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ID1818702700

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    Vokabeln: 12
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/187 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 187. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 8. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 A Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . 18507 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 18507 B Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18507 C Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . 18507 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18512 C Dr . Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18514 A Dr . Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18516 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18517 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 18518 D Andreas G . Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18520 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18522 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18523 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 18524 B Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18525 B Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18526 D Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18528 B Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18529 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18530 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18532 A Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 18534 A Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18536 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18538 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18540 B Dr . Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 18541 D Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18542 C Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 18544 B Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18545 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18546 D Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18548 A Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18548 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18550 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18551 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18552 A Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18553 C Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 187 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 8 . September 2016II Tagesordnungspunkt 2: Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2015 – Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2015 – Drucksache 18/8833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18554 D Zusatztagesordnungspunkt Beratung des von der Bundesregierung ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur An- passung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes und anderer Vorschriften an europa- und völkerrechtliche Vorgaben Drucksache 18/9526 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18555 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundes- regierung für das Haushaltsjahr 2014 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2014 – – zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bun- desregierung für das Haushaltsjahr 2014 – Vorlage der Vermögensrech- nung des Bundes für das Haushalts- jahr 2014 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2015 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2014) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2015 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 18/5291, 18/5128, 18/6600, 18/6933 Nr . 1 .1, 18/8100, 18/8283 Nr . 4, 18/9108 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18555 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Alois Rainer (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 187 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 8 . September 2016 18617 Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 08 .09 .2016 Burkert, Martin SPD 08 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 08 .09 .2016 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 08 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 08 .09 .2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 08 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 08 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 08 .09 .2016 Hirte, Dr . Heribert CDU/CSU 08 .09 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 08 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 08 .09 .2016 Krellmann, Jutta DIE LINKE 08 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 08 .09 .2016 Leyen, Dr . Ursula von der CDU/CSU 08 .09 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 08 .09 .2016 Lücking-Michel, Dr . Claudia CDU/CSU 08 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 08 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 08 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 08 .09 .2016 Schmelzle, Heiko CDU/CSU 08 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 08 .09 .2016 Stadler, Svenja SPD 08 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 08 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 08 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 08 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 08 .09 .2016 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 187. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 15 Gesundheit TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan Metzler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! 1981 gebo-
    ren, gehöre ich mit 35 Jahren zu der Generation, die fast
    nichts anderes kennt als ein geeintes Deutschland und ein
    geeintes Europa, eine Art Insel der Glückseligen, auf der
    Frieden, Freiheit und Sicherheit für alle und für die nach-

    folgenden Generationen von Kindesbeinen an selbstver-
    ständlich sind .

    Rückblickend kann ich mich nicht erinnern, dass wir
    in den letzten Jahren je eine Phase hatten, in der Krisen,
    Konflikte oder Kriege so wahrnehmbar nah an Europa
    herangerückt sind wie gegenwärtig . Gleichzeitig sind wir
    in einer Phase, in der Globalisierung und Digitalisierung
    in unserer Gesellschaft immer schneller voranschreiten,
    einer Phase, in der sich derart viel und schnell verändert,
    dass diese enorme Schlagzahl viele Menschen in unse-
    rem Land verunsichert .

    Gerade deshalb ist es so wichtig, Sorgen ernst zu neh-
    men und gleichzeitig ein Signal der Verlässlichkeit und
    der Stabilität für die Zukunft zu senden . Genau das tun
    wir . In diesem Zusammenhang möchte ich den Kollegen
    Fuchs entsprechend unterstützen . Mir geht es genauso
    auf den Zeiger, dass hier alles permanent – insbesondere
    die Erfolgsbilanz in diesem Haushalt – so schlechtgere-
    det wird . Viele hier in diesem Haus haben ein Problem
    mit der Anerkennung von Leistungen und in diesem
    Zusammenhang letztlich auch ein Kommunikationspro-
    blem – und nichts anderes .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deutschland geht es wirtschaftlich so gut wie nie:
    Rekorderwerbstätigenzahl, niedrigste Arbeitslosenquote
    seit der Wiedervereinigung, gleichzeitig steigende Re-
    allöhne und Renten, dazu seit fünf Jahren ein gesundes
    Wirtschaftswachstum, das sich in diesem und im kom-
    menden Jahr fortsetzen wird . Wir müssen nicht nur diese
    Erfolgsgeschichte zusammen weiterschreiben, sondern
    vor allem müssen wir die Menschen in unserem Land da-
    bei weiterhin mitnehmen . Wir dürfen nicht müde werden,
    das zu betonen . Das ist unsere gemeinsame Aufgabe, um
    denjenigen keinen Zentimeter Raum zu geben, die nur
    aus der Angst der Menschen Kapital schlagen wollen
    und an entsprechenden Lösungen überhaupt kein Interes-
    se haben .

    Gradmesser dafür, ob die richtigen Weichen gestellt
    werden, sind in jedem Jahr der Bundeshaushalt, die mit-
    telfristige Finanzplanung und im Besonderen eben auch
    der Wirtschaftsetat . Für mich als junger Abgeordneter
    stehen dabei zwei Punkte im Mittelpunkt: die Zukunfts-
    fähigkeit und damit verbunden die Generationengerech-
    tigkeit .

    Ganz grundsätzlich ist es wichtig, dass an dem Credo
    „keine neuen Schulden“ in diesem Zusammenhang fest-
    gehalten wird . Das ist keine Demonstranz, sondern ein
    aktiver Beitrag zur Generationengerechtigkeit in unse-
    rem Land .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Unserem Bundesfinanzminister Schäuble kann ich in
    diesem Zusammenhang für seine Beharrlichkeit und sei-
    ne Arbeit nur Danke sagen . Das ist eine enorme Leistung,
    die Sie in diesem Zusammenhang vollbracht haben .

    Zudem werden die Länder und Kommunen bis 2020 in
    Milliardenhöhe entlastet – so stark wie noch nie . Es wer-
    den Rücklagen geschaffen, um in wirtschaftlich schwie-

    Eva Bulling-Schröter






    (A) (C)



    (B) (D)


    rigen Zeiten handlungsfähig zu bleiben . Gleichzeitig
    werden Spielräume eröffnet, um in allen Bereichen – den
    Bereichen „Infrastruktur“, „Bildung und Forschung“ und
    „innere und äußere Sicherheit“ – weiter kräftig in die Zu-
    kunft unseres Landes zu investieren – und das so intensiv
    und hoch wie in keinem anderen EU-Land . Das ist auch
    etwas, was man einmal unterstreichen kann .

    Einem Land und seinen Menschen geht es in die-
    sem Zusammenhang aber immer nur so gut, wie es die
    wirtschaftliche Basis im Land erlaubt . Dass wir starke
    Unternehmen und eine solide Wirtschaft haben, ist kein
    Geheimnis . Im Export sind wir spitze . Das ifo-Institut hat
    in seiner aktuellen Prognose sogar vorhergesagt, dass wir
    China als Exportweltmeister ablösen werden .

    Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen
    aber auch weiterhin die richtigen Anreize gesetzt wer-
    den . Dem trägt der vorgelegte Haushalt für Wirtschaft
    und Energie Rechnung . Rund die Hälfte des Gesamt-
    etats kommt dabei direkt der Wirtschaft zugute . Beson-
    dere Schwerpunkte sind die Technologieförderung und
    die Digitalisierung der Wirtschaft . Bei dem derzeitigen
    enorm schnellen Wandel müssen wir unsere Unterneh-
    men beim Übergang zur oftmals schon angesprochenen
    Industrie 4 .0 bestmöglich begleiten . Das wird uns lang-
    fristig Wettbewerbsvorteile einbringen; da bin ich sicher .

    Entscheidend ist darüber hinaus, inwieweit wir in der
    Lage sind, Jungunternehmen und ihre innovativen Ideen
    in unserem Land an uns zu binden . Gründungen und er-
    folgreiche Start-ups müssen nicht zwangsläufig aus San
    Francisco kommen . Ein Blick auf unser Land – darauf
    sind wir ebenfalls stolz – zeigt: Sie kommen oftmals aus
    Berlin . Aber sie kommen eben auch – das macht eben-
    falls glücklich – aus Saarbrücken, Jena und Worms . Ziel
    muss es sein, diese Innovativität überall in Deutschland
    zu bündeln und nach vorne zu bringen, weil die innova-
    tiven Unternehmen mit ihren Ideen der Mittelstand von
    morgen sind .

    Um die neue Gründerzeit voranzubringen, sind Pro-
    gramme zur Förderung von Unternehmensausgründun-
    gen an Hochschulen und zur Stärkung des Wagniskapital-
    marktes sicherlich die richtigen Mittel . Die Neugründung
    und Finanzierung der ersten Schritte sind dabei oftmals
    nicht das eigentliche Problem . Wichtig wird in diesem
    Zusammenhang, den weitaus kniffligeren Schritt posi-
    tiv zu begleiten, nämlich den Schritt in die Wachstum-
    sphase, wenn eben dem Unternehmer aufgrund einer zu
    geringen Unternehmenslebensdauer bisher kein Kredit
    gewährt wurde . Hier müssen wir weiterhin positiv be-
    gleiten . Ausgezeichnet ist, dass hier mit einem 10-Mil-
    liarden-Euro-Fonds, der in Aussicht gestellt wird, genau
    diese Finanzierungslücke geschlossen werden soll .

    Wir brauchen neue Ideen, um weiterzukommen . Des-
    halb finde ich es an der Zeit, innerhalb der Europäischen
    Union endlich wieder Zukunftsthemen zu platzieren, wie
    beispielsweise die Digitalunion . Unterm Strich muss es
    unser gemeinsames Interesse sein, die Gründer- und Kre-
    ativenszene mit ihren immensen Potenzialen in Deutsch-
    land und in Europa zu halten und nach vorne zu entwi-
    ckeln .

    Digitalisierung ist keine Bedrohung . Ja, Geschäftsmo-
    delle müssen sich ändern. Der demografische Wandel und
    ein verändertes Kundenverhalten sind dafür die Gründe .
    Besonders die Digitalisierung treibt den Wandel rasant
    voran . Aber einzelne Branchen werden dadurch einen
    echten Evolutionssprung machen; auch davon bin ich
    überzeugt . Arbeitsplätze könnten durch digitale Arbeits-
    teilung und mobile Arbeitsformen auch vermehrt dort
    entstehen, wo Fachkräfte zu Hause sind; im besten Falle
    also auch da, wo bisher wenige Unternehmen angesiedelt
    sind und die Arbeitslosenzahl tendenziell höher ist .

    Nicht nur als Abgeordneter eines ländlichen Wahlkrei-
    ses, sondern eben auch als Berichterstatter für regionale
    Wirtschaftspolitik freue ich mich über die Chancen, die
    sich in diesem Zusammenhang ergeben und die insbe-
    sondere strukturschwächeren Regionen zugutekommen .
    Auch da setzen wir im Unterausschuss – dafür bin ich
    den Kolleginnen und Kollegen dankbar – die richtigen
    Akzente .


    (Beifall der Abg . Andrea Wicklein [SPD])


    Dort, wo Menschen nicht das Gefühl haben, mitgenom-
    men zu werden oder Teil einer Erfolgsgeschichte zu sein,
    entsteht schnell die Gefahr, Demagogen zu folgen .

    Mir als Vertreter der jüngeren Generation, der wie
    selbstverständlich in Frieden, Freiheit und Sicherheit
    aufgewachsen ist, zeigt sich in Momenten wie diesen,
    wie großartig die Errungenschaften unserer Wiederver-
    einigung, aber auch der Europäischen Union waren und
    sind . Gemeinsam können wir jetzt die richtigen Weichen
    für die Zukunft und für die nachfolgenden Generationen
    stellen; und das tun wir auch . Dieser Haushalt trägt einen
    Baustein dazu bei .

    Ich finde, damit sind wir auf dem richtigen, damit sind
    wir auf einem zukunftsfähigen und damit sind wir auf ei-
    nem generationsgerechten Weg . Lassen Sie uns mit Mut,
    Haltung und Optimismus die Aufgaben der Zukunft ge-
    meinsam angehen .

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Katharina Dröge erhält nun das Wort für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katharina Dröge


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrter Herr Minister Gabriel und sehr
    geehrter Herr Heil, ich habe Ihnen eben aufmerksam zu-
    gehört, und ich bin ziemlich erstaunt darüber gewesen,
    wie weit das auseinanderklafft, was Sie hier vortragen,
    und das, was Sie in Ihrer Politik real tun .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte das, wenn meine Redezeit reicht, an drei
    Beispielen deutlich machen . Ich fange mit TTIP und
    CETA an . Sigmar Gabriel hat sich schon vor langer Zeit
    festgelegt: Er wird CETA zustimmen . Im Oktober steht

    Jan Metzler






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Handelsministerrat an . Dann sagt er Ja zu einem Ab-
    kommen mit aller Kritik, die es daran gibt, mit gefährli-
    chen Schiedsgerichten, mit der Schwächung des Vorsor-
    geprinzips und mit der Einschränkung der kommunalen
    Handlungsfreiheit .

    An diesem Abkommen wird Sigmar Gabriel nichts
    mehr ändern . Trotzdem erwecken Sie, Herr Gabriel, den
    Eindruck, dass die SPD das Abkommen eigentlich ir-
    gendwie gut findet. Eigentlich wird Herr Gabriel zustim-
    men, aber eigentlich werden Sie es auch noch irgendwie
    ändern. Sie erzählen der Öffentlichkeit irgendetwas von
    Protokollerklärungen, die man vor der Abstimmung noch
    hinzufügen kann, und von Änderungen, die die Parla-
    mente im Verfahren noch durchsetzen sollen .

    Was ist das für eine schizophrene Haltung,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Mäßigen Sie sich mal mit dem Wort „Schizophrenie“! Kennen Sie Schizophrene eigentlich? Das sind ganz wunderbare Menschen!)


    wenn man auf der einen Seite auf einem Parteitag sagt:
    „Unser Wirtschaftsminister soll ohne Wenn und Aber
    und ohne Änderung des Vertragstextes Ja zu einem Ab-
    kommen sagen“, und auf der anderen Seite die Parlamen-
    te noch unverbindliche Protokollerklärungen neben das
    Abkommen stellen sollen, weil die SPD das Abkommen
    doch nicht so gut findet, wie sie es in der Öffentlichkeit
    sagt, um zu begründen, weshalb sie Ja sagen muss? Wem
    wollen Sie das erklären?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Klaus Ernst [DIE LINKE] – Zuruf von der SPD: Das machen Sie schon!)


    Das Gleiche gilt für TTIP . Sie sagen: TTIP ist tot . –
    Heute haben Sie gesagt: TTIP kommt in diesem Jahr
    nicht mehr . – Das ist eine interessante Positionsverschie-
    bung allein in der Debatte der letzten zwei Wochen .


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist lange tot!)


    Die Frage ist nur: Woran machen Sie es fest, dass dieses
    Abkommen tot ist?


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Weil sich nichts bewegt hat!)


    Denn wenn man den Verhandlungsverlauf betrachtet –
    darin muss ich ausnahmsweise dem Kollegen Fuchs zu-
    stimmen –,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Gott schütze uns vor Schwarz-Grün!)


    dann kann man an keiner Stelle erkennen, dass diese Ver-
    handlungen irgendwo an einem Punkt sind, zu scheitern .
    Es ist in Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen
    ganz normal, dass es Konflikte gibt und dass gerade die
    großen Konflikte für die Endverhandlungen aufgespart
    werden, um sie dann zu klären .


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wenn die Regierung Fuchs/Dröge kommt!)


    Nichts in den Verhandlungen deutet darauf hin, dass sie
    jetzt viel schlechter laufen als andere, und nichts deutet
    darauf hin, dass Sie irgendwann Vorschläge gemacht ha-
    ben, mit denen Sie gescheitert sind, weshalb Sie jetzt sa-
    gen könnten: Das Abkommen ist tot .

    Nichts deutet darauf hin, dass Sie irgendetwas dafür
    tun wollen, dieses Abkommen zu stoppen . Oder stellen
    Sie im Handelsministerrat im Oktober einen Antrag, die
    Verhandlungen abzubrechen oder das Verhandlungsman-
    dat zu ändern?


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wenn es tot ist, müssen Sie nichts mehr machen!)


    Nichts davon werden Sie tun .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg . Klaus Ernst [DIE LINKE] – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Herr Kauder hat recht!)


    Das heißt, das Einzige, was Sie hier machen, ist Rhe-
    torik .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Um über Ihren SPD-Konvent hinwegzukommen


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sie sind ein bisschen unterkomplex und unredlich!)


    und die schwierige Entscheidung der Parteibasis für
    CETA hinzukriegen,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    erwecken Sie jetzt den Eindruck, dass Sie sich gegen
    TTIP positionieren . Weil Sie wissen, dass nicht mehr
    Sigmar Gabriel als Wirtschaftsminister über dieses Ab-
    kommen abstimmen muss, ist das eine leichte Sache .
    Aber die einzigen Sachen, die Sie machen können, um
    das Abkommen wirklich zu stoppen, tun Sie nicht . Und
    damit läuft das Abkommen genauso weiter wie vorher .


    (Zuruf von der CDU/CSU: Zum Glück!)


    Nehmen wir das Thema Ministererlaubnis . Das ist das
    zweite Beispiel dafür, dass Sie viel erzählen, aber dann
    doch das Gegenteil machen . Sigmar Gabriel hat wieder
    gesagt: Ich will Arbeitsplätze retten, und deshalb geneh-
    mige ich die Fusion von Kaiser’s Tengelmann und Edeka .


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie doch mal, was Sie wollen, und nicht, was wir machen!)


    Gucken wir uns das einmal an: Sigmar Gabriel ge-
    nehmigt eine Fusion gegenüber einem Unternehmen, das
    vorher schon angekündigt hat, in relevantem Umfang
    Jobs abzubauen, und über das alle Experten sagen, dass
    genau dieses Unternehmen den höchsten Anreiz hat, Ar-
    beitsplätze zu vernichten, und das schon jetzt aufgrund
    einer schlechten Mitbestimmungsstruktur für seine Ar-
    beitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Kritik steht .
    Diesem Unternehmen erteilen Sie jetzt den Zuschlag für
    alle 16 000 Mitarbeiter von Kaiser’s Tengelmann . Die
    Alternativen haben Sie nicht ordentlich geprüft . Das hat
    Ihnen das OLG Düsseldorf aufgeschrieben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Katharina Dröge






    (A) (C)



    (B) (D)


    Es macht Ihnen sogar den Vorwurf, dass Sie in dem gan-
    zen Verfahren befangen waren und sich noch nicht ein-
    mal die Mühe gemacht haben, mit dem Konkurrenten zu
    sprechen und zu prüfen, welche alternativen Angebote es
    gibt .

    Sie behaupten immer wieder, Sie dürften keine Ver-
    kaufsverhandlungen führen . Genau darum geht es nicht .


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Geht es um Listenplätze bei den Grünen? Oder warum halten Sie diese Rede?)


    Es geht vielmehr darum, dass man Alternativen ordent-
    lich prüfen muss, um dann eine Entscheidung zu treffen,
    ob diese Ministererlaubnis notwendig gewesen wäre .

    Ihr eigenes Ministerium, Herr Gabriel, hat Ihnen auf-
    geschrieben, dass diese Entscheidung nicht notwendig
    gewesen wäre und dass es bessere Alternativen gegeben
    hätte .


    (Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: Und Sie wissen natürlich ganz genau, was die bessere Alternative wäre!)


    Trotzdem setzen Sie sich darüber hinweg . Trotzdem be-
    antworten Sie alle unsere Fragen nicht, zum Beispiel Fra-
    gen danach, wie viele Arbeitsplätze eigentlich bei Edeka
    oder bei anderen Unternehmen, bei den Lieferanten und
    bei den Bauern verloren gehen, und nach den Nachteilen
    für die Verbraucherinnen und Verbraucher . Alle diese Be-
    denken beantworten Sie einfach nicht .