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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/185 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Michael Groß, Anita Schäfer (Saal- stadt), Eberhard Gienger, Dr. Hans-Peter Uhl und Erika Steinbach . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 A Begrüßung des neuen Abgeordneten Jürgen Coße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2017 (Haushaltsgesetz 2017) Drucksache 18/9200 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Drucksache 18/9201 . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 C Dr . Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18309 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließlich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18317 C Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 18319 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18321 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18323 B Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18325 B Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18325 D Dr . Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 18326 B Dr . André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 18326 C Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18328 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18329 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18331 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18332 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18333 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 18334 C Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . 18335 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18337 B Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18339 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18340 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18343 C Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18344 C Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18346 D Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18347 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 18349 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 18349 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18352 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 18353 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18354 A Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18355 B Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016II Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18357 D Dr . Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18359 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18359 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 18360 B Dr . Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18361 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18362 D Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 18363 C Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . 18364 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 18366 C Dr . Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18367 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18370 A Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18371 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 18372 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 18373 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18375 C Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 18376 D Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18378 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18379 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 18380 B Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18382 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 18385 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 18386 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18389 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 18390 B Dr . Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 18392 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 18393 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18395 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 18396 C Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 A Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18398 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 18400 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18401 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18403 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 18405 A Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183 . Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183 . Sitzung, Seite 18131 B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18405 B Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage 39 der Abgeord- neten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (182 . Sitzung, Anlage 28) . . . . . . 18405 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18309 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2016 Beginn: 10 .02 Uhr
  • folderAnlagen
    René Röspel (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 2016 18405 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 06 .09 .2016 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06 .09 .2016 Bülow, Marco SPD 06 .09 .2016 Dehm, Dr . Diether DIE LINKE 06 .09 .2016 Gerster, Martin SPD 06 .09 .2016 Hellmich, Wolfgang SPD 06 .09 .2016 Hintze, Peter CDU/CSU 06 .09 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 06 .09 .2016 Kolbe, Daniela SPD 06 .09 .2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 06 .09 .2016 Menz, Birgit DIE LINKE 06 .09 .2016 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06 .09 .2016 Neu, Dr . Alexander S . DIE LINKE 06 .09 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 06 .09 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 06 .09 .2016 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 06 .09 .2016 Steffen, Sonja SPD 06 .09 .2016 Träger, Carsten SPD 06 .09 .2016 Weisgerber, Dr . Anja CDU/CSU 06 .09 .2016 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 06 .09 .2016 Zimmermann, Pia DIE LINKE 06 .09 .2016 Anlage 2 Neudruck: Inhaltsverzeichnis Anlage 2 (183. Sit- zung, Seite VIII) und Anlage 2 (183. Sitzung, Seite 18131 B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanz- lerin zum NATO-Gipfel am 8 ./9 . Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18131 B Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin zum NATO-Gipfel am 8./9. Juli 2016 in Warschau (Drucksache 18/9086) (Tagesordnungspunkt 4) Ich nehme an der Abstimmung nicht teil . Wer das Agieren der NATO bewerten will, muss einen Blick auf den Charakter des Regimes Putin werfen . Das System Putin ist eine Mischung aus KGB/FSB-Struktu- ren mit Oligarchen und kriminellen Methoden . Der Staat ist auf dieses Herrschaftsmodell vollkommen ausgerich- tet . Nichts muss dieses Regime mehr fürchten als Demo- kratie, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit . Um jegli- chen demokratischen Widerstand im Lande zu ersticken, braucht das Regime „Feinde“ im Ausland und erklärt jeg- liche demokratische Bewegung im Inneren als feindlich . Deswegen kann das Regime am Frieden draußen kein Interesse haben. Es braucht Konflikte, um durch Propa- ganda nach innen sein Regime aufrechtzuerhalten . In diesem Zusammenhang müssen auch die Vorgänge in der Ukraine bewertet werden . Der Kreml wünscht weder den demokratischen und ökonomischen Erfolg der Ukraine noch echten Frieden an seinen Grenzen . Eine erfolgreiche Ukraine könnte der Anstoß für eine ähnliche demokratische Entwicklung in der Russischen Föderation werden . Die Ausrichtung der Fähigkeiten der NATO muss die- se Analyse mit einbeziehen . Das schließt den geduldigen und zähen Dialog mit dem Regime im Kreml nicht aus, sondern er bleibt un- verzichtbar . Anlage 3 Neudruck: Antwort des Parl . Staatssekretärs Florian Pronold auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 18/8998, Frage 39): Welche Erkenntnisse hat das Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) über den derzeitigen antragstellerseitigen Stand der Arbeiten an Anträgen zur Zwischenlagerung der insgesamt 26 ausstehen- den Castoren mit verglasten radioaktiven Wiederaufarbei- Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 185 . Sitzung . Berlin, Dienstag, den 6 . September 201618406 (A) (C) (B) (D) Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de tungsabfällen aus La Hague und Sellafield in Zwischenlagern an Atomkraftwerkestandorten (gegebenenfalls bitte auch mit zeitlichen Prognosen), und gegebenenfalls welche Fortschrit- te wurden bei etwaigen weiteren Sitzungen der gemeinsamen Arbeitsgruppe (AG) des BMUB und der Energieversorgungs- unternehmen zu diesem Thema seit der zweiten AG-Sitzung vom 16 . November 2015 erzielt (gegebenenfalls bitte mög- lichst auch mit Angabe der jeweiligen Sitzungstermine und -teilnehmer wie in Plenarprotokoll 18/142, Anlage 32; dazu, dass zwischen dem 16 . November 2015 und 8 . Juni 2016 keine betreffende AG-Sitzung stattfand, siehe Antwort der Bundesregierung auf meine mündliche Frage 11, Plenarproto- koll 18/175, Anlage 10)? Nach dem Treffen der Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumweltministeriums und der Energieversor- gungsunternehmen am 16 . November 2015 hat keine weitere Sitzung der Arbeitsgruppe stattgefunden . In einem Gespräch zu unterschiedlichen Themen ha- ben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) Bereit- schaft signalisiert, im Zusammenhang mit der von den Energieversorgungsunternehmen erwarteten und voraus- gesetzten Umsetzung der Empfehlungen der Kommis- sion zur Überprüfung der Finanzierung des Kernener- gieausstiegs (KFK) für die vier im Gesamtkonzept zur Rückführung von verglasten radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung vom 19 . Juni 2015 genannten Standorte Unterlagen für Genehmigungsverfahren nach § 4 und § 6 Atomgesetz vorbereiten zu wollen . (182 . Sitzung, Anlage 28) 185. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2017, Finanzplan des Bundes 2016 bis 2020 Epl 06 Inneres Epl 30 Bildung und Forschung Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Anlagen Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Mattfeldt, es ist richtig, dass wir

    hinsichtlich der Planungskapazitäten besser werden müs-
    sen . Ich würde nicht beanspruchen, dass meine Partei die
    einzige Partei ist, die Bürgerproteste und Bürgerinitiati-
    ven unterstützt . Diese Unterstützung geht quer durch die
    Parteien . Man muss Konsensgespräche führen und daran
    arbeiten, dass Infrastrukturprojekte durchgeführt werden
    können . Das ist eine anstrengende Sache . Das sollten wir
    aber als Vertreter der repräsentativen Demokratie nicht
    einzelnen Parteien zuweisen . Das ist die Aufgabe von
    uns allen .

    Aber wenn Sie schon von Verkehrspolitik und Inves-
    titionen sprechen, kann ich Ihnen die Bemerkung nicht
    ersparen, dass dazu auch gehört, Planungssicherheit für
    die Gemeinden herzustellen und ihnen für die Zukunft
    Mittel zuzusagen .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen habe ich die Entflechtungsmittel genannt.
    Es ist notwendig, bei Verkehrsinfrastrukturprojekten,
    von mir aus auch schon bei der Planung, mit den Bür-
    gerinnen und Bürgern zu reden . Man muss aber auch
    die strukturellen Voraussetzungen dafür schaffen, dass
    Bund und Länder Einigkeit erzielen, damit die Länder
    Planungssicherheit bei Investitionen in die Verkehrs-
    infrastruktur haben . Das ist eines der Beispiele, die ich
    gemeint habe. Ich hoffe, Sie nehmen sich das zu Herzen;
    denn da ist die Große Koalition wirklich gescheitert . Dort
    hat sie dringenden Handlungsbedarf .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte zum Schluss meiner Rede auf die Steuer-
    politik kommen . Es ist hier Steuerentlastung versprochen
    worden . In der Vergangenheit waren es leere Versprechen
    der CDU/CSU, wenn es um Steuerreformen ging . Ich
    muss sagen: Ich habe meine Zweifel an der Handlungsfä-
    higkeit der Union, weil ihr vieles nicht gelingt . So hat die
    EU-Kommission die wichtige Entscheidung getroffen,
    dass ein internationaler Großkonzern nicht durch Steuer-
    vergünstigungen unzulässig begünstigt werden darf . Das
    ist vorhin schon angesprochen worden . Herr Söder sagt
    dazu, er sehe das ganz anders . Er wolle dazu keine Un-
    terstützung leisten .

    Es regt die Leute auf, wenn wir es nicht schaffen,
    Steuergerechtigkeit herzustellen und wenn internationale
    Konzerne keine Steuern zahlen . Dieses Geld muss in den
    öffentlichen Kassen ankommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Herr Schäuble hat sich auf den Weg gemacht, aber die
    CSU darf jetzt nicht bremsen .

    Mein letzter Punkt ist die Erbschaftsteuer . Sie haben
    versucht, in dieser Legislaturperiode eine Erbschaft-
    steuerreform vorzulegen . Das Ergebnis: Es ist ein ver-
    fassungswidriger Vorschlag . Er wird unserer Verfassung

    Anja Hajduk






    (A) (C)



    (B) (D)


    nicht gerecht . Auch dort hat die Union unter Beweis ge-
    stellt, dass sie handlungsunfähig ist . Ich wäre an Ihrer
    Stelle bei Steuerreformversprechen sehr vorsichtig . Oder
    gehen Sie in sich: Zeigen Sie uns ab übermorgen im Ver-
    mittlungsausschuss, dass Sie es besser machen können .

    Danke schön .


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Kollegin Hajduk . – Der nächste Redner:

Bartholomäus Kalb für die CDU/CSU-Fraktion .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bartholomäus Kalb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ja, es ist richtig: Die Menschen in unserem
    Land sorgen sich um ihre persönliche Zukunft . Sie sor-
    gen sich auch um die Zukunft Europas . Sie sorgen sich
    um die Sicherheit, die innere Sicherheit, die äußere Si-
    cherheit . Sie sorgen sich wegen der Gefahren, die von
    den internationalen Krisenherden ausgehen, und nicht
    zuletzt wegen der rasanten gesellschaftlichen und tech-
    nologischen Veränderungen . Das ist das eine .

    Das andere ist aber: Objektiv betrachtet ist es uns in
    Deutschland selten, ich behaupte: fast nie so gut gegan-
    gen wie jetzt . Die Wirtschaft läuft gut . Wir haben eine
    Höchstzahl von Erwerbstätigen: 43,5 Millionen Er-
    werbstätige – ein absoluter Spitzenwert . Wir haben eine
    Höchstzahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäfti-
    gungsverhältnissen: über 31,4 Millionen . Die aufgezeig-
    te Situation der Entwicklung der Reallöhne und der Ent-
    wicklung der Renten hat es nie vorher gegeben .

    Insbesondere ist die Jugendarbeitslosigkeit – es ist mir
    wichtig, darauf hinzuweisen – Gott sei Dank so niedrig
    wie nie zuvor . Es gibt so viele Chancen für unsere jungen
    Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen . So viele
    Alternativen auf dem Ausbildungsstellenmarkt, wie sie
    sich derzeit unseren jungen Menschen bieten, hat es nie
    gegeben .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg . Lothar Binding [Heidelberg] [SPD])


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der vor-
    gelegte Haushalt, den wir jetzt beraten werden, ist ein
    Ergebnis dieser guten, hervorragenden Entwicklung . Wir
    können zum vierten Mal einen schuldenfreien Haushalt
    vorlegen . Das ist für den gesamten Finanzplanungszeit-
    raum ebenfalls so vorgesehen, und das obwohl wir die
    Investitionen erheblich verstärken, etwa die Ausgaben
    für Bildung und Forschung . Die Verkehrsinvestitionen
    und die Bildungsinvestitionen sind – es ist schon gesagt
    worden – allein in dieser Legislaturperiode um jeweils
    rund 25 Prozent gesteigert worden . Das ist eine echte In-
    vestition in die Zukunft unseres Landes .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist Zukunftssicherung für unser Land .

    Auch das will ich von meiner Seite aus sagen: Wir
    stärken die Kommunen . Wir stärken die Länder, wie es
    sonst nie der Fall war, mit den vom Finanzminister be-
    reits genannten Entlastungen in diesem Jahr in Höhe von
    22 Milliarden Euro und im Zeitraum bis 2020 in Höhe
    von rund 170 Milliarden Euro .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir reagie-
    ren auch auf die Sorgen der Menschen . Gerade wenn ich
    mir die Entwicklung des Innenetats anschaue, stelle ich
    fest: Das ist bereits eine Antwort auf die Fragen: Wird
    die Sicherheit in unserem Lande gewährleistet? Kann sie
    gewährleistet werden? Wir werden auch in den Haus-
    haltsberatungen dafür sorgen, dass nicht nur Geld zur
    Verfügung gestellt wird, sondern auch dafür, dass Ein-
    richtungen personell gestärkt werden .

    Vielleicht darf ich auch das sagen: Wir haben in
    Deutschland trotz der Anschläge in Würzburg, Ansbach
    und München insgesamt gesehen bisher viel Glück ge-
    habt, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist . Wir haben
    aber nicht nur Glück gehabt; vielmehr haben wir es unse-
    ren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Bundespo-
    lizei, bei allen Sicherheitsbehörden, bei allen Polizeien,
    auch der Länder, zu verdanken, dass dort so gute, hervor-
    ragende, tüchtige Arbeit geleistet wird . Dafür dürfen wir
    ein großes Dankeschön sagen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Natürlich will ich zumindest am Rande das Thema
    „äußere Sicherheit/Verteidigungsetat“ ansprechen; wir
    werden morgen darüber diskutieren . Auch da leisten wir
    wesentlich mehr, weil wir uns einfach nicht abkoppeln
    können, weil wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen
    können, sondern weil wir Verantwortung tragen, auch im
    internationalen Umfeld .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist aber
    auch Zeit – wir haben davon gesprochen, dass es uns jetzt
    gut geht –, dass man in guten Zeiten vorsorgt . Dazu ge-
    hört, dass wir haushälterisch mit dem Geld umgehen . Ich
    sage: Es muss Schluss sein damit, dass immer noch mehr
    Kreativität darauf verwendet wird, wie man noch mehr
    Geld unter die Leute bringen kann, wie man noch mehr
    Geld ausgeben kann . Ich bin auch nicht der Überzeu-
    gung, dass immer mehr Umverteilung immer mehr Ge-
    rechtigkeit bedeutet . Wir sollten uns schon darauf besin-
    nen, dass der Staat, die öffentlichen Hände nur das Geld
    vom Bürger nehmen dürfen, das sie zur Finanzierung der
    Gemeinschaftsaufgaben insgesamt brauchen .

    Damit sind wir bei einem anderen Thema . Johannes
    Kahrs hat das Thema Steuerpolitik angesprochen . Auch
    das ist Vorsorge für die Zukunft . Da geht es um die Ent-
    lastung der Bürger . In der Zukunft wird die Wettbewerbs-
    fähigkeit Deutschlands nicht nur davon abhängen, wie
    unsere Unternehmen steuerlich und sonst belastet sind,
    sondern die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wird
    auch davon abhängen, wie unsere qualifizierten Mitar-
    beiter mit Steuern und Abgaben belastet sein werden .
    Auch das ist Zukunftsvorsorge . Der Wettbewerb um die
    guten Kräfte wird zunehmen . Eine Vertreterin eines gro-
    ßen internationalen Personaldienstleisters hat uns einmal
    gesagt: Das größte Problem aller westlichen Volkswirt-
    schaften, aller modernen Volkswirtschaften wird sein, in

    Anja Hajduk






    (A) (C)



    (B) (D)


    der Zukunft noch ausreichend gut qualifizierte Mitarbei-
    ter zu bekommen .

    Deswegen glaube ich, dass es gut ist – so hat es der
    Finanzminister auch vorgetragen –, dass wir uns darauf
    konzentrieren, eine Steuerreform in der nächsten Legis-
    laturperiode anzugehen . Ich wäre sehr froh, wenn es so
    einfach wäre, wie es mein lieber Kollege Johannes Kahrs
    dargestellt hat, nämlich dass die SPD auch jetzt noch
    mitmachen würde . Ich weiß nicht, ob die SPD-geführten
    Bundesländer da so gern mitmachen würden; ich glaube
    es nicht . Bleiben wir also bei den Realitäten!


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Bei guten Gesetzen wird immer mitgemacht!)


    Aber wir müssen das angehen, und wir sollten uns
    darauf konzentrieren, dass wir eine Steuerreform hin-
    bekommen, die den Namen verdient . Vor allen Dingen
    sollten wir uns auf den Tarifverlauf bei der Einkommen-
    steuer konzentrieren, uns nämlich insbesondere dem Ab-
    bau des Mittelstandsbauchs widmen . Es macht keinen
    Sinn, dass wir einen Eingangssteuersatz von 14 Prozent
    haben, aber bei 5 000 Euro mehr Jahreseinkommen der
    Steuersatz bereits bis in die Nähe von 24 Prozent steigt .
    Das sind die qualifizierten jungen Leute. Es sind nicht die
    Spitzenverdiener, die davon betroffen sind, sondern es ist
    der breite qualifizierte Mittelstand, nicht im Sinne von
    mittelständischen Unternehmen, sondern von mittelstän-
    dischen Verdienern; so will ich das einmal sagen . Natür-
    lich hat Johannes Kahrs recht, dass es nicht ganz sinnvoll
    ist, zu meinen, mit 53 000 Euro brutto sei man schon ein
    Spitzenverdiener; auch das muss geändert werden .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, darauf soll-
    ten wir uns konzentrieren . Regelmäßige Anpassung auch
    im Hinblick auf die kalte Progression, das ist bereits ge-
    sagt worden . Über alles, was man nach 2020 noch tun
    muss, auch nach Auslaufen des Solidarpakts, Abbau des
    Solidaritätszuschlags usw . – das ist jetzt kein unmittelba-
    rer Zusammenhang –, hat man sich weitestgehend ver-
    ständigt .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mir ist es
    wichtig, dass wir in unserer Haushaltspolitik Kurs halten,
    dass wir dafür sorgen, dass wir die Aufgaben, die wir zu
    bewältigen haben, ohne neue Schulden erfüllen können,
    so wie wir es uns zu Beginn der Legislaturperiode vor-
    genommen haben . Ohne neue Schulden, ohne Steuerer-
    höhungen, sondern mit Entlastungen wollen wir in der
    Zukunft die wichtigen Aufgaben erfüllen .

    Für uns muss der ausgeglichene Haushalt natürlich
    immer oberste Priorität haben . Wir haben bewiesen, dass
    wir uns in der Vergangenheit nicht kaputtgespart haben .
    Wir haben in die Zukunft investiert, haben die richtigen
    Akzente gesetzt, haben Impulse gegeben, die letztlich
    auch dazu geführt haben, dass die Wirtschaft so gut läuft,
    dass wir so viele Menschen in Beschäftigung, in Lohn
    und Brot, haben . So sollten wir weiterarbeiten .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)