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ID1818507500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Lischka


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Kein

    Zweifel, wir stehen im Augenblick, wenn wir heute den
    Haushalt des Bundesinnenministeriums debattieren, vor
    großen Herausforderungen . Die Terrorgefahr in Deutsch-
    land beispielsweise ist real . Wer das bisher ignoriert hat,
    wurde vor wenigen Wochen durch die Attentate in Würz-
    burg und in Ansbach eines Besseren belehrt . Man weiß
    aber auch: Terroristen haben in der Vergangenheit immer
    wieder versucht – auch hier in Deutschland –, unsere
    freien Gesellschaften herauszufordern . Sie haben gegen
    unsere Gesellschaften gebombt und geschossen . Aber
    rückblickend können wir auch sagen: Freie Gesellschaf-
    ten haben gelernt, mit diesen Risiken umzugehen, solche
    Krisen zu lösen und sich dabei ihre Freiheit zu bewahren .
    So wird es auch diesmal sein .

    Nein, dieser Staat ist alles andere als machtlos . Er
    wird auch den derzeitigen Bedrohungen mit der nötigen
    Konsequenz, aber auch dem richtigen Augenmaß entge-
    gentreten . Mehr Sicherheit, aber mit Maß und Ziel – das
    ist das Gebot der Stunde . Das bedeutet zunächst einmal:
    mehr Investitionen in die Ermittlungsarbeit, mehr Poli-
    zisten, eine optimale technische Ausstattung unserer Si-
    cherheitsbehörden, eine engere Kooperation der Polizei-
    behörden in Europa und mehr Professionalität und Geld

    im Bereich der präventiven Maßnahmen gegen Radika-
    lisierung .

    Es ist und bleibt eine Binsenweisheit: Mehr und besser
    ausgerüstete Polizisten bedeuten mehr Sicherheit und da-
    mit mehr Schutz unserer Freiheit . Herr Claus, das gilt für
    alle unsere Sicherheitsbehörden . Wenn Sie davon reden,
    dass das Bundesamt für Verfassungsschutz, das derzeit
    einen sehr wichtigen Job in diesem Bereich macht, eine
    „Versagertruppe“ ist, dann halte ich das für unpassend,
    und ich weise das zurück .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Frank Tempel [DIE LINKE]: Damit beschäftigen wir uns schon in zwei Untersuchungsausschüssen!)


    Genügend Polizei auf den Straßen und in den dunk-
    len Weiten des Internets, wo Kriminelle und Terroristen
    ihre Geschäfte machen – dass wir dafür sorgen, dürfen
    die Bürger zu Recht von uns erwarten . Lieber Stephan
    Mayer, du hast, was den Personalaufwuchs angeht, ge-
    sagt: In diesem Bereich sind wir als Union der Taktge-
    ber . – Wenn man sich mal an die Vorgängerregierung
    zurückerinnert, als die Union noch mit der FDP regieren
    musste, fällt einem ein: Da ist genau das Gegenteil pas-
    siert, da ist nämlich Personalabbau bei den Sicherheits-
    behörden betrieben worden .


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Und zwar massiv!)


    Ich sage jetzt mal als SPD-Innenpolitiker: Allein, dass
    wir hier die Weichen jetzt anders gestellt haben, war die-
    se Koalition schon wert .


    (Beifall bei der SPD)


    Meine Damen und Herren, die Bürger dürfen noch
    etwas anderes von uns erwarten, nämlich Besonnenheit
    statt hektischem Aktionismus. Sicherheit schafft man
    nicht mit Scheindebatten . Wer sich, wie in den letzten
    Wochen erlebt, mit Ideen und Vorschlägen im Stun-
    dentakt förmlich überschlägt, der muss aufpassen, dass
    er nicht genau das Gegenteil von dem erreicht, was er
    eigentlich will, nämlich, statt für mehr Sicherheit zu
    sorgen, nur Unsicherheiten zu verstärken . Da wurden
    scheinbare Lösungen für Probleme präsentiert, die mit
    unserer Sicherheit wenig oder – sagen wir besser – über-
    haupt nichts zu tun hatten; es ist ein paarmal angespro-
    chen worden . Man kann über den Sinn und Unsinn von
    Burkas debattieren; das ist okay. Ich finde, jeder Freund
    einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft muss
    es begrüßen, wenn Frauen hier in Deutschland keine
    Burka tragen; auch das ist selbstverständlich . Aber das
    Problem entsteht, wenn man das Thema in eine Erklä-
    rung aufnimmt, in der es als Teil eines Antiterrorpakets
    betrachtet wird . Da habe ich mir schon die Frage gestellt:
    Hat denn irgendeiner der Attentäter in Paris, in Brüssel,
    in Ansbach oder in Würzburg eine Burka getragen? Nein .
    Was also hat diese Diskussion mit der Verhinderung von
    Terroranschlägen zu tun?


    (Dr . Eva Högl [SPD]: Nichts!)


    Rein gar nichts .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Roland Claus






    (A) (C)



    (B) (D)


    Aber einfache Antworten – diesen Eindruck habe ich
    manchmal in diesem Sommer – haben wirklich Hoch-
    konjunktur in diesen Tagen .

    Lassen Sie uns das tun, wofür wir als Haushaltsgesetz-
    geber gewählt wurden, nämlich unsere Polizeibehörden
    personell und technisch optimal auszustatten, sodass sie
    ihre Arbeit gut machen können . Aber Nebelkerzen soll-
    ten wir in dieser ernsten Situation nicht zünden; denn die
    brauchen wir nicht für unsere innere Sicherheit .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Irene Mihalic für die Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Irene Mihalic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Nazis, die Flüchtlingseinrichtungen und
    hier lebende Menschen angreifen, Islamisten, die mit
    ihren Anschlägen Angst und Schrecken verbreiten – die
    Menschen erwarten selbstverständlich völlig zu Recht,
    dass die Politik sich dieser realen Gefahren annimmt und
    die Risiken auch auf rechtsstaatlichem Wege so gut es
    geht minimiert . Aber statt dieser Erwartung zu entspre-
    chen und das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken,
    betreiben die Bundesregierung und Sie, Herr Innenminis-
    ter de Maizière, eine Politik der Verunsicherung . Das ist
    schlicht verantwortungslos und pure Regierungsverwei-
    gerung, liebe Kolleginnen und Kollegen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Unmittelbar nach den Anschlägen von Würzburg,
    München und Ansbach in diesem Sommer, während die
    Familien und Freunde der Opfer noch getrauert und die
    Sicherheitsbehörden die Ereignisse noch aufgearbeitet
    haben, waren sich die Innenminister der Union nicht zu
    schade, sich in Berliner Erklärungen zu ergehen, um den
    Berliner Wahlkampf mit abstrusen Debatten zum Burka-
    verbot und zur doppelten Staatsbürgerschaft zu befeuern;
    Rucksackverbote, Gesichtserkennung – ich kann das gar
    nicht alles aufzählen . Aber nach elf Jahren CDU-Regie-
    rungsverantwortung im Bund fragen die Menschen völ-
    lig zu Recht: Wo sind denn, abgesehen von der Symbol-
    politik, die Berliner Taten?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind verantwortlich für die Stellenstreichungen bei
    den Sicherheitsbehörden in den letzten zehn Jahren .
    Nun pumpen Sie hektisch und ohne Konzept Geld in
    den Innenhaushalt in der Hoffnung, dass überall etwas
    hängen bleibt. Offen gestanden: Ich weiß gar nicht, wie
    viele Tausend Polizisten Sie aktuell fordern; da scheint
    sich zwischen den Koalitionspartnern ein regelrechter
    Wettbewerb entwickelt zu haben . Neue Stellen bei der
    Bundespolizei und beim BKA unterstützen wir selbstver-
    ständlich – wobei eine Entlastung bei den Aufgaben auch
    ganz gut wäre –,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    aber der Raubbau der letzten zehn Jahre wird nachwir-
    ken . Wer Sicherheitsbehörden jahrelang als Steinbruch
    der Sparpolitik behandelt hat,


    (Dr . Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Sie hatten ja immer große Sympathien für Sicherheitsbehörden! Das wissen wir!)


    kann nicht erwarten, dass die volle Leistungsfähigkeit
    von heute auf morgen wiederhergestellt sein wird .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie versuchen – wie so oft – den Missstand mit schril-
    ler Symbolpolitik zu übertünchen . Die neueste Sau, die
    Sie durchs Dorf jagen – das ist schon mehrfach ange-
    sprochen worden –, ist der Bundeswehreinsatz im Inne-
    ren . Trotz erheblicher verfassungsrechtlicher Bedenken
    wollen Sie nun gemeinsame Übungen von Bundeswehr
    und Polizei zelebrieren – ein Riesentheater mit viel Tam-
    tam für ein unrealistisches Szenario, aber dafür mit bun-
    ten Bildern . Ich kenne keinen einzigen Polizeiexperten,
    der solche Übungen tatsächlich für nötig hält . Ganz im
    Gegenteil: Sie belasten damit die Polizei zusätzlich, die
    sowieso schon am Limit ist, und veranstalten eine Rie-
    senshow einzig mit dem Ziel, die Innenpolitik zu mili-
    tarisieren . Aber das werden wir Ihnen nicht durchgehen
    lassen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr . Stephan Harbarth [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


    – Sie sagen jetzt: „So ein Quatsch!“ Aber warum üben Sie
    stattdessen nicht einmal etwas, was wirklich nötig ist?
    Wie wäre es denn zum Beispiel mit Bund-Länder-über-
    greifenden Polizeieinsätzen bei einem Terroranschlag an
    mehreren Orten zusammen mit Spezialeinheiten, Feuer-
    wehren und Rettungskräften? Davon ist weder etwas zu
    sehen noch etwas zu hören .


    (Dr . Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Deshalb sage ich Ihnen: Es geht Ihnen eben nicht um die
    Sicherheit, sondern nur um die Bilder .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kommen wir auch in diesem Zusammenhang vom
    militärischen zum zivilen Engagement . Auch das ist ein
    Punkt, bei dem ich bei Ihnen keinen Gestaltungswillen
    erkennen kann. Ich finde es ja richtig und wichtig, dass
    nach 20 Jahren ein neues Zivilschutzkonzept vorgelegt
    wird . Auch dazu ist schon viel gesagt worden . Es war
    dringend nötig, das Konzept zu überarbeiten .


    (Barbara Woltmann [CDU/CSU]: Immerhin!)


    Doch darin erklären Sie fast beiläufig das Wegbrechen
    des Ehrenamtes, also der tragenden Säule des Zivilschut-
    zes, Herr Mayer; beim THW ist das ganz besonders gra-
    vierend . Anstatt Konzepte zur Stärkung des Ehrenamtes
    und damit des Zivilschutzes vorzulegen, fordern Sie
    die Menschen lieber auf, sich für den Fall eines Terror-
    anschlags zehn Dosen Ravioli in den Keller zu stellen .
    Auch hier bleibt wieder nur pure Verunsicherung, und

    Burkhard Lischka






    (A) (C)



    (B) (D)


    das ist schlicht verantwortungslos, liebe Kolleginnen und
    Kollegen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Genau wie in der Flüchtlingspolitik haben Sie, anstatt
    sich an die mühsame Detailarbeit der Integration heran-
    zuwagen, Stimmungen geschürt, die pures Gift für die
    Integration sind . Getrieben von der AfD verschärfen
    Sie in diesem Jahr gleich dreimal das Aufenthaltsrecht,
    ohne jeglichen sachlichen Bezug, aber immer mit der
    Botschaft – das möchte ich noch einmal betonen –, dass
    mehr Zuwanderung auch mehr Kriminalität bedeuten
    würde und man deswegen in diesem Zusammenhang
    dringend etwas tun müsse . Dabei hatten Sie mit dem
    BKA-Lagebild „Kriminalität im Kontext von Zuwande-
    rung“ einen wirklich richtig guten Ansatz, um ebendie-
    ser Stimmung effektiv entgegenzuwirken; denn dieses
    Lagebild zeigt deutlich, dass Einwanderung eben nicht
    zu einem Anstieg von Kriminalität führt . Herr Innenmi-
    nister, Sie nannten eben als Stichwort: Argumente und
    Nüchternheit gegen Hass und Gewalt . Doch anstatt sol-
    che Lagebilder zur Versachlichung der Debatte zu nutzen
    und zu veröffentlichen, machen Sie lieber einen Stempel
    „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ drauf
    und sperren sie weg. Veröffentlichen Sie solche Lagebil-
    der endlich, zum Beispiel in regelmäßigen, periodischen
    Sicherheitsberichten . Das wäre einmal ein sinnvoller
    Haushaltstitel . Das würde zu mehr Aufklärung, weniger
    Populismus und damit zu einem stärkeren Sicherheitsge-
    fühl führen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Oder glauben Sie, die Menschen fühlen sich sicherer,
    wenn Sie ihnen sagen, dass Soldaten in unseren Städten
    zu ihrem Schutz nötig sind oder dass sie im Falle eines
    Terroranschlags auf Lebensmittelvorräte angewiesen
    sein werden, weil es leider zu wenig ehrenamtliche Hel-
    fer beim Zivilschutz gibt? Oder glauben Sie, dass das
    Sicherheitsgefühl dadurch gestärkt wird, dass Sie ver-
    schleierte Frauen oder Menschen mit zwei Pässen als
    Sicherheitsrisiko darstellen?


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das ist eine eigenartige Argumentationskette!)


    All das hat mit seriöser Innenpolitik nichts zu tun . Das
    ist entweder wahltaktisches Kalkül oder eine völlig ver-
    nebelte Wahrnehmung Ihrer Rolle . Für die innere Sicher-
    heit in diesem Land ist beides gleichermaßen schlecht .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)