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ID1818512000

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Metadaten
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    Vokabeln: 7
    1. Herr: 1
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    3. Ströbele: 1
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    5. Ein: 1
    6. Satz: 1
    7. .: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank . – Das Wort hat jetzt der Kollege Hans-

    Christian Ströbele für Bündnis 90/Die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
    Liebe Zuschauer! Ich wollte eigentlich mit dem Minister
    anfangen, aber es ist so viel über die Abwehr des interna-
    tionalen Terrorismus gesprochen worden, dass ich dafür
    eine oder zwei Minuten opfern will .

    Herr Harbarth hat sich dazu verstiegen, zu sagen: Un-
    sere Aufgabe als Rechtspolitiker ist es, im Kampf gegen
    den internationalen Terrorismus Gesetze zu schaffen.


    (Dr . Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Sehr gut! Sie haben es verstanden!)


    Muss nicht der erste Schritt sein, dass wir angesichts der
    schrecklichen Anschläge in der Sommerpause oder davor
    in Brüssel und Paris wenigstens im Nachhinein erst ein-
    mal versuchen, zu analysieren, woran es lag, dass diese
    schrecklichen Verbrechen nicht verhindert werden konn-
    ten? Fehlte damals ein Gesetz, und werden neue Geset-
    ze – Sie haben vorhin auf Ihre ruhmreiche Gesetzgebung
    hingewiesen – solche Anschläge wie in Paris verhindern?


    (Dr . Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Warum darf ein Gesetz erst durch einen Anschlag kommen?)


    Wenn Sie das gemacht haben, dann werden Sie zu
    dem Ergebnis kommen – denn das sind inzwischen die
    Erkenntnisse aller Sicherheitsbehörden –, dass die An-
    schläge in Paris und Brüssel vor allen Dingen deshalb
    passieren konnten, weil es – in Deutschland ist es ein
    bisschen anders – am Vollzug von bestehenden Geset-
    zen – Terrorismusabwehrgesetzen – und Zusammenar-
    beitsverpflichtungen der Sicherheitsbehörden, und zwar
    nicht der Geheimdienste, sondern vor allen Dingen der
    Polizeien der Länder, gemangelt hat .

    Insofern müssen wir fragen: Was können wir ma-
    chen? Warum ist es heute noch so, dass die Daten über
    Verdächtige oder wegen terroristischer Taten Verurteil-
    te zum Beispiel bei Europol nicht eingespeist werden
    und dass sich noch mehr als die Hälfte der europäischen
    Staaten weigern, die Daten in die bei Europol extra da-
    für geschaffenen Dateien einzugeben? Wäre es nicht viel
    besser, dass man sich um den Vollzug kümmert und eine
    Konferenz aller Minister oder Fachleute einberuft, um zu
    besprechen, wie wir diese ganz konkreten Mängel, die
    erkannt wurden, beseitigen können?


    (Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wäre sachgerecht!)


    Mechthild Heil






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dann wären wir bei der Bekämpfung des internationalen
    Terrorismus einen Schritt weiter .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Dr . Patrick Sensburg [CDU/CSU]: Den Datenaustausch wollen wir schon lange!)


    Noch eine kleine Anmerkung zur doppelten Staats-
    bürgerschaft und der Aberkennung oder Verwirkung der
    Staatsbürgerschaft: Wie kommen Sie eigentlich dazu,
    den 4,2 Millionen Mehrfachstaatlern in Deutschland –
    sie sind in allen Fällen, die ich kenne, in Deutschland
    geboren oder zumindest zur Schule gegangen und aus-
    gebildet worden und damit hier sozialisiert worden – zu
    sagen, wenn sie unter Terrorismusverdacht stehen: „Ihr
    habt eure deutsche Staatsbürgerschaft verwirkt, und ihr
    müsst jetzt in ein anderes Land abgeschoben werden“?

    Wenn jemand zu vertreten hat, dass die Betreffen-
    den so geworden sind, dann ist es die Gesellschaft in
    Deutschland und sind es nicht die Länder, aus denen die
    Vorfahren der Betreffenden stammen oder in denen die
    Betreffenden geboren wurden, bevor sie während der
    Schulzeit nach Deutschland gekommen sind . Für diese
    Menschen sind wir verantwortlich . Wir müssen sehen,
    wie wir uns und andere Länder vor solchen Menschen
    schützen können .

    Ich komme nun zu Ihnen, Herr Maas . Auch ich konze-
    diere Ihnen: Sie sind auf hervorragende Weise medienaf-
    fin und medienpräsent.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Das ist bei Ihnen ja ganz anders, Herr Ströbele!)


    Aber genügt das? Manchmal ist das sogar schädlich . Es
    ist schädlich, wenn Sie etwa in den Medien die Notwen-
    digkeit einer Reform im Bereich der Tötungsdelikte im-
    mer wieder hervorheben, einzelne Vorschläge machen,
    Sachverständigenanhörungen durchführen und Kommis-
    sionen einberufen und wenn dann nichts geschieht .


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Ich sage Ihnen voraus: § 211 Strafgesetzbuch, in dem es
    unter anderem um Mord aus Heimtücke geht und der si-
    cherlich geändert werden müsste, wird so bleiben, auch
    wenn Sie nicht mehr Minister sind . So scheint es jeden-
    falls zu sein .

    Sie und die Kanzlerin haben gesagt: Die Vorschrift
    über Majestätsbeleidigung ist überflüssig; diese werden
    wir abschaffen. Wir werden den Zeitpunkt festlegen, an
    dem die Abschaffung in Kraft tritt. – Tatsächlich kommt
    nichts . Aus Ihrem Haus gibt es einen Referentenentwurf
    dazu, sonst nichts . Still ruht der See! Niemand erinnert
    sich mehr an § 103 Strafgesetzbuch, über den lange Zeit
    diskutiert wurde .

    Ein anderes Beispiel ist das Whistleblower-Schutz-
    gesetz . Sogar die Koalitionsvereinbarung enthält dazu
    eine Passage . Auch Sie selber haben ein solches Gesetz
    gefordert . Warum kommt von Ihnen nichts? Ein weite-
    res Beispiel ist die Landesverratsaffäre. Hier haben Sie
    einige Probleme, die nun wieder aufgetaucht sind . Sie
    haben gesagt: Wir müssen darüber nachdenken, wie wir

    in Zukunft Journalisten vor dem Vorwurf des Landesver-
    rats besser schützen können . Wir müssen möglicherwei-
    se § 93 Strafgesetzbuch – Begriff des Staatsgeheimnis-
    ses – anders formulieren . – Was ist seitdem geschehen?
    Nichts! Ich könnte diese Liste beliebig fortsetzen . Aber
    leider läuft mir die Zeit davon .

    Ich möchte Ihnen meinen letzten Gedanken, den ich
    für sehr wichtig halte, mit auf den Weg geben . Warum
    sagen Sie als Minister, der für die Einhaltung der Verfas-
    sung, des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutsch-
    land, zuständig ist, und als mediengewandter Mann in
    den Medien nichts zu dem, was die Datenschutzbeauf-
    tragte in einem Gutachten über den BND niedergelegt
    hat, das in der Zeitung und auf netzpolitik .org zu lesen
    war?


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist geheim!)


    Dort werden schwerste Gesetzesverletzungen, die über
    Jahre begangen wurden, und Grundrechtsverletzungen,
    die Tausende Menschen betreffen, angeprangert. Das
    Schlimmste ist, dass das weitergeht, obwohl die Daten-
    schutzbeauftragte das festgestellt und den zuständigen
    Behörden mitgeteilt hat .



Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege Ströbele .


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ein Satz .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Das ist aber der letzte Satz .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sagen Sie der Öffentlichkeit, was Sie davon halten
    und welche Konsequenzen dringend erforderlich sind .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)