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ID1820108500

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    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
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    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Özcan Mutlu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Schluss . – Die Vereine und die Initia-

    tiven benötigen eine ausreichende Finanzierung vor Ort,
    personell wie materiell. Davon profitieren wir alle. Hier
    hätte die Bundesregierung mit gutem Beispiel vorange-
    hen und mehr investieren können . Aber diese Chance
    haben Sie verpasst .

    Summa summarum: Ihr Haushalt 2017 produziert eine
    Menge Verliererinnen und Verlierer . Er ist eine verpasste
    Chance für unser Land .

    Danke sehr .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dr . Stephan Harbarth für die

CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Stephan Harbarth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Verehrte Zuschauerinnen und Zuschauer! Meine sehr ge-
    ehrten Damen und Herren! Die Bedrohung durch den is-
    lamistischen Terror ist seit langer Zeit hoch, und sie wird
    noch lange Zeit hoch bleiben . Union und SPD haben auf
    diese Bedrohung gemeinsam mit einem Dreiklang geant-
    wortet . Wir haben für mehr Polizistinnen und Polizisten
    gesorgt, wir haben für bessere Ausstattung und Ausrüs-
    tung gesorgt, und wir haben dort für bessere Gesetze ge-
    sorgt, wo dies geboten und notwendig war .

    Es gibt vor allem eine Zahl, die die Anstrengung und
    auch Leistung der Koalition mehr verdeutlicht als alle
    anderen . Es ist die Zahl von knapp 9 000 zusätzlichen
    Polizistinnen und Polizisten, für deren Einstellung wir
    in dieser Legislaturperiode die Weichen gestellt haben .
    Das kann man ohne Übertreibung als eine ganz großarti-
    ge Leistung bezeichnen . Es ist das Werk vieler; doch in
    ganz besonderer Weise das Werk unseres Innenministers
    Thomas de Maizière . Ohne Ihre unermüdliche Arbeit,
    ohne Ihren beharrlichen Einsatz wäre ein solcher Auf-

    wuchs nicht möglich gewesen, und dafür sage ich Ihnen
    heute sehr herzlich Danke .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Danken möchte ich auch unserem Koalitionspartner
    SPD für die guten Beratungen zum Haushalt des Bundes-
    innenministeriums und für die konstruktiven Gespräche,
    die wir zeitgleich hinsichtlich derjenigen Maßnahmen
    geführt haben, die Thomas de Maizière im August unter-
    breitet hat und mit denen wir den Druck auf Islamisten
    in Deutschland weiter erhöhen wollen . Diese Gespräche
    zeigen: Diese Koalition arbeitet konstruktiv zusammen,
    sie arbeitet bis in die letzten Monate der Legislaturperio-
    de hinein gut zusammen, und das ist ein gutes Signal für
    Deutschland .

    Sie von den Grünen haben die Frage aufgeworfen –
    wie Sie das gebetsmühlenartig immer wieder tun –, wie
    wir es mit den Bürgerrechten halten .


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist richtig!)


    Wir haben all diese Maßnahmen nicht beschlossen, um
    Bürgerrechte zu beschädigen, sondern um etwas für die
    Rechte der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu
    tun . Wir haben alle Bürgerrechte im Blick . Dazu gehört
    das Recht, nicht Opfer von Kriminalität zu werden . Dazu
    gehört auch das Recht, nicht Opfer von Einbrüchen zu
    werden, nicht niedergeschlagen zu werden, nicht nie-
    dergestochen zu werden und nicht in die Luft gesprengt
    zu werden . Wer wie Sie jedes einzelne Gesetz, das wir
    im Deutschen Bundestag für ein Mehr an Sicherheit be-
    schließen,


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf Kosten der Freiheit!)


    kategorisch bekämpft,


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Das ist eben nicht kategorisch!)


    der befördert nicht die Bürgerrechte in unserem Land,
    sondern er beschädigt sie . Deshalb werden Sie Ihrer poli-
    tischen Verantwortung nicht gerecht .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte an dieser Stelle – bei allen Gemeinsamkei-
    ten, die wir mit unserem Koalitionspartner haben – aber
    auch den Blick auf trennende Punkte richten . Das zeigt
    sich etwa in der Frage des Zuzugs nach Deutschland . Für
    uns ist klar: Die Situation des Herbstes letzten Jahres darf
    sich nicht wiederholen, sie kann sich nicht wiederholen,
    und sie wird sich nicht wiederholen . Wir haben in der
    Großen Koalition sehr viel gemeinsam getan . Wir haben
    die größte Asylrechtsreform seit den 1990er-Jahren ins
    Werk gesetzt . Kamen vor genau einem Jahr noch über
    100 000 Menschen pro Monat, so sind es heute nur noch
    wenige 1 000, und wir als Union werden alles dafür tun,
    dass dies auch so bleibt .

    In der letzten Sitzungswoche haben wir über den Fa-
    miliennachzug bei subsidiär Schutzberechtigten disku-
    tiert . Wir haben den Familiennachzug für diese Gruppe
    ausgesetzt . Richtig ist aber auch, dass das damals nicht
    durch eine Korrektur der Bestimmungen, sondern allein

    Özcan Mutlu






    (A) (C)



    (B) (D)


    durch ihre Suspension möglich war . Mit anderen Worten:
    Nach geltender Rechtslage werden wir im März 2018
    zu einer Regelung zurückkehren, die auch für subsidiär
    Schutzberechtigte den voraussetzungsfreien Familien-
    nachzug garantiert .


    (Zuruf der Abg . Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Mit dieser Regelung ginge Deutschland weit über die
    Rechtslage in vielen Nachbarstaaten hinaus und würde
    einen Anreiz für einen Asylantrag in Deutschland schaf-
    fen . Deshalb wird die entscheidende politische Frage,
    die wir zu beantworten haben, nicht sein, ob man einen
    vorzeitigen Familiennachzug ins Werk setzen kann, son-
    dern: Ist es möglich, eine Regelung zu vereinbaren, die
    den Familiennachzug an Bedingungen knüpft, die die
    Vernunft diktiert, an ein ausreichendes Einkommen und
    an ausreichenden Wohnraum? Für uns ist klar: Wir soll-
    ten unseren Kommunen keine Lasten aufbürden, die sie
    nicht tragen können .

    Ich würde mir wünschen, dass Sie in der gleichen
    Art und Weise und mit der gleichen Ernsthaftigkeit, mit
    der Sie über den Familiennachzug diskutieren, auf die
    grün-roten Regierungen in den Bundesländern zugingen,
    wenn es um das Thema der sicheren Herkunftsstaaten
    geht . Es ist leider noch immer so, dass von den Grünen
    mitregierte Länder diese Einstufung blockieren, obwohl
    sie genau wissen, dass nicht Verfolgung, sondern öko-
    nomische Gründe Migranten aus Marokko, Algerien und
    Tunesien zur Stellung eines Asylantrags in Deutschland
    veranlassen, und obwohl sie genau wissen, dass Asylbe-
    werber aus diesen drei Staaten – leider – weit überpro-
    portional an Straftaten beteiligt sind . Deshalb haben wir
    ein großes Interesse daran, dass diese Leute in ein ver-
    kürztes Asylverfahren überführt und anschließend kon-
    sequent zurückgeführt werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sehen die Länder scheinbar anders!)


    Das traurige Ergebnis dieser Blockade ist, dass wir lei-
    der noch nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um rasch
    und wirksam zwischen Schutzbedürftigen und Migran-
    ten zu trennen . Das ist genau das falsche Signal, wenn
    wir dafür sorgen wollen, dass sich eine Situation wie im
    Herbst letzten Jahres nicht wiederholt .

    Ein weiteres Thema, das ich ansprechen will, ist die
    große Herausforderung der Rückführungen . Wir in der
    Union sind der Überzeugung: Wer kein Asyl in Deutsch-
    land erhält, muss in seinen Heimatstaat zurückkehren .


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Außer, er wird geduldet!)


    Reist er nicht freiwillig aus – unsere Präferenz ist immer
    die freiwillige Ausreise –, muss der Betroffene zurückge-
    führt werden, und zwar rasch . Erst mit der konsequenten
    Durchsetzung negativer Bescheide senden wir das klare
    Signal aus: Wer keines Schutzes bedarf und gleichwohl
    in Deutschland einen Asylantrag stellt, der hat keine
    Bleibeperspektive und sollte sich am besten gar nicht erst
    auf den Weg nach Deutschland machen .

    Ich weiß, dass es beim Thema Abschiebungen keine
    gordische Lösung gibt . Es gibt nicht den einfachen Hieb,
    um den Knoten zu durchschlagen, sondern man muss
    diesen Knoten an vielen Stellen mühsam lockern, um ihn
    dann zu lösen . Aber wir sollten doch wenigstens darin
    übereinkommen können, dass wir den Druck auf dieje-
    nigen erhöhen, die sich ihrer Ausreisepflicht mit allen
    Mitteln und Tricks widersetzen, indem wir ihnen keine
    Duldung mehr erteilen .

    Ich bin überzeugt, dass der Handlungsdruck in dieser
    Frage erheblich zunehmen wird, weil sich die Zahl der
    Asylbescheide und damit natürlich auch die Zahl der
    negativen Bescheide in den nächsten Monaten beträcht-
    lich erhöhen werden . Mit einer gemeinsamen Lösung in
    Sachen Abschiebung würden wir unser Ziel noch einmal
    deutlich unterstreichen: Eine Situation wie im vergange-
    nen Jahr darf und kann sich nicht wiederholen . Wir in der
    Union sind fest entschlossen, dafür zu sorgen .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)