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ID1820104500

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    Vokabeln: 14
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    2. Vielen: 1
    3. Dank,: 1
    4. Elisabeth: 1
    5. Winkelmeier-Becker: 1
    6. –: 1
    7. Nächs-te: 1
    8. Rednerin:: 1
    9. Katja: 1
    10. Keul: 1
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    13. 90/Die: 1
    14. Grünen: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/201 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksachen 18/9200, 18/9202 . . . . . . . . . 20051 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksachen 18/9201, 18/9202, 18/9827 . . . 20051 B I .1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidi- alamt Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20051 B I .2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/9802, 18/9824 . . . . . . 20051 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20051 C I .3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B I .4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/9808, 18/9824 . . . . . . 20052 B b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20052 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20052 C Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20053 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20055 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20057 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20059 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . . 20061 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 20062 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20064 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 20065 B Dr . Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 20067 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20068 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 20069 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20071 A Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20071 C I .5 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/9807, 18/9824 . . . . . . 20072 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20072 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20072 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20073 C Dr . Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20075 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016II Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20076 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 20077 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 20079 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20080 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20082 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 20083 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20084 B Dr . Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20085 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 20086 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20087 D Christina Jantz-Herrmann (SPD) . . . . . . . . . . 20088 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20088 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20090 B Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20091 C I .6 a) Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/9806, 18/9824 . . . . . . 20092 D b) Einzelplan 21 Bundesbeauftragte für den Daten- schutz und Informationsfreiheit Drucksachen 18/9824, 18/9825 . . . . . . 20092 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 20093 A Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 20094 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20095 D Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20097 B Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20099 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20102 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 20103 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20105 A Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20106 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20107 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 20108 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20110 C Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 20111 D I .7 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/9814, 18/9824 . . . . . . 20113 B Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 20113 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20114 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20116 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20118 A Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 20120 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20122 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20123 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20125 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20126 D Dr . Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 20128 A Dr . Katja Leikert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20130 A Thomas Stritzl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20131 C I .8 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/9815, 18/9824 . . . . . . 20133 C Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20133 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 20135 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20135 D Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20137 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 20138 A Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20140 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 B Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20142 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 20143 C Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20144 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20145 D Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 20146 B Carsten Träger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20148 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 20149 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 20149 D Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20151 D Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . . 20153 A Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 20154 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20156 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 20157 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20051 201. Sitzung Berlin, Dienstag, den 22. November 2016 Beginn: 10 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Klaus-Peter Schulze (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 201 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 22 . November 2016 20157 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Binder, Karin DIE LINKE 22 .11 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 22 .11 .2016 De Ridder, Dr . Daniela SPD 22 .11 .2016 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Heller, Uda CDU/CSU 22 .11 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 22 .11 .2016 Höger, Inge DIE LINKE 22 .11 .2016 Kofler, Dr. Bärbel SPD 22 .11 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 22 .11 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Möhring, Cornelia DIE LINKE 22 .11 .2016 Schimke, Jana CDU/CSU 22 .11 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 22 .11 .2016 Schnieder, Patrick CDU/CSU 22 .11 .2016 Strebl, Matthäus CDU/CSU 22 .11 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 22 .11 .2016 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 22 .11 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22 .11 .2016 Troost, Dr . Axel DIE LINKE 22 .11 .2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 22 .11 .2016 Zeulner, Emmi * CDU/CSU 22 .11 .2016 *aufgrund gesetzlichen Mutterschutzes Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 201. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08 Finanzen EPL 20 Bundesrechnungshof EPL 07 Justiz und Verbraucherschutz EPL 19 Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen EPL 21 Datenschutz und Informationsfreiheit EPL 15 Gesundheit EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elisabeth Winkelmeier-Becker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! An den Anfang meiner heutigen Haushaltsrede
    darf ich einen herzlichen Dank an unseren Finanzminis-
    ter stellen . Die vierte schwarze Null in Folge zeigt vor
    allem, dass die finanz- und haushaltspolitische Ausrich-
    tung der Politik dieser Bundesregierung sehr erfolgreich
    und sehr gut ist . Dafür unser herzlicher Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist nicht nur „nice to have“, sondern hat auch sub-
    stanzielle Bedeutung . Mir als Mutter von drei erwachse-
    nen Kindern ist ganz wichtig, dass dies ein Beitrag zur
    Generationengerechtigkeit ist . Wir wollen nicht heute da-
    rüber entscheiden, wofür die kommenden Generationen
    das Geld, das sie erwirtschaften, ausgeben, sondern das
    sollen sie selber entscheiden . Deshalb ist es wichtig, dass
    wir keine neuen Schulden machen .

    Mir ist auch wichtig, zu unterstreichen, dass diese
    schwarze Null dem Bund politischen Handlungsspiel-
    raum eröffnet, einen Handlungsspielraum, den man eben
    nicht hat, wenn man immer an der Grenze zur Verschul-
    dung arbeiten muss . Das war in den vergangenen Jahren,
    als wir in der Finanzmarktkrise und in der Euro-Krise
    waren, ganz wichtig . Da hat uns diese wirtschaftliche
    Stärke die Option gegeben, zu agieren und Verantwor-
    tung zu übernehmen . Mir wird immer ganz mulmig bei
    dem Gedanken, was passiert wäre, wenn diese Krisen

    Harald Petzold (Havelland)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Anfang dieses Jahrtausends, unter ganz anderen Vorzei-
    chen, über uns hereingebrochen wären .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bin froh, dass die gute Haushaltslage dem Bund
    die Möglichkeit gibt, den Ländern unter die Arme zu
    greifen, zum Beispiel im Rahmen des künftig neu gere-
    gelten Bund-Länder-Finanzausgleichs . Wenn man weiß,
    dass ich aus Nordrhein-Westfalen komme, ist das, glaube
    ich, selbsterklärend .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wohl wahr!)


    Der Justiz- und Verbraucherschutzhaushalt ist der
    kleinste Haushalt; das steht natürlich in umgekehrt pro-
    portionalem Verhältnis zur seiner Bedeutung . Vielleicht
    wird die Bedeutung dieses Haushalts dadurch unterstri-
    chen, dass wir ihn heute schon sehr früh, nämlich direkt
    nach dem Einzelplan des Bundesfinanzministeriums, de-
    battieren .

    Wir haben unseren Haushalt gegenüber dem Regie-
    rungsentwurf immerhin noch um 103 Millionen Euro
    aufgestockt . Damit können wir auch ganz klar Akzente
    setzen . Den wesentlichen Aufwuchs gibt es im Bereich
    der Stärkung der Verbraucherrechte und des Verbrau-
    cherschutzes . Die Stiftung Warentest wird ganz massiv
    durch neues, frisches Geld – 90 Millionen Euro – ge-
    stärkt . Damit unterstreichen wir, wie wichtig uns ihre
    Arbeit für die Verbraucher ist, die hier ganz konkret in
    ihrer Verbraucherkompetenz unterstützt werden . Das ist
    gelebter Verbraucherschutz . Deshalb geben wir diese
    90 Millionen Euro gerne an die Stiftung Warentest .

    Von unserem Ansatz her sind wir gegen eine Bevor-
    mundung der Verbraucher .


    (Elvira Drobinski-Weiß [SPD]: Das sind wir aber auch!)


    Wir halten es auch für in Ordnung, wenn ein Verbraucher
    einmal sagt: Ich möchte nicht immer nur ganz vernünftig
    sein, nicht immer nur an die Gesundheit und dergleichen
    denken . – Deshalb wollen wir Verbraucher nicht über-
    bevormunden . Aber wir sehen, dass es Bereiche, Märkte
    gibt, in denen ein strukturelles Ungleichgewicht vor-
    handen ist und wo es wichtig ist, dass die Verbraucher
    gestärkt werden . Der Energiemarkt ist so ein Bereich .
    Deshalb ist es in Ordnung, dass wir auch an der Stelle in
    Bezug auf das Konzept der Marktwächter weitergehen
    und einen ersten Schritt tun, um auch auf diesem Markt
    einen Marktwächter zu etablieren .

    Ich komme zu einem weiteren Akzent in der Rechts-
    politik . Mir ist der Bundesschülerwettbewerb „Rechts-
    staat“ wichtig . Ich sage das nicht nur als rechtspolitische
    Sprecherin, sondern auch als Richterin außer Dienst ist es
    mir wichtig, noch einmal zu betonen, welche Bedeutung
    der Rechtsstaat hat . Er sorgt im Prinzip für die Stärkung
    des Schwachen, dem materielles Recht bzw . Verfahrens-
    recht an die Seite gestellt wird, damit er auch bei einem
    übermächtigen oder übermächtig scheinenden Gegner
    nicht rechtlos gestellt ist . Das geht bis hin zu Klagen ge-
    gen den Staat, die durch unseren Rechtsstaat ermöglicht
    werden . Das ist essenziell, wie es auch nicht unbedingt

    selbstverständlich ist . Es ist gut, dass sich die Schüler da-
    mit auseinandersetzen und das auch zu schätzen wissen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wichtiges Leitmotiv für
    die Union in der Rechtspolitik – in der es ansonsten we-
    niger um das Ausgeben von Geld, sondern eher um das
    Schaffen von guten Regeln geht – ist der Opferschutz .
    Da sehen wir in einigen Punkten durchaus noch Verbes-
    serungsmöglichkeiten . Vom Kollegen Fechner wurden
    schon die Verbesserungen angesprochen, die wir im Be-
    reich des Schutzes vor Einbruchdiebstahl vornehmen
    wollen . Wir wollen den minderschweren Fall abschaffen .
    Auch wollen wir – aber nicht aus unserem Haushalt –
    Geld zur Verfügung stellen, um dabei zu helfen, einen
    besseren Einbruchschutz auch finanzieren zu können.

    Im Übrigen wollen wir die Polizei – personell und
    auch sachlich – besser ausstatten und dafür eine Kam-
    pagne durchführen . Nun hat der Kollege Dr . Lindner
    schon darauf hingewiesen, dass das Geld dafür gar nicht
    aus unserem Justizhaushalt, sondern aus dem Haushalt
    des Innenministeriums, also von Minister de Maizière,
    kommt . Ich kann hinzufügen, dass auch die Ideen von
    der Union kommen . Deshalb sind das gute Ideen, die wir
    gerne zusammen umsetzen können .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Es gibt viele Beispiele dafür, dass uns der Opferschutz
    wichtig ist . Aktuell reden wir über den Schutz vor Stal-
    king . Mittlerweile haben wir die entsprechende Sachver-
    ständigenanhörung durchgeführt . Ich glaube, da hat sich
    gezeigt, dass wir im Sinne des Opferschutzes noch einige
    Strafbarkeitslücken eliminieren müssen . Vor allen Din-
    gen müssen wir an der Generalklausel festhalten . Gerade
    da, wo es um neue Kommunikationsmittel geht, ist der
    Fantasie der Täter keine Grenze gesetzt, doch noch über-
    griffig zu werden, ohne dass der Wortlaut des Gesetzes
    erfüllt ist . Da müssen wir vorbeugen .

    Wenn wir über neue Kommunikationsmittel reden,
    sind wir aber auch ganz schnell bei einem anderen wich-
    tigen Thema unserer heutigen Diskussion, nämlich bei
    der Frage: Wie können wir gegen Hasskommentare,
    Drohungen, erfundene Lügengeschichten und Verleum-
    dungen in den sozialen Netzwerken effektiv vorgehen?
    Ich denke, wir müssen da – nachdem lange versucht
    worden ist, zu freiwilligen Lösungen zu kommen – jetzt
    auch gesetzliche Vorgaben machen . Menschen, die von
    so etwas betroffen sind, sollten ganz schnell den richti-
    gen Ansprechpartner bzw. einen einfachen Weg finden,
    um Verleumderisches bzw. Übergriffiges aus dem Netz
    zu löschen . Hier müssen wir auch die Plattformbetreiber
    in die Verantwortung nehmen . Es geht nicht an, dass sie
    ein Geschäftsmodell aus dem Ganzen machen, sich aber
    einen schlanken Fuß machen und keine Verantwortung
    übernehmen wollen .

    Für uns ist es allerdings auch noch einmal wichtig,
    klar zu sagen: Es geht dabei nicht um die Einschränkung
    von Meinungsfreiheit . Demokratie muss Diskussionen
    und Kritik aushalten – auch harsche Kritik . Wenn aber
    die Grenze überschritten wird, dann darf nichts anderes
    als auch in der analogen Welt gelten . Das Internet darf

    Elisabeth Winkelmeier-Becker






    (A) (C)



    (B) (D)


    kein rechtsfreier Raum sein . Hier müssen wir unbedingt
    eine gesetzliche Regelung angehen, die auch umfasst,
    dass die Beweissicherung durch die Betreiber mit unter-
    stützt werden muss .

    Ein weiteres wichtiges Anliegen betrifft den Schutz
    von jungen Frauen, die sich nicht selbst helfen können:
    Ich meine das Vorgehen gegen aufgezwungene Kin-
    derehen . Wenn man den Zahlen glauben darf, dann gibt
    es bei uns etwa 1 500 Betroffene, die als Zuwanderer zu
    uns gekommen sind . Aber auch hier in Deutschland gibt
    es teilweise Rituale religiöser und traditioneller Art, die
    solche Verbindungen mit einem Anspruch auf Verbind-
    lichkeit schließen .

    Uns ist es hier ganz wichtig, zu sagen, dass das mit
    unseren Werten und Vorstellungen nicht vereinbar ist .
    Deshalb sind wir entschlossen, hier sehr schnell zu einer
    gesetzlichen Regelung zu kommen, die diese Ehen auf-
    hebt . Wir fordern den Justizminister, der dazu ja schon
    Vorschläge entwickelt hat, auf, seine Vorschläge jetzt
    sehr schnell ins parlamentarische Verfahren einzubrin-
    gen, damit wir rasch zu einer Rechtsgrundlage kommen,
    um den jungen Mädchen zu helfen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich sehe, dass meine Redezeit begrenzt ist . – Deshalb
    darf ich nur noch einmal kurz an das anknüpfen, was
    Kollege Petzold gerade ausgeführt hat . Sie haben sich
    ja auch sehr ausführlich mit der Entschädigung der nach
    § 175 verurteilten Männer beschäftigt . Daher möchte ich
    hier noch einmal betonen, dass auch wir das sehr begrü-
    ßen und dass wir das Geld dafür sehr gerne in den Haus-
    halt eingestellt haben . Um eine gute Regelung werden
    wir uns auch in den nächsten Wochen und Monaten noch
    gemeinsam kümmern .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Elisabeth Winkelmeier-Becker . – Nächs-

te Rednerin: Katja Keul für Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Keul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister Maas, ich
    will die allgemeine Aussprache heute für einen Appell
    an Sie nutzen, einen Appell an den Justizminister, in der
    verbleibenden Zeit dieser Legislatur den gröbsten Un-
    sinn zu verhindern und gegen die immer populistischer
    anmutenden Debatten standzuhalten; denn auch bei uns
    scheint das Zeitalter des Postfaktischen schon Einzug zu
    halten . Kenntnisse von der geltenden Rechtslage sind da
    offenbar oft nur noch ein Störfaktor in der allgemeinen
    Erregung .

    Bestes Beispiel dafür ist die Debatte um die soge-
    nannten Kinderehen . Der Ruf nach einem Verbot von
    Kinderehen suggeriert zunächst einmal, so etwas sei in
    Deutschland erlaubt . Fakt ist aber: Eheschließungen sind
    bei uns grundsätzlich nur ab 18 Jahren und auch nur vor
    dem Standesbeamten möglich . Fakt ist auch: Irgendwel-

    che religiösen Zeremonien, wie Imam-Ehen oder Ähnli-
    ches, haben bei uns keinerlei Rechtswirkungen und sind
    schlicht nichtig .

    Einige wollen jetzt, dass solche Zeremonien mit einem
    Bußgeld verfolgt werden . Ich sehe quasi schon vor mei-
    nem inneren Auge, wie Beamte der Ordnungsbehörden
    in den Moscheen beim Gottesdienst Protokoll führen .
    Das kann man nur noch als groben Unfug bezeichnen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr . Volker Ullrich [CDU/CSU]: Relativieren Sie Kinderehen, oder was?)


    Bei einer sachlichen Befassung damit stellen wir fest:
    Es gibt an einem Punkt tatsächlich Handlungsbedarf .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben!)


    Wenn Minderjährige zu uns kommen, die im Ausland
    wirksam geheiratet haben, dann brauchen wir ein Ver-
    fahren, mit dem die Aufhebung der Ehe aus Kindeswohl-
    gründen auch von Amts wegen erfolgen kann .


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Dabei geht es aber weder um Anerkennung oder Nich-
    tigkeit, sondern um eine Aufhebung mit Wirkung für die
    Zukunft. Ich finde, so viel juristische Differenziertheit
    muss schon sein .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE])


    Stattdessen verzetteln sich jetzt einige in der völlig
    unerheblichen Frage, ob die Möglichkeit, in Deutsch-
    land mit familiengerichtlicher Genehmigung schon mit
    16 Jahren zu heiraten, abgeschafft werden muss . Als ob
    wir keine anderen Probleme hätten!


    (Elisabeth Winkelmeier-Becker [CDU/CSU]: Wenn es danach geht!)


    Diese Ausnahmegenehmigung wird in Deutschland un-
    gefähr 100 Mal im Jahr erteilt, meist aus guten Gründen
    und nach Prüfung des Kindeswohls . Zu dieser völlig ir-
    relevanten Frage erhalte ich als Bundestagsabgeordnete
    seitenlange Schreiben aus Landesjustizministerien, von
    denen ich in den letzten drei Jahren bei all den gravieren-
    den Einschnitten in die freiheitliche Rechtsordnung


    (Beifall der Abg . Dr . Eva Högl [SPD])


    durch immer neue Strafverschärfungen noch nie ein Wort
    des Widerstands gehört habe .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr . Eva Högl [SPD]: Das gefällt mir!)


    Herr Maas, ich bitte Sie: Legen Sie eine konkrete,
    sachbezogene Lösung vor, und bieten Sie dem populisti-
    schen Geschrei Einhalt! Dann können Sie auch auf unse-
    re Unterstützung zählen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Harald Petzold [Havelland] Elisabeth Winkelmeier-Becker [DIE LINKE] – Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber nur dann!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    Ich wundere mich allerdings auch, wie schnell Sie in
    dieser Sache plötzlich aktiv werden, während wir die
    Hoffnung längst aufgegeben haben, in dieser Legisla-
    turperiode lang angekündigte Gesetzentwürfe, wie bei-
    spielsweise zum kollektiven Rechtsschutz oder zum
    Schmerzensgeld für Angehörige, zu Gesicht zu bekom-
    men . Aber vielleicht geschehen ja noch Wunder .

    Ich wünsche mir von einem Justizminister aber auch,
    dass er dem ständigen Verlangen der Konservativen nach
    neuen Sicherheitspaketen standhält . Es wird doch kein
    einziger Anschlag dadurch verhindert, dass Sie sich jetzt
    mit dem Innenminister auf Fußfesseln für Extremisten
    und Videoüberwachungen im öffentlichen Raum geei-
    nigt haben .


    (Zurufe von der CDU/CSU: Haben wir gar nicht! – Woher wollen Sie das wissen?)


    Im Gegenteil: Es ist eine gefährliche Illusion, zu glauben,
    wir könnten ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, indem
    wir ständig die Gesetze ändern . Das ist wie eine Droge,
    bei der wir ständig die Dosis erhöhen müssen, um die
    Wirkung zu erhalten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE] – Dr . Volker Ullrich [CDU/ CSU]: Ich würde Sicherheitsgesetze nicht als Droge bezeichnen!)


    Was die Menschen in diesem Land brauchen, ist we-
    der Fußfessel noch Burkaverbot, sondern eine politische
    Führung, die mit Bedacht handelt, statt Ängste zu schü-
    ren;


    (Dr . Patrick Sensburg [CDU/CSU]: Machen wir ja!)


    eine politische Führung, die zugesteht, nicht jeden An-
    schlag verhindern zu können, die aber deutlich macht,
    dass unser Rechtsstaat über die Instrumente verfügt,
    mit den Herausforderungen umzugehen; eine politische
    Führung, die gerade jetzt den freiheitlichen Rechtsstaat
    verteidigt und sich dem Ansturm der Populisten entge-
    genstellt .

    Herr Justizminister, je stärker dieser Wind bläst, desto
    mehr sind gerade Sie gefordert . Seien Sie also bitte kein
    Fähnchen im Wind, sondern ein Fels in der Brandung!
    Denn das ist es, was unser Land und unser Rechtsstaat
    jetzt braucht .

    Vielen Dank .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)