Plenarprotokoll 18/170
Deutscher Bundestag
Stenografischer Bericht
170. Sitzung
Berlin, Donnerstag, den 12. Mai 2016
Inhalt:
Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord-
neten Dr. h. c. Gernot Erler . . . . . . . . . . . . . 16689 A
Erweiterung und Abwicklung der Tagesord-
nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16689 B
Absetzung der Tagesordnungspunkte 5, 18 c
und 24 a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16690 A
Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . 16690 A
Begrüßung des Präsidenten der Staatsver-
sammlung der Republik Slowenien, Herrn
Milan Brglez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16700 D
Tagesordnungspunkt 3:
Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Erleichterung des Ausbaus digitaler Hoch-
geschwindigkeitsnetze (DigiNetzG)
Drucksache 18/8332 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16690 C
Alexander Dobrindt, Bundesminister
BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16690 D
Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16692 A
Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16693 C
Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16694 C
Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 16696 C
Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16698 A
Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16699 B
Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16700 B
Udo Schiefner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16701 A
Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16701 D
Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
(Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . 16702 D
Tagesordnungspunkt 4:
a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und
SPD: Fluchtursachen bekämpfen – Auf-
nahmestaaten um Syrien sowie Libyen
entwicklungspolitisch stärken
Drucksache 18/8393 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16703 B
b) Antrag der Abgeordneten Katja Keul, Uwe
Kekeritz, Tom Koenigs, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: 25 Jahre Waffenstillstands-
abkommen in der Westsahara – UN-Re-
solution 690 umsetzen, Referendum
durchführen
Drucksache 18/8247 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16703 B
c) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Menschenrechte und hu-
manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge-
ordneten Dr . Frithjof Schmidt, Claudia
Roth (Augsburg), Omid Nouripour, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Interministerielle
Zusammenarbeit bei der Bewältigung
der Fluchtkrise in Drittstaaten verbes-
sern
Drucksachen 18/6772, 18/8430 . . . . . . . . . 16703 C
Dr . Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . 16703 C
Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 16705 D
Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 16707 B
Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16708 A
Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16709 B
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016II
Katja Keul (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16710 D
Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 16711 D
Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16712 C
Dr . Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . 16714 A
Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 16715 B
Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16716 B
Zusatztagesordnungspunkt 2:
Erste Beratung des von den Abgeordneten
Hans-Christian Ströbele, Renate Künast,
Dr . Konstantin von Notz, weiteren Abgeordne-
ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN eingebrachten Entwurfs eines ... Geset-
zes zur Änderung des Strafgesetzbuches zur
Streichung des Majestätsbeleidigungspara-
grafen (§ 103 StGB)
Drucksache 18/8123 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16717 C
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 3:
Erste Beratung des von den Abgeordneten
Harald Petzold (Havelland), Frank Tempel,
Dr . André Hahn, weiteren Abgeordneten und
der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent-
wurfs eines . . . Gesetzes zur Änderung des
Strafgesetzbuches – Neuordnung der Belei-
digungsdelikte
Drucksache 18/8272 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16717 D
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16717 D
Dr . Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16719 C
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16721 A
Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 16721 C
Dr . Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16723 A
Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 16724 A
Renate Künast (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16726 B
Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16727 C
Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16728 D
Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16729 A
Dr . Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 16730 C
Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16730 D
Dr . Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 16731 B
Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . 16732 B
Tagesordnungspunkt 23:
a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Ge-
setzes zu dem Abkommen vom 29. Juni
2015 zwischen der Regierung der Bun-
desrepublik Deutschland und der Regie-
rung der Republik Kosovo über die jus-
tizielle Zusammenarbeit in Strafsachen
Drucksache 18/8211 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16733 A
b) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zu dem Abkommen vom 24. Septem-
ber 2014 zwischen der Regierung der
Bundesrepublik Deutschland und der
Regierung der Republik Ruanda über
den Luftverkehr
Drucksache 18/8296 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16733 A
c) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zur Änderung des Tierische Neben-
produkte-Beseitigungsgesetzes und zur
Änderung des BVL-Gesetzes
Drucksache 18/8335 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16733 B
Zusatztagesordnungspunkt 4:
a) Antrag der Abgeordneten Dr . Harald Terpe,
Maria Klein-Schmeink, Kordula Schulz-
Asche, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Mit Beitragsgeldern der gesetzlich Ver-
sicherten sorgsam umgehen – Mehr
Transparenz und bessere Aufsicht über
die Selbstverwaltung im Gesundheits-
wesen
Drucksache 18/8394 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16733 B
b) Antrag der Abgeordneten Dr . Valerie
Wilms, Matthias Gastel, Stephan Kühn
(Dresden), weiterer Abgeordneter und der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Pkw-Maut zurückziehen und Konflikt
mit der EU-Kommission beenden
Drucksache 18/8397 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16733 C
Tagesordnungspunkt 24:
b) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Aktualisierung der
Strukturreform des Gebührenrechts des
Bundes
Drucksachen 18/7988, 18/8431 . . . . . . . . . 16733 C
c) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Zweiten Gesetzes über die weitere
Bereinigung von Bundesrecht
Drucksachen 18/7989, 18/8423 . . . . . . . . . 16733 D
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 III
d) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zu dem Protokoll vom
11. Januar 2016 zur Änderung des Ab-
kommens vom 12. April 2012 zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und
dem Königreich der Niederlande zur
Vermeidung der Doppelbesteuerung
und zur Verhinderung der Steuerver-
kürzung auf dem Gebiet der Steuern
vom Einkommen
Drucksachen 18/8208, 18/8400 . . . . . . . . . 16734 A
e) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Recht und Verbraucherschutz
zu dem Streitverfahren vor dem Bun-
desverfassungsgericht 2 BvR 2453/15
Drucksache 18/8410 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16734 B
f)–i)
Beratung der Beschlussempfehlungen des
Petitionsausschusses: Sammelübersich-
ten 309, 310, 311 und 312 zu Petitionen
Drucksachen 18/8253, 18/8254, 18/8255,
18/8256 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16734 C
Zusatztagesordnungspunkt 5:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
DIE LINKE: Aktuelle Entwicklungen beim
EU-Türkei-Abkommen
Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 16735 A
Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 16736 B
Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16737 C
Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16738 C
Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16739 B
Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16740 B
Dr . Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 16741 C
Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16743 A
Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16744 B
Dr . Dorothee Schlegel (SPD) . . . . . . . . . . . . . 16745 C
Matern von Marschall (CDU/CSU) . . . . . . . . 16746 B
Dr . Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16747 B
Tagesordnungspunkt 6:
a) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Weiterentwicklung
des Behindertengleichstellungsrechts
Drucksachen 18/7824, 18/8428 . . . . . . . . . 16748 B
b) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Arbeit und Soziales
– zu dem Antrag der Abgeordneten Ka-
trin Werner, Sigrid Hupach, Matthias
W . Birkwald, weiterer Abgeordneter
und der Fraktion DIE LINKE: Eine
halb barrierefreie Gesellschaft reicht
nicht aus – Privatwirtschaft zu Bar-
rierefreiheit verpflichten
– zu dem Antrag der Abgeordneten Co-
rinna Rüffer, Kerstin Andreae, Britta
Haßelmann, weiterer Abgeordneter und
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN: Behindertengleichstellungs-
recht mutig weiterentwickeln
Drucksachen 18/7874, 18/7877, 18/8428 . . . 16748 B
Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . 16748 C
Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 16749 D
Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16751 B
Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 16752 A
Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16753 C
Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16754 D
Dr . Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 16756 A
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16756 C
Namentliche Abstimmungen . . . . . . . 16758 A, 16761 C
Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16758 C, 16765 C
Tagesordnungspunkt 8:
a) Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig,
Ralph Lenkert, Caren Lay, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion DIE LINKE:
Drohende Streckenstilllegungen verhin-
dern – Keine Kürzung bei Regionalisie-
rungsmitteln in Ostdeutschland
Drucksache 18/8392 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16762 A
b) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Verkehr und digitale Infra-
struktur zu dem Antrag der Abgeordneten
Sabine Leidig, Ralph Lenkert, Caren Lay,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Drohende Streckenstillle-
gungen verhindern – Regionalisierungs-
mittel erhöhen
Drucksachen 18/8074, 18/8362 . . . . . . . . . 16762 A
Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 16762 B
Michael Donth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16763 C
Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 16764 D
Michael Donth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16765 C
Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16768 A
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016IV
Michael Groschek, Minister
(Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . 16769 B
Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16770 C
Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 16771 B
Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 16772 B
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 16773 B
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16775 C
Tagesordnungspunkt 7:
– Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Modernisierung des
Besteuerungsverfahrens
Drucksachen 18/7457, 18/8434 . . . . . . . . . 16773 C
– Bericht des Haushaltsausschusses gemäß
§ 96 der Geschäftsordnung
Drucksache 18/8435 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16773 C
Dr . h . c . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 16773 D
Dr . Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16777 D
Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16779 A
Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16780 B
Margaret Horb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16781 B
Dr . Jens Zimmermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 16783 A
Tagesordnungspunkt 9:
Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung soldatenbeteiligungs- und perso-
nalvertretungsrechtlicher Vorschriften
Drucksache 18/8298 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16783 D
Dr . Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16784 A
Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 16784 D
Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16785 D
Doris Wagner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16787 C
Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16788 C
Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16789 C
Tagesordnungspunkt 10:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Gesundheit
– zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia
Möhring, Birgit Wöllert, Sabine Zimmer-
mann (Zwickau), weiterer Abgeordneter
und der Fraktion DIE LINKE: Zukunft
der Hebammen und Entbindungspfleger
sichern – Finanzielle Sicherheit und ein
neues Berufsbild schaffen
– zu dem Antrag der Abgeordneten Elisabeth
Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Ulle
Schauws, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Geburtshilfe heute und in Zukunft si-
chern – Haftpflichtproblematik bei Heb-
ammen und anderen Gesundheitsberu-
fen entschlossen anpacken
Drucksachen 18/1483, 18/850, 18/8426 . . . . . 16790 D
Dr . Roy Kühne (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16791 A
Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 16792 A
Dr . Roy Kühne (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16792 D
Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16793 C
Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16796 A
Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16797 B
Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16798 C
Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16799 B
Tagesordnungspunkt 11:
– Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der
Bundesregierung: Fortsetzung der Betei-
ligung bewaffneter deutscher Streitkräf-
te an der Militärmission der Europäi-
schen Union als Beitrag zur Ausbildung
der malischen Streitkräfte (EUTM Mali)
auf Grundlage des Ersuchens der Regie-
rung von Mali an die EU sowie der Be-
schlüsse des Rates der EU 2013/87/GASP
vom 18. Februar 2013, zuletzt geändert
mit dem Beschluss des Rates der EU
2016/446/GASP vom 23. März 2016 in
Verbindung mit den Resolutionen des
Sicherheitsrates der Vereinten Nationen
2071 (2012) vom 12. Oktober 2012 und
folgender Resolutionen, zuletzt 2227
(2015) vom 29. Juni 2015
Drucksachen 18/8090, 18/8284 . . . . . . . . . 16800 C
– Bericht des Haushaltsausschusses gemäß
§ 96 der Geschäftsordnung
Drucksache 18/8285 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16800 C
Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 16800 C
Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 16801 C
Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16802 C
Dr . Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16804 B
Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 16805 A
Dagmar G . Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 16806 A
Michael Vietz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16807 B
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 V
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 16808 C
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16810 C
Tagesordnungspunkt 12:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Arbeit und Soziales zu dem
Antrag der Abgeordneten Matthias W .
Birkwald, Roland Claus, Sabine Zimmermann
(Zwickau), weiterer Abgeordneter und der
Fraktion DIE LINKE sowie der Abgeordneten
Markus Kurth, Corinna Rüffer, Dr . Wolfgang
Strengmann-Kuhn, weiterer Abgeordneter und
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
DDR-Altübersiedlerinnen und -Altüber-
siedler sowie DDR-Flüchtlinge vor Renten-
minderungen schützen – Gesetzliche Rege-
lung im SGB VI verankern
Drucksachen 18/7699, 18/8429 . . . . . . . . . . . 16808 D
Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16809 A
Matthias W . Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 16813 A
Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . . 16814 B
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16815 D
Dr . Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 16816 D
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16817 A
Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16817 C
Tagesordnungspunkt 13:
– Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der
Bundesregierung: Fortsetzung der Betei-
ligung bewaffneter deutscher Streitkräf-
te an der durch die Europäische Uni-
on geführten Operation EU NAVFOR
Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie
vor der Küste Somalias auf Grundlage
des Seerechtsübereinkommens der Ver-
einten Nationen (VN) von 1982 und der
Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai
2008 und weiterer Resolutionen, zuletzt
2246 (2015) vom 10. November 2015 und
nachfolgender Resolutionen des Sicher-
heitsrates der VN in Verbindung mit der
Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP
des Rates der Europäischen Union (EU)
vom 10. November 2008, dem Beschluss
2009/907/GASP des Rates der EU vom
8. Dezember 2009 und weiterer Beschlüs-
se, zuletzt dem Beschluss 2014/827/GASP
vom 21. November 2014
Drucksachen 18/8091, 18/8286 . . . . . . . . . 16819 A
– Bericht des Haushaltsausschusses gemäß
§ 96 der Geschäftsordnung
Drucksache 18/8287 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16819 A
Matthias Ilgen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16819 B
Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 16820 B
Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16821 B
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16822 B
Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16823 B
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 16823 D
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16826 D
Tagesordnungspunkt 14:
Antrag der Abgeordneten Harald Ebner, Ni-
cole Maisch, Friedrich Ostendorff, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN: Vorsorgeprinzip ernst neh-
men – Keine erneute Genehmigung für Gly-
phosat
Drucksache 18/8395 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16824 B
Harald Ebner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16824 C
Hermann Färber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16825 B
Dr . Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 16829 B
Rita Hagl-Kehl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16830 D
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16831 C
Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16832 A
Harald Ebner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16833 C
Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 16834 A
Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 16834 B
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . 16835 B
Christine Lambrecht (SPD) (zur Geschäfts-
ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16836 A
Tagesordnungspunkt 15:
a) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling-
Schröter, Birgit Wöllert, Hubertus Zdebel,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Kohleausstieg einleiten –
Strukturwandel sozial absichern
Drucksache 18/8131 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16837 A
b) Antrag der Abgeordneten Eva Bul-
ling-Schröter, Birgit Wöllert, Caren Lay,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Fortsetzung der Braun-
kohlesanierung in den Ländern Bran-
denburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen nach dem Jahr 2017
Drucksache 18/8112 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16837 A
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016VI
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 6:
Antrag der Abgeordneten Annalena Baer-
bock, Stephan Kühn (Dresden), Oliver Kri-
scher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Braunkoh-
lesanierung durch die Lausitzer und Mittel-
deutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft
mbH fortsetzen
Drucksache 18/8396 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16837 B
Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 16837 B
Dr . Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . . 16838 C
Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 16838 D
Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16839 D
Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16841 A
Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16842 B
Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16842 C
Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 16843 A
Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16844 D
Tagesordnungspunkt 16:
Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge
Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion DIE LINKE: Willy-
Brandt-Korps für eine solidarische huma-
nitäre Hilfe
Drucksache 18/8390 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16846 A
Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 16846 B
Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 16847 A
Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16849 A
Dr . Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 16849 D
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16851 C
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 16853 A
Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Ulrike Bahr, Elvira Drobinski-Weiß, Micha-
ela Engelmeier, Karin Evers-Meyer, Ulrich
Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg,
Michael Groß, Gabriele Hiller-Ohm, Christina
Jantz-Herrmann, Cansel Kiziltepe, Hiltrud
Lotze, Hilde Mattheis, Bettina Müller, Ulli
Nissen, Achim Post (Minden), Stefan Reb-
mann, Andreas Rimkus, Johann Saathoff,
Dr . Hans-Joachim Schabedoth, Dr . Dorothee
Schlegel, Ewald Schurer, Stefan Schwartze,
Svenja Stadler, Kerstin Tack und Waltraud
Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zu den Ab-
stimmungen über den von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes
zur Weiterentwicklung des Behindertengleich-
stellungsrechts
(Tagesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 16853 C
Anlage 3
Erklärungen nach § 31 GO zu den Abstim-
mungen über den von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur
Weiterentwicklung des Behindertengleichstel-
lungsrechts
(Tagesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 16854 C
Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16854 C
Dr . Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 16855 B
Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16855 D
Anlage 4
Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
Hubert Hüppe (CDU/CSU) zu den Abstim-
mungen über
– den von der Bundesregierung eingebrach-
ten Entwurf eines Gesetzes zur Weiterent-
wicklung des Behindertengleichstellungs-
rechts und
– die Beschlussempfehlung des Ausschus-
ses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag
der Abgeordneten Corinna Rüffer, Kerstin
Andreae, Britta Haßelmann, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN: Behindertengleichstel-
lungsrecht mutig weiterentwickeln
(Tagesordnungspunkt 6 a und b) . . . . . . . . . . . 16856 C
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordne-
ten Dr . Karamba Diaby, Ulrich Freese,
Cansel Kiziltepe, Steffen-Claudio Lemme,
Dr . Simone Raatz, Matthias Schmidt (Berlin),
Swen Schulz (Spandau), Sonja Steffen und
Stefan Zierke (alle SPD) zu der namentlichen
Abstimmung über die Beschlussempfehlung
des Ausschusses für Verkehr und digitale In-
frastruktur zu dem Antrag der Abgeordneten
Sabine Leidig, Ralph Lenkert, Caren Lay,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE: Drohende Streckenstilllegungen ver-
hindern – Regionalisierungsmittel erhöhen
(Tagesordnungspunkt 8 b) . . . . . . . . . . . . . . . . 16856 D
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 VII
Anlage 6
Erklärungen nach § 31 GO zu der namentli-
chen Abstimmung über die Beschlussempfeh-
lung des Ausschusses für Verkehr und digitale
Infrastruktur zu dem Antrag der Abgeordne-
ten Sabine Leidig, Ralph Lenkert, Caren Lay,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE: Drohende Streckenstilllegungen ver-
hindern – Regionalisierungsmittel erhöhen
(Tagesordnungspunkt 8 b) . . . . . . . . . . . . . . . . 16857 C
Frank Junge (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16857 C
Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16858 B
Detlef Müller (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . . . . . 16858 D
Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . . 16859 B
Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16859 D
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordne-
ten Kerstin Andreae, Annalena Baerbock,
Marieluise Beck (Bremen), Dr . Franziska
Brantner, Ekin Deligöz, Dr . Thomas Gambke,
Anja Hajduk, Dieter Janecek, Dr . Tobias
Lindner, Omid Nouripour, Cem Özdemir,
Brigitte Pothmer, Tabea Rößner, Kordula
Schulz-Asche, Markus Tressel, Doris Wagner
und Dr . Valerie Wilms (alle BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) zu der namentlichen Abstimmung
über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen
Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregie-
rung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter
deutscher Streitkräfte an der durch die Europä-
ische Union geführten Operation EU NAVFOR
Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der
Küste Somalias auf Grundlage des Seerechts-
übereinkommens der Vereinten Nationen (VN)
von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008)
vom 15 . Mai 2008 und weiterer Resolutionen,
zuletzt 2246 (2015) vom 10 . November 2015
und nachfolgender Resolutionen des Sicher-
heitsrates der VN in Verbindung mit der Ge-
meinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates
der Europäischen Union (EU) vom 10 . No-
vember 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP
des Rates der EU vom 8 . Dezember 2009 und
weiterer Beschlüsse, zuletzt dem Beschluss
2014/827/GASP vom 21 . November 2014
(Tagesordnungspunkt 13) . . . . . . . . . . . . . . . . 16860 C
(A) (C)
(B) (D)
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 16689
170. Sitzung
Berlin, Donnerstag, den 12. Mai 2016
Beginn: 9 .01 Uhr
Dr. Ute Finckh-Krämer
(A) (C)
(B) (D)
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 16853
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Bas, Bärbel SPD 12 .05 .2016
Ehrmann, Siegmund SPD 12 .05 .2016
Ferner, Elke SPD 12 .05 .2016
Freitag, Dagmar SPD 12 .05 .2016
Funk, Alexander CDU/CSU 12 .05 .2016
Grindel, Reinhard CDU/CSU 12 .05 .2016
Gysi, Dr . Gregor DIE LINKE 12 .05 .2016
Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 12 .05 .2016
Hintze, Peter CDU/CSU 12 .05 .2016
Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 12 .05 .2016
Knoerig, Axel CDU/CSU 12 .05 .2016
Körber, Carsten CDU/CSU 12 .05 .2016
Lämmel, Andreas G . CDU/CSU 12 .05 .2016
Lerchenfeld, Philipp
Graf
CDU/CSU 12 .05 .2016
Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
12 .05 .2016
Pflugradt, Jeannine SPD 12 .05 .2016
Röspel, René SPD 12 .05 .2016
Schlecht, Michael DIE LINKE 12 .05 .2016
Silberhorn, Thomas CDU/CSU 12 .05 .2016
Steinmeier, Dr . Frank-
Walter
SPD 12 .05 .2016
Strobl (Heilbronn),
Thomas
CDU/CSU 12 .05 .2016
Thissen, Dr . Karin SPD 12 .05 .2016
Thönnes, Franz SPD 12 .05 .2016
Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
12 .05 .2016
Veit, Rüdiger SPD 12 .05 .2016
Wicklein, Andrea SPD 12 .05 .2016
Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Ulrike Bahr, Elvira Drobins-
ki-Weiß, Michaela Engelmeier, Karin Evers-
Meyer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele
Groneberg, Michael Groß, Gabriele Hiller-Ohm,
Christina Jantz-Herrmann, Cansel Kiziltepe,
Hiltrud Lotze, Hilde Mattheis, Bettina Müller, Ulli
Nissen, Achim Post (Minden), Stefan Rebmann,
Andreas Rimkus, Johann Saathoff, Dr. Hans-Jo-
achim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald
Schurer, Stefan Schwartze, Svenja Stadler, Kerstin
Tack und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD)
zu den Abstimmungen über den von der Bundes-
regierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes
zur Weiterentwicklung des Behindertengleichstel-
lungsrechts (Tagesordnungspunkt 6 a)
Angesichts der Erfahrungen aus der Praxis und der in
Deutschland seit 2009 verbindlich geltenden UN-Behin-
dertenrechtskonvention ist es uns ein wichtiges Anlie-
gen, das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) nach
fast 14 Jahren weiterzuentwickeln, um die gleichberech-
tigte Teilhabe der rund zehn Millionen Menschen mit Be-
hinderungen in Deutschland weiter voranzubringen . Der
Gesetzentwurf der Bundesregierung enthält diesbezüg-
lich zahlreiche Verbesserungen für mehr Barrierefreiheit
in der Bundesverwaltung .
Durch die Gesetzesreform wird klargestellt, dass Be-
hinderungen nicht per se einer Person anhaften, sondern
oft erst durch Barrieren in der Umwelt entstehen . Wir
begrüßen, dass das neue BGG somit vor allem darauf ab-
zielt, bauliche und kommunikative Barrieren innerhalb
der Bundesverwaltung zu beseitigen .
Während bauliche Barrierefreiheit nach dem gelten-
den BGG nur bei Neubauprojekten hergestellt werden
musste, sollen nun auch die Barrieren in Bestandsbau-
ten angegangen werden, und es müssen verbindliche und
überprüfbare Maßnahmen- und Zeitpläne zum Abbau
von Barrieren erstellt werden . Durch das neue BGG wird
eine Bundesfachstelle für Barrierefreiheit neu eingerich-
tet, die insbesondere die Verwaltung, aber auch die Wirt-
schaft und die Zivilgesellschaft bei allen Fragen rund um
den Abbau von Barrieren berät und unterstützt .
Ein Meilenstein für die Inklusion und Selbstbestim-
mung zahlreicher Menschen mit kognitiven Beeinträch-
tigungen in Deutschland ist aus unserer Sicht, dass das
neue BGG einen eigenen Paragrafen zu „Verständlich-
keit und leichter Sprache“ bekommen soll . Schriftliche
Dokumente von Behörden werden demnach zukünftig
bei Bedarf in leichter Sprache erläutert .
Auch die besondere Situation einer Benachteiligung
aus mehreren Gründen, wie beispielsweise Behinderung
und Geschlecht, wird durch das neue BGG anerkannt,
und die Versagung angemessener Vorkehrungen wird als
Benachteiligungstatbestand ganz neu aufgenommen .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 201616854
(A) (C)
(B) (D)
Schließlich soll die Wirksamkeit des BGG durch eine
neue, bei der Behindertenbeauftragten der Bundesre-
gierung angesiedelte Schlichtungsstelle erhöht werden .
Menschen mit Behinderungen können ihre Rechte so nie-
derschwellig und zunächst außergerichtlich einfordern .
Ein Instrument, das die Barrierefreiheit in der Privat-
wirtschaft fördern soll, sind Zielvereinbarungen nach
§ 5 des BGG . Damit werden anerkannte Verbände, die
die Belange von Menschen mit Behinderungen fördern,
darin unterstützt, mit Wirtschaftsunternehmen bzw . de-
ren Verbänden privatrechtliche Vereinbarungen über die
Herstellung von Barrierefreiheit zu treffen . Mit der an-
stehenden Novellierung des BGG wird das Instrument
der Zielvereinbarungen weiter gestärkt, indem die neu
eingerichtete Bundesfachstelle für Barrierefreiheit die
Beteiligten in den Verhandlungen zukünftig unterstützen
wird .
Über diese freiwillige Selbstverpflichtung hinausge-
hend gibt es schon jetzt in vielen Rechtsbereichen auch
für den privaten Sektor Regelungen zu Barrierefreiheit
und Benachteiligungsschutz, beispielsweise im Bürger-
lichen Gesetzbuch, im Verbraucherschutzrecht, im Ar-
beits(schutz)recht oder auch im Verkehrsbereich mit dem
Personenbeförderungsgesetz oder dem Luftverkehrsge-
setz . Eine besondere Bedeutung kommt außerdem dem
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu, mit
dem Benachteiligungen aus Gründen einer Behinderung
durch privatwirtschaftliche Akteure verhindert oder be-
seitigt werden sollen. Demgegenüber verpflichtet das
BGG in erster Linie Träger der öffentlichen Gewalt .
Trotz dieser bestehenden Regelungen und positiver
Beispiele für barrierefreie Produkte und Dienstleistungen
von Unternehmen machen die alltäglichen Erfahrungen
vieler Menschen mit Behinderungen jedoch deutlich,
dass Bedarf an verbindlicheren Regelungen für angemes-
sene Vorkehrungen und die Herstellung von Barrierefrei-
heit in der Privatwirtschaft besteht .
Derzeit wird das AGG im Auftrag der Antidiskrimi-
nierungsstelle des Bundes evaluiert . Ziel der Evaluierung
ist es, die praktische Wirksamkeit des AGG zu überprü-
fen und etwaige gesetzliche Umsetzungsdefizite sowie
Schutz- und Regelungslücken aufzudecken. Dabei finden
auch die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention
zur barrierefreien Zugänglichkeit aller Lebensbereiche
für Menschen mit Behinderungen Berücksichtigung . Die
Ergebnisse der Evaluierung und entsprechende Hand-
lungsempfehlungen wurden für den Sommer dieses Jah-
res angekündigt .
Vor dem Hintergrund dieses gegenwärtig laufenden
Prozesses lehnen wir die Anträge der Grünen und der
Linken ab . Eine Weiterentwicklung des AGG zum jet-
zigen Zeitpunkt und im Zuge der Weiterentwicklung des
BGG halten wir für wenig zielführend . Aus unserer Sicht
ist es geboten, die Ergebnisse der Evaluierung des AGG
abzuwarten und die Frage verbindlicherer Regelungen
für die Privatwirtschaft in eine anschließende Weiterent-
wicklung des AGG einfließen zu lassen.
Anlage 3
Erklärungen nach § 31 GO
zu den Abstimmungen über den von der Bundes-
regierung eingebrachten Entwurf eines Gesetzes
zur Weiterentwicklung des Behindertengleichstel-
lungsrechts (Tagesordnungspunkt 6 a)
Heike Baehrens (SPD): Angesichts der Erfahrungen
aus der Praxis und der in Deutschland seit 2009 verbind-
lich geltenden UN-Behindertenrechtskonvention ist es
mir ein wichtiges Anliegen, das Behindertengleichstel-
lungsgesetz (BGG) nach fast 14 Jahren weiterzuentwi-
ckeln, um die gleichberechtigte Teilhabe der rund zehn
Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland
weiter voranzubringen . Der Gesetzentwurf der Bundes-
regierung enthält diesbezüglich zahlreiche Verbesserun-
gen für mehr Barrierefreiheit in der Bundesverwaltung .
Durch die Gesetzesreform wird klargestellt, dass Be-
hinderungen nicht per se einer Person anhaften, sondern
oft erst durch Barrieren in der Umwelt entstehen . Ich
begrüße, dass das neue BGG somit vor allem darauf ab-
zielt, bauliche und kommunikative Barrieren innerhalb
der Bundesverwaltung zu beseitigen .
Während bauliche Barrierefreiheit nach dem gelten-
den BGG nur bei Neubauprojekten hergestellt werden
musste, sollen nun auch die Barrieren in Bestandsbau-
ten angegangen werden, und es müssen verbindliche und
überprüfbare Maßnahmen- und Zeitpläne zum Abbau
von Barrieren erstellt werden . Durch das neue BGG wird
eine Bundesfachstelle für Barrierefreiheit neu eingerich-
tet, die insbesondere die Verwaltung, aber auch die Wirt-
schaft und die Zivilgesellschaft bei allen Fragen rund um
den Abbau von Barrieren berät und unterstützt .
Ein Meilenstein für die Inklusion und Selbstbestim-
mung zahlreicher Menschen mit kognitiven Beeinträch-
tigungen in Deutschland ist aus meiner Sicht, dass das
neue BGG einen eigenen Paragrafen zu „Verständlich-
keit und leichter Sprache“ bekommen soll . Schriftliche
Dokumente von Behörden werden demnach zukünftig
bei Bedarf in leichter Sprache erläutert .
Auch die besondere Situation einer Benachteiligung
aus mehreren Gründen, wie beispielsweise Behinderung
und Geschlecht, wird durch das neue BGG anerkannt,
und die Versagung angemessener Vorkehrungen wird als
Benachteiligungstatbestand ganz neu aufgenommen .
Schließlich soll die Wirksamkeit des BGG durch eine
neue, bei der Behindertenbeauftragten der Bundesre-
gierung angesiedelte Schlichtungsstelle erhöht werden .
Menschen mit Behinderungen können ihre Rechte so nie-
derschwellig und zunächst außergerichtlich einfordern .
Ein Instrument, das die Barrierefreiheit in der Privat-
wirtschaft fördern soll, sind Zielvereinbarungen nach
§ 5 des BGG . Damit werden anerkannte Verbände, die
die Belange von Menschen mit Behinderungen fördern,
darin unterstützt, mit Wirtschaftsunternehmen bzw . de-
ren Verbänden privatrechtliche Vereinbarungen über die
Herstellung von Barrierefreiheit zu treffen . Mit der an-
stehenden Novellierung des BGG wird das Instrument
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 16855
(A) (C)
(B) (D)
der Zielvereinbarungen weiter gestärkt, indem die neu
eingerichtete Bundesfachstelle für Barrierefreiheit die
Beteiligten in den Verhandlungen zukünftig unterstützen
wird .
Über diese freiwillige Selbstverpflichtung hinausge-
hend gibt es schon jetzt in vielen Rechtsbereichen auch
für den privaten Sektor Regelungen zu Barrierefreiheit
und Benachteiligungsschutz, beispielsweise im Bürger-
lichen Gesetzbuch, im Verbraucherschutzrecht, im Ar-
beits(schutz)recht oder auch im Verkehrsbereich mit dem
Personenbeförderungsgesetz oder dem Luftverkehrsge-
setz . Eine besondere Bedeutung kommt außerdem dem
Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu, mit
dem Benachteiligungen aus Gründen einer Behinderung
durch privatwirtschaftliche Akteure verhindert oder be-
seitigt werden sollen. Demgegenüber verpflichtet das
BGG in erster Linie Träger der öffentlichen Gewalt .
Trotz dieser bestehenden Regelungen und positiver
Beispiele für barrierefreie Produkte und Dienstleistungen
von Unternehmen machen die alltäglichen Erfahrungen
vieler Menschen mit Behinderungen jedoch deutlich,
dass Bedarf an verbindlicheren Regelungen für angemes-
sene Vorkehrungen und die Herstellung von Barrierefrei-
heit in der Privatwirtschaft besteht .
Derzeit wird das AGG im Auftrag der Antidiskrimi-
nierungsstelle des Bundes evaluiert . Ziel der Evaluierung
ist es, die praktische Wirksamkeit des AGG zu überprü-
fen und etwaige gesetzliche Umsetzungsdefizite sowie
Schutz- und Regelungslücken aufzudecken. Dabei finden
auch die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention
zur barrierefreien Zugänglichkeit aller Lebensbereiche
für Menschen mit Behinderungen Berücksichtigung . Die
Ergebnisse der Evaluierung und entsprechende Hand-
lungsempfehlungen wurden für den Sommer dieses Jah-
res angekündigt .
Vor dem Hintergrund dieses gegenwärtig laufenden
Prozesses lehne ich die Anträge der Grünen und der Lin-
ken ab . Aus meiner Sicht ist es geboten, die Ergebnisse
der Evaluierung des AGG abzuwarten und die Frage ver-
bindlicherer Regelungen für die Privatwirtschaft in eine
anschließende Weiterentwicklung des AGG einfließen zu
lassen .
Dr. Matthias Bartke (SPD): Angesichts der Erfah-
rungen aus der Praxis und der in Deutschland seit 2009
verbindlich geltenden UN-Behindertenrechtskonvention
ist es mir ein wichtiges Anliegen, das Behindertengleich-
stellungsgesetz (BGG) nach fast 14 Jahren weiterzuent-
wickeln . So bringen wir die gleichberechtigte Teilhabe
der rund zehn Millionen Menschen mit Behinderungen
in Deutschland weiter voran . Der Gesetzentwurf der
Bundesregierung enthält diesbezüglich zahlreiche Ver-
besserungen für mehr Barrierefreiheit in der Bundesver-
waltung .
Dazu gehört die Klarstellung, dass Behinderungen
nicht per se einer Person anhaften, sondern oft erst durch
Barrieren in der Umwelt entstehen . Ich begrüße, dass das
neue BGG somit vor allem darauf abzielt, bauliche und
kommunikative Barrieren innerhalb der Bundesverwal-
tung zu beseitigen .
Zukünftig müssen auch die Barrieren in Bestandsbau-
ten angegangen werden, und es müssen verbindliche und
überprüfbare Maßnahmen- und Zeitpläne zum Abbau
von Barrieren erstellt werden . Durch das neue BGG wird
außerdem eine Bundesfachstelle für Barrierefreiheit neu
eingerichtet . Schriftliche Dokumente von Behörden wer-
den zukünftig bei Bedarf in leichter Sprache erläutert .
Auch die besondere Situation einer Benachteiligung aus
mehreren Gründen wird durch das neue BGG anerkannt,
und die Versagung angemessener Vorkehrungen wird
als Benachteiligungstatbestand ganz neu aufgenommen .
Schließlich soll die Wirksamkeit des BGG durch eine
neue Schlichtungsstelle erhöht werden .
Mit der anstehenden Novellierung des BGG wird au-
ßerdem das Instrument der Zielvereinbarungen weiter
gestärkt . Damit werden anerkannte Verbände darin un-
terstützt, mit Wirtschaftsunternehmen bzw . deren Ver-
bänden privatrechtliche Vereinbarungen über die Her-
stellung von Barrierefreiheit zu treffen .
Über diese freiwillige Selbstverpflichtung hinausge-
hend gibt es schon jetzt in vielen Rechtsbereichen auch
für den privaten Sektor Regelungen zu Barrierefreiheit
und Benachteiligungsschutz . Eine besondere Bedeu-
tung kommt außerdem dem Allgemeinen Gleichbehand-
lungsgesetz (AGG) zu, mit dem Benachteiligungen aus
Gründen einer Behinderung durch privatwirtschaftliche
Akteure verhindert oder beseitigt werden sollen . Demge-
genüber verpflichtet das BGG in erster Linie Träger der
öffentlichen Gewalt .
Trotz dieser bestehenden Regelungen und positiver
Beispiele für barrierefreie Produkte und Dienstleistungen
von Unternehmen machen die alltäglichen Erfahrungen
vieler Menschen mit Behinderungen jedoch deutlich,
dass Bedarf an verbindlicheren Regelungen für angemes-
sene Vorkehrungen und die Herstellung von Barrierefrei-
heit in der Privatwirtschaft besteht .
Derzeit wird das AGG im Auftrag der Antidiskrimi-
nierungsstelle des Bundes evaluiert . Ziel der Evaluierung
ist es, die praktische Wirksamkeit des AGG zu überprü-
fen und etwaige gesetzliche Umsetzungsdefizite sowie
Schutz- und Regelungslücken aufzudecken. Dabei finden
auch die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention
zur barrierefreien Zugänglichkeit aller Lebensbereiche
für Menschen mit Behinderungen Berücksichtigung . Die
Ergebnisse der Evaluierung und entsprechende Hand-
lungsempfehlungen wurden für den Sommer dieses Jah-
res angekündigt .
Vor dem Hintergrund dieses gegenwärtig laufenden
Prozesses lehne ich die Anträge der Grünen und der Lin-
ken ab . Eine Weiterentwicklung des AGG zum jetzigen
Zeitpunkt und im Zuge der Weiterentwicklung des BGG
halte ich für wenig zielführend . Aus meiner Sicht ist es
geboten, die Ergebnisse der Evaluierung des AGG abzu-
warten und die Frage verbindlicherer Regelungen für die
Privatwirtschaft in eine anschließende Weiterentwick-
lung des AGG einfließen zu lassen.
Marco Bülow (SPD): Angesichts der Erfahrungen
aus der Praxis und der in Deutschland seit 2009 ver-
bindlich geltenden UN-Behindertenrechtskonvention ist
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 201616856
(A) (C)
(B) (D)
es wichtig, dass das Behindertengleichstellungsgesetz
(BGG) nach fast 14 Jahren weiterentwickelt wird, um
die gleichberechtigte Teilhabe der rund zehn Millionen
Menschen mit Behinderungen in Deutschland weiter
voranzubringen . Mit diesem Gesetz gibt es einige Ver-
besserungen . Leider sind aber einige Punkte auch pro-
blematisch . Insgesamt hätte ich mir ein anderes Gesetz
gewünscht .
Es gibt gute Verbesserungen . So musste zum Beispiel
bauliche Barrierefreiheit nach dem geltenden BGG bis-
her nur bei Neubauprojekten hergestellt werden . Erfreu-
licherweise sollen nun auch die Barrieren in Bestands-
bauten angegangen werden, und es müssen verbindliche
und überprüfbare Maßnahmen- und Zeitpläne zum Ab-
bau von Barrieren erstellt werden . Durch das neue BGG
wird eine Bundesfachstelle für Barrierefreiheit neu ein-
gerichtet, die insbesondere die Verwaltung, aber auch
die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft bei allen Fragen
rund um den Abbau von Barrieren berät und unterstützt .
Eine weitere gute Veränderung ist ein eigener Para-
graf im BGG zu „Verständlichkeit und leichter Sprache“ .
Schriftliche Dokumente von Behörden werden demnach
zukünftig bei Bedarf in leichter Sprache erläutert .
Auch die besondere Situation einer Benachteiligung
aus mehreren Gründen, wie beispielsweise Behinderung
und Geschlecht, wird durch das neue BGG anerkannt,
und die Versagung angemessener Vorkehrungen wird als
Benachteiligungstatbestand ganz neu aufgenommen .
Schließlich soll die Wirksamkeit des BGG durch eine
neue, bei der Behindertenbeauftragten der Bundesre-
gierung angesiedelte Schlichtungsstelle erhöht werden .
Menschen mit Behinderungen können ihre Rechte so nie-
derschwellig und zunächst außergerichtlich einfordern .
Trotz der nun erreichten Verbesserungen ist aber auch
klar, dass Bedarf an verbindlicheren Regelungen für an-
gemessene Vorkehrungen und die Herstellung von Bar-
rierefreiheit in der Privatwirtschaft besteht . Im Sommer
wird es eine Evaluierung des Allgemeinen Gleichbe-
handlungsgesetzes (AGG) im Auftrag der Antidiskrimi-
nierungsstelle des Bundes geben. Dort finden auch die
Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention zur bar-
rierefreien Zugänglichkeit aller Lebensbereiche für Men-
schen mit Behinderungen Berücksichtigung .
Ich werde mich weiterhin für Änderungen einsetzen
und diese in meiner Fraktion und bei der Bundesregie-
rung deutlich machen . Die SPD hat sich für weiterge-
hende Punkte eingesetzt . Ich kann die Opposition in ih-
rer Kritik gut verstehen . Ich werde mich deshalb weiter
dafür starkmachen, dass die Regierung sich in diesen
kritischen Punkten bewegt und dass wir mit der Union
Nachbesserungen erreichen . Den Anträgen der Linken
und von Bündnis 90/Die Grünen werde ich so jetzt nicht
zustimmen . Wir sollten die Ergebnisse der Evaluierung
des AGG abwarten und dann die Frage verbindlicherer
Regelungen für die Privatwirtschaft in einer anschließen-
den Weiterentwicklung des AGG klären und im Sinne der
Menschen mit Behinderung regeln .
Anlage 4
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Hubert Hüppe (CDU/CSU) zu
den Abstimmungen über
– den von der Bundesregierung eingebrachten
Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung
des Behindertengleichstellungsrechts und
– die Beschlussempfehlung des Ausschusses für
Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abge-
ordneten Corinna Rüffer, Kerstin Andreae,
Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Be-
hindertengleichstellungsrecht mutig weiterent-
wickeln
(Tagesordnungspunkt 6 a und b)
Ich werde mich sowohl bei der namentlichen Ab-
stimmung über den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen „Behindertengleichstellungsrecht mutig weiter-
entwickeln“ als auch bei der Gesamtabstimmung zum
„Gesetz zur Weiterentwicklung des Behindertengleich-
stellungsrechts“ enthalten .
Den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen leh-
ne ich nicht ab, weil er trotz mancher inhaltlicher Mängel
in die richtige Richtung geht und grundsätzlich umfas-
sende Teilhabe für Menschen mit Behinderung fordert .
Menschen mit Behinderung und deren Interessenver-
bände sind nicht zu Unrecht von dem Gesetzentwurf zur
Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsrechts
enttäuscht . Sie hatten sich erhofft, dass zumindest An-
sätze festgeschrieben werden, die über die Regelungen
für die öffentliche Verwaltung hinausführen und die
Verpflichtung privater Anbieter zur Gewährleistung von
Barrierefreiheit festschreiben . Auch ich bin der Meinung,
dass der Entwurf nicht weit genug geht . Ansätze aus der
letzten Wahlperiode, die bereits in Einzelgesetzen umge-
setzt wurden, hätten aufgegriffen und fortgeführt werden
können . Beispiele hierfür sind die Festschreibung von
Barrierefreiheit in Fernbussen oder auch die Filmförde-
rung, die nur noch unter der Bedingung vergeben wird,
dass die Filme mit barrierefreien Fassungen für seh- und
hörbehinderte Menschen hergestellt werden .
Aus diesen Gründen kann ich dem Gesetzentwurf zur
Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsrechts
nicht zustimmen . Da der Entwurf jedoch vorsieht, dass
eine Bundesfachstelle für Barrierefreiheit errichtet wird,
werde ich nicht dagegen stimmen .
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Dr. Karamba Diaby, Ulrich
Freese, Cansel Kiziltepe, Steffen-Claudio Lemme,
Dr. Simone Raatz, Matthias Schmidt (Berlin), Swen
Schulz (Spandau), Sonja Steffen und Stefan Zierke
(alle SPD) zu der namentlichen Abstimmung über
die Beschlussempfehlung des Ausschusses für Ver-
kehr und digitale Infrastruktur zu dem Antrag
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 16857
(A) (C)
(B) (D)
der Abgeordneten Sabine Leidig, Ralph Lenkert,
Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion DIE LINKE: Drohende Streckenstilllegungen
verhindern – Regionalisierungsmittel erhöhen (Ta-
gesordnungspunkt 8 b)
Die Regionalisierungsmittel befähigen die Bundeslän-
der, ein breites Angebot im Schienenpersonennahverkehr
bereitzustellen . Seit der Bahnreform ist dieses Modell
eine Erfolgsgeschichte . Durch gestiegene Trassen- und
Stationspreise der Deutschen Bahn AG sind die finanzi-
ellen Anforderungen für die Bundesländer jedoch gestie-
gen . Vor diesem Hintergrund begrüßen wir ausdrücklich
das Einverständnis von Bund und Ländern, die Regiona-
lisierungsmittel zu erhöhen, zu dynamisieren und gerecht
zwischen den Ländern zu verteilen .
Die Verkehrsministerkonferenz hat bereits im Okto-
ber 2014 Einigkeit über einen Schlüssel erzielt, der auf
der Basis von Einwohnerzahlen und Zugkilometern eine
gerechte Verteilung der Regionalisierungsmittel zwi-
schen allen Ländern gewährleistet . Zusätzlich wurde in
dem Beschluss eine sogenannte Sperrklinke vereinbart,
die jedem Land Zuwächse im Vergleich zu den zugesi-
cherten Regionalisierungsmitteln aus dem Jahr 2014 ga-
rantieren sollte .
Diesem Beschluss zugrunde lag die Annahme, dass
der Bund die Regionalisierungsmittel im Jahr 2016 auf
8,5 Milliarden Euro erhöht und ab dem Jahr 2017 eine
jährliche Steigerung um 2 Prozent zusichert .
Der Beschluss des Vermittlungsausschusses vom Ok-
tober 2015 zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes
sieht einen deutlichen Aufwuchs der Mittel von circa 7,4
auf 8 Milliarden Euro im Jahr 2016 vor . Gleichzeitig ist
eine jährliche Steigerung von 1,8 Prozent ab 2017 vorge-
sehen . Die Mittel sollen gemäß dem vereinbarten Schlüs-
sel verteilt werden .
Bei Beibehaltung des vereinbarten Schlüssels zur
Verteilung dieser Mittel ohne die sogenannte Sperrklin-
ke drohen den fünf ostdeutschen Flächenländern bis
2030 Mindereinnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro,
obwohl die Mittel auf Druck der SPD-Bundestagsfrak-
tion insgesamt stark erhöht wurden . Die westdeutschen
Länder könnten hingegen mit Mehreinnahmen von rund
14,4 Milliarden Euro rechnen . Dieser Zustand ist mit den
Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz nicht zu ver-
einbaren .
Mit ihrem Antrag würde die Fraktion Die Linke an
diesem Missstand jedoch nichts ändern . Eine einseitige
Belastung des Bundes würde die komplexen und weit
fortgeschrittenen Verhandlungen zur Neuausrichtung
der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, deren Gegenstand
auch die Regionalisierungsmittel sind, blockieren . Viel-
mehr fordern wir ein, dass es eine Einigung zwischen al-
len 16 Bundesländern geben muss . Es ist eine Frage der
Solidarität, dass die gemeinsamen Beschlüsse, die bereits
2014 gefällt wurden, eingehalten werden . Kein Land darf
weniger Regionalisierungsmittel erhalten, als nach dem
Status quo von 2014 zu erwarten wären . Mindestens
müssen die errechneten Mehrbedarfe der ostdeutschen
Bundesländer gedeckt werden .
Mit einer einstimmigen Position würden die Bundes-
länder ihre Verhandlungsposition gegenüber der Bun-
desregierung stärken . Es ist letztlich die Aufgabe der
Bundeskanzlerin, des Finanzministers und des Bundes-
verkehrsministers, in diesem Konflikt zu vermitteln und
zur Lösung beizutragen. Der bereits aus dem Bundesfi-
nanzministerium vorgelegte Kompromissvorschlag war
nicht zielführend .
Deshalb lehnen wir den Antrag der Fraktion Die Linke
ab .
Anlage 6
Erklärungen nach § 31 GO
zu der namentlichen Abstimmung über die Be-
schlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr
und digitale Infrastruktur zu dem Antrag der Ab-
geordneten Sabine Leidig, Ralph Lenkert, Caren
Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE: Drohende Streckenstilllegungen verhin-
dern – Regionalisierungsmittel erhöhen (Tagesord-
nungspunkt 8 b)
Frank Junge (SPD): Die Regionalisierungsmittel be-
fähigen die Bundesländer, ein breites Angebot im Schie-
nenpersonennahverkehr bereitzustellen . Seit der Bahn-
reform ist dieses Modell eine Erfolgsgeschichte . Durch
gestiegene Trassen- und Stationspreise der Deutschen
Bahn AG sind die finanziellen Anforderungen für die
Bundesländer jedoch gestiegen . Vor diesem Hintergrund
begrüße ich ausdrücklich das Einverständnis von Bund
und Ländern, die Regionalisierungsmittel zu erhöhen,
zu dynamisieren und gerecht zwischen den Ländern zu
verteilen .
Die Verkehrsministerkonferenz hat bereits im Okto-
ber 2014 Einigkeit über einen Schlüssel erzielt, der auf
der Basis von Einwohnerzahlen und Zugkilometern eine
gerechte Verteilung der Regionalisierungsmittel zwi-
schen allen Ländern gewährleistet . Zusätzlich wurde in
dem Beschluss eine sogenannte Sperrklinke vereinbart,
die jedem Land Zuwächse im Vergleich zu den zugesi-
cherten Regionalisierungsmitteln aus dem Jahr 2014 ga-
rantieren sollte .
Diesem Beschluss zugrunde lag die Annahme, dass
der Bund die Regionalisierungsmittel im Jahr 2016 auf
8,5 Milliarden Euro erhöht und ab dem Jahr 2017 eine
jährliche Steigerung um 2 Prozent zusichert .
Der Beschluss des Vermittlungsausschusses vom Ok-
tober 2015 zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes
sieht einen deutlichen Aufwuchs der Mittel von circa 7,4
auf 8 Milliarden Euro im Jahr 2016 vor . Gleichzeitig ist
eine jährliche Steigerung von 1,8 Prozent ab 2017 vorge-
sehen . Die Mittel sollen gemäß dem vereinbarten Schlüs-
sel verteilt werden .
Bei Beibehaltung des vereinbarten Schlüssels zur
Verteilung dieser Mittel ohne die sogenannte Sperrklin-
ke drohen den fünf ostdeutschen Flächenländern bis
2030 Mindereinnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro,
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 201616858
(A) (C)
(B) (D)
obwohl die Mittel auf Druck der SPD-Bundestagsfrak-
tion insgesamt stark erhöht wurden . Die westdeutschen
Länder könnten hingegen mit Mehreinnahmen von rund
14,4 Milliarden Euro rechnen . Dieser Zustand ist mit den
Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz nicht zu ver-
einbaren .
Mit ihrem Antrag würde die Fraktion Die Linke an
diesem Missstand jedoch nichts ändern . Eine einseitige
Belastung des Bundes würde die komplexen und weit
fortgeschrittenen Verhandlungen zur Neuausrichtung
der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, deren Gegenstand
auch die Regionalisierungsmittel sind, blockieren . Viel-
mehr fordere ich ein, dass es eine Einigung zwischen al-
len 16 Bundesländern geben muss . Es ist eine Frage der
Solidarität, dass die gemeinsamen Beschlüsse, die bereits
2014 gefällt wurden, eingehalten werden . Kein Land darf
weniger Regionalisierungsmittel erhalten, als nach dem
Status quo von 2014 zu erwarten wären . Mindestens
müssen die errechneten Mehrbedarfe der ostdeutschen
Bundesländer gedeckt werden .
Mit einer einstimmigen Position würden die Bundes-
länder ihre Verhandlungsposition gegenüber der Bun-
desregierung stärken . Es ist letztlich die Aufgabe der
Bundeskanzlerin, des Finanzministers und des Bundes-
verkehrsministers, in diesem Konflikt zu vermitteln und
zur Lösung beizutragen. Der bereits aus dem Bundesfi-
nanzministerium vorgelegte Kompromissvorschlag war
nicht zielführend .
Aus all den genannten Gründen kann ich dem Antrag
der Fraktion Die Linke nicht zustimmen .
Thomas Jurk (SPD): Die Regionalisierungsmittel
ermöglichen den Bundesländern, ein bedarfsgerechtes
Angebot an Leistungen im Schienenpersonennahver-
kehr bereitzustellen . Seit der Bahnreform hat sich dieses
Modell bewährt . Unter anderem durch gestiegene Tras-
sen- und Stationspreise der Deutschen Bahn AG sind die
finanziellen Anforderungen für die Bundesländer jedoch
gestiegen . Vor diesem Hintergrund begrüße ich es aus-
drücklich, dass der Bund die Regionalisierungsmittel von
7,408 Milliarden Euro auf 8 Milliarden Euro erhöht hat
und diese künftig höher als bisher – mit 1,8 Prozent jähr-
lich – dynamisiert werden .
Bis heute nicht geklärt ist jedoch die künftige Ver-
teilung der Regionalisierungsmittel auf die einzelnen
Länder . Zwar hatte sich die Verkehrsministerkonferenz
im Oktober 2014 auf eine neue Verteilung der Regio-
nalisierungsmittel geeinigt . Kernpunkt dieses Beschlus-
ses war die Erhöhung der Regionalisierungsmittel auf
8,5 Milliarden Euro, eine auskömmliche Dynamisierung
und ein neuer Verteilungsschlüssel, welcher auf der Basis
von Einwohnerzahlen und Zugkilometern eine gerechte
Verteilung der Regionalisierungsmittel zwischen allen
Ländern gewährleisten sollte . Zusätzlich wurde eine so-
genannte Sperrklinke vereinbart, die jedem Land jährli-
che Zuwächse in Höhe von 1,25 Prozent im Vergleich zu
den Regionalisierungsmitteln des Jahres 2014 garantie-
ren sollte . Dadurch sollte sichergestellt werden, dass alle
(!) Länder auch dann auskömmliche Regionalisierungs-
mittel erhalten, wenn der Bund weniger als die von den
Ländern geforderten 8,5 Milliarden Euro zur Verfügung
stellen würde .
Bei der Besprechung der Bundeskanzlerin mit den
Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder
zur Asyl- und Flüchtlingspolitik am 24 . September 2015
wurde dagegen vereinbart, die Regionalisierungsmittel
im Jahr 2016 auf 8 Milliarden Euro zu erhöhen und mit
einer jährlichen Rate von 1,8 Prozent zu dynamisieren .
Zudem sollte der von der Verkehrsministerkonferenz be-
schlossene neue Verteilungsschlüssel angewendet wer-
den . Die von der Verkehrsministerkonferenz als zwin-
gende Grundlage des Verteilungsschlüssels bezeichnete
1,25-prozentige Mindeststeigerung (Sperrklinke) war je-
doch nicht Teil des Beschlusses vom 24 . September 2015 .
Mit der Umsetzung dieses Beschlusses würden den
Ländern bis 2030 gegenüber einer Fortschreibung des
Status quo (das heißt 7,408 Milliarden Euro in 2015
und eine jährliche Dynamisierung von 1,5 Prozent) rund
11 Milliarden Euro Regionalisierungsmittel zusätzlich
zur Verfügung stehen . Allerdings hätten die fünf ost-
deutschen Flächenländer in diesem Zeitraum Minderein-
nahmen von rund 3,5 Milliarden Euro (auf den Freistaat
Sachsen entfallen dabei 893 Millionen Euro Minderein-
nahmen), während die westdeutschen Länder und Berlin
mit Mehreinnahmen von rund 14,4 Milliarden Euro rech-
nen könnten . Dies hätte in den ostdeutschen Flächenlän-
dern massive Leistungskürzungen und Streckenstillle-
gungen zur Folge . Bestehende Verkehrsverträge könnten
nicht mehr erfüllt werden, und es droht der Abbau von
mit öffentlichen Mitteln modernisierter SPNV-Infra-
struktur .
Die von der Fraktion Die Linke vorgelegte Lösung
geht ausschließlich zulasten des Bundes und ist deshalb
nicht akzeptabel . Anders als in der Beschlussempfehlung
und dem Bericht des Ausschusses für Verkehr und digita-
le Infrastruktur (Bundestagsdrucksache 18/8362) darge-
legt, halte ich es im Interesse der ostdeutschen Flächen-
länder für notwendig, den Beschluss vom 24 . September
2015 abzuändern . Ich fordere die Länder auf, sich umge-
hend auf einen neuen Verteilschlüssel zu einigen, der es
allen Ländern ermöglicht, ein bedarfsgerechtes Nahver-
kehrsleistungsangebot anzubieten, beispielsweise durch
die Anwendung der 1,25-prozentigen Mindeststeigerung,
wie ursprünglich vorgesehen .
Bei der Abstimmung über die Beschlussempfehlung
des Ausschusses werde ich mich deshalb enthalten .
Detlef Müller (Chemnitz) (SPD): Die Regionali-
sierungsmittel befähigen die Bundesländer, ein breites
Angebot im Schienenpersonennahverkehr bereitzu-
stellen . Seit der Bahnreform ist dieses Modell eine Er-
folgsgeschichte . Durch gestiegene Trassen- und Stati-
onspreise der Deutschen Bahn AG sind die finanziellen
Anforderungen für die Bundesländer jedoch gestiegen .
Vor diesem Hintergrund begrüße ich ausdrücklich das
Einverständnis von Bund und Ländern, die Regionali-
sierungsmittel zu erhöhen, zu dynamisieren und gerecht
zwischen den Ländern zu verteilen .
Die Verkehrsministerkonferenz hat bereits im Okto-
ber 2014 Einigkeit über einen Schlüssel erzielt, der auf
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 16859
(A) (C)
(B) (D)
der Basis von Einwohnerzahlen und Zugkilometern eine
gerechte Verteilung der Regionalisierungsmittel zwi-
schen allen Ländern gewährleistet . Zusätzlich wurde in
dem Beschluss eine sogenannte Sperrklinke vereinbart,
die jedem Land Zuwächse im Vergleich zu den zugesi-
cherten Regionalisierungsmitteln aus dem Jahr 2014 ga-
rantieren sollte .
Diesem Beschluss zugrunde lag die Annahme, dass
der Bund die Regionalisierungsmittel im Jahr 2016 auf
8,5 Milliarden Euro erhöht und ab dem Jahr 2017 eine
jährliche Steigerung um 2 Prozent zusichert .
Der Beschluss des Vermittlungsausschusses vom Ok-
tober 2015 zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes
sieht einen deutlichen Aufwuchs der Mittel von circa 7,4
auf 8 Milliarden Euro im Jahr 2016 vor . Gleichzeitig ist
eine jährliche Steigerung von 1,8 Prozent ab 2017 vorge-
sehen . Die Mittel sollen gemäß dem vereinbarten Schlüs-
sel verteilt werden .
Bei Beibehaltung des vereinbarten Schlüssels zur
Verteilung dieser Mittel ohne die sogenannte Sperrklin-
ke drohen den fünf ostdeutschen Flächenländern bis
2030 Mindereinnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro,
obwohl die Mittel auf Druck der SPD-Bundestagsfrak-
tion insgesamt stark erhöht wurden . Die westdeutschen
Länder könnten hingegen mit Mehreinnahmen von rund
14,4 Milliarden Euro rechnen . Dieser Zustand ist mit den
Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz nicht zu ver-
einbaren . Aufgrund der Mindereinnahmen sind in Sach-
sen Abbestellungen und qualitative Einschränkungen im
Schienenpersonennahverkehr zu erwarten .
Mit ihrem Antrag weist die Fraktion Die Linke auf die-
sen Missstand hin, würde jedoch substanziell daran nichts
ändern . Eine einseitige Belastung des Bundes würde die
komplexen und weit fortgeschrittenen Verhandlungen
zur Neuausrichtung der Bund-Länder-Finanzbeziehun-
gen, deren Gegenstand auch die Regionalisierungsmittel
sind, blockieren . Vielmehr fordere ich ein, dass es eine
Einigung zwischen allen 16 Bundesländern geben muss .
Es ist eine Frage der Solidarität, dass die gemeinsamen
Beschlüsse, die bereits 2014 gefällt wurden, eingehalten
werden . Kein Land darf weniger Regionalisierungsmittel
erhalten, als nach dem Status quo von 2014 zu erwarten
wären . Mindestens müssen die errechneten Mehrbedarfe
der ostdeutschen Bundesländer gedeckt werden .
Mit einer einstimmigen Position könnten die Bundes-
länder ihre Verhandlungsposition gegenüber der Bun-
desregierung stärken . Es ist letztlich die Aufgabe der
Bundeskanzlerin, des Finanzministers und des Bundes-
verkehrsministers, in diesem Konflikt zu vermitteln und
zur Lösung beizutragen .
Deshalb habe ich mich zu dem Antrag der Fraktion
Die Linke enthalten .
Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD): Die Regiona-
lisierungsmittel befähigen die Bundesländer, ein breites
Angebot im Schienenpersonennahverkehr bereitzu-
stellen . Seit der Bahnreform ist dieses Modell eine Er-
folgsgeschichte . Durch gestiegene Trassen- und Stati-
onspreise der Deutschen Bahn AG sind die finanziellen
Anforderungen für die Bundesländer jedoch gestiegen .
Vor diesem Hintergrund begrüße ich ausdrücklich das
Einverständnis von Bund und Ländern, die Regionali-
sierungsmittel zu erhöhen, zu dynamisieren und gerecht
zwischen den Ländern zu verteilen .
Die Verkehrsministerkonferenz hat bereits im Okto-
ber 2014 Einigkeit über einen Schlüssel erzielt, der auf
der Basis von Einwohnerzahlen und Zugkilometern eine
gerechte Verteilung der Regionalisierungsmittel zwi-
schen allen Ländern gewährleistet . Zusätzlich wurde in
dem Beschluss eine sogenannte Sperrklinke vereinbart,
die jedem Land Zuwächse im Vergleich zu den zugesi-
cherten Regionalisierungsmitteln aus dem Jahr 2014 ga-
rantieren sollte .
Diesem Beschluss zugrunde lag die Annahme, dass
der Bund die Regionalisierungsmittel im Jahr 2016 auf
8,5 Milliarden Euro erhöht und ab dem Jahr 2017 eine
jährliche Steigerung um 2 Prozent zusichert .
Der Beschluss des Vermittlungsausschusses vom Ok-
tober 2015 zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes
sieht einen deutlichen Aufwuchs der Mittel von circa 7,4
auf 8 Milliarden Euro im Jahr 2016 vor . Gleichzeitig ist
eine jährliche Steigerung von 1,8 Prozent ab 2017 vorge-
sehen . Die Mittel sollen gemäß dem vereinbarten Schlüs-
sel verteilt werden .
Bei Beibehaltung des vereinbarten Schlüssels zur
Verteilung dieser Mittel ohne die sogenannte Sperrklin-
ke drohen den fünf ostdeutschen Flächenländern bis
2030 Mindereinnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro,
obwohl die Mittel auf Druck der SPD-Bundestagsfrak-
tion insgesamt stark erhöht wurden . Die westdeutschen
Länder könnten hingegen mit Mehreinnahmen von rund
14,4 Milliarden Euro rechnen . Dieser Zustand ist mit den
Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz nicht zu ver-
einbaren .
Mit ihrem Antrag würde die Fraktion Die Linke an
diesem Missstand jedoch nichts ändern . Eine einseitige
Belastung des Bundes würde die komplexen und weit
fortgeschrittenen Verhandlungen zur Neuausrichtung
der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, deren Gegenstand
auch die Regionalisierungsmittel sind, blockieren . Viel-
mehr fordere ich ein, dass es eine Einigung zwischen al-
len 16 Bundesländern geben muss . Es ist eine Frage der
Solidarität, dass die gemeinsamen Beschlüsse, die bereits
2014 gefällt wurden, eingehalten werden . Kein Land darf
weniger Regionalisierungsmittel erhalten, als nach dem
Status quo von 2014 zu erwarten wären . Mindestens
müssen die errechneten Mehrbedarfe der ostdeutschen
Bundesländer gedeckt werden .
Es ist die Aufgabe der Bundeskanzlerin, des Finanz-
ministers und des Bundesverkehrsministers, in diesem
Konflikt zu vermitteln und zur Lösung beizutragen.
Wohl wissend, dass die Probleme nicht gelöst sind,
lehne ich aus den oben genannten Gründen den Antrag
der Linken ab .
Dagmar Ziegler (SPD): Die Regionalisierungsmit-
tel befähigen die Bundesländer, ein breites Angebot im
Schienenpersonennahverkehr bereitzustellen . Seit der
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 201616860
(A) (C)
(B) (D)
Bahnreform ist dieses Modell eine Erfolgsgeschichte .
Durch gestiegene Trassen- und Stationspreise der Deut-
schen Bahn AG sind die finanziellen Anforderungen für
die Bundesländer jedoch gestiegen . Vor diesem Hinter-
grund begrüße ich ausdrücklich das Einverständnis von
Bund und Ländern, die Regionalisierungsmittel zu erhö-
hen, zu dynamisieren und gerecht zwischen den Ländern
zu verteilen .
Die Verkehrsministerkonferenz hat bereits im Okto-
ber 2014 Einigkeit über einen Schlüssel erzielt, der auf
der Basis von Einwohnerzahlen und Zugkilometern eine
gerechte Verteilung der Regionalisierungsmittel zwi-
schen allen Ländern gewährleistet . Zusätzlich wurde in
dem Beschluss eine sogenannte Sperrklinke vereinbart,
die jedem Land Zuwächse im Vergleich zu den zugesi-
cherten Regionalisierungsmitteln aus dem Jahr 2014 ga-
rantieren sollte .
Diesem Beschluss zugrunde lag die Annahme, dass
der Bund die Regionalisierungsmittel im Jahr 2016 auf
8,5 Milliarden Euro erhöht und ab dem Jahr 2017 eine
jährliche Steigerung um 2 Prozent zusichert .
Der Beschluss des Vermittlungsausschusses vom Ok-
tober 2015 zur Änderung des Regionalisierungsgesetzes
sieht einen deutlichen Aufwuchs der Mittel von circa 7,4
auf 8 Milliarden Euro im Jahr 2016 vor . Gleichzeitig ist
eine jährliche Steigerung von 1,8 Prozent ab 2017 vorge-
sehen . Die Mittel sollen gemäß dem vereinbarten Schlüs-
sel verteilt werden .
Bei Beibehaltung des vereinbarten Schlüssels zur
Verteilung dieser Mittel ohne die sogenannte Sperrklin-
ke drohen den fünf ostdeutschen Flächenländern bis
2030 Mindereinnahmen von rund 3,5 Milliarden Euro,
obwohl die Mittel auf Druck der SPD-Bundestagsfrak-
tion insgesamt stark erhöht wurden . Die westdeutschen
Länder könnten hingegen mit Mehreinnahmen von rund
14,4 Milliarden Euro rechnen . Dieser Zustand ist mit den
Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz nicht zu ver-
einbaren .
Mit ihrem Antrag würde die Fraktion Die Linke an
diesem Missstand jedoch nichts ändern . Eine einseitige
Belastung des Bundes würde die komplexen und weit
fortgeschrittenen Verhandlungen zur Neuausrichtung
der Bund-Länder-Finanzbeziehungen, deren Gegenstand
auch die Regionalisierungsmittel sind, blockieren . Viel-
mehr fordere ich ein, dass es eine Einigung zwischen al-
len 16 Bundesländern geben muss . Es ist eine Frage der
Solidarität, dass die gemeinsamen Beschlüsse, die bereits
2014 gefällt wurden, eingehalten werden . Kein Land darf
weniger Regionalisierungsmittel erhalten, als nach dem
Status quo von 2014 zu erwarten wären . Mindestens
müssen die errechneten Mehrbedarfe der ostdeutschen
Bundesländer gedeckt werden .
Mit einer einstimmigen Position würden die Bundes-
länder ihre Verhandlungsposition gegenüber der Bun-
desregierung stärken . Es ist letztlich die Aufgabe der
Bundeskanzlerin, des Finanzministers und des Bundes-
verkehrsministers, in diesem Konflikt zu vermitteln und
zur Lösung beizutragen. Der bereits aus dem Bundesfi-
nanzministerium vorgelegte Kompromissvorschlag war
nicht zielführend .
Mit dieser Erklärung stimme ich der oben genannten
Beschlussempfehlung zu .
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Kerstin Andreae, Annalena
Baerbock, Marieluise Beck (Bremen),
Dr. Franziska Brantner, Ekin Deligöz, Dr. Thomas
Gambke, Anja Hajduk, Dieter Janecek, Dr. Tobias
Lindner, Omid Nouripour, Cem Özdemir, Brigitte
Pothmer, Tabea Rößner, Kordula Schulz-Asche,
Markus Tressel, Doris Wagner und Dr. Valerie
Wilms (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu der
namentlichen Abstimmung über die Beschluss-
empfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem
Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der
Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an
der durch die Europäische Union geführten Ope-
ration EU NAVFOR Atalanta zur Bekämpfung der
Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage
des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Na-
tionen (VN) von 1982 und der Resolutionen 1814
(2008) vom 15. Mai 2008 und weiterer Resolutio-
nen, zuletzt 2246 (2015) vom 10. November 2015
und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsra-
tes der VN in Verbindung mit der Gemeinsamen
Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi-
schen Union (EU) vom 10. November 2008, dem
Beschluss 2009/907/GASP des Rates der EU vom
8. Dezember 2009 und weiterer Beschlüsse, zuletzt
dem Beschluss 2014/827/GASP vom 21. November
2014 (Tagesordnungspunkt 13)
Der Deutsche Bundestag befasst sich heute mit der
Verlängerung des Mandats für den Bundeswehreinsatz
im Rahmen der EU-Mission EUNAVFOR ATALANTA .
Die Grüne Fraktion hat diesen Einsatz zur Bekämpfung
des Piraterieproblems vor der Küste Somalias von An-
fang an als notwendige Symptombekämpfung unter-
stützt, in dem Wissen, dass sich das Problem nur durch
eine politische Stabilisierung Somalias wird lösen lassen .
Vor allem für die Sicherung der humanitären Versorgung
der somalischen Bevölkerung durch humanitäre Liefe-
rungen mit Schiffen des Welternährungsprogramms war
und ist ATALANTA ein wichtiger Garant .
Im Jahr 2012 wurde das Mandat verändert und der
Mission erlaubt, aus der Luft auch in einem Küstenstrei-
fen zu operieren, der bis zu 2 km ins Landesinnere reicht .
Viele Experten, auch aus dem Militär, äußerten damals
gut begründete Skepsis gegenüber dieser Ausweitung .
Sie sahen die Gefahr, dass dadurch der Konflikt eskaliert
und die Mission ATALANTA in somalische Konflikte
an Land hineingezogen werden könnte . Die Grüne Bun-
destagsfraktion hat sich daher in den letzten Jahren bei
dieser Abstimmung mit großer Mehrheit enthalten – so
auch wir . In den letzten vier Jahren gab es lediglich eine
ATALANTA-Operation an Land . Gleichwohl bestünde
bei einem erneuten Vorgehen dieser Art weiterhin ein Es-
kalationsrisiko .
Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 170 . Sitzung . Berlin, Donnerstag, den 12 . Mai 2016 16861
(A) (C)
(B) (D)
ATALANTA hat einen wichtigen Beitrag zur Eindäm-
mung der Pirateriegefahr geleistet . Diese Gefahr besteht
latent aber weiterhin . Es erscheint daher schlüssig, die
Operation vorerst fortzusetzen, aber an die veränderte
Bedrohungslage anzupassen . In diesem Sinne verstehen
und begrüßen wir die Ankündigung der Europäischen
Union, den Zuschnitt von ATALANTA mit dem nächsten
europäischen Mandat Ende des Jahres zu ändern .
Gleichzeitig aber steht die Region am Horn von Afri-
ka vor neuen Herausforderungen . Eine massive Dürre hat
die Zahl der Menschen, die in Somalia humanitärer Hilfe
bedürfen, auf fast 5 Millionen erhöht . Im Jemen, auf der
anderen Seite des Golfs von Aden, sind die kriegerischen
Auseinandersetzungen seit Anfang 2015 massiv eska-
liert, rund 14 Millionen Menschen sind von humanitä-
ren Hilfslieferungen abhängig . Schiffe des ATALANTA-
Verbundes haben in den vergangenen Monaten auch
Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms in den
Jemen in internationalen Gewässern geschützt .
Wir müssen daher zwischen den schwerwiegenden
Bedenken gegenüber den Risiken von Landoperationen
und den vermehrten Herausforderungen am Horn von
Afrika abwägen . Da die Landoption bislang wie oben
beschrieben sehr zurückhaltend genutzt wurde, die Bun-
deswehr daran nicht beteiligt war und die humanitären
Herausforderungen stark gewachsen sind, haben wir uns
entschieden, dem Mandat wieder unsere Zustimmung zu
erteilen .
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170. Sitzung
Inhaltsverzeichnis
TOP 3 Ausbau digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze
TOP 4 Bekämpfung von Fluchtursachen
ZP 2 u. ZP 3 Streichung des § 103 StGB
TOP 23 , ZP 4 Überweisungen im vereinfachten Verfahren
TOP 24 Abschließende Beratungen ohne Aussprache
ZP 5 Aktuelle Stunde zu Entwicklungen beim EU-Türkei-Abkommen
TOP 6 Behindertengleichstellungsrecht
TOP 8 Bahnstreckenstilllegungen
TOP 7 Modernisierung des Besteuerungsverfahrens
TOP 9 Soldatenbeteiligungs- und Personalvertretungsrecht
TOP 10 Zukunft der Hebammen
TOP 11 Bundeswehreinsatz in Mali (EUTM Mali)
TOP 12 Rentenrecht für DDR-Altübersiedler und –Flüchtlinge
TOP 13 Bundeswehreinsatz vor Somalia (EU NAVOR Atalanta)
TOP 14 Glyphosat
TOP 15, ZP 6 Kohleausstieg und Braunkohlesanierung
TOP 16 Willi-Brandt-Korps für humanitäre Hilfe
Anlagen
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7