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ID1818511300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dennis Rohde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! In den letzten Haushaltsverhandlungen
    mussten wir viel und intensiv über das Deutsche Patent-
    und Markenamt sprechen . Dazu ist heute noch nichts ge-
    sagt worden, und ich finde es gut, dass wir nicht mehr
    darüber reden müssen . Wir haben viel getan . Wir haben
    eine hohe Zahl zusätzlicher Patentprüfer eingestellt .
    Wenn wir uns den Haushalt heute genauer ansehen, dann
    sehen wir, dass die Anzahl der Anträge weiterhin steigt .
    Deutschland bleibt das Land der Innovationen . Auch die
    Einnahmen steigen . Dies stelle ich an den Beginn meiner
    Haushaltsrede, weil die Einnahmen, die wir im DPMA
    erzielen, dafür sorgen, dass die Deckungsquote im Justiz-
    haushalt mittlerweile bei 74 Prozent liegt, und uns Spiel-
    räume für andere Dinge schaffen.

    Ich bin froh, dass sich – der Justizminister hat es ge-
    rade gesagt – das Finanzministerium und das Justizmi-
    nisterium bereits im Vorfeld auf eine Stärkung der Gene-
    ralbundesanwaltschaft verständigen konnten . Wir reden
    viel über innere Sicherheit, aber oft unter der Maßgabe
    der Polizei . Wie Heiko Maas gerade gesagt hat: Am Ende
    geht es auch um die Justiz . Es reicht nicht aus, nur über
    die Polizei zu sprechen . Wir müssen auch die Justiz stär-
    ken, damit die Sprache des Rechtsstaates deutlich wird:
    Wer sich nicht an Recht und Gesetz hält, der muss zwei-
    fellos wissen, dass er verfolgt und am Ende für seine
    Straftat haftbar gemacht wird . Dafür setzen wir uns auch
    in diesen Haushaltsverhandlungen ein .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dass Strafverfolgung auch fehllaufen kann, haben
    wir hier heute schon thematisiert . Ich bin froh, dass der
    Minister noch einmal angekündigt hat, dass wir eine
    Regelung für diejenigen finden müssen, die nach § 175
    StGB verurteilt wurden. Ich finde, das ist ein Beispiel
    für einen strafrechtlichen Unrechtstatbestand, den wir im
    Gesetz hatten . Eine Strafe für einvernehmliche gleichge-
    schlechtliche sexuelle Handlungen – die Urteile gelten
    bis heute – ist für einen Rechtsstaat völlig inakzeptabel .
    Ich bin froh, dass wir das Thema angehen und dass wir
    diese Menschen endlich rehabilitieren . Dies geschieht ei-
    gentlich viel zu spät . Wir sind gerne bereit, das auch in
    den Haushaltsverhandlungen zu flankieren.

    Wenn wir schon bei dem Thema sind, vielleicht noch
    einen Satz, der auch dazu gehört: Wir als SPD würden
    uns wünschen, dass die große Mehrheit, die es, glaube
    ich, über alle Fraktionen hier im Hause dazu gibt, endlich
    genutzt wird, um Schluss zu machen mit der Diskrimi-
    nierung von sich liebenden Menschen und sich für die
    Ehe zu öffnen. Das müssen wir endlich angehen. Ich fin-
    de, es ist nicht mehr ertragbar, dass wir hier immer noch
    keine Regelung gefunden haben .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Machen Sie doch mal eine Anhörung! Wir haben unseren Gesetzentwurf doch schon seit hundert Jahren!)


    Renate Künast






    (A) (C)



    (B) (D)


    Wir haben beim Verbraucherschutz einen Paradig-
    menwechsel eingeleitet: von einer reagierenden hin zu
    einer agierenden Verbraucherpolitik, die die Probleme
    im Vorfeld erkennt, bevor sie skandalisiert werden . Um
    dieses Thema anzugehen, haben wir die Marktwächter
    auf den Weg gebracht; sie sind heute schon angesprochen
    worden. Ich finde, die Zwischenbilanz der Marktwäch-
    ter kann sich sehen lassen . Seit März 2015 gab es 6 800
    auffällige Verbraucherbeschwerden. Es wurden in zwölf
    Fällen rechtliche Schritte eingeleitet, es wurden sechs
    Verbraucherwarnungen ausgesprochen, und es wurden
    siebenmal umfassende Untersuchungen, zum Beispiel
    bei Graumarktprodukten im Lebensversicherungsbereich
    oder bei Vergleichsportalen, auf den Weg gebracht . Die
    Marktwächter führen dazu, dass Verbraucher früher und
    umfassender informiert werden . Die Marktwächter sind
    heute schon eine Erfolgsgeschichte . Ich würde mir wün-
    schen, dass wir sie auf weitere Bereiche ausdehnen .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ein Thema, das die Verbraucherpolitik, aber gleich-
    zeitig auch die Sozialpolitik betrifft, ist schon mehrfach
    angesprochen worden, und zwar das Mietrecht . Ich bin
    immer noch der festen Überzeugung: Gute mietrechtli-
    che Regelungen sind auch Sozialpolitik . Im Kern geht
    es doch um die Frage: Können Menschen in ihrer Hei-
    mat wohnen bleiben, oder werden Städte, die heute für
    alle offen sind, nur noch zu einem Ort für Wohlsituierte,
    während die arbeitende Mitte der Gesellschaft außen vor
    bleibt? Wenn wir heute feststellen müssen – wir haben ja
    schon direkt vor der Sommerpause darüber gesprochen –,
    dass die Gesetze, die wir auf den Weg gebracht haben,
    um Mieterinnen und Mieter zu schützen, nicht so greifen,
    wie wir es uns wünschen würden, dann – das möchte ich
    hier noch einmal für die SPD-Fraktion deutlich machen –
    müssen wir die Gesetze nachschärfen; denn es geht um
    mehr als nur um das Mietrecht . Es geht um eine soziale
    Kernfrage . Wir müssen uns diesen Fragen stellen, liebe
    Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall bei der SPD)


    Der Einzelplan 07 hat eine enorme Tragweite . Wir re-
    den über das Patentwesen, über die Sicherheitslage, über
    die Herausforderungen für die Justiz, über die Freiheit
    der sexuellen Selbstbestimmung, über Marktwächter,
    über das Mietrecht und damit letztlich auch über Sozi-
    alpolitik . Das ist eine Riesenspannbreite . Vor uns liegen
    spannende Verhandlungen . Ich möchte für die SPD an-
    kündigen: Wir werden versuchen, in den gerade von mir
    skizzierten Themenbereichen die bestmöglichen Ergeb-
    nisse für die Menschen in unserem Land zu erzielen .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Caren Lay für die Fraktion

Die Linke .


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Verbraucherschutz war noch nie eine Herzens-
    angelegenheit dieser Koalition . Deswegen ist Ihnen der
    Verbraucherschutz leider auch nicht viel wert . Schauen
    wir in den Haushalt: In diesem Jahr setzen Sie noch eins
    drauf . Im letzten Jahr gab es immerhin noch 46 Millio-
    nen Euro . Dieses Jahr sind es gerade einmal 37 Millionen
    Euro, die diese Bundesregierung für den Verbraucher-
    schutz ausgeben will . Das ist gerade einmal ein Siebtel
    der Summe, die der Wirtschaftsminister auf Kosten der
    Verbraucherinnen und Verbraucher einstreicht; denn das
    Geld für die Kartellstrafen, das Unternehmen zahlen
    müssen, wenn sie auf Kosten der Verbraucherinnen und
    Verbraucher illegale Preisabsprachen getroffen haben,
    bekommen die Verbraucherinnen und Verbraucher kei-
    neswegs zurück . Nein, es versackt im Haushalt des Wirt-
    schaftsministers . Wir sagen: Wenn dieses Geld in den
    Verbraucherhaushalt fließen würde und es somit wenigs-
    tens indirekt den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu-
    gutekäme, dann wäre das ein erster Schritt .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Noch schlimmer ist, dass sich die finanzielle Gering-
    schätzung des Verbraucherschutzes auch in Ihrer Politik
    niederschlägt, auch da, wo es nichts kosten würde . Zu
    Abzocke durch Telefonwerbung kommt es weiterhin .
    Unseriöse Inkassodienste dürfen weiter überzogene Ge-
    bühren einstreichen . Auch von einer Verbesserung der
    Klagerechte, die Ihr Ministerium nach dem Betrug von
    Tausenden Autofahrern durch VW angekündigt hat, fehlt
    jede Spur . Die geprellten Verbraucher in den USA erhal-
    ten Schadensersatz; in Deutschland stehen sie weiterhin
    im Regen . Sie fühlen sich als Kunden zweiter Klasse .
    Das ist wirklich nicht hinnehmbar .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese Koalition macht nicht nur keine gute Verbraucher-
    politik; sie macht gar keine Verbraucherpolitik . Das kön-
    nen wir nicht akzeptieren .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dinge vollmundig ankündigen, die nachher nicht
    kommen, das kennen wir auch von Ihrer Politik für Mie-
    terinnen und Mieter . Das ist besonders dramatisch; denn
    die Mietenexplosion treibt nicht nur die armen Menschen
    aus den Innenstädten, sondern führt inzwischen auch zur
    Verarmung der städtischen Mittelschichten . Die Miet-
    preisbremse wirkt leider nicht so, wie sie soll . Das zeigen
    alle Studien; Sie selbst haben eine davon zitiert . Selbst
    hier in Berlin, dort, wo die Mietpreisbremse eingeführt
    wurde, gibt es Mietsteigerungen von 17 Prozent in nur
    einem einzigen Jahr .

    Ich weiß, dass viele der Fehler in diesem vermurksten
    Gesetz von der CDU durchgesetzt wurden . Wirklich dra-
    matisch finde ich aber, dass nicht nur ich, sondern auch
    alle anderen Rednerinnen und Redner der Opposition hier
    vor eineinhalb Jahren im Vorfeld der Beschlussfassung
    gesagt haben, dass dieses Gesetz so nicht funktionieren
    wird, und Sie all unseren Argumenten mit einer unglaub-
    lichen Arroganz begegnet sind . Sie haben mir persönlich
    und Frau Künast vorgeworfen, wir wären frustriert und

    Dennis Rohde






    (A) (C)



    (B) (D)


    hätten selber kein besseres Gesetz gemacht . Falsch, Herr
    Maas! Das, was wir als Linke damals kritisiert haben,
    ist leider eingetreten . Hätten Sie damals nicht alle unse-
    re Warnungen in den Wind geschlagen, dann würden die
    Mieterinnen und Mieter Ihnen das heute danken .


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben damals gesagt – Zitat –, das wirklich
    schrägste Argument sei, dass die Mietpreisbremse um-
    gangen werden wird . Man muss nur einmal die Süddeut-
    sche Zeitung vom letzten Wochenende aufschlagen . Eine
    Überschrift lautete: „Vermieter umgehen Preisbremse
    mit möblierten Wohnungen“ . Das ist übrigens nur eine
    von vielen Ideen, die die Vermieter entwickelt haben, um
    die Mietpreisbremse zu umgehen . In diesem Fall stellen
    sie einfach ein paar Möbel in die Wohnung .

    Die SPD-Fraktion hat jetzt gefordert, die Mietpreis-
    bremse nachzubessern . Sie haben sich vorhin und auch
    in der Presse offen dafür gezeigt, Ihr eigenes vermurkstes
    Gesetz nachzubessern . Das alles geschah zufällig zwei
    Wochen vor den Wahlen in Berlin . Glauben Sie eigent-
    lich ernsthaft, dass das den Bürgerinnen und Bürgern
    nicht auffällt?


    (Dennis Rohde [SPD]: Wir haben schon vor der Sommerpause darüber diskutiert! Sie haben selber gesprochen!)


    Das gilt genauso für die Bundesratsinitiative aus Berlin .
    Das ist ja schön und gut, aber im Bundesrat wurde sie in
    die Ausschüsse verwiesen; böse Geister sagen: Sie wurde
    versenkt . Hauptsache, es hat in allen Zeitungen gestan-
    den!

    Ich sehe, ehrlich gesagt, auch keinerlei Anzeichen da-
    für, dass Ihr Koalitionspartner, die CDU/CSU, bereit ist,
    Ihnen hier irgendwo entgegenzukommen . Ich habe heute
    hier noch nichts von „Mietern“ gehört; es wurde nur über
    so weltbewegende Sachen wie das Burkaverbot disku-
    tiert . Das ist doch gerade das Kernproblem: Die CDU/
    CSU macht keine Politik für Mieterinnen und Mieter,
    sondern Politik für Kapitalanleger . Das muss sich end-
    lich ändern .


    (Beifall bei der LINKEN – Dr . Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Wir machen nachhaltige Politik für Mieter und nicht um des kurzfristigen Erfolges willen!)


    Es soll nun auch mehr Auskunftsrechte für Mieter ge-
    ben . Das alles ist schön und gut, einmal abgesehen da-
    von, dass Sie bei Ihrer ersten Rede darüber vor andert-
    halb Jahren gesagt haben, die Auskunftsrechte würden
    ausreichen . Ich habe das extra noch einmal nachgelesen .
    Auch damit wälzt man die Verantwortung am Ende auf
    die Mieterinnen und Mieter ab . Ich sage ganz klar: Wenn
    diese sogenannte Mietpreisbremse wirken soll, dann
    müssen Sie die Löcher stopfen, dann müssen Sie endlich
    all die Ausnahmen abschaffen. Nur dann kann die Miet-
    preisbremse wirken .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch die Verbesserung der Mieterrechte künden Sie,
    ehrlich gesagt, seit November letzten Jahres an . Vorhin

    haben Sie das schon wieder getan . Seitdem rennt die
    CDU/CSU aber Sturm dagegen . Zur Strafe blockiert die
    SPD ein Gesetz aus dem Hause Schäuble, ein zugege-
    benermaßen sinnloses Gesetz, mit dem der Neubau von
    Mietwohnungen steuerlich beschenkt werden sollte .
    Kein Mensch weiß, ob auch nur eines dieser Gesetze je-
    mals das Licht der Welt erblicken wird . Ich fürchte: lei-
    der nein .

    Meine Damen und Herren, die Leidtragenden dieses
    Koalitionsknatsches sind die Mieterinnen und Mieter .
    Die Spekulanten können weiter ungestört die Lücken
    im Mietrecht nutzen . Sie modernisieren am Ende näm-
    lich nicht die Wohnungen, sondern sanieren ihre eigenen
    Konten. Ich finde das völlig unakzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN)