Rede:
ID1816205300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. .: 2
    2. Vielen: 1
    3. Dank: 1
    4. –: 1
    5. Jetzt: 1
    6. erhält: 1
    7. der: 1
    8. Kollege: 1
    9. Dr: 1
    10. PhilippLengsfeld,: 1
    11. CDU/CSU-Fraktion,: 1
    12. das: 1
    13. Wort: 1
    14. .\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/162 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Inhalt Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform der Pflegeberufe (Pflege- berufereformgesetz – PflBRefG) Drucksache 18/7823 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 A b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Ausbildung – Gute Arbeit – Gute Pflege Drucksache 18/7414 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Integrative Pflegeausbildung – Pflegeberuf aufwerten, Fachkenntnisse erhalten Drucksache 18/7880 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 15957 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15959 C Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15960 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15961 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15963 C Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15964 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15965 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15966 C Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15967 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15968 D Astrid Timmermann-Fechter (CDU/CSU) . . . 15970 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15971 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15972 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 15974 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Kai Gehring, Dr . Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steu- erlichen Förderung von Forschung und Entwicklung kleinerer und mittlerer Un- ternehmen (KMU-Forschungsförderungs- gesetz) Drucksache 18/7872 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15976 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15978 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15979 C Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15980 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15982 B Dr . Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15983 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15986 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016II Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15987 B Dr . Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15988 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15990 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15991 A Dr . Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 15992 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 15993 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungs- neubaus Drucksache 18/7736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15996 D Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15997 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15998 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16000 A Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16001 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 16002 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16003 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Andrej Hunko, Karin Binder, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Risi- ko-Reaktoren abschalten – Atomausstieg in Europa beschleunigen Drucksache 18/7875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16004 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 16004 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16005 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16007 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16008 C Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16009 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 16010 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16011 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16012 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 16013 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16013 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 15957 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
  • folderAnlagen
    Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16013 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 18 .03 .2016 Bas, Bärbel SPD 18 .03 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 18 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 18 .03 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 18 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 18 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 18 .03 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 18 .03 .2016 Held, Marcus SPD 18 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 18 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 18 .03 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 18 .03 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 18 .03 .2016 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Korte, Jan DIE LINKE 18 .03 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 18 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 18 .03 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 18 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Mast, Katja SPD 18 .03 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .03 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 18 .03 .2016 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .03 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 18 .03 .2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 18 .03 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 18 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 18 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 18 .03 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 18 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 18 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 18 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 18 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 18 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 18 .03 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 942 . Sitzung am 26 . Feb- ruar 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 201616014 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Änderung des Hochschulstatistikgesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Mess- und Eichge- setzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/ EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwal- tungsvorschriften betreffend bestimmte Organis- men für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufgaben der Ver- wahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen – Gesetz zu dem Abkommen vom 14. November 2012 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Zusammenarbeit im Be- reich des Eisenbahnverkehrs über die deutsch-pol- nische Staatsgrenze – Gesetz zur erleichterten Ausweisung von straffäl- ligen Ausländern und zum erweiterten Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei straffälligen Asyl- bewerbern – Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfah- ren – Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: 1 . Der Bundesrat bedauert, dass der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Wohn- immobilienkreditrichtlinie keine Festlegung einer Obergrenze für die Höhe des Dispositions- und Über- ziehungskreditzinses vorsieht . Eine gesetzliche Deckelung des Dispozinses wäre zum effektiven Schutz der Verbraucherinnen und Ver- braucher vor einer zunehmenden Überschuldung wir- kungsvoll und geboten . Die vom Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 25 . September 2015, vergleiche BR-Drucksache 359/15 (Beschluss), vorgeschlagene Obergrenze von acht Prozent über dem Basiszins nach § 247 BGB ist maßvoll und gewährleistet eine Balance zwischen dem Interesse der Banken an ausreichenden Spielräumen und einem Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor überhöhten Zinssätzen bei der Überziehung ihrer privaten Konten . Es erscheint nicht hinnehmbar, dass angesichts der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank von aktuell 0,05 Pro- zent Dispositionskreditzinsen von teilweise deutlich mehr als zehn Prozent erhoben werden . Ein Großteil der Kreditinstitute profitiert zunehmend von den ak- tuell historisch niedrigen Zinssätzen, gibt diese aber nicht an ihre Kunden weiter . Appelle zur freiwilligen Selbstverpflichtung und Mäßigung bei der Bemessung der Dispositionskreditzinsen sind weitgehend ergeb- nislos geblieben . 2 . Der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages sieht mit § 504a BGB eine Pflicht der Kreditinstitu- te zur Beratung der Kundinnen und Kunden erst dann vor, wenn diese die ihnen eingeräumte Möglichkeit der Kontoüberziehung ununterbrochen über einen Zeitraum von sechs Monaten in Anspruch genommen haben und die durchschnittliche Höhe des in Anspruch genommenen Betrages 75 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages, das heißt des vereinbarten Dispositi- onskreditlimits übersteigt . Der Bundesrat hält diese Voraussetzungen für eine Beratungsverpflichtung des Kreditinstituts nicht für ausreichend, um Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam vor einer Überschuldung zu schützen . Der Dispositionskredit soll im Interesse der Verbrauche- rinnen und Verbraucher nur zur kurzfristigen Über- brückung eines finanziellen Engpasses dienen. Der Bundesrat hält daher an seiner Forderung aus der Stellungnahme vom 25 . September 2015 fest, wonach zugunsten der Kundinnen und Kunden die Beratungs- pflicht der Bank bereits dann ausgelöst werden sollte, wenn die Kontoüberziehung ununterbrochen über drei Monate und mit mehr als 50 Prozent des vereinbarten Überziehungslimits erfolgt ist . 3 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Widerrufs- rechte in sogenannten Altfällen von Immobiliar-Ver- braucherdarlehensverträgen nicht bereits nach drei Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes erlöschen dürfen . Diese kurze Frist würde die Rechte und Mög- lichkeiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denen bei fehlerhafter Belehrung aktuell ein unbe- fristetes Widerrufsrecht zusteht, unverhältnismäßig einschränken . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages soll die kurze Frist von drei Monaten für diejenigen Kundinnen und Kunden gelten, die zwi- schen dem 1 . September 2002 und dem 10 . Juni 2010 einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und fehler- haft belehrt wurden . Bereits die Prüfung der Fehler- haftigkeit wie auch die anschließende Durchsetzung des Widerrufs bei der kreditführenden Bank erfordert eine längere Planung und kritische Auseinanderset- zung . Gleichzeitig müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter in der Lage sein, eine verantwor- tungsbewusste Entscheidung ohne großen Zeitdruck über die Anschlussfinanzierung treffen zu können. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass Verbrauche- rinnen und Verbrauchern in diesen Fällen ein längerer Zeitraum als drei Monate zugestanden werden muss . Zugunsten der Beseitigung der Rechtsunsicherheit für das Vertragsverhältnis zwischen Kunde und Kreditin- stitut hält der Bundesrat eine Frist von zwölf Monaten und 14 Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes für ange- messen . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bun- destages soll diese Frist auch für nach Inkrafttreten des Gesetzes abgeschlossene Neuverträge gelten . Insoweit scheint eine Gleichbehandlung von Alt- und Neufällen sachgemäß . Die Fraktion DIE LINKE . hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Verbot von Fracking in Deutschland auf Drucksache 18/3791 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16015 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftliche und finanzielle Steuerung der Europäischen Union vom 3. bis 4. Februar 2015 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/6500, 18/6605 Nr. 1.8 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinie- rung und Steuerung in der Europäischen Union vom 9. und 10. November 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/7400, 18/7605 Nr. 3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/7300, 18/7605 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnen- häfen 2015 Drucksachen 18/7340, 18/7605 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7422 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0472 Drucksache 18/7422 Nr . A .2 Ratsdokument 15477/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .3 Ratsdokument 15503/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .4 Ratsdokument 15504/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .2 EuB-BReg 1/2016 Innenausschuss Drucksache 18/2533 Nr . A .18 Ratsdokument 11864/14 Drucksache 18/6417 Nr . A .7 Ratsdokument 12020/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .8 Ratsdokument 12023/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .9 Ratsdokument 12025/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .10 Ratsdokument 12026/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .8 Ratsdokument 12313/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .3 Ratsdokument 13121/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .8 Ratsdokument 15423/15 Finanzausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0408 Drucksache 18/7422 Nr . A .12 Ratsdokument 5003/16 Drucksache 18/7422 Nr . A .14 Ratsdokument 14650/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3765 Nr . A .4 KOM(2014)907 endg . Drucksache 18/3765 Nr . A .5 Ratsdokument 16236/14 Drucksache 18/7286 Nr . A .13 EG 34/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7612 Nr . A .27 Ratsdokument 5042/16 Drucksache 18/7612 Nr . A .28 Ratsdokument 15395/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7422 Nr . A .23 Ratsdokument 15408/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .31 Ratsdokument 15390/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7286 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2015)0409 Drucksache 18/7422 Nr . A .24 Ratsdokument 15393/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .25 Ratsdokument 15400/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/7286 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2015)0418 Drucksache 18/7422 Nr . A .27 EP P8_TA-PROV(2015)0461 Drucksache 18/7422 Nr . A .28 EP P8_TA-PROV(2015)0463 Drucksache 18/7422 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2015)0464 Drucksache 18/7422 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2015)0470 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/6855 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0374 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 162. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 19, ZP 3 Reform der Pflegeberufe TOP 20 Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen TOP 21 Steuerliche Förderung des Mietwohnungsneubaus TOP 22 Atomausstieg in Europa Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Katzmarek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Deutschland braucht mehr Investitionen
    in Forschung und Entwicklung . Es ist klar: Wir haben
    da Nachholbedarf . Darüber brauchen wir uns in diesem
    Hause nicht mehr zu streiten .

    Nach der Debatte heute – ich habe sie aufmerksam
    verfolgt – bin ich recht optimistisch, dass wir ein Stück
    vorankommen . Bis vor kurzem – das will ich sagen –
    haben noch die Stimmen in der Union überwogen, die
    gesagt haben, es gleiche dem Reiten eines toten Pferdes,
    wenn wir über steuerliche Forschungsförderung redeten .
    Das klang heute schon etwas anders, und das beruhigt
    mich .

    Ich will auch zu den lieben Kolleginnen und Kollegen
    der Grünen etwas sagen . Ich bin der Auffassung, dass Ihr
    Antrag ein bisschen zu kurz greift .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gesetzentwurf!)


    Die Zielrichtung ist doch ganz klar . Wir brauchen mehr
    Innovationen in Deutschland . Frau Andreae, auch Sie
    hatten das Vergnügen, auf der Veranstaltung des VCI
    zu sein . Da wurde formuliert, dass es noch ein bisschen

    mehr geben müsse als die reine steuerliche Forschungs-
    förderung . Darauf will ich gern noch zu sprechen kom-
    men .

    Der Gesetzentwurf, den Sie vorgelegt haben, bein-
    haltet die steuerliche Forschungsförderung kleiner und
    mittelständischer Unternehmen . Das ist durchaus ein
    richtiger Ansatz . Ich bin aber in einem Punkt etwas skep-
    tisch: Die Grenze für den Erhalt der Förderung liegt bei
    249 Mitarbeitern . Das halte ich für fragwürdig; denn es
    gibt aus meiner Sicht durchaus mittelständische Unter-
    nehmen, die über 249 Mitarbeiter haben und die zu un-
    terstützen wichtig und notwendig wäre .

    Gleichzeitig bin ich der Auffassung, dass es keine pau-
    schale Steuerförderung geben kann . Ich will Ihnen auch
    sagen, warum ich dieser Auffassung bin . Ich will das
    an einem Beispiel festmachen . Was würde eine solche
    Grenze in der Praxis bedeuten? Ich glaube nicht, dass Sie
    ein solches Ergebnis wollen . Geplant ist nicht, dass alle
    Unternehmen unabhängig von ihrer Größe eine steuerli-
    che Forschungsförderung in Anspruch nehmen können .
    Das hieße, dass ein Unternehmen, das im Bereich Kern-
    technik oder im Bereich Waffensysteme forscht – dieses
    Beispiel habe ich mir überlegt; der Gesetzentwurf ist da-
    rauf anwendbar –, ebenfalls steuerlich gefördert werden
    könnte, während ein Unternehmen, dessen Größe etwas
    oberhalb der von Ihnen gesetzten Grenze liegt, das auf
    dem Gebiet Alzheimer forscht und versucht, ein Medika-
    ment zu entwickeln, um diese Krankheit zu bekämpfen,
    keine steuerliche Forschungsförderung erhielte .

    Insofern bin ich der Auffassung: Wir müssen genau
    überlegen, wie wir eine angemessene Forschungsförde-
    rung zustande bringen . Nochmals – Herr Gehring, Sie
    haben uns richtig zitiert –: Wir halten diese Förderung
    für notwendig und wichtig; das ist keine Frage . Letzt-
    endlich kommt es aber darauf an, dass diese Förderung
    zielführend und nachhaltig ist .


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg . Dr . Heinz Riesenhuber [CDU/CSU])


    Wir brauchen eine Förderung, die keine Mitnahmeef-
    fekte verursacht, die eine nachhaltige Verbesserung der
    Forschungslandschaft zur Folge hat und natürlich auch
    seriös gegenfinanziert wird.

    Ich komme zum Schluss . Wir sind dafür . Ja, wir wer-
    den weiter auf den Finanzminister dahin gehend einwir-
    ken, dass er sich diesem Thema öffnet . Ich bin der Auf-
    fassung, da klemmt es . Es klemmt nicht bei einzelnen
    Unionspolitikern – Herr Riesenhuber, Sie schauen gera-
    de so –, die sinnigerweise erkannt haben, was zu tun ist,
    sondern beim Geld und der damit verbundenen ewigen
    Diskussion darüber . Wir müssen erstens darauf achten,
    das Richtige zu fördern, zweitens dafür Sorge tragen,
    dass es keine Mitnahmeeffekte gibt, und drittens – das
    fehlt mir in der gesamten Debatte über Forschung und
    Entwicklung – auch darauf achten, dass andere Themen,
    die genauso wichtig sind, nicht aus dem Blickfeld ver-
    schwinden .

    Kai Gehring






    (A) (C)



    (B) (D)


    Das Thema Wagniskapital – es wurde schon kurz an-
    gesprochen – ist genauso wichtig . Das müssen wir dis-
    kutieren .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen es machen! Wer regiert hier eigentlich?)


    Diskutieren müssen wir aber auch das Thema Fachkräf-
    temangel . Wenn wir gemeinsam einen Pakt angehen, der
    darauf hinwirkt, dass Innovation, Forschung und Ent-
    wicklung in diesem Lande weiter vorangetrieben wer-
    den, auch mit dem Bestandteil steuerliche Forschungs-
    förderung, dann – da bin ich mir sicher – sind wir auf
    dem richtigen Weg . Diesen Pakt anzugehen, dazu kann
    ich nur alle Fraktionen auffordern; denn es ist dringend
    erforderlich .

    Herzlichen Dank .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Jetzt erhält der Kollege Dr . Philipp

Lengsfeld, CDU/CSU-Fraktion, das Wort .


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Philipp Lengsfeld


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kolle-

    gen! Liebe Kolleginnen und Kollegen von Bündnis 90/
    Die Grünen, ich habe zu Ihrem Gesetzentwurf als For-
    schungspolitiker zwei grundsätzliche Anmerkungen .

    Aber eine andere Bemerkung vorab . Dieser Gesetz-
    entwurf zielt – das ist in dieser Debatte an den Stichwor-
    ten „Forschung“, „Innovation“, „Mittelstand“ ganz deut-
    lich geworden – vor allem Richtung Union .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, Richtung KMU! Wie sind Sie denn drauf?)


    Ich nehme dies einmal als Kooperationsangebot, obwohl
    bis zur nächsten Bundestagswahl und zu den nächsten
    Koalitionsverhandlungen noch etwas Zeit ist .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist das für ein Problem?)


    Bis dato war diese Art von Anträgen eher eine Masche
    der Linkspartei gegenüber der SPD; ich habe es hier oft
    genug miterlebt .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir beantragen das seit den 2000er-Jahren! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir beschäftigen uns doch nicht mit der Union! Wir beschäftigen uns mit Mittelstand!)


    Es ist schon ein gutes Gefühl, wenn Sie uns umwerben –
    das gebe ich zu –, aber es ist auch ein bisschen komisch .
    Leider, wie ich ausführen werde, ist es auch nicht so ori-
    ginell, wie Sie tun .

    Zum Inhalt . Ich bin der festen Überzeugung, dass eine
    steuerliche Forschungsförderung im Prinzip eine gute
    Sache ist – so wie es in unserem Wahlprogramm steht .
    Aber man muss auch konstatieren, dass wir in der Ver-
    gangenheit und in dieser Legislatur eine andere Politik
    gemacht haben . Wir haben dies anlässlich des diesjäh-
    rigen EFI-Gutachtens an dieser Stelle schon diskutiert;
    es ist auch in der Debatte hier gesagt worden . Deutsch-
    land steht mit dieser Politik der aktuell rein direkten For-
    schungsförderung international sehr ansehnlich da . Das
    ist ein Fakt .


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ja, diesen Weg gehen in Europa nur zwei Staaten –
    auch das haben Sie erwähnt –: Deutschland und Estland .
    Aber schadet Estland der Verzicht auf steuerliche For-
    schungsförderung? Nein . Auch die Forschungslandschaft
    in Estland ist in keinem schlechten Zustand . Im Gegen-
    teil: Estland, eine ehemalige Sowjetrepublik, hat seit
    über einem Jahrzehnt eine der höchsten FuE-Intensitäten
    aller osteuropäischen Staaten und ist einer der digitalen
    Vorreiter Europas; das kann man hier auch ruhig einmal
    erwähnen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir leider nicht! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Als digitaler Nachreiter können wir davon viel lernen!)


    Zurück zu unserer Situation . Wir sind eine Nation, die
    mit ihrem Geld umsichtig umgeht; zumindest steht die
    Union dafür .


    (Swen Schulz [Spandau] [SPD]: Na, na, na! Was war denn das?)


    Da wir Geld nur einmal ausgeben können, sollte unser
    jetziges Fördersystem in seinen Stärken geachtet werden .
    Dass Sie die Steuermindereinnahmen nicht unerwähnt
    lassen, ehrt Sie . Aber Sie drücken sich um die Frage,
    woher wir die Mittel nehmen . Ein gewisser Umbau der
    momentanen direkten Projektförderung – auch das ist er-
    wähnt worden – wäre sicherlich unumgänglich . Das soll-
    te gut überlegt sein . – Das ist mein erster Punkt .

    Trotzdem wiegen die Argumente für eine steuerliche
    Forschungsförderung als zweite Säule schwer . Steuer-
    liche Forschungsförderung – Sie von Bündnis 90/Die
    Grünen wissen vielleicht schon alles, aber Sie können
    mir ruhig zuhören – ist themenoffen, branchenoffen,
    breitenwirksam und generiert eine starke Hebelwirkung .
    Ich habe keine Angst davor. Ich finde das richtig: the-
    menoffen, branchenoffen, breitenwirksam und eine
    starke Hebelwirkung . – Um die sehr aufmerksamen Be-
    obachter von LobbyControl zu beruhigen: Ja, diese Ar-
    gumentation habe ich direkt aus einem Verbandspapier
    von BDI/BDA .

    Diese Argumente klingen nicht nur überzeugend; ich
    halte sie auch für vollkommen richtig . BDI/BDA verwei-
    sen auf Studien – auch das ist hier erwähnt worden –,

    Gabriele Katzmarek






    (A) (C)



    (B) (D)


    die belegen, dass zu jedem Euro Förderung mindestens
    1 Euro an zusätzlichen FuE-Ausgaben eingesetzt wird .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, und irgendwann gibt es wieder Steuern zurück!)


    Das deckt sich übrigens auch mit meinen eigenen Erfah-
    rungen im Bereich Forschung und Entwicklung, wo bei-
    leibe nicht alles nur nach reiner Notwendigkeit gemacht
    wird oder gemacht werden kann . Ich habe deshalb vor
    Mitnahmeeffekten auch nicht so große Sorgen wie an-
    dere .

    Aber, liebe Kolleginnen und Kollegen von Bünd-
    nis 90/Die Grünen, Ihr Antrag greift zu kurz – zu kurz! –;


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann macht ihn weiter!)


    denn Sie bleiben auf halber Strecke stehen . Frau Sitte
    will ich erwähnen; sie ist, glaube ich, nicht mehr hier .


    (Zuruf der Abg . Dr . Rosemarie Hein [DIE LINKE])


    Wenn sie noch hier wäre, dann könnte sie sich freuen;
    denn sie hat es schon angekündigt: Wenn wir nach der
    nächsten Wahl tatsächlich eine steuerliche Forschungs-
    förderung einführen, warum sollten wir sie auf KMUs,
    auf kleine und mittlere Unternehmen, beschränken? Wa-
    rum?


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil wir Steuergeld effizient einsetzen wollen!)


    Weil die Forschungsförderung von KMUs der Kompro-
    miss der Großen Koalition ist? Da sage ich ganz deutlich:
    Nein .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich stelle gleich eine Zwischenfrage!)


    Wenn dieses Instrument eingeführt wird – ich bin im
    Prinzip dafür –, dann richtig, dann für alle!

    Übrigens – das müssen Sie sich dann schon anhö-
    ren, Frau Andreae –: Eine steuerliche FuE-Förderung
    ausschließlich für KMUs findet sich in keinem anderen
    Land, übrigens aus guten Gründen . Das können Sie in
    einem Gutachten der Wissenschaftlichen Dienste nach-
    lesen . Vielleicht haben Sie es selber in Auftrag gegeben;
    wenn nicht, sage ich es Ihnen: WD 4 – 3000 – 059/15 .
    Darin wurde herausgearbeitet, dass es in keinem einzigen
    Land eine ausschließliche steuerliche Forschungsförde-
    rung von KMUs gibt . Das heißt: Was Sie hier vorschla-
    gen, ist eigentlich wieder eine deutsche Sonderposition
    in Europa .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist so unkonkret!)


    Darüber sollten Sie einmal nachdenken . Sie würde am
    Grundgedanken vorbeiführen, Standortanreize zu schaf-
    fen oder Standortnachteile einzudämmen, und könnte im

    Zweifel sogar kontraproduktiv sein . Das muss man sich
    einfach einmal überlegen .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eigentlich müssten wir Sie mit Zwischenfragen triezen! Dann könnten Sie noch mehr reden!)


    Wenn zum Beispiel eine größere Firma ein kleines in-
    novatives deutsches Unternehmen stützen will – das soll
    ja gelegentlich vorkommen; auch in Sachsen-Anhalt –,
    dann hätten wir große Probleme, wenn wir diese Unter-
    scheidung einführen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So viel zu Mittelstand!)


    Wir brauchen eine steuerliche Forschungsförderung ohne
    zusätzliche Bürokratie und ohne willkürliche Grenzen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau! Wieder für die Konzerne, wieder für die Großen und nicht für den Mittelstand! Effizienter Steuergeldeinsatz!)


    – Haben Sie einmal in einer großen Firma gearbeitet,
    Frau Andreae? Ich habe es . Ist es ein schlechterer Ar-
    beitsplatz als in einem mittelständischen Unternehmen?
    Ich glaube nicht .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat doch nichts mit einem schlechteren Arbeitsplatz zu tun! Das hat etwas mit effizientem Mitteleinsatz zu tun!)


    Ich finde, Sie machen es sich sehr leicht, wenn Sie for-
    dern, dass wir die großen Arbeitgeber in diesem Land
    einfach zur Seite lassen . Ich glaube, da machen Sie es
    sich ziemlich leicht .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh, Mensch! Erzählen Sie mir nichts über Wirtschaftspolitik!)


    Aber ich sage Ihnen auch – das ist Ihnen natürlich klar –:
    Wenn wir es so machen, dann kostet es sehr viel mehr
    Geld, als Sie prognostiziert haben .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein!)


    Die zwangsläufige Konsequenz wäre – ich sage es noch
    einmal –,


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Plus 4 Milliarden Euro!)


    dass es zu Verschiebungen in unserer Förderpolitik käme;
    das muss uns klar sein . Das wäre zu bedenken .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und schon wieder wächst zusammen, was zusammengehört! Union und Linke, erschreckend!)


    Lassen Sie uns noch einmal im Detail darauf schauen,
    weil Sie ja offensichtlich von dieser Unterscheidung
    „KMU und große Arbeitgeber“ so tief überzeugt sind .
    Ich sage Ihnen ganz deutlich: Gute und schlechte For-
    schung hängt ganz sicher nicht von der Unternehmens-

    Dr. Philipp Lengsfeld






    (A) (C)



    (B) (D)


    größe ab . Das haben Sie zwar nicht behauptet; aber das
    steckt mit in dieser Logik .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber man kann es ja mal sagen!)