Rede:
ID1817408100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 21
    1. die: 3
    2. für: 2
    3. Das: 1
    4. ist: 1
    5. Großzügigkeit: 1
    6. alle,: 1
    7. der: 1
    8. Debatte: 1
    9. umdiese: 1
    10. Zeit: 1
    11. hier: 1
    12. intensiv: 1
    13. folgen.: 1
    14. –: 1
    15. Als: 1
    16. Nächster: 1
    17. spricht: 1
    18. derKollege: 1
    19. Burkhard: 1
    20. Blienert: 1
    21. SPD.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/174 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Integrationsgesetzes Drucksache 18/8615 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 A Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 17187 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 17189 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17190 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17191 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17192 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 17193 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17195 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 17196 B Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 17197 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17198 A Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Omid Nouripour, Luise Amtsberg, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eine Menschheit, gemeinsame Verantwortung – Für eine flexible, wirksa- me und zuverlässige humanitäre Hilfe Drucksache 18/8619 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 17201 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 17202 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 17203 D Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17205 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17206 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17208 A Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 17209 B Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative und Förderung des wis- senschaftlichen Nachwuchses Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17210 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17212 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 17214 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 17214 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17216 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17218 C Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17220 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 17221 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 17222 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 17223 D Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes  über  Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016II Maßnahmen zur Förderung des deutschen  Films (Filmförderungsgesetz – FFG) Drucksachen 18/8592, 18/8627 . . . . . . . . . . . 17225 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 17225 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 17226 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17227 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17229 D Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17231 A Tagesordnungspunkt 30: a) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Altersarmut von Ost- Krankenschwestern – Gerechte Renten für Beschäftigte im DDR-Gesundheits- und Sozialwesen schaffen Drucksache 18/8612 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 A b) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Kumpel zweiter Klasse – Rentenansprüche der Bergleute aus der DDR-Braunkohleveredlung wahren Drucksache 18/7903 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr. Gregor Gysi, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ungerechtigkeiten bei Mütterrente  in Ostdeutschland und  beim Übergangszuschlag beheben Drucksachen 18/4972, 18/6706 . . . . . . . . . 17232 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17232 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 17233 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17235 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17236 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 17236 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17238 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17239 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17239 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 17240 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17241 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 17243 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17243 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17185 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17243 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 03.06.2016 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Brandl, Dr. Reinhard CDU/CSU 03.06.2016 Daldrup, Bernhard SPD 03.06.2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 03.06.2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 03.06.2016 Hänsel, Heike DIE LINKE 03.06.2016 Heil (Peine), Hubertus SPD 03.06.2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 03.06.2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 03.06.2016 Leidig, Sabine DIE LINKE 03.06.2016 Leikert, Dr. Katja CDU/CSU 03.06.2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 03.06.2016 Leyen, Dr. Ursula von der CDU/CSU 03.06.2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 03.06.2016 Metzler, Jan CDU/CSU 03.06.2016 Michelbach, Dr. h. c. Hans CDU/CSU 03.06.2016 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 03.06.2016 Müller, Bettina SPD 03.06.2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Oßner, Florian CDU/CSU 03.06.2016 Petry, Christian SPD 03.06.2016 Petzold, Ulrich CDU/CSU 03.06.2016 Pflugradt, Jeannine SPD 03.06.2016 Raabe, Dr . Sascha SPD 03.06.2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 03.06.2016 Scho-Antwerpes, Elfi SPD 03.06.2016 Schröder (Wiesbaden), Dr. Kristina CDU/CSU 03.06.2016 Stegemann, Albert CDU/CSU 03.06.2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 03.06.2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 03.06.2016 Veit, Rüdiger SPD 03.06.2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 03.06.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 03.06.2016 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 03.06.2016 Wicklein, Andrea SPD 03.06.2016 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 03.06.2016 Zech, Tobias CDU/CSU 03.06.2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 945 . Sitzung am 13 . Mai 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Novellierung von Finanzmarkt- vorschriften auf Grund europäischer Rechtsakte (Erstes Finanzmarktnovellierungsgesetz – 1. Fi- MaNoG) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 201617244 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Ge- sundheitswesen Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: a) Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bundestag mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen eine rechtliche Grundlage zur Be- kämpfung von korruptivem Handeln durch Angehöri- ge der Heilberufe schafft und damit eine nicht hinzu- nehmende Gesetzeslücke schließt. b) Der Bundesrat hält es jedoch für nicht sachgerecht, dass der Gesetzesbeschluss – anders als noch in der dem Bundesrat seinerzeit zur Stellungnahme zugelei- teten Fassung (BR-Drucksache 360/15) – allein wett- bewerbsbezogene Handlungen erfasst, die patienten- schutzbezogene Handlungsmodalität des „Verstoßes gegen berufsrechtliche Pflichten“ hingegen ausspart und damit wesentliche Inhalte und Schutzzwecke des Gesetzes wegfallen. c) Eine wirksame Bekämpfung von Korruption im Gesund- heitswesen muss gleichermaßen zwei Ziele verfolgen: Zum einen muss sie einen funktionierenden Leis- tungswettbewerb auf Seiten der Anbieter sichern, da nur dieser eine qualitative Weiterentwicklung von Arz- nei-, Heil- oder Hilfsmitteln sowie Medizinprodukten bei gleichzeitig vertretbarer Kostenentwicklung im Gesundheitssektor gewährleisten kann (Wettbewerbs- schutz). Zum anderen muss sie aber auch das Vertrauen der Patienten in eine von unlauteren Geldzahlungen un- beeinflusste Gesundheitsversorgung und damit die Ak- zeptanz des – von ihnen solidarisch finanzierten – Ge- sundheitssystems aufrechterhalten (Patientenschutz). Dadurch, dass der Gesetzesbeschluss ausschließlich auf den Wettbewerbsschutz abstellt und den Patien- tenschutz weitgehend ausblendet, könnten eine Rei- he von Fallkonstellationen straffrei bleiben, in denen medizinische Entscheidungen primär an wirtschaft- lichen Interessen, nicht aber am Wohl des individu- ellen Patienten orientiert getroffen werden. Derge- stalt entstehende Schutzlücken wären geeignet, das Vertrauen der Patienten in das von ihnen getragene Gesundheitssystem erheblich zu beeinträchtigen. Entsprechende Schutzlücken könnten zukünftig ins- besondere in Fällen auftreten, in denen eine wettbe- werbsbezogene Bevorzugung bestimmter Anbieter ge- rade nicht gegeben ist, also etwa – bei der Verordnung patentgeschützter (und damit in Monopolstellung) angebotener Arznei-, Heil- oder Hilfsmittel oder Me- dizinprodukte, – bei der allgemeinen – und gegebe- nenfalls medizinisch gar nicht indizierten – Steigerung von Bezugs-, Verordnungs- oder Zuweisungsmen- gen sowie – bei Arzneimittelverordnungen, die sich allein auf den Wirkstoff beziehen, vgl. hierzu schon BR-Drucksache 451/13 (Beschluss), S. 17. d) Der Bundesrat weist zudem darauf hin, dass die jetzt vorgenommene Beschränkung des Gesetzes auf den Bezug und die Verordnung von Arznei- und Heilmit- teln sowie Medizinprodukten dazu führt, dass ganze Berufsgruppen, vor allem die der Apothekerinnen und Apotheker, aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes herausfallen. Vor dem Hintergrund der Bedeutung, die diese Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitswe- sens haben, können auch insoweit nicht zu rechtferti- gende Strafbarkeitslücken entstehen. e) Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung zu be- obachten, ob zukünftig in der Praxis die vorbeschrie- benen Strafverfolgungslücken in einem Umfang auf- treten, der geeignet ist, das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem zu beeinträchtigen. Sollte dies der Fall sein, müssten die notwendigen gesetzlichen Änderungen im Sinne dieser Entschließung vorge- nommen werden . – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/26/EU über  die  kollektive  Wahrnehmung  von  Urheber-  und  verwandten  Schutzrechten  und  die  Vergabe  von  Mehrgebietslizenzen  für  Rechte  an  Musik- werken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt sowie zur Änderung des Verfahrens betreffend die  Geräte- und Speichermedienvergütung (VG-Richt- linie-Umsetzungsgesetz) – Fünfzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes Zudem hat der Bundesrat in seiner 945 . Sitzung am 13. Mai 2016 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Sachsen-Anhalt) als Nachfol- gerin des ausscheidenden Ministers a . D . Dr . Hermann Onko Aeikens (Sachsen-Anhalt) zum Mitglied der „Kommission  Lagerung  hoch  radioaktiver  Abfall- stoffe“ gewählt. Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Ab- satz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichter- stattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung Klimaschutzbericht 2015 Drucksache 18/6840 Unterrichtung durch die Bundesregierung Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstra- tegie an den Klimawandel Drucksachen 18/7111, 18/7276 Nr. 7 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/8470 Nr. A.1 Ratsdokument 7984/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.2 Ratsdokument 7998/16 Finanzausschuss Drucksache 18/8293 Nr. A.4 Ratsdokument 6918/16 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17245 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7127 Nr. A.4 Ratsdokument 14015/15 Drucksache 18/7612 Nr. A.26 Ratsdokument 5187/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.16 Ratsdokument 6225/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.17 Ratsdokument 6226/16 Drucksache 18/8293 Nr. A.6 Ratsdokument 7115/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/8293 Nr. A.12 Ratsdokument 7489/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.20 EP P8_TA-PROV(2016)0119 Drucksache 18/8470 Nr. A.22 Ratsdokument 7781/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7733 Nr. A.19 Ratsdokument 5814/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 174. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Integrationsgesetz TOP 27 Qualität der humanitären Hilfe TOP 28 Vereinbarte Debatte zur Exzellenzinitiative TOP 29 Filmförderungsgesetz TOP 30 DDR-Renten-Überleitungsrecht Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Harald Petzold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Liebe Besucherinnen und Besucher auf
    der Besuchertribüne! Es ist zwar noch nicht ganz Freitag
    nach eins, aber fast. Freitag nach eins macht bekanntlich
    jeder seins. Wir sehen das leider auch hier im Plenarsaal.
    Die Behandlung dieses Gesetzesanliegens ist so wichtig,
    dass das Filmförderungsgesetz das Dasein in einer Rand-
    zone eigentlich nicht verdient hat.

    Dass die Bundesregierung beantragt hat, die Debatte
    über diesen Tagesordnungspunkt erst jetzt stattfinden zu
    lassen, spricht Bände in Bezug darauf, welche Wichtig-
    keit sie diesem Gegenstand tatsächlich beimisst. Nach
    diesem Tagesordnungspunkt werden übrigens nur noch
    die Ostrenten behandelt. Auch das spricht Bände hin-
    sichtlich der Wichtigkeit, die die Große Koalition be-
    stimmten Themen hier offensichtlich zubilligt.

    Ich bin sehr froh, dass meine Fraktion einen eigenen
    Antrag eingebracht hat, der bereits im April dieses Jahres
    in der Kernzeit auf der Tagesordnung stand. Bereits zu
    diesem Zeitpunkt haben wir beantragt, das Filmförde-
    rungsgesetz sozial ausgewogen und geschlechtergerecht
    zu ändern. Wir haben uns für Genrevielfalt und für den
    Erhalt von Kino als Kulturort ausgesprochen.

    Damit wurde wenigstens einmal in dieser Legislatur-
    periode zu einer zugänglicheren Zeit, in der auch mehr
    Abgeordnete im Plenarsaal sind, dieser wichtige Gegen-
    stand – für die Koalition ist es ja in dieser Wahlperiode
    eines der wichtigsten Projekte der Medienpolitik über-
    haupt – öffentlich diskutiert. Das hat in der Öffentlichkeit
    übrigens ein sehr positives Echo gefunden. Ich finde, das
    ist gut so .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich bin darüber hinaus sehr froh, dass sich der Bun-
    desrat in seiner Stellungnahme sehr deutlich dafür ausge-
    sprochen hat, dass das „in der Filmwirtschaft eingesetzte
    Personal zu sozialverträglichen Bedingungen beschäftigt
    wird“. Es soll nach Auffassung der Bundesländer eine

    Staatsministerin Monika Grütters






    (A) (C)



    (B) (D)


    neue Aufgabe der Filmförderungsanstalt werden – ich
    zitiere –, „auch die Belange der Beschäftigten in der
    Filmwirtschaft zu unterstützen“. Ein ganz herzliches
    Dankeschön an die Bundesländer für diese Stellungnah-
    me und ein ganz herzliches Dankeschön besonders an die
    Bundesländer mit linker Regierungsbeteiligung, nämlich
    Thüringen und Brandenburg, die sich besonders intensiv
    für diesen Punkt in der Stellungnahme der Bundesländer
    eingesetzt haben. Denn angesichts zu einem großen Teil
    prekärer Arbeits- und Produktionsbedingungen vieler
    Filmschaffender ist die Forderung aktueller denn je, dass
    sich die Filmförderung für Tariftreue, für faire und ange-
    messene Vertragsbedingungen zwischen Produktionsun-
    ternehmen und den Beschäftigten einsetzt.

    Ich wiederhole in diesem Zusammenhang den Vor-
    schlag meiner Fraktion, der Linken, aus unserem Antrag
    zur sozialverträglichen Änderung des Filmförderungsge-
    setzes:

    Produzenten, die nachweislich einkalkulierte
    Tarif- bzw. Mindestlöhne nicht ausgezahlt ha-
    ben, sollten für drei Jahre von der Förderung
    ausgeschlossen werden.

    Ich sage: Mit der Novelle zum Filmförderungsgesetz
    böte sich eine gute Chance, dies ein für alle Mal zu er-
    möglichen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Übrigen, verehrte Kolleginnen und Kollegen von
    der Union: Die Stellungnahme des Bundesrates müsste
    für Sie wie eine schallende Ohrfeige gewirkt haben, da
    Sie uns ja wieder sozialistische Planwirtschaft im Zu-
    sammenhang mit unserem Antrag und der Debatte da-
    rüber unterstellt haben. Ich kann Ihnen versichern: Wir
    werden mit unseren Änderungsanträgen genau diese ur-
    sozialistische Forderung, nämlich „Gute Löhne für gute
    Arbeit“, einbringen und thematisieren, und wir werden
    auf eine Änderung des vorliegenden Gesetzentwurfs
    drängen, zumal Sie als Große Koalition nicht einmal be-
    reit sind, bei den Regelungen zur Arbeitslosenversiche-
    rung die Belange von kurzfristig Beschäftigten – dazu
    zählen die Beschäftigten der Filmwirtschaft – besonders
    zu berücksichtigen und diese zu verändern.

    Das ist ein klarer Bruch Ihres Versprechens aus dem
    Koalitionsvertrag, wo Sie zugesagt haben, dass noch in
    dieser Wahlperiode für eine Reform der Arbeitslosen-
    geld-I-Regelung für Kulturschaffende gesorgt werden
    soll. Da nützt es auch gar nichts, wenn die Staatssekretä-
    rin Kramme hier Krokodilstränen verdrückt und sagt: Es
    ist leider nicht gelungen, für die kurzfristig Beschäftigten
    eine Verbesserung zu erreichen .

    Ich kann nur sagen: Das war der Großen Koalition
    offensichtlich einfach nicht wichtig genug, ähnlich wie
    möglicherweise die gesamte Filmförderung. Ich kann nur
    die Forderung meiner Fraktionskollegin Zimmermann
    von gestern wiederholen, die gesagt hat, dass mindestens
    vier Monate ausreichen müssen, um Anwartschaften für
    das Arbeitslosengeld I zu erwerben.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Redezeit ist leider nur kurz bemessen. Deswe-
    gen kann ich nicht weiter in die Tiefe gehen, um darzu-
    stellen, was Ihrem Gesetz noch alles fehlt. Sie haben kei-
    ne Vorstellung von der Zukunft des deutschen Films. Sie
    haben keine Idee von den gesellschaftlichen, kulturellen
    und sozialen Wirkungen des Films. Sie betrachten Film
    zuallererst als Standortpolitik, dann als Verschiebebahn-
    hof für Fördermittel – wobei Sie auch noch knauserig
    sind –, und Sie konzentrieren sich dann im Wesentlichen
    auf Gremienbesetzungen, wobei Sie immer ordentlich
    darauf achten, dass vor allen Dingen die Verwerterseite
    in den Gremien ordentlich präsentiert ist, was dann dazu
    führt, dass von dieser Seite Einfluss auf Filmgeschichten
    und Drehbücher genommen wird, was wir für unange-
    messen halten. Sie reden davon, dass eine Frauenquote
    mehr Geschlechtergerechtigkeit bringt. Fragen Sie ein-
    mal unsere europäischen Nachbarn, wie sie mit diesem
    Thema umgehen. Da haben wir ein Vorbild. Auch dazu
    haben wir Ihnen in unserem Antrag einen entsprechen-
    den Vorschlag vorgelegt.

    Wir sagen: Der Gesetzentwurf enthält keine Regelung
    dazu, wie Kinos flächendeckend erhalten und gefördert
    werden können. Ihre Vorschläge hinsichtlich des Abga-
    beaufkommens berücksichtigen die Entwicklungen, zum
    Beispiel den Rückgang beim Verkauf von DVDs, über-
    haupt nicht. Wir werden also nicht mehr Einnahmen in
    diesem Bereich haben, sondern weniger .

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, für die Lin-
    ke hat Filmförderungspolitik vor allen Dingen zum Ziel,
    den Film als eine für die Gesellschaft unverzichtbare kul-
    turelle Ausdrucksform in der öffentlichen und politischen
    Wahrnehmung zu verankern und das Filmförderungs-
    system entsprechend neu auszurichten und am Ende zu
    stärken. In diesem Sinne werden wir uns in die Debatte
    einbringen . Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit und
    Ihnen, Herr Präsident, dass Sie etwas großzügig mit mir
    umgegangen sind, was die Redezeit anbelangt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das ist die Großzügigkeit für alle, die der Debatte um

diese Zeit hier intensiv folgen. – Als Nächster spricht der
Kollege Burkhard Blienert für die SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Blienert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident, an Ihre Großzügigkeit

    kann ich hoffentlich auch appellieren.


    (Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE]: Elf Minuten!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Da-
    men und Herren! Vor einer Woche wurde der Deutsche
    Filmpreis vergeben. Wir konnten einen starken Jahrgang
    feiern, der noch einmal die breite Vielfalt des kreativen
    Filmschaffens deutlich gemacht hat. Von dieser Stelle

    Harald Petzold (Havelland)







    (A) (C)



    (B) (D)


    sage ich – es ist erst eine Woche her –: Herzlichen Glück-
    wunsch allen Preisträgerinnen und Preisträgern!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Vor wenigen Wochen haben wir Maren Ade feiern
    können mit dem Film Toni Erdmann. Wir haben lange
    warten müssen, bis wieder eine deutsche Produktion in
    Cannes dabei war. Besonders erfreulich dabei vor dem
    Hintergrund der überfälligen Genderdiskussion: Pro-
    duziert hat das Projekt nämlich auch eine Frau, Janine
    Jackowski. Es ist ein schönes Beispiel dafür, was das
    deutsche Fördersystem im besten Fall mit bewirken
    kann: die Begünstigung von künstlerischem und wirt-
    schaftlichem Erfolg, und zwar auch im Ausland. Toni
    Erdmann hat sich nämlich schon in 55 Länder weiter-
    verkauft. Die Liste der Förderer reicht dabei von der FFA
    über den DFFF bis hin zur kulturellen Filmförderung des
    BKM und der Länder. Auch drei öffentlich-rechtliche
    Sender haben Toni Erdmann koproduziert. Deshalb nur
    am Rande bemerkt: Das Mitwirken von Fernsehredaktio-
    nen muss also einem Projekt nicht zwangsläufig schaden.

    Keine Frage: Toni Erdmann ist ein Glücksfall für den
    deutschen Film. Aber ich wünsche mir, dass unsere För-
    derung mehr solcher Filme möglich machen kann, Filme,
    die die Kritiker genauso wie die Kinozuschauer im In-
    und Ausland begeistern. Genau das haben wir uns mit
    der Novelle des FFG auch vorgenommen. Dabei ist das
    FFG nur ein, wenn auch zentraler Pfeiler der deutschen
    Filmförderung.

    Ich möchte einen anderen kurz streifen: den DFFF. Er
    war zuletzt genauso überzeichnet wie der neue German
    Motion Picture Fund aus dem BMWi. Gleichzeitig haben
    die Konkurrenten im globalen Standortwettbewerb um in-
    ternationale Großproduktionen ihre Anreizsysteme mas-
    siv ausgebaut. Im Ergebnis ist der Glanz des ehemaligen
    Vorzeigemodells DFFF inzwischen stark verblasst. Wenn
    wir also die Attraktivität des Filmstandorts Deutschlands
    erhalten wollen, müssen wir uns demnächst auch grund-
    sätzliche Gedanken zum DFFF machen und das Konzept
    gegebenenfalls neu ausrichten.


    (Beifall bei der SPD)


    Zurück zum FFG . Die Bundesregierung hat nun ei-
    nen Gesetzentwurf vorgelegt, dem es gelingt, sowohl die
    Strukturen der Förderung als auch die Förderung selbst
    zu verbessern . Das ist das Ergebnis eines intensiven und
    aufwendigen Dialogs mit der gesamten Branche. Dafür
    meinen Dank an das Haus der BKM und an die FFA.

    Ich greife nun noch einige Punkte heraus: Mit der
    Anpassung der Abgabesätze, mit der Verstärkung der
    Rückflüsse in den Fördertopf, mit der Heranziehung
    werbefinanzierter Abrufdienste und der VoD-Anbieter
    mit Sitz im Ausland werden wir die Einnahmeseite des
    FFA-Haushalts nachhaltig stabilisieren können. Der letz-
    te Punkt ist zwar noch nicht ganz in trockenen Tüchern,
    aber die neue AVMD-Richtlinie gibt begründete Hoff-
    nung auf grünes Licht aus Brüssel. Gute Lösungen sind
    bei den Bestimmungen zur geschlechterparitätischen Be-
    setzung der Gremien gefunden worden . Darüber hinaus

    ist jetzt das Bemühen um Gendergerechtigkeit im Aufga-
    benkatalog der FFA festgeschrieben.

    Zu begrüßen sind auch die Neuerungen bei der Förde-
    rung selbst. Ein breites Bündel von Maßnahmen, insbe-
    sondere in der Projektfilm- und der Drehbuchförderung,
    zielt darauf, die Qualität der Projekte konsequent zu ver-
    bessern .

    Wir sollten aber auch nicht die Augen davor verschlie-
    ßen, dass mit der neuen Förderphilosophie deutlich weni-
    ger Projekte und vor allem weniger kleine Projekte in die
    FFA-Förderung kommen werden. Deshalb bin ich auch
    froh, dass die Mittel für die kulturelle Filmförderung bei
    der BKM aufgestockt wurden.

    Sehr gut ist es, dass bei der Tilgung von Projekt-
    filmdarlehen jetzt sichergestellt ist, dass vorrangig die
    Erlösbeteiligungen der Urheber gemäß dem Urheberver-
    tragsrecht zu bedienen sind. Das trägt zur Verbesserung
    der sozialen Lage der Urheber bei.

    Noch besser wäre es gewesen, wenn der Regierungs-
    entwurf zugleich den Vorschlag eines Erlöskorridors für
    die Produzenten aufgegriffen hätte. Ehrlich gesagt ver-
    wundert es mich, dass da nichts geschehen ist . Denn die
    damit verbundenen Vorteile sind offensichtlich: Die Ur-
    heber kämen früher in den Genuss der eben angesproche-
    nen Beteiligungen. Es würde ein klarer Anreiz dafür ge-
    setzt, dass die Produzenten Projekte verfolgen, die auch
    wirtschaftlich erfolgreich sind. Wir hätten damit eine
    gute Möglichkeit zur wichtigen Stärkung des Eigenka-
    pitals der Produzenten. Zudem würde es der viel beklag-
    ten Filmschwemme entgegenwirken. Insgesamt könnten
    wir in unserem Bemühen um mehr Qualität im deutschen
    Film davon nur profitieren. Den Vorbehalten der um ihre
    Rückflüsse besorgten Verleiher könnten wir dadurch be-
    gegnen, dass wir einen solchen Korridor zunächst nur für
    die verleihgeförderten Projekte vorsehen. Ich denke je-
    denfalls, die Idee eines Korridors ist es allemal wert, dass
    wir zumindest in den nächsten fünf Jahren, die dieses Ge-
    setz in Kraft sein wird, austesten, wie sich dies auswirkt.


    (Beifall bei der SPD)


    Weiterhin erfreulich im Gesetzentwurf: Die Förde-
    rung der Digitalisierung alter Filme steht nun erstmals
    als eigener Förderbereich im Gesetz.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin der Auffas-
    sung, mit dem FFG soll nicht nur der deutsche Film ge-
    fördert werden, sondern auch der Kulturort Kino, für den
    diese Filme gemacht sind, geschützt werden. Da ist der
    Vorschlag des Bundesrates, das Auswertungsfenster der
    Kinos weiter zu verkürzen, eher kontraproduktiv. Gerade
    die Kinos in den kleineren Städten und die Programmki-
    nos wären die Leidtragenden. Sie sind auf die bestehen-
    den Fenster angewiesen. Gerade der Dokumentarfilm,
    auf den der Bundesrat abhebt, ist doch im Kino eher ein
    Langläufer. Sicherlich müssen wir berücksichtigen, dass
    sich das Nutzerverhalten weiter verändert. Deshalb sieht
    der Regierungsentwurf weitere Maßnahmen zur behut-
    samen Flexibilisierung vor. Ich denke, dieser Weg ist
    richtig, und wir sollten beobachten, was er bewirkt. Auf
    jeden Fall plädiere ich dafür, keine generelle Verkürzung
    der Fristen vorzunehmen, da es nur um bestimmte Filme

    Burkhard Blienert






    (A) (C)



    (B) (D)


    geht. Der absehbare Schaden für viele Kinos verbietet
    das .


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Marco Wanderwitz [CDU/CSU])


    Ich denke, dem Anliegen kann man auch untergesetzlich
    im Rahmen der Entscheidungspraxis der FFA über Ver-
    kürzungsanträge entsprechen.

    Ein ganz anderes Anliegen der Dokumentarfilmer fin-
    det jedoch meine Zustimmung. Wir halten es für sinn-
    voll, dass die Zuschauer nichtgewerblicher Vorführungen
    bei der Referenzfilmförderung weiterhin mit berücksich-
    tigt werden .


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Johannes Selle [CDU/CSU] und Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE])


    Aus dem Gesetzentwurf wurde das gestrichen . Auch das
    werden wir bei der Anhörung im Ausschuss ansprechen
    müssen .

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, bei allem Lob für
    den Regierungsentwurf ist auch ein klares Versäumnis
    festzustellen: Der Entwurf enthält keinen konkreten Vor-
    schlag, wie die Einhaltung von sozialen Mindeststan-
    dards bei der Filmproduktion sichergestellt werden kann.
    Die Liste der Verstöße ist lang, und es handelt sich nicht
    nur um wenige Einzelfälle. Insgesamt scheint es in den
    vergangenen Jahren zwar weniger Probleme mit der Ein-
    haltung der maximalen Arbeitszeit zu geben. Allerdings
    häufen sich die Klagen, dass geleistete Überstunden ohne
    die festgelegten Zuschläge vergütet werden oder dass
    vereinbarte Zeitkonten nicht zur Anwendung kommen .
    Nicht selten wird mit Pauschalverträgen der Tarifvertrag
    umgangen. Mir liegt es fern, hier die Produktionsbranche
    unter einen Generalverdacht zu stellen. Aber jeder ein-
    zelne Fall ist aus meiner Sicht ein Fall zu viel. Deshalb
    tritt die SPD-Fraktion entschieden dafür ein, dass Miss-
    stände bei öffentlich geförderten Filmproduktionen nicht
    hingenommen werden .

    Wir reden nicht zum ersten Mal über dieses Thema.
    Anlässlich der letzten Novelle hat der Bundestag in sei-
    ner Beschlussempfehlung festgestellt, dass ihm die sozi-
    ale Lage der Filmschaffenden ein besonderes Anliegen
    ist .


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Merkt man!)


    Zugleich wurde die Bundesregierung aufgefordert, da-
    rauf hinzuwirken, durch die FFA – ich zitiere – „die Ein-
    haltung sozialer Mindeststandards bei der Produktion
    geförderter Projekte nachweislich und nachhaltig sicher-
    zustellen“. Wie hat die Bundesregierung diese Aufforde-
    rung nun im vorliegenden Entwurf umgesetzt? Heraus-
    gekommen ist eine Formulierung, die sich leider nur im
    Begründungstext wiederfindet.

    Wir brauchen jedoch eine präzise Aufgabenbeschrei-
    bung. Solange sie aber nur in den Begründungsteil abge-
    schoben ist, wird alles beim Alten bleiben. Diese Formu-
    lierung gehört in den Gesetzestext selbst, und zwar genau
    dorthin, wo die Aufgaben der FFA aufgezählt werden.
    § 2 kennt acht Aufgaben. Die Mitverantwortung für so-

    zialverträgliche Bedingungen muss die neunte Aufgabe
    werden .


    (Beifall bei der SPD)


    Dass der Bundesrat in seiner Stellungnahme genau diese
    Forderung aufgegriffen hat, hat mich gefreut . Das ge-
    schah fast einstimmig über alle Parteigrenzen hinweg. 15
    von 16 Bundesländern haben die Notwendigkeit erkannt,
    dass mit dem FFG an dieser Stelle mehr für die Beschäf-
    tigten getan werden muss .

    Seit vorgestern wissen wir: Die Bundesregierung will
    diesem Anliegen entsprechen. Das können wir nur begrü-
    ßen, aber damit sind wir noch nicht am Ende der Strecke.
    Denn das wäre nur der erste Schritt, und der zweite muss
    folgen. Nach unserer Auffassung ist im Gesetz zu präzi-
    sieren, auf welche Weise die FFA diese Aufgabe erfüllen
    kann .

    Die FFA sollte nach unserer Meinung bei den antrag-
    stellenden Unternehmen erheben, ob bei der Produktion
    eine Tarifbindung vorliegt und ob die Einhaltung der ent-
    sprechenden Regelungen gewährleistet ist. Wir wollen
    die FFA nicht zur Tarifpolizei machen. Dazu hat sie kei-
    ne Befugnis und auch nicht die personellen Kapazitäten.

    Ich möchte betonen: Nach unserem Vorschlag ist nicht
    die Einhaltung sozialer Mindeststandards selbst Voraus-
    setzung für die Förderung. Denn wir wissen, dass nicht
    zuletzt die EU-Entsenderichtlinie dem entgegensteht.
    Fördervoraussetzung soll allein die Angabe sein, ob der
    Tarifvertrag für die jeweilige Produktion gilt oder nicht.
    Ich denke, das ist der richtige Weg. Darüber sollten wir
    auch in der Anhörung noch einmal reden.

    Ich appelliere an Sie: Lassen Sie uns dieses Mal ge-
    meinsam das ungelöste Problem anpacken, das wir bis-
    her von Novelle zu Novelle immer vor uns her gescho-
    ben haben. Denn das zentrale Anliegen dieses Gesetzes
    ist die Qualitätssicherung beim deutschen Film. Dazu
    finden sich viele gute Maßnahmen im Regierungsent-
    wurf. Wir können das aber noch besser machen, wenn
    wir uns für faire und sozialverträgliche Bedingungen am
    Set einsetzen .

    Ich danke für die Aufmerksamkeit .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)