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    Plenarprotokoll 18/188 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 188. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. September 2016 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18619 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18619 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digita- le Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18619 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18623 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18624 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18626 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18627 D Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18629 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18630 C Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18633 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18633 D Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18636 A Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18636 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18637 D Andreas Rimkus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18639 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr . Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18640 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18642 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18644 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18646 A Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . . 18647 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18649 A Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18650 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18652 A Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18653 C Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18654 C Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18656 A Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18657 A Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2017 Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18659 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18661 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18662 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18664 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18665 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18665 D Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016II Jens Spahn, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . 18667 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18670 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 18671 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18672 D Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 18674 C Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18676 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18678 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18679 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18681 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18682 A (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18619 188. Sitzung Berlin, Freitag, den 9. September 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Kerstin Radomski (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18681 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Annen, Niels SPD 09 .09 .2016 Bartke, Dr . Matthias SPD 09 .09 .2016 Beyer, Peter CDU/CSU 09 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 09 .09 .2016 Burkert, Martin SPD 09 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 09 .09 .2016 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 09 .09 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 09 .09 .2016 Erler, Dr . h . c . Gernot SPD 09 .09 .2016 Fischer (Karlsru- he-Land), Axel E . CDU/CSU 09 .09 .2016 Freitag, Dagmar SPD 09 .09 .2016 Gabriel, Sigmar SPD 09 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 09 .09 .2016 Held, Marcus SPD 09 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 09 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 09 .09 .2016 Högl, Dr . Eva SPD 09 .09 .2016 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 09 .09 .2016 Jung, Xaver CDU/CSU 09 .09 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 09 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 09 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 09 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 09 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 09 .09 .2016 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 09 .09 .2016 Lücking-Michel, Dr . Claudia CDU/CSU 09 .09 .2016 Maizière, Dr . Thomas de CDU/CSU 09 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 09 .09 .2016 Müller, Dr . Gerd CDU/CSU 09 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 09 .09 .2016 Özoğuz, Aydan SPD 09 .09 .2016 Pilger, Detlev SPD 09 .09 .2016 Röring, Johannes CDU/CSU 09 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 09 .09 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 09 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 09 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 09 .09 .2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 09 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 09 .09 .2016 Schuster (Weil am Rhein), Armin CDU/CSU 09 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 09 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 09 .09 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 09 .09 .2016 Steinbrück, Peer SPD 09 .09 .2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 09 .09 .2016 Thönnes, Franz SPD 09 .09 .2016 Vaatz, Arnold CDU/CSU 09 .09 .2016 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 09 .09 .2016 Weinberg, Harald DIE LINKE 09 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 09 .09 .2016 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 09 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 09 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 09 .09 .2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 201618682 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 947 . Sitzung am 8 . Juli 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Stärkung der beruflichen Weiterbildung und des Versicherungsschutzes in der Arbeitslosen- versicherung (Arbeitslosenversicherungsschutz- und Weiterbildungsstärkungsgesetz – AWStG) Der Bundesrat hat ferner die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Zu Artikel 2a (§ 71 Absatz 3 und § 232a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V) Nach Artikel 2a des Gesetzes sollen auch Änderun- gen des Fünften Buches Sozialgesetzbuch vorgenommen werden . Der Bundesrat kann die gesetzgeberische Inten- tion nachvollziehen, Folgeänderungen zu den am 1 . Ja- nuar 2016 in Kraft getretenen Rechtsvereinfachungen zur Versicherungspflicht der Beziehenden von Arbeitslosen- geld II (ALG II) in der gesetzlichen Krankenversiche- rung (GKV) vorzunehmen . Der Bundesrat bedauert aber, dass er hierzu nur einge- schränkt beteiligt worden ist . Vor dem Hintergrund einer immer noch unzureichenden Finanzierung der GKV-Bei- träge von ALG II-Beziehern durch den Bund sowie des Anstiegs des ALG II-Bezugs durch Flüchtlinge wäre eine ausführlichere Diskussion in einem regulären Bundes- ratsverfahren geboten gewesen . Der Bundesrat fordert daher die Bundesregierung auf, bei der Umsetzung von § 232a Absatz 1 Satz 1 Num- mer 2 SGB V transparent und zeitnah die Leistungsaus- gaben der Krankenkassen und die geleisteten Beiträge für ALG II-Bezieher zu evaluieren . Der Bundesrat bittet ferner die Bundesregierung, bei einer zunehmenden Belastung der Solidargemeinschaft der Beitragszahler der GKV durch unzureichende Bei- träge für ALG II-Bezieher in einem weiteren Gesetzge- bungsverfahren geeignete Abhilfe zu schaffen . Begründung: Seit 1 . Januar 2016 zahlt der Bund entsprechend § 232a Absatz l Satz 2 SGB V für jeden ALG II-Emp- fänger einen wegen des Wegfalls der Familienversiche- rung reduzierten Krankenkassenbeitrag in Höhe von 90,36 Euro pro Monat . Die Änderung des § 232a Ab- satz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V sieht vor, dass der Fak- tor auf Basis aktuell verfügbarer Daten des Jahres 2015 von „0,2060“ auf „0,2155“ angehoben wird . Der vom Bund zu tragende Beitrag soll damit um 4,17 Euro auf 94,53 Euro erhöht werden . An der Revisionsklausel nach § 232a Absatz 1a SGB V, wonach die Zuweisungshöhe erst im Jahr 2018 evaluiert und gegebenenfalls zum 1 . Januar 2018 ange- passt werden soll, soll festgehalten werden . Die vorgesehene Korrektur ist im bestehenden rechtli- chen Rahmen nachvollziehbar, erscheint jedoch im Ergebnis nicht ausreichend: Bis Ende 2015 erhielten die Krankenkas- sen als Zuweisung vom Bund für jeden ALG II-Empfänger und alle über ihn familienversicherten Personen noch rund 140 Euro . Den um 4,17 Euro auf 94,53 Euro angehobenen Zuweisungen des Bundes stehen noch immer wesentlich höhere Leistungsausgaben gegenüber . Die durchschnittli- chen Leistungsausgaben der GKV je Versicherten/Monat betragen laut Schätzerkreis beim Bundesversicherungsamt 234,49 Euro in 2015 beziehungsweise 245,49 Euro in 2016 . Es gibt daher keinen Anhalt, dass den Leistungsausgaben der Krankenkassen für ALG II-Empfänger kostendeckende Beiträge gegenüberstehen . Eine konkrete Gesetzesfolgenabschätzung der Kosten für die GKV durch die Änderung des § 232a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V fehlt . Ferner ist eine Evaluation der Finanzwirkung in der GKV durch die seit 1 . Januar 2016 umgesetzte Rechtsänderung des GKV-Finanzstruk- tur- und Qualitäts-Weiterentwicklungsgesetzes (GKV- FQWG) insgesamt erforderlich . Soweit die Gesetzesbegründung auf eine finanziel- le Neutralität der mit dem GKV-FQWG eingeführten Rechtsänderungen abstellt, bezieht sich diese auf den Stand vor dem 1 . Januar 2016 . Der GKV-Spitzenverband hat bereits in der Vergangenheit auf nicht kostendecken- de Kassenbeiträge für ALG II-Empfänger hingewiesen . Gerade angesichts einer zunehmenden Zahl von Flücht- lingen, die nach Abschluss der jeweiligen Asylverfahren mit ALG II-Bezug zu Mitgliedern der GKV werden, ist nicht zu erwarten, dass die Änderung des § 232a Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 SGB V finanzneutral für die Beitrags- zahler der Solidargemeinschaft ist . – Neuntes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch – Rechtvereinfachung – sowie zur Vorübergehenden Aussetzung der Insolvenzan- tragspflicht – Gesetz zur Änderung des Tierische Nebenproduk- te-Beseitigungsgesetzes und des BVL-Gesetzes – Gesetz zur Reform der Investmentbesteuerung (In- vestmentsteuerreformgesetz – InvStRefG) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass das Gesetz eine Reihe von Steuerschlupflöchern schließt und unerwünschte Gestaltungen unterbindet, für die das Investmentsteu- errecht aufgrund seiner Komplexität besonders anfäl- lig war . Er begrüßt insbesondere, dass Gestaltungen zur Vermeidung der Dividendenbesteuerung durch Aktiengeschäfte in zeitlicher Nähe zum Dividenden- stichtag – so genannte Cum/Cum-Geschäfte – durch die Einführung einer Mindesthaltefrist für die Aktien und den tatsächlichen Übergang des Kursänderungs- risikos künftig weitgehend eingegrenzt werden . 2 . Allerdings zeichnen sich bereits jetzt zu den ab 2018 in Kraft tretenden Regelungen zur Besteuerung der Anleger von Publikums-Investmentfonds notwendi- ge Folgeänderungen ab . Vor allem im Bereich des Außensteuergesetzes sind Änderungen notwendig, um inländisches Steuersubstrat im Fall des Wegzugs von Anlegern wirksam zu schützen . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18683 (A) (C) (B) (D) 3 . Die Diskussion zu den Cum/Cum-Gestaltungen im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens hat erneut deutlich gemacht, dass eine ungleiche Besteuerung von laufenden Erträgen aus Kapitalgesellschaften (z . B . Dividenden) einerseits und außerordentlichen Erträgen (z . B . Veräußerungsgewinnen) anderer- seits – wie sie auch bei der derzeitigen Besteuerung von Streubesitzanteilen gegeben ist – ein Einfallstor für Steuergestaltungen ist . Nationale Regelungen, um diesen Umgehungen Einhalt zu gebieten, sind wichtig und müssen unverzüglich weiterentwickelt werden . 4 . Der Bundesrat bittet darüber hinaus zu prüfen, in- wieweit langfristig ein international abgestimmter Lösungsansatz zielführend sein könnte, bei dem die Besteuerung von Dividenden und Veräußerungsge- winnen einheitlichen Prinzipien folgt . Denn dann wären Umgehungen der regelmäßig dem Sitzstaat zustehenden Quellensteuerrechte auf Dividenden wirksam und endgültig ausgeschlossen . 5 . Die konkrete Ausgestaltung des § 36a des Einkom- mensteuergesetzes lässt weiterhin Spielraum für eine Umgehung der Dividendenbesteuerung . Insbe- sondere die Fälle, in denen das Tragen des Mindest- wertänderungsrisikos maßgebend ist, erscheinen in der Praxis schwer umsetzbar . Es ist nicht klar, wie die Berechnung des geforderten prozentualen Wert- änderungsrisikos erfolgen kann . Daher sieht der Bundesrat die nun beschlossene Regelung als ersten Schritt, der in einem weiteren Gesetzgebungsver- fahren nachgebessert werden muss . 6 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Cum/ Cum-Gestaltungen noch zielgenauer unterbunden werden müssen . Aus Sicht des Bundesrates sollte deshalb in einem der nächsten steuerlichen Gesetz- gebungsvorhaben eine mit Dividenden gleichge- stellte Besteuerung von Kompensationszahlungen aus Wertpapierdarlehen und Wertpapierpensions- geschäften eingeführt werden, um Cum/Cum-Ge- schäften mittels einer Wertpapierleihe endgültig die Grundlage entziehen . 7 . Aus Sicht des Bundesrates ist auch die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen aus Streubesitzantei- len notwendig, um die gegenwärtig unterschied- liche Behandlung von Streubesitzdividenden und Veräußerungsgewinnen und damit einhergehendes Gestaltungspotenzial zu beseitigen . Daher bedauert der Bundesrat, dass keine entsprechende Regelung Aufnahme in das Gesetz zur Reform der Invest- mentbesteuerung gefunden hat . 8 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, eine verfassungsfeste, gegenüber Gestaltungen ro- buste und – in Abstimmung mit der EU-Kommis- sion – unter Beihilfegesichtspunkten unbedenkliche Neuregelung vorzulegen, die sicherstellt, dass für die Bereitstellung von Wagniskapital und die Finan- zierung junger innovativer Unternehmen keine neue Belastung entsteht . – Gesetz zum besseren Informationsaustausch bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus – Gesetz zur Neuregelung des Kulturgutschutzrechts – Gesetz zur Änderung des Umweltstatistikgesetzes, des Hochbaustatistikgesetzes sowie bestimmter im- missionsschutz- und wasserrechtlicher Vorschrif- ten – Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung – Gesetz zur Änderung soldatenbeteiligungs- und personalvertretungsrechtlicher Vorschriften – Gesetz zur Änderung berg-, umweltschadens- und wasserrechtlicher Vorschriften zur Umsetzung der Richtlinie 2013/30/EU über die Sicherheit von Off- shore-Erdöl- und –Erdgasaktivitäten – Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat nimmt das vorliegende Gesetz zur Kenntnis . Er bedauert, dass sowohl die Bundes- regierung in ihrer Gegenäußerung als auch der Deutsche Bundestag mit seinem Gesetzesbeschluss den verbraucherschützenden Anregungen in der Stellungnahme des Bundesrates nicht gefolgt sind (BRDrs . 543/15 – Beschluss –) . Der Bundesrat un- terstreicht insbesondere seine Forderung, mit dem vorliegenden Gesetz dem privaten Letztverbrau- cher ein Mitspracherecht beim Einbau intelligenter Messsysteme oder der Einbindung in ein Kommuni- kationsnetz einzuräumen . 2 . Die nun beschlossene Regelung, die Messstellenbe- treiber dazu ermächtigt, private Haushalte mit einem Verbrauch von mehr als 6 000 Kilowattstunden pro Jahr Jahresverbrauch mit Inkrafttreten des Gesetzes und alle anderen Haushalte mit einem Verbrauch unter 6 000 Kilowattstunden pro Jahr ab 2020 mit einem intelligenten Messsystem auszustatten, hält der Bundesrat für unverhältnismäßig . Mit der nun getroffenen Regelung werden berechtigte Verbrau- cher- und Datenschutzbedürfnisse der Bevölkerung nicht berücksichtigt . 3 . Der Bundesrat begrüßt, dass es keinen Roll Out um jeden Preis geben darf und Kosten und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen müssen . Die Letztverbraucher und Erzeuger dürfen nicht mit un- verhältnismäßigen Kosten belastet und die grundzu- ständigen Messstellenbetreiber bzw . Netzbetreiber nicht zu einer betriebswirtschaftlich unverhältnis- mäßigen Einbaumaßnahme verpflichtet werden. 4 . Der Bundesrat betont, dass die privaten Endverbrau- cher keinen Vorteil erlangen. Eine mögliche finanzi- elle Ersparnis wird ihnen durch die Auferlegung der Betriebskosten von bis zu 100 Euro pro Jahr gleich wieder genommen . Dabei geht die Bundesregierung davon aus, dass überhaupt ein Einsparpotenzial besteht und zwingt private Endverbraucher, es im Voraus zu bezahlen . Gelingt es Verbrauchern nicht, durch das intelligente Messsystem Einsparungen vorzunehmen, tragen sie allein die Mehrkosten . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 201618684 (A) (C) (B) (D) 5 . Aus datenschutzrechtlicher Sicht hat der Bundesrat Bedenken, dass durch die Erfassung der Energiever- brauchsdaten eines privaten Endverbrauchers Rück- schlüsse auf die private Lebensführung ermöglicht werden . 6 . Aus den vorgenannten Gründen hält der Bundesrat es für erforderlich, dass der Einbau von intelligen- ten Messsystemen bei privaten Letztverbrauchern unter 6 000 Kilowattstunden pro Jahr von der Zu- stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher abhängig gemacht wird . Privaten Endverbrauchern mit einem Verbrauch über 6 000 Kilowattstunden pro Jahr sollte bezüglich des Einbaus der Geräte ein Widerspruchsrecht eingeräumt werden . Unabhängig von der individuellen Verbrauchshöhe sollten priva- te Letztverbraucher in jedem Fall ein Widerspruchs- recht gegen die Einbindung eines Messsystems in ein Kommunikationsnetz erhalten . 7 . Aus energiewirtschaftlicher Perspektive kann der Bundesrat nicht nachvollziehen, dass der grund- zuständige Messstellenbetreiber ab dem Jahr 2018 neue Energieerzeugungsanlagen mit einer installier- ten Leistung über einem bis einschließlich sieben Kilowatt mit intelligenten Messsystemen ausstatten kann, ohne dass diese Ausstattung abgelehnt wer- den kann . Der Bundesrat weist darauf hin, dass die- se Regelung zu einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation von kleinen PV-Anlagen führt . Auch mögliche Systemvorteile beim Einbau von Smart Metern bei Kleinanlagen stehen in kei- nem Verhältnis zu den entstehenden Kosten für den Betreiber . Aus diesen Gründen hält der Bundesrat die Einbeziehung von Kleinerzeugungsanlagen mit einer installierten Leistung über einem bis ein- schließlich sieben Kilowatt in den optionalen Roll- out für nicht sinnvoll und erwartet negative Auswir- kungen auf den weiteren PV-Ausbau und damit auf die bereits unter Druck stehende PV-Branche . 8 . Der Bundesrat hält es zudem für erforderlich, die gesetzlichen Vorgaben in regelmäßigen Abständen zu überprüfen . Die Kosten-Nutzen-Analyse geht von einem Einsparpotenzial bei privaten Haushal- ten aus, das bislang nur hypothetisch angenommen wird . Der Einbau intelligenter Messsysteme führt per se noch nicht zu einer Energieeinsparung . De facto bedarf es dazu sowohl des Angebots lastvaria- bler Tarife und anderer finanzieller Anreize als auch einer Verhaltensveränderung der Verbraucher . – Gesetz zu dem Abkommen vom 17. Dezember 2015 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan zur Beseitigung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und be- stimmter anderer Steuern sowie zur Verhinderung der Steuerverkürzung und -umgehung – Gesetz zu dem Abkommen vom 29. Juni 2015 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutsch- land und der Regierung der Republik Kosovo über die justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen – Gesetz zu dem Abkommen vom 24. September 2014 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Ru- anda über den Luftverkehr – Integrationsgesetz – Gesetz zur Änderung wasser- und naturschutz- rechtlicher Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fra- cking-Technologie Der Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bundes- tag nach mehr als einem Jahr seit der Einbringung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung den Be- schluss zum Gesetz zur Änderung wasser- und na- turschutzrechtlicher Vorschriften zur Untersagung und zur Risikominimierung bei den Verfahren der Fracking-Technologie gefasst hat . 2 . Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bun- destag in einigen wesentlichen Punkten der Stel- lungnahme des Bundesrates (BR-Drs . 143/15 – Beschluss –) aus dem letzten Jahr gefolgt ist . Insbesondere wurden die Streichung der 3 000-Me- ter-Grenze, die Ausweitung der Gebiete, in denen jegliches Fracking zur Aufsuchung und Förderung von Kohlenwasserstoffen insbesondere unter Ein- satz von umwelttoxischen Substanzen verboten ist, die Ausweitung des Verbotes auch auf Fracking zur Erdölgewinnung sowie die veränderte Rolle der Ex- pertenkommission aus den Forderungen des Bun- desrates übernommen . Er begrüßt ebenfalls in diesem Zusammenhang, dass zukünftig „unkonventionelles Fracking“ nicht ohne Zustimmung der jeweiligen Landesregierung möglich ist . – Gesetz zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung auf den Bohrlochbergbau und Kavernen Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat stellt fest, dass von Bergschä- den betroffene Anwohner im Bereich der Tage- baue zur Braunkohlegewinnung, die insbesondere durch großflächige Grundwasserabsenkungen und auch durch tagebauinduzierte Erderschütterungen schadenswirksame Bodenbewegungen an der Ta- gesoberfläche im Umfeld der Betriebe verursachen können, beim Nachweis einer bergbaubetrieblichen Ursache eines Schadens aufgrund der oftmals kom- plexen Sachverhalte häufig an nicht überwindbare Grenzen stoßen . Daher ist es erforderlich, die Berg- schadensvermutung gemäß § 120 Bundesberggesetz (Beweislastumkehr) auch auf diese bergbaulichen Tätigkeiten anzuwenden . 2 . Der Bundesrat bittet, die Bergschadensvermutung gemäß § 120 Bundesberggesetz (Beweislastum- kehr) auf Braunkohletagebaubetriebe, die insbeson- dere durch großflächige Grundwasserabsenkungen oder Erschütterungen schadenswirksame Bodenbe- wegungen an der Tagesoberfläche im Umfeld der Betriebe verursachen können, zu erweitern . Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 18685 (A) (C) (B) (D) 3 . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, durch eine weitere Neufassung der Bergverordnung über Einwirkungsbereiche (Einwirkungsbereichs- Berg- verordnung – EinwirkungsBergV) zu definieren, auf welche Bereiche an der Tagesoberfläche Braun- kohletagebaubetriebe, die insbesondere durch groß flächige Grundwasserabsenkungen oder Erschütte- rungen schadenswirksame Bodenbewegungen an der Tagesoberfläche im Umfeld der Betriebe verur- sachen können, einwirken können . Begründung: Durch den Betrieb von Braunkohletagebauen selbst treten in der Regel keine Bergschäden auf . Jedoch ist für einen sicheren Betrieb von tiefen Braunkohletagebauen eine Absenkung des Grundwasserniveaus im Bereich und Umfeld dieser übertägigen Gewinnungsbetriebe erforderlich, die in besonderen Fällen zu schadenswirk- samen Bodenbewegungen führen kann . Infolge dieser Grundwasserabsenkung treten in einem begrenzten Be- reich gleichmäßige Bodenbewegungen auf, die grund- sätzlich kaum schadensrelevant sind . Im Bereich von geologischen Anomalien (Auebereiche usw .) und hy- draulisch wirksamen Störungen im Untergrund inner- halb des Einflussbereiches der Grundwasserabsenkung ist aber ein ungleichmäßiges Setzungsverhalten und da- mit das Auftreten von zum Teil erheblichen Bergschä- den möglich . Zudem führen in Einzelfällen die enor- men Massenumlagerungen im Braunkohlentagebau zu Spannungsumlagerungen im Untergrund, die ihrerseits Erderschütterungen an der Erdoberfläche verursachen. Die Bundesregierung selbst hat schon in Ihrer Unter- richtung des Deutschen Bundestages (BT-Drucksa- che 18/4952) den Buchstabe a zugrunde liegenden bergtechnischen Sachverhalt bestätigt (Gegenäußerung zu a) aa) aaa) der Nummer 4 der Stellungnahme des Bundesrates vom 08 .05 .2015) . Bedauerlicherweise ist sie jedoch einer praktikablen Lösung bislang nicht nä- hergetreten . – Gesetz zur Einführung von Ausschreibungen für Strom aus erneuerbaren Energien und zu weiteren Änderungen des Rechts der erneuerbaren Energien – Gesetz zu Weiterentwicklung des Strommarktes (Stromarktgesetz) Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Der Bundesrat bekräftigt, dass ein zukunftsfähiges Strommarktdesign ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende ist . 2 . Aus Sicht des Bundesrates hat es sich bewährt, die Länder frühzeitig in den Reformprozess zur Opti- mierung des Strommarktdesigns einzubinden . Der Bundesrat sieht daher die hohe Zahl an Verord- nungsermächtigungen im Strommarktgesetz, die nicht der Zustimmung des Bundesrats bedürfen, mit Sorge und erwartet, dass die Bundesregierung die erforderliche umfassende Beteiligung der Länder auch zukünftig und bei Erlass der Verordnungen si- cherstellt . 3 . Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung mit dem Strommarktgesetz die Bedeutung der Fle- xibilität für ein auf die Nutzung erneuerbarer Ener- gien ausgerichtetes Stromversorgungssystem be- tont . Ein wichtiger Baustein für die Stärkung der Flexibilität ist die Absenkung des konventionellen must-runs . Der konventionelle must-run bindet zu- dem in nicht unerheblichem Maße die vorhandenen, knappen Netzkapazitäten und trägt so dazu bei, dass Netzbetreiber in zunehmendem Maße die Option für Einspeisemanagementmaßnahmen nutzen müssen . Der Bundesrat fordert daher die Bundesregierung auf, bei zukünftigen Maßnahmen stets Möglichkei- ten zur Absenkung des konventionellen must-runs zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen . 4 . Der Bundesrat bekräftigt die zentrale Bedeutung von Speichern in einem auf erneuerbaren Energien ausgerichteten Stromversorgungssystem und bedau- ert, dass die sich mit dem Strommarktgesetz bieten- den Chancen zur umfassenden Stärkung der Rolle der Speicher weitgehend ungenutzt bleiben . Der Bundesrat verweist diesbezüglich auch auf seinen Beschluss vom 18 . Dezember 2015 (BR-Drucksa- che 542/15 – Beschluss –) . Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, die wirtschaftliche Situation und die aus energiepolitischer Sicht erforderliche Ent- wicklung von Speichern weiterhin und kontinuier- lich zu evaluieren und den hieraus sich ergebenden Handlungsbedarf unter Einbindung der Länder un- verzüglich umzusetzen . Zudem sollten die Potenzia- le eines netzdienlichen Einsatzes von Speichern und unter anderem Pumpspeicheranlagen durch eine zeitnahe Neuregelung der entsprechenden gesetzli- chen Regelungen erschlossen werden . – Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs im Eisen- bahnbereich Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließung ge- fasst: 1 . Ferner hat der Bundesrat folgende Entschließung gefasst: 1 . Der Bundesrat fordert die Bundesregie- rung auf sicherzustellen, dass die in § 2 Absatz 9 Ei- senbahnregulierungsgesetz vorgesehene Ausnahme- regelung für Betreiber der Schienenwege von den Vorgaben des § 37 nur im Einvernehmen mit den betroffenen Ländern und Aufgabenträgern erfolgen kann . 2 . Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf si- cherzustellen, dass die im neuen Eisenbahnregu- lierungsgesetz (insbesondere §§ 36 und 37) vor- gesehenen Regelungen zur Höhe der Stations- und Trassenpreise nicht zu negativen Auswirkungen auf den Schienengüter- und den Schienenpersonenfern- verkehr führen . Mit Blick auf den Schienenperso- nenfernverkehr darf die Wachstumsstrategie der DB AG, die bis zum Jahr 2030 die Wiederanbindung der Fläche an den IC- und ICE-Verkehr vorsieht, nicht in Frage gestellt werden . Zudem hat der Bundesrat hat in seiner 947 . Sitzung am 8 . Juli 2016 gemäß Artikel 94 Absatz 1 des Grund- gesetzes in Verbindung mit §§ 5 und 7 des Gesetzes über Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 201618686 (A) (C) (B) (D) das Bundesverfassungsgericht Frau Prof . Dr . Christine Langenfeld als Nachfolgerin für Bundesverfassungsrich- ter Prof . Herbert Landau in den Zweiten Senat des Bun- desverfassungsgerichts gewählt . Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3898 Nr . A .7 Ratsdokument 14476/14 Innenausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .5 Ratsdokument 14910/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .6 Ratsdokument 15208/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .7 Ratsdokument 15210/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .5 Ratsdokument 5240/16 Drucksache 18/7934 Nr . A .4 Ratsdokument 5615/16 Drucksache 18/7934 Nr . A .7 Ratsdokument 6056/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .3 Ratsdokument 6798/16 Drucksache 18/8140 Nr . A .7 Ratsdokument 7331/16 Drucksache 18/8293 Nr . A .2 Ratsdokument 7180/16 Finanzausschuss Drucksache 18/4749 Nr . A .28 Ratsdokument 7374/15 Drucksache 18/5004 Nr . A .9 Ratsdokument 7759/15 Drucksache 18/5004 Nr . A .10 Ratsdokument 7784/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .6 Ratsdokument 11469/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .7 Ratsdokument 11471/15 Drucksache 18/7733 Nr . A .10 Ratsdokument 5638/16 Drucksache 18/7733 Nr . A .11 Ratsdokument 5639/16 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/8668 Nr . A .22 ERH 3/2016 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/5982 Nr . A .49 Ratsdokument 11194/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .12 Ratsdokument 11538/15 Drucksache 18/6146 Nr . A .13 Ratsdokument 11667/15 Drucksache 18/8140 Nr . A .22 EP P8_TA-PROV(2016)0066 Drucksache 18/8470 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2016)0128 Drucksache 18/8470 Nr . A .25 EP P8_TA-PROV(2016)0129 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 188 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 9 . September 2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 188. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2017 Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reinhold Sendker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    sind tatsächlich in einer Verkehrsdebatte, nicht in einer
    Umweltdebatte .


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist das Problem!)


    Alle wesentlichen Haushaltsdaten unterstreichen, dass
    sich unser Land weiter auf einem soliden Wachstumspfad
    befindet. Logistikweltmeister, bald wieder Exportwelt-
    meister – das sind großartige Auszeichnungen . Sie sind
    das Ergebnis der Arbeit der Menschen im Lande, aber
    auch das Ergebnis hervorragender Politik der Regierung
    hier in Berlin . Das möchte ich einmal deutlich feststellen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dass der Verkehrssektor, die Verkehrsinfrastruktur,
    eines der wichtigsten Fundamente jeglicher volkswirt-
    schaftlicher Prosperität ist, muss ich hier nicht weiter
    betonen . Folglich gilt es, den Verkehrssektor weiter zu-
    kunftsfähig zu gestalten . Mit Blick auf diese Zielsetzung,
    liebe Kolleginnen und Kollegen, sind wir in den letzten
    Jahren ganz enorm vorangekommen: erstens durch eine

    Sven-Christian Kindler






    (A) (C)



    (B) (D)


    grundlegende Modernisierung der Verkehrspolitik, zwei-
    tens durch deutlich mehr Geld für Erhalt und Ausbau der
    Verkehrsanlagen und drittens – vom Minister deutlich
    herausgestellt – durch den Ausbau unserer digitalen Leis-
    tungsfähigkeit . Diese positiven Veränderungen sind das
    Ergebnis der Arbeit unserer Koalition . Ganz besonders
    steht dafür unser Minister Alexander Dobrindt .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Guter Witz!)


    Die Große Koalition kann im Übrigen auf eine ganze
    Latte erfolgreicher Entscheidungen verweisen . So stei-
    gen die Verkehrsinvestitionen im Haushaltsjahr 2017 auf
    ein neues Rekordniveau . Mit der Erweiterung der Maut-
    pflicht Mitte 2018 stärken wir ausdrücklich die Nutzer-
    finanzierung. Für dringende Brückensanierung und
    Substanzerhaltung wurden mit einem Sonderprogramm
    die Finanzmittel deutlich erhöht . Wenn zwei Drittel des
    Geldes für den Erhalt eingesetzt werden, ist dies genau
    das richtige Signal für den Erhalt und die Instandsetzung
    unserer Verkehrsanlagen . Diese Erhaltungsmaßnahmen
    sind dringend erforderlich .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der Abg . Bettina Hagedorn [SPD])


    Unter anderem dienen die Mittel auch der Reduzierung
    der Lärmemissionen, einem Kernanliegen unserer Poli-
    tik, dem ja auch die Leistungs- und Finanzierungsverein-
    barung LuFV II dient .

    Zu den sehr begrüßenswerten Veränderungen im Rah-
    men der Haushaltswirtschaft zählt nicht nur die Her-
    stellung der Überjährigkeit, um die wir lange gerungen
    haben . Ein weiterer Baustein ist die Komplettbewirt-
    schaftung aller Mittel des Bundesfernstraßenausbaus
    durch die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesell-
    schaft, unserer VIFG, mit dem Ergebnis, dass es deutlich
    mehr Transparenz sowie Haushaltsklarheit undwahrheit
    gibt . Das schon gestartete Bundesförderprogramm für
    den Breitbandausbau ergänzt diese Erfolgsliste .

    Dies und noch mehr steht für die positive Entwicklung
    der letzten Jahre, steht für den Wendepunkt in der Inves-
    titions- und Haushaltspolitik im Bereich von Verkehr und
    digitaler Infrastruktur . Dafür hat es übrigens von fast al-
    len Fachverbänden viel Beifall gegeben . Ja, es sind die
    richtigen Aufschläge für eine zukunftsfähige Verkehrsin-
    frastruktur, die unser Land tatsächlich voranbringen wer-
    den . Da bin ich ganz sicher .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zu dem vorliegenden Rekordhaushalt im Bereich Ver-
    kehr und digitale Infrastruktur habe ich bisher in der De-
    batte von der Opposition einiges an Kritik gehört, wenn
    auch nur wenig fundamentale Kritik .


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zuhören ist ein guter Tipp!)


    Ich möchte Sie bitten, einmal die Bewertungen unse-
    rer europäischen Nachbarn zur Kenntnis zu nehmen .
    Von ihnen erfahren wir beste Kommentare, allen voran

    von unseren französischen Kolleginnen und Kollegen,
    die sagten: Wir wären gerne so gut aufgestellt wie Sie
    in Deutschland . – Das haben wir anlässlich unseres Ob-
    leuteaufenthaltes vor einem Jahr erfahren . Ich stelle fest:
    Das ist hohe Anerkennung unserer Arbeit und damit auch
    Anerkennung der Arbeit unseres Ministers, der diesen
    Kurswechsel erfolgreich mit uns eingeleitet hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Verkehrsinfrastruktur unseres Landes befindet
    sich folglich in einer fundamentalen Umbruchphase mit
    der Zielsetzung eines digitalisierten, nachhaltigen und
    globalisierten Verkehrssektors . Dabei ist zu beachten,
    dass die Verkehre weiter wachsen werden . Dies bestä-
    tigt auch die Verkehrsprognose 2030, wonach allein die
    Schwerlastverkehre einen Anstieg von 40 Prozent erfah-
    ren werden . Eben dafür ist ein Upgrade unserer Verkehrs-
    infrastruktur erforderlich . Dies geschieht unter anderem
    durch den Bundesverkehrswegeplan 2030 und durch die
    Ausbaugesetze, die demnächst bei uns auf der Tagesord-
    nung stehen .

    Es geht hier um die Festigung der Leistungsfähigkeit
    des Gesamtnetzes . Es geht um das Prinzip „Erhalt vor
    Neubau“, und es geht um klare Priorisierung für unsere
    zukünftigen Verkehrsinvestitionen . Deshalb, liebe Kolle-
    gin Valerie Wilms, ist die hier vorgelegte Planung keine
    Wünsch-dir-was-Liste zur Beglückung der Wahlkreisab-
    geordneten aus der Großen Koalition,


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist es aber leider! Das ist nichts anderes!)


    sondern sie ist sachlich absolut zielführend und zukunfts-
    weisend . Ich stelle fest: Das ist moderne und gute Ver-
    kehrspolitik .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Darüber hinaus gibt es mit dem Bundesverkehrswe-
    geplan 2030 auch eine realistische Finanzierungsper-
    spektive – das betone ich –, die es so noch nie gegeben
    hat . Wir haben ein nationales Prioritätenkonzept zur
    effektiven Mittelverteilung mit Rekordinvestitionen in
    Höhe von nunmehr insgesamt 270 Milliarden Euro für
    die leistungsfähigen Verkehrsnetze in Deutschland . Ich
    unterstreiche: Das ist so noch nie dagewesen . Da sind
    nicht Kritik und Lamento, sondern viel Beifall angesagt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da ist viel Luft drin!)


    Wer sich überdies einmal die Bedarfsplanauflistung
    baureifer Verkehrsprojekte in Deutschland ansieht, er-
    kennt, dass es eklatante Unterschiede zwischen Bayern,
    Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern gibt .
    Er stellt aber auch fest, dass wir in Deutschland derzeit
    viel weniger ein Finanzierungs- als ein Planungsproblem
    haben . Darüber müssen wir in der Fachdiskussion weiter
    reden .

    Zum Investitionshochlauf in diesen Jahren trägt unter
    anderem auch die Nutzerfinanzierung bei. Sie wird sich

    Reinhold Sendker






    (A) (C)



    (B) (D)


    erhöhen durch die Ausweitung der Lkw-Maut um jähr-
    lich 2 Milliarden Euro abzüglich der Systemkosten .

    Insgesamt stehen bei Haushalts- und Nutzerfinanzie-
    rung schon im nächsten Jahr für Investitionen in die klas-
    sischen Verkehrsträger Straße, Schiene und Bundeswas-
    serwege knapp 13 Milliarden Euro zur Verfügung . Das
    ist erkennbar ein neues Finanzierungshoch, will heißen –
    wenn man auf das Jahr 2009 zurückblickt –: 40 Prozent
    mehr für unsere Verkehrsanlagen . Das sind Finanzmit-
    tel, die schwerpunktmäßig neben Erhalt und Ausbau
    auch für neue Impulse benötigt werden, zum Beispiel
    zur Bekämpfung des Schienenlärms und zur Schaffung
    barrierefreier Bahnhöfe . Im Jahr 2018 wird die Investiti-
    onslinie auf 14 Milliarden Euro ansteigen . Ich stelle fest:
    Diese Entwicklung kann sich, weiß Gott, sehen lassen .

    Mir ist es wichtig, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    an dieser Stelle Bilanz zu ziehen . Für zusätzliche Fi-
    nanzmittel, die das Delta der Unterfinanzierung, das wir
    immer beklagt haben, endlich schließen, haben wir als
    Verkehrspolitiker lange Jahre gekämpft .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Schauen wir auf das, was die Große Koalition in die-
    ser Legislaturperiode geleistet hat: zusätzliche Mittel in
    Höhe von 5 Milliarden Euro im Koalitionsvertrag, dann
    das Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung,
    es folgt die Erweiterung der Mautpflicht und nun weitere
    Fördermittel für den Bereich der Breitbandversorgung .
    Diese aktuellen und validen Haushaltsdaten sind das Er-
    gebnis unseres Einsatzes, und sie sind – das stelle ich hier
    fest – ein klarer und großer Erfolg unserer Koalition .

    So gratuliere ich unserem Minister zur Steigerung der
    Investitionen in den Breitbandausbau auf nunmehr 4 Mil-
    liarden Euro für den ländlichen Raum . Für die unversorg-
    ten Regionen brauchen wir in der Tat mehr Geld . Mit den
    Fördermitteln soll bekanntlich das politische Ziel erreicht
    werden, das Minister Alexander Dobrindt hier eben aus-
    geführt hat . Das ist wichtig für die Menschen und für die
    mittelständischen Betriebe in der ländlichen Region, in
    der es bestimmt nicht weniger Innovation als anderswo
    gibt . Daher kann ich diese Entwicklung als Abgeordneter
    aus einer solchen Region nur ausdrücklich begrüßen .

    Mit den Worten „The time is now“ hat ein früherer
    US-Präsident seine Politik begründet . Ja, hier und jetzt
    ist es Zeit, mehr Geld für die Förderung digitaler Infra-
    struktur in den ländlichen Räumen bereitzustellen . Lieber
    Kollege Claus, genau das tut unsere Bundesregierung .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Gerade zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit – ich be-
    tone: überall – in Deutschland, war das die absolut richti-
    ge Entscheidung . Vielen herzlichen Dank, Herr Minister .

    Schließlich ist es eine weitere erfreuliche Nachricht,
    dass im Rahmen der Haushaltsaufstellung sämtliche par-
    lamentarischen Beschlüsse zum Haushalt 2016 dauerhaft
    ausfinanziert worden sind, vom automatisierten und ver-
    netzten Fahren, von den innovativen Verkehrstechnolo-
    gien bis hin zur Förderung der alternativen Kraftstoffin-
    frastruktur .

    Zum Abschluss . Liebe Kolleginnen und Kollegen, der
    Verkehrshaushalt für 2017 – das muss hier klar gesagt
    werden – ist schon im Entwurf ein rundum starker Auf-
    schlag .


    (Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh!)


    Die Unionsfraktion begrüßt ausdrücklich die sehr posi-
    tiven Entwicklungen, die ich angesprochen habe . Dank
    moderner Verkehrspolitik ist Deutschland bestens auf-
    gestellt . So freue ich mich auf die Beratung des Einzel-
    plans 12 im Fachausschuss und danke Ihnen allen für
    Ihre Aufmerksamkeit .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Sabine Leidig erhält nun das Wort für die Fraktion Die

Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leidig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Werte Zu-

    hörerinnen und Zuhörer! Es gibt unendlich viele Mög-
    lichkeiten, mit 14 Milliarden Euro oder weniger einen
    Umbau des Verkehrssektors in Richtung mehr Komfort,
    mehr Lebensqualität und weniger Umweltzerstörung
    hinzubekommen . Leider habe ich vom Minister keinen
    einzigen Vorschlag dazu gehört . Ich möchte hier drei
    Vorschläge unterbreiten, wie so etwas möglich wäre; wir
    alle würden dabei sogar noch Geld sparen .

    Erstens . Wir brauchen zusätzliches Geld für die Bahn .
    Wir müssen umsteuern, damit Bahnfahren komfortabler,
    preiswerter und überall zugänglich wird . Wir müssen zu-
    gleich dafür sorgen, dass die Lkw-Lawinen auf den Au-
    tobahnen abschmelzen und nicht weiter anwachsen, wie
    sich der Minister das vorstellt .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dafür gibt es eine Idee, die nicht nur von mir hier vor-
    getragen wird – sie wurde vom Verband Deutscher Ver-
    kehrsunternehmen in die Diskussion eingebracht –: Wir
    verdoppeln die Einnahmen durch die Lkw-Maut, indem
    wir sie auf alle Straßen ausweiten, und lasten die Kosten,
    die durch den Lkw-Verkehr verursacht werden, vor allen
    Dingen im Bereich des Gesundheitswesens, denen an,
    die sie verursachen. Ich finde, das ist eine hervorragen-
    de Idee . Im Gegenzug – das ist das Charmante an dieser
    Idee – werden die Trassenpreise – das ist quasi die Maut
    für die Schienenwege – halbiert . Das würde bedeuten,
    dass die Länder viel mehr Schienennahverkehr bestellen
    könnten, weil die Preise für die bestellten Züge sinken
    würden . Das würde bedeuten, dass die Fahrpreise für die
    Reisenden sinken würden . Damit hätten wir zwei Fliegen
    mit einer Klappe geschlagen .


    (Gustav Herzog [SPD]: Aber Ihnen ist bekannt, dass es gegen EU-Recht verstößt, die Maut zu verdoppeln?)


    Reinhold Sendker






    (A) (C)



    (B) (D)


    – Nein, das verstößt nicht gegen EU-Recht, weil die EU
    explizit zulässt, dass deutlich mehr externe Kosten dem
    Lkw-Verkehr angelastet werden, als das bisher gemacht
    wird .


    (Gustav Herzog [SPD]: Wir sind schon an der Obergrenze!)


    Die EU hat außerdem überhaupt nichts dagegen, dass wir
    alle Straßen bemauten


    (Gustav Herzog [SPD]: Aber keine Verdopplung! Das ist ein Wolkenkuckucksheim, was Sie erzählen!)


    und auch kleinere Lkws einbeziehen, sodass insgesamt
    mehr Lkws bemautet werden .

    Zweitens . Es gibt schon lange die Forderung der Um-
    weltverbände, der wir uns anschließen, die unsinnige
    Subvention von Dieseltreibstoff zu beenden . 18 Cent
    pro Liter zahlen diejenigen, die Diesel tanken, weniger
    als die Leute, die normalen Treibstoff tanken . Diese Dif-
    ferenz summiert sich auf eine gigantische Summe von
    7 Milliarden Euro jedes Jahr, die uns als Einnahme feh-
    len . Das sind Einnahmen, auf die wir verzichten, die wir
    aber gut gebrauchen könnten, um andere Dinge damit zu
    tun . Stellen Sie sich einmal vor, was man damit machen
    könnte: Mit 7 Milliarden Euro könnte man beispielswei-
    se jede Menge Fahrradwege bauen, die in den Kommu-
    nen dringend gebraucht werden . Mit 7 Milliarden Euro
    könnte der öffentliche Nahverkehr deutlich stärker aus-
    gebaut werden, als wir das bisher tun .

    Es gibt noch eine naheliegende Idee: Die FAZ hat
    kürzlich getitelt: „Bahn lässt Alte stehen“ . Sie hat erläu-
    tert, dass der Seniorenverband in einer breiten Befragung
    herausgefunden hat, dass viele alte Leute die Bahn nicht
    benutzen, zum Beispiel weil die Bahnsteige zu steil, also
    nicht barrierefrei sind und weil kein Personal an den
    Bahnhöfen ist . Stellen Sie sich einmal vor, Sie subventi-
    onieren den Diesel nicht mehr und nutzen nur eine halbe
    Milliarde von diesen 7 Milliarden Euro für die Einstel-
    lung von Servicepersonal bei der Bahn . Sie könnten mit
    einer halben Milliarde Euro 10 000 gut bezahlte Arbeits-
    plätze schaffen und dafür sorgen, dass es an den Bahnhö-
    fen wieder Servicepersonal gibt . Die alten Leute würden
    die Bahn dann lieber nutzen und die jungen Leute auch .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist eine Idee, wie man wirklich weiterkommt .

    Drittens . Die Bahnhöfe brauchen nicht nur einen
    besseren Service, sondern müssen in vielen Fällen auch
    renoviert werden . Ein Viertel der 5 400 Bahnhöfe in
    Deutschland ist nicht zugänglich für Leute, die einen
    Rollator oder Rollstuhl benutzen müssen oder einen Kin-
    derwagen mit sich führen . Anstatt Milliarden in Stuttgart
    zu versenken – noch mehr Milliarden –, könnten Sie un-
    zählige Bahnhöfe im Land fit machen.

    Wir erwarten in diesen Tagen den Bericht des Bundes-
    rechnungshofs zu Stuttgart 21, der jetzt endlich vorgelegt
    wird . Sie alle wissen im Grunde, was drinsteht, nämlich
    dass dieses unsinnige Projekt nicht 6,5 Milliarden Euro
    kosten wird – diese Summe liegt deutlich über den ge-

    planten Kosten, und schon damit ist das Projekt unwirt-
    schaftlich –, sondern 10 Milliarden Euro . Es gibt ein
    hervorragendes Umstiegskonzept, das in Stuttgart erar-
    beitet worden ist . Ich bitte Sie alle, sich das zu Gemüte zu
    führen . Das ist eine Idee, wie man mit den vorhandenen
    Baustellen etwas Sinnvolles machen kann . Dabei würde
    man 5 Milliarden Euro übrig behalten . Mit 5 Milliarden
    Euro könnten Sie unzählige Bahnhöfe fit machen, damit
    alle im Land etwas davon haben . Das ist ein hervorra-
    gender Ansatz, um die Mobilität bürgernah zu verbes-
    sern und zugleich die Umwelt zu schonen . Mit solchen
    Vorschlägen kommt man der volkswirtschaftlichen Sinn-
    haftigkeit und der ökologischen Vernunft wirklich näher,
    aber nicht mit einem Investitionshochlauf, der uns nur in
    noch mehr Beton führt .

    Danke .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)