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ID1820108900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
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    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uli Grötsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die Festnahme der Terrorverdächtigen in Leipzig und in
    Berlin-Schöneberg oder jüngst die bundesweite Razzia
    gegen das Dschihadistennetzwerk „Die wahre Religion“
    zeigen: Deutschland war vielleicht noch niemals zuvor
    so sehr bedroht, aber gleichzeitig auch so sicher wie heu-
    te . Ich sage Ihnen, warum: Wir haben die vielleicht bes-
    ten Gesetze und ganz bestimmt die besten Beamten in
    allen Bereichen der Sicherheitsbehörden .

    Dieses hohe Niveau an Sicherheit und Qualität schrei-
    ben wir mit dem vorliegenden Haushalt für den Bereich
    „öffentliche Sicherheit“ im Jahr 2017 fort . Beispiel Bun-
    despolizei: Es ist aus unserer Sicht ein großer Erfolg für
    das Parlament, dass zusätzlich zu den bereits im Regie-
    rungsentwurf vorgesehenen 270 Stellen noch einmal
    700 Stellen bei der Bundespolizei geschaffen werden .
    Das sind dann – mit den bereits vorher auf Initiative der
    SPD beschlossenen Stellen – insgesamt fast 2 000 neue
    Stellen nur in 2017 plus fast 200 Millionen Euro für spe-
    zielle Fahrzeuge, Schutzausstattungen und Ähnliches so-
    wie drei Einsatzschiffe .

    Aber zusätzliche Stellen allein reichen uns nicht . Es
    ist schon seit den Tagen von Otto Schily gute Traditi-
    on in der Sozialdemokratie, einen Schwerpunkt bei den
    Stellenhebungen zu setzen . Aktuell haben wir 1 000 Stel-
    lenhebungen durchgesetzt und gleichzeitig neue Beför-
    derungsmöglichkeiten geschaffen, sowohl innerhalb des
    mittleren Dienstes als auch vom mittleren in den gehobe-
    nen Dienst . Das kommt insbesondere den normalen Po-

    Dr. Stephan Harbarth






    (A) (C)



    (B) (D)


    lizisten im operativen Bereich zugute, die dies für ihren
    tagtäglichen Einsatz ohne Frage mehr als verdient haben .


    (Beifall bei der SPD)


    Die 7 000 Polizeibeamten bis 2020 kommen aber nicht
    über Nacht . Sie müssen natürlich ausgebildet werden .
    Das ist angesichts der erwähnten Zahlen eine riesengroße
    Herausforderung . Damit das gut gelingt, wurde das nun-
    mehr sechste und größte Ausbildungszentrum in Bam-
    berg eröffnet, das ebenfalls fast 20 Millionen Euro erhält .
    Wir als SPD-Bundestagsfraktion werden im nächsten
    Jahr den engen Austausch mit den Ausbildungszentren
    suchen, weil wir sichergehen müssen, dass das hohe
    Qualitätsniveau in der Ausbildung auch angesichts der
    ungewöhnlich hohen Einstellungszahlen gewährleistet
    bleibt . Wichtig ist aber auch, dass die dann ausgebildeten
    Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten dort verwendet
    werden, wo sie am dringendsten gebraucht werden, zum
    Beispiel an der deutsch-tschechischen Grenze, um dem
    großen Problembereich der Tageswohnungseinbrüche zu
    begegnen .


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin froh, dass 450 der neuen Stellen für 2017 zur
    Verstärkung des grenzpolizeilichen Dienstes vorgesehen
    sind . Denn bei aller Terrorgefahr und allen neuen Krimi-
    nalitätsphänomenen dürfen wir die ureigenen Aufgaben
    der Polizei nicht vergessen,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    nämlich die, für die ganz alltägliche Sicherheit der Men-
    schen in diesem Land zu sorgen . Das geht nun einmal
    nur mit einer vernünftigen Personalpolitik, etwa – um es
    noch einmal zu sagen – im Bereich der Schleierfahndung
    an der deutschen Ostgrenze .

    Sehr geehrte Damen und Herren, bestmöglich be-
    kämpfen wollen wir sowohl den islamistischen Terroris-
    mus als auch den Terror von rechts, der erst vor einigen
    Wochen einen Polizeibeamten in Deutschland das Leben
    gekostet hat . Völlig zu Recht wird in den Medien aktuell
    heftig darüber diskutiert, wie es sein kann, dass Extremis-
    ten in Deutschland legal Waffen besitzen können . Leider,
    Herr Minister de Maizière, sehen Sie bislang offenbar
    keine Veranlassung, einer sogenannten Regelabfrage bei
    den zuständigen Waffenbehörden und den Verfassungs-
    schutzbehörden zuzustimmen, um die Zuverlässigkeit ei-
    nes Antragstellers zu prüfen . Das wäre uns sehr wichtig .
    Uns Sozialdemokraten hätten Sie dabei auf Ihrer Seite .


    (Beifall bei der SPD)


    Meine Redezeit reicht nicht mehr aus, um auf den
    Aufwuchs und die Verbesserungen beim Bundeskrimi-
    nalamt einzugehen . Dieses Thema hätte eine eigene Rede
    verdient . Insgesamt sind in den beiden Sicherheitspake-
    ten 820 Stellen vorgesehen, und beim Bundeskriminal-
    amt kommt es zu einem Aufwuchs um 1 100 auf dann
    6 100 Stellen . Innerhalb von zwei Jahren wird es beim
    BKA also etwa 20 Prozent mehr Leute geben . Aber, wie
    gesagt, die größte Geißel des Abgeordneten ist und bleibt
    die Redezeit .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Frau Präsidentin, abschließend will ich den Haushäl-
    tern der Großen Koalition danken . Lieber Martin Gerster,
    lieber Reinhard Brandl, es war richtig gut mit euch . Das,
    was ihr in den letzten Jahren als Haushälter bewirkt habt,
    war wirklich nachhaltig . Wir Innenpolitiker wussten den
    Einzelplan 06, den Haushalt des Bundesinnenministeri-
    ums, bei euch in den besten Händen und danken euch
    für die auch in diesem Jahr wie immer sehr gute Zusam-
    menarbeit .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Stephan Mayer hat für die CDU/

CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Mayer, sagen Sie doch mal, was nicht großartig war!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stephan Mayer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolle-

    ginnen! Sehr geehrte Kollegen! Ich möchte mit Fug und
    Recht behaupten: Dieser Etat des Bundesinnenministeri-
    ums, den wir heute abschließend behandeln, ist ein gro-
    ßer Erfolg .


    (Lachen des Abg . Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Er ist ein großer Erfolg der Bundesregierung, und er ist
    ein großer Erfolg der Großen Koalition .


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Superlative!)


    Der Erfolg hat natürlich immer viele Väter . Ich möchte
    aber schon betonen: Er ist insbesondere ein Erfolg unse-
    res Bundesinnenministers Thomas de Maizière .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Bundesinnenmi-
    nister, ganz herzlich dafür danken . Dieser Etat, den wir
    heute abschließend beraten, ist einzigartig in der bundes-
    republikanischen Geschichte .

    Wenn man sich diese Legislaturperiode einmal vor
    Augen führt, sieht man, dass wir allein im Einzelplan 06,
    im Einzelplan des Bundesinnenministers, einen Auf-
    wuchs von sage und schreibe 53 Prozent haben . Es gab
    eine Steigerung von knapp 6 Milliarden Euro im Jah-
    re 2014 auf jetzt knapp 9 Milliarden Euro im Jahr 2017 .
    Allein in diesen vier Jahren sind 13 000 zusätzliche Stel-
    len im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums
    geschaffen worden . Weiter werden zwischen 2015 und
    2020 7 500 zusätzliche Stellen bei der Bundespolizei
    geschaffen . Beim Bundeskriminalamt wird es 1 300 zu-
    sätzliche Stellen geben . Für 2018 bis 2020 gibt es bereits
    heute klare Zusagen, dass 4 000 zusätzliche Stellen im
    Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums etabliert
    werden . Das kann sich wirklich sehen lassen .

    Uli Grötsch






    (A) (C)



    (B) (D)


    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, ich
    möchte aber auch nicht verhehlen, dass dieser deutliche
    finanzielle Aufwuchs – und auch Stellenaufwuchs – in
    den Sicherheitsbehörden insbesondere aufgrund eines
    nachdrücklichen, nachhaltigen und langfristigen Wirkens
    und Drängens der CDU/CSU-Fraktion zustande kommt .
    Wir waren es, die sich nicht erst seit kurzem, meine lie-
    ben Kolleginnen und Kollegen von den Grünen und den
    Linken, für eine bessere personelle und finanzielle Aus-
    stattung der Sicherheitsbehörden eingesetzt haben . Über
    Jahre hinweg haben wir dies nachdrücklich gefordert .
    Und jetzt kann sich, glaube ich, dieser Erfolg auch wirk-
    lich sehen lassen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von
    den Linken und von den Grünen, Sie haben noch vor
    zwei oder drei Jahren, wenn es um die Sicherheitsbehör-
    den ging, von einem „Repressionsapparat“ gesprochen .
    Sie haben zu der Zeit noch davon gesprochen, dass hier
    ein Überwachungsstaat geschaffen wird . Mittlerweile
    sind Sie kleinlaut geworden und geben zu, dass wir eine
    bessere personelle Ausstattung unserer Sicherheitsbehör-
    den dringend benötigen .


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Woher hat der Herr Mayer seine Textbausteine?)


    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, die-
    se deutlich bessere finanzielle und materielle Ausstattung
    der Sicherheitsbehörden ist aber natürlich auch den ge-
    stiegenen Herausforderungen geschuldet . Ich möchte
    ausdrücklich betonen, dass wir in den letzten zwei Jah-
    ren eine weitgehende gesetzgeberische Tätigkeit insbe-
    sondere im Hinblick auf die Bekämpfung des islamisti-
    schen Terrorismus an den Tag gelegt haben . Wir haben
    die Auslandsreisen zu terroristischen Zwecken stärker
    unter Strafe gestellt, und wir haben die Regelungen zur
    Terrorismusfinanzierung verschärft. Des Weiteren haben
    wir die Möglichkeit geschaffen, dass ausreisewilligen
    Dschihadisten der Personalausweis sowie der Reisepass
    entzogen werden kann . Außerdem haben wir die Verfas-
    sungsschutzbehörden in Bund und Ländern in die Lage
    versetzt, besser zu kooperieren .

    Endlich haben wir zumindest wieder den Fuß in der
    Tür, was die Wiedereinführung der Mindestspeicherfris-
    ten anbelangt . Wir haben die Gültigkeitsdauer des Ter-
    rorismusbekämpfungsgesetzes verlängert, und wir haben
    kurz vor der Sommerpause in diesem Jahr ein Antiter-
    rorpaket verabschiedet, das insbesondere auch zum Ge-
    genstand hat, dass sich in Zukunft auch die Bezieher von
    Prepaidhandykarten registrieren lassen müssen . All das
    waren richtige und sachgerechte Maßnahmen, die ins-
    besondere auf Drängen der CDU/CSU ins Werk gesetzt
    wurden .

    Ich möchte aber betonen, dass insbesondere auch kon-
    sequentes und entschiedenes Handeln auf der Ebene der
    Exekutive wichtig ist und auch stattgefunden hat . Ich
    möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Bundesinnenminister,
    ausdrücklich dafür danken, dass Sie heute vor einer Wo-
    che eine islamistische Organisation namens „Die wahre

    Religion“ verboten haben, welche über Jahre hinweg ihr
    Unwesen in Deutschland getrieben hat . Es gab durchaus
    manche, die etwas naseweis gefragt haben: Warum wird
    diese Organisation erst jetzt verboten? Denen möchte
    ich einmal deutlich ins Stammbuch schreiben: Es ist –
    auch in verschiedenen Bundesländern – nicht so einfach,
    die substanzielle Grundlage dafür zu schaffen, in knapp
    200 Liegenschaften Hausdurchsuchungen durchzuführen
    und ein Verbot auszusprechen, das dann auch gerichtsfest
    ist . Ich möchte insbesondere Ihnen, Herr Bundesinnen-
    minister, aber auch den beteiligten Mitarbeitern in Ihrem
    Haus und darüber hinaus ganz herzlich dafür danken,
    dass es jetzt gelungen ist, diese Organisation zu verbie-
    ten .

    Ich möchte noch einmal in Erinnerung rufen: Allein
    140 Dschihadisten von den knapp 880, die bislang in den
    Dschihad nach Syrien oder in den Nordirak ausgereist
    sind, hatten Kontakt zu der Organisation „Die wahre Re-
    ligion“ . Diese Organisation hat über die letzten Jahre hin-
    weg knapp 2 000 Hassbotschaften im Internet verbreitet .
    Diese sind über 15 Millionen Mal aufgerufen worden .
    Und 35 000 Personen haben diese Hassbotschaften auch
    abonniert . Ich sage dies hier auch deshalb ausdrücklich,
    weil ich der festen Überzeugung bin, dass allein diese
    Zahlen eindeutig belegen, dass es sinnvoll wäre, die
    Sympathiewerbung für terroristische Organisationen
    wieder unter Strafe zu stellen . Das, was schon bis 2002
    im deutschen Strafgesetzbuch geregelt war, unter Rot-
    Grün aber abgeschafft wurde, gehört wieder eingeführt .

    Ich möchte auch ausdrücklich betonen, dass ich kein
    Verständnis für die Äußerungen der Staatsministerin
    Özoğuz habe, die am Tag nach den Hausdurchsuchun-
    gen etwas relativierend ausgeführt hat, dass man bei dem
    Umgang mit Islamisten doch mehr Augenmaß an den
    Tag legen müsse . Dafür habe ich kein Verständnis . Das
    ist hanebüchen, und davon muss man sich auch wesent-
    lich deutlicher und wesentlich eindeutiger distanzieren .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Ist doch klargestellt worden!)


    Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, die
    deutlichen Stellenmehrungen und auch die finanziellen
    Verbesserungen beim THW sind schon ausdrücklich er-
    wähnt worden . Ich möchte hier betonen: Das THW ist
    dankbar dafür und zufrieden mit dem, was jetzt durch
    den Haushalt 2017 geschaffen wird .

    Um es noch einmal in Erinnerung zu rufen: Allein im
    Jahr 2015 haben knapp 80 000 ehrenamtliche THW-Hel-
    ferinnen und -Helfer mit Verzicht auf Anwesenheit bei
    ihren Familien und auf Freizeit 1,3 Millionen Einsatz-
    stunden in der Flüchtlingshilfe geleistet .


    (Beifall des Abg . Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Allein in diesem Jahr waren es über 600 000 Stunden .
    Während der sehr schwerwiegenden Hochwasserkata-
    strophe im Frühjahr dieses Jahres haben über 11 000 Ein-
    satzkräfte des THW circa 139 000 Einsatzstunden an
    355 Einsatzorten geleistet . 310 Ortsverbände, also knapp
    die Hälfte aller Ortsverbände des THW, waren im Früh-
    jahr dieses Jahres im Hochwassereinsatz . Dabei wur-

    Stephan Mayer (Altötting)







    (A) (C)



    (B) (D)


    den beispielsweise 5,5 Millionen Liter Frischwasser,
    Trinkwasser, produziert . Wer also glaubt, die Trinkwas-
    seraufbereitung ist nur etwas für Schwellenländer oder
    Entwicklungsländer, der irrt kolossal . Die Trinkwasser-
    aufbereitung und die dafür erforderlichen technischen
    Anlagen sind auch im Inland dringend notwendig . In
    der Stadt Simbach sind die Menschen zum Beispiel über
    zwei Wochen hinweg ausschließlich mithilfe der Trink-
    wasseraufbereitungsanlage des THW versorgt worden .

    Ich sage dies deshalb hier so ausdrücklich und auch
    ausführlich, weil dies aus meiner Sicht in besonderer
    Weise zeigt, dass es richtig ist, dass wir ein Fahrzeugbe-
    schaffungsprogramm für das THW mit einem Volumen
    von 100 Millionen Euro auf die Beine stellen, dass es
    zu 170 zusätzlichen Stellen und zu 150 Stellenhebungen
    beim THW kommt und dass in Zukunft weitere 3,2 Mil-
    lionen Euro für die Helfergewinnung und die Helferbin-
    dung zur Verfügung stehen werden . Das kann sich aus
    meiner Sicht wirklich sehen lassen, und dafür sagt das
    THW Danke . Das ist aber auch das klare Signal, dass
    es der Deutsche Bundestag, insbesondere die Regie-
    rungskoalition, ausdrücklich zu schätzen weiß, was hier
    Tausende von Ehrenamtlichen tagtäglich in Deutschland
    leisten .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zum Abschluss ein kurzes Wort zur Sportförderung:
    Das Sportförderkonzept des Bundesinnenministeriums
    ist richtig und sachgerecht,


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie bei der Anhörung nicht zugehört?)


    und ich bin der festen Überzeugung, dass man mit den
    vorhandenen Mitteln durchaus noch mehr Leistungen
    bewirken kann .

    Abschließend sage ich aber auch noch deutlich dazu:
    Wenn der DOSB in seiner Mitgliederversammlung An-
    fang Dezember dieses Jahres in Magdeburg dieses Sport-
    förderkonzept billigt und unterstützt, dann bedarf es
    aus meiner Sicht spätestens im Haushalt 2018 weiterer
    Mittel, um dieses Sportförderkonzept tatsächlich auch
    umzusetzen und die entsprechenden Umstellungen und
    Transferleistungen vor Ort zu bewirken .

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)