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ID1818505700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Eva Högl . – Nächster Redner:

    Dr . Konstantin von Notz für Bündnis 90/Die Grünen .


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! In dieser Sommerpause war so viel Innenpo-
    litik wie vielleicht noch nie . Es gab den schrecklichen
    Anschlag von Nizza, die in unmittelbar zeitlichem Zu-
    sammenhang stehenden Anschläge von Würzburg und
    Ansbach sowie den Amoklauf von München . Die Opfer
    dieser schrecklichen Straftaten und ihre Angehörigen ha-
    ben unser volles Mitgefühl und unsere volle Solidarität,
    und wir danken den Polizeibeamtinnen und Polizeibeam-
    ten, die mit hoher Professionalität mit diesen schwierigen
    Herausforderungen umgegangen sind .


    (Beifall im ganzen Hause)


    Nach diesen Taten überschlugen sich Innenpolitiker
    der Union – hiervon nehme ich den Minister ausdrück-
    lich aus – mit populistischen Forderungen: Einsatz der
    Bundeswehr im Inneren, massive Verschärfung der Vor-
    ratsdatenspeicherung, pauschaler Ausbau der Geheim-
    dienste und vollautomatisierte Gesichtserkennung aller
    Reisenden . Sie waren sich in diesem Sommer noch nicht
    einmal zu schade, unter Verweis auf die Sicherheit die
    Burka, die doppelte Staatsbürgerschaft und die Bevor-
    ratung von über 80 Millionen Menschen für den Kata-
    strophenfall zu thematisieren . Ob verfassungskonform,

    Dr. Eva Högl






    (A) (C)



    (B) (D)


    umsetzbar, verhältnismäßig oder zielführend, war völlig
    egal, Hauptsache, schön hart rechts . Je abwegiger, je ver-
    fassungskritischer, desto besser, das war Ihre Devise . Die
    Quittung hierfür haben Sie am letzten Sonntag bekom-
    men . Sie haben der AfD das Wasser nicht abgegraben .


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Ihre Kampagne war Wasser auf die Mühlen der Rechts-
    extremisten .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Barbara Woltmann [CDU/CSU]: Sie sind gar nicht mehr drin! – Dr . Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Wo sind denn die Grünen im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern? Eine tolle Bestätigung grüner Politik!)


    Herr Minister, es gibt in Ihrem Haushalt Ansätze, die
    wir ausdrücklich unterstützen . Die zusätzlichen Mittel
    für die Bundespolizei beispielsweise, die zu einer Auf-
    stockung des Personals und hoffentlich auch zu besse-
    rer Ausrüstung führen, begrüßen wir; sie sind überfällig .
    Das waren Versäumnisse in den letzten Jahren, in denen
    Sie auch schon Verantwortung getragen haben . Aber die
    Maßnahmen sind richtig .

    Aber es gab und gibt andere wichtige Baustellen, die
    Sie eben bis heute nicht angehen . Es fehlen weiterhin eu-
    ropaweit gemeinsame Definitionen und rechtliche Stan-
    dards für den zwingend erforderlichen Informationsaus-
    tausch zum Beispiel über Gefährder. Es fehlen effektive
    Maßnahmen zur Unterbindung des Handels mit illegalen
    Waffen außerhalb und innerhalb des Internets. Es fehlt
    weiterhin die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen
    als Konsequenz aus dem NSU-Skandal . Wir brauchen
    endlich effektive und effiziente Strukturen der Sicher-
    heitsbehörden .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    All das gibt es bis heute nicht . Nicht nur das, sinnvolle
    Vorschläge – das sage ich in Richtung der CSU – der
    EU-Ebene – Stichwort „Waffenrichtlinie“ – haben Sie
    sogar proaktiv hintertrieben . Der Druck im Sommer war
    offensichtlich so groß, dass die Kanzlerin extra ihren Ur-
    laub unterbrochen hat, um einen Neun-Punkte-Plan vor-
    zustellen . In diesem Neun-Punkte-Plan gab es aber nicht
    eine neue Idee; alles war aus der Mottenkiste, und das ist
    einfach zu wenig für eine so wichtige Debatte .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr . Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Kontinuierliche Politik!)


    Wo sind eigentlich Ihre Antworten auf das Problem
    des wachsenden militanten Rechtsextremismus? Rassis-
    ten greifen in Deutschland Männer, Frauen und Kinder
    auf offener Straße an, Flüchtlingsheime werden mit Mo-
    lotowcocktails beworfen, Menschen, die Flüchtlingen
    helfen, werden bedroht . Das ist ein dramatisches Problem
    für die innere Sicherheit. Dagegen haben Sie offenbar gar
    keine Konzepte . In dieser Richtung ist bisher überhaupt
    kein Wort gefallen . Das ist ein unhaltbarer Zustand .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Weiterhin fehlt es nicht nur an konkreten Maßnahmen
    und tatsächlichen Konzepten für mehr innere Sicherheit,
    Sie haben die Verunsicherung mit geschürt, beispielswei-
    se durch die Debatte über den Bundeswehreinsatz im In-
    nern . Wir reden hier nicht über den Katastrophenschutz,
    der möglich ist . Dazu gibt es eine gefestigte Rechtspre-
    chung des Bundesverfassungsgerichts . Darum geht es
    nicht . Sie wollen mehr .

    Wollen Sie Schützenpanzer in deutschen Straßen ha-
    ben? Wollen Sie das Kommando Spezialkräfte in der
    Fußgängerzone haben?


    (Zurufe von der CDU/CSU: Nein!)


    – Das ist aber die Diskussion . Das sind die Bilder, die Sie
    mit Ihrer Diskussion erzeugt haben . Jetzt schütteln Sie
    den Kopf und wollen damit nichts zu tun haben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber das ist das Gefühl, das bei den Menschen ent-
    steht: Unsicherheit . Das atmet das Gefühl der Staatskrise .
    Was ist das eigentlich für ein Zeichen an die Polizei und
    an die Streitkräfte, deren Vertreter explizit den Vorschlag
    zum Einsatz der Bundeswehr im Inneren ablehnen? Wir
    weisen diesen geschichtsvergessenen Einsatz, den Sie
    fordern, ganz klar zurück. Die Forderung ist ein Affront,
    ein Misstrauensantrag gegen die Polizei, von der wir sa-
    gen, dass sie den Herausforderungen gerecht wird .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Michaela Noll [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


    Zum Bereich „Flüchtlinge und Integration“: Herr Mi-
    nister – Sie haben es gesagt –, das ist derzeit zweifellos
    die zentrale politische Frage .



Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr von Notz, erlauben Sie eine Zwischenfrage oder

-bemerkung des Kollegen Binninger?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Immer gern .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Clemens Binninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Kollege von Notz, ich habe Ihnen jetzt aufmerk-

    sam zugehört, was Sie über unsere angebliche Debatte
    zum Bundeswehreinsatz gesagt haben . Ich muss schon
    sagen: Die Art und Weise, wie Sie hier vorgetragen ha-
    ben – Schützenpanzer in Fußgängerzonen –, trägt zur
    Verunsicherung der Bevölkerung bei, nichts anderes .


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wären Sie bereit, der Öffentlichkeit zu erklären, dass
    der Einsatz der Bundeswehr zur Abwehr einer außeror-
    dentlichen Terrorlage – sicher kein Alltag – vom Bun-
    desverfassungsgericht für zulässig erklärt wurde? Wir
    befinden uns keinesfalls außerhalb der Verfassung, und

    Dr. Konstantin von Notz






    (A) (C)



    (B) (D)


    niemand von der CDU hat gesagt, wir wollten Schützen-
    panzer .


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Ihr wollt das Grundgesetz ändern!)


    – Das muss man nicht . Schauen Sie in die Urteile des
    Bundesverfassungsgerichts .


    (Gerold Reichenbach [SPD]: Warum wollen Sie das Grundgesetz ändern?)


    Weil Sie danach fragen, was wir damit meinen, will
    ich es Ihnen gerne sagen . Wenn wir eine Terrorlage wie
    in Paris und Brüssel hätten,


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, was passiert da?)


    mit flüchtenden Tätern, und wir innerhalb kürzester Zeit
    für ganz Deutschland einen Objektschutz garantieren
    müssten, dann wäre die Polizei dazu nicht in der Lage,
    weil sie die Täter verfolgen muss . Das sind Situationen,
    die uns veranlassen, zu fragen: Wollen wir in diesem
    Moment die Bevölkerung schutzlos zurücklassen, oder
    wollen wir sagen: „In diesem eng begrenzten Fall und
    nur dann kann der Einsatz der Bundeswehr notwendig
    sein“? Dann ist er im Rahmen der Rechtsprechung des
    Verfassungsgerichtes .


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Nichts gelernt!)


    Das wollen wir; doch Sie tragen zur Verunsicherung bei .


    (Beifall bei der CDU/CSU)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Lieber Herr Clemens Binninger, zunächst einmal:
    Wenn Sie mir zugehört hätten –


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ich habe es versucht!)


    – nein, das haben Sie nicht –, dann hätten Sie gehört, dass
    ich explizit gesagt habe, dass es eine gefestigte Recht-
    sprechung gibt und dass der Einsatz der Bundeswehr bei
    bestimmten Situationen möglich ist .


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: „Terror“ haben Sie nicht gesagt!)


    Sie haben aber eine Debatte geführt, die darauf ab-
    zielt, dass das nicht reicht, und Sie wollen eine Grund-
    gesetzänderung .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das mag Ihnen ja alles megapeinlich sein, Herr
    Binninger – das glaube ich sogar –; deswegen streiten
    Sie das hier ab . Aber damit kommen Sie nicht aus der
    Verantwortung heraus, die Sie zusammen mit Ihren Kol-
    leginnen und Kollegen haben .


    (Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Wer hat es gefordert?)


    Diese Nummer – „Wir brauchen die Streitkräfte im
    Innern, weil die Bedrohung so groß ist, weil die Polizei

    nicht zurechtkommt“ – haben Sie forciert . So bringt man
    die AfD über 20 Prozent . Damit müssen Sie leben .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ich habe es doch gerade erklärt!)


    Noch einen Satz zu der grundsätzlichen Problematik .
    Ich sage Ihnen einmal Folgendes, einfach nur, weil Sie so
    konstruiert haben: In München


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Brüssel und Paris!)


    – Herr Binninger, Sie haben gerade erst eine lange Frage
    gestellt; jetzt seien sie geduldig – hieß es stundenlang,
    es seien noch zwei zusätzliche Täter mit Langwaffen
    unterwegs, obwohl es sich offensichtlich um Polizeibe-
    amte handelte. Das Chaos mit bewaffneten Feldjägern,
    die zusätzlich zu mehreren Tausend Polizisten im Ein-
    satz sind, sollte niemand verantworten . Deswegen sind
    die Standesorganisationen von Bundeswehr und Polizei
    gegen diese Forderung . Sie ist nämlich populistisch und
    unsachlich .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Nun zum Bereich der Flüchtlinge und der Integration .
    Herr Minister, Sie haben es gesagt: Es ist zweifellos eine
    der ganz zentralen politischen Aufgaben . Aber wenn man
    in den Haushalt schaut, fragt man sich: Wo ist eigentlich
    das große, mutige Bildungs- und Integrationsprogramm?
    Es gibt gravierende Differenzen zwischen dem Artiku-
    lieren des Bedürfnisses nach Integration, dem, was man
    alles von Flüchtlingen erwartet, und dem, was Sie dann
    eben in den Haushalt schreiben . Das ist zu dünn .

    Sie hatten zugesagt, die Asylverfahren zu verkürzen .
    Tatsächlich dauern sie immer länger . Deswegen sage ich
    Ihnen: Ich persönlich gehöre zu denen, die glauben, dass
    das, was die Kanzlerin gesagt hat, in Erfüllung gehen
    könnte, nämlich dass wir das schaffen. Aber Sie versäu-
    men es als zuständiger Minister, hier zu sagen, wie wir es
    schaffen. Das ist im Spätsommer 2016 einfach zu wenig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir befinden uns an einem Zeitpunkt, an dem die
    Rechtsextremen in Europa und auch in Deutschland auf-
    steigen . Das ist eine historisch wirklich kritische Situati-
    on . Die Innenpolitik trägt ganz wesentliche Verantwor-
    tung für unseren Rechtsstaat und für unsere Demokratie .
    Wenn man sich das Agieren der CSU in den letzten Wo-
    chen anschaut, dann muss man sich wirklich sorgen . Die
    Reaktionen der Seehofers, Söders und Scheuers


    (Dr . Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Die haben es verstanden!)


    auf die Wahlergebnisse erwecken den Eindruck: Sie
    versuchen das zu betreiben, was auf den Plakaten von
    Pegida und AfD steht, Frau Steinbach: Merkel muss weg .


    (Dr . Stephan Harbarth [CDU/CSU]: Das ist hier richtig niveaulos!)


    Clemens Binninger






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