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ID1820113800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich würde bitten, dass wir die Kolleginnen und Kol-

    legen jeweils ausreden lassen, egal ob sie zur Regierung
    gehören oder nicht . Das gilt generell .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Um-
    welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit:

    Liebe Kollegin Baerbock, ich habe etwas scherzhaft
    gesagt, es sei ganz gut, wenn Sie und Frau Höhn hier
    nicht reden, weil Sie sonst wider besseres Wissen diesel-
    be Litanei hätten wiederholen müssen, die Herr Kindler
    schon vorgetragen hat . Denn dass wir – das haben Sie
    richtig gesehen – in Marrakesch sehr positiv aufgenom-
    men worden sind, liegt auf der Hand .

    Wenn wir den sogenannten Fossil of the Day bekom-
    men haben, dann liegt das natürlich auch an einer fal-
    schen Wahrnehmung .


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von wem?)


    Denn selbstverständlich steigen wir genauso wie die
    45 Länder, die sich am letzten Tag der Konferenz in
    Marrakesch darauf verpflichtet haben, bis zur Mitte des
    Jahrhunderts aus der Kohle auszusteigen, auch bis zur
    Mitte des Jahrhunderts aus der Kohle aus . Es ist eines
    der festgelegten Ziele des Klimaschutzplans, dass wir bis
    zur Mitte des Jahrhunderts weitgehend klimagasneutral
    wirtschaften und arbeiten wollen . Allerdings ist ein Aus-
    stieg bis 2025 zu früh . Ich wiederhole: Es ist gequirlter
    Unsinn, was Sie vorige Woche auf Ihrem Parteitag be-
    schlossen haben .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sie sagen, Sie seien die Einzigen, die mich unterstütz-
    ten . Ich freue mich über Ihre Unterstützung, aber Gott sei
    Dank sind Sie nicht die Einzigen; denn sonst käme ich
    bei meinen Themen nicht voran .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, leider auch wahr!)


    Schließlich sind Sie die Opposition . Ich bin froh, dass
    wir den Klimaschutzplan verabschieden konnten . Er
    benennt erstmalig Sektorziele und bezieht den Verkehr
    und die Landwirtschaft in die Verantwortung ein . Er
    stellt zudem völlig klar, dass wir bis zum Jahr 2030 die
    CO2-Emissionen insgesamt um 55 Prozent zurückführen
    müssen, und fasst langfristige Ziele ins Auge, ohne aller-
    dings Einzelmaßnahmen für den Zeitraum von 2030 bis
    2050 zu benennen . Auch das halte ich unter dem Aspekt
    der Technologieoffenheit für richtig; denn ich erwarte,
    dass wir in den vor uns liegenden Jahrzehnten Techno-
    logien, die wir jetzt noch gar nicht kennen, zum Schutze
    des Klimas einsetzen können . Deswegen bin ich absolut
    technologieoffen .

    Ich fände es gut, wenn Sie wahrnehmen würden, dass
    man nicht alles mit Verboten und Geboten regeln kann .
    Der Bezug auf den Fleischkonsum war selbst in meinem
    ersten Entwurf eines Klimaschutzplans sehr vorsichtig
    formuliert . Dieser Entwurf bezog sich auf die schon lan-
    ge bestehende Empfehlung der Deutschen Gesellschaft
    für Ernährung . Es wäre gut, wenn wir diese Empfeh-
    lung bis zum Jahr 2050 umsetzen würden . Der Kollege
    Schmidt fördert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung

    institutionell . Deswegen sehe ich auch für die Zukunft
    gutes Einvernehmen .


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin in der Debatte hat Caren Lay für

die Fraktion Die Linke das Wort .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Frau Hendricks, auch ich kann Ihre positive Bi-
    lanz leider nicht unterschreiben . Beginnen wir doch noch
    einmal mit dem Klimaschutzplan . Das war doch ein ein-
    ziges Trauerspiel .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    In letzter Sekunde hat das Kabinett doch noch irgendet-
    was beschlossen, damit Sie nicht mit völlig leeren Hän-
    den nach Marrakesch fliegen mussten. Aber das ändert
    nichts daran, dass Sie dort, wie erwähnt, von NGOs einen
    Negativpreis für schlechte Klimaschutzpolitik bekom-
    men haben . Das deutsche Saubermannimage im Klima-
    schutz ist völlig dahin .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wie ist es denn gelaufen? Welche Querelen gab es im
    Vorfeld? Herr Gabriel, Ihr Parteifreund, hat 10 Millionen
    Tonnen CO2 zugunsten der Großindustrie herausgeholt .
    Einsparen mussten Sie selber es dann in Ihrem eigenen
    Ressort, nämlich im Gebäudebereich . Das Ergebnis ist
    nun, dass Haus & Grund und weitere Vermieterverbän-
    de das Bündnis für bezahlbares Bauen und Wohnen ver-
    lassen haben . Das Spitzengespräch, das nächste Woche
    stattfinden sollte, haben Sie heute höchstpersönlich ab-
    gesagt . Das können Sie uns allen Ernstes doch nicht als
    Erfolg verkaufen .

    Wirklich begeistert bin ich von dieser Verschiebung
    auch nicht; denn bisher müssen die Maßnahmen im Ge-
    bäudebereich, die der Erreichung der Klimaschutzziele
    dienen, weitgehend von den Mieterinnen und Mietern ge-
    tragen werden . Ehrlich gesagt, hat die Regierung darauf
    keine Antwort . Weder stellen Sie mehr Haushaltsmittel
    ein, um Mieterinnen und Mieter vor Verdrängung durch
    Modernisierung zu schützen, noch schafft es Herr Maas,
    gegen die CDU/CSU einen besseren Mieterschutz –
    Stichwort „Modernisierungsumlage“ – durchzusetzen .
    Dann kommt noch Herr Schäuble auf den letzten Metern
    und streicht Ihnen das heraus, was die Energiewende so-
    zial abgefedert hätte, aber auch Geld gekostet hätte . Un-
    ter dem Strich ist das ein starkes Stück . Sie entlasten die
    Großindustrie und belasten Mieter und Häuslebauer . Mit
    einer sozial gerechten Klimaschutzpolitik hat das wirk-
    lich nichts zu tun .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir sagen: Energetische Gebäudesanierung muss
    sozial abgefedert werden . Deswegen fordern wir Linke
    nicht nur die Abschaffung der Modernisierungsumlage,
    sondern auch deutlich mehr finanzielle Mittel zum Schutz
    der Mieterinnen und Mieter . Wir wollen im nächsten
    Haushaltsjahr mit 1,2 Milliarden Euro einsteigen . Das
    Volumen des Programms soll auf insgesamt 5 Milliarden
    Euro anwachsen . Ansonsten wird es uns nicht gelingen,
    Mieterinnen und Mieter vor Vertreibung durch energeti-
    sche Gebäudesanierung zu schützen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Lassen Sie mich auf das Thema sozialer Wohnungs-
    bau eingehen . Auch hier kann ich Ihre positive Bilanz
    nicht teilen . Ja, es sind im letzten Jahr 15 000 Sozial-
    wohnungen neu gebaut worden, aber wir wissen doch,
    dass mindestens 60 000 Jahr für Jahr wegfallen . Das ist
    konservativ gerechnet . Das heißt, wir haben immer noch
    ein Minus von 45 000 Wohnungen . Das ist doch wirklich
    keine gute Bilanz . Das kann niemanden zufriedenstellen .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch wir finden, die Länder sollten das Geld, das sie
    vom Bund bekommen, zweckgerichtet einsetzen . Aber
    ich wundere mich, dass immer die CDU mit diesem Ar-
    gument kommt . Welche Länder haben denn keine einzige
    Sozialwohnung in den letzten Jahren gebaut? Das waren
    das Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen .
    Das sind alles Länder, in denen die CDU regiert, im Üb-
    rigen mit der SPD zusammen . Vielleicht sollten Sie das
    einmal auf einem Parteitag klären und nicht hier im Ple-
    num .

    Wir Linke fordern 5 Milliarden Euro jährlich für den
    sozialen, gemeinnützigen Wohnungsbau . Nein, meine
    Damen und Herren, das ist nicht zu viel . Sehen wir uns
    an, was die Bundesrepublik Deutschland für den sozialen
    Wohnungsbau zum Beispiel 1980 im Vergleich zum Ge-
    samthaushalt ausgegeben hat . Wenn wir heute denselben
    Anteil ausgeben würden, dann müssten es 8 Milliarden
    Euro sein . Oder schauen wir uns an, was die Stadt Wien
    für einen wirklich dauerhaften sozialen Wohnungsbau
    ausgibt . Das sind zwischen 450 und 730 Millionen Euro
    jährlich, für eine Stadt mit knapp 2 Millionen Einwoh-
    nern . Die Bundesregierung will gerade einmal doppelt so
    viel für die gesamte Republik ausgeben .

    Was ist das Ergebnis? In deutschen Städten sind die
    Mieten um 30, 40 oder 50 Prozent im Jahr gestiegen,
    in Wien gerade einmal um 4 Prozent in den letzten vier
    Jahren . Da sieht man, dass man für eine gute Wohnungs-
    politik auch mehr Geld in die Hand nehmen muss . Ich
    kann der Großen Koalition nur empfehlen, mehr Wien zu
    wagen . Das wäre wirklich ein Segen für die Mieterinnen
    und Mieter .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)