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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ja, es ist richtig: Die Menschen in unserem
    Land sorgen sich um ihre persönliche Zukunft . Sie sor-
    gen sich auch um die Zukunft Europas . Sie sorgen sich
    um die Sicherheit, die innere Sicherheit, die äußere Si-
    cherheit . Sie sorgen sich wegen der Gefahren, die von
    den internationalen Krisenherden ausgehen, und nicht
    zuletzt wegen der rasanten gesellschaftlichen und tech-
    nologischen Veränderungen . Das ist das eine .

    Das andere ist aber: Objektiv betrachtet ist es uns in
    Deutschland selten, ich behaupte: fast nie so gut gegan-
    gen wie jetzt . Die Wirtschaft läuft gut . Wir haben eine
    Höchstzahl von Erwerbstätigen: 43,5 Millionen Er-
    werbstätige – ein absoluter Spitzenwert . Wir haben eine
    Höchstzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäfti-
    gungsverhältnissen: über 31,4 Millionen . Die aufgezeig-
    te Situation der Entwicklung der Reallöhne und der Ent-
    wicklung der Renten hat es nie vorher gegeben .

    Insbesondere ist die Jugendarbeitslosigkeit – es ist mir
    wichtig, darauf hinzuweisen – Gott sei Dank so niedrig
    wie nie zuvor . Es gibt so viele Chancen für unsere jungen
    Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen . So viele
    Alternativen auf dem Ausbildungsstellenmarkt, wie sie
    sich derzeit unseren jungen Menschen bieten, hat es nie
    gegeben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg . Lothar Binding [Heidelberg] [SPD])


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der vor-
    gelegte Haushalt, den wir jetzt beraten werden, ist ein
    Ergebnis dieser guten, hervorragenden Entwicklung . Wir
    können zum vierten Mal einen schuldenfreien Haushalt
    vorlegen . Das ist für den gesamten Finanzplanungszeit-
    raum ebenfalls so vorgesehen, und das obwohl wir die
    Investitionen erheblich verstärken, etwa die Ausgaben
    für Bildung und Forschung . Die Verkehrsinvestitionen
    und die Bildungsinvestitionen sind – es ist schon gesagt
    worden – allein in dieser Legislaturperiode um jeweils
    rund 25 Prozent gesteigert worden . Das ist eine echte In-
    vestition in die Zukunft unseres Landes .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist Zukunftssicherung für unser Land .

    Auch das will ich von meiner Seite aus sagen: Wir
    stärken die Kommunen . Wir stärken die Länder, wie es
    sonst nie der Fall war, mit den vom Finanzminister be-
    reits genannten Entlastungen in diesem Jahr in Höhe von
    22 Milliarden Euro und im Zeitraum bis 2020 in Höhe
    von rund 170 Milliarden Euro .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir reagie-
    ren auch auf die Sorgen der Menschen . Gerade wenn ich
    mir die Entwicklung des Innenetats anschaue, stelle ich
    fest: Das ist bereits eine Antwort auf die Fragen: Wird
    die Sicherheit in unserem Lande gewährleistet? Kann sie
    gewährleistet werden? Wir werden auch in den Haus-
    haltsberatungen dafür sorgen, dass nicht nur Geld zur
    Verfügung gestellt wird, sondern auch dafür, dass Ein-
    richtungen personell gestärkt werden .

    Vielleicht darf ich auch das sagen: Wir haben in
    Deutschland trotz der Anschläge in Würzburg, Ansbach
    und München insgesamt gesehen bisher viel Glück ge-
    habt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist . Wir haben
    aber nicht nur Glück gehabt; vielmehr haben wir es unse-
    ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Bundespo-
    lizei, bei allen Sicherheitsbehörden, bei allen Polizeien,
    auch der Länder, zu verdanken, dass dort so gute, hervor-
    ragende, tüchtige Arbeit geleistet wird . Dafür dürfen wir
    ein großes Dankeschön sagen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Natürlich will ich zumindest am Rande das Thema
    „äußere Sicherheit/Verteidigungsetat“ ansprechen; wir
    werden morgen darüber diskutieren . Auch da leisten wir
    wesentlich mehr, weil wir uns einfach nicht abkoppeln
    können, weil wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen
    können, sondern weil wir Verantwortung tragen, auch im
    internationalen Umfeld .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist aber
    auch Zeit – wir haben davon gesprochen, dass es uns jetzt
    gut geht –, dass man in guten Zeiten vorsorgt . Dazu ge-
    hört, dass wir haushälterisch mit dem Geld umgehen . Ich
    sage: Es muss Schluss sein damit, dass immer noch mehr
    Kreativität darauf verwendet wird, wie man noch mehr
    Geld unter die Leute bringen kann, wie man noch mehr
    Geld ausgeben kann . Ich bin auch nicht der Überzeu-
    gung, dass immer mehr Umverteilung immer mehr Ge-
    rechtigkeit bedeutet . Wir sollten uns schon darauf besin-
    nen, dass der Staat, die öffentlichen Hände nur das Geld
    vom Bürger nehmen dürfen, das sie zur Finanzierung der
    Gemeinschaftsaufgaben insgesamt brauchen .

    Damit sind wir bei einem anderen Thema . Johannes
    Kahrs hat das Thema Steuerpolitik angesprochen . Auch
    das ist Vorsorge für die Zukunft . Da geht es um die Ent-
    lastung der Bürger . In der Zukunft wird die Wettbewerbs-
    fähigkeit Deutschlands nicht nur davon abhängen, wie
    unsere Unternehmen steuerlich und sonst belastet sind,
    sondern die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wird
    auch davon abhängen, wie unsere qualifizierten Mitar-
    beiter mit Steuern und Abgaben belastet sein werden .
    Auch das ist Zukunftsvorsorge . Der Wettbewerb um die
    guten Kräfte wird zunehmen . Eine Vertreterin eines gro-
    ßen internationalen Personaldienstleisters hat uns einmal
    gesagt: Das größte Problem aller westlichen Volkswirt-
    schaften, aller modernen Volkswirtschaften wird sein, in

    Anja Hajduk






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Zukunft noch ausreichend gut qualifizierte Mitarbei-
    ter zu bekommen .

    Deswegen glaube ich, dass es gut ist – so hat es der
    Finanzminister auch vorgetragen –, dass wir uns darauf
    konzentrieren, eine Steuerreform in der nächsten Legis-
    laturperiode anzugehen . Ich wäre sehr froh, wenn es so
    einfach wäre, wie es mein lieber Kollege Johannes Kahrs
    dargestellt hat, nämlich dass die SPD auch jetzt noch
    mitmachen würde . Ich weiß nicht, ob die SPD-geführten
    Bundesländer da so gern mitmachen würden; ich glaube
    es nicht . Bleiben wir also bei den Realitäten!


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Bei guten Gesetzen wird immer mitgemacht!)


    Aber wir müssen das angehen, und wir sollten uns
    darauf konzentrieren, dass wir eine Steuerreform hin-
    bekommen, die den Namen verdient . Vor allen Dingen
    sollten wir uns auf den Tarifverlauf bei der Einkommen-
    steuer konzentrieren, uns nämlich insbesondere dem Ab-
    bau des Mittelstandsbauchs widmen . Es macht keinen
    Sinn, dass wir einen Eingangssteuersatz von 14 Prozent
    haben, aber bei 5 000 Euro mehr Jahreseinkommen der
    Steuersatz bereits bis in die Nähe von 24 Prozent steigt .
    Das sind die qualifizierten jungen Leute. Es sind nicht die
    Spitzenverdiener, die davon betroffen sind, sondern es ist
    der breite qualifizierte Mittelstand, nicht im Sinne von
    mittelständischen Unternehmen, sondern von mittelstän-
    dischen Verdienern; so will ich das einmal sagen . Natür-
    lich hat Johannes Kahrs recht, dass es nicht ganz sinnvoll
    ist, zu meinen, mit 53 000 Euro brutto sei man schon ein
    Spitzenverdiener; auch das muss geändert werden .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, darauf soll-
    ten wir uns konzentrieren . Regelmäßige Anpassung auch
    im Hinblick auf die kalte Progression, das ist bereits ge-
    sagt worden . Über alles, was man nach 2020 noch tun
    muss, auch nach Auslaufen des Solidarpakts, Abbau des
    Solidaritätszuschlags usw . – das ist jetzt kein unmittelba-
    rer Zusammenhang –, hat man sich weitestgehend ver-
    ständigt .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mir ist es
    wichtig, dass wir in unserer Haushaltspolitik Kurs halten,
    dass wir dafür sorgen, dass wir die Aufgaben, die wir zu
    bewältigen haben, ohne neue Schulden erfüllen können,
    so wie wir es uns zu Beginn der Legislaturperiode vor-
    genommen haben . Ohne neue Schulden, ohne Steuerer-
    höhungen, sondern mit Entlastungen wollen wir in der
    Zukunft die wichtigen Aufgaben erfüllen .

    Für uns muss der ausgeglichene Haushalt natürlich
    immer oberste Priorität haben . Wir haben bewiesen, dass
    wir uns in der Vergangenheit nicht kaputtgespart haben .
    Wir haben in die Zukunft investiert, haben die richtigen
    Akzente gesetzt, haben Impulse gegeben, die letztlich
    auch dazu geführt haben, dass die Wirtschaft so gut läuft,
    dass wir so viele Menschen in Beschäftigung, in Lohn
    und Brot, haben . So sollten wir weiterarbeiten .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Kollege Kalb . – Nächster Redner: Lothar

Binding für die SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr verehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Ich möchte zunächst den Bürgerinnen und
    Bürgern danken, zum Beispiel Ihnen auf der Tribüne;
    denn das Geld, mit dem wir umgehen, kommt auch von
    Ihnen . Wir gehen damit so um, als ob es unser eigenes
    wäre – ich meine, genauso vorsichtig –, aber eigentlich
    kommt es von Ihnen oder von Ihren Eltern oder von de-
    nen, die jetzt am Fernseher zuschauen . Wir gehen also mit
    Ihrem Geld um, machen das Beste daraus . Zugegeben, es
    gibt immer mal kleine Fehler; es funktioniert nicht alles,
    aber im Wesentlichen funktioniert das sehr gut .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bundesminister Schäuble hat gesagt: Uns geht es gut
    in Deutschland . Zum Beispiel ist die Arbeitslosigkeit
    niedrig . Das Wirtschaftswachstum ist hoch . Die Re-
    allöhne steigen . Dem könnte man vieles hinzufügen – ei-
    gentlich alles gut . Ralph Brinkhaus hat gesagt – und das
    stimmt auch –: im Schnitt . Dieser Durchschnitt ist natür-
    lich mit einer gewissen Gefahr belastet; denn wir müssen
    schon sagen: Obwohl es uns im Durchschnitt so gut geht,
    machen sich viele Leute Sorgen . Diese Sorgen ernst zu
    nehmen und herauszufinden, warum so viele Leute Sor-
    gen haben, obwohl es uns doch im Durchschnitt gut geht,
    ist, denke ich, wichtig .

    Carsten Schneider hat vorhin Schlüsselbegriffe ge-
    nannt: sozialer Ausgleich und sozialer Zusammenhalt .
    Wenn man dies genauer in den Blick nimmt, kommt man
    schnell zu Fragen der Vermögensverteilung, der Einkom-
    mensunterschiede und der ungleichen Bildungschancen .
    Aber im Durchschnitt geht es uns allen gut, wobei man
    dann noch sagen muss: Wie schlecht es vielen geht, er-
    kennt man daran, dass die Hälfte aller Menschen über-
    haupt keine Steuern bezahlt . Ich meine aber nicht jene,
    die Steuern hinterziehen, sondern jene, die so wenig ha-
    ben, dass sie keine bezahlen müssen – und das ist auch
    gerecht . Deshalb müssen wir schauen, ob sie nicht zu
    hohe Abgaben haben . Sie sagen nämlich immer: Ich habe
    so hohe Abgaben . Darauf sage ich immer: Sie zahlen
    doch überhaupt keine Steuern . Darauf antworten sie wie-
    der: Aber ich habe trotzdem hohe Abgaben .

    Diesen Unterschied und die damit verbundene Unge-
    rechtigkeit müssen wir uns nochmals genauer anschauen,
    auch mit Blick auf die gefühlte und reale Belastung der
    Bürger .

    Vor allem müssen wir schauen: Ist der Haushalt ei-
    gentlich zukunftsfähig? Wir wissen ja: Heute sprudeln
    die Steuereinnahmen; das ist schon richtig . Aber wir
    müssen schauen: Was tun wir eigentlich in der Vorsorge
    für den Fall, dass das Wachstum nachlässt, dass die Zin-
    sen steigen – in unserem Haushalt fehlen sofort einige
    Milliarden, wenn die Reallöhne vielleicht wieder sin-

    Bartholomäus Kalb






    (A) (C)



    (B) (D)


    ken –, wenn der Leistungsbilanzüberschuss unter Druck
    kommt? Haben wir diese Haushaltsrisiken wirklich im
    Griff? Haben wir dafür die entsprechende Zukunftsvor-
    sorge?

    Ein Zukunftsrisiko im Haushalt ist auch die Mittel-
    standsvereinigung der CDU . Diese sagte nämlich, wir
    hätten im Moment hohe, sprudelnde Steuereinnahmen –
    vergleichen Sie dazu mein Glas mit Sprudel –


    (Zuruf des Abg . Volker Kauder [CDU/CSU])


    und diese könnten wir ausgeben .

    Nun sieht man aber: Die Steuereinnahmen in jedem
    Jahr sind endlich, sie könnten auch sinken . Jetzt macht
    die Mittelstandsvereinigung den Vorschlag, die Steuern
    zu senken . Übrigens macht die SPD diesen Vorschlag
    ebenfalls . Wir wollen es aber an der richtigen Stelle ma-
    chen . Der kleine Nachteil an dem Vorschlag der Mittel-
    standsvereinigung ist, dass sie sagt, wir sollen die Steu-
    ern senken, sie aber nicht sagt, wie das finanziert werden
    soll . Ausgaben, von denen man nicht weiß, wie sie zu
    finanzieren sind, sind keine gute Idee. Und jeder hier
    glaubt mir – aber in acht Minuten schaffe ich es nicht –,
    dass das Sprudelglas in acht Minuten leer sein wird .


    (Der Redner trinkt einen Schluck – Volker Kauder [CDU/CSU]: Prost! Trinken Sie nicht so viel!)


    Möglicherweise hat man, wenn man die Steuern senkt,
    im richtigen Moment nicht mehr genug, um auf Krisensi-
    tuationen gut zu reagieren .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wenn wir zu viel ausgeben!)


    Deshalb ist es wichtig, über Steuerentlastungen zu
    sprechen. Aber wer allein über die Abflachung des Mit-
    telstandsbauchs spricht, der muss uns noch verraten, wie
    er vermeiden will, dass damit die Allerreichsten auch
    entlastet werden, wenn er am Spitzensteuersatz nichts
    ändern will . Johannes Kahrs sagte vorhin, bereits das
    Einkommen, das auch nur 1 Euro über dem doppelten
    Durchschnittseinkommen von 53 000 Euro liegt, unter-
    liegt dem Spitzensteuersatz . Diese Grenze müssen wir
    verschieben .


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber an der Progression wollt ihr nichts ändern, oder?)


    Der Spitzensteuersatz muss vielleicht erst bei 80 000 oder
    100 000 Euro beginnen . Aber ich kann den Mittelstands-
    bauch nur für die niedrigeren Einkommen abflachen,
    wenn ich den Spitzensteuersatz entsprechend anhebe .
    Bei Einkommen von 20 000, 30 000 oder 40 000 Euro
    pro Tag kann man doch darüber nachdenken, ob wir
    diese nicht ein wenig mehr belasten . Jeder im Saal soll-
    te einmal darüber nachdenken, ob er auch 30 000 oder
    40 000 Euro am Tag verdient . Falls nicht: Haben Sie kei-
    ne Angst vor dieser Reform . Falls doch, nehme ich Ihnen
    gern davon vielleicht sogar mehr als 50 Prozent ab .


    (Zuruf von der CDU/CSU)


    Aber diesen Vorschlag darf ich offiziell nicht machen;
    denn das ist eine psychologische Schallmauer, die man
    nicht durchbrechen darf . Ich denke aber, über so etwas –

    Steuersenkungen, Steuergerechtigkeit und viele andere
    Aspekte – muss man mit Blick auf einen zukunftsfähigen
    Haushalt wirklich nachdenken .

    Bundesminister Schäuble sagte einen weiteren wich-
    tigen Satz – und der ist auch richtig –: Wir sind uner-
    müdlich dabei, dafür zu sorgen, dass die gesetzlich de-
    finierten Steuern auch gezahlt werden. Dabei ziehen wir
    ziemlich an einem Strang, die Finanzpolitiker und die
    Haushälter . Dieses Bemühen möchte ich keinem abspre-
    chen . Aber wir müssen auch zugeben, dass mit dem Blick
    auf Betrug, Steuerhinterziehung und -gestaltung bis hin
    vielleicht auch zu kassenfreien Geschäften – ich erwähne
    einmal die Stichworte Kassen- und Belegpflicht sowie
    Belegausgabepflicht – noch sehr viel zu tun bleibt. Das
    gilt auch für eine faire Erbschaftsteuer .