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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/197 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 197. Sitzung Berlin, Freitag, den 21. Oktober 2016 Inhalt: Änderung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . . 19613 A Tagesordnungspunkt 26: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur weiteren Fortentwicklung der parlamentarischen Kontrolle der Nachrichtendienste des Bundes Drucksachen 18/9040, 18/10069 . . . . . 19613 B – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr . André Hahn, Frank Tempel, Ulla Jelpke, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die parlamentarische Kontrol- le nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes Drucksachen 18/6640, 18/10069 . . . . . 19613 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr . André Hahn, Frank Tempel, Ulla Jelpke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parlamenta- rische Kontrolle der nachrichten- dienstlichen Tätigkeit des Bundes verbessern – zu dem Antrag der Abgeordneten Hans- Christian Ströbele, Dr . Konstantin von Notz, Irene Mihalic, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Für eine wirksamere Kontrolle der Nachrichtendienste Drucksachen 18/6645, 18/8163, 18/10069 19613 C Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19613 D Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19615 A Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19616 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19617 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 19618 C Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19619 B Dr . André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19620 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 19620 D Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19621 B Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19622 C Tagesordnungspunkt 27: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklä- rung des Bundesnachrichtendienstes Drucksachen 18/9041, 18/10068 . . . . . . . . 19624 C – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Ausland-Aus- land-Fernmeldeaufklärung des Bundes- nachrichtendienstes Drucksachen 18/9529, 18/9854, 18/9879, Nr . 5, 18/10068 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19624 D Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19624 D Martina Renner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19626 A Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19627 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016II Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19629 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19629 B Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19631 B Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19632 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 19633 D Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19634 B Zusatztagesordnungspunkt 10: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Flexibilisierung des Übergangs vom Erwerbsleben in den Ruhestand und zur Stärkung von Prävention und Rehabilitation im Erwerbsleben (Flexirentengesetz) Drucksachen 18/9787, 18/10065 . . . . . 19635 D – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/10066 . . . . . . . . . . . . . 19635 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias W . Birkwald, Sabine Zimmer- mann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Statt Rente erst ab 67 – Al- tersgerechte Übergänge in die Rente für alle Versicherten erleichtern – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Flexible und sichere Rentenübergänge ermöglichen – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Britta Haßelmann, Kor- dula Schulz-Asche, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Kommunales Ehren- amt stärken – Anrechnung von Auf- wandsentschädigungen auf die Rente neu ordnen Drucksachen 18/3312, 18/5212, 18/5213, 18/10065 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19636 A Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 19636 B Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 19637 B Dr . Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 19638 D Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 19640 A Dr . Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . 19641 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19641 C Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 19643 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19643 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 19643 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 19644 C Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19646 C Dr . Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 19647 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W . Birkwald, Susanna Karawanskij, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Managergehälter beschränken Drucksache 18/9838 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19648 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 19649 A Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19650 A Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19651 D Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19653 A Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19653 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 19654 D Klaus Barthel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19656 A Zusatztagesordnungspunkt 11: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeit- nehmerüberlassungsgesetzes und ande- rer Gesetze Drucksachen 18/9232, 18/10064 . . . . . . . . 19657 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Jutta Krellmann, Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Etablierung von Leiharbeit und Missbrauch von Werkverträgen verhindern – zu dem Antrag der Abgeordneten Be- ate Müller-Gemmeke, Corinna Rüffer, Katja Keul, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen verhindern Drucksachen 18/9664, 18/7370, 18/10064 19657 D Anette Kramme, Parl . Staatssekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19658 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 19659 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19660 A Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19661 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016 III Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 19662 D Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19663 D Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 19664 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19665 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 19666 C Tagesordnungspunkt 30: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Ermittlung von Regelbedarfen sowie zur Änderung des Zweiten und des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/9984 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19668 A b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Asylbewer- berleistungsgesetzes Drucksache 18/9985 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19668 B Gabriele Lösekrug-Möller, Parl . Staatssekre- tärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19668 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 19669 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19670 A Dr . Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 19671 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 19672 D Dr . Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 19673 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19675 A Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 19675 D Tagesordnungspunkt 32: Antrag der Abgeordneten Dr . Franziska Brantner, Katja Dörner, Ulle Schauws, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Damit Kinder gut aufwachsen – Kinderschutz und Prävention ausbauen Drucksache 18/9054 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19676 C Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19676 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 19678 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 19679 B Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19680 B Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19681 C Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19682 D Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19683 C Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Gartenbau sowie Garten- und Land- schaftsbau als innovativen Wirtschafts- zweig stärken und zukunftsfest machen Drucksache 18/10018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19684 D Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19685 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 19686 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19687 B Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19689 A Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19690 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19691 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 19693 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Tankred Schipanski (CDU/CSU) zu der Ab- stimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur weiteren Fortentwicklung der parlamentarischen Kontrolle der Nachrich- tendienste des Bundes (Tagesordnungspunkt 26 a) . . . . . . . . . . . . . . . 19693 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Tankred Schipanski (CDU/CSU) zu der Ab- stimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Ausland-Ausland-Fernmel- deaufklärung des Bundesnachrichtendienstes (Tagesordnungspunkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . 19694 A Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19694 B (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016 19613 197. Sitzung Berlin, Freitag, den 21. Oktober 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Artur Auernhammer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016 19693 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 21 .10 .2016 Blienert, Burkhard SPD 21 .10 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 21 .10 .2016 Brehmer, Heike CDU/CSU 21 .10 .2016 Diaby, Dr . Karamba SPD 21 .10 .2016 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 21 .10 .2016 Esken, Saskia SPD 21 .10 .2016 Fuchs, Dr . Michael CDU/CSU 21 .10 .2016 Hahn, Florian CDU/CSU 21 .10 .2016 Hartmann (Wackern- heim), Michael SPD 21 .10 .2016 Henke, Rudolf CDU/CSU 21 .10 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 21 .10 .2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21 .10 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 21 .10 .2016 Leidig, Sabine DIE LINKE 21 .10 .2016 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 21 .10 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 21 .10 .2016 Müntefering, Michelle SPD 21 .10 .2016 Nietan, Dietmar SPD 21 .10 .2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21 .10 .2016 Post (Minden), Achim SPD 21 .10 .2016 Pronold, Florian SPD 21 .10 .2016 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21 .10 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 21 .10 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Schröder, Dr . Ole CDU/CSU 21 .10 .2016 Schwartze, Stefan SPD 21 .10 .2016 Spahn, Jens CDU/CSU 21 .10 .2016 Steffel, Dr. Frank CDU/CSU 21 .10 .2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 21 .10 .2016 Vietz, Michael CDU/CSU 21 .10 .2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 21 .10 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 21 .10 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 21 .10 .2016 Werner, Katrin DIE LINKE 21 .10 .2016 Wicklein, Andrea SPD 21 .10 .2016 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 21 .10 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 21 .10 .2016 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Tankred Schipanski (CDU/ CSU) zu der Abstimmung über den von den Frak- tionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurf eines Gesetzes zur weiteren Fortentwicklung der parlamentarischen Kontrolle der Nachrichten- dienste des Bundes (Tagesordnungspunkt 26 a) Diese Gesetzesnovellierung steht in keinem Zusam- menhang mit den Erkenntnissen des 1 . Untersuchungs- ausschusses („NSA“) der 18 . Wahlperiode . Eine mangel- hafte parlamentarische Kontrolle der Nachrichtendienste wurde bisher in diesem Gremium nicht festgestellt . Die eingebrachten Änderungsanträge mit Blick auf die par- lamentarische Kontrolle der Nachrichtendienste beruhen lediglich auf den Wünschen einzelner Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums . Auf deren Ar- beitserfahrung vertrauend, stimme ich diesem Gesetz zu . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 201619694 (A) (C) (B) (D) Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Tankred Schipanski (CDU/CSU) zu der Abstimmung über den von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur Ausland-Ausland-Fernmelde- aufklärung des Bundesnachrichtendienstes (Tages- ordnungspunkt 27) Diese Gesetzesnovellierung steht in keinem Zusam- menhang mit den Erkenntnissen des 1 . Untersuchungs- ausschusses („NSA“) der 18 . Wahlperiode . Der Un- tersuchungsausschuss hat während seiner bisherigen Arbeit vielmehr festgestellt, dass die gegenwärtigen allgemeinen Aufgabenzuschreibungen (§ 1 Absatz 2 BNDG) und die allgemeinen Befugnisse (§ 2 Absatz 1 BNDG) eine taugliche Rechtsgrundlage für die „Aus- land-Ausland-Fernmeldeaufklärung“ darstellen . Auch wurde bisher kein rechtswidriges Verhalten des Bundes- nachrichtendienstes mit Blick auf diese Befugnisnorm bzw . bei der „Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung“ festgestellt . Die eingebrachten Änderungsanträge mit Blick auf die Rechtsgrundlage beruhen lediglich auf den Wünschen einzelner Praktiker, die sich eine Konkretisie- rung ihrer Befugnisse erbitten . Dieser Bitte kommt der Gesetzgeber mit der vorliegenden Novellierung nach . Sie dient insbesondere dazu, unseren Nachrichtendienst weiterhin in seiner schon bisher überaus zuverlässigen und ausgesprochen wichtigen Arbeit zu unterstützen, die angesichts der vielfältigen terroristischen Bedrohungen von höchster Bedeutung für die Sicherheit der Bevölke- rung in Deutschland und Europa ist . Aus diesem Grund stimme ich dem Gesetzentwurf zu . Anlage 4 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 949 . Sitzung am 14 . Ok- tober 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur steuerlichen Förderung von Elektromo- bilität im Straßenverkehr – Gesetz zur Bekämpfung der Verbreitung neuer psychoaktiver Stoffe – Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Errich- tung einer Otto-von-Bismarck-Stiftung – Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 655/2014 sowie zur Änderung sonstiger zivil- prozessualer, grundbuchrechtlicher und vermö- gensrechtlicher Vorschriften und zur Änderung der Justizbeitreibungsordnung (EuKoPfVODG) – Gesetz zur Änderung abfallverbringungsrechtli- cher Vorschriften – Gesetz zur Änderung bewachungsrechtlicher Vor- schriften – Gesetz zu der Mehrseitigen Vereinbarung vom 27. Januar 2016 zwischen den zuständigen Behör- den über den Austausch länderbezogener Berichte Zudem hat der Bundesrat in seiner 949 . Sitzung am 14 . Oktober 2016 gemäß Artikel 94 Absatz 1 des Grund- gesetzes in Verbindung mit §§ 5 und 7 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht Frau Dr . Yvonne Ott, Richterin am Bundesgerichtshof, als Nachfolgerin für Bundesverfassungsrichter Prof . Dr . Reinhard Gaier in den Ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts ge- wählt . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO Frühjahrstagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO vom 17. bis 20. Mai 2013 in Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg Drucksachen 18/9315, 18/9596 Nr. 1.8 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der NATO 59. Jahrestagung der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO vom 11. bis 14. Oktober 2013 in Dubrovnik, Kroatien Drucksachen 18/9316, 18/9596 Nr. 1.9 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der In- terparlamentarischen Union 134. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 19. bis 23. März 2016 in Lusaka, Sam- bia Drucksachen 18/9498, 18/9596 Nr. 1.13 Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Dritter Bericht des Ausschusses für Finanzstabili- tät zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/9015, 18/9596 Nr. 1.1 Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten 2015 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesund- heitswesen Krankengeld – Entwicklung, Ursachen und Steue- rungsmöglichkeiten Drucksachen 18/7019, 18/7276 Nr. 4 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 197 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 21 . Oktober 2016 19695 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfol- genabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Berufsbildungsbericht 2016 Drucksache 18/8300 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/9746 Nr . A .1 Ratsdokument 11728/16 Finanzausschuss Drucksache 18/9605 Nr . A .29 EU-Dok 276/2016 Drucksache 18/9605 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2016)0310 Drucksache 18/9605 Nr . A .32 Ratsdokument 10977/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .35 Ratsdokument 11536/16 Haushaltsausschuss Drucksache 18/9605 Nr . A .37 Ratsdokument 10059/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .38 Ratsdokument 10738/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .39 Ratsdokument 10747/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .40 Ratsdokument 10764/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .41 Ratsdokument 10765/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .42 Ratsdokument 10766/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .43 Ratsdokument 11028/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .44 Ratsdokument 11043/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .45 Ratsdokument 11044/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .46 Ratsdokument 11544/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .47 Ratsdokument 11546/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/9141 Nr . A .19 Ratsdokument 10088/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .21 Ratsdokument 10309/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .53 EP P8_TA-PROV(2016)0313 Drucksache 18/9605 Nr . A .54 Ratsdokument 11636/16 Drucksache 18/9605 Nr . A .55 Ratsdokument 11649/16 Drucksache 18/9746 Nr . A .5 Ratsdokument 11813/16 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz Drucksache 17/14284 Nr . A .8 Ratsdokument 10460/13 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/6417 Nr . A .22 Ratsdokument 12081/15 Drucksache 18/6939 Nr . B .7 Ratsdokument 13966/15 Drucksache 18/6939 Nr . B .8 Ratsdokument 13968/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .15 Ratsdokument 14694/15 Drucksache 18/7286 Nr . A .16 Ratsdokument 14799/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .29 Ratsdokument 5026/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .17 Ratsdokument 6285/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .18 Ratsdokument 6987/16 Drucksache 18/8293 Nr . A .13 Ratsdokument 7276/16 Drucksache 18/8668 Nr . A .20 Ratsdokument 8535/16 Drucksache 18/8771 Nr . A .6 Ratsdokument 8962/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/9605 Nr . A .57 Ratsdokument 11333/16 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenab- schätzung Drucksache 18/8470 Nr . A .27 Ratsdokument 8099/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .33 Ratsdokument 10038/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .34 Ratsdokument 10205/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 197. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Parlamentarische Kontrolle der Nachrichtendienste TOP 27 Ausland-Ausland-Fernmeldeaufklärung des BND ZP 10 Flexi-Rentengesetz TOP 29 Managergehälter ZP 11 Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes TOP 30 Gesetz zur Ermittlung von Regelbedarfen TOP 32 Kinderschutz und Prävention TOP 31 Innovativer Garten- und Landschaftsbau Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich schließe die Aussprache .

    Interfraktionell wird die Überweisung der Gesetz-
    entwürfe auf den Drucksachen 18/9984 und 18/9985
    an die in der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse
    vorgeschlagen . Gibt es anderweitige Vorschläge? – Das
    ist nicht der Fall . Dann sind die Überweisungen so be-
    schlossen .

    Ich rufe den Tagesordnungspunkt 32 auf:

    Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr . Franziska Brantner, Katja Dörner, Ulle
    Schauws, weiterer Abgeordneter und der Frakti-
    on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Damit Kinder gut aufwachsen – Kinderschutz
    und Prävention ausbauen

    Drucksache 18/9054

    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (f)

    Innenausschuss
    Sportausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Gesundheit

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache 38 Minuten vorgesehen . Gibt es dazu
    Widerspruch? – Das ist nicht der Fall . Dann ist das so
    beschlossen .

    Ich eröffne die Aussprache und erteile Frau
    Dr . Franziska Brantner für die Fraktion Bündnis 90/
    Die Grünen als erster Rednerin in dieser Aussprache das
    Wort .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Präsidentin! Liebe Damen und Herren!
    Wir reden heute über Kinderschutz und Möglichkeiten,
    Kinder in diesem Land besser zu schützen vor all den
    grausamen Dingen, die wir hier immer nur wahrnehmen,
    wenn es wieder einzelne Fälle gibt, die in den Medien
    aufpoppen; dann sind sie Gesprächsthema, verschwinden
    danach aber auch wieder . Wir haben gesagt: Wir setzen
    das Thema auf die Tagesordnung, auch wenn es gerade
    keinen schlimmen Fall gibt, weil wir wollen, dass man
    präventiv und rechtzeitig bessere Strukturen erarbeitet .

    Nach Aussagen des Unabhängigen Beauftragten für
    Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs könnten in
    Deutschland rund 1 Million Kinder von sexualisierter
    Gewalt betroffen sein. Das ist fast jedes zehnte Kind.
    Man muss sich das einmal vorstellen: fast jedes zehnte
    Kind . Das ist eine Zahl, die wir nicht hinnehmen wollen .

    Matthäus Strebl






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir sagen: Da müssen wir unserer Verantwortung besser
    gerecht werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Gewalt oder Vernachlässigung prägen die Kinder ihr
    Leben lang . Das bleibt . Das, was mit den Kindern ge-
    schieht, tragen sie ihr Leben lang mit sich . Nachdem der
    runde Tisch seine Arbeit abgeschlossen hatte, wurde das
    Bundeskinderschutzgesetz verabschiedet . Dann wurde
    das Bundeskinderschutzgesetz evaluiert . Diese Evaluie-
    rung hat eindeutig gezeigt: Es gibt enormen Handlungs-
    bedarf; denn zwischen den gesetzlichen Regelungen und
    der Praxis vor Ort klaffen weiterhin riesige Lücken.

    Eine der größten Baustellen ist nach wie vor die Zu-
    sammenarbeit zwischen der Kinder- und Jugendhilfe und
    dem Gesundheitswesen . Es wurde von Anfang an gesagt,
    dass es dabei Schwierigkeiten gibt . Jetzt haben wir evalu-
    iert und sehen: Es gibt immer noch große Schwierigkei-
    ten . Da wollen wir ansetzen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir wissen, dass es nicht immer einfach ist, diese Koope-
    ration verbindlich zu gestalten, die Ressourcen zu den
    richtigen Akteuren zu bekommen und die Vernetzung zu
    garantieren . Wir haben uns deswegen mit den Gesund-
    heitspolitikern unserer Fraktion zusammengesetzt und
    miteinander gerungen . Wir haben gemeinsam nach Mög-
    lichkeiten gesucht, die umsetzbar und praktikabel sind .

    Wir fordern, die Beteiligung von Vertretern der Ärz-
    teschaft in kommunalen und landesweiten Gremien ver-
    bindlicher zu gestalten . Uns schwebt analog zur Sozial-
    psychiatrie-Vereinbarung eine Vereinbarung zwischen
    den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztli-
    chen Bundesvereinigung vor . Wir haben lange überlegt,
    wie wir Möglichkeiten schaffen können, an dieser Netz-
    werkarbeit teilzunehmen . In der Sozialpsychiatrie-Ver-
    einbarung, die es schon gibt, werden Anforderungen an
    die Qualität der Behandlung definiert; es gibt aber auch
    eine Aufwandspauschale . Das ist auch die Idee für die-
    sen Bereich: Wir wollen Qualität definieren; dafür gibt
    es aber auch eine Aufwandspauschale . Netzwerkarbeit
    ist nicht einfach so nebenbei zu leisten, sondern ist auch
    Arbeit und gehört deswegen als solche berücksichtigt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie sich dieser Forde-
    rung anschließen und wir darüber hier gemeinsam disku-
    tieren könnten .

    Wir haben auch über den Tellerrand geschaut, nach
    Österreich . Die Kinderschutzgruppen, die dort eingerich-
    tet wurden, halten wir für sehr vielversprechend . Diese
    Gruppen sind direkt an den Kliniken tätig, um Kindern
    bei Verdacht auf Gewalt, Missbrauch und Vernachlässi-
    gung Hilfe und Schutz anzubieten . Sie übernehmen die
    Schnittstellenfunktion zwischen medizinischem Perso-
    nal, Sozialarbeit, Jugendämtern und anderen Institutio-
    nen . Wir halten die Kinderschutzgruppen in Österreich
    für ein gutes Modell, mit dem wir diese Schnittstellen-
    funktion auch bei uns umsetzen können .

    Wichtig sind auch – dieser Punkt wurde in der Evalu-
    ierung immer wieder angemahnt – verpflichtende Wei-
    terbildungs- und Qualifizierungsangebote für alle Fach-
    kräfte nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch für
    Richter, Verfahrensbeistände und alle, die in diesem Be-
    reich tätig sind – wichtig ist auch, bei den Gutachtern
    mit den Standards voranzukommen –, damit es in den
    Berufsgruppen, die mit Kindern in diesem Bereich zu
    tun haben, endlich die entsprechende Qualifikation gibt.
    Das ist zurzeit nicht sichergestellt, und dafür müssen wir
    sorgen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Eine weitere Forderung in unserem Antrag ist – das
    hat auch der Bundesbeauftragte schon mehrfach ange-
    mahnt –, dass Kinder nur einmal befragt werden . In vie-
    len Ländern ist es schon Usus, dass es – statt mehrfach
    und mit unterschiedlichen Akteuren – nur einmal und
    dann auch gemeinsam zu einer Befragung kommt . Ich
    glaube, diesen Anspruch überall vor Ort realisieren zu
    können, ist mittlerweile ein internationaler Standard, den
    wir auch in Deutschland umsetzen sollten .

    Wir müssen uns auch dringend für die Prävention
    einsetzen . Hier geht es um die Frage von Kinderrechten .
    Kinder müssen ihre Rechte nicht nur kennen, sondern
    sie auch verinnerlichen und leben können . Sie müssen
    wissen, wie stark sie sind und an wen sie sich wenden
    können, wenn ihnen etwas nicht passt . Das fängt in der
    Kita an mit dem Wissen: Ich kann mich beschweren; das
    ist okay. Ich darf etwas sagen, und danach gibt es hoffent-
    lich sogar eine positive Reaktion . – Kinderschutz fängt
    an, wenn Kinder erfahren: Ich kann mich beschweren .
    Ich darf meine Meinung äußern . Ich weiß, an wen ich
    mich wenden kann . – Das ist die beste Präventionsarbeit .
    Diese Stärkung von Kindern müssen wir gemeinsam vo-
    ranbringen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zum Schluss will ich einen Punkt noch kurz anspre-
    chen . Wir wissen, es ist auch immer eine Geldfrage .
    Die Beratungsstellen vor Ort brauchen eine sichere und
    kontinuierliche Finanzierung und wesentlich mehr Geld .
    Insofern sollten wir über die gesetzlichen Regelungen
    hinaus auch entsprechende Mittel zur Verfügung stellen,
    damit sie diese Arbeit vor Ort leisten können . Sie sind
    häufig die Lebensretter von Kindern und ihren Famili-
    en, und wir müssen sie stärken. Sie sind häufig überlastet
    und haben nicht genügend Ressourcen . Dabei machen sie
    unglaublich viel für uns und unsere Zukunft, damit hier
    alle gut aufwachsen können .

    Ich danke Ihnen und freue mich auf die Beratungen in
    den Ausschüssen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Marcus Weinberg hat für die CDU/CSU-Fraktion als

nächster Redner das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)


Dr. Franziska Brantner






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marcus Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin . – Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Ich freue mich ebenfalls auf die Beratun-
    gen, weil Sie – das ist ein Kompliment an die Grünen, an
    Frau Brantner – tatsächlich auch für uns in weiten Teilen
    wichtige Themen angesprochen haben . Wir werden noch
    viel darüber debattieren und überlegen, wo wir noch
    Handlungsansätze weiterentwickeln . Insofern haben Sie
    einen interessanten Antrag vorgelegt. Einen Satz finde
    ich besonders gut:

    In den zurückliegenden Jahren hat sich der Kinder-
    schutz erheblich weiterentwickelt .

    Das ist ein Ergebnis der Arbeit der Großen Koalition .
    Dass Sie das bestätigen, sehe ich als Erfolg unserer Ar-
    beit an .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was haben wir erreicht? Sie haben vieles angespro-
    chen . Ich will das gerne wiederholen . Anfang 2016 wur-
    de die Aufarbeitungskommission beim Unabhängigen
    Beauftragten für sexuellen Kindesmissbrauch eingerich-
    tet und damit erstmals – ich glaube, das ist wichtig – eine
    auf nationaler Ebene angesiedelte unabhängige Kommis-
    sion .

    Sie haben das Sachverständigenrecht und die Qualifi-
    zierung der Gutachter angesprochen . Das war uns auch
    besonders wichtig, gerade mit Blick auf die Bedeutung,
    die Sachverständige und Gutachter im Familienrecht
    haben; denn sie entscheiden über ihre Gutachten darü-
    ber, was mit einem Kind passiert . Insoweit war und ist es
    wichtig, dass wir mit der Änderung des Sachverständi-
    genrechts den richtigen Weg eingeschlagen haben .

    Wir diskutieren zurzeit sehr intensiv und auch manch-
    mal etwas strittig über eine Studie zum Thema Kindes-
    wohl, die uns wichtig war, weil wir unabhängig und
    objektiv erkennen müssen, wie es Kindern nach Tren-
    nungen geht und was sie danach erleben . Ich glaube üb-
    rigens, dass in dem Bereich Kinderschutz der Komplex
    Forschung noch unterentwickelt ist . Ich halte sehr viel
    davon, immer genau zu wissen, was passiert, um die rich-
    tigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen .

    Das Bundeskinderschutzgesetz wurde angesprochen .
    In weiten Teilen konnten wir schon Erkenntnisse umset-
    zen .

    Sie haben die Teamarbeit zwischen den im Kinder-
    schutz und in der Jugendhilfe tätigen Gruppen ange-
    sprochen . Für die Union kann ich sagen, dass wir, weil
    das auch unser Gedankengang war, mit der Kinder-
    schutz-Hotline, glaube ich, das Richtige auf den Weg
    gebracht haben . Was ist denn wichtig bei der Vernetzung
    von Jugendhilfe und Gesundheit? Wichtig ist, denjeni-
    gen, die mit Kindern arbeiten, und denjenigen, die den
    Auftrag haben, zu überprüfen, was den Kindern passiert
    ist – gab es eine Vernachlässigung, gab es einen Miss-
    brauch oder Ähnliches? –, die größtmögliche Unterstüt-
    zung anzubieten .

    Ein Arzt in einer Notfallambulanz am Wochenende
    muss, wenn ein Kind zu ihm kommt, das erkennbar eine

    Verletzung hat, beraten werden: Wie geht es weiter? Wie
    kann er mit der rechtsmedizinischen Analyse medizinisch
    beraten werden? Es geht auch um die Frage: Was muss
    Jugendhilfe leisten? – Viele Mediziner haben uns gesagt,
    dass Misshandlungen und Missbrauch erkannt werden
    müssen . Deswegen ist diese Kinderschutz-Hotline so
    wichtig, die im April 2017 starten wird . Wenn Ärzte nicht
    wissen, was genau passiert ist, können sie sich dort Infor-
    mationen holen. Das betrifft auch die rechtliche Frage:
    Was müssen sie machen, wenn sie einen Missbrauch oder
    eine Misshandlung erkennen? Die Kinderschutz-Hotline
    ist ein großer Erfolg der Großen Koalition . Die Union
    hatte das vorgeschlagen . Das wird kommen .

    Wichtig ist die Qualifizierung von Ärzten, von Ju-
    gendamtsmitarbeitern und von Familienrichtern – auch
    mit Blick auf rechtsmedizinische Grundkenntnisse . Das
    ist auch im Kontext der Kinderschutz-Hotline eine wich-
    tige Forderung .

    Ich finde Ihre Einlassung mit Blick auf die Kinder-
    schutzgruppen hochinteressant . Dazu haben wir alle eine
    klare Position . Die Modelle von Kinderschutzgruppen in
    Krankenhäusern sind sehr positiv . In Deutschland, auch
    hier in Berlin, haben wir einige Modelle . Dort wird auf
    mehreren Ebenen zusammengearbeitet . Diese Kinder-
    schutzgruppen sind noch ausbauwürdig, weil man so auf
    strukturierte Art und Weise nicht nur analysieren kann,
    was passiert ist, sondern auch die Folgewirkung be-
    spricht . Dafür braucht man einen Psychologen und viel-
    leicht einen Sozialarbeiter . Aber man braucht natürlich
    Mediziner . Das Modell der Kinderschutzgruppen werden
    wir uns demnächst noch intensiver anschauen .

    Zum Kinderschutz gehört auch, was uns momentan
    sehr intensiv bewegt . Natürlich haben wir eine Diskus-
    sion über die anstehende Reform zum Achten Buch So-
    zialgesetzbuch – Kinder- und Jugendhilfe . Wir können
    aus meiner Sicht stolz darauf sein: Das KJHG, wie es so
    schön heißt, ist eine Errungenschaft der Kinder- und Ju-
    gendhilfe . Es wurde vor 25 Jahren auf den Weg gebracht
    nach intensiver Diskussion mit den Betroffenen, mit den
    Trägern und mit den Verbänden . Was ist in der aktuellen
    Diskussion zu beachten? Für uns – das sagen wir ganz
    deutlich – stehen zwei zentrale übergeordnete Punkte im
    Mittelpunkt .

    Erstens reden wir über Hilfe zur Erziehung . „Un-
    terstützung“ oder „Leistung“ ist keine Hilfe . Bei der
    SGB-VIII-Reform gibt es Reformvorhaben und Reform-
    schritte, die wichtig sind . Die Jugendhilfe muss früher,
    zielgenauer und bedarfsorientierter arbeiten . Aber auf ei-
    nes werden wir niemals verzichten, nämlich auf einen in-
    dividuellen Anspruch auf eine Hilfeleistung . Das ist Kern
    des KJHG . Die Kinder, die Familien, die Eltern sollen
    wissen: Es gibt nicht irgendwo Unterstützung, wenn eine
    Notfallsituation eintritt, sondern klar Hilfe . Das werden
    wir in die Diskussionen einbringen .

    Zweitens ist für uns wichtig, dass der kooperative
    Gedanke der Jugendhilfe – gemeinsam mit Jugendamt,
    Trägern, Eltern und Kindern – bestehen bleibt . Wenn wir
    eine Reform durchführen, werden wir das ganz deutlich






    (A) (C)



    (B) (D)


    so formulieren: Alle müssen mitarbeiten im Sinne des
    Kindes .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das heißt: Wir werden in den nächsten Wochen und
    Monaten intensiv darüber diskutieren, wie es mit dieser
    Reform weitergeht .

    Wir hatten 124 000 Gefährdungseinschätzungen im
    Jahr 2014, in denen der Verdacht aufgekommen ist, dass
    Kinder psychische, physische oder sexuelle Gewalt er-
    leben bzw . vernachlässigt sind . Das sind 7 Prozent mehr
    als im Vorjahr . Das ist für unsere Gesellschaft nicht hin-
    nehmbar . Dass diese Zahlen weiter steigen, ist nicht hin-
    nehmbar . Das wird uns als Jugend- und Kinderpolitiker
    weiterhin bewegen müssen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir dürfen es nicht zulassen, dass Kinder in einer Anzahl,
    die der Einwohnerzahl einer mittleren Stadt vergleichbar
    ist, Jahr für Jahr gefährdet sind . Deswegen müssen wir
    genau überlegen, was wir machen . Das tun wir auch .

    Die SGB-VIII-Reform – wie und wann auch immer;
    das werden wir sehen – könnte einen Fortschritt bedeu-
    ten . Ich bin auch sehr dankbar für den Antrag und den
    Impuls, eine Diskussion zum Thema „Kinderschutz, Ver-
    netzung, Gesundheit, Medizin, Jugendhilfe“ zu führen .
    Wir haben in der Großen Koalition bereits viel erreicht
    und Gutes gemacht . Aber das Gute kann man ja auch aus-
    weiten und noch besser machen .


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das geht immer!)


    Deswegen freue ich mich genauso wie Sie auf die gute
    Diskussion im Ausschuss .

    Danke .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)