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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/162 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Inhalt Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform der Pflegeberufe (Pflege- berufereformgesetz – PflBRefG) Drucksache 18/7823 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 A b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Ausbildung – Gute Arbeit – Gute Pflege Drucksache 18/7414 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Integrative Pflegeausbildung – Pflegeberuf aufwerten, Fachkenntnisse erhalten Drucksache 18/7880 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 15957 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15959 C Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15960 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15961 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15963 C Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15964 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15965 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15966 C Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15967 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15968 D Astrid Timmermann-Fechter (CDU/CSU) . . . 15970 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15971 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15972 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 15974 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Kai Gehring, Dr . Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steu- erlichen Förderung von Forschung und Entwicklung kleinerer und mittlerer Un- ternehmen (KMU-Forschungsförderungs- gesetz) Drucksache 18/7872 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15976 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15978 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15979 C Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15980 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15982 B Dr . Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15983 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15986 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016II Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15987 B Dr . Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15988 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15990 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15991 A Dr . Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 15992 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 15993 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungs- neubaus Drucksache 18/7736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15996 D Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15997 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15998 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16000 A Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16001 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 16002 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16003 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Andrej Hunko, Karin Binder, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Risi- ko-Reaktoren abschalten – Atomausstieg in Europa beschleunigen Drucksache 18/7875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16004 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 16004 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16005 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16007 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16008 C Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16009 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 16010 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16011 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16012 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 16013 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16013 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 15957 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16013 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 18 .03 .2016 Bas, Bärbel SPD 18 .03 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 18 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 18 .03 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 18 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 18 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 18 .03 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 18 .03 .2016 Held, Marcus SPD 18 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 18 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 18 .03 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 18 .03 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 18 .03 .2016 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Korte, Jan DIE LINKE 18 .03 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 18 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 18 .03 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 18 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Mast, Katja SPD 18 .03 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .03 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 18 .03 .2016 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .03 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 18 .03 .2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 18 .03 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 18 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 18 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 18 .03 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 18 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 18 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 18 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 18 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 18 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 18 .03 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 942 . Sitzung am 26 . Feb- ruar 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 201616014 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Änderung des Hochschulstatistikgesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Mess- und Eichge- setzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/ EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwal- tungsvorschriften betreffend bestimmte Organis- men für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufgaben der Ver- wahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen – Gesetz zu dem Abkommen vom 14. November 2012 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Zusammenarbeit im Be- reich des Eisenbahnverkehrs über die deutsch-pol- nische Staatsgrenze – Gesetz zur erleichterten Ausweisung von straffäl- ligen Ausländern und zum erweiterten Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei straffälligen Asyl- bewerbern – Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfah- ren – Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: 1 . Der Bundesrat bedauert, dass der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Wohn- immobilienkreditrichtlinie keine Festlegung einer Obergrenze für die Höhe des Dispositions- und Über- ziehungskreditzinses vorsieht . Eine gesetzliche Deckelung des Dispozinses wäre zum effektiven Schutz der Verbraucherinnen und Ver- braucher vor einer zunehmenden Überschuldung wir- kungsvoll und geboten . Die vom Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 25 . September 2015, vergleiche BR-Drucksache 359/15 (Beschluss), vorgeschlagene Obergrenze von acht Prozent über dem Basiszins nach § 247 BGB ist maßvoll und gewährleistet eine Balance zwischen dem Interesse der Banken an ausreichenden Spielräumen und einem Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor überhöhten Zinssätzen bei der Überziehung ihrer privaten Konten . Es erscheint nicht hinnehmbar, dass angesichts der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank von aktuell 0,05 Pro- zent Dispositionskreditzinsen von teilweise deutlich mehr als zehn Prozent erhoben werden . Ein Großteil der Kreditinstitute profitiert zunehmend von den ak- tuell historisch niedrigen Zinssätzen, gibt diese aber nicht an ihre Kunden weiter . Appelle zur freiwilligen Selbstverpflichtung und Mäßigung bei der Bemessung der Dispositionskreditzinsen sind weitgehend ergeb- nislos geblieben . 2 . Der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages sieht mit § 504a BGB eine Pflicht der Kreditinstitu- te zur Beratung der Kundinnen und Kunden erst dann vor, wenn diese die ihnen eingeräumte Möglichkeit der Kontoüberziehung ununterbrochen über einen Zeitraum von sechs Monaten in Anspruch genommen haben und die durchschnittliche Höhe des in Anspruch genommenen Betrages 75 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages, das heißt des vereinbarten Dispositi- onskreditlimits übersteigt . Der Bundesrat hält diese Voraussetzungen für eine Beratungsverpflichtung des Kreditinstituts nicht für ausreichend, um Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam vor einer Überschuldung zu schützen . Der Dispositionskredit soll im Interesse der Verbrauche- rinnen und Verbraucher nur zur kurzfristigen Über- brückung eines finanziellen Engpasses dienen. Der Bundesrat hält daher an seiner Forderung aus der Stellungnahme vom 25 . September 2015 fest, wonach zugunsten der Kundinnen und Kunden die Beratungs- pflicht der Bank bereits dann ausgelöst werden sollte, wenn die Kontoüberziehung ununterbrochen über drei Monate und mit mehr als 50 Prozent des vereinbarten Überziehungslimits erfolgt ist . 3 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Widerrufs- rechte in sogenannten Altfällen von Immobiliar-Ver- braucherdarlehensverträgen nicht bereits nach drei Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes erlöschen dürfen . Diese kurze Frist würde die Rechte und Mög- lichkeiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denen bei fehlerhafter Belehrung aktuell ein unbe- fristetes Widerrufsrecht zusteht, unverhältnismäßig einschränken . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages soll die kurze Frist von drei Monaten für diejenigen Kundinnen und Kunden gelten, die zwi- schen dem 1 . September 2002 und dem 10 . Juni 2010 einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und fehler- haft belehrt wurden . Bereits die Prüfung der Fehler- haftigkeit wie auch die anschließende Durchsetzung des Widerrufs bei der kreditführenden Bank erfordert eine längere Planung und kritische Auseinanderset- zung . Gleichzeitig müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter in der Lage sein, eine verantwor- tungsbewusste Entscheidung ohne großen Zeitdruck über die Anschlussfinanzierung treffen zu können. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass Verbrauche- rinnen und Verbrauchern in diesen Fällen ein längerer Zeitraum als drei Monate zugestanden werden muss . Zugunsten der Beseitigung der Rechtsunsicherheit für das Vertragsverhältnis zwischen Kunde und Kreditin- stitut hält der Bundesrat eine Frist von zwölf Monaten und 14 Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes für ange- messen . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bun- destages soll diese Frist auch für nach Inkrafttreten des Gesetzes abgeschlossene Neuverträge gelten . Insoweit scheint eine Gleichbehandlung von Alt- und Neufällen sachgemäß . Die Fraktion DIE LINKE . hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Verbot von Fracking in Deutschland auf Drucksache 18/3791 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16015 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftliche und finanzielle Steuerung der Europäischen Union vom 3. bis 4. Februar 2015 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/6500, 18/6605 Nr. 1.8 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinie- rung und Steuerung in der Europäischen Union vom 9. und 10. November 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/7400, 18/7605 Nr. 3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/7300, 18/7605 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnen- häfen 2015 Drucksachen 18/7340, 18/7605 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7422 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0472 Drucksache 18/7422 Nr . A .2 Ratsdokument 15477/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .3 Ratsdokument 15503/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .4 Ratsdokument 15504/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .2 EuB-BReg 1/2016 Innenausschuss Drucksache 18/2533 Nr . A .18 Ratsdokument 11864/14 Drucksache 18/6417 Nr . A .7 Ratsdokument 12020/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .8 Ratsdokument 12023/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .9 Ratsdokument 12025/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .10 Ratsdokument 12026/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .8 Ratsdokument 12313/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .3 Ratsdokument 13121/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .8 Ratsdokument 15423/15 Finanzausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0408 Drucksache 18/7422 Nr . A .12 Ratsdokument 5003/16 Drucksache 18/7422 Nr . A .14 Ratsdokument 14650/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3765 Nr . A .4 KOM(2014)907 endg . Drucksache 18/3765 Nr . A .5 Ratsdokument 16236/14 Drucksache 18/7286 Nr . A .13 EG 34/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7612 Nr . A .27 Ratsdokument 5042/16 Drucksache 18/7612 Nr . A .28 Ratsdokument 15395/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7422 Nr . A .23 Ratsdokument 15408/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .31 Ratsdokument 15390/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7286 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2015)0409 Drucksache 18/7422 Nr . A .24 Ratsdokument 15393/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .25 Ratsdokument 15400/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/7286 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2015)0418 Drucksache 18/7422 Nr . A .27 EP P8_TA-PROV(2015)0461 Drucksache 18/7422 Nr . A .28 EP P8_TA-PROV(2015)0463 Drucksache 18/7422 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2015)0464 Drucksache 18/7422 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2015)0470 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/6855 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0374 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 162. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 19, ZP 3 Reform der Pflegeberufe TOP 20 Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen TOP 21 Steuerliche Förderung des Mietwohnungsneubaus TOP 22 Atomausstieg in Europa Anlagen Anlage 1 Anlage 2
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Gäste auf den Rängen und viel-
    leicht auch an den Bildschirmen! Ich freue mich sehr,
    dass ich nach Philipp Lengsfeld reden kann .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir uns auch! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es kann nur besser werden!)


    Denn angesichts der Wahlergebnisse vom letzten Wo-
    chenende habe ich mir vorgenommen, alle Anträge, zu
    denen ich hier reden kann, wohlwollend zu prüfen, so
    auch den heutigen . Ich weiß nicht, ob in der kommen-
    den Legislaturperiode die demokratische Kultur noch die
    gleiche sein wird . Deshalb möchte ich mir die Freiheit
    herausnehmen, das in der Tat sehr positiv anzugehen .


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb, liebe Frau Andreae, lieber Herr Gehring: Ihr
    Gesetzentwurf findet mein großes Interesse – so viel darf
    ich an dieser Stelle schon einmal sagen . Sie können mich
    durchaus für die KMUs erwärmen . Ich war zwar etwas
    überrascht, dass Sie – aber ich lerne gerne täglich dazu –
    auch schon so lange ein Herz für die KMUs haben . Ich
    habe Ihrem Gesetzesvorhaben auch entnommen, dass Sie
    sich auf das EFI-Gutachten stützen . – So weit, so gut .

    Sie haben völlig recht: Es geht darum, das Innovati-
    onspotenzial unserer KMUs und ihre Forschungs- und
    Entwicklungsvorhaben zu stärken und zu stützen . Wenn
    man sich anschaut, was Sie gesetzlich verändern wollen,
    dann stellt man fest, dass es einige blinde Flecken gibt .
    Ich will nicht alle erwähnen; denn meine Redezeit ist
    kurz . Lassen Sie mich mich deshalb auf einige wenige
    Punkte konzentrieren .

    Das aktuelle EFI-Gutachten besagt mit Blick auf For-
    schungs- und Entwicklungsvorhaben, dass der Fachkräf-
    temangel das Haupthemmnis für Innovationsentwicklung
    bei den KMUs ist . Sie werden das gleiche EFI-Gutachten
    gelesen haben wie ich,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber ich habe es anders verstanden!)


    deshalb werden Sie auch die gleichen Zahlen gelesen ha-
    ben. Wenn Sie einmal genau hinschauen, dann finden Sie
    im EFI-Gutachten den Hinweis, dass in 2006 16 Prozent

    der befragten Unternehmen angaben, dass vor allem der
    Fachkräftemangel ein riesiges Problem darstellt .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fachkräftesicherung ist auch ein wichtiges Thema!)


    Deshalb müssen wir uns auch fragen, liebe Frau
    Andreae, ob Sie für das, was Sie jetzt vorhaben, das rich-
    tige Instrument verwenden,


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht zur Fachkräftesicherung!)


    ob es zur richtigen Zeit kommt, ob es auf den richtigen
    Grundlagen basiert und ob Sie von der richtigen Analyse
    ausgehen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Wenn Sie sich die weitere Tendenz anschauen, wer-
    den Sie sehen, dass in 2014 der Wert noch deutlich höher
    ausfiel: 33 Prozent der Unternehmen haben gesagt, am
    dringlichsten bräuchten sie Fachkräfte . Wie gesagt, wenn
    Sie ein Herz für die KMUs haben, dann werden Sie fest-
    stellen, dass es darum geht, Fachkräfte zu sichern .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist völlig in Ordnung, aber wir haben ein anderes Thema! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das machen wir in anderen Debatten! Das ist ein Gesetzentwurf für einen Forschungsbonus!)


    Richtig . Sie müssen auch die Personalstrukturen berück-
    sichtigen und mitdenken . Insofern bleibt Ihr Gesetz-
    entwurf unterkomplex, wenn es darum geht, KMUs zu
    stärken . Wenn diese Regelungen dann auch noch Geset-
    zeskraft bekommen sollen, ist es umso wichtiger, dass sie
    nicht unterkomplex bleiben .

    Also schauen Sie sich noch einmal genau an, ob Sie
    mit den richtigen Instrumenten arbeiten, und lassen Sie
    uns darüber im Dialog bleiben . Ich glaube, das ist ein
    ganz gewichtiger Punkt .

    Etwas aber – das hat mich an dieser Stelle wirklich
    geärgert – blenden Sie völlig aus: Sie reden die ganze
    Zeit – lassen Sie mich das als Forschungspolitikerin
    sagen – von der Grundlagenforschung . Sie haben uns
    vorhin aufgefordert, wir sollten einmal mit den KMUs
    reden . Das tun wir laufend . Ich möchte Sie bitten – nut-
    zen Sie dazu ruhig einmal die Osterpause –: Reden Sie
    einmal mit den Fachhochschulen; denn die finden bei Ih-
    nen keinerlei Erwähnung, als ob sie keine forschenden
    Institutionen seien .


    (Beifall bei der SPD – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Gesetzentwurf hat mit dem Hochschulsystem nichts zu tun!)


    Wenn es darum geht – Frau Andreae, schauen Sie sich
    einmal genau an, mit wem die KMUs kooperieren –,
    wirklich Innovationspotenzial zu befördern, so würde ich

    Dr. Philipp Lengsfeld






    (A) (C)



    (B) (D)


    mich riesig freuen, wenn Sie das in den Blick nehmen . Es
    geht nicht nur darum, hier einen Diskurs zu führen, was
    Sie finanzpolitisch tun wollen. Sie müssen auch von den
    tatsächlichen Problemen ausgehen . Da bleiben Sie hinter
    den Möglichkeiten zurück, die wir entwickeln wollen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber doch nicht im Gesetzentwurf!)


    Jetzt können Sie kommen und sagen: Sie haben die
    Positionspapiere der SPD gelesen . Sie haben die seitens
    der Union gelesen . Sie wollen sich das noch einmal ge-
    nau ansehen . – Aber angesichts der Tatsache, dass Sie
    770 Millionen Euro per annum ausgeben wollen, ist es
    durchaus keine Kleinigkeit, zu fragen, ob das zur rich-
    tigen Zeit kommt . Lassen Sie uns lieber noch einmal in
    den Diskurs eintreten . Ich will nicht sagen „Zurück auf
    Los!“, aber ich will Ihnen sagen: First steps first. Das
    will ich Ihnen mit auf den Weg geben . Wie gesagt – wir
    reden noch darüber –: Machen Sie bitte Ihre Hausaufga-
    ben richtig! Schauen Sie sich die Analyse ganz genau an!
    Dann wird das vielleicht auch etwas .

    Vielen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Für die CDU/CSU-Fraktion hat jetzt

der Kollege Professor Dr . Heinz Riesenhuber das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinz Riesenhuber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kollegen! Ich bedan-

    ke mich erst einmal bei den Grünen für diese muntere
    Debatte . Es gab vielfältige Anregungen, facettenreiche
    Problembetrachtungen, wichtige Eckpunkte .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Super Lösungen!)


    Wir befinden uns hier in einem ziemlich langfristigen
    Prozess . Auch Sie haben dieses Thema nicht erst heute
    entdeckt; denn Sie haben schon 2009 einen Antrag zu
    dem Thema gestellt, zu dem wir heute Ihren Gesetzent-
    wurf beraten .

    Frau Sitte hat darüber gesprochen, dass der BDI eine
    erfolgreiche Lobbyarbeit betrieben hat . Der historischen
    Wahrheit zuliebe muss ich Ihnen sagen: Ich habe in den
    90er-Jahren eine mühsame Lobbyarbeit beim BDI ge-
    macht, bis er zur Einsicht, zur Vernunft gekommen ist
    und dieses zukunftsweisende Konzept in seinen Bestand
    genommen hat .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], an die Abg . Dr . Petra Sitte [DIE LINKE] gewandt: Genau da hat es angefangen!)


    Wie ist die Lage? Wir haben eine vorzügliche, aus-
    differenzierte Forschungspolitik, wahrscheinlich eine der
    reifsten auf der ganzen Welt: Grundlagenforschung mit
    sicherem Rahmen, Max-Planck-Institute, Universitäten,
    Leibnitz und Helmholtz, stetige Wachstumsraten, ver-
    lässliche Planbarkeit . Wir haben eine Forschung zur Pro-

    blemlösung in der Praxis, in der Wirtschaft, in Umwelt,
    in Technik, eine Hightech-Strategie . Wir haben eine gro-
    ße Vielfalt von Forschungsinstitutionen und die industri-
    elle Gemeinschaftsforschung . Das hat Philipp Murmann
    angesprochen . Wir haben die Fraunhofer Gesellschaft .
    Wir haben also eine vorzügliche Forschungslandschaft .
    Für die Forschungsförderung gibt der Bund im Jahr
    15 Milliarden Euro aus . Wir haben diesen Betrag in den
    vergangenen Jahren gewaltig gesteigert, insgesamt um
    65 Prozent, beim Mittelstand um 80 Prozent . – Okay .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt zum Gesetzentwurf!)


    Jetzt reden wir über 5 Prozent dieser Summe – nur
    um die Proportionen zu zeigen – für die steuerliche For-
    schungsförderung . Dabei geht es nicht um einen Para-
    digmenwechsel, sondern um die Frage, ob etwas in einer
    Gesamtstrategie einer reifen Industrienation zusätzlich
    sinnvoll sein kann .


    (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dazu haben wir einige Argumente von der Exper-
    tenkommission für Forschung und Innovation, künftig
    sage ich nur: EFI . Sie sagt: Wir haben eine Abnahme der
    Innovationsdynamik unseres Mittelstands . Und sie sagt
    weiter: Die Innovationsausgaben des Mittelstandes lagen
    vor 20 Jahren bei 2,7 Prozent, jetzt sind es 1,6 Prozent
    vom Umsatz .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alarmierend!)


    Das ist schlecht . So etwas wirkt sich nicht über Nacht
    aus . Ich bin glücklich, dass sich die mittelständischen
    Unternehmen nach wie vor an den Weltmärkten prima
    schlagen . Fast die Hälfte der Hidden Champions auf den
    Weltmärkten sind deutsche Mittelständler .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die kommen aus Baden-Württemberg!)


    Das heißt, wir sind stark . Aber wir müssen schauen, wie
    wir so stark bleiben .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit unserem Gesetz!)


    Es ist zu Recht gesagt worden, dass unsere schönen
    Instrumente, vom ZIM bis zur direkten Projektförderung
    über verschiedene Programme, auch des BMBF, für vie-
    le Mittelständler nicht so recht zugänglich sind . Da ist
    die steuerliche Forschungsförderung eine mögliche Ant-
    wort –


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    aber nicht als Alternative . Die Projektförderung soll auf
    jeden Fall weitergeführt werden, auch die Programme,
    die wir jetzt in unterschiedlichen Kontexten haben, von
    der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereini-
    gungen mit ihrer IGF über das ZIM bis hin zu den Ein-
    zelprojekten . Aber jetzt haben wir die Chance auf etwas
    Zusätzliches .

    Dr. Daniela De Ridder






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bei der Frage, wie das auszugestalten ist, können
    wir uns über einige Punkte streiten und einigen . Philipp
    Murmann sagt zu Recht, dass wir schon vor sechs Jahren
    die Position ausformuliert haben, dass die Personalkos-
    ten bei der steuerlichen Forschungsförderung als Bemes-
    sungsgrundlage dienen sollten . Wir haben eine Reihe von
    gemeinsamen Punkten, auch was die Verlustzeiten bei
    jungen Unternehmen angeht . Wir können uns bei allen
    Punkten einigen .

    Frau Katzmarek sagt zu Recht: Es hängt hier natür-
    lich auch am Geld . – Beim Geld sieht die Sache so aus,
    Freunde: Natürlich haben wir zurzeit, in diesem Jahr, das
    Geld nicht . Da glaube ich den Finanzpolitikern mit ihrer
    ordnungspolitischen Leidenschaft in großer Demut .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also haben wir seit den 90ern kein Geld dafür? Das glauben Sie doch selber nicht!)


    Aber die Frage, wie wir die nächste Strategie anlegen, ist
    schon interessant .


    (Dr . Daniela De Ridder [SPD]: In der Tat!)


    Es ist eine wichtige Frage, ob alle demokratischen Partei-
    en die steuerliche Forschungsförderung in ihre Wahlpro-
    gramme aufnehmen .


    (Dr . Petra Sitte [DIE LINKE]: Wir nicht!)


    Wer dann mit uns koaliert, weiß ich noch nicht, aber zu
    einer Einigung in der Sache zu kommen, wird dann er-
    heblich erleichtert .


    (Richard Pitterle [DIE LINKE]: Vielleicht die CSU?)


    Das heißt, wenn wir hier Geld bereitstellen wollen, dann
    müssen wir das zu Beginn der Legislaturperiode gemein-
    sam festlegen .

    Wie sieht es da aus? Die EFI empfiehlt, bis 2020
    3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und
    Entwicklung zu investieren . Frau Wanka sagt: Der Anteil
    muss stetig weiter wachsen .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tut es aber nicht!)


    Herr Vizekanzler Gabriel sagt: Es sollen 4,5 Prozent des
    BIP im Jahr 2025 sein, wie bei Südkorea . Das sind schon
    anspruchsvolle Zahlen . Und manche sagen: Oh Gott, das
    fassen wir gar nicht an .

    Jetzt machen wir uns einmal klar: 2007 waren wir bei
    2,45 Prozent; jetzt, nach acht Jahren, sind wir fast bei 3
    Prozent des BIP .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fast!)


    Wir haben also den Anteil der Forschungsausgaben am
    Bruttosozialprodukt seit 2007 um gut 0,5 Prozentpunk-
    te gesteigert . Dabei hat allein der Bund seine jährlichen
    Forschungsausgaben um 6 Milliarden Euro gegenüber
    2007 gesteigert . Weiter dieses Tempo zu halten, wird für
    die Zukunft Deutschlands wichtig sein . Das, worüber wir
    jetzt sprechen, entspricht einem Anteil von 10 Prozent
    der jährlich 6 Milliarden Euro . Freunde, killen wir nicht

    die Sache von vornherein mit Trivialargumenten, son-
    dern schauen wir, wie die ganze Geschichte in eine Ge-
    samtstrategie eingepasst werden kann! Ich wiederhole:
    Es geht hier nicht darum, jetzt einen Paradigmenwechsel
    durchzuziehen .

    Die anderen Länder interessieren mich insofern, als
    dort die Modelle zur Ausgestaltung der steuerlichen For-
    schungsförderung durchaus optimiert worden sind . Alles,
    was andere erfunden haben, brauchen wir uns nicht selbst
    auszudenken . Auch in der Forschung ist es wichtig, so
    viel zu kopieren, wie man kann . Nur dann bekommt man
    den Kopf frei für die Innovationen .

    Was insgesamt bleibt, ist eine Gesamtstrategie, bei der
    wir ein zusätzliches Element hinzugewinnen . Da vertraue
    ich auf die Weisheit der Finanzpolitiker . Da vertraue ich
    auf die Klugheit der Haushaltspolitiker .


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Jawohl!)


    Wir denken nicht nur daran, wo man überall sparen
    kann – Sparen kann teuer sein –,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg . Corinna Rüffer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    sondern wir denken darüber nach, wie wir eine Zukunft
    für Deutschland aufbauen,


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    und arbeiten alle mit fröhlicher Zuversicht daran . Wir
    freuen uns, wenn die Mittelständler glücklich sind; denn
    dann arbeiten sie gut . Und wenn sie gut arbeiten, dann
    zahlen sie Steuern . Und wenn sie Steuern zahlen, dann
    freuen sich die Finanzpolitiker . So sind alle glücklich,
    wenn wir die richtigen Instrumente ansetzen .


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr . Daniela De Ridder [SPD]: Frohe Ostern! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmen Sie zu!)


    In diesem fröhlichen Geist voll Tatkraft und Unterneh-
    mensgeist, der diesem Parlament sprichwörtlich zu eigen
    ist, wollen wir jetzt einmal schauen, dass wir diese Sache
    so gestalten, dass sie der Zukunft unseres Landes dien-
    lich ist, und dass die, die die Arbeit zu machen haben,
    Freude daran haben, denn davon leben wir alle .


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)