Rede:
ID1820205100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. Vielen: 1
    2. herzlichen: 1
    3. Dank,: 1
    4. Frank-Walter: 1
    5. Steinmeier: 1
    6. .: 1
    7. –Nächster: 1
    8. Redner:: 1
    9. Stefan: 1
    10. Liebich: 1
    11. für: 1
    12. die: 1
    13. Linke: 1
    14. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Alois Karl . Für die Würdigung haben

    Sie jetzt noch ein paar Sekunden mehr Redezeit bekom-
    men . – Jetzt hat der turbulente Außenminister das Wort,
    Außenminister Dr . Frank-Walter Steinmeier .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des
    Auswärtigen:

    Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen! Doris Barnett und Alois Karl haben es gesagt: Wir
    leben in Zeiten der Umbrüche, in Zeiten der Veränderun-
    gen . Manche haben geschrieben oder gesagt, es handele
    sich um Erdbeben, deren Schockwellen uns noch nicht
    sämtlich hier in Deutschland erreicht haben . Wenn man
    einen Blick darauf wirft, dann denkt man, dass es eigent-
    lich reicht: die Brexit-Entscheidung, von der wir heute
    Morgen gesprochen haben, die Gewalt in der Ostukraine,
    der tobende Krieg in Syrien und – Sie haben es in der

    vergangenen Woche an den Fernsehern gesehen – die In-
    stabilität in der Türkei; ich bin von dem Besuch dort mit
    mehr Sorgen zurückgekommen, als ich hingefahren bin .
    Und natürlich wird auch die Wahl von Donald Trump als
    neuem US-Präsidenten Veränderungen mit sich bringen,
    deren Richtung und Tragweite wir jetzt hier miteinander
    noch nicht absehen können .

    Veränderungen und Umbrüche können Sorgen ma-
    chen, sie können lähmen . Doch das, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, wäre genau die falsche Antwort . Klar ist
    für mich: Wir dürfen jetzt gerade nicht wie das Kanin-
    chen auf die Schlange starren, wir dürfen uns nicht von
    dem Erdbeben erschüttern lassen, sondern wir müssen
    Haltung zeigen und jetzt umso fester für Demokratie und
    Freiheit, für die offene Gesellschaft stehen, sie gerade
    jetzt verteidigen, wenn sie von anderen infrage gestellt
    werden, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir müssen uns mit Blick auf die Umbrüche unserer
    eigenen internationalen Verantwortung vergewissern
    und, wenn möglich, danach handeln . Es kommt jetzt
    umso mehr auf verlässliche und verantwortliche deut-
    sche Außenpolitik an . Sie braucht – ja, natürlich – klare
    Analyse, sie braucht Richtung und Orientierung, aber sie
    braucht eben – und darum sind wir heute hier – auch eine
    finanzielle Basis. 

    Wenn ich auf die letzten drei Jahre zurückschaue, wie
    Alois Karl es eben auch gemacht hat, und sehe, wie wir
    in diesen drei Jahren in vielen Bereichen der Außenpoli-
    tik neue und größere Verantwortung haben übernehmen
    müssen, dann zeigt sich, dass der Deutsche Bundestag –
    Michael Leutert, deshalb verstehe ich den Kleinmut gar
    nicht; Sie haben ja an vielen Entscheidungen mitge-
    wirkt – uns überhaupt erst die Spielräume eröffnet hat,
    um zu gestalten, um diese wachsende Verantwortung zu
    übernehmen und ihr gerecht zu werden . Dafür, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen, Ihnen allen hier im Deutschen
    Bundestag vorab meinen herzlichen Dank!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ruhiger, fürchte ich, wird es auch in der nächsten Zeit
    nicht werden . Und deshalb ist klar: Solange die Gewalt,
    das Morden und das Sterben nicht aufhören – ob in Syri-
    en, in Libyen, im Irak oder im Jemen –, so lange dürfen
    auch unsere Bemühungen um politische Lösungen nicht
    aufhören, gerade jetzt nicht, in diesen unsicheren Zeiten .

    So verzweifelt die Lage in Syrien, in Libyen und im
    Jemen ist: Wir dürfen uns der Ohnmacht nicht hingeben .
    Ja, viel zu viele Versuche mögen in der Vergangenheit
    gescheitert sein und viele sagen: „alles sinnlos“, aber ich
    finde, unsere Haltung muss  sein – und sie muss es vor 
    allen Dingen bleiben –: Aufgeben, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, ist keine Option .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg . Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Alois Karl






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das gilt auch für die Ostukraine . Erst vor weni-
    gen Wochen fand hier in Berlin das Spitzentreffen im
    Normandie-Format – Ukraine, Frankreich, Russland
    und Deutschland – statt . Für einige Tage, für vielleicht
    zwei Wochen hat sich die Situation deutlich verbessert,
    aber inzwischen ist die Sicherheitslage vor Ort wieder
    schlechter. Der Waffenstillstand wird wieder häufiger ge-
    brochen, und die Leidtragenden – das wissen wir alle –
    sind die Menschen in der Region, für die Gewalt und
    Unsicherheit schon viel zu lange zum grausamen Alltag
    gehören .

    Abwarten, Nichtstun, das ist keine Haltung, so über-
    nimmt man keine Verantwortung . Deshalb haben mein
    französischer Kollege Ayrault und ich unseren russischen
    und ukrainischen Kollegen in der letzten Woche vorge-
    schlagen, uns in der nächsten Woche erneut in Minsk zu
    treffen . „Das wievielte Mal?“, mögen manche fragen;
    ich habe aufgehört, zu zählen . Aber selbst wenn uns die
    große Lösung in diesen Tagen nicht gelingt: Solche Tref-
    fen, solche Gespräche sind einfach notwendig, um eine
    solche Situation – es wurde eben gesagt – nicht außer
    Kontrolle geraten zu lassen .

    Selbst wenn es schwierig ist und selbst wenn es ganz
    langsam geht, quälend langsam: Wir dürfen unsere Be-
    mühungen nicht abbrechen, das Minsker Abkommen
    Schritt für Schritt umzusetzen. Die Truppenentflechtung, 
    die wir begonnen haben, muss fortgesetzt werden . Die
    schweren Waffen, die schon abgezogen waren, aber dann
    zurückgeführt worden sind, müssen abgezogen werden,
    und zwar dauerhaft . Wir brauchen vor allen Dingen auch
    dort dringend Fortschritte in humanitären und wirtschaft-
    lichen Fragen .

    Alles das werden wir, so hoffe ich, am nächsten
    Dienstag besprechen . Ich hoffe, dass unsere russischen
    und ukrainischen Kollegen den Ernst der Lage ähnlich
    beurteilen wie wir . Beide Seiten sind gefordert, endlich
    sichtbare Beiträge zu einer dauerhaften Entspannung in
    der Ukraine zu liefern .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kolleginnen und Kollegen, wer versucht, die Um-
    brüche und Unsicherheiten dieser Wochen auszunutzen,
    um Geländegewinne einzustreichen, der handelt verant-
    wortungslos und macht die Lage noch schlimmer . Das
    sage ich vor allen Dingen mit Blick auf die Situation in
    Syrien dieser Tage . Dort geht das Morden weiter, jeden
    Tag . Im Osten Aleppos wurde jetzt auch das letzte funk-
    tionierende Krankenhaus – das übrigens mit deutscher
    Hilfe operierte – in Schutt und Asche gebombt . Für die
    Menschen in Ost-Aleppo heißt das, sie haben keinerlei
    Zugang mehr zu medizinischer Versorgung, gleichzeitig
    kommen täglich neue Verwundete hinzu .

    Das Regime in Damaskus geht mit Zynismus gegen-
    über dem eigenen Volk vor, militärisch unterstützt von
    Iran und Russland, angeblich um IS und al-Nusra zu
    bekämpfen, aber den Kampf gegen den IS gibt es aus
    unserer Sicht nicht, jedenfalls nicht vonseiten des Regi-
    mes . Im Übrigen – das lassen Sie mich hinzufügen –: Der
    Kampf gegen terroristische Gruppierungen – so notwen-

    dig er ist – kann niemals eine Rechtfertigung dafür sein,
    ganz Aleppo in Schutt und Asche zu legen .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Mit jedem weiteren Opfer, mit jeder Schule, die ge-
    troffen wird, mit jedem Krankenhaus, das zerstört wird,
    verstärkt sich die Logik der Gewalt immer noch mehr,
    ohne dass ein Ende dieses Wahnsinns auch nur ein Stück
    näher rücken würde . Vielleicht ganz im Gegenteil: Viel
    zu viele setzen im Augenblick auf das Machtvakuum
    nach den amerikanischen Wahlen und auf die militäri-
    sche Karte . Der Irrglaube, mit kleinsten militärischen
    Vorteilen in eine nächste Verhandlungsrunde mit einem
    neuen amerikanischen Präsidenten gehen zu müssen, ist
    leider weit verbreitet . Wenn das die Logik der Akteure
    ist, liebe Freunde, dann wird die Zeit bis Februar nächs-
    ten Jahres, bis eine neue amerikanische Administration
    im Weißen Haus sitzt, für die Menschen in Syrien ganz
    fürchterlich werden . Diese Logik müssen wir durchbre-
    chen . Die Gespräche über Waffenpausen und humanitä-
    re Hilfen dürfen auch jetzt, in dieser Übergangsphase in
    Washington, nicht zu Ende gehen . Sie haben gesehen:
    Gestern war der Sondergesandte der Vereinten Natio-
    nen, Staffan de Mistura, hier in Berlin . Er hat sich bei
    uns leidenschaftlich für die Fortsetzung dieser Gespräche
    eingesetzt . Ich habe ihm die Unterstützung der Bundes-
    regierung versichert . Aber ich bin mir sicher: Er hat auch
    die Unterstützung dieses gesamten Hohen Hauses .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es ist gut, dass wir über Waffenpausen und humanitä-
    re Hilfen reden . Aber das wird am Ende nicht ausreichen .
    Worauf es ankommt, ist, dass wir schon jetzt darüber
    nachdenken, wie wir den Menschen in der Region nach
    dem Ende der Kämpfe eine Perspektive geben können .
    Ich sage Ihnen – im Augenblick weniger mit Blick auf
    Syrien, sondern mit umso mehr Berechtigung mit Blick
    auf den Irak –: Ich hatte diese Woche auch meinen iraki-
    schen Außenministerkollegen mit seiner Delegation hier
    in Berlin zu Gast . Wir haben ausführlich über die militä-
    rische Lage in Mosul, der letzten Hochburg des IS, gere-
    det . Natürlich geht es jetzt zunächst einmal darum, den
    Kampf gegen den IS möglichst schnell und unter Vermei-
    dung so vieler ziviler Opfer wie möglich zu führen . Wir
    haben aber vor allen Dingen darüber gesprochen, wie es
    in Mosul weitergehen soll, wenn die Stadt – hoffentlich
    in einigen Wochen – vom IS befreit sein wird .

    Wie wichtig diese Stabilisierungsarbeit ist und warum
    wir uns so sehr darauf konzentrieren, haben unsere Er-
    fahrungen in Ramadi, Falludscha, aber vor allen Dingen
    in Tikrit gezeigt, wo wir sehr schnell nach der Befreiung
    die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen
    haben sicherstellen können . Mit geringen Mitteln wurden
    Wasser- und Stromleitungen wieder in Gang gesetzt bzw .
    wiederhergestellt, und es wurde ein Mindestmaß an Ge-
    sundheitsversorgung ermöglicht . Man sah auch Erfolge .
    Nach Tikrit, in eine Stadt, die ebenso vom IS besetzt war
    wie Mosul, sind 90 Prozent der Zivilbevölkerung zurück-

    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    gekehrt . Das ist die Erfahrung, die uns leitet . Deshalb ist
    die Stabilisierung heute ein Kern unserer außenpoliti-
    schen Arbeit .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Sie ist – lassen Sie mich das noch sagen – aber nicht des-
    halb ein Kern unserer außenpolitischen Arbeit, weil ich
    allein das für wichtig halte, sondern deshalb, weil wir
    da etwas tun können . Wir können das dank der Unter-
    stützung des Deutschen Bundestages tun, auch durch die
    Verbesserung der entsprechenden Möglichkeiten in den
    beiden letzten Haushalten . Ganz herzlichen Dank dafür!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg . Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Zum Schluss, meine Damen und Herren . Ich habe ge-
    sagt: Wir leben in einer Zeit der Veränderungen . – Mit
    Blick auf die USA können wir zum heutigen Zeitpunkt
    noch nicht genau sagen, wie sich diese Veränderun-
    gen politisch auswirken werden . Eines können wir mit
    Gewissheit sagen: dass der Dialog, die politischen Ge-
    sprächskanäle und die menschlichen Verbindungen über
    den Atlantik auch in Zukunft eine entscheidende Rolle
    spielen müssen und – da bin ich sicher – werden . Wir
    werben im Augenblick in Washington dafür, die trans-
    atlantischen Beziehungen, wie ich immer sage, als Fun-
    dament des Westens wertzuschätzen und zu pflegen. Wir 
    werden trotzdem abwarten müssen, wie sich die neue
    Administration dazu positioniert .

    Umso mehr freue ich mich, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, dass wir gerade in diesen Tagen – Doris
    Barnett hat es erwähnt – menschlich und kulturell neue
    Bande über den Atlantik haben knüpfen können . Nur mit
    der Unterstützung des Deutschen Bundestages konnte es
    am Ende gelingen, das Thomas-Mann-Haus in Kalifor-
    nien zu erwerben und es vor dem befürchteten Abriss zu
    bewahren . Dafür – für die Bereitstellung von Finanzmit-
    teln, aber vor allen Dingen für die schnelle Entscheidung,
    die es gegeben hat – sage ich meinen ganz herzlichen
    Dank .

    Das Thomas-Mann-Haus in Los Angeles war wäh-
    rend der NS-Herrschaft so etwas wie das Weiße Haus des
    Exils . Es war die Heimat für viele Deutsche, die gemein-
    sam für eine bessere Zukunft unseres Landes gestritten
    haben . Wenn damals in Thomas Manns Villa Künstler
    und Intellektuelle zusammenkamen, dann wurde, wie
    wir wissen, leidenschaftlich diskutiert: über Deutsch-
    land, über Amerika, über die Wege zu einer offenen Ge-
    sellschaft und – das kann man heute vielleicht gar nicht
    genug betonen – über das, was uns zusammenhält: das
    gemeinsame transatlantische Wertefundament .

    Ich  bin  davon  überzeugt:  In  einer  konfliktbeladenen 
    Welt brauchen wir genau solche Räume für den Dialog –
    erst recht auch wieder mit den USA . Mit solchen Räumen
    meine ich eben keine Echokammern, in denen wir uns
    selbst bestätigen . Ich meine Räume, die Platz schaffen
    für eine ehrliche Auseinandersetzung, für Austausch und
    Streitgespräch . Solche Räume zu schaffen, in denen wir
    Verschiedenheiten nicht ignorieren, sondern zum Gegen-

    stand des Gespräches – direkt miteinander und möglichst
    ohne mediale Verzerrungen und Zuspitzungen – machen,
    darum geht es, das ist Ziel unserer Auswärtigen Kultur-
    und Bildungspolitik . Auch dafür, dass Sie auch diese
    dritte, immer wichtiger werdende Säule der Außenpolitik
    unterstützen, sage ich abschließend meinen herzlichen
    Dank .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen herzlichen Dank, Frank-Walter Steinmeier . –

Nächster Redner: Stefan Liebich für die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stefan Liebich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Herr Steinmeier, dies ist wohl der letzte Haushalt, den
    Sie als Außenminister hier zu vertreten haben . Wir hatten
    in den letzten Jahren eine ganze Menge Differenzen, hin
    und wieder auch Gemeinsamkeiten . Aber wenn es nach
    mir geht – das muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen –, hoffe
    ich auch, dass es der letzte Haushalt einer Großen Koa-
    lition ist; denn es muss sich endlich etwas ändern hier in
    Deutschland .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Dr . Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Viele Menschen machen sich Sorgen über die Ent-
    wicklung in der Welt und haben wieder Angst . Ich kann
    das auch sehr gut verstehen . Die Welt ist ja nicht durch
    irgendwelche Naturgewalten aus den Fugen geraten, son-
    dern sie wurde durch eine falsche Politik auch der Bun-
    desrepublik Deutschland aus den Fugen geworfen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das muss nicht so sein . Es geht anders . Es gibt Alter-
    nativen, und ich will hier einige beschreiben . Deutsch-
    land kann sofort und direkt dazu beitragen, dass weniger
    Menschen getötet und in die Flucht getrieben werden .
    Herr Karl hat hier das Stichwort „Barmherzigkeit“ ins
    Spiel gebracht . Niemand hat die Bundesregierung ge-
    zwungen, allein im ersten Halbjahr 2016 Waffenlieferun-
    gen im Wert von über 4 Milliarden Euro zu genehmigen .
    Sie, Herr Steinmeier, sind Teil des Bundessicherheitsrats
    und tragen dafür mit die politische Verantwortung . Das
    war eine halbe Milliarde Euro mehr als im gleichen Zeit-
    raum des Jahres 2015 . Wo steht, dass Sie zehnmal so viel
    Munition für Kleinwaffen, mit denen die meisten Men-
    schen getötet werden, genehmigen mussten? Was mei-
    nen Sie, was mit dieser Munition passieren wird? Damit
    werden Menschen in Kriegen weit weg von uns getötet
    und verletzt . Und irgendwann werden sich Mütter und
    Väter fragen, ob sie ihren Kindern das weiter zumuten
    wollen, und machen sich dann vielleicht auf den Weg in
    eine Gegend der Erde, die friedlicher ist, zum Beispiel
    nach Oberndorf am Neckar, wo die Firma Heckler &
    Koch ihren Sitz hat .

    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sie müssen keine Panzerlieferungen nach Katar ge-
    nehmigen oder U-Boot-Lieferungen nach Ägypten er-
    lauben, mit denen Saudi-Arabien in seinem schmutzigen
    Krieg im Jemen unterstützt wird . Was hat das mit Barm-
    herzigkeit zu tun?


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dass Sie das trotzdem tun, wird hin und wieder mit Ent-
    scheidungen der Vorgängerregierung begründet . Aber
    was nützen Wahlen – das fragt man sich dann –, wenn
    ein SPD-Minister das Gleiche tun muss wie ein FDP-Mi-
    nister? Das muss doch anders gehen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch bei einem zweiten Thema hat die Außenpolitik
    der Bundesrepublik Deutschland eine Menge Fehler ge-
    macht . Ich war in der vergangenen Woche in Kairo . Dort
    haben mir Vertreter der ägyptischen Regierung gesagt,
    wie konstruktiv sie mit der Bundesregierung darüber
    verhandeln, dass ihre nördlichen Grenzen für Flüchtlin-
    ge geschlossen werden . Ich bin fast im Boden versun-
    ken vor Scham . Wissen Sie, was derzeit in Ägypten los
    ist? Das ägyptische Pfund ist, weil sein Wechselkurs
    freigegeben wurde, im Wert halbiert worden . Die Sub-
    ventionen für Grundnahrungsmittel und Benzin werden
    abgeschafft . Und täglich kommen Tausende Flüchtlinge
    nach Ägypten: aus Syrien, aus Libyen, aus noch ärmeren
    afrikanischen Ländern . Und wir verhandeln darüber, dass
    niemand hierher zu uns in die Europäische Union durch-
    gelassen wird .

    Wenn man früher über Grenzen, über sichere Gren-
    zen gesprochen hat, dann ging es um Schutz vor Fein-
    den . Heute geht es um Schutz vor Hilfesuchenden . Das
    ist eine Schande und das Gegenteil von Barmherzigkeit .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe vor wenigen Wochen in einer thüringischen
    Flüchtlingsunterkunft mit einer jungen Frau aus Afgha-
    nistan gesprochen . Sie hatte ihr wenige Monate altes
    Kind auf dem Arm und erzählte mir, wie und warum sie
    vor den Taliban geflohen ist. Und Sie geben Afghanistan 
    nur Geld – Omid Nouripour wies darauf hin –, wenn die
    afghanische Regierung die Flüchtlinge – traumatisierte
    Frauen, Kinder und alte Menschen – zurücknimmt . Für
    so ein Abkommen sollte man sich schämen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich werbe ja nun seit langem dafür, dass wir eine po-
    litische Alternative für unser Land vorstellbar machen .
    Natürlich sind die Hürden dafür riesig, gerade auch in
    der Außenpolitik . Aber gehen wir einmal davon aus, dass
    im kommenden Bundestag, wie in diesem, eine rot-rot-
    grüne Mehrheit sitzt .


    (Karl Holmeier [CDU/CSU]: Na!)


    Ist es dann unvorstellbar, gemeinsam anzuerkennen, dass
    die Kriege im Irak, in Libyen und in Afghanistan kei-
    ne Beiträge zu einer sichereren Welt waren und dass es
    Syrien nicht geholfen hat, dass vier von fünf ständigen

    Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates dort versuchen, die
    unterschiedlichen Konflikte militärisch zu entscheiden?

    Wer Außenpolitik nur auf ein Bekenntnis zu Kampf-
    oder Kriegseinsätzen reduzieren will, der nimmt ihr ih-
    ren Kern . Zu entscheiden, wie lange wie viele Soldaten
    in welches Land geschickt werden, wenn sowieso schon
    alles zu spät ist, hat doch mit Außenpolitik nichts zu tun .


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Stattdessen sollte sich eine rot-rot-grüne Bundesregie-
    rung für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung einsetzen
    und nicht mit ungerechten Freihandelsabkommen den
    Menschen im Süden die Lebensgrundlagen rauben . Sie
    sollte den Klimawandel als Bedrohung für den Weltfrie-
    den und Ursache für Flucht ernst nehmen und anpacken .

    Wenn wir sehen, dass die Bedarfe für Krisen- und
    Katastrophenhilfe steigen, dann muss man sich doch
    jetzt nicht beim Bundestag dafür bedanken, dass er die-
    sen Fehler der Bundesregierung wiedergutgemacht hat .
    Es ist doch ein Fehler der Bundesregierung, dass Sie zu
    wenig Geld eingestellt haben, und kein Anlass, dass wir
    uns jetzt gegenseitig bejubeln . Es war doch klar, dass das
    Geld nicht reichen wird .

    Wir müssen uns mehr Sorgen darüber machen, die
    0,7 Prozent des Bruttoinlandprodukts für Entwicklungs-
    hilfe zu erreichen, als darüber, die 2 Prozent Verteidi-
    gungsausgaben zu schaffen, die sich die NATO von uns
    wünscht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Gregor Gysi hat einmal, wie ich finde, ganz treffend 
    gesagt: Wenn wir nicht anfangen, die Probleme der Welt
    zu lösen, dann kommen diese Probleme zu uns . – Ich
    finde, gerade  in Zeiten,  in denen  rechte Populisten und 
    Demagogen diesseits und jenseits des Atlantiks auf dem
    Vormarsch sind, müssen progressive Kräfte Hoffnung,
    dass es auch anders geht, und nicht Angst machen .

    Niemand sagt, dass das leicht wird, aber ich glaube
    fest daran, dass eine Außenpolitik für Nachhaltigkeit, für
    Gerechtigkeit und für Frieden möglich ist .


    (Beifall bei der LINKEN)