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ID1820112300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Danke schön . – Jetzt hat Sven-Christian Kindler,

    Bündnis 90/Die Grünen, das Wort .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Das ist der letzte Bau- und Umwelthaushalt,






    (A) (C)



    (B) (D)


    den wir hier im Plenum diskutieren werden. Ich finde,
    es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen . Frau Hendricks, Sie
    sind jetzt drei Jahre Umweltministerin, und in einer Zeit,
    in der offensichtlich wird, wie wichtig Klima- und Um-
    weltschutz sind, muss man die Frage stellen: Was ist in
    den letzten drei Jahren eigentlich passiert?


    (Ulli Nissen [SPD]: Viel ist passiert in den letzten drei Jahren!)


    Ich erinnere mich an sehr viel schöne Interviews, wo ich
    gedacht habe: Wow, tolle Forderung, genau richtig, so
    muss man es machen! Frau Hendricks, ich habe immer
    innerlich genickt und gedacht: Endlich geht es voran .

    Sie haben zum Beispiel gesagt: Sie wollen ein gen-
    technikfreies Deutschland, und Sie haben sich für ein
    Bundesverbot von Gentechnik ausgesprochen . Wer hat
    sich am Ende durchgesetzt? Landwirtschaftsminister
    Schmidt . Es gibt jetzt einen Flickenteppich in den Län-
    dern .

    Sie haben im Februar 2016 die Angleichung von Die-
    selsteuer an die Benzinsteuer gefordert . Wer hat sich
    nachher durchgesetzt? Wolfgang Schäuble . Es gibt keine
    Angleichung bei Diesel und Benzin .

    Sie haben sich im Oktober 2015 für eine verpflichten-
    de Quote von Elektrofahrzeugen eingesetzt . Wer hat sich
    am Ende durchgesetzt? Verkehrsminister Dobrindt . Eine
    Quote gibt es also auch nicht .

    Und Sie haben sich vor der UN-Klimakonferenz in
    Paris für einen Ausstiegspfad bei der Kohle eingesetzt .
    Sie haben gesagt, es solle einen Ausstiegspfad in 20 bis
    25 Jahren ohne Strukturbrüche geben, und das könne
    man hinbekommen . Dafür haben Sie sich eingesetzt . Wer
    hat sich durchgesetzt? Sigmar Gabriel . Es gibt keinen
    Fahrplan für den Kohleausstieg .

    Frau Hendricks, all das zeigt leider: Sie geben schö-
    ne Interviews, aber am Ende bleiben Sie eine Ankündi-
    gungsministerin . Am Ende setzen sich immer die ande-
    ren Minister im Kabinett durch . Das ist eine Katastrophe
    für das Klima und den Umweltschutz in Deutschland .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das sieht man auch am sogenannten Klimaschutzplan .
    Ich fand, das war ein sehr engagierter Entwurf, den Sie
    im April 2016 vorgelegt haben . Aber dann haben die
    besagten Minister Herr Dobrindt, Herr Schäuble, Herr
    Schmidt und Ihr SPD-Kollege Gabriel nachher alles ge-
    strichen, was Biss hatte, alles gestrichen, was verbindlich
    war, was konkret war – das alles wurde rausgestrichen .

    Wenn man die Entwürfe nebeneinanderlegt und kon-
    kret vergleicht, sieht man genau, was herausgestrichen
    wurde . Zum Beispiel: Der Klimaschutzplan als zentrales
    Handlungsinstrument in allen Bereichen – wurde gestri-
    chen; Zwischenziele – wurde gestrichen; der jährliche
    Nettozubau von Wind-Onshore von mindestens 2,5 Gi-
    gawatt – wurde gestrichen; bis 2050 sollte mindestens
    eine Halbierung des derzeitigen Fleischkonsums erfol-
    gen – gestrichen; ökologische Steuerreform weiterent-
    wickeln – gestrichen . Im Klimaschutzplan wurde gestri-
    chen, gestrichen, gestrichen . Die Konsequenz sieht man
    jetzt sehr deutlich – Sie haben es öffentlich auch schon

    zugegeben –: Wir werden das Klimaschutzziel, den
    CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu senken, reißen .
    Ich finde, einen deutlicheren Offenbarungseid kann man
    als Klima- und Umweltschutzministerin gar nicht leisten .
    Das ist wirklich peinlich und eine Blamage für die Kli-
    maschutzpolitik .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zum Thema internationaler Klimaschutz . Hier war
    Deutschland lange der Vorreiter, Frau Hendricks . Rot-
    Grün hat die Energiewende auf den Weg gebracht, und
    wir haben den Atomausstieg beschlossen . Jetzt haben
    48 Staaten in Marrakesch gesagt, dass sie komplett aus
    den fossilen Energien aussteigen wollen . Die Bundesre-
    gierung hält aber weiter an der Kohle fest . Sie hat keinen
    konkreten Ausstiegsplan . Was ist die Konsequenz? Auf
    dem Klimaschutz-Index von Germanwatch ist Deutsch-
    land mittlerweile auf Platz 29 abgerutscht. Ich finde,
    gerade jetzt, wo die USA mit Donald Trump, einem ex-
    pliziten Klimaskeptiker, ausfallen, kann man doch nicht
    weiter bremsen, weiter blockieren . Gerade jetzt müsste
    Deutschland doch international vorangehen und endlich
    Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das muss sich auch bei den Geldern für den internatio-
    nalen Klimaschutz widerspiegeln . Die Kanzlerin hat eine
    Verdoppelung der Gelder auf 4 Milliarden Euro bis 2020
    versprochen . Davon sehen wir nichts im Finanzplan . Es
    gibt keinen Aufholplan . 2017 sind wir auf demselben Ni-
    veau wie 2016 . Sie erhöhen im Haushalt die Mittel für
    die IKI – es geht um 48 Millionen Euro –, aber gleichzei-
    tig wird der Entwicklungsetat um 42 Millionen Euro ge-
    senkt . Am Ende ist das doch nur das Spiel „linke Tasche,
    rechte Tasche“ . Das ist ein Nullsummenspiel . Diese Au-
    genwischerei hilft nachher niemandem, vor allen Dingen
    nicht den Menschen in den Entwicklungsländern, die das
    Geld dringend für die Anpassungsleistungen brauchen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zur Bau- und Wohnungspolitik will ich auch noch et-
    was sagen . Wir sehen, dass Wohnen in unseren Innenstäd-
    ten immer mehr zu einer sozialen Frage wird und dass die
    große Aufgabe vor allen Dingen ist, jetzt für bezahlbare
    Mieten zu sorgen und sozialen Wohnraum zu schaffen .
    Da hat sich der Bund viel zu lange aus der Verantwortung
    gestohlen . Wir sagen: Wir brauchen neue Ideen, gerade
    wenn die soziale Wohnraumförderung 2019 ausläuft .
    Auch wir als Grüne setzen uns für eine neue Wohnungs-
    gemeinnützigkeit ein – Heidrun Bluhm hat das Thema
    schon angesprochen –, weil wir private Vermieter, kom-
    munale Unternehmen und Genossenschaften fördern
    wollen, wenn sie bezahlbaren Wohnraum anbieten .


    (Ulli Nissen [SPD]: Was machen Ihre Kollegen in Hessen?)


    Viel zu lange wurde die Wohnungspolitik dem freien
    Markt überlassen . Wir sagen: Das muss sich ändern . Wir

    Sven-Christian Kindler






    (A) (C)



    (B) (D)


    wollen endlich bezahlbare Mieten statt maximaler Ren-
    diten in unseren Innenstädten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auf der einen Seite geht es um mehr bezahlbare Woh-
    nungen, auf der anderen Seite natürlich auch um die
    Unterstützung von Menschen mit kleinen und mittle-
    ren Einkommen durch das Wohngeld . Wir wollen – das
    haben wir in den Haushaltsberatungen beantragt – das
    Wohngeld verdoppeln, damit Menschen nicht mehr we-
    gen zu hoher Mieten in die Armut, in die Grundsicherung
    rutschen . Außerdem wollen wir einen Klimabonus beim
    Wohngeld, damit energetische Sanierung stattfinden
    kann, sie aber nicht zu einer Verdrängung von Mieterin-
    nen und Mietern führt .

    Wir sagen: Wohnungs- und Baupolitik muss beides
    sein, ökologisch und sozial . Wenn ich mir diesen Haus-
    haltsentwurf anschaue, stelle ich fest, dass dieser Weit-
    blick leider fehlt . Deswegen ist dies ein Haushalt der ver-
    passten Chancen, den wir ablehnen werden .

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Jetzt spricht für die CDU/CSU-Frakti-

on Dr . Georg Nüßlein .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Michael Groß [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Nach

    zwei Reden von Vertretern der Opposition muss ich
    sagen, dass ich mich ernsthaft schwer damit tue, mich
    überhaupt in die Gedankenwelt zu versetzen, die Sie hier
    offenbaren .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steffen-Claudio Lemme hat für die Regierung geredet!)


    Frau Bluhm sagte, dass sie Wahlgeschenke erwartet
    hätte, dass der Haushalt nicht so aussähe, wie sie ihn in
    dieser Phase – letzte Haushaltsdebatte vor den Wahlen –
    erwartet hätte . Für Sie kann es wohl nicht genug sein . Ich
    sage Ihnen: Ich bin zufrieden mit der schwarzen Null,
    mache mir aber, was unseren Haushalt insgesamt an-
    geht, ernsthafte Sorgen . Überall gibt es Aufwüchse, und
    zwischen den Häusern gibt es einen regelrechten Wett-
    bewerb, immer noch mehr Geld auszugeben . Es werden
    Zeiten kommen, in denen wir über andere Themen wer-
    den diskutieren müssen, nämlich darüber, wie wir wieder
    Geld sparen können . Wir tun uns da momentan schwer .
    Wenn ich von Vertretern der Opposition höre, wir müss-
    ten noch sehr viel mehr ausgeben, dann, denke ich, sind
    Sie auf einem komplett falschen Pfad .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Heidrun Bluhm [DIE LINKE]: Das habe ich nicht gesagt!)


    Das Primat der Grünen lautet: Wir stellen den Klima-
    schutz über alles, koste es, was es wolle . Ich sage Ihnen,

    Herr Kindler: Gerade in der Klimaschutzpolitik gibt es
    nichts Wichtigeres, als Augenmaß zu bewahren und An-
    spruch und Wirklichkeit in ein sinnvolles Verhältnis zu
    setzen .


    (Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und was ist Ihr Anspruch?)


    – Ich erkläre es Ihnen . – Schauen Sie: Wenn ich vor
    Schülern spreche, erlaube ich mir ab und zu den Spaß,
    sie zu fragen: Was glaubt ihr, wenn Deutschland von heu-
    te auf morgen keine CO2-Emissionen mehr produzieren
    würde, wie lange würde es dauern, bis der Zuwachs in
    China diese Einsparung ausgleicht? – Auf diese Frage
    erhalte ich ganz unterschiedliche Zahlen als Antwort . Im
    Regelfall wird ein Zeitraum zwischen 10 und 100 Jahren
    genannt . Die realistische Zahl – zwischen einem und ein-
    einhalb Jahren – kommt ganz selten .


    (Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das heißt?)


    – Ich sage Ihnen gleich, was das heißt . – Das liegt da-
    ran, dass wir so tun, als wäre der Klimaschutz national
    zu bewältigen . Das Problem liegt aber ganz woanders:
    Wir müssen bei diesen ganzen Überlegungen davon aus-
    gehen, dass der deutsche Klimaschutz nur dann einen
    Sinn macht, wenn uns andere folgen, wenn andere uns
    das nachmachen .


    (Peter Meiwald [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die sind doch schon vor uns!)


    Eine Deindustrialisierungsstrategie, die insbesondere die
    Grünen vorschlagen, wird uns niemand auf dieser Welt
    nachmachen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zu meiner großen Freude haben Sie die ausgeprägte
    Schnapsidee angesprochen – ich sage das so drastisch –,
    dass wir als Politik den Menschen vorgeben sollen, dass
    sie nur noch halb so viel Fleisch essen sollen . Meine
    Damen und Herren, das ist ein deutsches Thema . Das
    mag unter gesundheitspolitischen Erwägungen durchaus
    ein richtiger Ansatz sein, aber umweltpolitisch ist das
    Schwachsinn; denn die Welt hat ein anderes Problem:


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das haben Sie klimapolitisch nicht verstanden!)


    Die Schwellen- und Entwicklungsländer, die mit ihrem
    Bevölkerungswachstum momentan einen Beitrag dazu
    leisten, dass wir ein noch sehr viel größeres Klimapro-
    blem bekommen werden, haben eine ganz andere Prob-
    lemlage .