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ID1819108100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulrich Petzold und Wilfried Lorenz . . 19025 A Tagesordnungspunkt 38: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Be- richt der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungs- freiheit Drucksache 18/8740 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19025 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19025 C Dr . Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19027 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19028 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19030 A Dr . Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . 19031 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19032 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 19033 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . 19034 B Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19035 A Thomas Silberhorn, Parl . Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19036 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19037 C Tagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Britische Staatsangehörige rasch und unkompli- ziert einbürgern Drucksache 18/9669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19038 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Einbürgerung und zur Ermöglichung der mehrfachen Staatsangehörigkeit Drucksache 18/5631 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 19040 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19043 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19044 C Dr . Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19045 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19046 D Detlef Müller (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . . . . 19047 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19049 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19050 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19051 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19052 C Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19052 D Tagesordnungspunkt 40: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Drittes Pflegestärkungsge- setz – PSG III) Drucksache 18/9518 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016II b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Pflege teilhabe- orientiert und wohnortnah gestalten Drucksache 18/8725 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C c) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pflege vor Ort gestalten – Bessere Bedingungen für eine nutzerori- entierte Versorgung schaffen Drucksache 18/9668 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Ingrid Fischbach, Parl . Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 19056 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 19057 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 19058 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19059 A Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19060 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19061 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19062 A Tagesordnungspunkt 41: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutsches En- gagement beim Einsatz von Polizistinnen und Polizisten in internationalen Friedens- missionen stärken und ausbauen Drucksache 18/9662 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19063 A Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 19063 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19064 B Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19065 B Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19067 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19069 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19070 A Tagesordnungspunkt 42: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Herbert Behrens, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wo- chenhöchstarbeitszeit begrenzen und Ar- beitsstress reduzieren Drucksache 18/8724 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19072 C Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19074 B Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19075 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . 19076 C Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 19078 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19079 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 19081 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19081 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19025 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
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    Helga Kühn-Mengel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19081 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 23 .09 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 23 .09 .2016 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 23 .09 .2016 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 23 .09 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 23 .09 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 23 .09 .2016 Heiderich, Helmut CDU/CSU 23 .09 .2016 Held, Marcus SPD 23 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 23 .09 .2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 23 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Junge, Frank SPD 23 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 23 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 23 .09 .2016 Kudla, Bettina CDU/CSU 23 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 23 .09 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 23 .09 .2016 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 23 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 23 .09 .2016 Lips, Patricia CDU/CSU 23 .09 .2016 Mast, Katja SPD 23 .09 .2016 Obermeier, Julia CDU/CSU 23 .09 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 23 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rachel, Thomas CDU/CSU 23 .09 .2016 Ramsauer, Dr . Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 23 .09 .2016 Rützel, Bernd SPD 23 .09 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 23 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 23 .09 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 23 .09 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23 .09 .2016 Steinbrück, Peer SPD 23 .09 .2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 23 .09 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 23 .09 .2016 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 23 .09 .2016 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitge- teilt, dass sie den Antrag Beteiligung des Bundestages im Vorfeld der Genehmigung der vorläufigen Anwen- dung des Handelsabkommens mit Kanada (Compre- hensive Economic and Trade Agreement – CETA) auf Drucksache 18/9038 zurückzieht . Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 201619082 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss Drucksache 18/8936 Nr . A .15 Ratsdokument 9303/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .16 Ratsdokument 9307/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .17 Ratsdokument 9310/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .7 Ratsdokument 10383/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7934 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2016)0041 Drucksache 18/7934 Nr . A .18 Ratsdokument 6227/16 Drucksache 18/8771 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0223 Drucksache 18/8936 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0236 Drucksache 18/9141 Nr . A .10 EP P8_TA-PROV(2016)0250 Drucksache 18/9141 Nr . A .11 Ratsdokument 9911/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .13 Ratsdokument 9966/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .14 Ratsdokument 9969/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/9141 Nr . A .17 EP P8_TA-PROV(2016)0271 Drucksache 18/9141 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0272 Drucksache 18/9141 Nr . A .20 Ratsdokument 10133/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/9141 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0267 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr . C .41 Ratsdokument 14493/12 Drucksache 18/419 Nr . C .42 Ratsdokument 14499/12 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 38 Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit TOP 9 Erleichterung der Einbürgerung TOP 40 Drittes Pflegestärkungsgesetz TOP 41 Polizeikräfteeinsatz in Friedensmissionen TOP 42 Wochenhöchstarbeitszeit Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Jelpke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Um hier

    gleich Missverständnisse zu vermeiden: Die Linke lehnt
    internationale Polizeimissionen und bilaterale Einsätze
    nicht per se ab .


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wahnsinn! – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    – Klatschen Sie nicht zu früh . – Natürlich wollen auch
    wir, dass im Ausland Straftaten effektiv verfolgt werden
    können, sich Polizisten menschenrechtskonform verhal-
    ten . Aber – das sage ich an alle Fraktionen, die diesen
    Antrag im Hause mitunterzeichnet haben; es waren alle
    außer die Linke –: Ihrem Antrag fehlt die klare Ansage,

    dass Regime, die systematisch Menschenrechte verlet-
    zen, von deutschen Polizisten künftig keine Unterstüt-
    zung mehr zu erwarten haben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Weil Sie hier von sogenannten Friedensmissionen
    reden, will ich eines gleich klarstellen: Es geht in dem
    vorliegenden Antrag um die Durchsetzung außenpoliti-
    scher Interessen Deutschlands mithilfe von Polizistinnen
    und Polizisten . Es geht darum, Bundeswehreinsätze im
    Ausland noch umfangreicher mittels Polizeieinsätze zu
    ergänzen . Da verlieren Sie kein Wort über Menschen-
    rechte, schon gar nicht über die Befugnisse, die der Bun-
    destag in diesem Zusammenhang hat . Deswegen wird die
    Linke diesen Antrag ablehnen .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie führen im Antrag aus, eine gut ausgebildete Poli-
    zei sei ein wichtiger Garant für Rechtsstaatlichkeit . Aber
    das ist nur die Hälfte der Wahrheit . Immer wieder stehen
    Auslandseinsätze der Polizei im Dienste von Diktatoren
    und tragen zum Aufbau der Festung Europa bei . Ich darf
    Sie zum Beispiel daran erinnern: Seit 2009 sind Bundes-
    polizisten in Saudi-Arabien . Während der Rüstungskon-
    zern EADS ein Milliardengeschäft mit dem Aufbau von
    Grenzanlagen macht, bilden Bundespolizisten den dor-
    tigen Grenzschutz aus . Falls Sie es nicht mitbekommen
    haben: Saudi-Arabien ist eine feudale Diktatur, in der
    Regimekritiker ausgepeitscht oder sogar geköpft werden .
    Im Krieg im Jemen werfen saudische Truppen blindlings
    Bomben, und einem solchen Regime helfen deutsche Po-
    lizisten; sie vermitteln den dortigen Sicherheitskräften
    den sicheren Umgang mit dem Sturmgewehr G3 . Das ist
    doch echt ein Skandal .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen fordert die Linke, diesen schändlichen Einsatz
    wirklich sofort zu beenden .


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg . Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Auch in Afghanistan gibt es eine Polizeimission . Fak-
    tisch leisten dort deutsche Polizisten einen Beitrag zum
    Bürgerkrieg; denn die wichtigste Aufgabe afghanischer
    Polizisten ist es, als Kanonenfutter im Kampf gegen die
    Taliban zu dienen .


    (Thorsten Frei [CDU/CSU]: Ach, so ein Blödsinn! Große Unkenntnis!)


    Unsere regelmäßigen Quartalsanfragen an die Bun-
    desregierung zeigen, dass es häufig um Hilfe für Grenz-
    schützer geht, insbesondere auf dem Balkan, aber auch
    in Nordafrika . Dort wird der Grenzschutz ausgebildet
    und technisch aufgerüstet, um Flüchtlinge an der Flucht
    nach Europa zu hindern . Ich muss vor diesem Hinter-
    grund sagen, dass ich überhaupt nicht verstehe, warum
    die Grünen bei diesem Antrag mitmachen. Ich finde, das
    ist wirklich ein Armutszeugnis für eine Partei, die sich
    hier eigentlich immer sehr flüchtlingsfreundlich gibt. Es
    tut mir echt leid, aber das finde ich unmöglich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Anita Schäfer (Saalstadt)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich will einen weiteren Punkt ansprechen . Sie fordern,
    dass die Polizeieinsätze noch mehr zum Mittel der Au-
    ßenpolitik werden, aber Sie wollen kein Mitspracherecht
    des Bundestages .


    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Wir fordern doch genau das Gegenteil!)


    Die Linke hat hierzu schon vor Jahren den Antrag ein-
    gebracht, dass der Bundestag mitentscheiden soll, wenn
    bewaffnete Polizisten in die Welt geschickt werden – ge-
    nauso wie bei Soldaten .

    Es geht hier, wie gesagt, vor allen Dingen um Bür-
    gerkriegsszenarien wie in Afghanistan, aber auch um
    Kumpanei mit diktatorischen Regimen . Ich will an die-
    ser Stelle nebenbei die Türkei nennen, auch wenn ich
    das jetzt nicht weiter ausführen kann . Wenn hier in al-
    ler Stille solche Einsätze durchgewinkt werden – wie es
    ja zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Einsatz in
    Saudi-Arabien geschehen ist –, dann können wir da nicht
    mitmachen .


    (Beifall der Abg . Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Sie sagen in Ihrem Antrag, dass Sie einmal im Jahr
    eine Unterrichtung wünschen . Damit fallen Sie hinter die
    Position der Gewerkschaft der Polizei zurück, die ganz
    klar und zu Recht einen Parlamentsvorbehalt für solche
    Einsätze fordert .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Schluss will ich noch einmal ganz klar die For-
    derungen der Linken nennen: Es müssen bei solchen Po-
    lizeieinsätzen ein Menschenrechtsvorbehalt, ein strikter
    ziviler Charakter und eine effektive Mitsprache des Bun-
    destages gewährleistet sein . Das muss die Messlatte für
    solche Polizeieinsätze sein . Nichts anderes kann in einer
    demokratischen Gesellschaft funktionieren .

    Danke schön .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Edelgard Bulmahn für die

SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Am 1 . Juni, also vor knapp vier Monaten, fand
    im Auswärtigen Amt eine wirklich großartige Veranstal-
    tung statt . Ich hätte mir gewünscht, liebe Frau Jelpke,
    dass Sie an dieser großartigen Veranstaltung teilgenom-
    men hätten . Auf dieser Veranstaltung haben wir nämlich
    neun Menschen, Polizistinnen und Polizisten, Entwick-
    lungshelfer und Juristen, für ihr ganz besonderes Frie-
    densengagement ausgezeichnet und geehrt . Wir haben
    sie stellvertretend für 4 500 Deutsche ausgezeichnet, die
    sich in den Krisenregionen dieser Welt, oft unter Gefähr-
    dung ihres eigenen Lebens, einsetzen, engagieren und
    dafür arbeiten, dass Konflikte beigelegt und nicht mit Ge-
    walt ausgetragen werden, dass Rechtsstaatlichkeit entwi-

    ckelt und durchgesetzt wird . Sie setzen sich außerdem
    für bessere soziale und wirtschaftliche Bedingungen ein .
    Liebe Frau Jelpke, wenn Sie die Berichte dieser Men-
    schen gehört hätten, dann hätten Sie heute etwas anderes
    gesagt . Ich bitte Sie, den Menschen einmal zuzuhören,
    dann wüssten Sie, dass diese Menschen unter härtesten
    Bedingungen mit ungeheurem Mut, mit ungeheurem En-
    gagement und mit wahnsinnig viel Geduld und Beharr-
    lichkeit ihre Arbeit leisten .


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Das bestreitet doch gar keiner!)


    Darunter sind eben auch viele Polizistinnen und Polizis-
    ten. Ich finde, sie alle haben unsere Anerkennung und
    unseren Dank verdient .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie leisten nämlich eine ungeheuer wichtige Arbeit für
    die Menschen in den Krisenregionen, für den Aufbau
    und die Entwicklung einer hoffentlich dauerhaften Zivil-
    gesellschaft .


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Wie in Saudi-Arabien!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich habe mich bei
    Ihrer Rede, Frau Jelpke, wirklich gefragt: Wie wollen Sie
    Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit und Schutz durchsetzen,
    wenn Sie keine gut ausgebildete Polizei in den betreffen-
    den Ländern haben?


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: In Saudi-Arabien? Wie wollen Sie denn in Saudi-Arabien Menschenrechte durchsetzen?)


    In Mali, in Somalia, im Südsudan oder in Teilen der
    Ukraine zeigt sich doch überall ein vergleichbares Bild:
    Die staatlichen Strukturen sind verfallen,


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Und woran liegt das?)


    unterschiedliche Gruppierungen kämpfen wirklich mit
    allen Mitteln der Macht um Privilegien und Besitz,
    Amtsmissbrauch und organisierte Kriminalität sind an
    der Tagesordnung. In diesen Ländern ist es häufig so,
    dass mächtige Clans ihre jeweiligen Regionen im wahrs-
    ten Sinne des Wortes ausplündern . Um die Rechte von
    Menschen kümmern sie sich überhaupt nicht . Das führt
    dazu, dass Sicherheit zu einem Privileg für ganz wenige
    wird; wenn sie überhaupt noch existiert .

    Es zeigt sich immer deutlicher – auch das kann man
    doch nicht verkennen –, dass die vielfältigen Konflikte
    und innerstaatlichen Auseinandersetzungen sich nicht al-
    lein mit militärischen Mitteln lösen lassen; da werden Sie
    mir wahrscheinlich zustimmen . Das geht nicht . Soldaten
    können einen Waffenstillstand erzwingen, sie können
    manchmal auch Volksgruppen schützen – das ist wich-
    tig –, aber sie können keinen Frieden schaffen, und das
    wissen die Soldaten selbst am besten .

    Die Wiederherstellung staatlicher Strukturen, die
    Schaffung von Rechtsstaatlichkeit, gutes Regieren, das
    ist doch das, worüber wir hier reden . Die Etablierung
    von Zivilgesellschaften, der Schutz von Frauen und Kin-

    Ulla Jelpke






    (A) (C)



    (B) (D)


    dern, die Wiederherstellung von Sicherheit und die nach-
    haltige Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen
    Lebensbedingungen, das bedarf eben vielfältiger ziviler
    Anstrengungen .


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Sagen Sie doch einmal, wo Sie das geschafft haben! Wo haben Sie das geschafft?)


    Dazu gehört die Polizei, aber das wird sie nicht alleine
    leisten können . Deshalb unterstützen wir auch andere
    Gruppierungen .


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Auch Diktatoren! Das ist das Problem!)


    Der Polizei, und zwar einer funktionierenden, dem
    Gesetz und dem Rechtsstaat verpflichteten Polizei und
    nicht einer einzelnen Machthabern verpflichteten Polizei,
    kommt eine ganz wichtige Bedeutung zu . Die Menschen
    können nämlich nur solchen Polizeiorganen wieder ver-
    trauen, und das tun sie . Nur so ist es möglich, Korrupti-
    on und organisierte Kriminalität effektiv zu bekämpfen.
    Dem kommt eine Schlüsselrolle zu . Es geht also nicht
    darum, dass Polizei militärische Aufgaben übernimmt –
    das kann sie nicht, das soll sie auch nicht –, sondern es
    geht darum, Sicherheit in einem umfassenden Sinne für
    die Zivilbevölkerung zu schaffen und Rechtsstaatlichkeit
    herzustellen .


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Ausbildung am Sturmgewehr 3?)


    Sie haben in der Debatte das Beispiel Saudi-Arabi-
    en gebracht . Ich bitte Sie, unseren vorliegenden Antrag
    einmal zu lesen . Hätten Sie es getan, dann wüssten Sie,
    dass wir vorschlagen, dass wir uns in Zukunft jährlich
    umfassend über die Art der Einsätze berichten lassen und
    dass wir darüber hier an prominenter Stelle im Deutschen
    Bundestag diskutieren. Ich finde, genau das ist überfällig.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: „Berichten lassen“! Sie haben doch Beispiele genug!)


    Wenn Sie das wollen, dann müssen Sie den Antrag unter-
    stützen, Frau Jelpke, und hier nicht so destruktiv einfach
    Nein sagen . Dann müssen Sie ihn unterstützen und sa-
    gen: Ja, genau diese Diskussion wollen wir im Bundestag
    führen . – Genau das wollen wir .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Sie wollen sich berichten lassen!)


    Die deutsche Polizei – Frau Schäfer hat das vorhin
    gesagt – genießt international ein großes Ansehen . Das
    hat Gründe: Die Polizistinnen und Polizisten – das erle-
    ben wir immer wieder, wenn wir vor Ort sind – sind her-
    vorragend ausgebildet und bestens vorbereitet . Das sind
    Stärken, die in den Ländern, in die wir Polizistinnen und
    Polizisten entsenden, außerordentlich geschätzt werden .
    Darüber hinaus ist die deutsche Polizei – das habe ich
    vorhin schon gesagt; ich glaube, das ist ein ganz wichti-
    ger Punkt – aufgrund ihres Selbstverständnisses und ihrer
    gesellschaftlichen Einbindung – sie versteht sich nämlich
    als Vertreter eines demokratischen Rechtsstaats und be-
    greift sich nicht als Durchsetzer von Gewalt – in einer

    ganz besonderen Art und Weise geeignet, einen wichti-
    gen Beitrag zu einer inklusiven Entwicklung in diesen
    Krisenländern zu leisten .

    Auch die wirksame Bekämpfung von Korruption, or-
    ganisierter Kriminalität und Terrorismus ist zwingend
    verbunden mit Rechtsstaatlichkeit, mit der Schaffung
    und Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit und damit einer
    gut arbeitenden Polizei und Justiz . Die Nachfrage nach
    Spezialisten – das erleben wir in Gesprächen immer wie-
    der –, zum Beispiel nach Forensikern oder Spezialisten
    für Datensicherheit oder für die Bekämpfung von organi-
    sierter Kriminalität und Korruption, ist gerade in diesen
    Ländern ganz besonders groß, und sie wird wahrschein-
    lich auch nicht abnehmen .

    Wenn einige immer noch fragen – das könnte ja
    sein –: „Warum entsenden wir deutsche Polizei in diese
    Länder?“, dann sage ich, dass organisierte Kriminalität,
    Waffen­ und Drogenschmuggel und Menschenhandel in-
    zwischen nicht mehr auf einen Staat begrenzt sind . Die
    Gruppen, die das tun, sind international vernetzt, und wir
    können sie nur international bekämpfen . Mit diesen Ein-
    sätzen helfen wir diesen Ländern; wir helfen auch uns
    selbst – das stimmt –, aber wir helfen vor allem diesen
    Ländern .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Kurz gesagt: Die Männer und Frauen, die wir gemein-
    sam am 1 . Juni 2016 geehrt haben, leisten wirklich etwas
    Großartiges . Aber ich glaube, wir sind uns alle einig, dass
    es nicht ausreicht, die Polizistinnen und Polizisten einmal
    im Jahr für ihre Leistungen auszuzeichnen und deutlich
    zu machen, was hier geschafft wird, sondern es kommt
    darauf an, dass wir die Rahmenbedingungen und Voraus-
    setzungen für diese so wichtigen Einsätze noch weiter
    verbessern . Ich bin deshalb sehr froh – ich möchte mich
    an dieser Stelle bei den Kolleginnen und Kollegen aus
    dem Innenausschuss und dem Auswärtigen Ausschuss
    ausdrücklich bedanken –, dass wir gemeinsam einen An-
    trag erarbeitet haben, der genau das zum Ziel hat .

    Ich will nicht alle Punkte dieses Antrags ansprechen,
    weil schon einige angesprochen worden sind . Einen
    Punkt, der mir ganz besonders wichtig zu sein scheint,
    will ich aber hervorheben: In einem Land wie unserem,
    in einem föderalen Staat, gibt es einerseits eine klare Zu-
    ständigkeit des Bundes für Außenpolitik, internationale
    Organisationen und zwischenstaatliche Vereinbarungen
    und andererseits eine klare Zuständigkeit der Länder für
    die Polizei, bis auf die Bundespolizei . Hieraus ergeben
    sich für die Entsendung deutscher Polizeikräfte, weil
    ein großer Teil von der Landespolizei entsendet werden
    muss und soll – auch in Zukunft –, einige strukturelle
    Hürden im Dienstrecht . Sie haben auf das Versorgungs-
    recht hingewiesen, auf die Nachsorge . Da haben wir ein
    Problem . Deshalb sagen wir: Da wollen wir Angleichun-
    gen . Wir wollen nicht zwei unterschiedliche Stufen ha-
    ben . Wir wollen ein vergleichbares Recht herstellen, vor
    allem auch hinsichtlich der Finanzierung . Solange der
    vermehrte Einsatz von Polizistinnen und Polizisten im
    Ausland angesichts einer unzureichenden Personalaus-

    Edelgard Bulmahn






    (A) (C)



    (B) (D)


    stattung im Inland, also in den Ländern selbst, mit einer
    großen zusätzlichen Belastung für die Kolleginnen und
    Kollegen vor Ort verbunden ist, wird es keine zufrie-
    denstellenden Lösungen geben . Deshalb sagen wir: Der
    Bund muss bei dem Auslandseinsatz deutscher Polizei-
    kräfte eine deutlich größere Verantwortung übernehmen,
    auch eine finanzielle Verantwortung, wenn wir unseren
    internationalen Verpflichtungen besser gerecht werden
    wollen .


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir schlagen deshalb eine umfassende Bund-Län-
    der-Vereinbarung vor, mit der die notwendigen dauer-
    haften finanziellen Voraussetzungen erfüllt und die or-
    ganisatorischen Strukturen geschaffen werden. In dieser
    Vereinbarung soll neben der Bereitstellung ausreichen-
    der finanzieller Mittel auch die Schaffung eines neuen
    Finanzierungsmodells mit einem vom Bund finanzierten
    virtuellen Personalpool – Planstellen aufseiten der Lan-
    despolizei – geregelt werden . Wir wollen außerdem ge-
    meinsame Entwicklungsformate und Inhalte erarbeiten
    und entsprechende Änderungen im Dienstrecht zur Ge-
    währleistung der Vergleichbarkeit, die Sie angesprochen
    haben, vornehmen .

    Ich will einmal auf das Beispiel Schweden verweisen .
    Schweden entsendet 1 Prozent seiner Polizistinnen und
    Polizisten ins Ausland, nicht jedes Jahr; Schweden hält
    einen solchen Pool vor . Auf Deutschland übertragen hie-
    ße das: 3 000 Polizistinnen und Polizisten . Die Kosten
    für diesen Einsatz sollte unserer Auffassung nach ent-
    sprechend seiner Zuständigkeit – für die Außenpolitik ist
    der Bund zuständig – künftig der Bund übernehmen . Die
    Kostenübernahme darf sich nicht allein auf die sogenann-
    ten Mehrkosten für den Auslandseinsatz beziehen – das
    ist nämlich das Hauptproblem –, sondern sie muss sich
    auf die Vorhaltung dieses Personalpools insgesamt bezie-
    hen . Nur so kommen wir endlich aus dem Zwiespalt, aus
    der Zwickmühle heraus, die ich eben beschrieben habe .

    Deshalb ist es ein ganz wichtiger Schritt, den wir hier
    machen wollen . Wir wollen durch eine Vereinbarung ge-
    nau das erreichen . Wir wollen sicherstellen, dass wir gut
    qualifizierte, gut versorgte Polizistinnen und Polizisten
    auf Länderebene in ausreichender Zahl haben, damit wir
    das Ziel, das wir uns selbst gesetzt haben – wir wollen
    nämlich bis zu 910 Polizistinnen und Polizisten, round-
    about 1 000, zur Verfügung stellen –, erreichen . Wenn
    man Vorsorge und Nachsorge dazunimmt, dann ist man
    ungefähr bei einem Personalpool von 3 000 Stellen . Das
    ist also keine fiktive Größe, sondern eine sehr realitäts-
    nahe Größe .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir wollen darü-
    ber hinaus sicherstellen – das ist ein zweiter wichtiger
    Vorschlag; ich möchte ihn nur kurz anreißen –, dass die
    Erfahrungen, das Wissen, die Kompetenzen, die die Po-
    lizistinnen und Polizisten bei ihren Auslandseinsätzen
    gewinnen, nicht verloren gehen, sondern systematisch
    ausgewertet werden, systematisch gesichert werden und
    systematisch auch für die Weiterentwicklung der Kon-
    zepte genutzt werden . Deshalb wollen wir – auch da
    sind wir uns einig – ein Fachgebiet bei der Hochschule

    der Polizei schaffen, mit der entsprechenden personellen
    Unterstützung, damit die Wissens- und Kompetenzsi-
    cherung auch wirklich dauerhaft stattfindet. Das ist ein
    großer Wunsch der Polizistinnen und Polizisten, und ich
    finde, da sind wir in der Pflicht. Das werden wir machen,
    liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir werden bei den Haushaltsberatungen einen ent-
    sprechenden Antrag einbringen – das ist ein erster wichti-
    ger Schritt –, und dann geht es in die Verhandlungen über
    die Bund-Länder-Arbeitsgruppe .