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ID1820109300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michaela Engelmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren! Ich werde wahrscheinlich offene Türen bei Ihnen
    einrennen, wenn ich Ihnen erzähle, dass der Sport in sei-
    ner Vielseitigkeit ein wichtiger Bestandteil unserer Ge-
    sellschaft ist . Neben der körperlichen Betätigung ist er
    nicht nur Freizeit- und Unterhaltungsfaktor, sondern ins-
    besondere auch Quelle für ehrenamtliches Engagement
    in den Vereinen, die häufig mit vielfältigen Aktivitäten zu
    einer lebendigen Stadt- und Dorfgemeinschaft beitragen .

    Sport bringt die Menschen zusammen, ganz unabhän-
    gig von ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrem Geschlecht,
    ihrer Sexualität oder Religion, und vermittelt dabei ele-
    mentare Werte unserer Gesellschaft; denn Sport lebt von
    Toleranz, Fairness, Teamgeist, Leistungsbereitschaft und
    gegenseitigem Respekt . Der Sport wirkt völkerverbin-
    dend, überwindet politische Grenzen und hilft, Vorurteile
    abzubauen . Sie sehen: Sport ist also mehr als bloße Be-
    geisterung auf dem Spielfeld, am Spielfeldrand und – Sie
    erlauben einen kleinen Exkurs in meine Sportart – auf
    der Judomatte .

    Daher hat die Große Koalition in den letzten drei Jah-
    ren für den organisierten Sport mit seinen über 27 Mil-
    lionen Mitgliedern in über 90 000 Sportvereinen, übri-
    gens die größte gesellschaftliche Gruppe in diesem Land,
    wirklich Großes und Gutes geleistet . In der laufenden
    Legislaturperiode haben wir es geschafft, die Mittel für
    den Spitzensport im zuständigen Bundesinnenministe-
    rium von 140 Millionen Euro auf über 165 Millionen
    Euro anzuheben . Das ist übrigens ein Plus von mehr als
    25 Millionen Euro .


    (Bärbel Bas [SPD]: Hört! Hört!)


    Lieber André Hahn, du weißt, dass ich dich wirklich
    schätze, aber du hast gerade erzählt, es gäbe in diesem
    Bereich 11 Millionen Euro weniger . Wir müssen bei der
    Wahrheit bleiben und sagen: Die 10 Millionen Euro, die
    für die Bewerbung von Hamburg als Austragungsort für
    die Olympischen Spiele im letzten Haushalt standen, sind
    nicht mehr enthalten, weil wir alle wissen, dass Hamburg
    mit seiner Bewerbung – leider – gescheitert ist .

    Allein für das kommende Jahr stellt der Bund für die
    Förderung des deutschen Spitzensports 5,2 Millionen
    Euro mehr zur Verfügung . Der darin enthaltene Auf-
    wuchs von 1,5 Millionen Euro für die Förderung des
    Behindertenleistungssports – übrigens, André, nicht erst
    nach eurem Antrag, sondern die Sozialdemokraten sind
    schon immer ein großer Förderer und begeisterter Fan
    des deutschen Behindertensports und seines Personals
    gewesen –


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], an die LINKE gewandt: Im Sportausschuss habt ihr keinen Antrag gehabt!)


    Stephan Mayer (Altötting)







    (A) (C)



    (B) (D)


    freut uns .


    (Beifall bei der SPD – Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr hättet euch ein paar Wochen eher freuen können!)


    Wir alle haben die Bilder der Paralympischen Spiele
    in Rio vor Augen . Ich bin bei den Olympischen Spielen
    gewesen; auch das ist schon eine tolle Geschichte . Aber
    ich sage Ihnen: Als ich die Bilder von den Paralympi-
    schen Spielen im Fernsehen gesehen habe, ist mir wirk-
    lich ein Schauer über den Rücken gelaufen . Das, was da
    passierte, ist gelebte Inklusion . Deswegen freuen wir uns
    über diesen Mittelaufwuchs .

    Unsere paralympischen Athletinnen und Athleten
    haben in Rio gezeigt, was in ihnen steckt . Mit 57 Me-
    daillen kehrten sie stolz nach Deutschland zurück . Mit
    diesem Aufwuchs an Mitteln möchten wir einen Beitrag
    zur gelebten Inklusion leisten und vor allen Dingen für
    Planungssicherheit bei den Verbänden sorgen .

    Über die Bereitstellung von finanziellen Ressourcen
    können sich auch die fünf neuen olympischen Sportarten
    Baseball/Softball, Karate, Skateboard, Sportklettern und
    Surfen freuen . Um diesen Verbänden mit ihren Athletin-
    nen und Athleten eine optimale Vorbereitungsphase für
    die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio zu ermög-
    lichen, stellt der Bund ab sofort Fördermittel in Höhe von
    3 Millionen Euro zur Verfügung .


    (Beifall bei der SPD)


    An dieser Stelle möchte ich aber jemandem besonders
    danken, der eigentlich nicht im Fokus des Sports steht:
    Das ist unser Fraktionsvorsitzender Thomas Oppermann .


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    Er hat sich in den Haushaltsverhandlungen dafür einge-
    setzt, dass im Bundesumweltministerium für die ener-
    getische Gebäudesanierung weitere 100 Millionen Euro
    bereitgestellt werden können . Hiervon sollen die Berei-
    che Jugend, Kultur und Sport besonders profitieren. Zu
    häufig sind in Deutschland Vereine in ihrer Existenz
    bedroht, weil in der Turn- oder Schwimmhalle die Be-
    leuchtung nicht funktioniert, die Heizung defekt ist, die
    Duschen kaputt sind oder die Nebenkosten zu hoch sind .
    Wir können in Deutschland die Gesundheit, die Lebens-
    freude, die Integration und die Inklusion nur mit intakten
    Sportstätten sichern . Umso wichtiger ist es, dass wir den
    Investitionsstau besonders bei maroden Sportanlagen
    endlich abbauen .


    (Beifall bei der SPD)


    Zum Ende meiner Rede möchte ich gerne auf die Re-
    form der Spitzensportförderung zu sprechen kommen .
    Der Deutsche Olympische Sportbund benötigt nach eige-
    nen Aussagen mehr finanzielle Mittel zur Durchführung
    der Reform, die den internationalen sportlichen Erfolg
    von deutschen Athletinnen und Athleten sichern sollen .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er sagt uns nicht mal, was er will!)


    Der Deutsche Bundestag unterstützt die Reformbemü-
    hungen des organisierten Sports in Deutschland aus-

    drücklich . Doch können wir heute noch keine Reform
    finanzieren, die der Sport erst einmal intern anstoßen und
    ausdiskutieren sollte .

    Das Ziel der Reform ist klar, doch der Weg dahin ist
    weiter mit vielen Fragezeichen behaftet . Übrigens hätte
    ich mir dazu auch eine breite gesellschaftliche Diskussi-
    on mit allen Playern gewünscht .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und nicht hinter verschlossenen Türen!)


    Das hätte uns, glaube ich, auch ganz gut zu Gesicht ge-
    standen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Um mit den Worten von Willy Brandt zu schließen:

    Der Förderung des Sports werden wir unsere be-
    sondere Aufmerksamkeit widmen, ohne von dem
    Grundsatz abzulassen, dass der Sport von staatlicher
    Bevormundung frei bleiben muss .

    Ich danke Ihnen .


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dr . André Berghegger für

die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Berghegger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Als letzter
    Redner der Debatte werde auch ich versuchen, den Ein-
    zelplan aus meiner Sicht zu beschreiben und zu bewerten .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das können Sie auch kürzer machen!)


    Die eine oder andere Wiederholung wird sich nicht ver-
    meiden lassen .

    Natürlich trägt der Einzelplan 06 die Handschrift der
    Union und unseres Innenministers Thomas de Maizière .
    In der laufenden Legislaturperiode ist der Etat um gut
    50 Prozent auf beinahe 9 Milliarden Euro gestiegen . Das
    ist eine beeindruckende Leistung, wie wir schon mehr-
    fach gehört haben .

    Aber hier schließt sich vielleicht der Kreis zum Be-
    ginn der Debatte . Der Kollege Claus hatte zu Beginn der
    Debatte für die Linke gesagt, dass im Rahmen der Haus-
    haltsberatungen die größten Zugewinne bei Frau von der
    Leyen und bei Herrn de Maizière zu verzeichnen gewe-
    sen seien . Herr Claus, dem muss ich widersprechen: Die
    größten Zugewinne im Rahmen der Haushaltsberatungen
    sind bei der inneren und äußeren Sicherheit zu verzeich-
    nen, und das ist gut so und auch angebracht .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Denn es gibt Gründe dafür . Wir bewegen uns in einer
    schnelllebigen und teilweise auch unruhigen Zeit, und

    Michaela Engelmeier






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Etat ist natürlich auch eine Reaktion darauf . Die inne-
    re Sicherheit braucht ein festes Wertefundament, und das
    haben wir auch . Die freiheitlich-demokratische Grund-
    ordnung in unserem Grundgesetz und die europäischen
    Grundwerte bilden unsere Basis .

    Wir müssen uns nicht für unsere staatliche und gesell-
    schaftliche Ordnung entschuldigen . Wir müssen für sie
    werben und darauf bestehen, dass sie gilt . Denn diese
    Ordnung hat erstens ein hohes Maß an demokratischer
    Legitimation . Zweitens bildet sie die Voraussetzung da-
    für, dass wir auch in Zukunft in Freiheit, Frieden und To-
    leranz miteinander leben können . Drittens ist diese Ord-
    nung dazu geeignet, Ungerechtigkeiten und Spannungen,
    die es auch in unserer Gesellschaft gibt, abzubauen, und
    viertens erlaubt sie es, aus konkreten Erfahrungen zu ler-
    nen, manchmal auch im Wege des Trial and Error .

    Wir dürfen nur nicht in Hektik verfallen, sondern müs-
    sen entschieden und mutig handeln . Auch unbequeme
    Wahrheiten sind umzusetzen . Wir sollten in langen Lini-
    en denken, und wir sollten Vertrauen und Überzeugung
    zurückgewinnen oder bilden .

    Auch wenn es, wie der Innenminister immer wieder
    betont, keine hundertprozentige Sicherheit bzw . keine
    Garantie dafür gibt, werden wir alles Erdenkliche tun,
    um die Sicherheit und eine entsprechende Prävention für
    unsere Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten . Der
    Etat des Einzelplans 06 setzt ein klares Zeichen in diese
    Richtung .

    Der Etat im Einzelnen: Der Bereich „Innere Sicher-
    heit“ wird von vielen Behörden und Einrichtungen wahr-
    genommen . Im kommenden Haushaltsjahr werden diese
    Bereiche deutlich gestärkt . Bereits im Regierungsent-
    wurf konnten wir ein erstes Sicherheitspaket mit mehr als
    900 zusätzlichen Stellen für 2017 sowie Personal- und
    Sachmitteln in Höhe von über 730 Millionen Euro bis
    zum Jahr 2020 beschließen .

    Im parlamentarischen Verfahren haben wir ein zwei-
    tes Sicherheitspaket mit nochmals 4 300 neuen Stellen
    für 2017 und den entsprechenden Personal- und Sach-
    mitteln in Höhe von gut 870 Millionen Euro beraten und
    beschlossen .

    Das ist die dringend notwendige finanzielle Unterstüt-
    zung für unsere Sicherheitsbehörden, insbesondere für
    ihre wichtige Arbeit zur Bekämpfung des Terrorismus .
    Wir müssen jedoch darauf achten, dass die Behörden und
    Einrichtungen organisch mitwachsen können . Es reicht
    nicht, nur Stellen auszuweisen und Mittel zur Verfügung
    zu stellen; sie müssen auch effektiv eingesetzt werden
    können . Das ist bis jetzt aber wohl austariert .

    Wenige Schwerpunkte des Etats: Die Bundespolizei
    verzeichnet zusätzliche Stellen, um eine Entlastung der
    vorhandenen Beamtinnen und Beamten zu gewährleis-
    ten, die derzeit viele Überstunden ansammeln . Es wird
    etliche Stellenanhebungen für verdiente Beförderungen
    in diesen Bereichen geben . Das fördert die Motivation
    der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den großartigen
    Einsatz und eröffnet Perspektiven .

    Wir werden die Ansätze für Materialbeschaffungen
    zugunsten einer effektiven Arbeit dieser Mitarbeiterin-

    nen und Mitarbeiter erhöhen . Insbesondere möchte ich
    die drei neuen Einsatzschiffe und den neuen Transport-
    hubschrauber für die Einheiten der BFE+ bei der Bundes-
    polizei hervorheben . Abgerundet wird die Wertschätzung
    für die Bundespolizei durch unser langfristiges Liegen-
    schaftsprogramm, das sowohl die Dienstliegenschaften
    als auch die Bahnhöfe sowie die Flug- und Seehäfen
    umfasst . Eine Konkretisierung durch die Bundespolizei
    erfolgt noch im Laufe der Zeit .

    Das THW bildet den zweiten Schwerpunkt . Die Per-
    sonalstruktur wird verbessert durch 170 neue Stellen und
    150 Stellenanhebungen . Das Fahrzeugbeschaffungspro-
    gramm sorgt bis 2023 Schritt für Schritt für die Erneu-
    erung der in die Jahre gekommenen Fahrzeugbestände .
    Das schafft langfristige Planbarkeit und stellt ein aus-
    drückliches Bekenntnis zu unseren ehrenamtlichen Hel-
    ferinnen und Helfern in diesem Bereich dar .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Um dem THW eine Perspektive zu geben, haben wir uns
    für eine Nachwuchskampagne mit einem Volumen von
    3 Millionen Euro eingesetzt .

    Jeder von uns spürt es in den Gesprächen – ob hier
    oder im Wahlkreis –: Der Zusammenhalt in der Gesell-
    schaft ist ein wichtiger Aspekt . Ein Schwerpunkt unseres
    Handelns wird weiterhin die Verbesserung der Flücht-
    lingssituation sein . Die Zahl derjenigen, die auf der
    Suche nach Schutz und Sicherheit zu uns kommen, ist
    zuletzt deutlich gesunken . Die Herausforderungen haben
    sich verschoben, bzw . es sind neue hinzugekommen .

    Erstens . Wir werden uns weiterhin intensiv derjenigen
    annehmen, die eine langfristige Perspektive bei uns ha-
    ben . Die Mittel für das Programm „Migrationsberatung
    für erwachsene Zuwanderer“ werden auf 50 Millionen
    Euro angehoben . Damit werden zusätzliche Beraterstel-
    len ermöglicht und wird die Qualität trotz hoher Fallzah-
    len aufrechterhalten .

    Zweitens . Wir werden uns auch um die Asylbewerber
    mit unklarer Bleibeperspektive kümmern . Die Erstorien-
    tierungsangebote – bislang befristete Pilotprojekte – wer-
    den durch zusätzliche Mittel bundesweit ausgeweitet .

    Drittens . Wir wollen – das ist ein wichtiger Aspekt –
    die Zahl der freiwilligen Ausreisen derjenigen steigern,
    die zur Ausreise verpflichtet sind. Deshalb gibt es im
    kommenden Jahr ein Anreizprogramm des Bundes mit
    einem Volumen von 40 Millionen Euro, ergänzend zu
    den entsprechenden Programmen der Länder . Zusammen
    mit den verbindlichen Rückführungen im Rahmen des
    Asylverfahrens soll die Anzahl derer, die unser Land ver-
    lassen, deutlich erhöht werden . Ich bin der festen Über-
    zeugung, dass die Durchsetzung des Rechts die Akzep-
    tanz in der Bevölkerung erhöhen wird .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Gegen Ende meiner Rede – ich darf den Schluss ja
    nicht ankündigen – noch ein Gedanke: Unser Wertefun-
    dament beinhaltet natürlich auch die föderale Ordnung
    des Grundgesetzes . Nicht der Bund alleine ist für alle
    Kriminalitätsfacetten und Probleme zuständig . Die vor-

    Dr. André Berghegger






    (A) (C)



    (B) (D)


    rangige Zuständigkeit liegt naturgemäß bei den Ländern .
    Um Werte zu vermitteln und durchzusetzen, sind Nähe
    und Vertrautheit von Vorteil . Hier haben kleinere Ein-
    heiten ihre Vorzüge . Aber ich würde mich freuen, wenn
    die Länder – an diese appelliere ich – im Durchschnitt
    die Stellen der Polizeivollzugsbeamten so sehr aufwach-
    sen lassen würden, wie wir das in den letzten Jahren bei
    der Bundespolizei getan haben . Dann könnten wir in der
    gemeinsamen Arbeit eine ganze Menge erreichen . Wir
    könnten Tendenzen entgegenwirken, die mir Sorge be-
    reiten . Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung könnte
    verbessert werden . Das Verständnis für die Polizeiarbeit
    könnte wieder wachsen . Die Polizei bekäme endlich wie-
    der den Respekt, den sie verdient . Sie setzt sich schließ-
    lich jeden Tag für uns und unsere Sicherheit ein . Dadurch
    könnten das Wertefundament und damit auch der Zusam-
    menhalt in unserer Gesellschaft gestärkt werden .

    Vielen Dank für das freundliche Zuhören .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)