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ID1818503300

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    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr verehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Ich möchte zunächst den Bürgerinnen und
    Bürgern danken, zum Beispiel Ihnen auf der Tribüne;
    denn das Geld, mit dem wir umgehen, kommt auch von
    Ihnen . Wir gehen damit so um, als ob es unser eigenes
    wäre – ich meine, genauso vorsichtig –, aber eigentlich
    kommt es von Ihnen oder von Ihren Eltern oder von de-
    nen, die jetzt am Fernseher zuschauen . Wir gehen also mit
    Ihrem Geld um, machen das Beste daraus . Zugegeben, es
    gibt immer mal kleine Fehler; es funktioniert nicht alles,
    aber im Wesentlichen funktioniert das sehr gut .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bundesminister Schäuble hat gesagt: Uns geht es gut
    in Deutschland . Zum Beispiel ist die Arbeitslosigkeit
    niedrig . Das Wirtschaftswachstum ist hoch . Die Re-
    allöhne steigen . Dem könnte man vieles hinzufügen – ei-
    gentlich alles gut . Ralph Brinkhaus hat gesagt – und das
    stimmt auch –: im Schnitt . Dieser Durchschnitt ist natür-
    lich mit einer gewissen Gefahr belastet; denn wir müssen
    schon sagen: Obwohl es uns im Durchschnitt so gut geht,
    machen sich viele Leute Sorgen . Diese Sorgen ernst zu
    nehmen und herauszufinden, warum so viele Leute Sor-
    gen haben, obwohl es uns doch im Durchschnitt gut geht,
    ist, denke ich, wichtig .

    Carsten Schneider hat vorhin Schlüsselbegriffe ge-
    nannt: sozialer Ausgleich und sozialer Zusammenhalt .
    Wenn man dies genauer in den Blick nimmt, kommt man
    schnell zu Fragen der Vermögensverteilung, der Einkom-
    mensunterschiede und der ungleichen Bildungschancen .
    Aber im Durchschnitt geht es uns allen gut, wobei man
    dann noch sagen muss: Wie schlecht es vielen geht, er-
    kennt man daran, dass die Hälfte aller Menschen über-
    haupt keine Steuern bezahlt . Ich meine aber nicht jene,
    die Steuern hinterziehen, sondern jene, die so wenig ha-
    ben, dass sie keine bezahlen müssen – und das ist auch
    gerecht . Deshalb müssen wir schauen, ob sie nicht zu
    hohe Abgaben haben . Sie sagen nämlich immer: Ich habe
    so hohe Abgaben . Darauf sage ich immer: Sie zahlen
    doch überhaupt keine Steuern . Darauf antworten sie wie-
    der: Aber ich habe trotzdem hohe Abgaben .

    Diesen Unterschied und die damit verbundene Unge-
    rechtigkeit müssen wir uns nochmals genauer anschauen,
    auch mit Blick auf die gefühlte und reale Belastung der
    Bürger .

    Vor allem müssen wir schauen: Ist der Haushalt ei-
    gentlich zukunftsfähig? Wir wissen ja: Heute sprudeln
    die Steuereinnahmen; das ist schon richtig . Aber wir
    müssen schauen: Was tun wir eigentlich in der Vorsorge
    für den Fall, dass das Wachstum nachlässt, dass die Zin-
    sen steigen – in unserem Haushalt fehlen sofort einige
    Milliarden, wenn die Reallöhne vielleicht wieder sin-

    Bartholomäus Kalb






    (A) (C)



    (B) (D)


    ken –, wenn der Leistungsbilanzüberschuss unter Druck
    kommt? Haben wir diese Haushaltsrisiken wirklich im
    Griff? Haben wir dafür die entsprechende Zukunftsvor-
    sorge?

    Ein Zukunftsrisiko im Haushalt ist auch die Mittel-
    standsvereinigung der CDU . Diese sagte nämlich, wir
    hätten im Moment hohe, sprudelnde Steuereinnahmen –
    vergleichen Sie dazu mein Glas mit Sprudel –


    (Zuruf des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU])


    und diese könnten wir ausgeben .

    Nun sieht man aber: Die Steuereinnahmen in jedem
    Jahr sind endlich, sie könnten auch sinken . Jetzt macht
    die Mittelstandsvereinigung den Vorschlag, die Steuern
    zu senken . Übrigens macht die SPD diesen Vorschlag
    ebenfalls . Wir wollen es aber an der richtigen Stelle ma-
    chen . Der kleine Nachteil an dem Vorschlag der Mittel-
    standsvereinigung ist, dass sie sagt, wir sollen die Steu-
    ern senken, sie aber nicht sagt, wie das finanziert werden
    soll . Ausgaben, von denen man nicht weiß, wie sie zu
    finanzieren sind, sind keine gute Idee. Und jeder hier
    glaubt mir – aber in acht Minuten schaffe ich es nicht –,
    dass das Sprudelglas in acht Minuten leer sein wird .


    (Der Redner trinkt einen Schluck – Volker Kauder [CDU/CSU]: Prost! Trinken Sie nicht so viel!)


    Möglicherweise hat man, wenn man die Steuern senkt,
    im richtigen Moment nicht mehr genug, um auf Krisensi-
    tuationen gut zu reagieren .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wenn wir zu viel ausgeben!)


    Deshalb ist es wichtig, über Steuerentlastungen zu
    sprechen. Aber wer allein über die Abflachung des Mit-
    telstandsbauchs spricht, der muss uns noch verraten, wie
    er vermeiden will, dass damit die Allerreichsten auch
    entlastet werden, wenn er am Spitzensteuersatz nichts
    ändern will . Johannes Kahrs sagte vorhin, bereits das
    Einkommen, das auch nur 1 Euro über dem doppelten
    Durchschnittseinkommen von 53 000 Euro liegt, unter-
    liegt dem Spitzensteuersatz . Diese Grenze müssen wir
    verschieben .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber an der Progression wollt ihr nichts ändern, oder?)


    Der Spitzensteuersatz muss vielleicht erst bei 80 000 oder
    100 000 Euro beginnen . Aber ich kann den Mittelstands-
    bauch nur für die niedrigeren Einkommen abflachen,
    wenn ich den Spitzensteuersatz entsprechend anhebe .
    Bei Einkommen von 20 000, 30 000 oder 40 000 Euro
    pro Tag kann man doch darüber nachdenken, ob wir
    diese nicht ein wenig mehr belasten . Jeder im Saal soll-
    te einmal darüber nachdenken, ob er auch 30 000 oder
    40 000 Euro am Tag verdient . Falls nicht: Haben Sie kei-
    ne Angst vor dieser Reform . Falls doch, nehme ich Ihnen
    gern davon vielleicht sogar mehr als 50 Prozent ab .


    (Zuruf von der CDU/CSU)


    Aber diesen Vorschlag darf ich offiziell nicht machen;
    denn das ist eine psychologische Schallmauer, die man
    nicht durchbrechen darf . Ich denke aber, über so etwas –

    Steuersenkungen, Steuergerechtigkeit und viele andere
    Aspekte – muss man mit Blick auf einen zukunftsfähigen
    Haushalt wirklich nachdenken .

    Bundesminister Schäuble sagte einen weiteren wich-
    tigen Satz – und der ist auch richtig –: Wir sind uner-
    müdlich dabei, dafür zu sorgen, dass die gesetzlich de-
    finierten Steuern auch gezahlt werden. Dabei ziehen wir
    ziemlich an einem Strang, die Finanzpolitiker und die
    Haushälter . Dieses Bemühen möchte ich keinem abspre-
    chen . Aber wir müssen auch zugeben, dass mit dem Blick
    auf Betrug, Steuerhinterziehung und -gestaltung bis hin
    vielleicht auch zu kassenfreien Geschäften – ich erwähne
    einmal die Stichworte Kassen- und Belegpflicht sowie
    Belegausgabepflicht – noch sehr viel zu tun bleibt. Das
    gilt auch für eine faire Erbschaftsteuer .



Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Wir kommen jetzt zu der Frage, Herr Binding, ob Herr

Kollege Michelbach Ihnen eine Frage stellen oder eine
Bemerkung machen darf .


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ach so . Das überrascht mich . Ich war jetzt gerade so

    begeistert dabei . Hans, du darfst gerne .