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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/188 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 188. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. September 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18619 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18619 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digita- le Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18619 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18623 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18624 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18626 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18627 D Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18629 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18630 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18633 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18633 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18636 A Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18636 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18637 D Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18639 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18640 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18642 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18644 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18646 A Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 18647 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18649 A Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18650 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18652 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18653 C Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18654 C Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18656 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18657 A Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2017 Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18659 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18661 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18662 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18664 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18665 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18665 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016II Jens Spahn, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . 18667 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18670 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 18671 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18672 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18678 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18679 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18681 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18682 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18619 188. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. September 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Kerstin Radomski (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18681 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Annen, Niels SPD 09 .09 .2016 Bartke, Dr . Matthias SPD 09 .09 .2016 Beyer, Peter CDU/CSU 09 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 09 .09 .2016 Burkert, Martin SPD 09 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 09 .09 .2016 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 09 .09 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 09 .09 .2016 Erler, Dr . h . c . Gernot SPD 09 .09 .2016 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E . CDU/CSU 09 .09 .2016 Freitag, Dagmar SPD 09 .09 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 09 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 09 .09 .2016 Held, Marcus SPD 09 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 09 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 09 .09 .2016 Högl, Dr . Eva SPD 09 .09 .2016 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 09 .09 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 09 .09 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 09 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 09 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 09 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 09 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 09 .09 .2016 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 09 .09 .2016 Lücking-Michel, Dr . Claudia CDU/CSU 09 .09 .2016 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 09 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 09 .09 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 09 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 09 .09 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 09 .09 .2016 Pilger, Detlev SPD 09 .09 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 09 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 09 .09 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 09 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 09 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 09 .09 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 09 .09 .2016 Schuster (Weil am Rhein), Armin CDU/CSU 09 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 09 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 09 .09 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 09 .09 .2016 Steinbrück, Peer SPD 09 .09 .2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 09 .09 .2016 Thönnes, Franz SPD 09 .09 .2016 Vaatz, Arnold CDU/CSU 09 .09 .2016 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 09 .09 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 09 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 09 .09 .2016 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 09 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 09 .09 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 201618682 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 947 . Sitzung am 8 . Juli 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung und des Versicherungsschutzes in der Arbeitslosen- versicherung (Arbeitslosenversicherungsschutz- und Weiterbildungsstärkungsgesetz – AWStG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Zu Artikel 2a (§ 71 Absatz 3 und § 232a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V) Nach Artikel 2a des Gesetzes sollen auch Änderun- gen des Fünften Buches Sozialgesetzbuch vorgenommen werden . Der Bundesrat kann die gesetzgeberische Inten- tion nachvollziehen, Folgeänderungen zu den am 1 . Ja- nuar 2016 in Kraft getretenen Rechtsvereinfachungen zur Versicherungspflicht der Beziehenden von Arbeitslosen- geld II (ALG II) in der gesetzlichen Krankenversiche- rung (GKV) vorzunehmen . Der Bundesrat bedauert aber, dass er hierzu nur einge- schränkt beteiligt worden ist . Vor dem Hintergrund einer immer noch unzureichenden Finanzierung der GKV-Bei- träge von ALG II-Beziehern durch den Bund sowie des Anstiegs des ALG II-Bezugs durch Flüchtlinge wäre eine ausführlichere Diskussion in einem regulären Bundes- ratsverfahren geboten gewesen . Der Bundesrat fordert daher die Bundesregierung auf, bei der Umsetzung von § 232a Absatz 1 Satz 1 Num- mer 2 SGB V transparent und zeitnah die Leistungsaus- gaben der Krankenkassen und die geleisteten Beiträge für ALG II-Bezieher zu evaluieren . Der Bundesrat bittet ferner die Bundesregierung, bei einer zunehmenden Belastung der Solidargemeinschaft der Beitragszahler der GKV durch unzureichende Bei- träge für ALG II-Bezieher in einem weiteren Gesetzge- bungsverfahren geeignete Abhilfe zu schaffen . Begründung: Seit 1 . Januar 2016 zahlt der Bund entsprechend § 232a Absatz l Satz 2 SGB V für jeden ALG II-Emp- fänger einen wegen des Wegfalls der Familienversiche- rung reduzierten Krankenkassenbeitrag in Höhe von 90,36 Euro pro Monat . Die Änderung des § 232a Ab- satz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V sieht vor, dass der Fak- tor auf Basis aktuell verfügbarer Daten des Jahres 2015 von „0,2060“ auf „0,2155“ angehoben wird . Der vom Bund zu tragende Beitrag soll damit um 4,17 Euro auf 94,53 Euro erhöht werden . An der Revisionsklausel nach § 232a Absatz 1a SGB V, wonach die Zuweisungshöhe erst im Jahr 2018 evaluiert und gegebenenfalls zum 1 . Januar 2018 ange- passt werden soll, soll festgehalten werden . Die vorgesehene Korrektur ist im bestehenden rechtli- chen Rahmen nachvollziehbar, erscheint jedoch im Ergebnis nicht ausreichend: Bis Ende 2015 erhielten die Krankenkas- sen als Zuweisung vom Bund für jeden ALG II-Empfänger und alle über ihn familienversicherten Personen noch rund 140 Euro . Den um 4,17 Euro auf 94,53 Euro angehobenen Zuweisungen des Bundes stehen noch immer wesentlich höhere Leistungsausgaben gegenüber . Die durchschnittli- chen Leistungsausgaben der GKV je Versicherten/Monat betragen laut Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt 234,49 Euro in 2015 beziehungsweise 245,49 Euro in 2016 . Es gibt daher keinen Anhalt, dass den Leistungsausgaben der Krankenkassen für ALG II-Empfänger kostendeckende Beiträge gegenüberstehen . Eine konkrete Gesetzesfolgenabschätzung der Kosten für die GKV durch die Änderung des § 232a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V fehlt . Ferner ist eine Evaluation der Finanzwirkung in der GKV durch die seit 1 . Januar 2016 umgesetzte Rechtsänderung des GKV-Finanzstruk- tur- und Qualitäts-Weiterentwicklungsgesetzes (GKV- FQWG) insgesamt erforderlich . Soweit die Gesetzesbegründung auf eine finanziel- le Neutralität der mit dem GKV-FQWG eingeführten Rechtsänderungen abstellt, bezieht sich diese auf den Stand vor dem 1 . Januar 2016 . Der GKV-Spitzenverband hat bereits in der Vergangenheit auf nicht kostendecken- de Kassenbeiträge für ALG II-Empfänger hingewiesen . Gerade angesichts einer zunehmenden Zahl von Flücht- lingen, die nach Abschluss der jeweiligen Asylverfahren mit ALG II-Bezug zu Mitgliedern der GKV werden, ist nicht zu erwarten, dass die Änderung des § 232a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V finanzneutral für die Beitrags- zahler der Solidargemeinschaft ist . – Neuntes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch – Rechtvereinfachung – sowie zur Vorübergehenden Aussetzung der Insolvenzan- tragspflicht – Gesetz zur Änderung des Tierische Nebenproduk- te-Beseitigungsgesetzes und des BVL-Gesetzes – Gesetz zur Reform der Investmentbesteuerung (In- vestmentsteuerreformgesetz – InvStRefG) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass das Gesetz eine Reihe von Steuerschlupflöchern schließt und unerwünschte Gestaltungen unterbindet, für die das Investmentsteu- errecht aufgrund seiner Komplexität besonders anfäl- lig war . Er begrüßt insbesondere, dass Gestaltungen zur Vermeidung der Dividendenbesteuerung durch Aktiengeschäfte in zeitlicher Nähe zum Dividenden- stichtag – so genannte Cum/Cum-Geschäfte – durch die Einführung einer Mindesthaltefrist für die Aktien und den tatsächlichen Übergang des Kursänderungs- risikos künftig weitgehend eingegrenzt werden . 2 . Allerdings zeichnen sich bereits jetzt zu den ab 2018 in Kraft tretenden Regelungen zur Besteuerung der Anleger von Publikums-Investmentfonds notwendi- ge Folgeänderungen ab . Vor allem im Bereich des Außensteuergesetzes sind Änderungen notwendig, um inländisches Steuersubstrat im Fall des Wegzugs von Anlegern wirksam zu schützen . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18683 (A) (C) (B) (D) 3 . Die Diskussion zu den Cum/Cum-Gestaltungen im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens hat erneut deutlich gemacht, dass eine ungleiche Besteuerung von laufenden Erträgen aus Kapitalgesellschaften (z . B . Dividenden) einerseits und außerordentlichen Erträgen (z . B . Veräußerungsgewinnen) anderer- seits – wie sie auch bei der derzeitigen Besteuerung von Streubesitzanteilen gegeben ist – ein Einfallstor für Steuergestaltungen ist . Nationale Regelungen, um diesen Umgehungen Einhalt zu gebieten, sind wichtig und müssen unverzüglich weiterentwickelt werden . 4 . Der Bundesrat bittet darüber hinaus zu prüfen, in- wieweit langfristig ein international abgestimmter Lösungsansatz zielführend sein könnte, bei dem die Besteuerung von Dividenden und Veräußerungsge- winnen einheitlichen Prinzipien folgt . Denn dann wären Umgehungen der regelmäßig dem Sitzstaat zustehenden Quellensteuerrechte auf Dividenden wirksam und endgültig ausgeschlossen . 5 . Die konkrete Ausgestaltung des § 36a des Einkom- mensteuergesetzes lässt weiterhin Spielraum für eine Umgehung der Dividendenbesteuerung . Insbe- sondere die Fälle, in denen das Tragen des Mindest- wertänderungsrisikos maßgebend ist, erscheinen in der Praxis schwer umsetzbar . Es ist nicht klar, wie die Berechnung des geforderten prozentualen Wert- änderungsrisikos erfolgen kann . Daher sieht der Bundesrat die nun beschlossene Regelung als ersten Schritt, der in einem weiteren Gesetzgebungsver- fahren nachgebessert werden muss . 6 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Cum/ Cum-Gestaltungen noch zielgenauer unterbunden werden müssen . Aus Sicht des Bundesrates sollte deshalb in einem der nächsten steuerlichen Gesetz- gebungsvorhaben eine mit Dividenden gleichge- stellte Besteuerung von Kompensationszahlungen aus Wertpapierdarlehen und Wertpapierpensions- geschäften eingeführt werden, um Cum/Cum-Ge- schäften mittels einer Wertpapierleihe endgültig die Grundlage entziehen . 7 . Aus Sicht des Bundesrates ist auch die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen aus Streubesitzantei- len notwendig, um die gegenwärtig unterschied- liche Behandlung von Streubesitzdividenden und Veräußerungsgewinnen und damit einhergehendes Gestaltungspotenzial zu beseitigen . Daher bedauert der Bundesrat, dass keine entsprechende Regelung Aufnahme in das Gesetz zur Reform der Invest- mentbesteuerung gefunden hat . 8 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, eine verfassungsfeste, gegenüber Gestaltungen ro- buste und – in Abstimmung mit der EU-Kommis- sion – unter Beihilfegesichtspunkten unbedenkliche Neuregelung vorzulegen, die sicherstellt, dass für die Bereitstellung von Wagniskapital und die Finan- zierung junger innovativer Unternehmen keine neue Belastung entsteht . – Gesetz zum besseren Informationsaustausch bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus – Gesetz zur Neuregelung des Kulturgutschutzrechts – Gesetz zur Änderung des Umweltstatistikgesetzes, des Hochbaustatistikgesetzes sowie bestimmter im- missionsschutz- und wasserrechtlicher Vorschrif- ten – Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung – Gesetz zur Änderung soldatenbeteiligungs- und personalvertretungsrechtlicher Vorschriften – Gesetz zur Änderung berg-, umweltschadens- und wasserrechtlicher Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinie 2013/30/EU über die Sicherheit von Off- shore-Erdöl- und –Erdgasaktivitäten – Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat nimmt das vorliegende Gesetz zur Kenntnis . Er bedauert, dass sowohl die Bundes- regierung in ihrer Gegenäußerung als auch der Deutsche Bundestag mit seinem Gesetzesbeschluss den verbraucherschützenden Anregungen in der Stellungnahme des Bundesrates nicht gefolgt sind (BRDrs . 543/15 – Beschluss –) . Der Bundesrat un- terstreicht insbesondere seine Forderung, mit dem vorliegenden Gesetz dem privaten Letztverbrau- cher ein Mitspracherecht beim Einbau intelligenter Messsysteme oder der Einbindung in ein Kommuni- kationsnetz einzuräumen . 2 . Die nun beschlossene Regelung, die Messstellenbe- treiber dazu ermächtigt, private Haushalte mit einem Verbrauch von mehr als 6 000 Kilowattstunden pro Jahr Jahresverbrauch mit Inkrafttreten des Gesetzes und alle anderen Haushalte mit einem Verbrauch unter 6 000 Kilowattstunden pro Jahr ab 2020 mit einem intelligenten Messsystem auszustatten, hält der Bundesrat für unverhältnismäßig . Mit der nun getroffenen Regelung werden berechtigte Verbrau- cher- und Datenschutzbedürfnisse der Bevölkerung nicht berücksichtigt . 3 . Der Bundesrat begrüßt, dass es keinen Roll Out um jeden Preis geben darf und Kosten und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen müssen . Die Letztverbraucher und Erzeuger dürfen nicht mit un- verhältnismäßigen Kosten belastet und die grundzu- ständigen Messstellenbetreiber bzw . Netzbetreiber nicht zu einer betriebswirtschaftlich unverhältnis- mäßigen Einbaumaßnahme verpflichtet werden. 4 . Der Bundesrat betont, dass die privaten Endverbrau- cher keinen Vorteil erlangen. Eine mögliche finanzi- elle Ersparnis wird ihnen durch die Auferlegung der Betriebskosten von bis zu 100 Euro pro Jahr gleich wieder genommen . Dabei geht die Bundesregierung davon aus, dass überhaupt ein Einsparpotenzial besteht und zwingt private Endverbraucher, es im Voraus zu bezahlen . Gelingt es Verbrauchern nicht, durch das intelligente Messsystem Einsparungen vorzunehmen, tragen sie allein die Mehrkosten . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 201618684 (A) (C) (B) (D) 5 . Aus datenschutzrechtlicher Sicht hat der Bundesrat Bedenken, dass durch die Erfassung der Energiever- brauchsdaten eines privaten Endverbrauchers Rück- schlüsse auf die private Lebensführung ermöglicht werden . 6 . Aus den vorgenannten Gründen hält der Bundesrat es für erforderlich, dass der Einbau von intelligen- ten Messsystemen bei privaten Letztverbrauchern unter 6 000 Kilowattstunden pro Jahr von der Zu- stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher abhängig gemacht wird . Privaten Endverbrauchern mit einem Verbrauch über 6 000 Kilowattstunden pro Jahr sollte bezüglich des Einbaus der Geräte ein Widerspruchsrecht eingeräumt werden . Unabhängig von der individuellen Verbrauchshöhe sollten priva- te Letztverbraucher in jedem Fall ein Widerspruchs- recht gegen die Einbindung eines Messsystems in ein Kommunikationsnetz erhalten . 7 . Aus energiewirtschaftlicher Perspektive kann der Bundesrat nicht nachvollziehen, dass der grund- zuständige Messstellenbetreiber ab dem Jahr 2018 neue Energieerzeugungsanlagen mit einer installier- ten Leistung über einem bis einschließlich sieben Kilowatt mit intelligenten Messsystemen ausstatten kann, ohne dass diese Ausstattung abgelehnt wer- den kann . Der Bundesrat weist darauf hin, dass die- se Regelung zu einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation von kleinen PV-Anlagen führt . Auch mögliche Systemvorteile beim Einbau von Smart Metern bei Kleinanlagen stehen in kei- nem Verhältnis zu den entstehenden Kosten für den Betreiber . Aus diesen Gründen hält der Bundesrat die Einbeziehung von Kleinerzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung über einem bis ein- schließlich sieben Kilowatt in den optionalen Roll- out für nicht sinnvoll und erwartet negative Auswir- kungen auf den weiteren PV-Ausbau und damit auf die bereits unter Druck stehende PV-Branche . 8 . Der Bundesrat hält es zudem für erforderlich, die gesetzlichen Vorgaben in regelmäßigen Abständen zu überprüfen . Die Kosten-Nutzen-Analyse geht von einem Einsparpotenzial bei privaten Haushal- ten aus, das bislang nur hypothetisch angenommen wird . Der Einbau intelligenter Messsysteme führt per se noch nicht zu einer Energieeinsparung . De facto bedarf es dazu sowohl des Angebots lastvaria- bler Tarife und anderer finanzieller Anreize als auch einer Verhaltensveränderung der Verbraucher . – Gesetz zu dem Abkommen vom 17. Dezember 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan zur Beseitigung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und be- stimmter anderer Steuern sowie zur Verhinderung der Steuerverkürzung und -umgehung – Gesetz zu dem Abkommen vom 29. Juni 2015 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Republik Kosovo über die justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen – Gesetz zu dem Abkommen vom 24. September 2014 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Ru- anda über den Luftverkehr – Integrationsgesetz – Gesetz zur Änderung wasser- und naturschutz- rechtlicher Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fra- cking-Technologie Der Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bundes- tag nach mehr als einem Jahr seit der Einbringung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung den Be- schluss zum Gesetz zur Änderung wasser- und na- turschutzrechtlicher Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fracking-Technologie gefasst hat . 2 . Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bun- destag in einigen wesentlichen Punkten der Stel- lungnahme des Bundesrates (BR-Drs . 143/15 – Beschluss –) aus dem letzten Jahr gefolgt ist . Insbesondere wurden die Streichung der 3 000-Me- ter-Grenze, die Ausweitung der Gebiete, in denen jegliches Fracking zur Aufsuchung und Förderung von Kohlenwasserstoffen insbesondere unter Ein- satz von umwelttoxischen Substanzen verboten ist, die Ausweitung des Verbotes auch auf Fracking zur Erdölgewinnung sowie die veränderte Rolle der Ex- pertenkommission aus den Forderungen des Bun- desrates übernommen . Er begrüßt ebenfalls in diesem Zusammenhang, dass zukünftig „unkonventionelles Fracking“ nicht ohne Zustimmung der jeweiligen Landesregierung möglich ist . – Gesetz zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung auf den Bohrlochbergbau und Kavernen Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat stellt fest, dass von Bergschä- den betroffene Anwohner im Bereich der Tage- baue zur Braunkohlegewinnung, die insbesondere durch großflächige Grundwasserabsenkungen und auch durch tagebauinduzierte Erderschütterungen schadenswirksame Bodenbewegungen an der Ta- gesoberfläche im Umfeld der Betriebe verursachen können, beim Nachweis einer bergbaubetrieblichen Ursache eines Schadens aufgrund der oftmals kom- plexen Sachverhalte häufig an nicht überwindbare Grenzen stoßen . Daher ist es erforderlich, die Berg- schadensvermutung gemäß § 120 Bundesberggesetz (Beweislastumkehr) auch auf diese bergbaulichen Tätigkeiten anzuwenden . 2 . Der Bundesrat bittet, die Bergschadensvermutung gemäß § 120 Bundesberggesetz (Beweislastum- kehr) auf Braunkohletagebaubetriebe, die insbeson- dere durch großflächige Grundwasserabsenkungen oder Erschütterungen schadenswirksame Bodenbe- wegungen an der Tagesoberfläche im Umfeld der Betriebe verursachen können, zu erweitern . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18685 (A) (C) (B) (D) 3 . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, durch eine weitere Neufassung der Bergverordnung über Einwirkungsbereiche (Einwirkungsbereichs- Berg- verordnung – EinwirkungsBergV) zu definieren, auf welche Bereiche an der Tagesoberfläche Braun- kohletagebaubetriebe, die insbesondere durch groß flächige Grundwasserabsenkungen oder Erschütte- rungen schadenswirksame Bodenbewegungen an der Tagesoberfläche im Umfeld der Betriebe verur- sachen können, einwirken können . Begründung: Durch den Betrieb von Braunkohletagebauen selbst treten in der Regel keine Bergschäden auf . Jedoch ist für einen sicheren Betrieb von tiefen Braunkohletagebauen eine Absenkung des Grundwasserniveaus im Bereich und Umfeld dieser übertägigen Gewinnungsbetriebe erforderlich, die in besonderen Fällen zu schadenswirk- samen Bodenbewegungen führen kann . Infolge dieser Grundwasserabsenkung treten in einem begrenzten Be- reich gleichmäßige Bodenbewegungen auf, die grund- sätzlich kaum schadensrelevant sind . Im Bereich von geologischen Anomalien (Auebereiche usw .) und hy- draulisch wirksamen Störungen im Untergrund inner- halb des Einflussbereiches der Grundwasserabsenkung ist aber ein ungleichmäßiges Setzungsverhalten und da- mit das Auftreten von zum Teil erheblichen Bergschä- den möglich . Zudem führen in Einzelfällen die enor- men Massenumlagerungen im Braunkohlentagebau zu Spannungsumlagerungen im Untergrund, die ihrerseits Erderschütterungen an der Erdoberfläche verursachen. Die Bundesregierung selbst hat schon in Ihrer Unter- richtung des Deutschen Bundestages (BT-Drucksa- che 18/4952) den Buchstabe a zugrunde liegenden bergtechnischen Sachverhalt bestätigt (Gegenäußerung zu a) aa) aaa) der Nummer 4 der Stellungnahme des Bundesrates vom 08 .05 .2015) . Bedauerlicherweise ist sie jedoch einer praktikablen Lösung bislang nicht nä- hergetreten . – Gesetz zur Einführung von Ausschreibungen für Strom aus erneuerbaren Energien und zu weiteren Änderungen des Rechts der erneuerbaren Energien – Gesetz zu Weiterentwicklung des Strommarktes (Stromarktgesetz) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat bekräftigt, dass ein zukunftsfähiges Strommarktdesign ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende ist . 2 . Aus Sicht des Bundesrates hat es sich bewährt, die Länder frühzeitig in den Reformprozess zur Opti- mierung des Strommarktdesigns einzubinden . Der Bundesrat sieht daher die hohe Zahl an Verord- nungsermächtigungen im Strommarktgesetz, die nicht der Zustimmung des Bundesrats bedürfen, mit Sorge und erwartet, dass die Bundesregierung die erforderliche umfassende Beteiligung der Länder auch zukünftig und bei Erlass der Verordnungen si- cherstellt . 3 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung mit dem Strommarktgesetz die Bedeutung der Fle- xibilität für ein auf die Nutzung erneuerbarer Ener- gien ausgerichtetes Stromversorgungssystem be- tont . Ein wichtiger Baustein für die Stärkung der Flexibilität ist die Absenkung des konventionellen must-runs . Der konventionelle must-run bindet zu- dem in nicht unerheblichem Maße die vorhandenen, knappen Netzkapazitäten und trägt so dazu bei, dass Netzbetreiber in zunehmendem Maße die Option für Einspeisemanagementmaßnahmen nutzen müssen . Der Bundesrat fordert daher die Bundesregierung auf, bei zukünftigen Maßnahmen stets Möglichkei- ten zur Absenkung des konventionellen must-runs zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen . 4 . Der Bundesrat bekräftigt die zentrale Bedeutung von Speichern in einem auf erneuerbaren Energien ausgerichteten Stromversorgungssystem und bedau- ert, dass die sich mit dem Strommarktgesetz bieten- den Chancen zur umfassenden Stärkung der Rolle der Speicher weitgehend ungenutzt bleiben . Der Bundesrat verweist diesbezüglich auch auf seinen Beschluss vom 18 . Dezember 2015 (BR-Drucksa- che 542/15 – Beschluss –) . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die wirtschaftliche Situation und die aus energiepolitischer Sicht erforderliche Ent- wicklung von Speichern weiterhin und kontinuier- lich zu evaluieren und den hieraus sich ergebenden Handlungsbedarf unter Einbindung der Länder un- verzüglich umzusetzen . Zudem sollten die Potenzia- le eines netzdienlichen Einsatzes von Speichern und unter anderem Pumpspeicheranlagen durch eine zeitnahe Neuregelung der entsprechenden gesetzli- chen Regelungen erschlossen werden . – Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs im Eisen- bahnbereich Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat fordert die Bundesregie- rung auf sicherzustellen, dass die in § 2 Absatz 9 Ei- senbahnregulierungsgesetz vorgesehene Ausnahme- regelung für Betreiber der Schienenwege von den Vorgaben des § 37 nur im Einvernehmen mit den betroffenen Ländern und Aufgabenträgern erfolgen kann . 2 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf si- cherzustellen, dass die im neuen Eisenbahnregu- lierungsgesetz (insbesondere §§ 36 und 37) vor- gesehenen Regelungen zur Höhe der Stations- und Trassenpreise nicht zu negativen Auswirkungen auf den Schienengüter- und den Schienenpersonenfern- verkehr führen . Mit Blick auf den Schienenperso- nenfernverkehr darf die Wachstumsstrategie der DB AG, die bis zum Jahr 2030 die Wiederanbindung der Fläche an den IC- und ICE-Verkehr vorsieht, nicht in Frage gestellt werden . Zudem hat der Bundesrat hat in seiner 947 . Sitzung am 8 . Juli 2016 gemäß Artikel 94 Absatz 1 des Grund- gesetzes in Verbindung mit §§ 5 und 7 des Gesetzes über Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 201618686 (A) (C) (B) (D) das Bundesverfassungsgericht Frau Prof . Dr . Christine Langenfeld als Nachfolgerin für Bundesverfassungsrich- ter Prof . Herbert Landau in den Zweiten Senat des Bun- desverfassungsgerichts gewählt . Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3898 Nr . A .7 Ratsdokument 14476/14 Innenausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .5 Ratsdokument 14910/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .6 Ratsdokument 15208/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .7 Ratsdokument 15210/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .5 Ratsdokument 5240/16 Drucksache 18/7934 Nr . A .4 Ratsdokument 5615/16 Drucksache 18/7934 Nr . A .7 Ratsdokument 6056/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .3 Ratsdokument 6798/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .7 Ratsdokument 7331/16 Drucksache 18/8293 Nr . A .2 Ratsdokument 7180/16 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .28 Ratsdokument 7374/15 Drucksache 18/5004 Nr . A .9 Ratsdokument 7759/15 Drucksache 18/5004 Nr . A .10 Ratsdokument 7784/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .6 Ratsdokument 11469/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .7 Ratsdokument 11471/15 Drucksache 18/7733 Nr . A .10 Ratsdokument 5638/16 Drucksache 18/7733 Nr . A .11 Ratsdokument 5639/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/8668 Nr . A .22 ERH 3/2016 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/5982 Nr . A .49 Ratsdokument 11194/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .12 Ratsdokument 11538/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .13 Ratsdokument 11667/15 Drucksache 18/8140 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0066 Drucksache 18/8470 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2016)0128 Drucksache 18/8470 Nr . A .25 EP P8_TA-PROV(2016)0129 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 188. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2017 Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Jarzombek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich glaube,

    heute ist ein guter Zeitpunkt, auch einmal auf die letzte
    Legislaturperiode zurückzublicken . Wir haben damals
    als Verkehrspolitiker Jahr für Jahr hier gestanden und um
    unsere Investitionslinie gekämpft . Unser Ziel war es da-
    mals immer: Wir wollen die Investitionslinie von 10 Mil-
    liarden Euro halten . Das war ein schwieriger Kampf, und
    wir waren am Ende der Legislaturperiode wirklich froh
    und glücklich und zufrieden mit unserer Arbeit, weil wir
    es geschafft hatten .

    In dieser Legislaturperiode – auch heute, in dieser
    Haushaltsberatung – reden wir über ein ganz anderes Fi-
    nanzierungsniveau . Nicht mehr 10 Milliarden Euro sind
    die Ziellatte, sondern wir reden jetzt über 16 Milliarden
    Euro . Das ist ein unglaublich großer Erfolg für den Ver-

    Sören Bartol






    (A) (C)



    (B) (D)


    kehrsminister, diese Koalition, den Finanzminister und
    insbesondere alle Verkehrsteilnehmer in Deutschland .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Da das Thema Maut hier schon einmal angesprochen
    worden ist: Dazu gehört auch, dass die Lkw-Maut, fast
    unbemerkt von der Öffentlichkeit, sehr effizient und er-
    folgreich neu aufgestellt worden ist . 1 000 weitere Kilo-
    meter an Bundesfernstraßen werden jetzt bemautet . Die
    Vorbereitungen laufen, die Maut auch auf allen Fernstra-
    ßen zu erheben und damit ein weiteres Einnahmepoten-
    zial von bis zu 2 Milliarden Euro pro Jahr zu erschlie-
    ßen . Wenn ich mich zurückerinnere, wie schwierig der
    Beginn mit Toll Collect gewesen ist, dann kann ich auch
    hier der Bundesregierung und dem Minister, die es ge-
    räuschlos und effizient geschafft haben, die Lkw-Maut,
    diese wichtige Einnahmequelle, so auszubauen, nur ein
    Kompliment machen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, damit sind jetzt Dinge
    möglich, die in der Vergangenheit nahezu unmöglich er-
    schienen . Der Kollege Wittke und ich sind als überzeug-
    te Radfahrer, auch wenn das in Berlin eine gefährliche
    Sache ist, begeistert, dass jetzt zum ersten Mal auch die
    Radwege mit gefördert werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dabei haben wir fast Gero Storjohann vergessen . – Sie
    sehen, es gibt viele aktive Alltagsradler in unserer Frak-
    tion . Insofern sind die Ziele der neuen Mobilität in der
    Tat erfüllt .

    Was wir insbesondere in dieser Legislaturperiode ge-
    schafft haben, ist, dass wir das Thema der digitalen In-
    frastruktur nach vorne gebracht haben . Erinnern Sie sich
    zurück: In der letzten Legislaturperiode war das Thema
    Breitbandausbau Aufgabe des Wirtschaftsministeriums .
    Ich könnte jetzt irgendjemanden fragen, ob er sich daran
    erinnern kann, was da an Erfolgen erzielt worden ist . Da
    wird ihm nicht besonders viel einfallen .

    Ich glaube, dass es gut ist – die Entscheidung war die
    richtige –, zu sagen: Da, wo Straßen, Wasserwege und
    Schienenwege geplant werden, können auch gut digitale
    Verkehrswege geplant werden . Diese Änderung hat sich
    bewährt, als das Verkehrsministerium begonnen hat, mit
    seiner Kompetenz im Tiefbau und in der Planung von
    Infrastrukturen hier einen ganz neuen Ansatz zu fahren .

    Der Minister hat es schon gesagt: Wir haben mit
    2,7 Milliarden Euro begonnen . Das war das erste För-
    derprogramm des Bundes überhaupt, das es bisher für
    den Breitbandausbau gegeben hat . Wir haben dieses
    Programm inzwischen auf 4 Milliarden Euro erhöht . Ich
    darf heute sagen: Ich persönlich halte es für eine wichti-
    ge Aufgabe, das auch in der Zukunft fortzuführen . Die
    Förderung des Breitbandausbaus, insbesondere in den
    ländlichen Regionen, in denen der Markt das eigenwirt-
    schaftlich nicht leisten kann, muss und wird auch in der
    Zukunft eine Aufgabe bleiben; denn die 50 Megabit, die
    heute das Ziel sind, werden in fünf oder zehn Jahren nicht

    mehr der geeignete technische Maßstab sein . Deshalb
    müssen wir dieses Programm auch in die Zukunft führen .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben zusätzlich ein Programm für Gewerbege-
    biete aufgelegt . Im Koalitionsvertrag und in der Debat-
    te war immer die Rede davon, dass alle „Haushalte“ in
    Deutschland einen Zugang zum Netz brauchen: ein klei-
    ner, aber feiner Unterschied, insbesondere in den Förder-
    richtlinien . Die 300 Millionen Euro für die Anbindung
    von Gewerbegebieten sind ebenfalls die richtige Maß-
    nahme .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im ländlichen Raum!)


    – Nicht nur im ländlichen Raum .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber auch dort! Gerade dort!)


    Sie werden lachen, Frau Kollegin . Es gibt mitten in Düs-
    seldorf, im Hafen, Gebiete, die unerschlossen sind . Da
    brauchen Sie gar nicht so sehr in den ländlichen Raum zu
    gucken. Die Erschließung muss überall dort stattfinden,
    wo es einen Bedarf gibt .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Im ländlichen Raum gibt es den Bedarf!)


    Da wir schon beim Düsseldorfer Hafen sind, kann ich
    auch etwas anderes ansprechen: Was mich sorgt, ist die
    Frage, wie diese Mittel verteilt werden und wo sie dann
    verwendet werden . Ich glaube, es ist ein großer Erfolg
    für die Regierung – ich lese einmal die Zahlen vor –,
    dass wir im Rahmen dieses Programms schon am heu-
    tigen Tag 717 Anträge genehmigt haben . Förderzusagen
    und Bescheide in der Höhe von 1,3 Milliarden Euro sind
    herausgegangen, und 120 000 Kilometer neue Glasfasern
    werden verbaut . Aber, meine Damen und Herren, die
    Verteilung ist asymmetrisch . Das kennen wir schon aus
    dem Verkehrsbereich: Immer dann, wenn es ein Investi-
    tionsprogramm gab – ich erinnere an das Konjunkturpro-
    gramm II –, gab es Bundesländer, die fertige Planungen
    vorliegen hatten und einen sehr großen Anteil an den
    Mitteln bekommen haben . Andere Bundesländer haben
    es schlicht und ergreifend verpennt, zu planen, und stan-
    den ziemlich blank da .

    Als Rheinländer tut es mir im Herzen weh, zu sagen:
    Nordrhein-Westfalen gehörte in den letzten Jahren leider
    immer zu den Schlafmützen .


    (Sören Bartol [SPD]: Das war die schlimme Phase von Rüttgers! – Gustav Herzog [SPD]: Ja, ja, das sind die Folgen von Rüttgers!)


    – Kollege, Sie können ja dem Kollegen Wittke eine Zwi-
    schenfrage stellen .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Wittke redet gar nicht mehr!)


    Thomas Jarzombek






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das war der einzige Verkehrsminister in NRW, der in die-
    sem Bereich neue Stellen geschaffen und ein paar Leute
    mit der Planung beauftragt hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Manche träumen ja davon, er würde es wieder tun . Ich
    glaube, die Wähler in Nordrhein-Westfalen sind schlau
    genug, zu wissen, wie Verkehrspolitik vernünftig läuft .


    (Sören Bartol [SPD]: In Düsseldorf waren die Wähler sehr schlau! – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist hier kein Landtagswahlkampf!)


    Jetzt wiederholt sich das gleiche Drama beim Breit-
    bandausbau . Ich lese Ihnen einmal die Zahlen vor: Von
    den insgesamt 717 Bescheiden sind gerade einmal 7 – 7
    von 717 – nach Nordrhein-Westfalen gegangen . Das liegt
    nicht daran, dass hier irgendjemand unfair geurteilt hat,
    sondern daran, dass gar nicht mehr beantragt wurde .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es gab zwar noch ein paar mehr Anträge, aber im We-
    sentlichen ist das Problem ein Antragsproblem .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ging nach Mecklenburg-Vorpommern!)


    – Richtig, nach Mecklenburg-Vorpommern . 457 Millio-
    nen Euro gingen in der letzten Legislaturperiode nach
    Mecklenburg-Vorpommern .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, vor der Wahl! Als Wahlgeschenk!)


    Ich habe die Frage gestellt: Wie kommt das eigentlich?
    Die Antwort ist relativ verblüffend: Mecklenburg-Vor-
    pommern, ein Land mit 1,6 Millionen Einwohnern, be-
    schäftigt 15 Leute in Vollzeit, die die Kommunen dabei
    beraten, solche Förderanträge zu stellen . 15 Vollzeitstel-
    len bei 1,6 Millionen Einwohnern! Nordrhein-Westfalen
    hat 18 Millionen Einwohner . Das ist das Elffache . Ra-
    ten Sie einmal, wie viele Stellen es dafür in der ganzen
    Staatskanzlei gibt .


    (Volkmar Vogel [Kleinsaara] [CDU/CSU]: Zehnmal so viel?)


    – Drei! Drei Stellen in Nordrhein-Westfalen mit 18 Mil-
    lionen Einwohnern versus 15 Stellen bei 1,6 Millionen
    Einwohnern .


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU)


    Ich glaube nicht an Zufälle . Ich glaube auch nicht da-
    ran, dass irgendeiner bei den Kommunen nicht schlau
    genug ist. Wir haben fleißige Landräte und Oberbürger-
    meister .


    (Sören Bartol [SPD]: Unseriös! – Gustav Herzog [SPD]: Billig! – Sören Bartol [SPD]: Billig!)


    – Nein . Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine Landes-
    regierung, der das schlicht und ergreifend scheißegal ist .

    Entschuldigen Sie meinen unparlamentarischen Aus-
    druck .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das reiht sich leider in eine unendliche Reihe von Ver-
    säumnissen in Nordrhein-Westfalen ein .

    Wir sind ja in den Haushaltsberatungen . Wir haben
    jetzt im Bund den vierten Haushalt in Folge ohne neue
    Schulden .


    (Sören Bartol [SPD]: Ich würde mich für den NRW-Landtag aufstellen lassen!)


    Und mit den gleichen Steuereinnahmen und den gleichen
    niedrigen Zinsen hat Nordrhein-Westfalen die höchsten
    Schulden aller Zeiten .


    (Zuruf von der LINKEN: Sind wir im Landtag?)


    Das ist doch kein Zufall . Die Menschen in diesem Lande
    wissen, dass sie im Mai nächsten Jahres die Möglichkeit
    haben, für eine bessere Politik zu stimmen, meine Damen
    und Herren .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber hier ist keine Landtagswahldebatte!)


    – Nein . – Ich war früher Landtagsabgeordneter . Das war
    auch eine wirklich gute Zeit .


    (Gustav Herzog [SPD]: Das war eine Bewerbungsrede für den Landtag! – Sören Bartol [SPD]: Das ist wirklich eine seriöse fachpolitische Rede! – Andreas Rimkus [SPD]: Back to the Roots, lieber Thomas Jarzombek!)


    Ich glaube, diese guten Zeiten, die wir nach 2005 mit
    Jürgen Rüttgers schon einmal hatten, werden auch wie-
    derkommen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei der SPD – Sören Bartol [SPD]: Ich sage nur: „Kinder statt Inder“!)


    – Ich merke, es gibt auch keine Sachargumente mehr bei
    den Zwischenrufern . Das bestätigt mich in meinem Ur-
    teil .


    (Sören Bartol [SPD]: Rüttgers: Das war eine große Phase!)


    Meine Damen und Herren, ich möchte die letzten zehn
    Sekunden dafür nutzen, zu sagen: Ich freue mich, dass
    wir mit diesem Haushalt viel für den Verkehr und für
    die Infrastruktur in diesem Land erreicht haben . Ich bin
    froh und stolz, daran mitarbeiten zu dürfen, und ich freue
    mich darauf, das alles im nächsten Jahr fortzusetzen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun der Kollege Matthias Gastel für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen .

Thomas Jarzombek






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias Gastel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Guten Morgen, Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Dieser Haushaltsplanentwurf für das
    Jahr 2017 liefert vielfach den Beleg, dass Versprechen
    wie „Klimaschutz“, „mehr Güter auf die Schiene“, „Stär-
    kung des Radverkehrs“ und viele andere leider nichts an-
    deres sind als Lippenbekenntnisse oder Sonntagsreden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das zeigt sich auch mit Blick auf Ihre Bahnpolitik . Im
    kombinierten Verkehr wird gekürzt . Die Investitionen in
    das Bestandsnetz sind viel zu niedrig, um die Substanz zu
    erhalten . Vor allem die Brücken verrotten schneller, als
    sie saniert werden, und die Mittelverwendung ist über-
    wiegend ziellos . Ich zitiere aus einem ganz aktuellen Be-
    richt des Bundesrechnungshofes:

    Außerdem fehlen Anreize, die Bundesmittel
    wirtschaftlich einzusetzen . Des Weiteren gibt es
    Schwachstellen bei der Finanzierung der Instand-
    haltung und des Ersatzes der Bahnanlagen .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es leider!)


    Herr Minister, ich glaube, in Ihrem Herkunftsland
    nennt man so etwas „Watschen“ . Und es sind gewalti-
    ge Watschen, die Sie mit dem Bericht vom Bundesrech-
    nungshof bekommen haben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber der Blick in den Bundesverkehrswegeplan zeigt:
    Er ist nicht viel besser . Es fehlt das Netz, um Güterzü-
    ge in der Normallänge von 740 Meter fahren lassen zu
    können, damit der Schienengüterverkehr gegenüber dem
    Lkw-Verkehr wirtschaftlich abgewickelt werden kann .
    Es fehlt das Thema Deutschland-Takt, damit die Fahr-
    gäste besser umsteigen können und verlässliche Verbin-
    dungen bekommen .


    (Sören Bartol [SPD]: Deutschland-Takt ist drin im BVWP!)


    Insgesamt ist es so, dass viele Straßen – selbst die
    pop ligsten Umgehungsstraßen – darin enthalten sind,
    aber zentrale Schienenprojekte wie die Gäubahn Stutt-
    gart–Zürich komplett fehlen . Dazu sagen Sie, das sei al-
    les nicht so wichtig .


    (Sören Bartol [SPD]: Das ist doch nicht richtig!)


    Das belegt aber auch der Blick auf den Fahrradver-
    kehr . Von Fahrradpolitik kann man eigentlich nicht spre-
    chen; die gibt es bei Ihnen überhaupt nicht . Da stehen
    Sie komplett auf der Bremse, Herr Minister . Im Bundes-
    verkehrswegeplan ist nicht ein einziger Radschnellweg
    enthalten oder berücksichtigt worden, obwohl solche
    Radwege durchaus geeignet sein können, Bundesstraßen
    zu entlasten und deren Ausbau vielleicht überflüssig zu
    machen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Mittel für die Radwege entlang von Bundesfern-
    straßen stagnieren auf niedrigstem Niveau . Sie haben
    eine teure Kaufprämie für Elektroautos ausgereicht . Wie

    wäre es mit etwas Vergleichbarem im Bereich der Las-
    tenräder? Familien würden sich freuen, und der Bereich
    Citylogistik würde klimaverträglich vorankommen . Aber
    davon wollen Sie nichts wissen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben so viel Geld wie noch nie zuvor zur Verfü-
    gung . Trotzdem verfallen Bahnbrücken schneller, als Sie
    sanieren .


    (Gustav Herzog [SPD]: Das haben Sie schon mal gesagt!)


    Der Klimaschutz gerät unter die Räder . Die Zahl der
    Lkw-Kolonnen auf den Autobahnen nimmt zu . Beim
    Radverkehr stehen Sie auf der Bremse . Viel Geld im
    Etat, wenige Ideen vom Minister! Sie haben es gewaltig
    vergeigt .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)