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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
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    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! In Zeiten der Unsicherheit muss ein starker und
    wehrhafter Rechtsstaat den Menschen Halt geben . Die
    Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass
    Polizei und Justiz sie effektiv schützen und dass Polizei
    und Justiz ordentlich ausgestattet sind . Für uns ist wich-
    tig, dass sich die Menschen sicher fühlen und dass sie
    sicher sind . Voraussetzung dafür ist ein wertegebundener,
    grundrechtsgebundener Rechtsstaat, der die Menschen
    schützt und der den Kampf gegen Extremismus jeglicher
    Couleur aufnimmt . Wir dulden weder rechtsextreme Pa-
    rolen und rechtsextremes Vorgehen gegen Flüchtlings-
    heime noch linksextreme Gewalt auf den Straßen, und
    wir bekämpfen auch islamistischen Terror . Wir sind auf

    keinem Auge blind . Das sind Voraussetzungen für den
    Rechtsstaat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Eine Voraussetzung ist auch Vertrauen in die Wirkung
    des Rechts und seiner Institutionen . In diesem Zusam-
    menhang war es richtig, dass sich der Herr Bundesjustiz-
    minister von seinem Lob für eine extremistische Band,
    die Gewalt und Hass gegen Polizeibeamte gefördert hat,
    distanziert hat . Ich hätte mir die gleiche Einsicht auch
    bei unserer Familienministerin Manuela Schwesig ge-
    wünscht, die sich in Unkenntnis der Gewaltenteilung
    und der Unabhängigkeit der Justiz sehr unzutreffend zu
    einem Gerichtsverfahren geäußert hat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben in den letzten Jahren sehr viele gute und
    richtige Gesetze im Bereich der Innen- und Justizpolitik
    auf den Weg gebracht . Es ist eben nicht richtig, dass al-
    lein der richtige Gesetzesvollzug notwendig ist, um un-
    sere Ziele zu erreichen . Dort, wo Lücken bestehen, dort,
    wo unsere Freiheit gefährdet ist, muss der wehrhafte
    Rechtsstaat auch mit klugen und besonnenen Gesetzen
    gegensteuern, und das haben wir gemacht . Ich bin froh,
    dass wir das Gesetz zur Speicherung von Verbindungsda-
    ten auf den Weg gebracht haben .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist ein richtiges Gesetz, das es ermöglicht, dass der
    Rechtsstaat auf Augenhöhe mit Kriminellen und Terro-
    risten agiert . Wir müssen uns ehrlicherweise auch fragen,
    ob wir in manchen Bereichen nicht noch nachjustieren
    müssen, etwa bei den Fristen oder auch bei der Frage der
    entsprechenden Straftaten .

    Ein Thema, das uns sehr stark beschäftigt, ist die Frage
    der Wohnungseinbruchskriminalität . Das ist ein Thema,
    das wir nicht kleinreden dürfen, bei dem wir auch nicht
    von vornherein sagen dürfen, Herr Kollege Fechner,
    dort gebe es keinen gesetzgeberischen Handlungsbe-
    darf . Wenn in eine Wohnung, in ein Haus eingebrochen
    wird, verletzt das die Menschen in ihrer unmittelbaren
    Intimsphäre . Sie sind verunsichert . Sie haben in den ei-
    genen vier Wänden, die ihnen Schutz geben sollten, be-
    sonders Angst und fühlen sich unsicher . Deswegen steht
    ein Wohnungseinbruchsdiebstahl in seiner kriminellen
    Energie einem Raub oder einem Meineid in nichts nach .
    Deswegen bitten wir darum, dass wir gemeinsam den
    Wohnungseinbruchsdiebstahl zum Verbrechen erklären .
    Es darf in diesem Bereich keinen minderschweren Fall
    geben; vielmehr muss der Rechtsstaat deutlich sagen:
    Wer in eine Wohnung einbricht, begeht eine schwere
    Straftat .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist auch wichtig, damit wir den Ermittlungsbehör-
    den die richtigen Instrumente an die Hand geben können:
    einen Zugriff auf Verbindungsdaten auch bei Wohnungs-
    einbruchsdiebstahl . Wir müssen uns ebenfalls überlegen,
    ob wir Telekommunikationsüberwachungsmaßnahmen
    im Falle der Wohnungseinbruchskriminalität einführen,
    um die Menschen effektiv zu schützen, die Aufklärungs-

    Dr. Johannes Fechner






    (A) (C)



    (B) (D)


    quoten zu erhöhen und damit diesem Phänomen endgül-
    tig den Kampf anzusagen .

    Wenn wir über Wohnen sprechen, dann fällt auch ein
    Blick auf die Frage: Wie gehen wir mit Mieten und mit
    der angesprochenen Mietpreisbremse um? Für uns ist
    eines entscheidend – das hat heute niemand angespro-
    chen –: Der Kampf gegen Wohnungsnot in den Großstäd-
    ten wird nicht allein über die Regulierung der Mietpreis-
    höhe zu gewinnen sein, sondern das geht nur über den
    Neubau von Wohnungen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Bezahlbarer Wohnraum! – Caren Lay [DIE LINKE]: Sozialwohnungen!)


    Der Neubau von Wohnungen hat auch stets eine steuer-
    liche Komponente . Sie, liebe Kollegen der SPD, können
    nicht hier eine Verschärfung der Mietpreisbremse einfor-
    dern, aber dann, wenn es darum geht, steuerliche Verbes-
    serungen für den Wohnungsbau herbeizuführen, blockie-
    ren . Das passt nicht zusammen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der SPD: Doch!)


    Für uns ist klar, dass Wohneigentum eine sehr trag-
    fähige Komponente der Altersvorsorge ist . Deswegen
    werden wir auch genau hinsehen, ob die jetzt stärker
    auftretenden Berichte über eine mögliche Altersdiskrimi-
    nierung im Bereich der Kreditvergabe nach der Wohn-
    immobilienkreditrichtlinie zutreffen oder nicht. Wir wer-
    den uns gegen eine Altersdiskriminierung einsetzen, und
    deswegen müssen wir, wenn diese Berichte zutreffen und
    durch Fakten untermauert sind, gesetzgeberisch oder auf
    dem Verordnungswege gegensteuern .

    Sie haben auch angesprochen, Herr Minister Maas,
    dass wir im Bereich der Strafprozessordnung Videoüber-
    tragungen aus dem Gericht in sehr begrenztem Umfang
    zulassen . Wir müssen bei dieser Frage sehr genau hin-
    sehen, dass wir durch diese Maßnahme Richter, Staats-
    anwälte, aber vor allen Dingen auch Zeugen nicht unter
    einen Druck setzen, der einem sachgerechten Strafver-
    fahren nicht dienlich ist . Wir müssen aufpassen, dass das
    Gerichtsverfahren nicht zu einer Show wird . Deswegen
    werden wir in diesem Bereich sehr zurückhaltend agie-
    ren .

    Wir brauchen, wenn es um die Frage geht: „Wie geht
    es bei Gericht zu?“, ein klares, deutliches Signal für die
    weltanschauliche Neutralität der Justiz . Deswegen stellt
    sich die Frage, ob wir nicht im Gerichtsverfassungsge-
    setz ganz klar regeln, dass Zeugen vor Gericht ihr Ge-
    sicht zeigen müssen und sich nicht verhüllen dürfen und
    dass auch Richterinnen und Staatsanwältinnen als Zei-
    chen der weltanschaulichen Neutralität vor Gericht kein
    Kopftuch tragen dürfen . Auch das wird im Gerichtsver-
    fassungsgesetz zu regeln sein .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Johannes Fechner [SPD]: Das ist heute schon so! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das macht der Vorsitzende heute schon! Waren Sie schon mal in einem Gerichtssaal? – Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Was ist mit dem Kreuz?)


    Meine Damen und Herren, wir leben in einer freiheit-
    lichen, offenen Gesellschaft. Wir leben in einem Rechts-
    staat, der die Voraussetzungen für eine wehrhafte De-
    mokratie liefert . Deswegen müssen wir diese Werte klar
    und deutlich verteidigen . Das bedeutet auch, dass wir die
    Toleranz nicht so weit ausdehnen dürfen, dass letzten
    Endes die Intoleranten gewinnen . Toleranz bedeutet für
    uns auch immer Toleranz für unsere Werte, für Freiheit,
    für Rechtsstaatlichkeit und für Demokratie . Das ist die
    Richtschnur unserer Rechtspolitik . Daran werden wir uns
    messen lassen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Als Nächstes hat die Kollegin Elvira

Drobinski-Weiß für die SPD-Fraktion das Wort .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Heute diskutieren wir über das letzte Haushaltsjahr der
    18 . Legislaturperiode . Das ist für uns besonders wichtig;
    denn am Ende der Legislatur steht die Frage: Was haben
    wir mit der Einbindung der Verbraucherpolitik in den
    Aufgabenbereich des früheren Bundesjustizministeriums
    erreicht? Waren die ergriffenen Maßnahmen richtig? Vor
    allem: Sind die geschaffenen Strukturen schlagkräftig?

    Das Ziel – ich zitiere: „ein verbraucherfreundlicher,
    transparenter Markt, auf dem sichere und gute Produkte
    unter fairen und nachhaltigen Bedingungen hergestellt
    und angeboten werden“ – war klar so im Koalitionsver-
    trag vorgegeben .

    Zugegeben, für den Einzelnen ist es oft schwierig, den
    Überblick über verabschiedete Gesetze und auch über
    neu geschaffene bzw. veränderte Strukturen zu behal-
    ten . Daher begrüße ich, dass die Bundesregierung auch
    in diesem Jahr einen Verbraucherpolitischen Bericht
    veröffentlicht hat – ein gutes Zeugnis für unsere Arbeit,
    wie ich im Gegensatz zur Kollegin Lay finde. Für alle
    Interessierten ist dies nun übersichtlich nachzulesen, bei-
    spielsweise die Einsetzung des Sachverständigenrates für
    Verbraucherfragen . Die Einbeziehung der Kompetenz
    von Sachverständigen aus Wissenschaft und Praxis ist
    ein wichtiger Baustein, um Verbraucherpolitik stärker an
    den Bedürfnissen der Verbraucher und ihren Lebenswel-
    ten ausrichten zu können .

    Der erfolgreiche Aufbau des Finanzmarktwächters
    und des Marktwächters Digitale Welt ist bereits einem
    größeren Teil der Bevölkerung bekannt . Die Marktwäch-
    ter – so wissen Sie – sollen ja der Politik aussagekräftige
    Erkenntnisse zur tatsächlichen Lage der Konsumenten
    am Finanzmarkt und im Bereich digitale Welt weiter-
    geben und strukturelle Fehlentwicklungen sowie Miss-
    stände an die zuständigen Behörden melden . Der Kol-
    lege Rohde hat diese Erfolgsgeschichte bereits zitiert,
    sodass ich das nicht mehr ausführlich darlegen muss . Wir
    wollen natürlich angesichts dieses Erfolgsmodells auch

    Dr. Volker Ullrich






    (A) (C)



    (B) (D)


    weitere Marktwächter für andere Bereiche aufbauen und
    verstetigen .

    Nachzulesen ist im Bericht auch, dass die außerge-
    richtliche Streitbeilegung in Verbraucherangelegen-
    heiten im April 2016 in Kraft getreten ist . Verbraucher
    können jetzt im Falle eines Streites ein niederschwelli-
    ges Angebot zur außergerichtlichen Konfliktschlichtung
    nutzen, ohne dass der Rechtsweg beschränkt ist . Soweit
    das Angebot privater Verbraucherschlichtungsstellen
    Lücken aufweist, fördert der Bund auch im Rahmen ei-
    nes Pilotprojektes unter Einbindung der Länder in den
    Jahren 2016 bis 2019 eine privat organisierte allgemeine
    Verbraucherschlichtungsstelle .

    Die fortschreitende Digitalisierung, die wirtschaftlich
    unbestritten viele Vorteile bringt, stellt den Verbraucher-
    schutz bei den Themen Datenschutz und Transparenz
    vor große Herausforderungen . Unternehmen erheben,
    verarbeiten und nutzen in immer größerem Umfang Da-
    ten von Verbrauchern. Viele Betroffene erkennen kaum
    die Rechtsverletzungen, noch sind sie in der Lage, ihre
    Rechte durchzusetzen . Die Erweiterung des Unterlas-
    sungsklagengesetzes, das heißt, dass Verbände künftig
    gegen Datenschutzverstöße klagen können, ist doch ein
    Meilenstein .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Verbraucherpolitik ist, so finde ich, im BMJV an-
    gekommen, und wir haben bereits viel für die Konsumen-
    ten erreicht . Weitere Punkte, die der Minister angespro-
    chen hat, gibt es beispielsweise beim Thema nachhaltiger
    Konsum . Hierfür ist das entsprechende Programm be-
    schlossen worden, und ich begrüße das Engagement des
    Ministers Maas, auch den Gedanken „Gebrauchen, aber
    nicht verbrauchen“ voranzubringen, und wünsche uns
    dazu ein gutes gemeinsames Gelingen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)