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ID1817404600

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    Plenarprotokoll 18/174 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Integrationsgesetzes Drucksache 18/8615 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 A Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 17187 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 17189 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17190 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17191 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17192 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 17193 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17195 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 17196 B Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 17197 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17198 A Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Omid Nouripour, Luise Amtsberg, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eine Menschheit, gemeinsame Verantwortung – Für eine flexible, wirksa- me und zuverlässige humanitäre Hilfe Drucksache 18/8619 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 17201 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 17202 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 17203 D Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17205 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17206 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17208 A Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 17209 B Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative und Förderung des wis- senschaftlichen Nachwuchses Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17210 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17212 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 17214 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 17214 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17216 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17218 C Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17220 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 17221 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 17222 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 17223 D Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes  über  Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016II Maßnahmen zur Förderung des deutschen  Films (Filmförderungsgesetz – FFG) Drucksachen 18/8592, 18/8627 . . . . . . . . . . . 17225 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 17225 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 17226 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17227 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17229 D Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17231 A Tagesordnungspunkt 30: a) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Altersarmut von Ost- Krankenschwestern – Gerechte Renten für Beschäftigte im DDR-Gesundheits- und Sozialwesen schaffen Drucksache 18/8612 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 A b) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Kumpel zweiter Klasse – Rentenansprüche der Bergleute aus der DDR-Braunkohleveredlung wahren Drucksache 18/7903 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr. Gregor Gysi, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ungerechtigkeiten bei Mütterrente  in Ostdeutschland und  beim Übergangszuschlag beheben Drucksachen 18/4972, 18/6706 . . . . . . . . . 17232 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17232 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 17233 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17235 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17236 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 17236 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17238 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17239 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17239 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 17240 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17241 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 17243 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17243 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17185 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Beginn: 9.00 Uhr
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    Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17243 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 03.06.2016 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Brandl, Dr. Reinhard CDU/CSU 03.06.2016 Daldrup, Bernhard SPD 03.06.2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 03.06.2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 03.06.2016 Hänsel, Heike DIE LINKE 03.06.2016 Heil (Peine), Hubertus SPD 03.06.2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 03.06.2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 03.06.2016 Leidig, Sabine DIE LINKE 03.06.2016 Leikert, Dr. Katja CDU/CSU 03.06.2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 03.06.2016 Leyen, Dr. Ursula von der CDU/CSU 03.06.2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 03.06.2016 Metzler, Jan CDU/CSU 03.06.2016 Michelbach, Dr. h. c. Hans CDU/CSU 03.06.2016 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 03.06.2016 Müller, Bettina SPD 03.06.2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Oßner, Florian CDU/CSU 03.06.2016 Petry, Christian SPD 03.06.2016 Petzold, Ulrich CDU/CSU 03.06.2016 Pflugradt, Jeannine SPD 03.06.2016 Raabe, Dr . Sascha SPD 03.06.2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 03.06.2016 Scho-Antwerpes, Elfi SPD 03.06.2016 Schröder (Wiesbaden), Dr. Kristina CDU/CSU 03.06.2016 Stegemann, Albert CDU/CSU 03.06.2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 03.06.2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 03.06.2016 Veit, Rüdiger SPD 03.06.2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 03.06.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 03.06.2016 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 03.06.2016 Wicklein, Andrea SPD 03.06.2016 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 03.06.2016 Zech, Tobias CDU/CSU 03.06.2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 945 . Sitzung am 13 . Mai 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Novellierung von Finanzmarkt- vorschriften auf Grund europäischer Rechtsakte (Erstes Finanzmarktnovellierungsgesetz – 1. Fi- MaNoG) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 201617244 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Ge- sundheitswesen Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: a) Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bundestag mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen eine rechtliche Grundlage zur Be- kämpfung von korruptivem Handeln durch Angehöri- ge der Heilberufe schafft und damit eine nicht hinzu- nehmende Gesetzeslücke schließt. b) Der Bundesrat hält es jedoch für nicht sachgerecht, dass der Gesetzesbeschluss – anders als noch in der dem Bundesrat seinerzeit zur Stellungnahme zugelei- teten Fassung (BR-Drucksache 360/15) – allein wett- bewerbsbezogene Handlungen erfasst, die patienten- schutzbezogene Handlungsmodalität des „Verstoßes gegen berufsrechtliche Pflichten“ hingegen ausspart und damit wesentliche Inhalte und Schutzzwecke des Gesetzes wegfallen. c) Eine wirksame Bekämpfung von Korruption im Gesund- heitswesen muss gleichermaßen zwei Ziele verfolgen: Zum einen muss sie einen funktionierenden Leis- tungswettbewerb auf Seiten der Anbieter sichern, da nur dieser eine qualitative Weiterentwicklung von Arz- nei-, Heil- oder Hilfsmitteln sowie Medizinprodukten bei gleichzeitig vertretbarer Kostenentwicklung im Gesundheitssektor gewährleisten kann (Wettbewerbs- schutz). Zum anderen muss sie aber auch das Vertrauen der Patienten in eine von unlauteren Geldzahlungen un- beeinflusste Gesundheitsversorgung und damit die Ak- zeptanz des – von ihnen solidarisch finanzierten – Ge- sundheitssystems aufrechterhalten (Patientenschutz). Dadurch, dass der Gesetzesbeschluss ausschließlich auf den Wettbewerbsschutz abstellt und den Patien- tenschutz weitgehend ausblendet, könnten eine Rei- he von Fallkonstellationen straffrei bleiben, in denen medizinische Entscheidungen primär an wirtschaft- lichen Interessen, nicht aber am Wohl des individu- ellen Patienten orientiert getroffen werden. Derge- stalt entstehende Schutzlücken wären geeignet, das Vertrauen der Patienten in das von ihnen getragene Gesundheitssystem erheblich zu beeinträchtigen. Entsprechende Schutzlücken könnten zukünftig ins- besondere in Fällen auftreten, in denen eine wettbe- werbsbezogene Bevorzugung bestimmter Anbieter ge- rade nicht gegeben ist, also etwa – bei der Verordnung patentgeschützter (und damit in Monopolstellung) angebotener Arznei-, Heil- oder Hilfsmittel oder Me- dizinprodukte, – bei der allgemeinen – und gegebe- nenfalls medizinisch gar nicht indizierten – Steigerung von Bezugs-, Verordnungs- oder Zuweisungsmen- gen sowie – bei Arzneimittelverordnungen, die sich allein auf den Wirkstoff beziehen, vgl. hierzu schon BR-Drucksache 451/13 (Beschluss), S. 17. d) Der Bundesrat weist zudem darauf hin, dass die jetzt vorgenommene Beschränkung des Gesetzes auf den Bezug und die Verordnung von Arznei- und Heilmit- teln sowie Medizinprodukten dazu führt, dass ganze Berufsgruppen, vor allem die der Apothekerinnen und Apotheker, aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes herausfallen. Vor dem Hintergrund der Bedeutung, die diese Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitswe- sens haben, können auch insoweit nicht zu rechtferti- gende Strafbarkeitslücken entstehen. e) Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung zu be- obachten, ob zukünftig in der Praxis die vorbeschrie- benen Strafverfolgungslücken in einem Umfang auf- treten, der geeignet ist, das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem zu beeinträchtigen. Sollte dies der Fall sein, müssten die notwendigen gesetzlichen Änderungen im Sinne dieser Entschließung vorge- nommen werden . – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/26/EU über  die  kollektive  Wahrnehmung  von  Urheber-  und  verwandten  Schutzrechten  und  die  Vergabe  von  Mehrgebietslizenzen  für  Rechte  an  Musik- werken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt sowie zur Änderung des Verfahrens betreffend die  Geräte- und Speichermedienvergütung (VG-Richt- linie-Umsetzungsgesetz) – Fünfzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes Zudem hat der Bundesrat in seiner 945 . Sitzung am 13. Mai 2016 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Sachsen-Anhalt) als Nachfol- gerin des ausscheidenden Ministers a . D . Dr . Hermann Onko Aeikens (Sachsen-Anhalt) zum Mitglied der „Kommission  Lagerung  hoch  radioaktiver  Abfall- stoffe“ gewählt. Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Ab- satz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichter- stattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung Klimaschutzbericht 2015 Drucksache 18/6840 Unterrichtung durch die Bundesregierung Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstra- tegie an den Klimawandel Drucksachen 18/7111, 18/7276 Nr. 7 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/8470 Nr. A.1 Ratsdokument 7984/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.2 Ratsdokument 7998/16 Finanzausschuss Drucksache 18/8293 Nr. A.4 Ratsdokument 6918/16 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17245 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7127 Nr. A.4 Ratsdokument 14015/15 Drucksache 18/7612 Nr. A.26 Ratsdokument 5187/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.16 Ratsdokument 6225/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.17 Ratsdokument 6226/16 Drucksache 18/8293 Nr. A.6 Ratsdokument 7115/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/8293 Nr. A.12 Ratsdokument 7489/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.20 EP P8_TA-PROV(2016)0119 Drucksache 18/8470 Nr. A.22 Ratsdokument 7781/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7733 Nr. A.19 Ratsdokument 5814/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 174. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Integrationsgesetz TOP 27 Qualität der humanitären Hilfe TOP 28 Vereinbarte Debatte zur Exzellenzinitiative TOP 29 Filmförderungsgesetz TOP 30 DDR-Renten-Überleitungsrecht Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Schwabe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Verehrte Damen und Herren! Ich glaube in der Tat, man
    muss zunächst einmal mit einem Lob anfangen. Ich
    kann nämlich die Kritik daran, wer alles aus Deutsch-
    land nach Istanbul gereist ist, nicht nachvollziehen. Es
    wurde gesagt, das wäre zu viel der Würde. Wie wäre es
    denn eigentlich andersherum gewesen? Was wäre denn
    gewesen, wenn die Bundeskanzlerin, der Außenminister
    und der Entwicklungsminister bei einem solch zentralen
    Thema nicht nach Istanbul gefahren wären? Dann wäre
    die Kritik wahrscheinlich genau andersherum gewesen.

    Sie wissen ganz genau: Die Vorbereitung begann vor
    drei Jahren und mehr. Damals war nicht absehbar, welche
    Debatten wir heute rund um die Türkei und um Istan-
    bul führen werden. Insofern war es richtig – das ist auch

    Michael Brand






    (A) (C)



    (B) (D)


    wahrgenommen worden –, dass Deutschland dort hoch-
    rangig vertreten war .


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Darauf können wir uns nicht ausruhen, aber es ist gut,
    dass Deutschland weltweit der drittgrößte Geber ist, und
    wir werden uns bemühen – Frau Steinbach und ich haben
    darüber schon geredet –, dass wir das Ganze auch haus-
    halterisch entsprechend absichern.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist auch gut, dass Deutschland – so nehme ich das je-
    denfalls wahr; das ist ja gerade auch gewürdigt worden –
    im internationalen Konzert der Impulsgeber dafür war,
    das humanitäre Hilfssystem auf eine andere Grundlage,
    eine qualifizierte Basis, zu stellen.

    Es war keine Geberkonferenz, über die wir hier reden .
    Trotzdem muss man über Finanzen sprechen. Das will
    ich gleich auch noch tun.

    Vorab will ich aber das unterstreichen, was viele
    Kolleginnen und Kollegen hier gesagt haben: In allem
    Schlechten – gemeint ist die schwierige weltweite huma-
    nitäre Lage – liegt auch etwas Gutes. Es ist die Chance –
    wir haben ein neues Momentum –, ganz anders über die
    humanitäre Hilfe für die 60 Millionen Flüchtlinge, von
    denen Sie gesprochen haben, und für die 100 bis 200 Mil-
    lionen Menschen – je nachdem, wie man das sieht –, die
    auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, zu reden.

    Sich um die humanitäre Hilfe zu kümmern, ist eben
    nicht „Nice to have“, also irgendetwas, was man auch
    noch einmal machen kann, sondern es geht um das Le-
    ben und die Würde von Menschen. Das allein wäre schon
    Grund genug. Es geht aber eben auch um knallharte Au-
    ßen- und Sicherheitspolitik. Es geht darum, ob bestimmte
    Regionen der Welt dauerhaft stabilisiert oder destabili-
    siert werden. Darüber reden wir bei der humanitären Hil-
    fe im Kern.

    Wir reden auch über Fluchtbewegungen, die ausgelöst
    werden, wenn es keine ausreichende humanitäre Hilfe
    gibt, und wir reden darüber, was eigentlich mit den Kin-
    dern passiert, die zur Schule gehen müssen, das zurzeit
    aber nicht können. Sie sind doch wirklich das Futter für
    diejenigen, die sich terroristische Vorhaben auf der gan-
    zen Welt vorgenommen haben. Auch das muss mit huma-
    nitärer Hilfe unterbunden werden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der Humanitäre Weltgipfel kann nur ein erster Auftakt
    für eine solche intensivierte Debatte sein. Er funktioniert
    eben nicht wie Klimakonferenzen, bei denen wir am
    Ende einen Mechanismus haben und Dinge völkerrecht-
    lich verbindlich verabredet werden, sondern der Gipfel
    funktioniert im Moment nur über Einzelverabredungen,
    die hier aufgezählt worden sind, und darüber, dass man
    sich eine Liste von Themen vornimmt, über die man re-
    den will. Dazu ist auch ein Papier verabschiedet worden,
    das sogenannte Grand Bargain, also der große Deal oder

    wie auch immer man das übersetzen will, in dem die Din-
    ge, die Sie gerade benannt haben, stehen .

    Die Fragen sind: Wie kann man humanitäre Hilfe
    mit Entwicklungszusammenarbeit verzahnen, nicht ver-
    schmelzen? Verschmelzen funktioniert nicht, weil die
    Prinzipien unterschiedlich sind. Wie kann man dabei hel-
    fen, dass Akteure, zum Beispiel die Geflüchteten, in die
    Entscheidungsstrukturen eines Systems humanitärer Hil-
    fe hineingenommen werden? Wie können wir lokale Or-
    ganisationen stärken? Wie können wir eine mehrjährige
    Finanzierung organisieren? Wie können wir Konfliktprä-
    vention entsprechend stärken? Das Entscheidende wird
    sein, dass auf diesen Gipfel etwas folgt und es entspre-
    chend weitergeht. Die Struktur, wie das weitergehen soll,
    ist noch nicht klar. Das muss aber im Laufe dieses Jahres
    klar werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, was mich immer
    wieder fassungslos macht, ist die Tatsache, wie stark die-
    ses humanitäre Hilfssystem unterfinanziert ist. Trotz allen
    Lobs über die London-Konferenz haben wir im Rahmen
    der Hilfe für Flüchtlinge und für geflüchtete Menschen
    aus Syrien eine Unterfinanzierung. Wir haben eine dra-
    matische Unterfinanzierung bei der humanitären Hilfe im
    Südsudan, im Jemen und bei dem El-Niño-Phänomen.
    Wir haben bei der Finanzierung ein Loch von mindestens
    15 Milliarden US-Dollar. Das ist mehr als die Hälfte des-
    sen, was wir in der humanitären Hilfe brauchen.

    Ich will die letzten Sekunden meiner Redezeit, die ich
    noch habe, dafür nutzen, klarzumachen, wie wenig Geld
    das am Ende ist. Man muss wirklich mit dem Begriff „Pe-
    anuts“ aufpassen, aber das sind Peanuts. Dieses Geld ist
    ein Zwanzigstel von dem, was die weltweit 100 größten
    Rüstungsfirmen jedes Jahr mit Waffenverkäufen umset-
    zen. Es ist weniger als das, was Großbritannien und die
    Türkei für den Bau eines neuen Atomkraftwerks planen.
    Es ist nur die Hälfte dessen, was zum Beispiel Herr Zu-
    ckerberg besitzt, der sich immer wieder wohltätig geriert.

    Es ist eben – das müssen wir uns klarmachen – bei
    allem Lob über die deutsche Rolle weniger als die Hälfte
    dessen, was für den Verteidigungsetat dieses Landes zur
    Verfügung steht. Deswegen haben wir als Bundestag die
    Aufgabe, uns zum einen für das zu loben, was wir in die
    Haushalte eingestellt haben, aber zum anderen bei den
    Haushaltsberatungen darauf zu achten, dass es zumindest
    dabei bleibt und dass wir weitere Impulse finanzieller Art
    in das internationale System geben können, damit wir
    den unerträglichen Zustand der Unterfinanzierung been-
    den und dafür sorgen, dass Terroristen die Nahrung ent-
    zogen wird . Das ist unsere gemeinsame Verantwortung .

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Inge Höger [DIE LINKE])




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Der Kollege Dr. Volker Ullrich spricht als Nächster für

die CDU/CSU .


(Beifall bei der CDU/CSU)


Frank Schwabe






(A) (C)



(B) (D)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Kriegerische Auseinandersetzungen und Natur-
    katastrophen verursachen großes menschliches Leid. Der
    Konflikt in Syrien und im Nord-Irak hat Millionen von
    Menschen zu heimatlosen Flüchtlingen gemacht. Natur-
    katastrophen wie Erdbeben in Haiti und Nepal verlangen
    nach schneller Hilfe. Hungernde Menschen in der Sa-
    helzone benötigen Nahrung und sauberes Wasser. Über
    130 Millionen Menschen sind derzeit unmittelbar auf hu-
    manitäre Hilfe angewiesen.

    Das Leid und die Verzweiflung dieser Menschen sind
    durch die Bilder spürbar, die uns täglich erreichen. Die
    Antwort darauf, wie wir mit dieser Situation umzugehen
    haben, hat uns der in dieser Woche verstorbene Rupert
    Neudeck gegeben, an den auch ich im Rahmen dieser
    Rede erinnern möchte. Er sagte:

    ... wir dürfen uns keine Verzweiflung leisten. Ver-
    zweiflung ist eine Luxushaltung für einen Humani-
    tären. Wir müssen immer überlegen, wie wir Wege
    zu den Menschen finden.

    Diese Wege zu Menschen in der Not ist die humanitäre
    Hilfe. Wir leisten sie, weil unser Menschenbild uns ver-
    pflichtet, solidarisch zu sein. Wir leisten sie gerne, weil
    wir überzeugt sind, dass Mitmenschlichkeit ein Schlüssel
    zu einer besseren Welt ist.

    Der Bedarf an humanitärer Hilfe beträgt derzeit etwa
    20 Milliarden Euro pro Jahr. Dieses Geld wird dringend
    benötigt: für Nahrung, sauberes Wasser, ein Dach über
    dem Kopf, Babynahrung und Medikamente. Es steht aber
    nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung. Allein 2015
    blieb ein Betrag von 7 Milliarden Euro ungedeckt. Mei-
    ne Damen und Herren, es ist nicht hinnehmbar, wie Leid
    noch vergrößert wird, weil die Finanzierung der elemen-
    taren humanitären Hilfe nicht sichergestellt werden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir blicken auf die Flüchtlingslage in Jordanien. Die
    Menschen dort haben erfahren, was es bedeutet, wenn
    Gelder für Essensrationen drastisch gekürzt werden. Ich
    formuliere klar und deutlich: Dieses Beispiel muss uns
    vor Augen führen: So etwas darf und soll nicht mehr vor-
    kommen .

    Die Frage, die sich die wohlhabenden Staaten dieser
    Welt stellen müssen, ist eine ganz einfache: Wie kann es
    sein, dass für viele Dinge Geld vorhanden ist, sich aber
    oftmals der Eindruck erschließt, dass die Not von Men-
    schen nicht die oberste Priorität hat?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wie kann es sein, dass Hilfsgelder erst zugesagt und
    dann entgegen der Abrede nicht ausgezahlt werden?
    Meine Damen und Herren, welchen Eindruck macht das
    auf Hilfsorganisationen, die sich mit ihren Freiwilligen
    in die Krisengebiete der Welt bewegen und dann feststel-
    len, dass ihre elementare Finanzierung nicht sicherge-
    stellt werden kann?

    Wir brauchen deswegen eine Reform der humanitären
    Hilfe mit folgenden Eckpunkten:

    Erstens. Die Gelder müssen deutlich erhöht und im
    vollen zugesagten Umfang unmittelbar zur Verfügung
    stehen .

    Zweitens . Wir brauchen funktionierende Mechanis-
    men der humanitären Hilfe, welche eng mit langfristigen
    Projekten der Entwicklungszusammenarbeit verknüpft
    sind .

    Unser Land geht, wie ich meine, mit gutem Beispiel
    voran. Auf der Geberkonferenz in London sind bis 2018
    2,3 Milliarden Euro anvisiert worden. Für das Welter-
    nährungsprogramm werden wir über 500 Millionen Euro
    beisteuern. Auf dem Gipfel in Istanbul hat Deutschland
    einen Betrag von 50 Millionen Euro für den UN-Nothil-
    fefonds zugesagt .

    Es gab noch keinen Bundesminister für wirtschaftli-
    che Zusammenarbeit und Entwicklung wie Gerd Müller,
    der so intensiv und nachhaltig für die Erhöhung der Mit-
    tel für die Entwicklungszusammenarbeit geworben hat.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat er heute Geburtstag?)


    Das ist gelebte Verantwortung. Dafür sagen wir herzli-
    chen Dank .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für den Personenkult! – Tom Koenigs [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Franz Josef Strauß!)


    Wir brauchen neben der Stärkung der humanitären
    Hilfe auch eine Stärkung des Rechts. Wir erleben derzeit
    einen Zustand der Krise des humanitären Völkerrechts.
    Ein elementarer Grundsatz des humanitären Völker-
    rechts besteht darin, dass jedem geholfen werden muss
    und kann, unabhängig von Kultur, Religion, Herkunft
    oder einer etwaigen Angehörigkeit zu einer Konfliktpar-
    tei, und dass die Helfer ungefährdet ihre Arbeit verrich-
    ten können.

    Leider wird dieses Prinzip zunehmend gebrochen. Wir
    müssen erleben, dass Krankenhäuser bombardiert und
    Ärzte und Pflegepersonal angegriffen und verletzt wer-
    den oder gar ihr Leben verlieren. Wir müssen erleben,
    dass Kriegsflüchtlinge zur Zielscheibe werden und selbst
    ihre Zufluchtsorte nicht verschont bleiben.

    Am 28. April dieses Jahres sind mindestens 30 Men-
    schen bei der Bombardierung einer Klinik im syrischen
    Aleppo ums Leben gekommen. Am 5. Mai ist ein Flücht-
    lingslager in der Provinz Idlib bombardiert worden.
    Mehr als 28 Menschen verloren dabei ihr Leben. Diese
    Angriffe sind als das zu bezeichnen, was sie sind: Es sind
    Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Mensch-
    lichkeit.

    Die Täter müssen der Rechenschaft zugeführt wer-
    den. Es wäre auch notwendig gewesen, dass die Welt-
    gemeinschaft auf diesen Verstoß gegen das humanitäre
    Völkerrecht eine noch deutlichere Antwort gefunden hät-






    (A) (C)



    (B) (D)


    te. Diese Antwort wäre notwendig, um eine Geltung und
    Wiederherstellung des Rechts zu ermöglichen.

    Meine Damen und Herren, wir werden die Ergebnisse
    von Istanbul wohlwollend und konstruktiv begleiten. Wir
    wissen, dass dieser Gipfel nicht das Ende oder das Ergeb-
    nis einer langen Wegstrecke ist. Er ist vielmehr der An-
    fang, um durch unsere Generation Menschlichkeit und
    Hilfe für die Schwachen zu erreichen.

    Ich darf zum Schluss dieser Debatte noch einmal an
    Rupert Neudeck erinnern, der unlängst gefragt wurde,
    wie er denn die Kraft aufbringe, zu helfen. Da antwortete
    er – ich zitiere ihn –:

    Es ist ein Geschenk, in einer so freien Gesellschaft
    zu leben. Ich will den Menschen etwas zurückge-
    ben .

    Inspiriert habe ihn dabei das Gleichnis vom barmherzi-
    gen Samariter . Diese Geschichte – so sagte er – trete ihm
    immer wieder in den Bauch, und sagt: Du bist zuständig
    für die Not anderer Menschen, jetzt und sofort.

    In diesem Sinne, meine Damen und Herren, lassen Sie
    uns das Bewusstsein schaffen, und lassen Sie uns han-
    deln!

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)