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ID1820104900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Verehrte Zuschauerinnen und Zuschau-
    er auf den Tribünen! 2013 sind wir mit dem Ziel in den
    Wahlkampf gezogen, Verbraucherinnen und Verbraucher
    besser vor Risiken zu schützen und ihnen zu helfen, ihre
    Rechte wirksamer durchzusetzen . Das Ziel war und ist,
    transparente Märkte zu schaffen, auf denen sichere und
    nachhaltige Produkte angeboten werden .

    Ich kann heute nur stichpunktartig Bilanz ziehen – das
    ist der letzte Haushalt in dieser Legislaturperiode, den wir
    hier miteinander beschließen; ich konzentriere mich auf
    die für eine gute Verbraucherpolitik notwendigen Struk-
    turen –: Wir haben zum Beispiel bei der Bundesanstalt
    für Finanzdienstleistungsaufsicht, abgekürzt BaFin, den
    kollektiven Verbraucherschutz als weiteres Aufsichtsziel
    mit dem Kleinanlegerschutzgesetz im Finanzdienstleis-
    tungsaufsichtsgesetz, abgekürzt FinDAG, verankert .

    Außerdem haben wir 2014 den Sachverständigenrat
    für Verbraucherfragen eingerichtet . Es ist uns wichtig,
    dass Erkenntnisse aus verbraucherbezogenen Wissen-
    schaften in unsere Strategien für eine gute Verbraucher-
    politik einfließen. Tatsächlich sind die Mittel für die Ver-
    braucherforschung in den vergangenen Jahren nahezu
    verdoppelt und nicht gekürzt worden .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In der Summe schon!)


    Die alternative Streitbeilegung ist mein nächstes
    Stichwort. Es muss ein flächendeckendes Angebot außer-
    gerichtlicher Streitbeilegungsstellen vorhanden sein . Das
    Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz fördert
    im Rahmen eines Pilotprojektes bis 2019 eine privat or-
    ganisierte, sogenannte Allgemeine Verbraucherschlich-
    tungsstelle .

    Neu geschaffen und einem sehr großen Teil der Bevöl-
    kerung schon bekannt sind die Marktwächter für Finan-
    zen und für die Digitale Welt . Im Gegensatz zu dem, was
    hier vorhin gesagt worden ist, finde ich, das ist genau der
    richtige Weg . Auf Basis eigener Untersuchungen und auf
    die Beschwerden von vielen Tausenden von Menschen
    hin haben die Marktwächter bereits die Öffentlichkeit,
    die Behörden und die Politik auf Probleme und Missstän-
    de im Markt aufmerksam machen und Verbraucherwar-
    nungen aussprechen können . Das ist gut, und wir haben
    immer betont, dass wir die beiden Marktwächter verste-
    tigen


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie es doch! Unsere Unterstützung hätten Sie!)


    und den Ausbau weiterer Marktwächter anstoßen wollen,
    Herr Lindner . Ich bin besonders stolz darauf, dass es jetzt
    1,5 Millionen Euro für einen Marktwächter Energie gibt .


    (Beifall bei der SPD – Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Dann verstetigen Sie die beiden anderen!)


    Das betrachte ich sehr wohl als Anschubfinanzierung in
    dem vorliegenden Haushalt . Wir werden uns auch dafür

    Katja Keul






    (A) (C)



    (B) (D)


    einsetzen, dass genau diese Politik engagiert fortgesetzt
    und dauerhaft etabliert wird .


    (Dr . Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir werden sehen!)


    Spätestens seit den Verhandlungen zu CETA und TTIP
    wissen wir, dass auch international der Verbraucher-
    schutz einen hohen Stellenwert hat . Allen ist auch klar,
    wie wichtig es ist, sich frühzeitig gemeinsam über die
    Verbraucherstandards auszutauschen . Ich begrüße des-
    halb, dass es im Rahmen der G-20-Ratspräsidentschaft
    im nächsten Jahr am Weltverbrauchertag, am 15 . März,
    eine große Veranstaltung zum Thema „Digitaler Ver-
    braucherschutz“ geben wird, die auch mit einer entspre-
    chenden Summe aus dem Ministerium der Justiz und für
    Verbraucherschutz finanziert wird, ebenso wie die Ver-
    anstaltung beim Deutschen Verbrauchertag im nächsten
    Jahr, der unter dem Thema „Verbraucherschutz schafft
    Sicherheit“ steht; denn Sicherheit schafft Vertrauen . Ich
    bin dem Minister der Justiz und für Verbraucherschutz
    dankbar dafür, dass dies finanziert wird.

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Elvira Drobinski-Weiß . – Nächste Red-

nerin: Nicole Maisch für Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Maisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister, im Fußball sagt man: Geld schießt kei-
    ne Tore . – Im übertragenen Sinne gilt das auch für die
    schwarz-rote Verbraucherpolitik . Über die Bereiche
    „Ernährung“ und „gesundheitlicher Verbraucherschutz“
    sage ich an dieser Stelle nichts; dafür kann Herr Maas
    wirklich nichts . Aber auch in Ihrem Geschäftsbereich
    klaffen Lücken in der Verbraucherpolitik .

    Nehmen wir das Zukunftsthema „nachhaltiger Kon-
    sum“. Im Haushalt findet sich kein Cent für die Um-
    setzung des Nationalen Programms für nachhaltigen
    Konsum. Es findet sich auch nichts zu einer verbraucher-
    gerechten Umsetzung der CSR-Richtlinie . Dabei brau-
    chen wir das doch so dringend, damit die Konsumenten
    die seitenlangen Berichte, die die Unternehmen in Zu-
    kunft verfassen sollen, verstehen und vergleichen kön-
    nen. Wir finden auch nichts zur Förderung nachhaltiger
    Geldanlagen . Dabei brauchen wir endlich ein verlässli-
    ches Label, damit nicht zum Beispiel der Ökostrombezie-
    her über seinen Fondssparplan in Kohle und Atom inves-
    tiert oder die Eine-Welt-Aktivistin nicht feststellen muss,
    dass sie mit ihrer privaten Altersvorsorge ausbeuterische
    Kinderarbeit oder Rüstungsgüter finanziert. Hier, finden
    wir, hätte ein Verbraucherminister wirklich etwas zu tun .
    Im Bereich „nachhaltiger Konsum“ sehen wir aber leider
    nichts . Das sollte sich dringend ändern .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, wir werfen Ihnen auch vor, wichti-
    ge Verbrauchergruppen nicht im Blick zu haben . Wenn

    man sich damit beschäftigt, wofür im Bereich Verbrau-
    cherinformation Geld ausgegeben wird, findet man eine
    starke Fokussierung auf den Bereich „Seniorinnen und
    Senioren“ . Das ist sicher nicht falsch; auch alte Kon-
    sumentinnen und Konsumenten müssen berücksichtigt
    werden . Aber wo tun Sie etwas für die schutzbedürftigste
    Konsumentengruppe von allen, nämlich die Kinder? Wir
    fordern Sie auf: Sichern Sie die Finanzierung des Mate-
    rialkompasses dauerhaft, damit Lehrmaterialien Kinder
    schlau machen, statt Schleichwerbung für Konzerne zu
    betreiben! Sie haben das für den digitalen Bereich zu-
    gesagt; aber wir finden, dass auch in den Bereichen Fi-
    nanzen und Ernährung Kinder im Unterricht qualitativ
    hochwertige Unterrichtsmaterialien statt Schleichwer-
    bung brauchen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Und wir fordern Sie auf: Starten Sie ein Projekt „digi-
    taler Verbraucherschutz für Kinder“! Im Netz sind Kinder
    noch schlechter als im Fernsehen oder Radio vor direkten
    Kaufaufforderungen und illegaler Werbung geschützt .
    Zum Beispiel bei den In-App-Käufen gibt es Praktiken,
    die nicht fortgeführt werden dürfen . In einem solchen
    Projekt bestünde die Möglichkeit, die Verbandsklage im
    Datenschutz, die Sie neu eingeführt haben, zu nutzen und
    den Anbietern zu zeigen, dass das Netz kein rechtsfreier
    Raum ist, besonders wenn es um den Schutz von Kindern
    geht .

    Klar ist: Geld allein macht keine gute Politik . Das
    merkt man an den Marktwächtern . Wir fordern Sie auf,
    dieses wichtige Instrument endlich institutionell zu för-
    dern und besser mit den Aufsichtsbehörden zu verzah-
    nen . Geben Sie Ihren Marktwächtern endlich richtige
    Zähne!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu hätte es eines etwas kämpferischen Verbraucher-
    schutzministers bedurft . Wenn man sich anschaut, wie
    diese Regierung im Konflikt mit großen Unternehmen
    agiert, dann ist es nicht verwunderlich, dass VW-Chef
    Müller glaubt, in Deutschland als Reaktion auf Diesel-
    skandal und Versagen bei E-Mobilität die Kundinnen und
    Kunden beschimpfen zu können, statt darüber nachzu-
    denken, was man für mehr Verbraucherschutz tun könnte .

    Schauen wir uns an, was Sie im Finanzbereich ge-
    macht haben, Stichwort „Wohnimmobilienkreditrichtli-
    nie“ . Es ist erstaunlich, dass diese Bundesregierung zu-
    sammen mit der schwarz-roten Koalition rückwirkend in
    die Widerrufsrechte von Kundinnen und Kunden einge-
    griffen hat, nur weil die Sparkassen sie auf die Bäume ge-
    trieben haben . Das ist unglaublich und bleibt noch immer
    ein schwarzer Fleck auf Ihrer Verbraucherschutzweste .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir wünschen uns für den Rest der Legislaturperio-
    de, dass den Ankündigungen des Ministers endlich Taten
    folgen . Wir wünschen uns mehr Verbraucherschutz und

    Elvira Drobinski-Weiß






    (A) (C)



    (B) (D)


    weniger Ankündigung . Damit ist klar, dass wir diesem
    Haushalt nicht zustimmen können .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)