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ID1817403600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/174 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Inhalt: Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Integrationsgesetzes Drucksache 18/8615 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 A Dr . Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17185 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 17187 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 17189 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17190 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17191 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17192 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 17193 C Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17195 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 17196 B Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 17197 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17198 A Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Omid Nouripour, Luise Amtsberg, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eine Menschheit, gemeinsame Verantwortung – Für eine flexible, wirksa- me und zuverlässige humanitäre Hilfe Drucksache 18/8619 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17199 C Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 17201 B Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 17202 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . 17203 D Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17205 A Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17206 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17208 A Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 17209 B Tagesordnungspunkt 28: Vereinbarte Debatte: Weiterentwicklung der Exzellenzinitiative und Förderung des wis- senschaftlichen Nachwuchses Dr . Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17210 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17212 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . 17214 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 17214 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17216 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 17218 C Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17220 A Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 17221 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 17222 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 17223 D Tagesordnungspunkt 29: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes  über  Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016II Maßnahmen zur Förderung des deutschen  Films (Filmförderungsgesetz – FFG) Drucksachen 18/8592, 18/8627 . . . . . . . . . . . 17225 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . 17225 A Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 17226 C Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17227 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17229 D Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 17231 A Tagesordnungspunkt 30: a) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Altersarmut von Ost- Krankenschwestern – Gerechte Renten für Beschäftigte im DDR-Gesundheits- und Sozialwesen schaffen Drucksache 18/8612 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 A b) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Kumpel zweiter Klasse – Rentenansprüche der Bergleute aus der DDR-Braunkohleveredlung wahren Drucksache 18/7903 . . . . . . . . . . . . . . . . . 17232 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Dr. Gregor Gysi, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ungerechtigkeiten bei Mütterrente  in Ostdeutschland und  beim Übergangszuschlag beheben Drucksachen 18/4972, 18/6706 . . . . . . . . . 17232 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17232 C Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 17233 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17235 B Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17236 B Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 17236 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17238 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 17239 D Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 17239 D Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 17240 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17241 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 17243 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17243 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17185 174. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Beginn: 9.00 Uhr
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    Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17243 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 03.06.2016 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Brandl, Dr. Reinhard CDU/CSU 03.06.2016 Daldrup, Bernhard SPD 03.06.2016 Fabritius, Dr . Bernd CDU/CSU 03.06.2016 Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 03.06.2016 Hänsel, Heike DIE LINKE 03.06.2016 Heil (Peine), Hubertus SPD 03.06.2016 Hendricks, Dr . Barbara SPD 03.06.2016 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 03.06.2016 Leidig, Sabine DIE LINKE 03.06.2016 Leikert, Dr. Katja CDU/CSU 03.06.2016 Lerchenfeld, Philipp Graf CDU/CSU 03.06.2016 Leyen, Dr. Ursula von der CDU/CSU 03.06.2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 03.06.2016 Metzler, Jan CDU/CSU 03.06.2016 Michelbach, Dr. h. c. Hans CDU/CSU 03.06.2016 Müller (Chemnitz), Detlef SPD 03.06.2016 Müller, Bettina SPD 03.06.2016 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Oßner, Florian CDU/CSU 03.06.2016 Petry, Christian SPD 03.06.2016 Petzold, Ulrich CDU/CSU 03.06.2016 Pflugradt, Jeannine SPD 03.06.2016 Raabe, Dr . Sascha SPD 03.06.2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 03.06.2016 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 03.06.2016 Scho-Antwerpes, Elfi SPD 03.06.2016 Schröder (Wiesbaden), Dr. Kristina CDU/CSU 03.06.2016 Stegemann, Albert CDU/CSU 03.06.2016 Steinmeier, Dr . Frank- Walter SPD 03.06.2016 Strothmann, Lena CDU/CSU 03.06.2016 Veit, Rüdiger SPD 03.06.2016 Wagenknecht, Dr . Sahra DIE LINKE 03.06.2016 Wawzyniak, Halina DIE LINKE 03.06.2016 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 03.06.2016 Wicklein, Andrea SPD 03.06.2016 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 03.06.2016 Zech, Tobias CDU/CSU 03.06.2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 945 . Sitzung am 13 . Mai 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Novellierung von Finanzmarkt- vorschriften auf Grund europäischer Rechtsakte (Erstes Finanzmarktnovellierungsgesetz – 1. Fi- MaNoG) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 201617244 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Ge- sundheitswesen Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: a) Der Bundesrat begrüßt, dass der Deutsche Bundestag mit dem Gesetz zur Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen eine rechtliche Grundlage zur Be- kämpfung von korruptivem Handeln durch Angehöri- ge der Heilberufe schafft und damit eine nicht hinzu- nehmende Gesetzeslücke schließt. b) Der Bundesrat hält es jedoch für nicht sachgerecht, dass der Gesetzesbeschluss – anders als noch in der dem Bundesrat seinerzeit zur Stellungnahme zugelei- teten Fassung (BR-Drucksache 360/15) – allein wett- bewerbsbezogene Handlungen erfasst, die patienten- schutzbezogene Handlungsmodalität des „Verstoßes gegen berufsrechtliche Pflichten“ hingegen ausspart und damit wesentliche Inhalte und Schutzzwecke des Gesetzes wegfallen. c) Eine wirksame Bekämpfung von Korruption im Gesund- heitswesen muss gleichermaßen zwei Ziele verfolgen: Zum einen muss sie einen funktionierenden Leis- tungswettbewerb auf Seiten der Anbieter sichern, da nur dieser eine qualitative Weiterentwicklung von Arz- nei-, Heil- oder Hilfsmitteln sowie Medizinprodukten bei gleichzeitig vertretbarer Kostenentwicklung im Gesundheitssektor gewährleisten kann (Wettbewerbs- schutz). Zum anderen muss sie aber auch das Vertrauen der Patienten in eine von unlauteren Geldzahlungen un- beeinflusste Gesundheitsversorgung und damit die Ak- zeptanz des – von ihnen solidarisch finanzierten – Ge- sundheitssystems aufrechterhalten (Patientenschutz). Dadurch, dass der Gesetzesbeschluss ausschließlich auf den Wettbewerbsschutz abstellt und den Patien- tenschutz weitgehend ausblendet, könnten eine Rei- he von Fallkonstellationen straffrei bleiben, in denen medizinische Entscheidungen primär an wirtschaft- lichen Interessen, nicht aber am Wohl des individu- ellen Patienten orientiert getroffen werden. Derge- stalt entstehende Schutzlücken wären geeignet, das Vertrauen der Patienten in das von ihnen getragene Gesundheitssystem erheblich zu beeinträchtigen. Entsprechende Schutzlücken könnten zukünftig ins- besondere in Fällen auftreten, in denen eine wettbe- werbsbezogene Bevorzugung bestimmter Anbieter ge- rade nicht gegeben ist, also etwa – bei der Verordnung patentgeschützter (und damit in Monopolstellung) angebotener Arznei-, Heil- oder Hilfsmittel oder Me- dizinprodukte, – bei der allgemeinen – und gegebe- nenfalls medizinisch gar nicht indizierten – Steigerung von Bezugs-, Verordnungs- oder Zuweisungsmen- gen sowie – bei Arzneimittelverordnungen, die sich allein auf den Wirkstoff beziehen, vgl. hierzu schon BR-Drucksache 451/13 (Beschluss), S. 17. d) Der Bundesrat weist zudem darauf hin, dass die jetzt vorgenommene Beschränkung des Gesetzes auf den Bezug und die Verordnung von Arznei- und Heilmit- teln sowie Medizinprodukten dazu führt, dass ganze Berufsgruppen, vor allem die der Apothekerinnen und Apotheker, aus dem Anwendungsbereich des Gesetzes herausfallen. Vor dem Hintergrund der Bedeutung, die diese Berufsgruppen innerhalb des Gesundheitswe- sens haben, können auch insoweit nicht zu rechtferti- gende Strafbarkeitslücken entstehen. e) Der Bundesrat bittet daher die Bundesregierung zu be- obachten, ob zukünftig in der Praxis die vorbeschrie- benen Strafverfolgungslücken in einem Umfang auf- treten, der geeignet ist, das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem zu beeinträchtigen. Sollte dies der Fall sein, müssten die notwendigen gesetzlichen Änderungen im Sinne dieser Entschließung vorge- nommen werden . – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/26/EU über  die  kollektive  Wahrnehmung  von  Urheber-  und  verwandten  Schutzrechten  und  die  Vergabe  von  Mehrgebietslizenzen  für  Rechte  an  Musik- werken für die Online-Nutzung im Binnenmarkt sowie zur Änderung des Verfahrens betreffend die  Geräte- und Speichermedienvergütung (VG-Richt- linie-Umsetzungsgesetz) – Fünfzehntes Gesetz zur Änderung des Luftver- kehrsgesetzes Zudem hat der Bundesrat in seiner 945 . Sitzung am 13. Mai 2016 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Ministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Sachsen-Anhalt) als Nachfol- gerin des ausscheidenden Ministers a . D . Dr . Hermann Onko Aeikens (Sachsen-Anhalt) zum Mitglied der „Kommission  Lagerung  hoch  radioaktiver  Abfall- stoffe“ gewählt. Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Ab- satz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichter- stattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Unterrichtung durch die Bundesregierung Klimaschutzbericht 2015 Drucksache 18/6840 Unterrichtung durch die Bundesregierung Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstra- tegie an den Klimawandel Drucksachen 18/7111, 18/7276 Nr. 7 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/8470 Nr. A.1 Ratsdokument 7984/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.2 Ratsdokument 7998/16 Finanzausschuss Drucksache 18/8293 Nr. A.4 Ratsdokument 6918/16 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 174. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Juni 2016 17245 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/7127 Nr. A.4 Ratsdokument 14015/15 Drucksache 18/7612 Nr. A.26 Ratsdokument 5187/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.16 Ratsdokument 6225/16 Drucksache 18/7934 Nr. A.17 Ratsdokument 6226/16 Drucksache 18/8293 Nr. A.6 Ratsdokument 7115/16 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/8293 Nr. A.12 Ratsdokument 7489/16 Drucksache 18/8470 Nr. A.20 EP P8_TA-PROV(2016)0119 Drucksache 18/8470 Nr. A.22 Ratsdokument 7781/16 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7733 Nr. A.19 Ratsdokument 5814/16 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 174. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 4 Integrationsgesetz TOP 27 Qualität der humanitären Hilfe TOP 28 Vereinbarte Debatte zur Exzellenzinitiative TOP 29 Filmförderungsgesetz TOP 30 DDR-Renten-Überleitungsrecht Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erika Steinbach-Hermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor

    drei Jahren waren 40 Millionen Menschen weltweit auf
    der Flucht oder als Migranten unterwegs. Vor zwei Jah-
    ren waren es schon 50 Millionen Menschen. Heute sind
    es bereits 60 Millionen, manche sprechen sogar schon
    von 70 Millionen. Die Zahl der bedrängten Menschen,
    die ihre Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen
    verlassen mussten oder in existenzbedrohenden Situati-
    onen in der Heimat leben, steigt und steigt deutlich er-
    kennbar weiter an. Der Bedarf an humanitärer Hilfe, um
    überhaupt die ärgste Not zu lindern – da geht es nicht um
    Luxushilfe, sondern um Überlebenshilfe –, hat sich von
    2012 bis 2015 auf 20 Milliarden US-Dollar verdoppelt.

    Immer wieder erleben wir aber, dass die nötigen Mit-
    tel, die zur Hilfe gebraucht werden, nicht rechtzeitig oder
    auch nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden.
    Darum war es gut – ich glaube, es war sogar überfällig;
    aber die Vorbereitung dauerte drei Jahre –, dass der Hu-
    manitäre Weltgipfel stattgefunden hat in einer Zeit, in der
    jeder die Probleme sehen kann – wie auch wir tagtäglich
    auf den Bildschirmen. Angesichts der Vielzahl an Krisen
    und Konflikten und angesichts der Tatsache, dass über
    die Flüchtlinge hinaus weitere Menschen in ihrer Heimat
    dringend auf Hilfe der Vereinten Nationen angewiesen
    sind, war die Initiative des Weltgipfels dringend erforder-
    lich. Man geht insgesamt von 125 Millionen Menschen
    aus, die zum nackten Überleben Hilfe benötigen. Staaten
    und Zivilgesellschaften sind bei diesem ersten Huma-
    nitären Weltgipfel zusammengekommen, um Wege und
    Möglichkeiten zu finden, den humanitären Bedürfnissen

    in einer sich rasch verändernden Welt besser und auch
    schneller gerecht zu werden.

    Unsere Bundesregierung – das war sehr erfreulich –
    war im Gegensatz zu den fünf Vetomächten des Sicher-
    heitsrates der Vereinten Nationen hochrangigst vertreten:
    Die Bundeskanzlerin war da, ebenso der Bundesaußen-
    minister, der Bundesminister für wirtschaftliche Zusam-
    menarbeit und Entwicklung, und Kollegen waren auch
    dabei. Das war ein deutliches Signal, zu zeigen, für wie
    brisant wir aus deutscher Perspektive dieses Thema hal-
    ten . Es war gut, dass wir so hervorragend vertreten wa-
    ren .


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dieser Gipfel war keine Geberkonferenz, in der aus-
    schließlich über finanzielle Hilfen verhandelt wurde.
    Es ging um ganz Grundsätzliches. Aber Deutschland
    hat dennoch zugesagt, seinen Beitrag für den Nothilfe-
    fonds der Vereinten Nationen um 10 Millionen Euro auf
    50 Millionen Euro anzuheben. Der Fonds soll, ja er muss
    sogar – das betrifft alle Staaten – dringend auf insgesamt
    1 Milliarde Dollar verdoppelt werden, um überhaupt al-
    len Menschen helfen zu können.

    Deutschland ist in diesem Jahr mit einem Beitrag von
    rund 1,3 Milliarden Euro der drittgrößte internationale
    Geber und hat als Vorreiter für innovative humanitäre
    Hilfe den Weltgipfel von Beginn an auch inhaltlich mit-
    geprägt. Obgleich die Summe der international bereitge-
    stellten und zugesagten Hilfen seit Jahren steigt, decken
    die Mittel bei weitem nicht den Bedarf; denn im Schnitt
    kommen jährlich nur rund zwei Drittel der von den Ver-
    einten Nationen benötigten Gelder tatsächlich zusammen
    und herein. Viele der Länder, die zugesagt haben, etwas
    zu leisten, zahlen ganz einfach nicht. Noch nie war die
    Finanzierungslücke für Nothilfe so groß wie im vergan-
    genen Jahr. 2015 kamen nur 55 Prozent des benötigten
    und seitens der Staaten auch zugesagten Geldes zusam-
    men . Auch in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ging
    erst ein Fünftel des Budgets ein.

    Für die Bedürftigen bedeutet weniger Geld im Ge-
    samttopf ganz konkret natürlich auch weniger Hilfe. So
    mussten 2015 die Lebensmittelhilfen für syrische Flücht-
    linge im Nahen Osten deutlich gekürzt werden. Am Ende
    blieben Flüchtlingen zum Beispiel in Jordanien zeitwei-
    se umgerechnet nur etwa 50 Cent pro Tag für Nahrung.
    50 Cent pro Tag! Dies war eine wesentliche Ursache
    dafür, dass sich im vergangenen Jahr über 1 Million
    Menschen auf den Weg nach Deutschland und Europa
    gemacht haben. Das darf sich so nicht wiederholen.

    Deutschland stellt sich seiner internationalen Verant-
    wortung und geht mit gutem Beispiel voran. Aber wir
    müssen erreichen, dass auch die anderen Staaten ihre
    Verpflichtungen am Ende erfüllen. Diese Zusagen müs-
    sen eingehalten werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist letztendlich auch im Interesse aller – der Betroffe-
    nen, die Hilfe brauchen, aber auch der Länder, die Hilfe
    geben; denn man kann von vornherein Flüchtlingsströme
    vermeiden und den Menschen die Heimatnähe besser er-
    halten.

    Tom Koenigs






    (A) (C)



    (B) (D)


    Deutschland setzt sich ja seit langem für einen Para-
    digmenwechsel in der humanitären Hilfe ein. Wir wollen
    eine vorausschauende Hilfe, die Betroffenen, wo immer
    möglich, in den Krisengebieten stärken, damit sie dort
    verbleiben können und es ihnen möglich ist, in der Nähe
    ihrer Heimat zu bleiben, und dass sie sich eben nicht auf
    lebensgefährliche Fluchtwege begeben müssen. Wir se-
    hen ja Tag für Tag, dass im Mittelmeer Menschen ertrin-
    ken – auch in den letzten Tagen wieder.

    Wie das große Engagement der Bundesregierung zur
    Bewältigung der humanitären Krise infolge der Gewalt
    in Syrien und im Irak zeigt, findet bereits heute eine enge
    Verzahnung von humanitärer Hilfe mit Maßnahmen der
    Entwicklungszusammenarbeit statt. Die Ministerien ar-
    beiten sehr gut zusammen. Grundsätzlich muss es, liebe
    Kolleginnen und Kollegen, unser Ziel sein, den Opfern
    von Flucht und Vertreibung und den Migranten mög-
    lichst heimatnah zu helfen. Das ist der richtige Weg so-
    wohl für die betroffenen Menschen als auch für unseren
    Kontinent.

    Denn eines wissen wir auch: Die weltweiten Migra-
    tionsströme, die Flüchtlingsbewegungen können weder
    in der Europäischen Union noch in ganz Europa noch
    in Deutschland geheilt werden. Vor diesem Hintergrund
    war es eine hervorragende Sache, dass der Humanitäre
    Weltgipfel gerade jetzt, in dieser Zeit, mit einem intensi-
    ven deutschen Engagement stattgefunden hat . Dass sich
    Deutschland so hochrangig dort hinbegeben hat, ist ein
    Zeichen, dass wir dieses Thema auch ernst nehmen .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Inge Höger ist die nächste Rednerin für die Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Inge Höger-Neuling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! 1 500 Zu-

    sagen und Selbstverpflichtungen präsentierte UN-Ge-
    neralsekretär Ban Ki-moon am Ende des Humanitären
    Weltgipfels in Istanbul vor gut einer Woche. Neben
    zahlreichen finanziellen Versprechungen kündeten die
    unterzeichnenden Staaten und Organisationen an, zu-
    künftig der Achtung des humanitären Völkerrechts mehr
    Aufmerksamkeit zu schenken. Das klingt gut und ist
    dringend notwendig. Doch kein einziger dieser zahllosen
    Merkposten wurde verbindlich beschlossen. Es handelt
    sich bei allem um Absichtserklärungen, um Papier, um
    teures Papier .

    Der Gipfel in Istanbul war eine Chance, den aktuel-
    len humanitären Krisen entschieden zu begegnen. Diese
    Chance wurde jedoch weitgehend verspielt. Angesichts
    der Notlagen in den Flüchtlingscamps, des Sterbens an
    den Grenzen Europas, der andauernden Kriege und der
    zunehmend dramatischeren Folgen des Klimawandels
    sind die Antworten des Gipfels beschämend unkonkret.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Wichtigste wären verbindliche Absprachen darüber,
    dass humanitäre Hilfe in Notlagen unparteiisch und neu-
    tral bei all den Menschen ankommt, die Hilfe brauchen.

    Doch bereits der Ort des Gipfels, Istanbul, war ein
    politisches Problem. Präsident Erdogan setzt seine au-
    toritäre Politik immer ungenierter durch. Er bekämpft
    seine politischen Gegner mit aller Brutalität. In den kur-
    dischen Gebieten sind schon Tausende Menschen ums
    Leben gekommen, überwiegend Angehörige der Zivil-
    bevölkerung; genaue Angaben haben wir nicht, da auch
    die Presse mit aller Härte bekämpft wird. In zwei Wah-
    len hat Erdogan versucht, die linke Opposition aus dem
    Parlament zu drängen. Da dies nicht funktionierte, hat er
    wenige Tage vor dem Gipfel die Immunität der HDP-Ab-
    geordneten aufheben lassen. Nun kann er sie mit will-
    kürlichen Verfahren ebenso ins Gefängnis schicken wie
    bereits zahllose Journalistinnen und Journalisten sowie
    weitere Oppositionelle.

    Erdogan lässt an den Grenzen auf Flüchtlinge schie-
    ßen und zerstört die Demokratie im eigenen Land. Er
    schafft fortwährend neue Fluchtgründe. Und was macht
    die deutsche Regierung? Sie versucht, den Streit in der
    Koalition über die Flüchtlingspolitik dadurch zu lösen,
    dass sie Erdogan für die Abschottung der Außengrenzen
    der EU Milliarden in den Rachen wirft. Diese Politik ist
    eine Schande .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein glaubwürdiger Gastgeber für ehrlich gemeinte hu-
    manitäre Politik ist Erdogan, der Flüchtlinge zwischen-
    zeitlich sogar ins Kriegsgebiet zurückschicken lässt, be-
    stimmt nicht .

    Doch zurück zu den weltweiten humanitären He-
    rausforderungen. Laut Angaben des Gipfelsprechers
    stammen 92 Prozent aller Kriegsopfer aus der Zivilbe-
    völkerung und sind mindestens 125 Millionen Menschen
    weltweit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wenn nicht
    bald die Weichen hin zu zivilen Ansätzen für Konfliktbe-
    arbeitung, für eine verantwortungsvolle Klimapolitik
    und für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung gestellt
    werden, dann könnte die Zahl der Hilfsbedürftigen noch
    deutlich größer werden. Das ist keine Zeit für unverbind-
    liche Ankündigungen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    37 Millionen Kinder aus Konfliktgebieten haben kei-
    nen Zugang zu Bildung. Nimmt man die Kinder dazu, die
    nur sporadisch Bildungsangebote erhalten, kommt man
    zu dem Ergebnis, dass etwa 75 Millionen keinen aus-
    reichenden Zugang zu Bildung haben. Nicht einmal die
    Hälfte der Flüchtlingskinder in den Lagern rund um Syri-
    en erhalten Schulunterricht. Es ist wichtig, diesen jungen
    Menschen, die eine unerträgliche Gegenwart durchleben,
    wenigstens eine Chance für die Zukunft zu geben .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zum Glück wurde das in Istanbul diskutiert. Auf dem
    Gipfel wurde ein Bildungsfonds mit dem passenden Ti-
    tel „Bildung kann nicht warten“ beschlossen. Er soll mit
    einer Summe von 3,8 Milliarden Dollar in den kommen-
    den fünf Jahren etwa 13 Millionen Kindern helfen. Das

    Erika Steinbach






    (A) (C)



    (B) (D)


    ist ein Anfang, aber es reicht bei weitem nicht . Wenn es
    dabei bleibt, dann muss der größte Teil der betroffenen
    Kinder nach wie vor auf Bildung warten. Das ist nicht
    zufriedenstellend.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es sind etwa 2 Milliarden Dollar pro Jahr für Bildungs-
    programme notwendig. Für den Bildungsfonds ist nur
    ein Drittel dieser Summe zugesagt, aber nicht eingezahlt
    worden. Verschiedene Länder verquicken diese Zusage
    mit privaten Spendengeldern. So gibt etwa die britische
    Regierung eine Anschubfinanzierung von 30 Millionen
    Pfund. Weitere 100 Millionen Pfund sollen durch private
    Spenden kommen .

    Private Spendenbereitschaft ist schön, Hilfe darf aber
    nicht von dieser Bereitschaft abhängig sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die reichen Staaten sind in der Pflicht, die Strukturen
    der Hilfe so zu gestalten, dass sie zuverlässig und auch
    längerfristig zur Verfügung steht. Es geht hier tatsächlich
    um ein grundlegendes Problem der humanitären Hilfe.
    Es gibt zwar private Spendenbereitschaft, aber sie ist
    meistens nur kurzfristig für Themen und Regionen mobi-
    lisierbar, die gerade besonders im Fokus der Öffentlich-
    keit stehen. Ein zuverlässiges Hilfesystem lässt sich so
    kaum organisieren .

    Ein anderes Thema: Kanzlerin Merkel lobte es als
    gutes Zeichen, dass viele Unternehmen an dem Gipfel
    teilnahmen. Die Bilder von dem Gipfel wirkten teilweise
    wie die einer großen Messe, auf der unterschiedlichste
    Unternehmen ihre Dienstleistungen auf dem wachsenden
    Markt der organisierten Hilfe anboten. Aus humanitärer
    Sicht kann dies jedoch problematisch sein. Wenn Hilfe
    zum Geschäft wird, dann kann es schnell passieren, dass
    nicht mehr die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt
    stehen, sondern die Rentabilität die Entscheidung beein-
    flusst.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Unser Fokus muss auf der Menschlichkeit und dem
    Recht der Menschen auf ein würdiges Leben und Über-
    leben liegen. Lassen Sie mich angesichts der unsäglichen
    Äußerungen aus dem rechten Lager in diesem Land auch
    Folgendes sagen: Wir sehen Kinderaugen nicht als Er-
    pressung, sondern als Verpflichtung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch Vereinbarungen zum Schutz von Helferinnen
    und Helfern sind dringend notwendig. Die Hilfsorgani-
    sation „Ärzte ohne Grenzen“ blieb dem Gipfel fern, weil
    dieses Thema nicht genügend ernst genommen wird . Es
    hilft auch nicht, wie Frau Merkel in ihrer Rede in Istanbul
    sagte, nur auf verschiedene Bürgerkriegsfraktionen zu
    zeigen, wenn gleichzeitig NATO-Verbündete, zum Bei-
    spiel in Afghanistan, Kliniken bombardieren. Vergleich-
    bares passierte auch im Jemen, wo saudische Streitkräfte,
    gut ausgestattet mit westlichen Waffen, wiederholt Kran-
    kenhäuser bombardiert haben. Notwendig sind also klare

    Absprachen, das Völkerrecht einzuhalten und keine hu-
    manitären oder UN-Einrichtungen anzugreifen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Kriegspolitik der NATO-Staaten muss beendet wer-
    den. Sie sind lange genug mit schlechtem Beispiel vo-
    rangegangen .

    Wichtig ist auch ein Stopp von Waffenlieferungen in
    Krisen- und Konfliktregionen. Waffenlieferungen sind
    keine Lösung, sondern Teil des Problems. Jede Waffe fin-
    det ihren Krieg. Notwendig sind ernsthafte Bemühungen
    um politische Lösungen zur Beendigung von Kriegen
    und Konflikten. Notwendig ist zivile Krisenprävention.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wie bereits erwähnt, sind weltweit etwa 129 Millionen
    Menschen auf die Hilfe der UN und ihrer Partner ange-
    wiesen. Von denen für humanitäre Hilfe nötigen 20 Mil-
    liarden Dollar für dieses Jahr ist höchstens ein Fünftel bei
    den UN angekommen. Es darf nicht sein, dass bis Ende
    des Jahres 2015 nur etwa die Hälfte der benötigten Gel-
    der eintrifft. Es darf nicht sein, dass das Welternährungs-
    programm kein Geld für die Hungernden im Jemen oder
    in Somalia hat, dass der Weltgesundheitsorganisation die
    Mittel zur rechtzeitigen Hilfe bei Gelbfieberepidemien
    in Zentralafrika fehlen oder die Lebensmittelrationen für
    die Flüchtlinge aus Syrien reduziert werden. All dies ist
    im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis .

    Der Hinweis, dass Deutschland bereits zu den Län-
    dern gehört, die sehr viel Geld für humanitäre Hilfe zur
    Verfügung stellen, lenkt da nur ein wenig ab. Gemessen
    am Bruttoinlandsprodukt lag Deutschland im letzten Jahr
    hinter den skandinavischen Ländern. Schweden und Nor-
    wegen haben 0,13 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts
    gegeben und damit viermal so viel wie die Bundesrepu-
    blik, die etwa 0,03 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung ge-
    geben hat .