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ID1818509400

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    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Ich spreche jetzt wieder zum Haushalt, Einzelplan 06 .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der Haushalt des Bundesinnenministeriums und sei-
    ner Behörden ist im Verhältnis zum Gesamthaushalt ein
    kleiner Etat . Trotz einer Steigerung um knapp 7 Pro-
    zent auf jetzt 8,34 Milliarden Euro hat er einen Anteil

    von 2,5 Prozent an den geplanten Gesamtausgaben für
    2017 . Der Bereich innere Sicherheit erhält hiervon rund
    4,3 Milliarden Euro . In diesen Bereich fällt auch der Zi-
    vil- und Katastrophenschutz .

    Ende vergangenen Monats hat der Bundesinnenminis-
    ter die vom Bundeskabinett verabschiedete Konzeption
    Zivile Verteidigung vorgestellt . Diese Neukonzeption
    des Bevölkerungsschutzes und der Katastrophenhilfe ist
    längst überfällig; denn das alte Konzept ist von 1995 .


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Genau!)


    Die Fortentwicklung und die Anpassung an neue Ge-
    gebenheiten waren dringend geboten . Nach dem Kon-
    zept soll die Notvorsorge verbessert, das Risiko mögli-
    cher Gefahren minimiert, der Bevölkerungsschutz im
    Bedarfsfall optimiert werden . Wir müssen angemessen
    auf Naturkatastrophen, wie sie auch in diesem Sommer
    den Süden Deutschlands heimgesucht haben, aber auch
    auf Terrorangriffe reagieren können. Mit dem Konzept
    Zivile Verteidigung wird auf den Klimawandel, auf die
    veränderte weltweite Sicherheitslage, auf die Verände-
    rungen in der Gesellschaft reagiert . Zudem hat es die zu-
    nehmende Abhängigkeit der Gesellschaft von kritischen
    Infrastrukturen wie zum Beispiel der Stromversorgung
    erforderlich gemacht, das Konzept fortzuentwickeln .

    Ich halte dieses Konzept für ausgewogen, für um-
    fassend . Es befasst sich unter anderem mit der Auf-
    rechterhaltung der Staats- und Regierungsfunktionen
    im Spannungs- und Verteidigungsfall und geht über die
    Trinkwassernotversorgung und den Massenanfall von
    Verletzten bis hin zu Brandschutz und Evakuierung . Die
    darin enthaltenen Maßnahmen werden nun durch weitere
    Rahmenkonzepte konkretisiert werden müssen und wer-
    den sich dann erst in zukünftigen Haushalten niederschla-
    gen . Unverzichtbar – das ist heute schon klar – ist eine
    gute Vernetzung der Bundesbehörden, der Feuerwehren,
    der großen Hilfsorganisationen aus Bund und Ländern .

    Dieses Konzept ist richtig, und es ist wichtig . Die
    Kommunikation darüber ist allerdings völlig misslungen .
    Sie hat zu Schlagzeilen wie „Aktion Eichhörnchen“ oder
    „Bund trifft Vorsorge für Krieg im Land“ geführt. Eine
    sachliche Diskussion ist das nicht .

    Allerdings – das muss man sagen, bevor es Forde-
    rungen nach Selbstschutz der Bevölkerung gibt – wäre
    es glaubhafter, wenn der Bundesinnenminister und der
    Finanzminister den für den Zivilschutz zuständigen
    Behörden die notwendige personelle und materielle
    Ausstattung zukommen ließen . Das Bundesamt für Be-
    völkerungsschutz und Katastrophenhilfe ist seit Jahren
    unterfinanziert. Es bekommt zwar zusätzliche Aufgaben,
    soll aber laut Regierungsentwurf 4,5 Millionen Euro
    weniger als im Vorjahr bekommen . Gleiches gilt für die
    Bundesanstalt Technisches Hilfswerk . Auch bei ihr sol-
    len die Mittel gekürzt werden . An diesem Punkt werden
    wir in den Haushaltsberatungen wie in den vergangenen
    Jahren über Verbesserungen verhandeln .

    Den Sommer über haben sich in den Ländern die In-
    nenminister und -senatoren von CDU und CSU mit For-
    derungen nach Gesetzesverschärfungen und Verboten
    überboten . Darüber haben wir hier schon gesprochen .

    Armin Schuster (Weil am Rhein)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Herr Schuster, die Wirkung eines Verbotes, das nicht
    umgesetzt werden kann, ist doch das Problem, vor dem
    wir hier stehen . Deswegen hat der Bundesinnenminister
    dazu den Kompromissvorschlag gemacht, in bestimmten
    Bereichen die Burka zu verbieten . Wenn man solch eine
    Diskussion anzettelt, muss man auch eine Lösung bieten .
    Wenn man diese Lösung nicht bietet, dann schürt man
    eben weiterhin Ängste und Verunsicherungen in der Be-
    völkerung . Die Quittung für diese Diskussion haben Sie
    in Mecklenburg-Vorpommern bekommen .


    (Beifall bei der SPD)


    Die Forderung nach dem Einsatz der Bundeswehr im
    Inneren ist auch wieder gestellt worden . Ich will das jetzt
    für mich und meine Fraktion noch einmal klarstellen:
    Wir wollen keine Ausweitung des Einsatzes der Bun-
    deswehr im Inneren oder gar die Wiedereinführung der
    Wehrpflicht. Für die innere Sicherheit sind die Polizeien
    zuständig, die Bundeswehr ist für die äußere Sicherheit
    zuständig . Dieses System hat sich bewährt . Die Bundes-
    wehr kann in besonders schweren Unglücksfällen – dazu
    gehören auch terroristische Großlagen – im Rahmen
    der Amtshilfe eingesetzt werden . Dazu bedarf es keiner
    Grundgesetzänderung . Die geltende Rechtslage ist völlig
    ausreichend .

    Die Bevölkerung ist zweifellos für Fragen der öffentli-
    chen Sicherheit sensibilisiert . Täglich neue Forderungen
    und Aktionismus aber fördern weder das Zusammenle-
    ben noch die Integration . Sie wirken Ängsten auch nicht
    entgegen . Im Gegenteil: Solche Vorschläge schüren
    Vorurteile und Ängste . Und sie spielen rechtsextremen,
    rechtspopulistischen und fremdenfeindlichen Parteien in
    die Hände .

    Informieren, aufklären und Politik erklären – das ist
    das Gebot der Stunde . Dabei hilft es ganz bestimmt nicht,
    die Mittel für die Bundeszentrale für politische Bildung
    zu kürzen . Das Gegenteil ist notwendig .


    (Beifall bei der SPD)


    Der Haushaltsentwurf zum Einzelplan 06 stellt sich
    den Herausforderungen . Dort, wo er Schwachstellen
    hat – im Bereich der Vorsorge und der Prävention – wol-
    len und werden wir in den anstehenden Beratungen Ver-
    besserungen erreichen .

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dr . Reinhard Brandl für die

CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Reinhard Brandl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Der Entwurf des Haushalts für den Bundesinnenminis-
    ter umfasst 8,34 Milliarden Euro . 2014 haben wir mit

    5,89 Milliarden Euro begonnen . Meine Damen und Her-
    ren, das ist eine Steigerung um 41 Prozent .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Bernhard Kaster [CDU/CSU]: Ein klares Signal!)


    Dazu kommen – bereits beschlossen – in dieser Legisla-
    turperiode 4 600 neue Stellen bei den Sicherheitsbehör-
    den . Und wir werden in den kommenden Wochen mit der
    SPD darüber reden, diese Zahl substanziell zu erhöhen .

    Bundesminister Schäuble hat heute in der Debatte eine
    weitere Zahl ins Spiel gebracht: Es soll in den nächsten
    Jahren 4 500 zusätzliche Stellen für die Sicherheitsbe-
    hörden geben . Das ist eine gute Grundlage, auf der wir
    beraten werden .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, innere und äußere Sicher-
    heit sind ein Herzensanliegen der CDU/CSU – genau-
    so wie solide Haushalte . Wir haben beides zusammen-
    gebracht und zum vierten Mal einen Haushalt ohne
    neue Schulden und ohne Steuererhöhungen aufgestellt .
    Gleichzeitig haben wir massiv bei den Behörden, die für
    die innere Sicherheit zuständig sind, investiert . Das ist
    die Handschrift der Union, insbesondere auch die von
    Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière . Herzlichen
    Dank für deren Arbeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer die Debatte heute verfolgt hat, hat gemerkt, dass
    plötzlich alle für mehr Polizisten sind . Es freut mich,
    dass wir hier keine Überzeugungsarbeit mehr leisten
    müssen . Meine Damen und Herren, wenn Sie aber mehr
    für innere Sicherheit tun wollen, dann reicht es nicht, nur
    mehr Polizisten zu fordern . Dazu gehört dann zum Bei-
    spiel auch, unseren Sicherheitskräften Rückendeckung
    bei ihrer Arbeit zu geben . Zu den Sicherheitskräften ge-
    hören Polizisten und Soldaten . Dazu gehören aber auch
    die Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes und des
    Bundesamtes für Verfassungsschutz .

    Ich habe die Debatten hier und auch die Diskussionen
    im NSA-Untersuchungsausschuss verfolgt . Insofern ma-
    che ich mir an der Stelle echte Sorgen . Glauben Sie denn,
    dass ein junger Mitarbeiter des BND, der in Bad Aibling
    arbeitet und zum ersten Mal bei seinen Schwiegereltern
    zum Kaffee eingeladen ist, gerne und stolz davon erzählt,
    wo er arbeitet?


    (Zuruf von der SPD: Das weiß noch nicht mal seine Frau!)


    Ich glaube, selbst dann, wenn er es dürfte, würde er das
    zurzeit nicht tun . Dabei ist seine Arbeit angesichts der
    Welt- und Sicherheitslage für unser Land so wichtig wie
    nie zuvor .

    Meine Damen und Herren, er braucht klare Regeln für
    seine Arbeit .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allerdings!)


    Dafür sorgen wir . Aber er braucht auch die Rückende-
    ckung der Politik . Wir als CDU/CSU stehen hinter unse-
    ren Sicherheitskräften . Wir stehen hinter unseren Polizis-

    Gabriele Fograscher






    (A) (C)



    (B) (D)


    ten . Wir stehen hinter unseren Soldaten, und wir stehen
    auch hinter den Mitarbeitern unserer Nachrichtendienste
    und danken ihnen für ihre Arbeit .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer mehr für die Sicherheit in unserem Land tun
    möchte, muss auch den Sicherheitsbehörden die Befug-
    nisse geben, um ihre Aufgaben tatsächlich zu bewältigen .
    Nehmen wir das Beispiel Wohnungseinbrüche . Ich habe
    erst gestern mit einer jungen Frau gesprochen, die mir
    berichtet hat, dass sie vor 20 Jahren als Kind in ihrem
    Haus einen Einbrecher ertappt hat . Es ist nichts passiert .
    Er war sofort weg, und es ist auch nichts gestohlen wor-
    den . Dennoch fühlt sie sich bis heute unwohl, wenn sie
    dort alleine übernachten muss .

    Alle von uns kennen diese Geschichten . Aber dem
    steht eine Aufklärungsquote von 15 Prozent gegenüber .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch nicht mal!)


    Das ist doch nicht hinnehmbar . Wenn die Polizei sagt,
    sie brauche zum Beispiel mehr Möglichkeiten, auf die
    Kommunikationsdaten der Einbrecher zuzugreifen, um
    internationale Banden, die dahinterstehen, aufzudecken,
    dann müssen wir das doch ermöglichen, meine Damen
    und Herren .

    Die Innenminister der Union haben gemeinsam mit
    dem Bundesinnenminister im Sommer eine Reihe von
    Vorschlägen dazu gemacht . Ich kann nur jeden bitten, der
    es mit der inneren Sicherheit ernst meint, diese Vorschlä-
    ge in den kommenden Wochen zu berücksichtigen . Denn
    es wäre ein Armutszeugnis für diese Koalition, wenn wir
    uns nur darauf verständigen könnten, dass wir plötzlich
    verstärkt einbruchssichere Fenster fördern . Auch das ist
    wichtig, aber das ist nicht mein Verständnis von innerer
    Sicherheit, und ich glaube, es ist auch nicht das Verständ-
    nis der Mehrzahl der Bevölkerung davon .

    Die Statistiken über die Wohnungseinbrüche haben
    auch noch eine andere Aussage, nämlich dass es einen
    Unterschied macht, wo man wohnt . In Nordrhein-West-
    falen ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Einbruchs-
    diebstahls zu werden, sechsmal höher als in Bayern . Das
    liegt aber nicht daran, dass es in Bayern weniger zu holen
    gibt . Die Antwort kann auch nicht sein, dass wir jedem,
    der Angst vor Einbrechern hat, plötzlich empfehlen, nach
    Bayern zu ziehen . Auch in Bayern ist die Zahl der Ein-
    brüche noch zu hoch . Deswegen braucht die Polizei in
    ganz Deutschland die Möglichkeit, effektiv gegen Woh-
    nungseinbrüche vorzugehen .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen im In-
    nenbereich haben wir in dieser Legislaturperiode be-
    reits einiges erreicht . Ich denke an die Verschärfung des
    Asylrechts, die Erleichterung von Abschiebungen und
    die klare Unterscheidung zwischen Flüchtlingen aus si-
    cheren Herkunftsländern und Flüchtlingen aus Bürger-
    kriegsgebieten . Ich könnte jetzt die ganzen Asylpakete
    und alle Maßnahmen aufzählen .

    Für viele Probleme haben wir eine Antwort gefunden .
    Aber das Kernproblem in Deutschland ist und bleibt:

    Es muss immer zuerst etwas passieren, bevor gehandelt
    wird, meine Damen und Herren . Das ist unser Problem .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie regieren seit zehn Jahren!)


    – So bitter es ist, Kollege von Notz: Es muss erst noch
    einmal so etwas wie in Köln passieren, bevor die Grünen
    im Bundesrat bereit sein werden, leichtere Abschiebun-
    gen nach Nordafrika zu ermöglichen .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich nenne ein anderes Beispiel, das in dieser Debat-
    te auch schon eine Rolle gespielt hat: den Einsatz der
    Bundeswehr im Inneren . Ich sage Ihnen voraus: Wenn
    heute ein großangelegter Terrorangriff oder eine Kata-
    strophe passiert und die Bundeswehr helfen kann – sei
    es beim Objektschutz oder bei der sanitätsdienstlichen
    Versorgung von Verletzten –, dann wird es plötzlich in
    diesem Haus einen ganz großen Konsens über einen Ein-
    satz der Bundeswehr geben . Wenn dieser Einsatz dann
    nicht funktioniert, wird das Geschrei – das sage ich Ihnen
    voraus – groß sein, und es wird gefragt werden, warum er
    nicht funktioniert und wer die Verantwortung dafür trägt .
    Wenn man weiß, dass so etwas passieren kann, dann
    muss man sich darauf vorbereiten . Deswegen sind ge-
    meinsame Übungen von Bundeswehr und Polizei unter
    klarer Führung der Polizei natürlich sinnvoll .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagen Sie nur wegen Frau von der Leyen!)


    Wenn Sie einen Unterschied zwischen der Union und
    den anderen Parteien feststellen wollen, dann brauchen
    Sie in diesen Tagen nur Zeitung zu lesen . In Baden-Würt-
    temberg lehnen SPD und Grüne – mit Ausnahme des Mi-
    nisterpräsidenten – gemeinsame Übungen von Polizei
    und Bundeswehr ab .