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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/162 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Inhalt Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform der Pflegeberufe (Pflege- berufereformgesetz – PflBRefG) Drucksache 18/7823 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 A b) Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Harald Weinberg, Sabine Zimmermann (Zwickau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gute Ausbildung – Gute Arbeit – Gute Pflege Drucksache 18/7414 . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, Maria Klein-Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Integrative Pflegeausbildung – Pflegeberuf aufwerten, Fachkenntnisse erhalten Drucksache 18/7880 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15957 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . 15957 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15959 C Elke Ferner, Parl . Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15960 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 15961 C Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15963 C Bettina Müller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 15964 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15965 C Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 15966 C Dr . Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15967 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15968 D Astrid Timmermann-Fechter (CDU/CSU) . . . 15970 A Dr . Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15971 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 15972 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 15974 A Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kerstin Andreae, Kai Gehring, Dr . Thomas Gambke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steu- erlichen Förderung von Forschung und Entwicklung kleinerer und mittlerer Un- ternehmen (KMU-Forschungsförderungs- gesetz) Drucksache 18/7872 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 C Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15975 D Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15976 D Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15978 A Dr . Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 15979 C Dr . Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15980 C Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 15982 B Dr . Philipp Murmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15983 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15986 A Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016II Gabriele Katzmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 15987 B Dr . Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . . 15988 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15990 B Dr . Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 15991 A Dr . Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . 15992 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 15993 D Tagesordnungspunkt 21: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungs- neubaus Drucksache 18/7736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Dr . Michael Meister, Parl . Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15995 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 15996 D Florian Pronold, Parl . Staatssekretär BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15997 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . 15998 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 16000 A Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16001 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 16002 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16003 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Andrej Hunko, Karin Binder, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Risi- ko-Reaktoren abschalten – Atomausstieg in Europa beschleunigen Drucksache 18/7875 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16004 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 16004 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 16005 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16007 C Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16008 C Florian Oßner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16009 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . 16010 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16011 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16012 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 16013 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16013 D (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 15957 162. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. März 2016 Beginn: 9 .00 Uhr
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    Klaus Mindrup (A) (C) (B) (D) Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16013 Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albsteiger, Katrin CDU/CSU 18 .03 .2016 Bas, Bärbel SPD 18 .03 .2016 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Bülow, Marco SPD 18 .03 .2016 Connemann, Gitta CDU/CSU 18 .03 .2016 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 18 .03 .2016 Durz, Hansjörg CDU/CSU 18 .03 .2016 Freitag, Dagmar SPD 18 .03 .2016 Grindel, Reinhard CDU/CSU 18 .03 .2016 Held, Marcus SPD 18 .03 .2016 Jung, Andreas CDU/CSU 18 .03 .2016 Jung, Dr . Franz Josef CDU/CSU 18 .03 .2016 Jüttner, Dr . Egon CDU/CSU 18 .03 .2016 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 18 .03 .2016 Klingbeil, Lars SPD 18 .03 .2016 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Korte, Jan DIE LINKE 18 .03 .2016 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Lach, Günter CDU/CSU 18 .03 .2016 Liebich, Stefan DIE LINKE 18 .03 .2016 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Malecha-Nissen, Dr . Birgit SPD 18 .03 .2016 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Mast, Katja SPD 18 .03 .2016 Merkel, Dr . Angela CDU/CSU 18 .03 .2016 Michelbach, Dr . h . c . Hans CDU/CSU 18 .03 .2016 Rachel, Thomas CDU/CSU 18 .03 .2016 Rosemann, Dr . Martin SPD 18 .03 .2016 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ryglewski, Sarah SPD 18 .03 .2016 Schäuble, Dr . Wolfgang CDU/CSU 18 .03 .2016 Schlecht, Michael DIE LINKE 18 .03 .2016 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 18 .03 .2016 Steinbach, Erika CDU/CSU 18 .03 .2016 Stracke, Stephan CDU/CSU 18 .03 .2016 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18 .03 .2016 Ulrich, Alexander DIE LINKE 18 .03 .2016 Veit, Rüdiger SPD 18 .03 .2016 Weiler, Albert CDU/CSU 18 .03 .2016 Wendt, Marian CDU/CSU 18 .03 .2016 Wicklein, Andrea SPD 18 .03 .2016 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen ohne Verlesung Der Bundesrat hat in seiner 942 . Sitzung am 26 . Feb- ruar 2016 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zu- zustimmen bzw . einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Gefahren des Konsums von elektronischen Zigaretten und elektronischen Shishas Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 201616014 (A) (C) (B) (D) – Gesetz zur Änderung des Hochschulstatistikgesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Mess- und Eichge- setzes – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/91/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 zur Änderung der Richtlinie 2009/65/ EG zur Koordinierung der Rechts- und Verwal- tungsvorschriften betreffend bestimmte Organis- men für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Hinblick auf die Aufgaben der Ver- wahrstelle, die Vergütungspolitik und Sanktionen – Gesetz zu dem Abkommen vom 14. November 2012 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über die Zusammenarbeit im Be- reich des Eisenbahnverkehrs über die deutsch-pol- nische Staatsgrenze – Gesetz zur erleichterten Ausweisung von straffäl- ligen Ausländern und zum erweiterten Ausschluss der Flüchtlingsanerkennung bei straffälligen Asyl- bewerbern – Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfah- ren – Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienkre- ditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften Der Bundesrat hat hierzu ferner folgende Entschlie- ßung gefasst: 1 . Der Bundesrat bedauert, dass der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Wohn- immobilienkreditrichtlinie keine Festlegung einer Obergrenze für die Höhe des Dispositions- und Über- ziehungskreditzinses vorsieht . Eine gesetzliche Deckelung des Dispozinses wäre zum effektiven Schutz der Verbraucherinnen und Ver- braucher vor einer zunehmenden Überschuldung wir- kungsvoll und geboten . Die vom Bundesrat in seiner Stellungnahme vom 25 . September 2015, vergleiche BR-Drucksache 359/15 (Beschluss), vorgeschlagene Obergrenze von acht Prozent über dem Basiszins nach § 247 BGB ist maßvoll und gewährleistet eine Balance zwischen dem Interesse der Banken an ausreichenden Spielräumen und einem Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor überhöhten Zinssätzen bei der Überziehung ihrer privaten Konten . Es erscheint nicht hinnehmbar, dass angesichts der Höhe des Leitzinses der Europäischen Zentralbank von aktuell 0,05 Pro- zent Dispositionskreditzinsen von teilweise deutlich mehr als zehn Prozent erhoben werden . Ein Großteil der Kreditinstitute profitiert zunehmend von den ak- tuell historisch niedrigen Zinssätzen, gibt diese aber nicht an ihre Kunden weiter . Appelle zur freiwilligen Selbstverpflichtung und Mäßigung bei der Bemessung der Dispositionskreditzinsen sind weitgehend ergeb- nislos geblieben . 2 . Der Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages sieht mit § 504a BGB eine Pflicht der Kreditinstitu- te zur Beratung der Kundinnen und Kunden erst dann vor, wenn diese die ihnen eingeräumte Möglichkeit der Kontoüberziehung ununterbrochen über einen Zeitraum von sechs Monaten in Anspruch genommen haben und die durchschnittliche Höhe des in Anspruch genommenen Betrages 75 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages, das heißt des vereinbarten Dispositi- onskreditlimits übersteigt . Der Bundesrat hält diese Voraussetzungen für eine Beratungsverpflichtung des Kreditinstituts nicht für ausreichend, um Verbraucherinnen und Verbraucher wirksam vor einer Überschuldung zu schützen . Der Dispositionskredit soll im Interesse der Verbrauche- rinnen und Verbraucher nur zur kurzfristigen Über- brückung eines finanziellen Engpasses dienen. Der Bundesrat hält daher an seiner Forderung aus der Stellungnahme vom 25 . September 2015 fest, wonach zugunsten der Kundinnen und Kunden die Beratungs- pflicht der Bank bereits dann ausgelöst werden sollte, wenn die Kontoüberziehung ununterbrochen über drei Monate und mit mehr als 50 Prozent des vereinbarten Überziehungslimits erfolgt ist . 3 . Der Bundesrat ist der Auffassung, dass die Widerrufs- rechte in sogenannten Altfällen von Immobiliar-Ver- braucherdarlehensverträgen nicht bereits nach drei Monaten nach Inkrafttreten des Gesetzes erlöschen dürfen . Diese kurze Frist würde die Rechte und Mög- lichkeiten von Verbraucherinnen und Verbrauchern, denen bei fehlerhafter Belehrung aktuell ein unbe- fristetes Widerrufsrecht zusteht, unverhältnismäßig einschränken . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bundestages soll die kurze Frist von drei Monaten für diejenigen Kundinnen und Kunden gelten, die zwi- schen dem 1 . September 2002 und dem 10 . Juni 2010 einen Kreditvertrag abgeschlossen haben und fehler- haft belehrt wurden . Bereits die Prüfung der Fehler- haftigkeit wie auch die anschließende Durchsetzung des Widerrufs bei der kreditführenden Bank erfordert eine längere Planung und kritische Auseinanderset- zung . Gleichzeitig müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter in der Lage sein, eine verantwor- tungsbewusste Entscheidung ohne großen Zeitdruck über die Anschlussfinanzierung treffen zu können. Der Bundesrat ist der Auffassung, dass Verbrauche- rinnen und Verbrauchern in diesen Fällen ein längerer Zeitraum als drei Monate zugestanden werden muss . Zugunsten der Beseitigung der Rechtsunsicherheit für das Vertragsverhältnis zwischen Kunde und Kreditin- stitut hält der Bundesrat eine Frist von zwölf Monaten und 14 Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes für ange- messen . Laut Gesetzesbeschluss des Deutschen Bun- destages soll diese Frist auch für nach Inkrafttreten des Gesetzes abgeschlossene Neuverträge gelten . Insoweit scheint eine Gleichbehandlung von Alt- und Neufällen sachgemäß . Die Fraktion DIE LINKE . hat mitgeteilt, dass sie den Antrag Verbot von Fracking in Deutschland auf Drucksache 18/3791 zurückzieht . Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 Deutscher Bundestag – 18 . Wahlperiode – 162 . Sitzung . Berlin, Freitag, den 18 . März 2016 16015 (A) (C) (B) (D) Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftliche und finanzielle Steuerung der Europäischen Union vom 3. bis 4. Februar 2015 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/6500, 18/6605 Nr. 1.8 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundestages in der Interparlamentarischen Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordi- nierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Wäh- rungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz über Stabilität, wirtschaftspolitische Koordinie- rung und Steuerung in der Europäischen Union vom 9. und 10. November 2015 in Luxemburg Drucksachen 18/7400, 18/7605 Nr. 3 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2014 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Ei- senbahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/7300, 18/7605 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnen- häfen 2015 Drucksachen 18/7340, 18/7605 Nr. 2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat . Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/7422 Nr . A .1 EP P8_TA-PROV(2015)0472 Drucksache 18/7422 Nr . A .2 Ratsdokument 15477/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .3 Ratsdokument 15503/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .4 Ratsdokument 15504/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .2 EuB-BReg 1/2016 Innenausschuss Drucksache 18/2533 Nr . A .18 Ratsdokument 11864/14 Drucksache 18/6417 Nr . A .7 Ratsdokument 12020/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .8 Ratsdokument 12023/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .9 Ratsdokument 12025/15 Drucksache 18/6417 Nr . A .10 Ratsdokument 12026/15 Drucksache 18/6607 Nr . A .8 Ratsdokument 12313/15 Drucksache 18/6711 Nr . A .3 Ratsdokument 13121/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .8 Ratsdokument 15423/15 Finanzausschuss Drucksache 18/7286 Nr . A .12 EP P8_TA-PROV(2015)0408 Drucksache 18/7422 Nr . A .12 Ratsdokument 5003/16 Drucksache 18/7422 Nr . A .14 Ratsdokument 14650/15 Haushaltsausschuss Drucksache 18/3765 Nr . A .4 KOM(2014)907 endg . Drucksache 18/3765 Nr . A .5 Ratsdokument 16236/14 Drucksache 18/7286 Nr . A .13 EG 34/15 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/7612 Nr . A .27 Ratsdokument 5042/16 Drucksache 18/7612 Nr . A .28 Ratsdokument 15395/15 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/7422 Nr . A .23 Ratsdokument 15408/15 Drucksache 18/7612 Nr . A .31 Ratsdokument 15390/15 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsi- cherheit Drucksache 18/7286 Nr . A .18 EP P8_TA-PROV(2015)0409 Drucksache 18/7422 Nr . A .24 Ratsdokument 15393/15 Drucksache 18/7422 Nr . A .25 Ratsdokument 15400/15 Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe Drucksache 18/7286 Nr . A .24 EP P8_TA-PROV(2015)0418 Drucksache 18/7422 Nr . A .27 EP P8_TA-PROV(2015)0461 Drucksache 18/7422 Nr . A .28 EP P8_TA-PROV(2015)0463 Drucksache 18/7422 Nr . A .29 EP P8_TA-PROV(2015)0464 Drucksache 18/7422 Nr . A .30 EP P8_TA-PROV(2015)0470 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent- wicklung Drucksache 18/6855 Nr . A .9 EP P8_TA-PROV(2015)0374 Satz: Satzweiss.com Print, Web, Software GmbH, Mainzer Straße 116, 66121 Saarbrücken, www.satzweiss.com Druck: Printsystem GmbH, Schafwäsche 1-3, 71296 Heimsheim, www.printsystem.de Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 162. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 19, ZP 3 Reform der Pflegeberufe TOP 20 Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen TOP 21 Steuerliche Förderung des Mietwohnungsneubaus TOP 22 Atomausstieg in Europa Anlagen Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Petra Sitte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ja, so ist das mit Studien . Das ist bei den Forschungs-

    mittelständlern nicht durchgängig so . Dass es bei den
    großen Unternehmen so ist, wissen wir schon seit langer
    Zeit . Aber Sie beziehen sich in Ihrem Gesetzentwurf ja
    ausdrücklich auf kleine Forschungsmittelständler und
    kleinere Unternehmen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben!)


    Wir wissen doch ganz genau: Wenn wir hier im Haus
    eine solche Debatte führen, werden wir auch darüber re-
    den müssen, dass das nicht auf Mittelständler beschränkt
    bleibt .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist so um die Ecke gedacht!)


    – Ja, Frau Andreae, Sie können ja dieser Meinung sein;
    auch ich kann dieser Meinung sein . Aber dann kam der
    Redner der Union daher und sagte: Nein, wir reden auch
    über den anderen Teil der Volkswirtschaft .


    (Dr . Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Richtig! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja, die Rede war sowieso komisch!)


    – Sie hören es doch: „Richtig!“, sagt er .


    (Dr . Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Ja, weil es richtig ist, Frau Kollegin!)


    – Ich lasse mir ja ungern von Ihnen recht geben, aber in
    diesem Falle ist es dann doch so .


    (Dr . Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Es gibt in Sachsen-Anhalt auch ein paar Industriebetrie Dr. Petra Sitte be, die Arbeitsplätze schaffen, Frau Kollegin! Auch in Sachsen-Anhalt!)





    (A) (C)


    (B) (D)


    Also müssen wir tatsächlich über die Frage reden: Wo
    sind diese Mitnahmeeffekte zu konstatieren?

    Drittens: zum Gesetzentwurf . Dieser Gesetzentwurf
    verlangt eben auch eine Antwort darauf, wo die steuer-
    liche Förderung eigentlich herkommen soll . Die Grünen
    rechnen in ihrem Gesetzentwurf bei kleinen und mittel-
    ständischen Unternehmen mit unter 250 Mitarbeitern mit
    Steuerausfällen von 770 Millionen Euro .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Das ist schon mal kein Pappenstiel .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Folgt man aber den Industrieverbänden, dann sollen
    ja, wie gerade schon angesprochen, auch Großunterneh-
    men einbezogen werden . Das bedeutet nach den Berech-
    nungen, dass es sich um eine Größenordnung zwischen 4
    und 6 Milliarden Euro handelt . Das wiederum entspricht
    der gesamten Innovationsförderung des Bildungs- und
    Forschungsministeriums . Nun kann man sagen: Wenn
    das zusätzlich kommt, wäre das ja interessant . – Aber
    ich glaube nicht, dass Herr Schäuble – gerade in der
    gegenwärtigen Situation – als „Mister Black Zero“ hier
    tatsächlich 4 bis 6 Milliarden Euro zusätzlich freimacht .


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN – Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Die Länder müssten sich übrigens auch beteiligen!)


    Damit gerät die Innovationsförderung über Projekte
    in Gefahr, weil natürlich im Raum schwebt, dass dann
    eventuell dort abgesenkt wird . Die Linke will das weder
    riskieren, noch – auch das will ich ganz klar sagen – wol-
    len wir die Lenkungswirkung, die mit der Projektförde-
    rung ermöglicht wird, aufgeben .


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg . Swen Schulz [Spandau] [SPD] – Dr . Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Das hätte uns auch sehr gewundert, wenn Sie die Lenkungswirkung hätten aufgeben wollen!)


    – Sie haben das bisherige System geschaffen, Herr
    Lengsfeld, und das wollen Sie ja auch lenken;


    (Dr . Philipp Lengsfeld [CDU/CSU]: Es ging mir gerade um die Staatslenkung! Von daher wäre das jetzt erstaunlich gewesen!)


    ob wir da immer einer Meinung sind, ist eine ganz andere
    Frage .

    Angesichts dieser Kosten ist also nicht verwunderlich,
    dass der aktuelle Koalitionsvertrag die steuerliche For-
    schungsförderung diesmal überhaupt nicht enthält . Sie
    ist zu teuer, und ihre Wirkung ist zu unsicher . Viele For-
    schungsmittelständler, die bisher Projektmittel bekom-
    men haben, befürchten zu Recht, dass dieses bewährte
    Instrument Federn lassen könnte . Der Verband Innovati-
    ver Unternehmen und die Zuse-Gemeinschaft als Stim-

    me des Forschungsmittelstandes verweisen ebenfalls auf
    den Erfolg bestehender Programme .

    Es heißt doch: Never change a winning team . – Mit
    einem Systemwechsel in der Förderung, der damit ein-
    hergehen würde,


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kein Systemwechsel!)


    oder auch nur mit einer Schwächung der erfolgreichen
    Projektförderung schießen wir uns doch hier selber ins
    Knie . Die Linke will das auf keinen Fall .


    (Beifall bei der LINKEN – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben doch gar keinen Systemwechsel vorgeschlagen! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorher haben Sie einen Popanz aufgebaut!)


    – Nein, man muss proaktiv denken . Das wissen Sie doch,
    Herr Gehring .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das mache ich doch schon!)


    Bei der Projektförderung fließt nicht nur Geld, sondern
    erfolgt auch eine hilfreiche Beratung; sie hilft bei Vernet-
    zungen . Daher ist es doch allemal besser, das bestehende
    System weiterzuentwickeln und zu qualifizieren.

    Als Argument pro Steuerbonus wird immer wieder
    angeführt, das sei unkompliziert, das könne man relativ
    schnell leisten . Umgekehrt wird der Vorwurf gemacht,
    die Projektförderung sei zu kompliziert . Der Steuerbonus
    wird mit der Steuerabrechnung ausgezahlt . Ich habe es
    hier schon einmal gesagt: Genau an diesem Punkt wer-
    den sich die kleinen und mittelständischen Unternehmen
    mit ihren Finanzämtern streiten, weil sie genau abgren-
    zen müssen, welche Mittel dafür vorgesehen sind .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb macht das ein Forschungszentrum in Jülich!)


    Ich teile Ihren Ansatz ausdrücklich nicht, weil er sich
    nicht umsetzen lässt . Sie werden an dieser Stelle mit dem
    Finanzministerium und mit den Finanzämtern keine Ei-
    nigkeit herstellen . Die wollen das penibel vorgerechnet
    und abgegrenzt haben . Wenn dann nach drei Jahren, in
    denen das Unternehmen den Steuerbonus bekommen hat,
    der Tiefenprüfer kommt und sagt, dass sich das nicht ge-
    nau abgrenzen lässt, dann hat es ein Problem, weil es den
    Steuerbonus zurückzahlen muss . Das funktioniert in der
    Praxis eben nicht . Damit geht das trotz guter Absicht den
    Bach runter .

    Mit der steuerlichen Forschungsförderung – ich glau-
    be, das ist ein ganz wichtiges Argument – fließt das Geld
    im Übrigen erst im Nachhinein . Das heißt, die Unterneh-
    men wissen nicht genau, ob sie das Geld wirklich ein-
    rechnen können . Auch hier bleibt eine erhebliche Unsi-
    cherheit, und diese Unsicherheit wollen wir nicht .

    Außerdem müssen die Unternehmen in Vorleistung
    gehen . Worüber diskutieren wir denn gerade bei kleinen
    und mittelständischen Unternehmen? Ihre Eigenkapital-
    decke ist ziemlich dünn . Sie müssen in Vorleistung gehen

    Dr. Petra Sitte






    (A) (C)



    (B) (D)


    und mit den Banken verhandeln . Eine Niedrigzinsphase
    ist nicht besonders günstig, um ein starker Geschäfts-
    partner für die Banken zu sein . Die Absicherung der Ri-
    siken können die kleinen Unternehmen meist nicht im
    geforderten Maße sicherstellen . Das bedeutet, dass am
    Ende sowohl die Unternehmen als auch ihre Standorte
    geschwächt werden, und auch das wollen wir als Linke
    nicht .


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mittelständler werden im Übrigen nicht durch ei-
    nen Steuerbonus von 10 Prozent, 15 Prozent oder auch
    20 Prozent konditioniert . Wir brauchen vor allem Netz-
    werke mit Universitäten und Forschungseinrichtungen;
    das ist gerade gesagt worden . Daneben brauchen wir eine
    Förderung im Umfeld der Markteinführung . Hierfür gibt
    es viel zu wenige Ansätze . Darauf sollten wir uns stärker
    konzentrieren .

    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat
    folgendes Fazit gezogen – ich zitiere wörtlich –: „Steu-
    erliche Forschungsförderung ist ein stumpfes Schwert .“
    Lassen Sie uns also das bestehende System qualifizieren.
    Sozioökologische Perspektiven brauchen nämlich ver-
    lässliche Laufzeiten, eine verlässliche Finanzierung und,
    wie Herr Brinkhaus gesagt hat, selbstverständlich auch
    verlässliche Strukturen in den Rahmenbedingungen .

    Danke .


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank . – Nächster Redner ist der Kollege Lothar

Binding für die SPD-Fraktion .


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Binding


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Damen und Herren! Kerstin Andreae hat
    gerade gefragt, was wir, die SPD, jetzt machen werden,
    ob wir uns auf die Seite der CDU/CSU oder auf die Seite
    der Linken schlagen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die gleiche Seite!)


    – Ja, eben, wenn die Rede nicht ambivalent sein kann,
    dann ist sie multivalent . – Du hast aber auch gesagt: Wir
    brauchen eine Förderung, die zur Dynamik der Wissens-
    mehrung unserer Gesellschaft passt .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Das ist ein guter Anspruch . Jetzt muss man überlegen,
    ob der gemachte Vorschlag hinreichend dafür ist oder ob
    damit nicht möglicherweise nur eine bürokratische Stan-
    dardforschung gefördert wird . Das kann man zumindest
    nicht ausschließen . Noch wichtiger aber ist – das wurde
    schon erwähnt –, dass es sich dabei um eine Ex-post-För-
    derung handelte .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist leider auch nicht richtig!)


    Eine Innovation, also eine Forschung im Kontext mit
    erhöhten Risiken, die sich auf eine Ex-post-Förderung
    gründet, verbindet sozusagen Risiko und Kosten mit dem
    Moment der Hoffnung . Das ist aber vielleicht noch etwas
    zu vage .

    Auch das, was Ralph Brinkhaus gesagt hat, ist, glaube
    ich, etwas zu vage .


    (Beifall der Abg . Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Er hat gesagt, es werde schon genug Forschung und Ent-
    wicklung geben, wenn die Vermögen- und die Erbschaft-
    steuer abgeschafft würden, wenn überhaupt die Steuern
    gesenkt würden und es einen Bürokratieabbau gäbe . Ich
    glaube, es wäre ein bisschen schwierig, wenn wir es uns
    so einfach machen würden .

    Was den Ländervergleich angeht, hat Petra Sitte, wie
    ich finde, sehr gut abgeleitet, wie gefährlich der ist. Man
    muss schon immer die ganze Landschaft begreifen .


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Es geht nicht, einen Parameter – Forschung und Ent-
    wicklung für kleine und mittlere Unternehmen in einem
    bestimmten Land – zu nehmen und daraus Schlussfolge-
    rungen für das eigene Land zu ziehen . Ein solches Vor-
    gehen wäre naiv und könnte nicht funktionieren, weil wir
    die Wirkung überhaupt nicht kennen .

    Im Grundsatz finden wir gut, was die Grünen sagen.
    Die bisherige Innovationsförderung im Bereich FuE er-
    reicht die KMUs nur unzureichend .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Das finden wir auch. Wir finden auch den technischen
    Ansatz gut: 15 Prozent aller FuE Ausgaben könnten
    steuerlich angerechnet werden . Das haben wir auch so
    in unserem Industrie 4 .0-Papier unter dem Stichwort
    „Tax Credit“ entwickelt. Weiterhin finden wir gut, den
    Forschungsbonus zu begrenzen auf KMU Unternehmen
    mit nicht mehr als 249 Mitarbeitern und einem Umsatz
    von höchstens 50 Millionen Euro – allerdings unter Aus-
    schluss der Doppelförderung . Sie sehen also, dass wir
    Ihren Vorschlag a priori nicht schlecht finden. Er braucht
    aber sicherlich noch eine Feinjustierung .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gerne!)


    Auch Folgendes ist gut: Wenn die Kosten für FuE den
    Einkommensteueranteil überschreiten, verwandelt sich
    die Steuergutschrift in einen echten Zuschuss . Das ist
    schon der Weg, den man gehen muss, um kleinen und
    mittleren Unternehmen an dieser Stelle zu helfen .

    Natürlich hat der Vorschlag große Tücken . Er führt
    nämlich – das wurde schon gesagt – zu Mitnahmeef-
    fekten, weil er völlig unspezifisch ist. Wenn ich der Ge-
    schäftsführer eines kleinen oder mittleren Unternehmens
    wäre, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn ich
    nicht das, was ich sowieso schon tue, dann einfach als
    FuE deklariere, womit es förderungswürdig wäre .

    Dr. Petra Sitte






    (A) (C)



    (B) (D)


    Auch wichtig ist: Speziell in Abgrenzung zur Projekt-
    förderung ist die Zielgenauigkeit der Regelungen in die-
    sem Vorschlag mit der einer Gießkanne zu vergleichen .
    Die Zielgenauigkeit ist der große Vorteil der Projektför-
    derung .


    (Dr . Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Du hast doch schon zwei Zwischenfragen gestellt .

    Ralph Brinkhaus hat vorhin gesagt, dass es aber auch
    Unternehmen mit fünf Mitarbeitern gebe, die an der Pro-
    jektförderung teilnehmen . Ein solches Beispiel mag es
    geben . Projektförderung kann aber, ehrlich gesagt, nicht
    unser systemischer Förderungsansatz für KMUs sein .


    (Beifall der Abg . Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Da muss mehr passieren . Jeder, der schon einmal einen
    Forschungsantrag gestellt hat, der ja mitunter in 500 Sei-
    ten dicken Bänden ausartet, weiß, dass hier eine Ergän-
    zung vonnöten ist . Wir wissen genau – das kann man
    nicht leugnen –: Kleine und mittlere Unternehmen schre-
    cken häufig vor bürokratischen Hindernissen zurück.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Große Unternehmen schultern – das muss man sagen –
    solche Anträge leicht . Ich habe viel mit SAP zu tun . Die
    können, weil sie eine Abteilung dafür haben, solche An-
    träge exzellent stellen . Das sind also zwei Welten, die
    nicht miteinander zu vergleichen sind . Deshalb sind wir
    auch nicht a priori gegen einen solchen Gedanken . Wir
    sind aber noch nicht so weit, ihn in der Weise zu unter-
    stützen, dass wir Ja zu eurem Antrag sagen .


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Macht doch mal Vorschläge! Wär doch schön, wenn wir das zusammen machen würden!)


    Wir haben, was die Koalition bzw . die Regierung
    angeht, auch Selbstkritik vorzutragen: Wir hatten eine
    gute Gelegenheit für ein Gesetz zur Förderung von FuE;
    darauf haben wir verzichtet . Wir haben auch kein Ven-
    ture-Capital-Gesetz gemacht . Auch das wäre sehr gut
    gewesen . Ich habe da schon eine scharfe, aber abstrakte
    Kritik im Kopf:


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Union ist innovationsfeindlich! – Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Wir hätten schon gewusst, was wir da reingeschrieben hätten! Es hat an der SPD gelegen!)


    Fiskalische Ziele dominieren bei uns zu stark bestimmte
    Zukunftsaufgaben .


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Man kann durchaus feststellen, dass es in der Koalition
    große Debatten darüber gibt . Wir sagen: Da kann man
    zukunftsorientiert sehr viel mehr machen, als wir gegen-
    wärtig in der Koalition leisten . Natürlich können jetzt

    schon die Kosten für FuE als Betriebsausgaben abgesetzt
    werden. Aber das ist die unspezifischste Förderung, die
    man sich vorstellen kann . Das ist zwar eine Hilfe, aber
    entbehrt jeder Zielgenauigkeit .

    Allerdings ist auch schon viel passiert . Ein Blick auf
    die Förderlandschaft zeigt: Es gibt eine institutionelle
    Förderung, die Vorlaufforschung ermöglicht . Es gibt den
    Pakt für Forschung und Innovation; das Stichwort „Ex-
    zellenzcluster“ ist schon erwähnt worden .


    (René Röspel [SPD]: Sehr gute Idee!)


    In diesem Zusammenhang sind auch die Hochschu-
    len und Universitäten, die Fraunhofer-Gesellschaft, die
    Max-Planck-Institute, die Helmholtz-Gemeinschaft, die
    Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz
    sowie die DFG zu nennen . Es gibt schon eine sehr aus-
    gefeilte Landschaft, die Forschung in der von uns ge-
    wünschten Weise organisiert .

    Es ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um
    auch unseren Koalitionspartner dazu zu bringen, die von
    mir erwähnten Defizite gesetzgeberisch zu beheben. Das
    ist sicherlich eine schöne Aufgabe . Wir diskutieren sol-
    che Dinge auch sehr gern . Dabei ist unsere Hoffnung im-
    mer größer als die Befürchtung . Mit diesem ins Positive
    gewendeten Satz möchte ich das Thema heute beschlie-
    ßen .


    (Beifall bei der SPD)