wir eine gute Verteidi-
    gungspolitik machen müssen und dass unsere Bundes-
    wehr gut ausgestattet sein muss . Die Wichtigkeit und Be-

    Michael Leutert






    (A) (C)



    (B) (D)


    deutung der Bundeswehr ist heute dem allergrößten Teil
    der Bevölkerung sehr bewusst; sie ist ihnen sehr wichtig .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Menschen wissen und spüren, dass sich die Welt
    dramatisch verändert und dass die Bedrohungen drama-
    tisch zugenommen haben . Zugleich erkennen sie, dass
    die Bedrohungslagen viel komplexer geworden sind . Wir
    müssen auch sehen, dass wir uns nicht mehr nur auf un-
    sere Partner verlassen können, vielleicht in Zukunft noch
    weniger als bisher – da müssen wir auch erst sehen, wie
    sich die Politik so mancher Administration entwickelt .

    Wir tragen Verantwortung für Frieden, für Freiheit,
    für Menschlichkeit, sowohl für die Menschen in unserem
    Land als auch in der Welt . Der Krisenbogen spannt sich
    mittlerweile von der östlichen Ukraine über Afghanistan
    bis weit in den arabischen und nordafrikanischen Raum .
    Wir glaubten in der Vergangenheit, dass wir zumindest
    nicht mehr von symmetrischen Bedrohungslagen ausge-
    hen müssten . Heute müssen wir erkennen: Auch dieser
    Bereich muss wieder in die Überlegungen einbezogen
    werden . Hinzu kommen natürlich die sogenannten asym-
    metrischen Bedrohungen durch den Terrorismus, die uns
    vor neue, wesentlich größere Herausforderungen stellen .
    Das Thema der Angriffe aus dem Cyberraum ist vorhin
    bereits angesprochen worden . Auf all diese Fragen und
    in all diesen Situationen müssen wir entsprechende Ant-
    worten geben .

    Der Haushalt für das Jahr 2017, den wir heute beraten,
    gibt Antworten auf die neuen Herausforderungen . Mit
    37 Milliarden Euro ist er der größte Verteidigungshaus-
    halt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland .
    Wir haben Schwerpunkte gesetzt, die uns sehr wichtig
    sind: im Bereich Materialerhalt, im Bereich Forschung
    und Entwicklung, aber auch, was die Einrichtung neuer
    Studiengänge in Hamburg und in München betrifft, ins-
    besondere für den Bereich Cybersicherheit . Wir haben
    auch beim Personal eine Trendwende eingeleitet . Wir ha-
    ben die Stellen für Reservistendienstleistende von 2 500
    auf 3 000 erhöht . Wir treffen Vorsorge im Bereich Cy-
    bersicherheit, im Bereich Aufklärung, in den Bereichen
    Luftraumüberwachung und Luftverteidigung und vieles
    andere mehr .

    Aber wir haben auch Vorsorge getroffen, um die Auf-
    gaben, die innerhalb der NATO vereinbart und uns zuge-
    wiesen sind, zu erfüllen; ich denke an Lufttransport und
    auch an Einsatzfelder zur See . Weil es Kollege Leutert
    eben angesprochen hat: Mit dem zusätzlich von uns be-
    schlossenen und mit Verpflichtungsermächtigungen aus-
    gestatteten Ansatz sollen fünf neue Korvetten beschafft
    werden . Diese werden wir nicht etwa zur Bekämpfung
    von „Seeungeheuern“ verwenden, wie Sie es, lieber Kol-
    lege Dr . Lindner,


    (Lachen des Abg . Michael Leutert [DIE LINKE])


    in einer Ihrer Anfragen bezeichnet haben . Vielmehr ver-
    wenden wir sie, um die Anforderungen, die sich aus un-
    seren Aufgaben ergeben, erfüllen zu können . Wenn es für
    eine solche Maßnahme sowohl vonseiten der NATO als

    auch vonseiten des Ministeriums, des Parlaments, des
    Verteidigungsausschusses und des Haushaltsausschus-
    ses, Impulse gibt und man sich auf ein entsprechendes
    Vorgehen verständigt, dann sollten wir als Parlamentari-
    er selbstbewusst genug sein und sagen: Das ist eine aus
    unserer Sicht richtige und notwendige Entscheidung . Ich
    bedanke mich dafür bei den zuständigen Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich will
    ein kleines Thema, aber für die Betroffenen sehr bedeu-
    tendes, noch ansprechen . Ich möchte die Stiftung für
    unverschuldet in Not geratene Soldaten ansprechen –
    Hintergrund waren die Radargeschädigten –, die wir
    eingerichtet haben . Wenn es auch kleine Beiträge sind:
    Für die Betroffenen ist es eine ganz wichtige Sache . Ich
    will aber auch betonen: Das war immer ein besonde-
    res Anliegen des Haushaltsausschusses . Ich stehe nicht
    an, dem früheren Kollegen und meinem Vorgänger als
    Hauptberichterstatter Jürgen Koppelin und auch dem
    jetzigen Agrarminister – damals in anderer Funktion –
    Christian Schmidt für die seinerzeitigen Anstrengungen
    und kreativen Beratungen zu danken . Wir haben die Vor-
    schläge gerne aufgenommen und sehen darin auch unser
    Anliegen aufgenommen, wenn ich das für meine zustim-
    menden Mitberichterstatterinnen und Mitberichterstatter
    sagen darf .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir brau-
    chen heute auch eine Antwort auf die Frage, wie wir
    Fachkräfte für die Bundeswehr gewinnen können . Wir
    brauchen eine Personalpolitik, die dafür sorgt, dass wir
    auch in sich verändernden Zeiten, insbesondere in Zeiten
    demografischer  Veränderungen,  hochqualifiziertes  Per-
    sonal bekommen . Die Bundeswehr benötigt Mitarbeiter,
    die bestens ausgebildet sind, die äußerst zuverlässig und
    loyal sind und die wissen, welch große Verantwortung sie
    übernehmen . Deswegen sind wir all jenen sehr dankbar,
    die sich zum Dienst in der Bundeswehr bereit erklären
    und damit dafür eintreten, dass unsere Werte verteidigt
    und geschützt werden können .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben in wichtigen Bereichen eine Trendwen-
    de eingeleitet . Generalinspekteur Wieker hat es bei den
    Petersberger Gesprächen nochmals zum Ausdruck ge-
    bracht – ich darf zitieren –:

    Es liegt auf der Hand, dass die drei Trendwenden
    in den Bereichen Finanzen, Personal und Material
    ganz wesentliche Voraussetzungen zum Erreichen
    der notwendigen Streitkräftestrukturen sind .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit dem jetzt
    vorliegenden Verteidigungshaushalt nehmen wir eine
    Weichenstellung vor . Diese Weichenstellung ist richtig .
    Die Trendwende muss natürlich verstärkt werden .

    Zum Schluss darf ich mich ganz herzlich bedanken
    bei meiner lieben Kollegin Mitberichterstatterin Karin

    Bartholomäus Kalb






    (A) (C)



    (B) (D)


    Evers-Meyer, beim Kollegen Dr . Lindner und beim Kol-
    legen Leutert . Auch wenn wir hier Diskussionen mit viel-
    leicht etwas schärferer Klinge führen: In der Sache kön-
    nen wir sehr gut zusammenarbeiten . Dafür möchte ich
    mich ganz herzlich bedanken . Ich wünsche der Frau Mi-
    nisterin alles Gute bei der Umsetzung dieses Haushalts .
    Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie natürlich
    auch den Angehörigen der Bundeswehr und den Solda-
    ten ebenfalls ganz herzlichen Dank und viel Glück bei
    der Erfüllung ihrer Aufgaben!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)