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ID1820110300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Blienert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Der Haushalt des BMG ist ein guter Haushalt,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    jedoch gemessen am Bundeshaushalt immer noch ein
    kleiner Haushalt . Aber er erfährt eine große öffentliche
    Wahrnehmung . Das Gesundheitswesen und seine Finan-
    zierung – das haben wir schon ausgiebig gehört – betrifft
    jede und jeden direkt, sodass auch in der Bevölkerung
    alle Maßnahmen hier genauestens verfolgt werden .

    Natürlich gab es im Laufe dieses Jahres vielerorts Ver-
    unsicherung, wie es mit den Finanzen im Gesundheitsbe-
    reich aussieht . Noch Anfang des Jahres wurde orakelt, in
    welch astronomische Höhen der Krankenkassenbeitrag
    2017 schnellen und welche Mehrbelastung jeder Einzel-
    ne zu schultern haben werde . Heute können wir zumin-
    dest vorerst Entwarnung geben: Im ersten halben Jahr
    wurde bei den Kassen ein Überschuss von 600 Millionen
    Euro erwirtschaftet, und die Finanzreserven sind deshalb
    auch auf 15 Milliarden Euro gestiegen . Die Folge: Nun –
    einige Monate später – teilt der Schätzerkreis mit, dass
    die Beiträge zur GKV im kommenden Jahr wohl stabil
    bleiben . Das ist doch erst einmal ein gutes Signal an die
    Versicherten in der GKV .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wissen: Nichts ist von Dauer . Wir müssen aufpas-
    sen,


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Natürlich!)


    dass die Krankenkassenbeiträge die Versicherten auch
    mittel- und langfristig nicht stärker belasten . Deswegen
    sage ich gleich vorweg: Die paritätische Finanzierung
    der GKV ist kein Traumschloss, sondern eine zwingende
    Notwendigkeit .


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb werden wir in der nächsten Zeit bei dieser Frage
    weiterhin aktiv sein . Es ist ein wichtiger Schritt, insbe-
    sondere auch Leistungsträger, die Mitte der Gesellschaft,
    zu entlasten .

    Wenn ich von einem ersten Schritt an dieser Stelle
    spreche, so liegt es auf der Hand, dass ein weiterer not-
    wendig ist und uns sicherlich in den nächsten Monaten
    auch verstärkt beschäftigen wird, nämlich die Antwort

    auf die Frage: Wie stelle ich die Finanzierung der gesetz-
    lichen Krankenversicherung langfristig auf ein sicheres
    Fundament? Und da ist unsere Antwort eindeutig:


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Bürgerversicherung!)


    Wir werden als SPD weiterhin das Konzept der Bürger-
    versicherung verfolgen .


    (Beifall bei der SPD – Zurufe von der CDU/ CSU)


    Nur sie gewährleistet aus unserer Sicht eine sozial ge-
    rechte und ausgewogene Lastenverteilung aller Bevölke-
    rungsteile .

    Da wir mit den heutigen Beratungen den letzten Ge-
    sundheitsetat für diese Wahlperiode beraten, ist es durch-
    aus lohnend, die Zahlen für 2017 mit den Zahlen von
    2013 zu vergleichen . Wir haben uns 2013 auf den Weg
    gemacht, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, An-
    gebote zu optimieren, Gelder zweckoptimiert und nicht
    ideologisch zu verwenden . Wir haben daher in einem ers-
    ten Schritt die Aufwendungen für den sogenannten Pfle-
    ge-Bahr der realen Nachfrage angepasst, andere Haus-
    haltstitel im Gegenzug gestärkt .

    Über 15 Milliarden Euro stehen dem Gesundheitsmi-
    nister auf der Ausgabenseite zur Verfügung . Und wie in
    den letzten Jahren macht der Gesundheitsfonds den über-
    großen Anteil hiervon aus: 14,5 Milliarden Euro . Schon
    an dieser Zahl lässt sich festmachen, dass die jetzige Ko-
    alition Wort gehalten hat . Sie hat daran festgehalten, die-
    sen Gesundheitsfonds über den Verlauf der Wahlperiode
    auf nunmehr 14,5 Milliarden Euro ansteigen zu lassen .
    Dann bleiben dem Ministerium noch circa 500 Millionen
    Euro zur Gestaltung im Gesundheitsbereich übrig . Uns
    als Sozialdemokratie war dabei besonders wichtig: mehr
    Geld für Beratung und Hilfe sowie Prävention .

    Erinnern wir uns: Der Entwurf für den Gesundheitse-
    tat 2014, der noch von Schwarz-Gelb erarbeitet worden
    war, sah zum Beispiel keine Finanzierung der so wichti-
    gen HIV-Stiftung mehr vor . Viele Betroffene hätten da-
    runter gelitten . Es war diese Koalition, die das abgeän-
    dert und dafür gesorgt hat, dass die Institution weiterhin
    auskömmlich finanziert wird: Erhöhung des Plafonds für
    2017 auf 2 Millionen Euro, perspektivisch auf 4,5 Milli-
    onen Euro . Das ist verlässliche Politik über den Wahltag
    hinaus .

    Genauso wichtig in den nächsten Monaten: die ge-
    sundheitlichen Aspekte im Bereich der Migration . Ich
    bin sehr zufrieden damit, dass wir gerade in diesem Be-
    reich die Mittel im Vergleich zum Regierungsentwurf
    nun maßgeblich, auf 3 Millionen Euro, aufstocken konn-
    ten . Somit ist es möglich, Projekte zum Umgang mit
    traumatisierten Flüchtlingskindern zu realisieren oder
    Mediatorenprogramme zum Umgang mit drogenabhän-
    gigen Migranten an mehreren Orten durchzuführen . Das
    sind konkrete Herausforderungen in diesen Wochen und
    Monaten, und wir ermöglichen mit diesem Haushalt kon-
    krete Hilfsangebote .

    Auch immer wieder ein Thema sind die Gefahren der
    Influenzaimpfung. Mittels einer Titelaufstockung im Be-

    Ekin Deligöz






    (A) (C)



    (B) (D)


    reich der Arzneimittelsicherheit werden wir nun eine Pi-
    lotstudie über die Wirkungen dieser Impfung durchfüh-
    ren können .

    Ein weiteres Thema: das große Thema Kindergesund-
    heit . Auch hier hat diese Koalition in den vergangenen
    Jahren ordentlich investiert . 2014 haben wir diesen
    Titel mit 500 000 Euro erstmals wieder gefüllt, 2015
    wurden 2 Millionen Euro etatisiert, 2016 schließlich
    2,5 Millionen Euro, und nun, 2017, packen wir noch-
    mals 200 000 Euro obendrauf . Insgesamt 2,7 Millionen
    Euro stehen mittlerweile zur Verfügung . Das ist ein gutes
    Zeichen und zeigt, dass uns dieses Thema wichtig war,
    wir Wort gehalten und dementsprechend auch geliefert
    haben .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Helmut Heiderich [CDU/CSU])


    Ein Punkt ist uns sehr wichtig gewesen: der Punkt
    der Beratung . 1 Million Euro mehr als ursprünglich vom
    Minister vorgesehen haben wir für entsprechende Auf-
    klärungsmaßnahmen nunmehr im Haushalt verankert .
    In diesem konkreten Fall handelt es sich um Beratungs-
    angebote der BZgA, die ausgebaut werden, da konkret
    tatsächlich die Telefone bei der Raucherhotline stark fre-
    quentiert sind . Viele Menschen suchen rund um das The-
    ma Rauchen und Rauchentwöhnung Hilfe und nutzen die
    Hotline, deren Rufnummer mittlerweile verpflichtend
    auf jede Zigarettenschachtel aufgedruckt werden muss .


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das ist Gewaltverherrlichung!)


    Das veranlasst mich, noch einmal einen Appell an die
    Kolleginnen und Kollegen von der Union zu richten:
    Geben Sie die Blockadehaltung bei der Umsetzung des
    Tabakwerbeverbotes endlich auf!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg . Harald Weinberg [DIE LINKE] und Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn Sie vielleicht nicht mir oder der SPD-Fraktion ver-
    trauen, dann folgen Sie dort endlich den Ausführungen
    Ihrer Minister und der Drogenbeauftragten .


    (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause)


    Je schneller wir nun endlich das Tabakwerbeverbot
    umsetzen, desto größer ist die Chance, dass weniger
    Menschen zum Rauchen verleitet werden . Auf jährlich
    80 Milliarden Euro werden die Kosten der Folgen des
    Rauchens von Experten beziffert . Selbst wenn man die
    Mindereinnahmen bei der Tabaksteuer gegenrechnen
    würde, bliebe trotzdem eine beachtliche Summe übrig .
    Je weniger Menschen zum Glimmstängel greifen, des-
    to besser! Deshalb: Geben Sie dort Ihre Zurückhaltung
    auf, und lassen Sie das Tabakwerbeverbot in Deutschland
    endlich Wirklichkeit werden .


    (Beifall bei Abgeordneten im ganzen Hause)


    Mit diesem Haushalt kommen wir auch unseren in-
    ternationalen Verpflichtungen nach. 35 Millionen Euro
    stellt Deutschland der WHO als freiwillige Beiträge zur
    Verfügung – neben dem Regulärbeitrag . Auch im Hin-

    blick auf den G-20-Vorsitz werden insgesamt 3 Millio-
    nen Euro mehr in Haushaltstitel mit internationaler Inten-
    sion gesteckt – ein wichtiges und richtiges Signal, das in
    Zeiten weltweiter gesundheitlicher Herausforderungen
    angebracht ist .

    Ich möchte auf einen weiteren Punkt eingehen – Frau
    Kollegin Lötzsch ist schon darauf eingegangen; richtig
    und wichtig war es, dort ein deutliches Zeichen zu set-
    zen –: Anfang des Jahres waren wir über die Skandale bei
    der Kassenärztlichen Vereinigung verärgert .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Ja!)


    Es herrschte daher Einvernehmen unter den Fraktionen,
    dass hier etwas getan werden muss . Mit dem Maßgabe-
    beschluss zu den Prüfrechten des Bundesrechnungshofs
    hat das Parlament nunmehr gezeigt, dass wir nicht taten-
    los zusehen werden . Das konnte nur gemeinsam gesche-
    hen, und es ist eine gute Grundlage dafür, dass der Bun-
    desrechnungshof jetzt arbeiten kann .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte mich an dieser Stelle ganz ausdrücklich bei
    meinen Mitberichterstattern, den Kolleginnen und Kol-
    legen Herrn Heiderich, Frau Lötzsch und Frau Deligöz,
    bedanken . Es war ja für uns jetzt am Ende der Legisla-
    turperiode tatsächlich die erste Zusammenarbeit; aber ich
    finde, wir haben das vertrauensvoll, gut und konstruktiv
    hinbekommen . Ganz herzlichen Dank dafür! Ich würde
    es gern in den kommenden Jahren mit Ihnen fortsetzen .


    (Beifall des Abg . Thomas Stritzl [CDU/ CSU] – Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Zum ersten Mal Zusammenarbeit!)


    Nicht versäumen will ich auch einen Dank ans Haus
    und möchte da auch gern Minister Gröhe


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Es hieß Große Koalition!)


    und Staatssekretär Stroppe, aber auch die Abteilungslei-
    ter, deren jeweiligen Mitarbeiterstab sowie alle anderen
    Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsbereich nen-
    nen . Das war eine gute Zusammenarbeit; auch meiner-
    seits ganz herzlichen Dank dafür .


    (Thomas Stritzl [CDU/CSU]: Das war schön!)


    Ich denke, wir können mit diesem Etat selbstbewusst
    agieren und mit Fug und Recht behaupten, dass wir in
    den Verhandlungen der letzten Wochen und Monate aus
    einer guten Grundlage einen noch besseren Etat gemacht
    haben .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Burkhard Blienert






    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Für die Bundesregierung erhält jetzt

Bundesminister Hermann Gröhe das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Gröhe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Auch ich möchte mit einem Dank beginnen, mit dem
    Dank an Sie, Kollege Blienert, aber auch an die Bericht-
    erstatterinnen, den Berichterstatter, an den Haushalts-
    wie den Gesundheitsausschuss für eine gute Beratung zu
    einem Haushalt, von dem ich überzeugt bin, dass er eine
    gute Grundlage für die Arbeit des nächsten Jahres legt
    und wir mit ihm wichtige Weichen in der Gesetzgebung
    stellen, die weit darüber hinausreichen . Dank also dem
    Parlament!

    Aber ich danke auch den Parlamentarischen Staats-
    sekretärinnen Annette Widmann-Mauz und Ingrid
    Fischbach, den Beauftragten Karl-Josef Laumann und
    Marlene Mortler, dem ganzen Team, das in wichtigen
    Dingen – die Pflege, das Aufgabengebiet der Drogenbe-
    auftragten und die Prävention wurden genannt – mit da-
    für gesorgt hat, dass wir Themen, die zum Teil dringend
    einer weiteren Verbesserung harrten, angepackt haben .
    Und da wir so gut und konstruktiv zusammengearbeitet
    haben, hätte ich mich gefreut, wenn sogar Sprecherinnen
    und Sprecher der Opposition etwas zum Haushalt gesagt
    hätten . Das kam weniger vor und unterstreicht wahr-
    scheinlich auch, was Kollege Heiderich gesagt hat: dass
    es dazu nicht so viel Kritisches anzumerken gibt .


    (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Das spricht für sich!)


    Zu den anderen Bemerkungen will ich natürlich etwas
    sagen . Wenn Sie etwa, Frau Kollegin Lötzsch, auf das
    hinweisen, was jetzt in Landesparlamenten unter kräfti-
    ger Mitwirkung der Linken gesagt wird, was die Kran-
    kenkassen finanzieren sollen, was aus dem Bundesetat
    finanziert werden soll – und das, nachdem Sie beklagt
    haben, dass die Länderhaushalte zu wenig Investitions-
    mittel für Krankenhäuser vorsehen –, wie wäre es denn
    dann, wenn Sie sich in den Ländern, in denen Sie Mit-
    verantwortung tragen, darauf konzentrierten, dass es dort
    einen richtig kräftigen Ruck nach vorn, in Richtung mehr
    Investitionen in Krankenhäuser gibt? Nicht auf andere
    zeigen, sondern – wenn Sie schon Mitverantwortung tra-
    gen – selbst etwas tun! Da sind wir schon sehr gespannt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr . Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Wir machen was!)


    Wir stehen bei klarer Aufgabenverteilung in der Mit-
    verantwortung . Wer die Krankenhausplanung macht,
    trägt im Grundsatz die Investitionsmittel . Das können Sie
    daran sehen, dass wir im Rahmen der Krankenhausre-
    form einen Strukturfonds auflegen, der den Ländern hilft,
    die Krankenhauslandschaft zukunftsfähig umzubauen .
    Ich hoffe sehr, dass die Länder den Mut haben, die damit
    verbundenen nicht ganz leichten Entscheidungen auch
    anzupacken . Das dient der Schaffung einer zukunftsfes-

    ten Versorgungslandschaft . Wir nennen beispielsweise
    im Investitionsprogramm für finanziell schwache Kom-
    munen als ersten Investitionszweck ausdrücklich Kran-
    kenhausinvestitionen . Beim Strukturfonds muss also
    nicht nur der Bereich der Beitragsfinanzierung bedacht
    werden, sondern auch der Bereich der kommunalen Fi-
    nanzierungsunterstützung bezüglich der Krankenhausin-
    vestitionen .

    Des Weiteren ist das Thema Bundeszuschuss, schwar-
    ze Null angesprochen worden . Wer kritisiert, dass eine
    vorübergehende Absenkung einen Beitrag zur Haushalts-
    konsolidierung geleistet hat, muss auch erwähnen, dass
    diese Absenkung – nach einer deutlichen Erhöhung des
    Bundeszuschusses in den Jahren 2009 und 2010 – dazu
    beigetragen hat, dass neben den Auswirkungen der Fi-
    nanzmarktkrise nicht zusätzlich noch die Beiträge an-
    gestiegen sind . Damals wurde – übrigens unter Inkauf-
    nahme erhöhter Staatsverschuldung – mit Steuergeld
    Beitragsstabilisierung betrieben, und danach wurde sinn-
    vollerweise ein Konsolidierungsbeitrag geleistet . Heute
    stehen wir da, wo wir es Ihnen zugesagt haben – von
    Ihnen immer wieder hier vom Pult aus angezweifelt –,
    erhöhen nämlich den Bundeszuschuss auf 14,5 Milliar-
    den Euro . Insofern warne ich davor, immer nur die halbe
    Wahrheit zu sagen . Die Panikmache im Sommer in Sa-
    chen Beiträge hat sich auch als solch ein Versuch heraus-
    gestellt . Der Schätzerkreis hat eindeutig klargestellt, dass
    mit stabilen Beiträgen zu rechnen ist .

    Es zeigt sich auch, dass wir bei den Leistungsverbes-
    serungen mit Augenmaß vorgegangen sind . Wir gestalten
    die Leistungsverbesserungen stets so, dass wir dort, wo
    wir es für geboten halten, Leistungsverbesserungen vor-
    nehmen, aber wir setzen beispielsweise auch mehr auf
    Prävention, auf eine bessere Vernetzung der Leistungser-
    bringer und auf den Umbau der Krankenhauslandschaft .
    Damit setzen wir ein Zeichen dafür, dass wir die nach-
    haltige Finanzierbarkeit unseres Gesundheitswesens im
    Blick behalten . Wir nutzen also gerade jetzt die Zeit – die
    Kollegin Deligöz hat das ja bezweifelt –, um Weichen für
    eine langfristige Finanzierbarkeit zu stellen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg . Dr . Edgar Franke [SPD])


    Sie haben mehr Solidarität in unserer Gesellschaft an-
    gemahnt . Lassen Sie mich mit einigem Stolz sagen: Zehn
    Jahre haben wir darüber geredet, aber jetzt kommt die
    umfassende Reform der Pflegeversicherung. Von diesem
    Pult aus war zu hören: Sie kommt in dieser Legislatur-
    periode nicht, sie wird auf den Sankt-Nimmerleins-Tag
    verschoben . Ich sage Ihnen: Sie kommt . Am 1 . Januar
    des nächsten Jahres tritt die umfassendste Erneuerung
    der Pflegeversicherung seit ihrer Einführung in Kraft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Mechthild Rawert [SPD]: Das ist auch gut so!)


    – Ich höre: Das ist auch gut so . Das unterstreiche ich ger-
    ne . – Sie wird solidarisch und paritätisch von Arbeitge-
    bern und Arbeitnehmern finanziert. Das Eindrucksvolle
    ist: Niemand in diesem Land bestreitet, dass es richtig ist,
    dass wir diese moderate Beitragserhöhung durchführen .
    Denn alle wissen: Es geht um eine Aufgabe, die uns ge-
    meinsam am Herzen liegen muss, nämlich eine würdige,






    (A) (C)



    (B) (D)


    eine gute Versorgung der Pflegebedürftigen in unserem
    Land zu gewährleisten. Damit nehmen wir die Pflegebe-
    dürftigen und deren Angehörige in den Blick, denen wir
    mit diesen erheblich verbesserten Leistungen den Rü-
    cken stärken. Damit nehmen wir auch – die Pflegeberufe
    sind zu Recht angesprochen worden – die Situation der
    Pflegekräfte in unserem Land in den Blick.

    Ich weise darauf hin, dass wir die Absicherung durch
    die Refinanzierung von Tariflöhnen rechtlich klar regeln
    und dass wir für andere Hilfstätigkeiten einen erhöhten
    Mindestlohn in dieser Legislaturperiode vereinbart ha-
    ben . Ich weise auf die Erleichterung durch die Einstel-
    lung von 20 000 zusätzlichen Betreuungskräften hin, auf
    den Abbau der Bürokratie und schließlich darauf, dass
    in allen Bundesländern bis Ende dieses Jahres neue Per-
    sonalschlüssel verhandelt wurden und dass dies in den
    allermeisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der
    Personalschlüssel geführt hat . Wir bleiben an diesem
    Thema dran, so wie wir im Rahmen der Krankenhaus-
    reform einen wesentlichen Akzent auf die Stärkung der
    Stationspflege gesetzt haben. Dass diese Arbeit wei-
    tergeht, das sehen Sie auch daran, dass inzwischen mit
    Pflegeverbänden, mit Kostenträgern, mit Krankenhaus-
    gesellschaften und mit Gewerkschaften weiter über die
    Stärkung der Pflege in unseren Krankenhäusern beraten
    wird .

    Ich habe das Thema Vernetzung angesprochen . Der
    Innovationsausschuss hat in diesen Wochen erste Ent-
    scheidungen hinsichtlich der Stärkung der sektorüber-
    greifenden Versorgung getroffen . Das dient einer bes-
    seren, einer den Leitlinien gerechter werdenden, besser
    ineinandergreifenden Behandlung und macht unser Ge-
    sundheitssystem insgesamt effizienter. Wir haben mit
    großer Einmütigkeit – dafür will ich mich bedanken – das
    Gesetz zur Stärkung der Hospiz- und Palliativmedizin
    beschlossen, das auch ganz wesentliche Elemente einer
    bestmöglichen Vernetzung der Pflege mit der örtlichen
    Palliativmedizin enthält . Und dass die Krankenhausre-
    form wesentlich auf Arbeitsteilung und kluge Vernetzung
    in der Krankenhauslandschaft zielt, das wissen Sie . Das
    unterstreiche ich gerne noch einmal .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein wesentliches Instrument für die Vernetzung ist,
    dass wir die Instrumente der Telemedizin deutlich of-
    fensiver nutzen . Hier war es nötig, Tempo zu machen;
    wie bei so manch anderem Thema . Das haben wir getan .
    Ich freue mich, dass gestern eine Vernetzung von Pra-
    xen mit einer Universitätsklinik in Echtzeit gestartet ist .
    Jetzt geht es darum – zunächst mit einem umfassenden
    Stammdatenmanagement und dann mit Notfalldaten, mit
    Medikationsplan –, auch die Telematikinfrastruktur end-
    lich mit Nutzen für die Patientinnen und Patienten, für
    alle Versicherten zu füllen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn wir über Gesundheit diskutieren – und wir er-
    leben es alle in unseren Wahlkreisen –, dann merkt man:
    Es ist ein lokales Thema . Es geht um die Frage: Wie sieht
    es mit unserer Krankenhausversorgung aus, mit unserer

    niedergelassenen Ärzteschaft, mit unserem Pflegedienst?
    Wir werden sicher noch darüber diskutieren, was wir tun
    müssen, damit wir uns auch weiterhin auf eine flächen-
    deckende Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Apotheken-
    dienstleistungen verlassen können . Das hat alles lokale
    Dimensionen, aber in der Tat: Spätestens mit der Ebolak-
    rise – man könnte weitere nennen, zum Beispiel auch die
    weltweite Zunahme von Antibiotikaresistenzen – wird
    deutlich, dass lokale Qualität und globale Verantwortung
    in der Gesundheit zusammenhängen .

    Ich bin Bundeskanzlerin Angela Merkel dank-
    bar dafür – ich sage das ausdrücklich –, dass wir die
    G-7-Präsidentschaft Deutschlands genutzt haben und
    die G-20-Präsidentschaft Deutschlands im nächsten Jahr
    nutzen werden, um globale Gesundheitspolitik als ein
    Markenzeichen der internationalen Verantwortung unse-
    res Landes zu profilieren. Dies steht unserem Land wahr-
    lich gut an .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben immer wieder eine Reform der WHO, der
    Weltgesundheitsorganisation, angemahnt, damit sie ihren
    wichtigen Aufgaben gerecht werden kann . Wir haben üb-
    rigens auch schon immer die Bereitschaft bekundet, die
    Pflichtbeiträge zur WHO zu erhöhen. In diesem Haus-
    haltsentwurf sehen wir vor, dem Pflichtbeitrag von knapp
    30 Millionen Euro einen freiwilligen Beitrag von über
    30 Millionen Euro an die Seite zu stellen;


    (Beifall der Abg . Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    das ist gut fünfmal so viel wie in den letzten Jahren . Die-
    se Mittel, die bisher beim BMZ angesiedelt waren, etati-
    sieren wir nunmehr in unserem Haus und machen damit
    deutlich, dass die operative Verantwortung, die Deutsch-
    land in der WHO übernimmt, mit einer großzügigeren
    Bereitschaft verbunden ist, die Dinge zu unterstützen,
    die uns gemeinsam am Herzen liegen . Das ist eine gute
    Nachricht .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bin davon überzeugt – das sage ich, weil es
    ja manchmal die Sorge gibt, dass man selbst zu kurz
    kommt –, dass beim Thema Gesundheit ebenso wie bei
    wenigen anderen Themen gilt, dass die Verantwortung,
    die wir weltweit übernehmen, unmittelbar auch den
    Menschen in unserem Land zugutekommt . Ich bin da-
    von überzeugt, dass wir die Menschen in unserem Land
    auf Dauer nicht gut versorgen können ohne die Bereit-
    schaft zu globaler Verantwortungsübernahme . Dies un-
    terstreicht einmal mehr unser Haushalt .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)