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ID1818716900

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/187 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 187. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 8. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 18507 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 18507 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 18507 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18512 C Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18514 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18516 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18517 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 18518 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18520 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18522 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18523 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 18524 B Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18525 B Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18526 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18528 B Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18529 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18530 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18532 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 18534 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18536 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18538 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18540 B Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18541 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18542 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18544 B Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18545 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18546 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18548 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18548 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18550 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18551 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18552 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18553 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 187 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 8 . September 2016II Tagesordnungspunkt 2: Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2015 – Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2015 – Drucksache 18/8833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18554 D Zusatztagesordnungspunkt Beratung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur An- passung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes und anderer Vorschriften an europa- und völkerrechtliche Vorgaben Drucksache 18/9526 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18555 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundes- regierung für das Haushaltsjahr 2014 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2014 – – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2014 – Vorlage der Vermögensrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2014 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2015 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2014) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2015 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 18/5291, 18/5128, 18/6600, 18/6933 Nr . 1 .1, 18/8100, 18/8283 Nr . 4, 18/9108 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18555 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Alois Rainer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 187 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 8 . September 2016 18617 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 08 .09 .2016 Burkert, Martin SPD 08 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 08 .09 .2016 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 08 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 08 .09 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 08 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 08 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 08 .09 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 08 .09 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 08 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 08 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 08 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 08 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 08 .09 .2016 Lücking-Michel, Dr . Claudia CDU/CSU 08 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 08 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 08 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 08 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 08 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 08 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 08 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 08 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 08 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 08 .09 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 187. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr . Franziska

    Brantner, Bündnis 90/Die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und
    Herren! Die Bekämpfung der Kinderarmut ist und bleibt
    unser aller Hauptaufgabe . Wir haben in Deutschland fast
    3 Millionen Kinder, die in Armut leben oder von Armut
    bedroht sind . Nur jedes fünfte Kind aus einer Arbeiterfa-
    milie studiert, aus Akademikerfamilien sind es 70 Pro-
    zent . Das sind Daten und Fakten, die für ein reiches Land
    wie Deutschland einfach nicht hinnehmbar sind . Das ist
    unsere Aufgabe .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es gibt Instrumente, die Aufgabe anzugehen . Aber wir
    müssen endlich etwas dafür tun, dass diese Hilfen die Fa-
    milien, die sie erreichen sollen, auch erhalten .

    Nehmen wir den Kinderzuschlag . Frau Schwesig, Sie
    haben ihn erwähnt . Seit 2014 wissen wir, wie wenige
    Familien er erreicht . Wir haben im Sommer noch ein-
    mal gefragt: Wie viele Familien erhalten momentan den

    Marcus Weinberg (Hamburg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Kinderzuschlag? Es sind nicht einmal 30 Prozent der An-
    spruchsberechtigten – nicht einmal 30 Prozent! Das heißt,
    70 Prozent, die ihn eigentlich brauchten, die de facto in
    Armut oder mit zu wenig Geld leben, erhalten ihn nicht .
    Wir wissen, was notwendig ist, um ihn zu verbessern .
    Was hat das Ministerium geantwortet? Sie „prüfen“, was
    man machen kann . Frau Schwesig, Sie haben gesagt, die
    Erhöhung des Kinderzuschlags ist die Bekämpfung von
    Kinderarmut . Ich kann sagen: Ihre Politik ist ein Armuts-
    zeugnis und keine Bekämpfung von Kinderarmut .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Norbert Müller [Potsdam] [DIE LINKE])


    Sie wissen, dass wir besonderen Handlungsbedarf bei
    den Alleinerziehenden haben; das wurde heute mehrfach
    erwähnt . Es ist überhaupt nicht vermittelbar, warum ein
    13-jähriges Kind keinen Unterhaltsvorschuss mehr erhält
    oder warum ein Kind, weil sich die Eltern getrennt ha-
    ben, als es zwei Jahre alt war, nach sechs Jahren keine
    Unterstützung mehr erhält . Das ist absurd, und das kann
    man niemandem mehr vermitteln . Jetzt haben Sie, Frau
    Schwesig, angekündigt, dass Sie das ändern wollen . Die
    Altersgrenze soll auf das 14 . Lebensjahr angehoben wer-
    den . Aber dafür ist noch nicht einmal 1 Cent im Haus-
    halt eingestellt . Das ist doch purer Wahlkampf und keine
    wirkliche Hilfe für die Alleinerziehenden .

    Zu Ihnen, Herr Weinberg, darf ich sagen: Ihre Stra-
    tegie, die Rückholquote zu verbessern und dann mehr
    Geld zu geben, geht doch zulasten der Kinder . Die Kin-
    der können doch nicht warten, bis wir es schaffen, diese
    Rückholquote zu verbessern . Wir müssen diesen Wahn-
    sinn jetzt effektiv beenden, die Altersgrenze und auch die
    Bezugsdauer abschaffen. Das ist das, was jetzt ansteht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Frau Schwesig, liebe SPD, Sie haben häufig über den
    Führerscheinentzug gesprochen . Alle möglichen Übel
    sollen damit behoben werden . Wir sagen dazu Nein .
    Das trifft nämlich Menschen sehr unterschiedlich. Wenn
    ich mit der S-Bahn gut zur Arbeit komme, brauche ich
    vielleicht keinen Führerschein . Wenn ich aber täglich
    Auto fahren muss, dann ist das eine existenzgefährdende
    Entscheidung . Wir wollen nicht Existenzen von Vätern
    gefährden, sondern wir wollen den Unterhalt vernünftig
    einziehen . Das ist die Aufgabe, die wir als Gesetzgeber
    haben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu gibt es übrigens in Bayern gute Modelle . Spezi-
    alisierte Einheiten der Finanzämter sind dafür zuständig,
    das Geld zurückzuholen . Seitdem das eingeführt wurde,
    gibt es wesentlich höhere Rückholquoten . Wir sind der
    Meinung, hier könnte man einmal von Bayern lernen:
    Spezialisten bei den Finanzämtern, die sich damit aus-
    kennen und es einholen . Hier können wir vorangehen .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nur dann!)


    Beim Thema Alleinerziehende möchte ich übrigens
    darauf hinweisen, dass auch der Mehrbedarf für die Al-

    leinerziehenden im SGB II schon mehrfach angekündigt
    wurde . Auch davon ist in diesem Haushalt nichts zu le-
    sen . Das sind leere Versprechen, die Sie den Alleinerzie-
    henden gemacht haben . Im Haushalt gibt es dafür keinen
    einzigen Cent .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bei den Kitas stocken Sie auf . Wenn wir aber wissen,
    dass der Ausbau gerade lahmt, dass wir gleichzeitig viele
    Kinder, die neu zu uns gekommen sind, integrieren müs-
    sen, dass sie die Kitas brauchen, um dort die Sprache zu
    lernen, und alle davon profitieren, dann sind die Gelder,
    die dafür eingestellt sind, nicht ausreichend . Daher kön-
    nen und dürfen wir die Kommunen nicht alleinlassen .
    Das schaffen sie nicht, dabei brauchen sie unsere Unter-
    stützung . Lassen Sie uns das Geld jetzt investieren, be-
    vor es zu Unmut vor Ort kommt und jemand sagt: Ich
    bekomme keinen Kitaplatz, weil ein Flüchtlingskind den
    Kitaplatz bekommt . Diesen Streit möchte ich nicht in
    unserem Land haben, deshalb brauchen wir jetzt diese
    Gelder für die Kommunen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Punkt noch am Ende, der mir am Herzen liegt;
    denn wir brauchen nicht nur gute Kitas, Schulen und gute
    Transferleistungen an die Eltern, sondern wir brauchen
    auch Teilhabe, wie zum Beispiel Kicken im Fußballklub,
    Ballettunterricht oder ein Musikinstrument zu lernen .
    Das können Eltern wie wir unseren Kindern ermögli-
    chen; aber es gibt viele, die das nicht können, und dafür
    gibt es eigentlich das Bildungs- und Teilhabepaket . Es
    wurde jetzt evaluiert . Die Inanspruchnahme ist so gering .
    Die Nachhilfe für Kinder nehmen nur 9 Prozent der Be-
    rechtigten in Anspruch – 9 Prozent! –, und sie bekommen
    eh nur die Kinder, die versetzungsgefährdet sind, also
    dann, wenn es eigentlich ohnehin schon zu spät ist . Wenn
    das Kind überall Fünfen hat, darf es einen Antrag stellen .
    Dann ist es aber eigentlich schon zu spät .

    Das muss doch bedeuten, dass wir das Ganze endlich
    reformieren . Die Kinder brauchen Nachhilfe, wenn sie
    noch hilft, um nach vorn zu kommen . Da müssen wir
    herangehen, genauso wie bei der Frage von Sport oder
    Musik . Diese Dinge nehmen 20 Prozent der Anspruchs-
    berechtigten wahr, ein Fünftel – das ist nichts . Dies hängt
    damit zusammen, dass es eine Zettelwirtschaft ist . Die
    Mutter muss für den Ballettunterricht des Sohnes einen
    Antrag stellen und für den Klavierunterricht der Toch-
    ter einen anderen, und zwar jedes Mal einzeln neu . Die-
    sen Bürokratiewahn müssen wir abschaffen. Stattdessen
    brauchen wir freie, unbürokratische Angebote in Verei-
    nen, in den Kitas, in den Schulen für die Kinder, damit
    die Teilhabe endlich gelingen kann .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unsere Aufgabe ist, für den sozialen Zusammenhalt
    in diesem Land zu kämpfen, Gerechtigkeit voranzubrin-
    gen, Chancen für jedes Kind verwirklichen zu können
    und keines zurückzulassen . Dafür brauchen wir keinen
    Wahlkampf, sondern hilfreiche Politik .

    Ich danke Ihnen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dr. Franziska Brantner






    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Die nächste Rednerin ist die Kollegin Ulrike

Gottschalck für die SPD .

(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Gottschalck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Bereits im März dieses Jahres hat die Regierung mit
    dem Eckwertebeschluss wichtige Weichen für unseren
    Haushaltsetat gestellt, und diesen finden wir nun auch im
    Haushaltsentwurf wieder . Das Sondervermögen für den
    Kitaausbau wird um 216 Millionen Euro aufgestockt . Ich
    denke, das ist kein geringer Betrag, Frau Brantner . Wenn
    immer gesagt wird, den Kommunen doch noch ein biss-
    chen mehr zu geben, dann möchte ich nur sagen: Bis zum
    Jahr 2017 werden wir die Kommunen um 30 Milliarden
    Euro entlastet haben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dadurch bekommen sie Spielräume, um in ihren Kitas
    ordentliche Arbeit zu leisten – was auch gut und richtig
    ist .

    Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ wird um
    150 Millionen Euro aufgestockt – auch dies ist ein im-
    menser Betrag . Die Mittel für das Bundesprogramm
    „Demokratie leben!“ werden um 54 Millionen Euro auf
    insgesamt 104,5 Millionen Euro erhöht . Ich glaube, wir
    alle hätten uns zu Beginn dieser Legislaturperiode nicht
    vorstellen können, dass wir das hinbekommen, aber die
    Zeiten erfordern es eben auch . Nicht nur die Extremis-
    ten, egal ob rechts oder links, sondern auch die Salafis-
    ten müssen wir in Schach halten . Deshalb ist Prävention
    immer gut .


    (Beifall bei der SPD)

    Diese Investitionen kommen allen Familien in

    Deutschland zugute, und sie dienen dem gesellschaftli-
    chen Zusammenhalt .

    Der dickste Brocken, das Elterngeld, steigt erneut, und
    zwar um 200 Millionen Euro auf 6,2 Milliarden Euro .
    Rund ein Jahr nach der Einführung des Elterngeld Plus
    kann man sagen: Klasse, wir haben mit dem Elterngeld
    Plus den Nerv der Eltern getroffen, insbesondere die
    Ministerin, von der die Initiative ausging . Herzlichen
    Glückwunsch! Das Geld kommt gut an, es wirkt . Wir ha-
    ben es gehört: Wir bekommen auch wieder mehr Kinder .


    (Heiterkeit bei der SPD)

    – Ich habe schon drei .


    (Heiterkeit bei der SPD)

    Zu den Initiativen von Frau Ministerin – um bei die-

    sem Thema zu bleiben –:

    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gab die Initiative zum Elterngeld Plus, sie hat auch im
    privaten Bereich Initiative ergriffen, wir haben jetzt eine
    weitere Initiative der Ministerin betreffend den Unter-

    haltsvorschuss. Ich finde, das ist eine sehr wichtige Ini-
    tiative; denn Kinder kosten eben auch nach dem zwölften
    Lebensjahr viel Geld .

    Meine Damen und Herren, ich bin der Auffassung –
    ich denke, gemeinsam mit der Union –, dass Väter Ver-
    antwortung tragen müssen . Wer A sagt, der muss auch
    -limente sagen .


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD, der CDU/ CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb müssen wir schon sehen, dass wir diese Koh-
    le wieder reinbekommen . Ich persönlich – ich sage das,
    auch wenn ich weiß, dass ich dann viele böse Zuschriften
    kriege – hätte nichts dagegen, da durchaus über Führer-
    scheinentzug nachzudenken; denn das bringt die Jungs
    dann doch schon einmal zum Nachdenken .

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, gut am Ent-
    wurf ist auch, dass wir den Bundesfreiwilligendienst mit
    Flüchtlingsbezug weiter stärken können – die Mittel für
    das entsprechende Sonderprogramm werden auf 33 Mil-
    lionen Euro erhöht – und die Mittel für die Engagement-
    politik in Höhe von 10 Millionen Euro verstetigt werden
    können . Aber ich würde mir wünschen, dass wir auch bei
    den anderen Freiwilligendiensten vielleicht noch einmal
    schauen, ob wir da nicht auch noch eine Schippe drauf-
    legen können .


    (Beifall bei der SPD)


    Weniger gut ist allerdings, meine sehr geehrten Da-
    men und Herren, dass uns gerade im Integrationsbereich
    wichtige Mittel abhandengekommen sind . Wenn ich
    noch einmal die Reden von Herrn Schäuble vorgestern
    und von Kanzlerin Merkel gestern Revue passieren lasse,
    dann muss ich einfach sagen: Es muss sich um ein riesen-
    großes Missverständnis handeln .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Schäuble hat gesagt: „Wir müssen jetzt beweisen,
    dass die Integration der … Flüchtlinge gelingen kann“ .
    Wenn wir alles dafür tun wollen, dass wir Menschen, die
    in höchster Not zu uns geflüchtet sind, hier integrieren,
    dann können wir nicht ernsthaft 8 Millionen Euro bei den
    Jugendmigrationsdiensten, 15 Millionen Euro bei den
    Sprachkursen und 8 Millionen Euro bei den Wohlfahrts-
    verbänden kürzen .


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der SPD: Ein Druckfehler! – Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Sie haben das doch mit dem Finanzminister ausgehandelt! Da können Sie sich jetzt doch nicht aus der Verantwortung stehlen! Das finde ich jetzt schon unangenehm!)


    Ich bin wirklich froh, dass wir erneut einen Haushalt
    ohne Neuverschuldung haben, aber auf Nachhaltigkeit
    muss auch geachtet werden . Ich kann mir das eigentlich
    nur so erklären – insbesondere weil ich die Reden von
    Kanzlerin Merkel und Herrn Schäuble gehört habe –,
    dass es einige Büroklammern gab, die im vorauseilenden
    Gehorsam so viel von diesem Schwarze-Nullen-Grütze-






    (A) (C)



    (B) (D)


    brei aufgelöffelt haben, dass sie nicht mehr über den Tel-
    lerrand schauen können .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Das könnte uns aber volkswirtschaftlich teuer zu stehen
    kommen . Wir haben diese Punkte letztes Jahr im Haus-
    haltsausschuss und auch im Parlament in großer Ein-
    mütigkeit aufgesattelt und sie mit einer hohen Priorität
    versehen . Deswegen kann ich nicht verstehen, warum sie
    sich im Entwurf nicht wiederfinden.


    (Marcus Weinberg [Hamburg] [CDU/CSU]: Den haben Sie doch ausgehandelt!)


    Nun werden Frau Dörner und einige andere gleich wieder
    sagen: Ja, aber warum hat die Ministerin zugestimmt?


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, zu Recht!)


    Ich sage mal: Wir haben auch sehr viel Licht in unserem
    Haushalt . Deshalb muss man da natürlich zustimmen .

    Es gibt aber noch zwei weitere Prioritäten, die uns
    Haushältern fehlen . Dazu wird Kollege Alois Rainer si-
    cherlich gleich etwas ausführen. Das betrifft zum einen
    die Mehrgenerationenhäuser . 300 000 Euro nicht fortzu-
    schreiben, finde ich bei einem Haushalt mit einem Volu-
    men von über 300 Milliarden Euro schon ein bisschen
    sehr knickerig .

    Zum anderen betrifft es die Jugendverbände. Sie leis-
    ten eine hervorragende Arbeit – das kann man wirklich
    sagen –,


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    angefangen beim Bundesjugendring über die Trachtenju-
    gend bis hin zu den Falken .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Junge Union!)


    Es wird einfach hervorragende Jugendarbeit gemacht .
    Junge Leute werden zum Ehrenamt angeleitet .

    Wir sollten gemeinsam alles unternehmen, um den
    Entwurf – genau so, wie es auch Herr Weinberg gesagt
    hat – noch zu optimieren . Ich denke, gemeinsam wird
    uns das gelingen . Der Opposition empfehle ich: Arbeiten
    Sie konstruktiv mit! Dann wird das auch klappen .


    (Dr . Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Angebot zum Unterhaltsvorschuss steht!)


    Wir Familienpolitiker werden den Haushaltsentwurf si-
    cherlich noch in unserem Sinne verändern können .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD)