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ID1819107300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulrich Petzold und Wilfried Lorenz . . 19025 A Tagesordnungspunkt 38: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Be- richt der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungs- freiheit Drucksache 18/8740 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19025 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19025 C Dr . Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19027 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19028 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19030 A Dr . Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . 19031 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19032 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 19033 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . 19034 B Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19035 A Thomas Silberhorn, Parl . Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19036 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19037 C Tagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Britische Staatsangehörige rasch und unkompli- ziert einbürgern Drucksache 18/9669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19038 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Einbürgerung und zur Ermöglichung der mehrfachen Staatsangehörigkeit Drucksache 18/5631 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 19040 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19043 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19044 C Dr . Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19045 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19046 D Detlef Müller (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . . . . 19047 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19049 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19050 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19051 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19052 C Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19052 D Tagesordnungspunkt 40: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Drittes Pflegestärkungsge- setz – PSG III) Drucksache 18/9518 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016II b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Pflege teilhabe- orientiert und wohnortnah gestalten Drucksache 18/8725 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C c) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pflege vor Ort gestalten – Bessere Bedingungen für eine nutzerori- entierte Versorgung schaffen Drucksache 18/9668 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Ingrid Fischbach, Parl . Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 19056 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 19057 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 19058 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19059 A Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19060 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19061 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19062 A Tagesordnungspunkt 41: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutsches En- gagement beim Einsatz von Polizistinnen und Polizisten in internationalen Friedens- missionen stärken und ausbauen Drucksache 18/9662 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19063 A Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 19063 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19064 B Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19065 B Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19067 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19069 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19070 A Tagesordnungspunkt 42: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Herbert Behrens, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wo- chenhöchstarbeitszeit begrenzen und Ar- beitsstress reduzieren Drucksache 18/8724 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19072 C Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19074 B Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19075 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . 19076 C Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 19078 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19079 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 19081 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19081 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19025 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Helga Kühn-Mengel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19081 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 23 .09 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 23 .09 .2016 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 23 .09 .2016 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 23 .09 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 23 .09 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 23 .09 .2016 Heiderich, Helmut CDU/CSU 23 .09 .2016 Held, Marcus SPD 23 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 23 .09 .2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 23 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Junge, Frank SPD 23 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 23 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 23 .09 .2016 Kudla, Bettina CDU/CSU 23 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 23 .09 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 23 .09 .2016 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 23 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 23 .09 .2016 Lips, Patricia CDU/CSU 23 .09 .2016 Mast, Katja SPD 23 .09 .2016 Obermeier, Julia CDU/CSU 23 .09 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 23 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rachel, Thomas CDU/CSU 23 .09 .2016 Ramsauer, Dr . Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 23 .09 .2016 Rützel, Bernd SPD 23 .09 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 23 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 23 .09 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 23 .09 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23 .09 .2016 Steinbrück, Peer SPD 23 .09 .2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 23 .09 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 23 .09 .2016 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 23 .09 .2016 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitge- teilt, dass sie den Antrag Beteiligung des Bundestages im Vorfeld der Genehmigung der vorläufigen Anwen- dung des Handelsabkommens mit Kanada (Compre- hensive Economic and Trade Agreement – CETA) auf Drucksache 18/9038 zurückzieht . Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 201619082 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss Drucksache 18/8936 Nr . A .15 Ratsdokument 9303/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .16 Ratsdokument 9307/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .17 Ratsdokument 9310/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .7 Ratsdokument 10383/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7934 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2016)0041 Drucksache 18/7934 Nr . A .18 Ratsdokument 6227/16 Drucksache 18/8771 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0223 Drucksache 18/8936 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0236 Drucksache 18/9141 Nr . A .10 EP P8_TA-PROV(2016)0250 Drucksache 18/9141 Nr . A .11 Ratsdokument 9911/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .13 Ratsdokument 9966/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .14 Ratsdokument 9969/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/9141 Nr . A .17 EP P8_TA-PROV(2016)0271 Drucksache 18/9141 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0272 Drucksache 18/9141 Nr . A .20 Ratsdokument 10133/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/9141 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0267 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr . C .41 Ratsdokument 14493/12 Drucksache 18/419 Nr . C .42 Ratsdokument 14499/12 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 38 Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit TOP 9 Erleichterung der Einbürgerung TOP 40 Drittes Pflegestärkungsgesetz TOP 41 Polizeikräfteeinsatz in Friedensmissionen TOP 42 Wochenhöchstarbeitszeit Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erwin Rüddel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die Rede, die Frau Zimmermann eben ge-
    halten hat, hätte man, denke ich, Anfang der 90er-Jahre
    halten können, als es die Pflegeversicherung noch nicht
    gab . Jetzt haben wir seit über 20 Jahren den großen Se-
    gen einer Pflegeversicherung. Wir haben in dieser Legis-
    laturperiode durch unsere bisherige Gesetzgebung die
    größte finanzielle Veränderung herbeigeführt, die es in
    Deutschland jemals in der Sozialversicherung gegeben
    hat . Ich denke, das muss man auch einmal anerkennen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben auch ein großes Defizit hinterlassen! Das muss man auch mal sagen! Ich sage nur: SchwarzGelb!)


    Wir haben die Leistungen deutlich verbessert . Wir ha-
    ben sie flexibler gemacht. Wir haben Pflegebedürftigkeit
    neu definiert. Wir haben Demenzkranke gleichgestellt,
    eine große Gerechtigkeitslücke beseitigt und all denen
    Bestandsschutz zugesichert, die heute schon pflegebe-
    dürftig sind, sodass also niemand schlechtergestellt wird,
    aber sehr viele deutlich bessergestellt werden .

    Ich denke, wir sind dabei auf einem guten Weg, und
    ich möchte, bevor ich in die Details des PSG III einstei-
    ge, noch ein Bekenntnis zu den Gesundheitsberufen ab-
    geben . Wir stehen hinter der Modellklausel .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Zehn Jahre weiter Modell!)


    Wir wollen die Gesundheitsberufe stärken . Ich bin der
    festen Überzeugung – und meine Fraktion mit mir –, dass
    Kern einer guten Gesundheitsversorgung in der Zukunft
    eine gute Vernetzung von Kompetenzen ist . Deshalb
    wollen wir die Gesundheitsberufe stärken, und wir ver-
    trauen auch auf ihre Kompetenzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Mechthild Rawert [SPD]: Pflegeberufereform!)


    Das PSG II beinhaltet bereits Beratungsaufträge für
    die Kassen . Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf eines

    PSG III übertragen wir den Kommunen zusätzliche Bera-
    tungsaufgaben, indem wir die Ergebnisse der Bund-Län-
    der-Arbeitsgruppe zur Stärkung der Rolle der Kommunen
    in der Pflege umsetzen. Zusammen mit den Flexibilisie-
    rungen, die wir mit dem PSG I und dem PSG II bereits
    geschaffen haben, werden die zusätzlichen Angebote der
    Kommunen – hier denke ich an eine gute Vernetzung mit
    den Seniorenbeiräten, mit der Altenhilfe, mit den Mehr-
    generationenhäusern und den Pflegestützpunkten – eine
    aufsuchende und umfassende Beratung für Pflegebedürf-
    tige und deren Familien sicherstellen .

    Auf diese Weise kann in jedem einzelnen Fall ein in-
    dividuelles Paket geschnürt werden, das optimal auf die
    Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und deren Familien
    zugeschnitten ist . Damit tragen wir zugleich dazu bei,
    pflegebedürftigen Menschen so lange wie irgend mög-
    lich ihre vertraute Umgebung zu erhalten . Ausdrücklich
    begrüße ich auch die zusätzlichen Anreize für niedrig-
    schwellige Betreuungs- und Entlastungsleistungen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein klares Wort zu Fragen der Qualitätskontrollen: Sie
    dürfen nicht zum Schaden der Pflegeversicherung verhin-
    dert werden. Wer Leistungen aus der sozialen Pflegever-
    sicherung erhält, muss bereit sein, die erbrachten Leis-
    tungen auf ihre Qualität hin überprüfen zu lassen . Wer
    solchen Überprüfungen nicht zustimmt, hat sein Recht
    verwirkt, Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung
    zu erhalten. Wir verschärfen die Kontrollen, damit Pfle-
    gebedürftige, ihre Familien und die Pflegekräfte besser
    vor betrügerischen Pflegediensten geschützt werden.

    Im weiteren Verfahren werden wir ferner darauf zu
    achten haben, dass sich die kommunalen Haushalte nicht
    zulasten der Pflegeversicherung ihrer Aufgaben aus der
    Eingliederungshilfe entledigen . Die Beitragsgelder der
    Versicherten sind für gute Pflege gedacht und für nichts
    anderes, sie sind nicht dazu da, die kommunalen Haus-
    halte zu entlasten . Deshalb bestehen wir auf eindeutigen
    Abgrenzungsregelungen an den Schnittstellen zwischen
    Pflegeversicherung und Eingliederungshilfe.

    Mit Blick auf die drei Pflegestärkungsgesetze soll nicht
    unerwähnt bleiben, dass wir bei allen Gesundheitsgeset-
    zen in dieser Legislaturperiode flankierende Regelungen
    getroffen haben, um die Pflegelandschaft insgesamt zu
    verbessern und rundzuerneuern . Ich erinnere hier an den
    Bürokratieabbau, den Pflege­TÜV, die Medikamentensi-
    cherheit oder an das Palliativ- und Hospizgesetz .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Durch das E-Health-Gesetz haben gerade Senioren
    und Pflegebedürftige ab dem 1. Oktober, also in wenigen
    Tagen, einen verbrieften Anspruch auf einen einheitli-
    chen Medikationsplan .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erst einmal haben die Ärzte einen Anspruch auf zusätzliches Honorar!)


    Die Menschen in Deutschland haben Zugang zu einer
    spürbar besseren Hospizarbeit und einer flächendecken-
    den Palliativversorgung . Wir halten unsere Versprechen
    aus dem Koalitionsvertrag ein .

    Elisabeth Scharfenberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    Mit den gesetzlichen Neuregelungen in Sachen Heil-
    und Hilfsmittel stellen wir sicher, dass Pflegebedürftige
    Anspruch auf eine anständige Versorgung haben und
    nicht länger der schlechten Qualität von Windeln und
    Rollstühlen ausgesetzt sind .

    Wir haben in der Koalition zu Beginn der Legislatur-
    periode mehr Qualität, mehr Geld, mehr Betreuung und
    mehr Hände für gute Pflege in unserem Land verspro-
    chen, und wir halten Wort .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Und mehr Verstand!)


    Ich wiederhole meine bereits früher getroffenen Fest-
    stellungen, dass wir in dieser Legislaturperiode mit allen
    Gesetzen im Gesundheitsbereich den Versuch unternom-
    men haben – der uns auch gelungen ist –, eine Runder-
    neuerung der Pflege sicherzustellen. Das ist eine große
    Kraftanstrengung gewesen. Ich finde, darauf können wir
    stolz sein; denn es handelt sich über 20 Jahre nach der
    Einführung bei dem Gesamtpaket, das wir abgeliefert
    haben, um nichts Geringeres als einen Quantensprung
    in der sozialen Pflegeversicherung. Ich danke hier auch
    dem Ministerium – und ganz besonders der Frau Staats-
    sekretärin Ingrid Fischbach –, dass es diesen Quanten-
    sprung sozusagen auf den Weg gebracht hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächste Rednerin hat Heike

Baehrens für die SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heike Baehrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Seit Einführung der Pflegeversicherung hat es schon ei-
    nige Gesetze zur Änderung und Weiterentwicklung gege-
    ben; aber eine so umfassende Reform mit drei Gesetzen
    zur Stärkung der Pflege in drei Jahren auf den Weg ge-
    bracht zu haben, ist einzigartig .


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist gut für diejenigen, die auf Pflege und Zuwendung
    angewiesen sind, und diejenigen, die pflegen. Und es ist
    gut für alle, denen eine würdevolle Pflege und Versor-
    gung ein Herzensanliegen ist . Es unterstreicht, dass es
    dieser Koalition mit der konsequenten Verbesserung der
    Rahmenbedingungen in der Pflege ernst ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Umso trauriger ist es, dass wir mit dem heutigen Ge-
    setz Regelungen verschärfen müssen, um schwarzen
    Schafen im Gesundheitswesen den Boden zu entzie-
    hen . Was vor einigen Monaten als Abrechnungsbetrug
    in der Pflege durch die Medien ging, hat sich als Form
    organisierter Kriminalität entpuppt, an der mehrere un-
    lautere Partner beteiligt sind: einzelne Pflegedienste,
    intensivpflegebedürftige Patienten, Familienangehörige
    und sogar Ärzte . Das zeigt, dass wir mit dem kürzlich in
    Kraft getretenen Gesetz zur Bekämpfung von Korruption

    im Gesundheitswesen einen richtigen Schritt gegangen
    sind . Mit den heute vorliegenden Regelungen machen
    wir einen weiteren Schritt, um Missbrauch und Betrug
    im konkreten Fall schneller aufdecken und konsequent
    verfolgen zu können .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zukünftig werden auch jene Pflegedienste regelmäßig
    geprüft, die ausschließlich Leistungen der häuslichen
    Krankenpflege erbringen. Wir werden als SPD besonders
    darauf achten, ob die neuen Regelungen zielgenau die-
    jenigen treffen, die sich auf Kosten anderer bereichern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die allermeisten der rund 13 000 Pflegedienste in unse-
    rem Land leisten nämlich eine sehr gute Arbeit . Und es
    kann nicht sein, dass einige schwarze Schafe dafür sor-
    gen, dass allen mit Misstrauen begegnet wird .


    (Beifall bei der SPD)


    Im Gesundheitsausschuss haben wir uns am Mittwoch
    von Vertretern des Bundeskriminalamtes und der Staats-
    anwaltschaft sowie einem Berliner Sozialstadtrat berich-
    ten lassen . Dabei ist klar geworden, dass weitergehende
    Konsequenzen zu ziehen sind . Denn wer sich an krimi-
    nellen Machenschaften beteiligt, die auch zu einer Ge-
    fährdung von Leib und Leben führen können, dem muss
    der Versorgungsvertrag mit Kranken­ und Pflegekassen
    und dauerhaft auch die Gewerbezulassung entzogen wer-
    den .

    Meine Damen und Herren, parallel zum Dritten Pfle-
    gestärkungsgesetz beraten wir im Deutschen Bundestag
    auch über die große Reform der Eingliederungshilfe für
    Menschen mit Behinderungen, also das sogenannte Bun-
    desteilhabegesetz . Es ist gut, dass beide Gesetze prak-
    tisch zeitgleich beraten werden; denn mit dem neuen
    Pflegebegriff, der noch mehr als bisher auf Selbstbestim-
    mung und Teilhabe zielt, entstehen neue Abgrenzungs-
    fragen . So müssen Regelungen, die Menschen mit Leis-
    tungsansprüchen aus beiden Gesetzbüchern betreffen,
    gut aufeinander abgestimmt werden . Dass dieses Thema
    Zündstoff enthält, bekommen wir gerade durch so man-
    che Briefe und Stellungnahmen übermittelt . So wird in
    unserer Fraktion längst intensiv nach Lösungen gesucht .
    Leistungen der Pflegeversicherung und teilhabeorientier-
    te Leistungen der Eingliederungshilfe dürfen nicht ge-
    geneinander ausgespielt werden .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg . Erwin Rüddel [CDU/CSU])


    Denn erklärtes Ziel des Bundesteilhabegesetzes ist es,
    dass es für Menschen mit Behinderungen nicht zu Leis-
    tungseinschränkungen kommen darf . Dafür werden wir
    als SPD uns starkmachen . Ich bin sicher, dass wir da gute
    und tragfähige Lösungen finden werden.


    (Beifall bei der SPD – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da habt ihr noch viel zu tun!)


    Lassen Sie mich zum Schluss noch einmal auf die
    Unkenrufe der Opposition eingehen . Mit der umfassen-

    Erwin Rüddel






    (A) (C)



    (B) (D)


    den Reform in drei Schritten und der noch anstehenden
    Pflegeberufereform setzen wir Maßstäbe für die Pflege
    in Deutschland. Wir laden alle ein, die sich in der Pflege
    engagieren: Lasst uns gemeinsam die Zukunft der Pflege
    gestalten .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Pia Zimmermann [DIE LINKE]: Das wird auch nötig sein!)