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ID1820201400

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    Plenarprotokoll 18/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . 20159 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Un- terrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20159 B I .9 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20159 B Dr . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 20159 C Dr . Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 20165 B Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20172 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20175 D Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20179 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20182 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20184 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20186 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20188 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20190 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20192 A Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20193 D Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20194 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20196 B Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20197 D Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20199 B Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20200 B Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 20201 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20203 C I .10 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/9805, 18/9824 . . . . . . . 20201 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20201 D Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20206 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20208 A Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20209 A Dr . Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20211 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 20213 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20214 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20216 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20217 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20218 D Dr . Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20219 D Karl-Heinz Wange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20221 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016II I .11 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/9813, 18/9824 . . . . . . . 20222 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20222 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20223 D Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20225 A Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20226 D Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20228 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20231 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20232 B Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20234 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 20234 D Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20238 A Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20239 C I .12 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . . 20240 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20240 C Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20241 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20243 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 20244 C Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 20245 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20248 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20249 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20250 D Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20252 A Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20253 A Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20254 A Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20255 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20256 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20258 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20259 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20259 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20261 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20159 202. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 23. November 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Niema Movassat (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 202 . Sitzung . Berlin, Mittwoch, den 23 . November 2016 20261 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 23 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 23 .11 .2016 Gleicke, Iris SPD 23 .11 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 23 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 23 .11 .2016 Hennrich, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .11 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 23 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 23 .11 .2016 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 23 .11 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 23 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 23 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 23 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 23 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 23 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 23 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 23 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Bei manchen Reden der Opposition von gestern und heu-
    te – insbesondere von der ersten heute Morgen – habe
    ich den Eindruck gewonnen: Da fehlt jeder Sinn für die
    Realität im Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Haben Sie nicht zugehört, oder was?)


    Realität, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist nun ein-
    mal, dass wir seit zehn Jahren eine steigende Zahl von
    Erwerbstätigen haben . Realität ist, dass wir den tiefsten
    Stand der Arbeitslosigkeit haben . Bei den Erwerbstätigen
    haben wir übrigens eine wesentliche Zunahme gerade bei
    den  sozialversicherungspflichtig  Beschäftigten.  Das  ist 
    Fakt, meine Damen und Herren!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zur Realität gehört, dass die Löhne und Einkommen
    sowie die Renten gestiegen sind und weiter steigen . Das
    ist genauso Realität wie die Tatsache, dass unsere Wirt-
    schaft auf gesunden, kräftigen Beinen steht, sowohl was
    die Binnennachfrage als auch den Export betrifft, meine
    Damen und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das alles ermöglicht, dass wir den sozial Schwachen –
    denjenigen, die sich entweder zeitweise oder längere Zeit
    selber nicht helfen können – Leistungen gewähren kön-
    nen, wie sie andere mit uns vergleichbare Staaten eben
    nicht gewähren können . Auch das gehört zur Realität in
    diesem Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich finde, das erste und allerwichtigste Gebot für die 
    Politiker ist, dass man den Leuten wenigstens ehrlich
    sagt, wie die Lage ist und wo Probleme liegen .


    (Matthias W . Birkwald [DIE LINKE]: Ja, fangt doch mal an! Gute Idee!)


    Es ist ein Gebot der Ehrlichkeit, die Dinge und die Situ-
    ation aber auch nicht schlechter zu reden, als sie tatsäch-
    lich sind .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau! Aber sie haben kein Argument mehr, um den Sozialismus zu erklären!)


    Zur politischen Verantwortung gehört natürlich auch,
    dass wir das Erreichte nicht mutwillig gefährden dürfen .
    Damit komme ich zu einem Thema, das gerade in den
    letzten Tagen wieder eine Rolle gespielt hat, nämlich der
    Vorschlag der Grünen, die Vermögensteuer wieder ein-
    zuführen .


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Mit diesem Vorschlag machen Sie genau das, was Sie
    nicht machen dürfen . Dadurch würden nämlich die
    Struktur und die Substanz unserer Wirtschaft – insbe-
    sondere der mittelständischen Wirtschaft – und damit
    Arbeitsplätze gefährdet . Das ist der völlig falsche Weg .


    (Beifall  bei  der  CDU/CSU  –  Steffi  Lemke  [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da klatscht nicht einmal Ihr eigener Koalitionspartner!)


    In diesen Tagen war mehrfach die Rede davon, dass
    wir auch in diesem Jahr wieder einen Haushalt ohne neue
    Schulden vorlegen . Ich bin jetzt seit fast 30 Jahren in die-
    sem Haus und glaube, wir sollten uns wirklich immer
    wieder bewusst machen, dass es bis jetzt noch in keiner
    Legislaturperiode gelungen ist, vier Jahre hintereinander
    Haushalte ohne neue Schulden vorzulegen . Das ist eine
    grandiose Leistung, die man gar nicht hoch genug ein-
    schätzen kann .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Jurk [SPD])


    Ein Haushalt ohne Schulden ist auch kein Selbst-
    zweck, sondern macht auf verschiedenen Ebenen und aus
    verschiedenen Gründen Sinn . Es zeigt: Auf diese Regie-
    rung ist Verlass . Das, was am Anfang der Regierungszeit
    versprochen wurde, ist eingehalten worden, und zwar
    gegen viele Versuchungen; auch das muss man in Rede
    stellen .


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau!)


    Nicht alles, was wir in dieser Legislaturperiode finanzi-
    ell zu schultern hatten, war am Anfang vorauszusehen .
    Es war eine großartige Leistung, das durchzuhalten . Das
    zeigt unsere Verlässlichkeit .

    Durch diese Stabilitätspolitik wird außerdem auch der
    Grundstein dafür gelegt, dass für die notwendigen Maß-
    nahmen auch die entsprechenden Mittel vorhanden sind
    und dass für Investitionen – auch für Zukunftsinvestiti-
    onen – Spielraum ist . Das Allerwichtigste ist: Es wird
    deutlich, dass wir verantwortungsvolle Politik nicht für
    uns und die ältere Generation, sondern für unsere Kinder

    Thomas Jurk






    (A) (C)



    (B) (D)


    und Enkelkinder machen . Sie brauchen diese Chancen in
    diesem Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Jurk [SPD])


    Es ist uns gelungen, den Ländern die entsprechenden
    Mittel für die Kommunen an die Hand zu geben, damit
    diese ihre Aufgaben gut bewältigen können . Noch nie hat
    es eine Bundesregierung und ein Parlament gegeben, die
    so viel für die Kommunen und auch die Länderhaushal-
    te gegeben haben wie diese Bundesregierung und dieses
    Parlament in dieser Legislaturperiode .


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: So ist es!)


    Das ist wirklich einmalig und war auch notwendig; das
    ist richtig .

    Ich will aber auch darauf hinweisen: Es kommt jetzt
    schon darauf an, dass diese Gelder, die den Ländern und
    den Kommunen in einer Größenordnung wie nie zuvor
    gegeben wurden, auch richtig und für den Zweck ausge-
    geben werden, für den sie vorgesehen sind, beispielswei-
    se für den sozialen Wohnungsbau . Es macht wenig Sinn,
    die Mittel im sozialen Wohnungsbau zu verdreifachen,
    wie wir es mittlerweile getan haben, wenn diese Mittel
    von den Ländern nicht entsprechend ausgegeben werden,
    sondern im allgemeinen Haushalt untergehen und für ir-
    gendetwas anderes verwendet werden . Und auf der ande-
    ren Seite schimpft man dann darüber, dass es zu wenige
    Wohnungen gibt . Nein, hier müssen auch die Länder und
    die Kommunen ihre Verantwortung wahrnehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Thomas Jurk [SPD])


    Das Gleiche gilt übrigens auch für die Integrations-
    pauschale . Auch diese Mittel erhalten die Kommunen
    und die Länder, um ihre Aufgaben im Zusammenhang
    mit der Integration von Flüchtlingen erfüllen zu können .
    Sie dürfen nicht im allgemeinen Haushalt verschwinden .

    Zweitens aber gehört neben dieser zielgerichteten Ver-
    wendung auch dazu, dass die Länder ihre Aufgabe und
    ihre Verantwortung wirklich wahrnehmen . Da stellt sich
    mir schon die Frage, warum zum Beispiel die Schulen
    in Bayern in einem wesentlich besseren Zustand sind als
    die Schulen in Nordrhein-Westfalen . Das liegt doch nicht
    an uns .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE]: Das liegt auch an Ihnen!)


    Es stellt sich auch die Frage, warum die Kriminali-
    tät in manchen Ländern größer oder kleiner ist, warum
    die Aufklärungsquote in der Kriminalitätsbekämpfung
    in Bayern wesentlich höher ist als in anderen Ländern .
    Man kann sich auch die Frage stellen, warum in Bayern
    beispielsweise die Arbeitslosenquote in ländlichen Regi-
    onen teilweise sogar niedriger ist als in Ballungsgebie-
    ten . Das, meine Damen und Herren, hängt alles mit einer
    richtigen Politik in den jeweiligen Ländern zusammen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulli Nissen [SPD]: Und die Wiesen in Bayern sind grüner!)


    Das muss auch einmal gesagt werden .


    (Ulli Nissen [SPD]: Sogar die Berge sind höher in Bayern, wow!)


    Defizite in der Schulausstattung, Defizite in der Poli-
    zeiausstattung, Defizite in der regionalen Wirtschaftsför-
    derung können nicht allein vom Bund beseitigt werden,
    weil der Bund dafür gar nicht verantwortlich ist, sondern
    sie müssen vor Ort in den Ländern beseitigt werden . Da
    ist die Verantwortung der Bundesländer, der Länderre-
    gierungen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine gemeinsame Aufgabe ist zweifellos der Umgang
    mit den Flüchtlingen . Es ist völlig richtig, dass dieser
    Haushalt einen großen Schwerpunkt auf die Bekämpfung
    der Fluchtursachen legt, mit einer deutlichen Steigerung
    der Mittel beim Auswärtigen Amt und beim Bundesmi-
    nisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit . Das ist
    der richtige Ansatz; denn da wird dafür gesorgt, dass sich
    die Menschen erst gar nicht auf den lebensgefährlichen
    Weg machen, sondern dass sich die Bedingungen in ihren
    Heimatregionen verbessern . Trotzdem wissen wir, dass
    wir da noch eine gewaltige Aufgabe vor uns haben, und
    die Krisen und Kriege in der Welt zeigen uns dies ja auch
    jeden Tag .

    Für uns ist ein Dreiklang wichtig, der erstens Huma-
    nität, zweitens Integration und drittens Begrenzung be-
    deutet, und diese drei Punkte gehören zusammen . Zur
    Humanität gehört die Bekämpfung der Fluchtursachen;
    zur Humanität gehören aber auch die Betreuung und die
    Versorgung der Flüchtlinge, die zu uns kamen und kom-
    men . Da haben wir alle miteinander in diesem Land, ha-
    ben die Menschen in diesem Land, die hauptamtlich und
    ehrenamtlich Tätigen in den vergangenen Monaten eine
    hervorragende Visitenkarte der Humanität abgegeben .
    Dafür herzlichen Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Bei der Integration lassen wir die Länder und Kom-
    munen nicht im Stich . Wir haben gerade jetzt wieder die
    für die Integration an die Länder und Kommunen aus-
    zureichenden Mittel erhöht . Wir haben uns große Mühe
    dabei gegeben .

    Klar ist aber auch: Mit Geld allein geht das nicht – In-
    tegration in die Sprache, in die Arbeitswelt, aber auch In-
    tegration in die Gesellschaft . An dieser Stelle, liebe Kol-
    leginnen und Kollegen, müssen wir schon immer wieder
    darauf hinweisen: Es gilt unsere Werteordnung, es gilt
    die Art und Weise, wie wir miteinander leben, miteinan-
    der umgehen, uns begegnen, miteinander reden, die Wer-
    teordnung, die im Grundgesetz verankert ist . Das muss
    das Maß dessen sein, woran sich Integration in dieses
    Land zu orientieren hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Dritte ist dann: Wir können diese Aufgabe des hu-
    manitären Umgangs, der Versorgung und Betreuung der
    Flüchtlinge und die Integrationsarbeit nur gemeinsam
    leisten, wenn wir auch eine Begrenzung dabei haben .

    Gerda Hasselfeldt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Daran arbeiten wir, daran haben wir auch gemeinsam ge-
    arbeitet, mit internationalen Abkommen – das wurde be-
    sprochen –, so mit der Türkei, aber auch mit Maßnahmen
    auf europäischer Ebene zur Sicherung der EU-Außen-
    grenzen . Die Schließung der Balkanroute hat dazu beige-
    tragen, und auch unsere nationalen Entscheidungen ha-
    ben dazu beigetragen, die Zahl zu begrenzen . Wenn wir
    dann auch noch die Blockade der Grünen im Bundesrat
    in Bezug auf die sicheren Herkunftsstaaten in Nordafri-
    ka auflösen könnten, dann wären wir auch hier ein Stück 
    weiter, meine lieben Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Abschiebungen nach Afghanistan? Unmenschlich! – Gegenruf des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU]: Nehmen Sie Ihre Brille runter und blicken Sie durch!)


    Eine weitere Herausforderung ist natürlich die Si-
    cherheit unseres Landes . Die Terrorgefahren – das wur-
    de mehrfach angesprochen – sind nicht irgendwo in der
    Welt, sondern auch bei uns . Die Kriminalitätsbekämp-
    fung ist eine Aufgabe, der wir uns immer wieder zu
    stellen haben . Deshalb ist auch hier der richtige Ansatz,
    im Haushalt das deutliche Signal zu setzen: Das ist ein
    Schwerpunkt . Es geht um Personal, es geht um Ausstat-
    tung, und es geht um Befugnisse . Bei Letzterem haben
    sich die Sicherheitspolitiker der Koalition gerade in den
    letzten Tagen auf einige Maßnahmen verständigt . Ich bin
    dafür sehr dankbar; denn es macht deutlich: Nicht alles
    ist mit Geld zu leisten . Es geht auch darum, die Befugnis-
    se zu verbessern und alle Möglichkeiten auszuschöpfen,
    um Kriminalität zu bekämpfen und für die Sicherheit der
    Bürger das Bestmögliche zu tun .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich habe gehört, dass in Niedersachsen den Polizisten
    auf eine Initiative der Grünen hin vorgeschrieben wer-
    den soll, zu dokumentieren, wann und warum der Einsatz
    von Pfefferspray notwendig war . Dazu muss ich sagen:
    Das ist nicht mein Verständnis einer Unterstützung von
    Polizeibeamten . Ich danke den Polizeibeamten und allen
    Sicherheitskräften bei uns im Land für ihren Einsatz für
    unsere Sicherheit . Dahinter müssen wir auch politisch
    stehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Politische Verantwortung in dieser Zeit bedeutet aber
    auch, die Weichen für die Zukunft zu stellen . Ein ganz
    wesentlicher Punkt ist dabei das, was wir unseren Kin-
    dern und Jugendlichen mitgeben können . Wenn wir über
    Investitionen sprechen, dann haben die meisten von uns
    zunächst einmal im Kopf: Investitionen in Straße, in
    Schiene, in Breitband . All das ist richtig . Auch das gehört
    dazu . Auch dafür setzt dieser Haushalt deutliche Akzen-
    te . Aber daneben geht es auch um Investitionen in die
    Köpfe . Die Kinder und Jugendlichen sind das eigentli-
    che Kapital in unserem Land . Für sie darf uns nichts zu
    schade und nichts zu viel sein . Wir müssen immer wieder
    danach trachten: Sind sie gut erzogen?


    (Sigrid Hupach [DIE LINKE]: Das sind aber Menschen!)


    Sind sie gut ausgebildet? Sind sie fit für das, was auf sie 
    im Leben zukommt?

    Deshalb haben wir schon in den letzten Jahren einen
    so großen Schwerpunkt auf Bildung und Forschung ge-
    legt . In den letzten zehn Jahren sind die Mittel dafür in
    dem entsprechenden Haushalt verdoppelt worden . Dieser
    Trend ist in diesem Jahr fortgesetzt worden . Das ist ein
    wichtiger Schwerpunkt in der Zukunftsgestaltung, meine
    lieben Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Nun wissen wir bei all den positiven Entwicklungen in
    unserem Land um die Sorgen der Menschen, um die Be-
    findlichkeit und die zum Ausdruck gebrachte Unsicher-
    heit . Ich habe Verständnis für so manches: Unsicherheit
    aufgrund der rasant veränderten Arbeitswelt – das wurde
    vorhin angesprochen –, Unsicherheit aufgrund der Krisen
    und Kriege in der Welt und der Konsequenzen daraus .

    Was antworten wir darauf? Ich sage Ihnen, meine
    Damen und Herren: Unsere Antwort ist eine realistische
    und ehrliche Politik . Wir wollen den Leuten nichts vor-
    machen, sondern ganz offen diskutieren . Unsere Antwort
    ist aber auch Stabilität und Verlässlichkeit . Wir haben in
    den letzten Jahren unter der Führung von Angela Merkel
    mit dieser Bundesregierung und den Mehrheiten im Par-
    lament gezeigt, dass wir das Land auch in schwierigen
    Situationen gut regieren, dass wir die vielen schwierigen
    Situationen, ja Krisen hervorragend gemeistert haben:
    mit Stabilität und Verlässlichkeit, mit einem klaren Wer-
    tekompass . Das ist unsere Antwort . Darauf können sich
    die Menschen auch künftig verlassen .


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Bettina Hagedorn für die

SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



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    Rede von Bettina Hagedorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Für uns Haushälter sind zwei lange, arbeitsreiche Monate
    zu Ende gegangen, die sehr erfolgreich waren, wie wir
    übereinstimmend finden und was auch schon viele Male 
    gesagt worden ist . Es ist aber auch der letzte Haushalt in
    dieser Legislatur, den wir gemeinsam machen .

    Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, einmal die gro-
    ßen Linien zu betrachten, die wir gemeinsam vertreten
    haben . Dabei will ich den Bereich der inneren Sicherheit
    und vor allen Dingen die Menschen, die in diesem Be-
    reich tätig sind, nach vorne stellen .

    Über 40 000 Bundespolizisten haben nämlich genau
    wie die vielen, vielen Ehrenamtler in diesem Land einen
    Hammerjob gemacht und machen ihn bis heute . Schon
    im März hieß es, dass diese Bundespolizisten unter über
    3 Millionen Überstunden ächzen . Darum ist es eine gute
    und überzeugende Antwort des Haushaltsausschusses
    und des Bundestages, dass wir, nachdem wir schon im

    Gerda Hasselfeldt






    (A) (C)



    (B) (D)


    letzten Jahr Tausende von neuen Stellen für die Bun-
    despolizei geschaffen haben, die Zahl jetzt noch ein-
    mal auf insgesamt über 7 000 Bundespolizisten bis zum
    Jahr 2020 erhöhen .


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist das Signal an die Bundespolizei: Wir schätzen
    eure Arbeit nicht nur enorm wert, sondern wir unterstüt-
    zen sie auch . Das tun wir nachhaltig; denn es sind ja alles
    Beamte, die uns erhalten bleiben werden . Für diejenigen,
    die diese vielen, vielen Überstunden geschoben haben,
    ist es auch das deutliche Signal, dass sie die Wahlfreiheit
    zwischen der Auszahlung ihrer Überstunden oder Frei-
    zeitausgleich haben . Das sind wir ihrer Lebensqualität
    und der ihrer Familien schuldig, und da wollen wir Wort
    halten .


    (Beifall bei der SPD)


    Dazu gehört auch, dass wir die Mittel für die Sach- und
    Personalausstattung für die Bundespolizisten im Umfang
    von zusätzlich ungefähr 880 Millionen Euro erhöht ha-
    ben . Wir legen den Bereich der inneren Sicherheit auch
    ein bisschen weiter aus, weil noch viele andere Behörden
    dazugehören . Wir haben zum Beispiel den Zoll, das Bun-
    deskriminalamt, die Dienste und den Verfassungsschutz
    massiv gestärkt . Wir haben auch die Justiz und deren
    Ausstattung massiv gestärkt .

    Wir haben nicht nur drei neue Bundespolizeischiffe
    möglich gemacht – ich komme von der Küste; man möge
    es mir nachsehen –, für die 165 Millionen Euro vorgese-
    hen sind, sondern auch drei neue Zollboote


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Auch noch! Wahnsinn! Ich dachte, nur Korvetten!)


    und Hubschrauber . Herr de Maizière ist leider gerade
    nicht anwesend . Aber die Transporthubschrauber waren
    ein wichtiger Punkt, und auch davon wird es vier geben,
    die aus- oder umgerüstet werden und zusätzlich zur Ver-
    fügung stehen .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Fernsehtürme, Hubschrauber, Korvetten!)


    Diese Große Koalition hält also in diesem wichtigen Feld
    Wort .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Ein Kaufhaus ist ein Dreck dagegen!)


    Das hat in der Tat auch sehr viel mit der inneren Si-
    cherheit nicht nur in unserem Land zu tun, sondern es
    geht auch um die Stärkung der Außengrenzen des Schen-
    gen-Raumes und um unsere Verantwortung innerhalb
    von Frontex, wo wir ja mehr Verantwortung übernehmen
    wollen und müssen . Das Ganze hat etwas damit zu tun,
    dass die Stabilität in Europa nur dann auf Dauer erhalten
    bleiben kann, wenn die Außengrenzen auch mit unserer
    massiven Unterstützung gesichert sind und gesichert
    bleiben . Darum ist das, was wir hier machen, richtig .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Aber auch das THW gehört nach unserer Auffassung
    zur inneren Sicherheit .


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Ja!)


    Das THW ist die größte Ehrenamtsorganisation mit
    80 000 ehrenamtlich Tätigen, die in vielen Situationen in
    unserem Land hilfreich sind . Sie sind aber auch gute Bot-
    schafter Deutschlands in der ganzen Welt und machen
    auch in vielen Krisengebieten und Flüchtlingslagern ei-
    nen hervorragenden Job .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Man muss wissen, dass das THW mit seinen mehr als
    80 000 Ehrenamtlern über 800 hauptamtliche Kräfte ver-
    fügt hat, als diese Große Koalition ihre Arbeit aufgenom-
    men hat . Wir haben im letzten Jahr gut 200 neue Stellen
    geschaffen, und jetzt kommen noch einmal 150 neue
    dazu . Das heißt, die Zahl der hauptamtlichen Stellen
    ist bei deutlich über 1 100 . Darauf sind wir gemeinsam
    stolz . Das ist genau das, was das Ehrenamt und das THW
    zur langfristigen Stärkung brauchen . Vielen Dank, dass
    das geklappt hat .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wichtig ist auch, dass 375 Stellen beim THW gehoben
    werden; denn es handelt sich um eine anspruchsvolle Ar-
    beit, die entsprechend entlohnt werden muss . Wir haben
    im Haushaltsauschuss schon in den letzten beiden Jahren
    ein Bauprogramm mit einem Volumen von fast 30 Milli-
    onen Euro für die Liegenschaften des THW auf den Weg
    gebracht und zeigen nun mit einem Programm mit einem
    Volumen von 100 Millionen Euro für die Erneuerung des
    Fuhrparks bis 2023: Liebe Freunde vom THW, es ist uns
    wichtig, dass ihr richtig gut ausgestattet seid . – Natürlich
    soll es auch ein Motivationsschub sein, um weitere Mit-
    streiter für das THW langfristig zu gewinnen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Haushalt von Herrn de Maizière gehört natür-
    lich auch das wichtige Thema Integration . Hier hat die
    Große Koalition im Vergleich zu dem Zeitpunkt, als sie
    gestartet ist, die Mittel zur Deckung der Kosten der Inte-
    grationskurse mehr als verdoppelt . Das haben wir nicht
    erst gemacht, als im letzten Jahr die Flüchtlinge in gro-
    ßer Zahl zu uns gekommen sind . Vielmehr haben wir das
    in mehreren Stufen gemacht . Was ich besonders schön
    finde und woran ich noch einmal erinnern will, ist, dass 
    wir es waren, die Haushälter der Großen Koalition, die
    die Initiative ergriffen haben, dass der Stundensatz für
    die Lehrkräfte, die in den Integrationskursen unterrichten
    und einen absoluten Hammerjob machen und von deren
    Qualität es abhängt, ob Integration in Deutschland ge-
    lingt oder nicht, von 23 Euro – das war beschämend – auf
    35 Euro angehoben wird; das ist ein gutes und richtiges
    Signal .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Integrationskurse helfen aber nur den Menschen,
    die eine gute Bleibeperspektive in unserem Land haben .
    Das sind aktuell Syrer, Iraker, Iraner, Eritreer und Soma-

    Bettina Hagedorn






    (A) (C)



    (B) (D)


    lier . Viele Menschen, die ehrenamtlich in der Flüchtlings-
    hilfe engagiert sind, schreiben uns immer wieder Briefe
    und sagen: Es ist nicht in Ordnung, dass die Afghanen
    keinen Zugang haben . – Mit ungefähr 47 Prozent liegt
    die Anerkennungsquote bei den Afghanen nur knapp un-
    ter 50 Prozent . Wenn man bedenkt, dass viele Afghanen,
    die bei uns nicht bleiben können, nicht nach Afghanistan
    zurückgehen, sondern in andere europäische Länder nach
    dem Dublin-II-Verfahren gehen, in denen sie anerkannt
    werden, dann stellt man fest, dass die Anerkennungsquo-
    te in Wahrheit höher ist . Wir versündigen uns an ihnen,
    wenn wir ihnen nicht die Chance bieten, sich hier zu in-
    tegrieren . Dazu gehört zuallererst der Erwerb der deut-
    schen Sprache .


    (Beifall bei der SPD)


    Darum bin ich besonders froh, dass es im Rahmen des
    Integrationspaktes der Großen Koalition gelungen ist,
    Orientierungskurse zu bilden . Diese werden in diesem
    Haushalt finanziell  ausgestattet. Für  sie werden wir bis 
    2020 100 Millionen Euro in die Hand nehmen . Diese
    Kurse werden auch denjenigen offenstehen, die keine
    sichere Bleibeperspektive haben . Das sind vorrangig
    die Afghanen . Ich bin fest davon überzeugt: Wenn diese
    jungen Menschen unsere Sprache erlernen – unabhängig
    davon, ob sie bleiben oder nicht –, beschäftigt und qua-
    lifiziert werden, dann  ist das ein wichtiger Beitrag, um 
    sie von Dingen abzuhalten, die wir uns nicht wünschen
    können, und ihnen die Chance zu bieten, in ihrem Leben
    eigenes Geld zu verdienen und ihre Familien selbst zu
    ernähren, ob in Deutschland oder woanders .


    (Beifall bei der SPD)


    Im Haushalt der Arbeitsministerin haben wir sehr viel
    getan, um die Jobcenter zu stärken . Wir haben sie mit
    mehr Mitteln ausgestattet, damit sie in der Lage sind, zu
    verhindern, dass die vielen Flüchtlinge, die in absehbarer
    Zeit nach Abschluss ihres Asylverfahrens zu ihnen kom-
    men werden, zulasten der Langzeitarbeitslosen gehen,
    und den Flüchtlingen die gleichen Chancen zu bieten .
    Vor Ort wurden bereits sehr viele Menschen zusätzlich
    eingestellt . Wir haben zudem die Mittel im Rechtskreis
    des SGB II noch einmal um 300 Millionen Euro erhöht .
    Die Mittel für die Sprachförderung der Bundesagen-
    tur für Arbeit werden von 410 Millionen Euro 2017 auf
    470 Millionen Euro 2018 erhöht . Das ist der richtige
    Weg; denn nur wenn die Menschen gut bei uns integriert
    werden, sind sie auch ein großer Gewinn für uns und für
    unsere Gesellschaft . Dann haben sie auch die Chance,
    selbst für ihren Unterhalt zu sorgen, was sie auch wollen .

    100 000 1-Euro-Jobs sind für Asylbewerber geschaf-
    fen worden, die noch nicht anerkannt sind, die aber eine
    gute Bleibeperspektive haben . Für die soziale Teilhabe
    am Arbeitsmarkt haben wir die Mittel verdoppelt . Diese
    Mittel sind mit europäischen Geldern verstärkt worden,
    damit entsprechende Angebote von den Jobcentern ge-
    macht werden können .

    Abschließend möchte ich sagen: Wir sind stolz auf
    das, was wir gemeinsam gemacht haben . Wir sind fest
    davon überzeugt, dass wir damit einen Beitrag zur so-
    zialen Stabilität in unserem Land leisten und geleistet

    haben . Insofern bin ich dankbar dafür, dass das so gut
    funktioniert hat .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)