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ID1819107100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Ulrich Petzold und Wilfried Lorenz . . 19025 A Tagesordnungspunkt 38: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Be- richt der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungs- freiheit Drucksache 18/8740 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19025 B Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19025 C Dr . Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19027 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19028 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19030 A Dr . Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . 19031 C Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19032 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 19033 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . 19034 B Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19035 A Thomas Silberhorn, Parl . Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19036 C Dr . Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 19037 C Tagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Manuel Sarrazin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Britische Staatsangehörige rasch und unkompli- ziert einbürgern Drucksache 18/9669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19038 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Luise Amtsberg, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Einbürgerung und zur Ermöglichung der mehrfachen Staatsangehörigkeit Drucksache 18/5631 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19039 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 19040 C Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 19043 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19044 C Dr . Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19045 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19046 D Detlef Müller (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . . . . 19047 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19049 B Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19050 B Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19051 B Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19052 C Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 19052 D Tagesordnungspunkt 40: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Stärkung der pflegerischen Versorgung und zur Änderung weiterer Vorschriften (Drittes Pflegestärkungsge- setz – PSG III) Drucksache 18/9518 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016II b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W . Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Pflege teilhabe- orientiert und wohnortnah gestalten Drucksache 18/8725 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 C c) Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pflege vor Ort gestalten – Bessere Bedingungen für eine nutzerori- entierte Versorgung schaffen Drucksache 18/9668 . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Ingrid Fischbach, Parl . Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19054 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 19056 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 19057 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 19058 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19059 A Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19060 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19061 B Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 19062 A Tagesordnungspunkt 41: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutsches En- gagement beim Einsatz von Polizistinnen und Polizisten in internationalen Friedens- missionen stärken und ausbauen Drucksache 18/9662 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19063 A Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 19063 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 19064 B Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 19065 B Dr . Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19067 D Dr . Ole Schröder, Parl . Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19069 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19070 A Tagesordnungspunkt 42: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Herbert Behrens, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wo- chenhöchstarbeitszeit begrenzen und Ar- beitsstress reduzieren Drucksache 18/8724 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 19071 B Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 19072 C Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19074 B Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19075 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . 19076 C Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 19078 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19079 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 19081 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19081 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19025 191. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. September 2016 Beginn: 9 .01 Uhr
  • folderAnlagen
    Helga Kühn-Mengel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 2016 19081 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 23 .09 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 23 .09 .2016 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 23 .09 .2016 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E . CDU/CSU 23 .09 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 23 .09 .2016 Gohlke, Nicole DIE LINKE 23 .09 .2016 Heiderich, Helmut CDU/CSU 23 .09 .2016 Held, Marcus SPD 23 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 23 .09 .2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 23 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Junge, Frank SPD 23 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 23 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 23 .09 .2016 Kudla, Bettina CDU/CSU 23 .09 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 23 .09 .2016 Launert, Dr . Silke CDU/CSU 23 .09 .2016 Lemke, Steffi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 23 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 23 .09 .2016 Lips, Patricia CDU/CSU 23 .09 .2016 Mast, Katja SPD 23 .09 .2016 Obermeier, Julia CDU/CSU 23 .09 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 23 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rachel, Thomas CDU/CSU 23 .09 .2016 Ramsauer, Dr . Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Rix, Sönke SPD 23 .09 .2016 Rützel, Bernd SPD 23 .09 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 23 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 23 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 23 .09 .2016 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 23 .09 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 23 .09 .2016 Steinbrück, Peer SPD 23 .09 .2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 23 .09 .2016 Tank, Azize DIE LINKE 23 .09 .2016 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23 .09 .2016 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 23 .09 .2016 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 23 .09 .2016 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 23 .09 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mitge- teilt, dass sie den Antrag Beteiligung des Bundestages im Vorfeld der Genehmigung der vorläufigen Anwen- dung des Handelsabkommens mit Kanada (Compre- hensive Economic and Trade Agreement – CETA) auf Drucksache 18/9038 zurückzieht . Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 191 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 23 . September 201619082 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss Drucksache 18/8936 Nr . A .15 Ratsdokument 9303/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .16 Ratsdokument 9307/16 Drucksache 18/8936 Nr . A .17 Ratsdokument 9310/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .7 Ratsdokument 10383/16 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7934 Nr . A .13 EP P8_TA-PROV(2016)0041 Drucksache 18/7934 Nr . A .18 Ratsdokument 6227/16 Drucksache 18/8771 Nr . A .4 EP P8_TA-PROV(2016)0223 Drucksache 18/8936 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0236 Drucksache 18/9141 Nr . A .10 EP P8_TA-PROV(2016)0250 Drucksache 18/9141 Nr . A .11 Ratsdokument 9911/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .13 Ratsdokument 9966/16 Drucksache 18/9141 Nr . A .14 Ratsdokument 9969/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/9141 Nr . A .17 EP P8_TA-PROV(2016)0271 Drucksache 18/9141 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2016)0272 Drucksache 18/9141 Nr . A .20 Ratsdokument 10133/16 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/9141 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0267 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr . C .41 Ratsdokument 14493/12 Drucksache 18/419 Nr . C .42 Ratsdokument 14499/12 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 38 Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit TOP 9 Erleichterung der Einbürgerung TOP 40 Drittes Pflegestärkungsgesetz TOP 41 Polizeikräfteeinsatz in Friedensmissionen TOP 42 Wochenhöchstarbeitszeit Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Als nächste Rednerin hat Elisabeth

    Scharfenberg für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
    das Wort .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin
    Fischbach! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit dem
    Dritten Pflegestärkungsgesetz wird alles geregelt, was
    bisher noch nicht geregelt ist . Was zur Umsetzung des
    neuen Pflegebegriffs noch geändert werden muss, steht
    im PSG III . Was zur Umsetzung des Bundesteilhabege-
    setzes parallel im Bereich der Pflege geändert werden
    muss, steht im PSG III . Es gibt zudem diverse Rege-
    lungen zur Bekämpfung des Abrechnungsbetrugs in der
    Pflege. Das sind viele Baustellen. Da kann man schon
    einmal das Wesentliche aus dem Blick verlieren .

    Das Wesentliche, also der Kern des Gesetzes, ist näm-
    lich die Stärkung der Rolle der Kommunen in der Pflege.
    Das liegt natürlich nahe; denn die Kommunen sind nä-
    her am Menschen als die Pflegeversicherungen. In den
    Kommunen weiß man, welche Angebote es vor Ort gibt,
    welche Angebote für ambulante und stationäre Pflege,
    welche Angebote für Betreuung und für ehrenamtliche
    Begleitung vorhanden sind, in welchen Quartieren es
    Nachbarschaftstreffs gibt, welche Kirchengemeinde Kaf-
    feenachmittage für Ältere anbietet . Man weiß aber auch,
    welche Angebote fehlen . Diese Kompetenzen der Kom-
    munen werden noch viel zu wenig genutzt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das PSG III will das ändern . Leider wurden bei diesem
    Gesetz mehrere Dinge nicht bedacht .

    Die Kommunen erhalten ein befristetes Initiativrecht
    bei der Einrichtung von Pflegestützpunkten. 60 Modell-
    kommunen können neben der Beratung zur Eingliede-
    rungshilfe und Hilfe zur Pflege und Altenpflege auch
    Pflegeberatung und Pflegekurse anbieten. Beratung rund
    um Alter und Pflege aus einer Hand, das sollte eigentlich
    selbstverständlich sein .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Angesichts der zahlreichen Angebote für pflegebe-
    dürftige und ältere Menschen, die zunehmend unüber-
    sichtlicher werden, gehört zur Beratung aus einer Hand
    eine individuelle Beraterin oder ein individueller Berater .
    Wir schlagen übrigens schon seit vielen Jahren vor, die
    rechtlichen Grundlagen für einen Anspruch auf ein indi-

    viduelles Case Management zu schaffen, das Pflegebe-
    dürftige und Angehörige berät und gemeinsam mit ihnen
    die Angebote aussucht, die am besten zur jeweiligen Si-
    tuation passen; denn jede Pflegesituation ist ganz indivi-
    duell . Ein individueller Beratungsanspruch ist gesetzlich
    geregelt . Aber es fehlt an Verbindlichkeit . Die Länder le-
    gen das dementsprechend sehr unterschiedlich aus . Das
    muss anders werden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Jeder muss die Möglichkeit haben, sich von einem un-
    abhängigen Case Manager oder einer Case Managerin,
    die sich sehr gut mit den Angeboten vor Ort auskennen,
    umfassend beraten und begleiten zu lassen .

    Mehr Kompetenzen allein bei der Beratung aber rei-
    chen nicht aus . Die Kommunen brauchen auch mehr
    Kompetenzen bei der Pflegeplanung. Sie wissen, welche
    Angebote es vor Ort braucht und ob ein neues Pflege-
    heim in der Gemeinde wirklich gewünscht ist . Vielleicht
    sind barrierefreie Wohnungen in der jeweiligen Region
    sehr viel wichtiger .

    Kommunen sollen bestehende Angebote vernetzen
    und da, wo sie Lücken erkennen, Angebote anstoßen
    können . Das sind zusätzliche Aufgaben für die Kommu-
    nen, genau wie die im PSG III vorgesehene Übernahme
    der Beratung . Dafür ist aber kein zusätzliches Geld vor-
    gesehen . So wird das nicht funktionieren . Kommunen
    brauchen eine Förderung, um etwas Neues aufzubauen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kommunen brauchen verlässliche Finanzhilfen für Bera-
    tung und Pflege sowie Leben und Wohnen im Alter.

    Es gibt viele Kommunen, die sich sehr gerne mehr
    in diesem Bereich engagieren würden, aber genau da-
    für Unterstützung und Beratung bräuchten, weil sie dem
    ganzen Pflegesetting noch relativ hilflos gegenüberste-
    hen . In einigen Ländern gibt es bereits Beratungsange-
    bote, beispielsweise in Nordrhein-Westfalen oder Rhein-
    land-Pfalz . So kann man Kommunen gewinnen, die sich
    bisher noch nicht engagiert haben oder sich bisher noch
    nicht an dieses umfassende Thema herangetraut haben .

    Bei den Modellvorhaben im PSG III ist zwar vorge-
    sehen, dass die Hälfte der 60 Modellkommunen keine
    mehrjährige Erfahrung in der Beratung haben sollen,
    aber ohne Unterstützung für diese Kommunen könnte
    es dazu kommen, dass diese Kommunen die statistische
    Performance verschlechtern und damit auch das Evalua-
    tionsergebnis verzerren werden . Dieses Ergebnis der
    Evaluation ist doch die Grundlage für die Überführung
    der Modellprojekte in die Regelversorgung .

    Besonders absurd bei diesen Modellprojekten finde
    ich übrigens die Tatsache, dass der Spitzenverband Bund
    der Pflegekassen über die konkreten Voraussetzungen,
    Ziele, Inhalte und Durchführung der Modellvorhaben
    beschließt . Keine Unterstützung der Kommunen, weder
    finanziell noch ideell, keine Definitionen der Ziele der
    Modellprojekte und keine Planungskompetenz: So stärkt
    man weder die Kommunen noch die Pflegebedürftigen.

    Mechthild Rawert






    (A) (C)



    (B) (D)


    Mein Fazit ist: Es ist in den letzten Jahren sehr, sehr
    viel im Bereich Pflege gemacht worden – das stimmt –,
    aber Veränderungen bedeuten nicht gleichzeitig Verbes-
    serungen . Ich denke, wir werden am Ende des Tages die
    Koalition nicht an den Veränderungen, sondern an den
    Verbesserungen messen .

    Danke schön .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Mechthild Rawert [SPD]: Sehr gut! Gutes Kriterium!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als nächster Redner hat Erwin Rüddel

von der CDU/CSU-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg . Mechthild Rawert [SPD])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erwin Rüddel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die Rede, die Frau Zimmermann eben ge-
    halten hat, hätte man, denke ich, Anfang der 90er-Jahre
    halten können, als es die Pflegeversicherung noch nicht
    gab . Jetzt haben wir seit über 20 Jahren den großen Se-
    gen einer Pflegeversicherung. Wir haben in dieser Legis-
    laturperiode durch unsere bisherige Gesetzgebung die
    größte finanzielle Veränderung herbeigeführt, die es in
    Deutschland jemals in der Sozialversicherung gegeben
    hat . Ich denke, das muss man auch einmal anerkennen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben auch ein großes Defizit hinterlassen! Das muss man auch mal sagen! Ich sage nur: SchwarzGelb!)


    Wir haben die Leistungen deutlich verbessert . Wir ha-
    ben sie flexibler gemacht. Wir haben Pflegebedürftigkeit
    neu definiert. Wir haben Demenzkranke gleichgestellt,
    eine große Gerechtigkeitslücke beseitigt und all denen
    Bestandsschutz zugesichert, die heute schon pflegebe-
    dürftig sind, sodass also niemand schlechtergestellt wird,
    aber sehr viele deutlich bessergestellt werden .

    Ich denke, wir sind dabei auf einem guten Weg, und
    ich möchte, bevor ich in die Details des PSG III einstei-
    ge, noch ein Bekenntnis zu den Gesundheitsberufen ab-
    geben . Wir stehen hinter der Modellklausel .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Zehn Jahre weiter Modell!)


    Wir wollen die Gesundheitsberufe stärken . Ich bin der
    festen Überzeugung – und meine Fraktion mit mir –, dass
    Kern einer guten Gesundheitsversorgung in der Zukunft
    eine gute Vernetzung von Kompetenzen ist . Deshalb
    wollen wir die Gesundheitsberufe stärken, und wir ver-
    trauen auch auf ihre Kompetenzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Mechthild Rawert [SPD]: Pflegeberufereform!)


    Das PSG II beinhaltet bereits Beratungsaufträge für
    die Kassen . Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf eines

    PSG III übertragen wir den Kommunen zusätzliche Bera-
    tungsaufgaben, indem wir die Ergebnisse der Bund-Län-
    der-Arbeitsgruppe zur Stärkung der Rolle der Kommunen
    in der Pflege umsetzen. Zusammen mit den Flexibilisie-
    rungen, die wir mit dem PSG I und dem PSG II bereits
    geschaffen haben, werden die zusätzlichen Angebote der
    Kommunen – hier denke ich an eine gute Vernetzung mit
    den Seniorenbeiräten, mit der Altenhilfe, mit den Mehr-
    generationenhäusern und den Pflegestützpunkten – eine
    aufsuchende und umfassende Beratung für Pflegebedürf-
    tige und deren Familien sicherstellen .

    Auf diese Weise kann in jedem einzelnen Fall ein in-
    dividuelles Paket geschnürt werden, das optimal auf die
    Bedürfnisse der Pflegebedürftigen und deren Familien
    zugeschnitten ist . Damit tragen wir zugleich dazu bei,
    pflegebedürftigen Menschen so lange wie irgend mög-
    lich ihre vertraute Umgebung zu erhalten . Ausdrücklich
    begrüße ich auch die zusätzlichen Anreize für niedrig-
    schwellige Betreuungs- und Entlastungsleistungen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein klares Wort zu Fragen der Qualitätskontrollen: Sie
    dürfen nicht zum Schaden der Pflegeversicherung verhin-
    dert werden. Wer Leistungen aus der sozialen Pflegever-
    sicherung erhält, muss bereit sein, die erbrachten Leis-
    tungen auf ihre Qualität hin überprüfen zu lassen . Wer
    solchen Überprüfungen nicht zustimmt, hat sein Recht
    verwirkt, Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung
    zu erhalten. Wir verschärfen die Kontrollen, damit Pfle-
    gebedürftige, ihre Familien und die Pflegekräfte besser
    vor betrügerischen Pflegediensten geschützt werden.

    Im weiteren Verfahren werden wir ferner darauf zu
    achten haben, dass sich die kommunalen Haushalte nicht
    zulasten der Pflegeversicherung ihrer Aufgaben aus der
    Eingliederungshilfe entledigen . Die Beitragsgelder der
    Versicherten sind für gute Pflege gedacht und für nichts
    anderes, sie sind nicht dazu da, die kommunalen Haus-
    halte zu entlasten . Deshalb bestehen wir auf eindeutigen
    Abgrenzungsregelungen an den Schnittstellen zwischen
    Pflegeversicherung und Eingliederungshilfe.

    Mit Blick auf die drei Pflegestärkungsgesetze soll nicht
    unerwähnt bleiben, dass wir bei allen Gesundheitsgeset-
    zen in dieser Legislaturperiode flankierende Regelungen
    getroffen haben, um die Pflegelandschaft insgesamt zu
    verbessern und rundzuerneuern . Ich erinnere hier an den
    Bürokratieabbau, den Pflege­TÜV, die Medikamentensi-
    cherheit oder an das Palliativ- und Hospizgesetz .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Durch das E-Health-Gesetz haben gerade Senioren
    und Pflegebedürftige ab dem 1. Oktober, also in wenigen
    Tagen, einen verbrieften Anspruch auf einen einheitli-
    chen Medikationsplan .


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erst einmal haben die Ärzte einen Anspruch auf zusätzliches Honorar!)


    Die Menschen in Deutschland haben Zugang zu einer
    spürbar besseren Hospizarbeit und einer flächendecken-
    den Palliativversorgung . Wir halten unsere Versprechen
    aus dem Koalitionsvertrag ein .

    Elisabeth Scharfenberg






    (A) (C)



    (B) (D)


    Mit den gesetzlichen Neuregelungen in Sachen Heil-
    und Hilfsmittel stellen wir sicher, dass Pflegebedürftige
    Anspruch auf eine anständige Versorgung haben und
    nicht länger der schlechten Qualität von Windeln und
    Rollstühlen ausgesetzt sind .

    Wir haben in der Koalition zu Beginn der Legislatur-
    periode mehr Qualität, mehr Geld, mehr Betreuung und
    mehr Hände für gute Pflege in unserem Land verspro-
    chen, und wir halten Wort .


    (Mechthild Rawert [SPD]: Und mehr Verstand!)


    Ich wiederhole meine bereits früher getroffenen Fest-
    stellungen, dass wir in dieser Legislaturperiode mit allen
    Gesetzen im Gesundheitsbereich den Versuch unternom-
    men haben – der uns auch gelungen ist –, eine Runder-
    neuerung der Pflege sicherzustellen. Das ist eine große
    Kraftanstrengung gewesen. Ich finde, darauf können wir
    stolz sein; denn es handelt sich über 20 Jahre nach der
    Einführung bei dem Gesamtpaket, das wir abgeliefert
    haben, um nichts Geringeres als einen Quantensprung
    in der sozialen Pflegeversicherung. Ich danke hier auch
    dem Ministerium – und ganz besonders der Frau Staats-
    sekretärin Ingrid Fischbach –, dass es diesen Quanten-
    sprung sozusagen auf den Weg gebracht hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)